Ich versuche einen alten Stereo Verstärker flott zu machen."Rising SC-3" Der hat 2 STK0039 als Endstufen verbaut. Eine war defekt. Also habe ich mir Ersatz besorgt.(Amazon, nicht ALI) Der neue IC zerrt nun bis Zimmerlautstärke. Höhere Pegel dagegen werden immer besser. Der original verbaute macht das auf beiden Seiten nicht, der neue, egal auf welcher Seite eingesetzt zerrt. Der Lieferant hat mir schon ein Ersatz IC gesendet, aber der macht das selbe. Alle Spannungen sind bis auf ein paar mV bei beiden ICs identisch! Ich habe es mit 8 Ohm und 4 Ohm Lautsprechern getestet, für 8 Ohm ist der STK wohl laut Datenblatt gedacht. Schließe ich an die Lautsprecherausgänge einen Kopfhörer mit je 32 Ohm an, dann ist der Ton sauber! Mit meinem Messplatz Stabilock 4031 konnte ich das genauer sehen. Mit dem Tongenerator an die Eingänge und die Lautsprechersignale mit dem Tastkopf abgegriffen und ans Volt- Klirrfaktormeter. Mit Kopfhörer oder ohne ist alles gut , ca. 2% Klirrfaktor bei 1 KHz. Mit 8 Ohm Boxen bis 4V SS 24%, je lauter desto besser, bei halber Lautstärke dann ca. 6%. auch bei 1 KHz. (Der Messplatz misst Klirren nur bei 1 KHz...) Hat jemand Erfahrungen mit dem STK0039 und einen Tipp, warum der neue IC sich so merkwürdig verhält? Als Datenblatt finde ich im Netz nur immer eine Seite mit dem Prüfschaltplan oder dem Innenleben Ersatzschaltbild. Bei YT fand ich noch das hier: https://www.youtube.com/watch?v=gLXa1PoR4y0 Vielleicht weiß hier ja jemand mehr... Danke!
H. H. schrieb: > Du hast sicherlich eine Fälschung bekommen. Die Wahrscheinlichkeit scheint hier extrem hoch zu sein: - https://www.vintage-radio.net/forum/showthread.php?t=172964
Wolfgang S. schrieb: > zerrt > nun bis Zimmerlautstärke. > Höhere Pegel dagegen werden immer besser. Das ist gewöhnlich das Resultat von zu wenig oder überhaupt keinem Endstufen-Ruhestrom. Weshalb dein STK das aber macht, weiss ich nicht. Schwingt er vielleicht wegen schlechter Elkos an den Versorgungspins? Schau dir das halt mal auf dem Oszilloguck an.
Hp M. schrieb: > Schwingt er vielleicht wegen schlechter Elkos an den Versorgungspins? Nicht plausibel, er hat ja die beiden STKs auch gegeneinander getauscht.
Ja, das kann es nicht sein. H. H. schrieb: > Du hast sicherlich eine Fälschung bekommen. Das denke ich auch. Was genau im mit "STK0039" gelabelten Gehäuse drinsitzt, ist schwer zu sagen - aber wohl etwas "schlechteres" und/oder etwas für geringere Belastung ausgelegtes ("mit Kopfhörer keine Verzerrung"). Hp M. schrieb: > Das ist gewöhnlich das Resultat von zu wenig oder überhaupt keinem > Endstufen-Ruhestrom. Evtl. nicht "überhaupt kein", aber halt evtl. recht geringer. Und bei höherer Lautstärke gehen die Übernahmeverzerrungen schlicht im anwachsenden Signalpegel unter. Vermutung klingt erst mal stimmig.
Wenn es nur Fakes gibt, kannst Du vielleicht noch ueber einen Widerstand nach Plus vom Ausgang den Arbeitspunkt verschieben. Das ist ein alter Trick als Notloesung.
Primitive Schaltung, mit einem Trimmer im Hybrid. Edwin-Prinzup: bei geringer Leistung kommt der Strom vom ersten Transistor, bei höherem Strom übernimmt der zweite. Daher hast du einen Unterschied je nach Leistung. Miss den Ruhestrom zwischen 3 und 8, vergleiche Original und Fälschung. https://datasheetspdf.com/mobile/499374/ETC/STK0039/1 Man könnte das mit Einzeltransistoren nachbauen.
> Du hast sicherlich eine Fälschung bekommen.
Das will ich gerne glauben. Auch wenn es mich manchmal erstaunt welchen
Aufwand man da betreiben muss um dann ein paar Stueck davon verhoekern
zu
koennen. Aber wie schafft man es einen Verstaerker grob funktionsfaehig
zu bauen und dann 24% Klirrfaktor? Das konnte doch selbst Opas
Roehrentechnik
schon besser.
