Forum: HF, Funk und Felder 88MHz Störsignal aus UKW?


von Kamal A. (zenerdiode)


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Ich bastelte bisher auf meinem Analog-Oszilloskop (120MHz) und dachte, 
dass die unscharfen Linien dem Alter geschuldet seien.

Aber als ich mir die Spannung bei offenem Eingang ohne und mit 20cm 
Draht als Antenne anguckte, war jeweils eine scharfe Linie bei 0V und 
ein verwaschener Sinus von 200mV (Sp-Sp) bei ca 88MHz zu erkennen.

Es steht in 3km Entfernung auf direkter Luftlinie eine recht große 
Sendeanlage, die u.A. SWR2 auf 88,8MHz ausstrahlt. Könnte das die Quelle 
sein?

Analogfernseher gibt es nicht im Haus, andere Geräte habe ich auch schon 
ausgeschaltet, aber ohne Erfolg.

von Thomas V. (tomv)


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Kamal A. schrieb:
> Es steht in 3km Entfernung auf direkter Luftlinie eine recht große
> Sendeanlage, die u.A. SWR2 auf 88,8MHz ausstrahlt. Könnte das die Quelle
> sein?

Ja, das hab ich hier auch: UKW-Rundfunksender steht hier ca. 1,5km in 
Sichtweite entfernt.
Seitdem verwende ich nur doppelt geschirmte Koakabel.

von Kamal A. (zenerdiode)


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Heißt das, ich bekomme auf meinem Tisch 1V/m an Radiowellen?!
Hätte nicht gedacht, dass das so stark ist.

Thomas V. schrieb:
> Seitdem verwende ich nur doppelt geschirmte Koakabel.

Oder ich kleide meine Wohnung in Maschendrahtzaun ein, hmm.

von Thomas V. (tomv)


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Ob man das so einfach in Feldstärke umrechnen kann, weiß ich jetzt 
nicht. Aber bedenke, dass Dein Oszi bestimmt ein paar Megaohm 
Eingangsimpedanz hat, wärend man in der Funktechnik eher im Ohmbereich 
unterwegs ist.
Dadurch können die Pegel etwas "größer" aussehen...

von oszi40 (Gast)


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Bei 100kW im 3km könnte schon "etwas" Leistung ankommen. Oft wurden aber 
in solchen Fällen auch billige Radios zugestoft. Kannst ja mal eine 
Drahtschlinge 1,36m als Dipol basteln und messen.

von Feldvermesser (Gast)


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Kamal A. schrieb:
> Heißt das, ich bekomme auf meinem Tisch 1V/m an Radiowellen?!

Ja, die Grössenordnung passt

von Joachim B. (jar)


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87,8  Welle West  Geilenkirchen
wer das Störsignal nennt?

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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oszi40 schrieb:
> Drahtschlinge 1,36m als Dipol basteln und messen.

Für 88,8 MHz ist:
λ=3,37m
λ/2=1,68m
λ/4=0,84m

Wie kommst du auf 1,36m?
Selbst mit Berücksichtigung von Verkürzungsfaktoren 0.66 und 0,88
komme ich nicht auf 1,36m.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Andreas M. schrieb:
> Wie kommst du auf 1,36m?
> Selbst mit Berücksichtigung von Verkürzungsfaktoren 0.66 und 0,88
> komme ich nicht auf 1,36m.

Er hat gerechnet:

((300 / 88) / 2 ) * 0,8 = 1,36m

Er hätte aber rechnen müssen:

((300 / 88,8) / 2 ) * 0,88 = 1,48m

Der Verkürzungsfaktor von 0,88 kann sich je nach Antennenbauart auch bis 
auf 0,95 erhöhen. Für eine einfache Groundplane-Antenne könnte man einen 
75cm langen Draht an den Innenleiter des 50 Ohm Koaxkabels löten und an 
das Geflecht nochmal 3 Radials von je 75cm Länge.

Die Radials können ruhig schlapp runterhängen. Es ist ja nur ein Test.

von Hp M. (nachtmix)


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Thomas V. schrieb:
> bedenke, dass Dein Oszi bestimmt ein paar Megaohm
> Eingangsimpedanz hat,

Bei Frequenzen um 100MHz aber nicht mehr. Da hat die typische 
Eingangskapazität von 10pF auch nur noch 160 Ohm.

von Otto Matic (Gast)


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Maschendrahtzaun? Knallerbsenstrauch :-)) ??
Wir hatten 16 km zu einem Mast mit mehreren 500kW Sendern, kann mich 
nicht erinnern dass es da Elmsfeuer an den Antennen gegeben hätte. Auch 
nicht bei Verwandten, die nur in 4.5 km Entfernung wohnten.

von Hp M. (nachtmix)


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Kamal A. schrieb:
> und
> ein verwaschener Sinus von 200mV (Sp-Sp) bei ca 88MHz zu erkennen.

Wenn du die Zeitablenkung langsamer stellst, so dass der Sinus nicht 
mehr aufgelöst wird, kannst du wahrscheinlich sogar die Schwebung von 
einigen MHz sehen, die durch die Überlagerung der verschiedenen 
UKW-Frequenzen entsteht.

Mit etwas Fummelei an Ablenkfrequenz und Triggerung kann man auch die 
Zappelei des Leuchtbandes durch die Modulation sehen.
Das sieht fast aus wie AM, entsteht aber dadurch, dass sich durch die FM 
die Lage der Maxima und Minima der Schwebung ständig verändert.
Das gleichzeitige Abhören mit einem Radio erleichtert das Erkennen 
dieses Zusammenhangs.

von oszi40 (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Wie kommst du auf 1,36m?

Sorry, habe gar nicht gerechnet, sondern mich erinnert wie lang mein 
Test-Dipol war. Er funktionierte ausreichend. Rothammel wußte sicher 
mehr.

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