Forum: HF, Funk und Felder TTN V3 das Ende einer guten Idee?


von temp (Gast)


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Seit dem ersten Dezember gibt es bei TTN nur noch V3. Da sind jetzt 
einige Fallstricke eingebaut, die für mich ein nogo sind. z.B.

1. TX-only Nodes werden ausgesperrt. Das sind z.B. alle die die tinyLora 
lib verwenden. Als Begründung wird angegeben, dass TTN zwingend über den 
Rückkanal die Parameter der Node (RX1 delay, Frequenzen u.s.w. ) 
einstellen will. Werden diese MAC-Commandos nicht bearbeitet, nimmt TTN 
die Packete der Node irgendwann nicht mehr an.

2. Das RX1 Delay wurde auf 5s verlängert. Das heißt nach dem Senden muss 
eine Node anstelle der bisherigen 1s + 1s jetzt 5s + 1s auf Empfang 
bleiben. Bestehende Hardware, die auf LMCI aufbaut macht das dann am V3 
Stack auch so.
Welche Auswirkungen das auf eine Batterielebensdauer haben kann sollte 
klar sein. Man kann zwar in den Deviceeinstellungen das RX1 Delay auf 1s 
festlegen, trotzdem versucht der Stack ins 5s Raster zu wechseln.

3. Alle Gateways die nicht alle 8 Kanäle abdecken sind obsolet.
Klar der Fortschritt geht weiter, aber die unendlich großen Lücken die 
das Netz hat werden sicher nicht kleiner wenn man die User gängelt.

Auf alle Fälle ist diese Politik nicht mein Ding. Und jeden blöden 
Temperatursensor oder Türkontakt einen Rückkanal aufzuzwingen und damit 
das Spectrum zu verstopfen ist das aller Letzte. Da bleibt man besser 
bei Lora ohne Wan. Ich hab hier auf vielleicht 2000 km² das einzige 8 
Kanal Gateway am laufen und werde das nicht länger als 
Zukunftstechnologie betrachten und wieder verkaufen.

von LoRana von TTN die Dritte (Gast)


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temp schrieb:
> Seit dem ersten Dezember gibt es bei TTN nur noch V3. Da sind jetzt
> einige Fallstricke eingebaut, die für mich ein nogo sind. z.B.
>
> 1. TX-only Nodes werden ausgesperrt. Das sind z.B. alle die die tinyLora
> lib verwenden. Als Begründung wird angegeben, dass TTN zwingend über den
> Rückkanal die Parameter der Node (RX1 delay, Frequenzen u.s.w. )
> einstellen will. Werden diese MAC-Commandos nicht bearbeitet, nimmt TTN
> die Packete der Node irgendwann nicht mehr an.

Tolle Idee! Find ich gut!

Ab jetzt können wir bei den Smartmetern einen kleinen Störsender am 
Stromzähler platzieren mit ganz wenig Sendeleistung um den Empgänger zu 
blockieren. Dieser sendet dann munter weiter, empfgängt aber kein GW 
mehr und wird irgendwann ausgesperrt.

von temp (Gast)


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LoRana von TTN die Dritte schrieb:
> Tolle Idee! Find ich gut!
>
> Ab jetzt können wir bei den Smartmetern einen kleinen Störsender am
> Stromzähler platzieren mit ganz wenig Sendeleistung um den Empgänger zu
> blockieren. Dieser sendet dann munter weiter, empfängt aber kein GW
> mehr und wird irgendwann ausgesperrt.

Hab ich was verpasst oder wo gibt es Smartmeter die über TTN 
kommunizieren?
Ich glaube kaum, dass sich da jemals einer mit solchen ernsthaften 
Anwendungen wie Smartmetern auf TTN einlässt. Da würde ja wieder die 
Gefahr bestehen, dass ein Teil der Nodes draußen bleiben, wenn sich die 
Version des TTN Stacks ändert.

von doschi (Gast)


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temp schrieb:
> Seit dem ersten Dezember gibt es bei TTN nur noch V3. Da sind jetzt
> einige Fallstricke eingebaut, die für mich ein nogo sind. z.B.
...

Bitte Quellen nennen!  Ich konnte dazu nichts finden.
Danke.

von Flip B. (frickelfreak)


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Kann man ggf im eigenen Gateway konvertieren, in dem man die RX funtkion 
dort simuliert?

von doschi (Gast)


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Flip B. schrieb:
> Kann man ggf im eigenen Gateway konvertieren, in dem man die RX funtkion
> dort simuliert?

zuerst soll er das bitte mal belegen.

von temp (Gast)


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doschi schrieb:
> Bitte Quellen nennen!  Ich konnte dazu nichts finden.
> Danke.

Zu faul zum Suchen? Dann begib dich mal ins TTN Forum und such da nach 
der Diskussion zu tinyLora vom März/April.
https://www.thethingsnetwork.org/forum/t/is-v3-the-end-for-tinylora/43525

Oder die von mir angestoßene Diskussion:

https://www.thethingsnetwork.org/forum/t/tx-only-nodes/53561/2

Oder:

https://githubmemory.com/repo/things4u/ESP-1ch-Gateway/issues/94


Flip B. schrieb:
> Kann man ggf im eigenen Gateway konvertieren, in dem man die RX funtkion
> dort simuliert?

Klar kann man machen, das heißt aber dass das Gateway auch jedes Device 
kennen muss, weil es selbst die MAC Commandos nicht entschlüsseln kann.
Aber wenn man das macht, kann man gleich ganz auf TTN verzichten und 
nimmt nur Lora. Eine eigenes Lora to Mqtt Gateway ist ja nun auch kein 
Hexenwerk.

von someone (Gast)


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Gähn.
TTN V3 ist gut. Es ist schade, daß sie den Migrationspfad von v2 nicht 
so gut supporten, aber eigentlich auch nicht deren Aufgabe.
Das Problem ist nicht TTN V3, sondern TTN V2. Man hat ein Netzwerk 
zugelassen, das sich in weiten Teilen nicht an die LoRaWAN-Spezifikation 
gehalten hat, um Technologieentwicklung und Experimentieren zu 
unterstützen. Ich erinnere mich noch, wie ich vor Jahren damit 
angefangen habe, mit einem zusammengebastelten 
ESP8266-Single-Channel-"Gateway" mit Drahtantenne und Arduino-Knoten als 
Sensoren. Das war nötig, da die Gateways schlecht erhältlich und 
sauteuer waren. Doch mittlerweile:

