Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu HP Bildschirm Netzteil Elektronik


von Markus Jordi (Gast)


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Hallo zusammen

Ich habe einen HP Bildschirm 2405wg, welcher nicht mehr läuft. Resp. ein 
Elektronikbauteil rauscht beim Einschalten ein paar Sek. und dann 
schaltet der Bildschirm ab. Könnt ihr mir evtl. sagen was das grosse 
Rechteckige Bauteil auf dem Bild ist und ob man dies irgendwo kaufen 
kann?

Grüsse Markus

: Verschoben durch Moderator
von Dieter W. (dds5)


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Vom Erscheinungsbild und der Umgebung auf der Leiterplatte lässt sich 
auf den Trafo für die CCFL Hintergrundbeleuchtung schließen.
Das ist ein kundenspezifisches Bauteil und nicht im Handel erhältlich.

von loeti2 (Gast)


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Der Kasten auf dem ersten Bild mit Nr 19.21093.001?
Das sind Hochspannungstrafos für die Hintergrundbeleuchtung.
Gehen aber selten kaputt.
Erster Test wäre mit einer (vorzugsweise Halogen-) Taschenlampe auf den 
Bildschirm zu leuchten ob überhaupt noch ein Bild angezeigt wird.
Ansonsten sind meist Elkos (zu hoher ESR) oder auch gern die Treiber der 
Hintergrundbeleuchtung defekt.
Zeig mal noch die Leiterplatte von unten.

von Achim M. (minifloat)


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loeti2 schrieb:
> Ansonsten sind meist Elkos (zu hoher ESR) oder auch gern die Treiber der
> Hintergrundbeleuchtung defekt.

Auch mal nachsehen, ob die Kondensatoren nach dem CCFL-Trafo noch ok 
sind. Wenn die nicht mehr ihre Nennkapazität oder anderen Defekt haben, 
kann es zu genau demselben Fehlerbild kommen. BTDT

mfg mf

von Markus J. (gtat)


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Dieter W. schrieb:
> Vom Erscheinungsbild und der Umgebung auf der Leiterplatte lässt sich
> auf den Trafo für die CCFL Hintergrundbeleuchtung schließen.
> Das ist ein kundenspezifisches Bauteil und nicht im Handel erhältlich.

OK danke, na das wäre dann wahrscheinlich das aus für den Bildschirm. 
Aber nun weiss ich jedenfalls was für ein Bauteil das ist.

von Markus J. (gtat)


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loeti2 schrieb:
> Der Kasten auf dem ersten Bild mit Nr 19.21093.001?
> Das sind Hochspannungstrafos für die Hintergrundbeleuchtung.
> Gehen aber selten kaputt.
> Erster Test wäre mit einer (vorzugsweise Halogen-) Taschenlampe auf den
> Bildschirm zu leuchten ob überhaupt noch ein Bild angezeigt wird.
> Ansonsten sind meist Elkos (zu hoher ESR) oder auch gern die Treiber der
> Hintergrundbeleuchtung defekt.
> Zeig mal noch die Leiterplatte von unten.

Danke für deine Antwort, hab gerade versucht ob nach dem Ausschalten 
noch ein Bild das ist, aber nein es ist komplett schwarz.
Das rauschen kommt aber einfach eindeutig von den Trafos.
Könnte dann halt aber einfach mal auf Verdacht die Elkos tauschen neben 
dem 1. Trafo. Hab ich eben auch schon gefunden dass sich diese häufig 
verabschieden. Anbei noch die Leiterplatte von unten.

von Markus J. (gtat)


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Achim M. schrieb:
> loeti2 schrieb:
>> Ansonsten sind meist Elkos (zu hoher ESR) oder auch gern die Treiber der
>> Hintergrundbeleuchtung defekt.
>
> Auch mal nachsehen, ob die Kondensatoren nach dem CCFL-Trafo noch ok
> sind. Wenn die nicht mehr ihre Nennkapazität oder anderen Defekt haben,
> kann es zu genau demselben Fehlerbild kommen. BTDT
>
> mfg mf

Ok also du meinst die zwei blauen nach dem Trafo? Kann ich die irgendwie 
messen?

von Jens G. (jensig)


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Dieter W. schrieb:
> Vom Erscheinungsbild und der Umgebung auf der Leiterplatte lässt sich
> auf den Trafo für die CCFL Hintergrundbeleuchtung schließen.
> Das ist ein kundenspezifisches Bauteil und nicht im Handel erhältlich.