Ich wuerde auch sagen das man das Teil selber nachbauen sollte wenn man
den Verstaerker unbedingt retten will, aber auf jedenfall mal den
gefaelschten
STK aufmachen. Muss interessant sein da mal reinzuschauen.
Olaf
Danke für die große Resonanz hier. Dafür jetzt die Resultate: Ihr habt alle recht! Die Elkos in den Spannungen hatte ich im Vorfeld alle ersetzt, da ein leichtes Brummen hörbar war. Der große Unterschied ist der Ruhestrom. Von 3 nach 8 gemessen (Pins hochgelötet) Original 44 mA Nachbau 1,2 mA Und beide Endstufen aufgemacht und fotografiert. Man sieht schön, wie bei der defekten die Bond-Drähte weggeflogen sind. Die grüne Platine ist die neue.. Der Link zum Nachbau ist sehr interessant! DAnke!
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Wolfgang S. schrieb: > Man sieht schön, wie bei der defekten die Bond-Drähte weggeflogen sind. Manchmal funktionieren die wieder, wenn der Bonddraht geflickt wird. Widerstandserhöhung an der Stelle durch Korrosion im Wechselspiel lassen manchmal solche Drähte auch wegfliegen. Es gab diese Bausteine als Endstufen für Audio, aber auch im gleichen Gehäuse als Endstufen für andere Anwendungen. Der Unterschied war, dass zweitere keinen eingestellten Ruhestrom besaßen. Es könnten solche Typen einfach umgelabelt worden sein. Es gibt aber Methoden, wie aus diesen über Umwege doch noch ein höherer Ruhestrom erzeugt werden kann.
Wolfgang S. schrieb: > Der große Unterschied ist der Ruhestrom. > Von 3 nach 8 gemessen (Pins hochgelötet) > Original 44 mA > Nachbau 1,2 mA Kannst du ja an der Fälschung einstellbar machen.
Wolfgang S. schrieb: > Die grüne Platine ist die neue.. Sieht noch heile aus. Löte an R 102/122 ein Trimmpoti an und stelle den Ruhestrom auch auf 44mA ein. Mit etwas Gluck sind die verbauten Transistoren genau so robust wie im Original und dein Verstärker funktioniert damit
MaWin schrieb: > Löte an R 102/122 ein Trimmpoti an und stelle den Ruhestrom auch auf > 44mA ein. Im Prinzip meinst Du damit R2 zu verkleinern, damit mehr Spannung dort abfällt und damit der Ruhestrom steigt.
Eine andere Methode ergänzt einen Widerstand vom Anschluss 8 zur negativen Spannungsversorgung und einen Widerstand vom Anschluss 3 zur positiven Spannungsversorgung. Nicht gut fand ich die Lösung ein 44 oder 48 kHz Signal an den Pins 0 und 1 einzuschleifen. Mit den Signalresten des CD-Players und des FM-Stereodecoders gab das leise Pfeiftöne, die an den leisen Stellen zu hören waren.
Ihr seid eben Profis! Ich habs genau so gemacht. Den 1,2k Widerstand heruntergesetzt. Erst auf 1,0k > 2mA Ruhestrom dann 820R > 55mA dann 855R > 33mA Ruhestrom. Mit 55mA lief die Seite auch, wird aber doch merklich wärmer. Mit 33mA ist das Signal auch mit 4 Ohm Boxen sauber genug und ähnlich warm wie das original IC. Den 855 Ohm Widerstand habe ich aus 2 verschiedenen Werten mit dem Ohmmeter ermittelt und zusammengestückelt. Nun lief das Gerät mit CD Player dran erstmal halbe Lautstärke. Alles normal soweit. Später werde ich ihn mit 8 Ohm Boxen mal fast volle Pulle rannehmen.... Vielleicht hilft der Thread hier ja noch anderen, die einen alten schönen Verstärker reparieren wollen. Allen Helfern und Forumsmitglieder ein schönes 2. Adventwochenende! Achso: Die alte Original Endstufe ist mit dem Multimeter nur noch Draht an den Bonddrähten zum Rest. Die ist wirklich hin.
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Olaf schrieb: >> Du hast sicherlich eine Fälschung bekommen. > > Das will ich gerne glauben. Auch wenn es mich manchmal erstaunt welchen > Aufwand man da betreiben muss um dann ein paar Stueck davon verhoekern > zu > koennen. Der Aufwand dürfte gering sein, wenn das originale Verstärker sind, die aus Geräten stammen, die garantiemäßig als defekt zurück genommen wurden. Da braucht man nur die "wertvollen" Bauteile auszulöten, ein bischen saubermachen, fertig. Serienfehler sind ja so selten nicht.
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