1) Gibt es gute günstige Gateways, die 
Raspberry-Pi-und-Konzentrator-Board-Bastellösung für viel Geld ist nicht 
mehr attraktiv. Ein ordentliches LoRaWAN-Gateway für den Heimgebrauch 
kostet um die 140 Euro, wer noch weniger bezahlen will, kriegt Lösungen, 
die sich nur per WLAN verbinden, auch für etwas weniger Geld.
2) Gibt es günstige Microcontroller, die die notwendige Power für 
LoRaWAN haben. Sowas wie TinyLora war immer zum Scheitern verurteilt, 
weil einfach klar war, dass die Leistung der Geräte so gut wie nicht 
ausreicht. Ist natürlich blöd, wenn man damit alles implementiert hat, 
kann ich verstehen. Aber das war nie spezifikationstreu und daher darf 
man dann auch nicht beleidigt sein, wenn die Spezifikationen eben 
irgendwann mal durchgesetzt werden.
3) Gibt es günstige kommerziell erhältliche LoRaWAN-Sensoren und 
günstige Entwicklungsboards, mit denen man unkompliziert eigene Lösungen 
entwickeln kann. Das funktioniert gut.
4) Ist es nötig, das Netzwerk "ordentlich" zu betreiben, da die 
Anforderungen steigen. TTN ist vom Hobby-Netzwerk durchaus zum 
ernstzunehmenden Netz geworden, das auch teilweise öffentlich gefördert 
als Netzwerk zur kommunalen Sensorüberwachung und Steuerung (Füllstand 
von Müllbehältern, Beleuchtung, etc.) genutzt wird. Bastler profitieren 
ungemein davon, weil einfach die Netzwerkabdeckung dann da ist, ohne 
eigene Gateways aufstellen zu müssen. TTN hat eine sehr gute 
Fair-Use-Policy und lässt auch beliebige Geräte zu. In vielen 
kommerziellen Netzwerken kannst du nicht einfach irgendein Gerät 
anmelden, sondern die Geräte müssen vom Netzwerkbetreiber zugelassen 
sein. Aber gerade weil man nun gerne im TTN die Verfügbarkeit und 
Netzwerkqualität sicherstellen will, damit Leute auch richtige Lösungen 
damit betreiben können und nicht nur experimentelles Gebastel, ist es 
notwendig, bestimmte Spezifikationen durchzusetzen. Das nervt, wenn man 
mit TTNv2 zurechtgekommen ist und ausgenutzt hat, dass diese 
Spezifikationen dort nicht so eng gesehen werden, aber es bringt jetzt 
auch nicht mehr viel, sich darüber aufzuregen. Der Rückkanal ist 
notwendig, um Knoten zu konfigurieren und auch die join-Nachrichten zu 
verarbeiten. ABP ist möglich, aber eigentlich kaum sinnvoll. Wer will, 
kann übrigens trotzdem noch individuell Framecounter-Checks abschalten. 
ADR ist wichtig, damit das Netzwerk nicht überlastet wird. Dein Knoten 
soll einfach immer so kurz (mit niedrigem SF) senden wie möglich. Ich 
weiß nicht, ob man Rx-Only-Nodes mit dauerhaft SF7 betreiben kann (ich 
kenne die Spezifikation nicht so genau) und dann eben keine Nachrichten 
zur Anpassung der Datenrate kriegt und auch nicht aus dem Netz 
geschmissen wird. Müsste man mal ausprobieren.
Um die Netzqualität sicherzustellen, müssen auch die 
1-Kanal-Bastelgateways weg. Die sind leider ein echtes Problem, da wir 
ja einen Kanalplan haben. Die Knoten senden immer auf allen Kanälen, um 
den Frequenzbereich möglichst gut auszunutzen und möglichst wenige 
Kollisionen zu erzeugen. Wenn ein Gateway jetzt nur auf einem Kanal 
empfängt, kriegt man nur jede 8. Nachricht des Knoten zugestellt. Das 
merkt auch das Netzwerk und wird wahrscheinlich versuchen, dem Knoten 
mitzuteilen, doch bitte den SF hochzudrehen, weil man von 
Empfangsproblemen ausgehen muss, wenn nicht alle Nachrichten ankommen. 
Das bringt aber wenig, weil der Knoten ja so toll senden kann, wie er 
will, da dein Gateway nur einen Kanal empfängt. Zum Basteln war das 
okay, da hat man sich halt einen Kanal ausgesucht und dann die Knoten 
manuell so konfiguriert. Geht ja immer noch, aber dann kann man halt 
nicht Teil eines Netzwerks sein. TTN hat Bedingungen, wer das nutzen 
will, muss sich denen fügen. Die Bedingungen sind meines Erachtens nach 
extrem fair und gut, daher stelle ich gerne mehrere Gateways zur 
Verfügung. Single-Channel-Gateways machen deutlich mehr Probleme als sie 
nützen. Mit einem normalen Gateway und einer brauchbaren Antenne deckt 
man bequem auch innerstädtisch mehrere Kilometer ab, für einen 
Gesamtpreis unter 200 Euro. Die Einstiegskosten sind mittlerweile so 
gering, dass man sich nicht mit den unzuverlässigen 
Single-Channel-Gateways rumärgern muss. Wenn du das alles nicht magst 
und nur Sensoren in deiner eigenen Umgebung hast, kannst du natürlich 
auch dein eigenes privates Netz betreiben, z.B. auf 
Chirpstack-Grundlage. Ich finde aber gut, dass ich meine Sensoren auch 
irgendwo hinstellen kann, wo mein Gateway eben nicht hinkommt und 
dennoch ein Signal kriege, weil sie Teil eines Netzwerks sind.

von doschi (Gast)


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temp schrieb:
> Zu faul zum Suchen?

Es geht doch. Warum nicht gleich? Und die Pöpelei ist überflüssig.
Falls Du mal wieder einen Thread eröffnest, dann auf einen sinnvollen 
Titel achten. Da fehlt "TinyLora".

von Frank K. (frank)


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temp schrieb:

> 2. Das RX1 Delay wurde auf 5s verlängert. Das heißt nach dem Senden muss
> eine Node anstelle der bisherigen 1s + 1s jetzt 5s + 1s auf Empfang
> bleiben. Bestehende Hardware, die auf LMCI aufbaut macht das dann am V3
> Stack auch so.
> Welche Auswirkungen das auf eine Batterielebensdauer haben kann sollte
> klar sein. Man kann zwar in den Deviceeinstellungen das RX1 Delay auf 1s
> festlegen, trotzdem versucht der Stack ins 5s Raster zu wechseln.
>

Ich vermute LMCI sollte LMIC heissen? Für den Fall keine Auswirkungen 
auf die Batterielebensdauer. Ausser man verwendet das Arduino Gebastel 
was das Timing mittels Busywaits macht. Die LMIC enthält einen 
minimalistischen Job Scheduler (oslmic.[ch]) der, falls hal_sleep() 
implementiert ist, die CPU schlafen legen kann wenn nix zu tun ist. 
Damit lässt sich ein Stromverbrauch (STM32L) von weniger als 1µA während 
der Pausen erreichen. Die Arduino Integration tut das nicht.

> Auf alle Fälle ist diese Politik nicht mein Ding. Und jeden blöden
> Temperatursensor oder Türkontakt einen Rückkanal aufzuzwingen und damit
> das Spectrum zu verstopfen ist das aller Letzte. Da bleibt man besser
> bei Lora ohne Wan. Ich hab hier auf vielleicht 2000 km² das einzige 8
> Kanal Gateway am laufen und werde das nicht länger als
> Zukunftstechnologie betrachten und wieder verkaufen.

Ich hätte Interesse, was ist das für ein Gateway, was soll er kosten? 
Gerne per PM.

Gruß,
Frank

: Bearbeitet durch User
von temp (Gast)


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someone schrieb:
> Wenn du das alles nicht magst
> und nur Sensoren in deiner eigenen Umgebung hast, kannst du natürlich
> auch dein eigenes privates Netz betreiben, z.B. auf
> Chirpstack-Grundlage. Ich finde aber gut, dass ich meine Sensoren auch
> irgendwo hinstellen kann, wo mein Gateway eben nicht hinkommt und
> dennoch ein Signal kriege, weil sie Teil eines Netzwerks sind.

Ich will deinen langen Text nicht weiter kommentieren. Vom Grundsatz her 
stimmt das was du schreibst. Die Problematik mit den 1 und 2 Kanal 
Gateways kenne ich und das ist der Punkt, bei dem ich noch mitgehe. 
Zumal viele Bastler die Problematik nicht mal kennen und mit ihren Nodes 
in Standardkonfiguration viele Pakete in die Luft rotzen die niemals 
einer empfangen kann.

Die Sache mit den TX-Only Nodes ist aber eine völlig andere. Wenn hier 
der Zwang besteht, das jeder dumme Türkontakt oder Temperatursensor 
einen Rückkanal braucht und jedes Paket ein Antwortpaket produziert, 
dann müllt das das ohnehin schon knappe Band noch mehr ein. Anders als 
bei WLAN, hat TTN das Band ja nicht exklusiv. Und wenn die Bastler 
wieder nur Lora machen, landen die Pakete auch im selben 
Frequenzbereich. Es wäre ein leichtes gewesen, einfach in der 
Device-Konfiguration einen Checkbox für "Tx-Only" einzubauen mit dem 
Vorteil, das Datenvolumen mindestens zu halbieren.

Klar kann ich mein eigenes Netz betreiben, das muss sich das Spektrum 
aber mit TTN und anderen teilen. Und wenn genügend andere Netze 
existieren, kann der TTN-Stack MAC-Commandos geben wie es will, besser 
wird es für TTN dadurch auch nicht.

Man stelle sich diesen Zustand mal bei WLAN vor. Da bremsen Geräte mit 
altem Standard auch das Netz aus. Was würde das für einen Aufschrei 
geben wenn die alten Geräte von heute auf morgen nicht mehr gehen 
würden. Hier liegt es in der Hand dessen, der den AP betreibt was geht 
und was nicht. Könnte man bei TTN so was optional im Gateway 
konfigurieren wäre es auch noch gut. So gibt es hier aber eine zentrale 
Stelle an der alles hängt. Der Wechsel von V2 zu V3 bei TTN hat bei mir 
jedenfalls dazu geführt, dass ich da nicht mehr mitspiele. Ich habe hier 
sowieso das einzige Gateway weit und breit und werde es nicht weiter 
betreiben. Das ganze Bundesland hat nicht mal 40. Mal sehen was in 10 
Jahren ist.

von someone (Gast)


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temp schrieb:
> Ich will deinen langen Text nicht weiter kommentieren.

Schade!

temp schrieb:
> Die Sache mit den TX-Only Nodes ist aber eine völlig andere. Wenn hier
> der Zwang besteht, das jeder dumme Türkontakt oder Temperatursensor
> einen Rückkanal braucht und jedes Paket ein Antwortpaket produziert,
> dann müllt das das ohnehin schon knappe Band noch mehr ein.

Wenn das tatsächlich so wäre, wäre das natürlich desaströs. Zum Glück 
ist es nicht so: Der Rückkanal wird nicht dafür benötigt, damit jede 
Nachricht eine confirmed message ist, die Nachrichten schickst Du 
weiterhin als normale unconfirmed messages. Den Rückkanal braucht man 
lediglich, damit das Netzwerk die Knoten richtig steuern kann, also für 
Aktivierung und insbesondere auch Netzwerkkonfiguration (Kanalplan, 
Datenrate). Das ist letztendlich wichtig, um das Netzwerk möglichst 
effizient zu halten. Kommt ein neues Gateway hinzu, sollen die Knoten in 
der Umgebung ihren Spreading Factor natürlich so weit wie möglich 
reduzieren und damit kürzere Nachrichten schicken, damit das 
868-MHz-Band nicht so stark belegt wird. Das geht aber eben nur, wenn 
der Knoten irgendwelche Informationen dazu kriegt, wie denn sein Paket 
empfangen wurde und die kriegt er eben ab und an vom Netzwerk. Ich 
verstehe, dass es nervig ist, wenn man jetzt irgendwo Sensoren gebaut 
hat, aber andererseits kriegt man halt kein ernstzunehmendes 
Netzwerkprotokoll in superwenig Speicher rein. Ich finde, das hätte man 
natürlich schon viel früher deutlich besser und direkter kommunizieren 
sollen, da jetzt die Frustration natürlich verständlich ist: Einige 
Knoten, die bisher funktionierten, werden nun Probleme machen. Dabei war 
es von Anfang an absehbar, dass das in Netzen, die sich an die 
LoRaWAN-Spezifikation halten, so sein wird. Man hätte da dann deutlich 
früher mitteilen sollen, dass diese Libraries eine 
Technologiedemonstration sind und nicht für den Produktivbetrieb 
gedacht, weil sie keine vollständig spezifikationsgetreuen Geräte 
implementieren.

temp schrieb:
> Anders als
> bei WLAN, hat TTN das Band ja nicht exklusiv.

Bei WLAN hat auch niemand das Band exklusiv, im 868-MHz-SRD-Band gibt's 
ja zumindest noch maximal erlaubte Sendezeiten. Damit WLAN überhaupt 
funktioniert, braucht man schon ganz spezielle Empfänger.

temp schrieb:
> Man stelle sich diesen Zustand mal bei WLAN vor. Da bremsen Geräte mit
> altem Standard auch das Netz aus. Was würde das für einen Aufschrei
> geben wenn die alten Geräte von heute auf morgen nicht mehr gehen
> würden.

Ich höre keinen Aufschrei. In meiner Fritzbox kann ich kein WEP mehr 
konfigurieren, das wird einfach nicht mehr unterstützt. Es gibt sicher 
einige WLAN-Geräte, die kein WPA beherrschen. Die werden halt ersetzt.
TTNv2 war ein unüblich freundliches Netz, das alle möglichen Geräte 
reingelassen hat, mitsamt der Probleme, die das nach sich zog. Es ist 
verständlich, dass man das nicht mehr will.

von Frank K. (frank)


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temp schrieb:
> Die Sache mit den TX-Only Nodes ist aber eine völlig andere. Wenn hier
> der Zwang besteht, das jeder dumme Türkontakt oder Temperatursensor
> einen Rückkanal braucht und jedes Paket ein Antwortpaket produziert,
> dann müllt das das ohnehin schon knappe Band noch mehr ein. Anders als
> bei WLAN, hat TTN das Band ja nicht exklusiv. Und wenn die Bastler
> wieder nur Lora machen, landen die Pakete auch im selben
> Frequenzbereich. Es wäre ein leichtes gewesen, einfach in der
> Device-Konfiguration einen Checkbox für "Tx-Only" einzubauen mit dem
> Vorteil, das Datenvolumen mindestens zu halbieren.

Bei WLAN ist das Frequenzband auch nicht exclusiv, bei LTE/5G wäre das 
so. Deshalb kostest da ja auch extra was.

Es wird bei LoraWAN nicht für jede Message eine Rückantwort gesendet. 
Normalerweise sind die eher selten. Dennoch dienen die MAC Kommandos 
dazu die Knoten im Netz zu steuern damit die mit dem Frequenzband 
möglichst sparsam umgehen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Wenn der Node 
eine Bestätigung für seine Message anfordert, dann wird das Netz diese 
auch über den Rückkanal senden. Sollte aber vermieden werden wenn nicht 
unbedingt nötig.

Das der Übergang von TTNv2 nach TTNv3 einige Einschränkungen für ABP 
Nodes und single/dual Channel Gateways mitbringt ist nicht neu. Im TTN 
Forum wurde immer wieder, auch zu TTNv2 Zeiten, wiederholt dass diese 
nicht Zukunftssicher sind und daher nur zu experimentellen Zwecken 
eingesetzt werden sollten. Genau so ist dort öfters zu lesen dass 
Messages mit Bestätigung nur in Ausnahmefällen benutzt werden sollen.

Gruß,
Frank

von temp (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Ich vermute LMCI sollte LMIC heissen? Für den Fall keine Auswirkungen
> auf die Batterielebensdauer. Ausser man verwendet das Arduino Gebastel
> was das Timing mittels Busywaits macht. Die LMIC enthält einen
> minimalistischen Job Scheduler (oslmic.[ch]) der, falls hal_sleep()
> implementiert ist, die CPU schlafen legen kann wenn nix zu tun ist.
> Damit lässt sich ein Stromverbrauch (STM32L) von weniger als 1µA während
> der Pausen erreichen. Die Arduino Integration tut das nicht.

Keine Auswirkung ist nicht richtig. Man kann die Zeit bis zu RX1 oder 2 
zwar mit Schlafen überbrücken, in den RX Modus muss die dümmste Node 
dann trotzdem und wenigstens 1s warten oder bis ein Paket rein kommt. 
Bei TX-Only wäre das nicht nötig.
Es geht auch nicht darum was man machen kann, sondern was mit den alten 
Nodes  passiert. Klar kann man die große Fresse haben und auf das 
"Arduino Gebastel"  schimpfen. Es ist jedenfalls kein guter Zug das Netz 
mit Hilfe dieser Bastler aufgebaut und getestet zu haben, und dann die 
gleichen Leute vor den Kopf stoßen mit dem Tenor: "Haut ab mit euren 
Spielkram".
Ich selbst habe keine Arduinos oder AVRs, mich betrifft das nicht mal 
ernsthaft. Bisher habe ich eigene PCBs mit RFM95/96 und STM32 Chips im 
32 Pin TQFP Format und verwende nur Lora. LoraWan ist bisher nur zum 
probieren. Der LMIC-Stack wird ja aktuell auch nur im Arduino Umfeld 
gepflegt:
https://github.com/mcci-catena/arduino-lmic
Deswegen sollte man mit dem Arduino schimpfen auch vorsichtig sein. 
Mittlerweile ist es ja so, entweder man schreibst seine Libs gleich 
selber oder man portiert Arduino-Libs zurück weil die ganze Welt nichts 
anderes mehr zu machen scheint.
Ich hab mir den LMIC für mich so portiert, dass ich weder Arduino noch 
STM-Hal oder so was brauche. Alle anderen Versionen von LMIC werden 
scheinbar nicht mehr gepflegt und sind inkompatibel zu TTN V3.

Frank K. schrieb:
> Ich hätte Interesse, was ist das für ein Gateway, was soll er kosten?
> Gerne per PM.

Das Gateway ist ein Raspi mit einem IMST iC880a Board. Als 
Packetforwarder habe ich sowohl den alten Semtech als auch 
"basicstation" laufen. (natürlich nicht gleichzeitig).
Verkaufen will ich das Teil nicht. Wenn es halt nicht mit TTN spielt, 
kann man das immer noch gut zum einsammeln seiner eigenen Sensoren 
verwenden. Da reichen ein paar Zeilen Code und es geht gleich in den 
eigenen Mqtt-Server.

von temp (Gast)


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someone schrieb:
> Ich höre keinen Aufschrei. In meiner Fritzbox kann ich kein WEP mehr
> konfigurieren, das wird einfach nicht mehr unterstützt. Es gibt sicher
> einige WLAN-Geräte, die kein WPA beherrschen.

Du kannst aber eine AP einsetzen der das kann. Und wenn der das schon 
immer konnte geht's ja auch. Bei LoraWan hat aber das Gateway nicht die 
Macht etwas zu bestimmen. Mit dem Wechsel auf V3 war es das dann.

someone schrieb:
> Kommt ein neues Gateway hinzu, sollen die Knoten in
> der Umgebung ihren Spreading Factor natürlich so weit wie möglich
> reduzieren und damit kürzere Nachrichten schicken, damit das
> 868-MHz-Band nicht so stark belegt wird. Das geht aber eben nur, wenn
> der Knoten irgendwelche Informationen dazu kriegt, wie denn sein Paket
> empfangen wurde und die kriegt er eben ab und an vom Netzwerk.

Den Gedanken daran verstehe ich schon. Selbst wenn es funktionieren 
sollte, semmeln alle anderen 868MHz Anwendungen trotzdem dazwischen.

Aber was soll's, dann verwerfe ich eben den Gedanken mit zu helfen das 
sich die Technologie verbreitet und sende weiter auf den gleichen 
Frequenzen mit einem SF wie es mir passt. Schließlich kann sowieso 
keiner dafür garantieren, daß TTN in 10 oder 20 Jahren noch existiert. 
Oder dass nicht in 3 Jahren die V5 zum Einsatz kommt die wieder Ich 
beobachte das ganze ca. 1 Jahr, wenn sich wenigstens der Zubau von 
Gateways an Corona ein Beispiel nehmen würde, könnte man ja die eine 
oder andere Kröte schlucken.

von someone (Gast)


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Ich glaube mittlerweile, dass du dich nur über irgendwas aufregen 
willst. Technologien entwickeln sich weiter, Geräte veralten. Das ist 
der Lauf der Dinge. Wenn du da irgendwo im Mecklenburgischen Nirgendwo 
kein TTN-Gateway mehr betreiben willst, weil dir die Nutzungsbedingungen 
des Netzwerks nicht passen, nun gut. Das darfst du ja gerne.

von demo (Gast)


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someone schrieb:
> Wenn du da irgendwo im Mecklenburgischen Nirgendwo
> kein TTN-Gateway mehr betreiben willst, weil dir die Nutzungsbedingungen
> des Netzwerks nicht passen, nun gut. Das darfst du ja gerne.

Es ist kein Mecklenburgisches Nirgendwo sondern fast genau die Mitte 
Deutschlands.

> weil dir die Nutzungsbedingungen
> des Netzwerks nicht passen, nun gut. Das darfst du ja gerne.

Genau mache ich

someone schrieb:
> Ich glaube mittlerweile, dass du dich nur über irgendwas aufregen
> willst. Technologien entwickeln sich weiter, Geräte veralten.

Ja ich war war mal begeistert von TTN und habe viel Zeit investiert um 
mich da einzuarbeiten und hatte nie tinyLora oder andere TX-Only 
Geschichten gemacht. Aber das Netz ist voll davon. Und alle haben 
geholfen dazu beizutragen dass es weiter voran ging. Und jetzt ist man 
so arrogant zu sagen "Schert euch zum Teufel". Diese Politik kann ich 
weder verstehen noch unterstüten. Jedenfalls nicht zum jetzigen 
Zeitpunkt. In 5 Jahren vielleicht wenn TTN eventuell wirklich ein Netz 
ist und Engpässe und Verstopfungen drohen vielleicht. Aber nicht jetzt 
mitten in der Chipkrise.

von asd (Gast)


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> tinyLora oder andere TX-Only
> Aber das Netz ist voll davon.

Es ist in der Tat ärgerlich wenn jemand mehrere(viele) solche Sensoren 
verbaut hat.
Aber es könnte doch einen "Konzentrator" geben der die Signale dieser 
Sensoren empfängt und dann gemäß der V3 Spezifikation an das TTN weiter 
meldet.
So kann der Betreiber dieser Sensoren entscheiden ob seine Sensoren 
ersetzt, oder so einen Konzentrator aufstellen will.

von temp (Gast)


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asd schrieb:
> Aber es könnte doch einen "Konzentrator" geben der die Signale dieser
> Sensoren empfängt und dann gemäß der V3 Spezifikation an das TTN weiter
> meldet.

Diese alten Sensoren senden ja keine Packete die nicht der Spezifikation 
entsprechen sondern sie sind völlig konform. Sie antworten einfach nur 
nicht auf Anfragen/Befehle von TTN. Nachdem ein Packet von so einem 
(ABP)Sensor bei TTN einläuft wird im nächsten RX1 Fenster (jetzt noch 
1s) von TTN ein MAC-Commando gegeben, dass er ab sofort mit 5s RX1 Delay 
arbeiten soll. Das muss der Sensor dann im nächsten Packet bestätigen. 
Da die einfachen Sensoren aber nicht empfangen, klappt dieser 
Mechanismus natürlich nicht. Und wenn das nicht mehr klappt, wird der 
Sensor dann halt ausgesperrt.
Der Concentrator hat hier wenig Mittel. Er müsste wenn schon, die 
gegebenen MAC Commandos entschlüsseln und entsprechende Antworten 
senden. Da TTN aber Ende zu Ende verschlüsselt ist, geht das nur wenn 
der Concentrator die Keys der Sensoren kennen würde. Das wäre dann aber 
noch größerer Schwachsinn.

Man könnte jetzt auf die Idee kommen, dass die einfachen Sensoren 
einfach alle Bestätigungsflags in jedem Befehl mit senden. Keine Ahnung 
ob der Stack diese Manipulation frisst. Und wenn er es sollte, ist es 
noch viel weiter von der Spezifikation weg als der jetzigen Zustand.

von Frieder S. (frsc)


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temp schrieb:
> 1. TX-only Nodes werden ausgesperrt. Das sind z.B. alle die die tinyLora
> lib verwenden. Als Begründung wird angegeben, dass TTN zwingend über den
> Rückkanal die Parameter der Node (RX1 delay, Frequenzen u.s.w. )
> einstellen will. Werden diese MAC-Commandos nicht bearbeitet, nimmt TTN
> die Packete der Node irgendwann nicht mehr an.

Meine TX-only ATTNodes (v2) [1] funktionieren mit TTN v3 aktuell 
(noch?). Allerdings nur, wenn sie wie hier [2] beschrieben per CLI 
registriert werden. Dann versucht TTN keine Downlink-Pakete zu senden. 
Wenn ich den Node über die Web UI registriere hingegen schon. Keine 
Ahnung wo der Unterschied liegt und ob das Bug oder Feature ist.

[1] https://www.attno.de/11-attnode_v2
[2] https://www.attno.de/blog/2021-09-02

von temp (Gast)


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Frieder S. schrieb:
> Dann versucht TTN keine Downlink-Pakete zu senden.

Klar, wenn die node mit der Konfiguration engerichtet wird, die ttn am 
Ende haben will, braucht nichts mehr umkonfiguriert werden. Sollte der 
Stack irgenwann aber der Meinung sein die Datenrate oder der SF sollten 
sich ändern kann das Spiel von vorn los gehen. Mal sehen wie sich das 
entwickelt.

von someone (Gast)


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demo schrieb:
> Ja ich war war mal begeistert von TTN und habe viel Zeit investiert um
> mich da einzuarbeiten und hatte nie tinyLora oder andere TX-Only
> Geschichten gemacht.

Und warum bist du jetzt nicht mehr begeistert? Weil die ihr Netz auf 
eine funktionierende Infrastruktur umstellen wollen, mit der man was 
machen kann? Beinahe jeden Tag gibt's wieder irgendwelchen neuen 
kommerziellen Mist mit ggf. eingeschränkter Nutzbarkeit für 
Hobbyisten--bei TTN kriegst du auch als Hobbyist eine einigermaßen 
professionelle Lösung und musst dich nicht irgendwelchem 
kommerzialisietem Quatsch unterwerfen. Andere Netzbetreiber fackeln 
nicht lange und werfen alle Geräte aus dem Netz, die sie nicht geprüft 
haben. Man kann damit rechnen, dass bei solchen Betreibern Geräte, die 
zu alt sind und irgendwelche neuen Spezifikationen nicht erfüllen, 
zumindest perspektivisch nicht mehr ins Netz aufgenommen werden. Bei TTN 
kannst du mit deinem Microcontroller-Gebastel genauso das Netz nutzen 
wie mit einem teuren kommerziellen Sensor.
Und wenn du nie TX-Only-Sachen gemacht hast, wo ist denn da dein 
Problem? Aus Prinzip? Ich glaube, du willst dich nur über irgendwas 
aufregen und dir geht's gar nicht um die Sache, sondern nur darum, dass 
sich jetzt was ändert.

> Aber das Netz ist voll davon. Und alle haben
> geholfen dazu beizutragen dass es weiter voran ging.

Nein. Das Netz wird durch Geräte, die sich nicht spezifikationskonform 
verhalten, allenfalls verschlimmbessert. TX-only nodes sind nicht 
vorgesehen. Kann man schlecht finden, ist vielleicht ein bisschen 
ungünstig, aber die sind nunmal nicht vorgesehen.

> Und jetzt ist man
> so arrogant zu sagen "Schert euch zum Teufel".

Äh, nein? Genau das macht man nicht. Man hat schon lange darauf 
hingewiesen, dass die Dinge, die nicht spezifikationskonform sind, 
irgendwann einmal Probleme bereiten können. Der Zeitpunkt ist jetzt 
(bzw. noch nicht, aber bald). Es gibt Unterstützung, wie man 
tx-only-Nodes so konfiguriert, dass das Netz keine Notwendigkeit sieht, 
ihnen Nachrichten zu schicken. Ja, das ist absurd viel Aufwand, aber wer 
einen Netzteilnehmer betreibt, der sich nicht spezifikationsgemäß 
verhält, darf sich über Aufwand nicht beschweren.
Die richtige Vorgehensweise hier wäre übrigens meiner Meinung nach, den 
Nutzern mit nicht richtig eingerichteten tx-only-Nodes und anderem Zeug, 
das sich nicht an die Spezifikationen halten will nach reichlich 
Vorwarnung die Zugänge zu ihren Daten (und zwar bitteschön allen) 
abzudrehen, bis das korrigiert ist.

> Diese Politik kann ich
> weder verstehen noch unterstüten. Jedenfalls nicht zum jetzigen
> Zeitpunkt.

Warum? Der Zeitpunkt ist genau richtig. Wir haben mit dem STM32WL55 
einen benutzbaren Chip, der ein LoRa-Modul integriert hat. Das Ding kann 
viel und ist kostengünstig. Wir haben mit dem ASR6501, der aber etwas 
seltsam ist, sowas ja auch schon, aber der STM32WL55 ist einfach nochmal 
besser, weil er einfach viel mehr kann. Die Entwicklungsboards für 
LoRaWAN-Lösungen sind kostengünstig, die Gateways kommen mittlerweile 
auch in gute Preisbereiche und sind keine schrecklichen Bastellösungen 
mehr.
Jetzt ist der Zeitpunkt, zu dem Lösungen entwickelt werden und die Leute 
Netze suchen, die sie nutzen und ggf. mit aufbauen. Wenn TTN das nicht 
leisten kann, weil sie zu vernarrt darauf sind, Leute zu befriedigen, 
die auf Teufel komm raus einen ATTiny84 benutzen wollen, weil man den in 
einen Sockel auf eine Lochrasterplatine stecken kann, dann hat das keine 
Zukunft. Die jetzige Richtung ist schon gut.

> In 5 Jahren vielleicht wenn TTN eventuell wirklich ein Netz
> ist und Engpässe und Verstopfungen drohen vielleicht. Aber nicht jetzt
> mitten in der Chipkrise.

Aha. Wie gesagt, nimm dein Gateway und deine Knoten aus dem Netzwerk, 
wenn du jetzt beleidigt bist, es wird ja sicher irgendwann jemand 
anderes kommen, der gerne Abdeckung haben will und sich dann einfach für 
150 Euro ein Gateway mit ordentlicher Antenne hinstellen. Ich betreibe 
mehrere davon und kann das nur empfehlen. Gleichzeitig nutze ich auch 
vorhandene TTN-Infrastruktur für Sensoren, die nicht in Reichweite 
meiner Gateways sind. Ich finde es auch gut, dass TTN gleiches Recht für 
Alle umsetzt. Als Gateway-Betreiber habe ich keinerlei Vorteile und das 
ist auch gut so. Man stellt Infrastruktur bereit, die unbedingt 
zuverlässig laufen muss. Wenn man da nun im Gegenzug irgendwelche 
Möglichkeiten zulässt, das Netz bzw. das eigene Gateway stark zu 
belasten, dann ist das nur kontraproduktiv.
TTN wird nur dann zum ordentlichen Netz, wenn es Nutzungsszenarien gibt, 
für die man die Leute begeistern kann. In einigen Gegenden haben 
Kommunen entdeckt, dass das ja ein tolles Netz ist, um Sensoren in der 
Kommune zu überwachen, mit geringsten Betriebskosten und dem 
zusätzlichen Bonus, das als tolles Innovationsprogramm für Bürger und 
kleine Unternehmen verkaufen zu können, die damit etwas entwickeln 
wollen. Andere Kommunen lassen sich von ihren Stadtwerken teuer kleine 
geschlossene LoRaWAN-Netze aufbauen, davon hat dann niemand was. Das 
wichtigste für die gute Nutzung ist aber, dass es ordentlich 
funktioniert und dafür ist nunmal der Stand der Dinge, dass ein 
Rückkanal zum Knoten benötigt wird, um diesem Kommunikationsparameter 
mitzuteilen.

von temp (Gast)


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someone schrieb:
> Warum? Der Zeitpunkt ist genau richtig. Wir haben mit dem STM32WL55
> einen benutzbaren Chip, der ein LoRa-Modul integriert hat. Das Ding kann
> viel und ist kostengünstig. Wir haben mit dem ASR6501, der aber etwas
> seltsam ist, sowas ja auch schon, aber der STM32WL55 ist einfach nochmal
> besser, weil er einfach viel mehr kann. Die Entwicklungsboards für
> LoRaWAN-Lösungen sind kostengünstig, die Gateways kommen mittlerweile
> auch in gute Preisbereiche und sind keine schrecklichen Bastellösungen
> mehr.
> Jetzt ist der Zeitpunkt, zu dem Lösungen entwickelt werden und die Leute
> Netze suchen, die sie nutzen und ggf. mit aufbauen. Wenn TTN das nicht
> leisten kann, weil sie zu vernarrt darauf sind, Leute zu befriedigen,
> die auf Teufel komm raus einen ATTiny84 benutzen wollen, weil man den in
> einen Sockel auf eine Lochrasterplatine stecken kann, dann hat das keine
> Zukunft. Die jetzige Richtung ist schon gut.

Fällt dir nicht mal auf was du für einen arroganten Schwachsinn 
schreibst? Es geht nicht darum ob die Leute heute ATTiny84 verbauen 
wollen, sondern es ist so verbaut worden und im Einsatz. Das ist schon 
ein gewaltiger Unterschied. Die bestehenden Installationen werden 
ausgeschlossen, nicht nur die neuen.
Und wenn ich mir die Kommentare weiter oben ansehe, haben zwar die 
meisten mitbekommen, dass es nur noch den V3 Stack geben wird. Aber was 
das für Konsequenzen hat muss man sich aus den Foren zusammen klauben. 
Ne Freunde was ihr da macht ist das gleiche als wenn man den Oldtimer 
verbieten würde das Straßennetz zu benutzen, weil sie nicht mehr auf dem 
Stand der Technik sind.

someone schrieb:
> Bei TTN
> kannst du mit deinem Microcontroller-Gebastel genauso das Netz nutzen
> wie mit einem teuren kommerziellen Sensor.
> Und wenn du nie TX-Only-Sachen gemacht hast, wo ist denn da dein
> Problem? Aus Prinzip? Ich glaube, du willst dich nur über irgendwas
> aufregen und dir geht's gar nicht um die Sache, sondern nur darum, dass
> sich jetzt was ändert.

Nein, und nun zum allerletzen mal, es geht nicht darum was ich jetzt und 
in Zukunft will, sondern darum dass bestehende Teilnehmer ausgegrenzt 
werden mit absolut schwachsinnigen Begründungen. Und ja, es geht mir 
hier nur ums Prinzip und um die Einschätzung ob so etwas wie jetzt in 
ein paar Jahren wieder passieren kann. Der Fortschritt ist ja nicht 
aufzuhalten und wenn eure Argumentation die gleiche bleibt ist es 
abzusehen, dass es wieder so kommt, weil man beschlossen hat dass alles 
was nicht mindestens dem Standard 1.0.4 genügt draußen bleiben muss.

Lies dir deine Beiträge mal durch, das ist eine absolut herablassende 
Art und Weise wie du von Microcontroller-Gebastel und den AVR-Usern 
sprichst.

someone schrieb:
> Das
> wichtigste für die gute Nutzung ist aber, dass es ordentlich
> funktioniert und dafür ist nunmal der Stand der Dinge, dass ein
> Rückkanal zum Knoten benötigt wird, um diesem Kommunikationsparameter
> mitzuteilen.

Ja genau, es ist absolut nötig einer TX-Only Node die RX Parameter mit 
zu teilen... Was bleibt denn sonst noch übrig? Die Sendeleistung? Da 
kann die Node ohnehin machen was sie will. Die Frequenzen? Wenn keiner 
mehr die Node hört stört sie auch keinen mehr (im TTN-Netz). Oder den SF 
Faktor? Da ist ein Thema wenn aus dem Lückenteppich wirklich mal ein 
Netz wird. In 5 Jahren vielleicht.
Das beharren auf "dem Stand der Dinge" ist das Problem. Das kennzeichnet 
welche Politik gefahren wird. Und anders als in anderen Netzen wo eine 
Rückwärtsportabilität an oberster Stelle steht hat sich TTN für den 
"fortschrittlichen" Weg entschieden und damit jedenfalls das Vertrauen 
eines Teils der User verspielt. Und dabei ist es wie in der Politik, die 
oberste Priorität bei der Entscheidung ob man TTN benutzt hat die Frage 
ob man dem Netz jetzt und in Zukunft vertrauen kann. Und das beantworte 
ich für mich eindeutig mit nein.

Und wenn wir von kommunalen Dingen sprechen wie du oben, dann sind das 
in der Regel feststehende Nodes. Der Kostenaufwand hierfür ein Mininetz 
aufzuspannen ist nicht größer als TTN zu nutzen wenn man die Gateways 
mangels Abdeckung selbst beisteuern muss. Ehr weniger. Aber man hat eine 
Investitionssicherheit die man bei TTN nicht hat.

So damit beende ich die Diskussion mit someone da sowieso keine neuen 
Argumente mehr hinzukommen.

von Thomas S. (doschi_)


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temp schrieb:
> Fällt dir nicht mal auf was du für einen arroganten Schwachsinn
> schreibst?

Gehts's noch?

von someone (Gast)


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temp schrieb:
> Fällt dir nicht mal auf was du für einen arroganten Schwachsinn
> schreibst?

Schön, dass du mich darauf hinweist. Nein, fällt mir nicht auf. Ich 
bleibe nur dabei, dass du dich nur künstlich aufregen willst und die 
TTN-Umstellung bietet sich gerade aus Aufhänger ganz gut an.
Man kann das aber aus zwei Perspektiven sehen: Der Perspektive eines 
nutzbaren Netzes oder der Perspektive experimenteller Installationen. 
Für ein Netz ist das kein arroganter Schwachsinn, sondern 
Grundvoraussetzung dafür, dass es funktioniert. Wenn du halt der einzige 
bist, der in deiner Umgebung irgendwas betreibt, dann siehst du 
offensichtlich den Vorteil des Netzes nicht, für den man dann eben 
individuelle Einschränkungen inkaufnehmen muss.

temp schrieb:
> Es geht nicht darum ob die Leute heute ATTiny84 verbauen
> wollen, sondern es ist so verbaut worden und im Einsatz. Das ist schon
> ein gewaltiger Unterschied. Die bestehenden Installationen werden
> ausgeschlossen, nicht nur die neuen.

Ja, das ist auch in Ordnung so: Die bestehenden Installationen waren 
nämlich nie spezifikationsgemäß. Wenn bisher nichts passiert ist, ist 
das schön, aber das ist nicht in alle Ewigkeit garantiert.
Natürlich werden sich viele early adopter zunächst mit Knoten ins 
Netzwerk gewagt haben, die einfach aufzubauen sind, aber eben die 
Spezifikation nicht vollständig umsetzen (damit sind sie nicht 
spezifikationsgemäß). Allerdings: Als early adopter weiß man, dass sich 
die Technik weiterentwickelt und man ggf. recht viel Aufwand haben wird.

> Und wenn ich mir die Kommentare weiter oben ansehe, haben zwar die
> meisten mitbekommen, dass es nur noch den V3 Stack geben wird. Aber was
> das für Konsequenzen hat muss man sich aus den Foren zusammen klauben.

Ja, und? Für spezifikationsgemäße Knoten: Nahezu keine Konsequenzen.
Es ist absurd: Wir unterhalten uns hier echt darüber, inwiefern man 
Leute hofieren muss, die nicht-spezifikationsgemäße Netzwerkteilnehmer 
betreiben.
Es ist ja nicht so, dass es irgendeine uralte LoRaWAN-Spezifikation 
gibt, nach der die Teilnehmer dann konform wären; das wäre dann etwas 
Anderes. TX-Only-Nodes waren aber einfach noch nie zulässig, bisher 
gab's eben keine Probleme damit. Du kannst deinen Backofen auch mit 
Klingeldraht ans Stromnetz anschließen, wenn du nur die Uhr haben 
willst. Das ist nicht zulässig und war nie zulässig, aber für eine sehr 
spezielle und eingeschränkte Anwendung funktioniert das. Gut, 
TX-Only-Nodes sind, im Gegensatz zu diesem Backofen, nicht gefährlich, 
aber sie stören trotzdem das Netzwerk, weil sie nicht reagieren und 
durch unbeantwortete Kommunikationsversuche Netzwerkkapazität binden.

> Ne Freunde was ihr da macht ist das gleiche als wenn man den Oldtimer
> verbieten würde das Straßennetz zu benutzen, weil sie nicht mehr auf dem
> Stand der Technik sind.

Ich weiß nicht, ob du schonmal mitgekriegt hast, dass wir genau das 
machen: Für Autos, die zu alt sind, sind manche Straßen nicht mehr 
benutzbar. Wir nennen das Umweltzonen und machen das, um die Bewohner 
von Städten vor Leuten zu schützen, die auf Teufel komm raus an 
irgendwelchem alten Zeug festhalten wollen, obwohl es schlecht ist. 
Oldtimer sind davon ausgenommen, die werden aber auch nicht produktiv 
eingesetzt (dann kriegst du kein H-Kennzeichen), sondern gewissermaßen 
im Demonstrations- oder Testbetrieb.

Wenn du Schülern in einem Ferienkurs zeigen willst, wie man einen 
LoRaWAN-Stack implementiert, wird sich niemand darüber aufregen, wenn 
ihr nachher nur TX-Only-Nodes rauskriegt. TTN (auch v3!) erlaubt ja 
auch, die zu Demonstrationszwecken in Betrieb zu nehmen und kündigt dir 
nicht sofort den Vertrag, weil du irgendwelches halbgare Zeug ins Netz 
gebracht hast.

temp schrieb:
> Nein, und nun zum allerletzen mal, es geht nicht darum was ich jetzt und
> in Zukunft will, sondern darum dass bestehende Teilnehmer ausgegrenzt
> werden mit absolut schwachsinnigen Begründungen.

Die Begründung ist nicht schwachsinnig: Es macht das Netz kaputt. 
LoRaWAN ist ein Netz, für das wenige Basisstationen benötigt werden, 
aber es ist nicht besonders resilient gegen schlechte Knoten und 
schlechte Basisstationen.

> Und ja, es geht mir
> hier nur ums Prinzip und um die Einschätzung ob so etwas wie jetzt in
> ein paar Jahren wieder passieren kann.

Kann schon sein, meine Kristallkugel ist gerade in der Werkstatt, die 
muss mal neu poliert werden.
Regst du dich auf, dass dein UMTS-Handy nicht mehr funktioniert? Warum 
eigentlich nicht? Die haben das einfach abgeschaltet, nach nicht einmal 
20 Jahren.

> Der Fortschritt ist ja nicht
> aufzuhalten und wenn eure Argumentation die gleiche bleibt ist es
> abzusehen, dass es wieder so kommt, weil man beschlossen hat dass alles
> was nicht mindestens dem Standard 1.0.4 genügt draußen bleiben muss.

Wie gesagt, das kann passieren. Ich halte es aber für unwahrscheinlich. 
Spezifikationskonforme Knoten können ja durch den Rückkanal 
umkonfiguriert werden und es gibt eine Menge dieser Knoten in vielen 
verschiedenen Netzen. Selbst wenn man irgendwann mal auf die Idee käme, 
das ganze alte Zeug möglichst nicht mehr in den Bändern für neue tolle 
Knoten haben zu wollen, könnte man die ganzen alten Sachen durch eine 
Konfigurationsnachricht einfach auf weniger Kanäle einschränken und 
trotzdem weiter betreiben.
Die Spezifikationen sind aber durchaus so entwickelt, dass lange 
Nutzungszeiten angedacht sind und funktionieren können, insofern mache 
ich mir da keine Sorgen. Du kannst ja auch die zu nutzende Version beim 
Anmelden deines Knoten einstellen. Nur muss er halt irgendwann mal die 
Spezifikation erfüllt haben.

> Lies dir deine Beiträge mal durch, das ist eine absolut herablassende
> Art und Weise wie du von Microcontroller-Gebastel und den AVR-Usern
> sprichst.

Nö, warum? Ich bastle ja selbst. An manchen Standorten, an denen ich 
gerne Sensoren hätte, gibt es keine TTN-Abdeckung, wohl aber Abdeckung 
durch kommerzielle LoRaWAN-Netze. Keine Chance, die lassen keine 
Eigenbauten rein. Im TTN geht das.
Der ATTiny84 ist ein seltsamer Chip, der aus welchem Grund auch immer 
extrem beliebt ist. Zugegeben, die Handhabung ist leicht, aber das war's 
dann auch schon. Allerdings muss ich den ja auch nicht nutzen und jeder, 
der mag, darf meinetwegen alle Microcontroller nutzen, die es so gibt. 
Nur wenn man Teilnehmer eines Netzwerks sein will, dann muss man die 
Netzwerkspezifikationen erfüllen.

temp schrieb:
> Ja genau, es ist absolut nötig einer TX-Only Node die RX Parameter mit
> zu teilen... Was bleibt denn sonst noch übrig?

RX-Parameter? Nein, TX-Parameter werden dem mitgeteilt, z.B. der 
Kanalplan und die Modulationsrate.

> Die Sendeleistung? Da
> kann die Node ohnehin machen was sie will. Die Frequenzen? Wenn keiner
> mehr die Node hört stört sie auch keinen mehr (im TTN-Netz). Oder den SF
> Faktor? Da ist ein Thema wenn aus dem Lückenteppich wirklich mal ein
> Netz wird. In 5 Jahren vielleicht.

Diese Argumentation ergibt überhaupt keinen Sinn. Du sagst im Prinzip 
nur, dass du das alles nicht brauchst, weil die Knoten ja eh machen 
können, was sie wollen. Ja, können sie. Sobald sie das machen, müssen 
sie aber unbedingt aus dem Netzwerk fliegen. Du gehst ja einen Kontrakt 
ein, der beschreibt, wie sich die Netzwerkteilnehmer verhalten müssen. 
Wird der erfüllt, funktioniert das Netzwerk. Wenn du nicht Teil des 
Netzwerks sein willst, musst du dich auch nicht an die 
Netzwerkbedingungen halten, so einfach ist das. Ich verstehe ehrlich 
gesagt die Argumentation nicht. Damit das Netzwerk effizient 
funktioniert, muss es einen Rückkanal an die Knoten geben, damit diese 
für einen optimalen Betrieb des Netzwerks konfiguriert werden können. 
Das lehnst du aus irgendwelchen Gründen ab, weil du ja sowieso der 
einzige bist, der in deiner Gegend ein Gateway betreibt und dich jetzt 
ärgerst, dass TX-Only-Nodes nun genau spezifikationsgetreu nicht mehr 
ohne aufwendige Konfiguration funktionieren werden? Obwohl du keine 
betreibst und auch im Einzugsbereich deines Gateways keine betrieben 
werden? Du bist doch nur hier, um dich über Änderungen zu echauffieren.

> Das beharren auf "dem Stand der Dinge" ist das Problem. Das kennzeichnet
> welche Politik gefahren wird. Und anders als in anderen Netzen wo eine
> Rückwärtsportabilität an oberster Stelle steht hat sich TTN für den
> "fortschrittlichen" Weg entschieden und damit jedenfalls das Vertrauen
> eines Teils der User verspielt.

Da irrst du. TTN erlaubt sehr viel, deutlich mehr, als andere Netze. Sie 
haben beispielsweise immer noch das grausame ABP. Aber gut, vielleicht 
kenne ich mich nicht so gut aus wie du, daher eine Bitte: Magst du mir 
mal bitte andere (LoRaWAN)-Netze nennen, oder meinetwegen andere WANs, 
die nicht-spezifikationsgetreue Teilnehmer irgendwann erlaubten und 
danach sicherstellten, dass diese über viele Jahre und 
Infrastrukturänderungen hinweg noch funktionieren? Es würde mich 
wirklich interessieren, wie das gelöst werden kann, denn ich stelle mir 
das als undankbare und teure Aufgabe vor, dabei sicherzustellen, dass 
die moderneren, spezifikationsgetreuen Netzwerkteilnehmer nicht 
benachteiligt werden.

> Und dabei ist es wie in der Politik, die
> oberste Priorität bei der Entscheidung ob man TTN benutzt hat die Frage
> ob man dem Netz jetzt und in Zukunft vertrauen kann. Und das beantworte
> ich für mich eindeutig mit nein.

Ich bin mir nicht so sicher, ob sich das finanzielle Modell lohnt und 
würde gerne einen kostenpflichtigen Unterstützer-tier ohne größere 
Vorteile (vielleicht ein paar mehr EUIs) sehen, der aber für Hobbyisten 
bezahlbar ist. Ansonsten sind die meines Erachtens nach deutlich 
vertrauenswürdiger als andere Anbieter, die keine sehr hohen 
Einstiegshürden haben. Für ein bisschen Hobby-Sensorik oder kleinere 
Anwendungen sowieso.

> Und wenn wir von kommunalen Dingen sprechen wie du oben, dann sind das
> in der Regel feststehende Nodes. Der Kostenaufwand hierfür ein Mininetz
> aufzuspannen ist nicht größer als TTN zu nutzen wenn man die Gateways
> mangels Abdeckung selbst beisteuern muss. Ehr weniger. Aber man hat eine
> Investitionssicherheit die man bei TTN nicht hat.

Die meisten LoRaWAN-Knoten werden wohl feststehend sein.
Du denkst aber genau falschrum: Bei TTN hat man was für die Bürger und 
die lokale Industrie getan, außerdem wird der lästige Betrieb des Netzes 
einfach an einen Dienstleister ausgelagert, der das auch noch gratis 
macht.  Damit werden Parkplätze überwacht, Straßenlaternen gesteuert und 
der Müllbehälterfüllstand übermittelt, was nichts ist, worauf man nicht 
auch mal ein paar Tage verzichten könnte, wenn's ganz hart kommt. Dafür 
spart man sich eigene Infrastruktur, die Geld kostet und auch gewartet 
werden muss, sondern stellt ein paar Gateways auf und das war's dann.

> So damit beende ich die Diskussion mit someone da sowieso keine neuen
> Argumente mehr hinzukommen.

Von dir habe ich bisher wenig neue Argumente gehört, warum das jetzt so 
ein immenses Problem ist, mit dem man nicht leben kann.

von temp (Gast)


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someone schrieb:
> Der ATTiny84 ist ein seltsamer Chip, der aus welchem Grund auch immer
> extrem beliebt ist. Zugegeben, die Handhabung ist leicht, aber das war's
> dann auch schon.

In diesem Punkt gebe ich dir vollkommen Recht. Ich habe diese Chips aber 
weder verwendet noch hier ins Spiel gebracht.

Bei allen anderen Punkten haben wir komplett gegensätzliche Meinungen. 
Aber das macht genau nichts. Du wirst mich nicht bekehren und ich dich 
sicher auch nicht. Und die Tatsache, dass sich sonst so gut wie niemand 
an der Diskussion beteiligt hat oder über den Sachverhalt was wusste, 
spricht Bände.

Entweder es versteht kaum einer oder es interessiert keinen. Ist mir 
aber auch egal. Wenn das Netz mal in meine Reichweite (<10km) kommen 
sollte denke ich eventuell neu drüber nach.
Bis dahin gibts halt Lora ohne WAN und ohne Verfallsdatum.

von Kurt (Gast)


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temp schrieb:
>
> Entweder es versteht kaum einer oder es interessiert keinen.

Also mich interessiert es schon, nur mit dem Verstehen klappts nicht so 
recht.
Die vielen Bezeichner sind mir meisst fremd und sagen mir nur am Rande 
etwas.

Ich habe mir selber (nur "Lora") Anwendungen eingerichtet, da gibts halt 
"Senden nach (variabler) Zeit" und mitlesen.
Funktioniert seit Jahren problemlos.

 Kurt

von temp (Gast)


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Kurt schrieb:
> Ich habe mir selber (nur "Lora") Anwendungen eingerichtet, da gibts halt
> "Senden nach (variabler) Zeit" und mitlesen.
> Funktioniert seit Jahren problemlos.

Dann hast du Glück gehabt, denn gewusst kannst du das ja nicht haben wie 
du sagts.

Und wenn du Pech gehabt hättest, würdest du eventuell solche Klimmzüge 
machen müssen:
https://www.iot-lab.org/blog/663/

Ob dem Netz damit wohl geholfen ist?

von Uli K. (ulli_1)


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temp schrieb:
> Aber wenn man das macht, kann man gleich ganz auf TTN verzichten und
> nimmt nur Lora. Eine eigenes Lora to Mqtt Gateway ist ja nun auch kein
> Hexenwerk.

Genau das will ich machen. Ich will auch kein TTN mehr.

Ich habe die Diskussion aufmerksam verfolgt und kann temp sehr gut 
verstehen. Ich selber habe durch ein Bastelprojekt der Zeitschrift Ct, 
ABP Nodes mit Attinys84 irgendwie hingekriegt (hat viel Zeit gekostet) 
und bei V2 lief alles gut, bis der Wechsel nach V3 kam.
Ich will mit Attinys und RFM95 mein eigenes Lora machen und temp sagt 
,es sei kein Hexenwerk. Daher bitte ich um Starthilfe. Welche Bibliothek 
im Empfänger Teil (Gateway) benutzt diese LoRa-chirp technik und sendet 
die emfangenen Pakete eben nicht an TTN, sondern schreibt die empfangene 
payload irgendwo auf den Raspi. Ich habe noch nichts gefunden wo 
Attiny84 und RFM95 ohne TTN zusammenspielen. Gibt es einen Link mit 
Beispielcode?

Danke schonmal im Voraus.

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