Die sind zwar kundenspezifisch, aber manchmal bekommt man die trotzdem 
bei irgendwelchen Fernost-Händlern. Jedenfalls war ich mal erfolgreich 
auf Ebay, und die Kiste lief nach Austausch dann wieder (Erkennen des 
defekten Trafos  war einfach - Sekundärwicklung war deutlich hochohmiger 
als die der anderen Trafos).
Aber bis jetzt hat der TO ja noch nicht nachgewiesen, daß das Ding 
wirklich defekt ist ...

Markus J. schrieb:
> Danke für deine Antwort, hab gerade versucht ob nach dem Ausschalten
> noch ein Bild das ist, aber nein es ist komplett schwarz.

Also wenn wirklich keinerlei Schattierung im schrägen Taschenlampenlicht 
auf dem Bildschirm zu sehen ist (was auf Leben des LCD und 
Bildschirmansteuerung schließen lassen würde), dann ist eben eher die 
Bildansteuerung im Eimer (gut, die LCD-interne Elektronik könnte auch 
dort sein).

> Das rauschen kommt aber einfach eindeutig von den Trafos.

Die tun gerne ein bißchen rauschen, wenn die Stromregelung ein bißchen 
flattrig ist.

> Könnte dann halt aber einfach mal auf Verdacht die Elkos tauschen neben
> dem 1. Trafo. Hab ich eben auch schon gefunden dass sich diese häufig
> verabschieden. Anbei noch die Leiterplatte von unten.

Wenn der Taschenlampentest keine Signale liefert, dann würde ich mal die 
Betriebsspannungen der Hauptplatine genauer anschauen. Aber sehr oft 
geht der dicke Chip für die Signalverarbeitung flöten, dann ist das eher 
was für die Tonne ...

von Achim M. (minifloat)


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Markus J. schrieb:
> Ok also du meinst die zwei blauen nach dem Trafo? Kann ich die irgendwie
> messen?

Hast du ein Multimeter mit Kapazitätsfunktion? Oder sehr hoher 
Widerstandsbereich, sollte dann mit Kondensator dran von 0 langsamer auf 
∞ gehen, als ohne. Quantitative Messung geht eh nur gescheit mit  ner 
Messbrücke. Vielleicht sind irgendwo Abplatzungen oder Verfärbungen zu 
sehen?

mfg mf

: Bearbeitet durch User
von loeti2 (Gast)


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Die zwei blauen Kondensatoren nach dem Trafo durchzumessen ist sicher 
nicht verkehrt. Ansonsten können auch einfach die Leuchtstoffröhren tot 
sein, die leben halt nicht ewig.
Die Leiterplatte von unten sieht für mich erstmal gut aus, nur bissel 
verdreckt.

von Manfred (Gast)


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Markus J. schrieb:
> Könnte dann halt aber einfach mal auf Verdacht die Elkos tauschen

Wenn, dann zuerst die kleinen dünnen Elkos raus.

Wenn Du keine 105°C low-ESR hast, einfach Standard rein, damit muß das 
Ding erstmal laufen. Habe ich hier schon gemacht und mir 'richtige' 
Elkos ins Fach gelegt, für den nächsten Ausfall.

Es macht auch Sinn, mal alle Nummern, die sich auf der Leiterplatte 
finden, in den Google zu füttern und sich wundern, wie viele Hersteller 
die gleiche Stromversorgung verwenden.

von loeti2 (Gast)


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loeti2 schrieb:
> Die zwei blauen Kondensatoren nach dem Trafo durchzumessen ist sicher
> nicht verkehrt

Achso zur Sicherheit diese vorher kurz über einen Widerstand von paar 
100 Ohm kurzschließen es ist dort immerhin Hochspannungsbereich.

von Dieter W. (dds5)


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loeti2 schrieb:
> Ansonsten können auch einfach die Leuchtstoffröhren tot
> sein, die leben halt nicht ewig.

Da scheint es auch starke Unterschiede in der Qualität zu geben.
Mein Eizo L885 hat jetzt über 35000 Betriebsstunden und die Röhren 
funktionieren immer noch.

von O. M. (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Dieter W. schrieb:
>> Vom Erscheinungsbild und der Umgebung auf der Leiterplatte lässt sich
>> auf den Trafo für die CCFL Hintergrundbeleuchtung schließen.
>> Das ist ein kundenspezifisches Bauteil und nicht im Handel erhältlich.
>
> Die sind zwar kundenspezifisch, aber manchmal bekommt man die trotzdem
> bei irgendwelchen Fernost-Händlern.

Vor 5 Jahren hatte ich sogar mal das Glück, einen fertigen Inverter
(der allerdings auch elektrisch recht genau passen muß) in leerem
Gehäuseraum unterbringen zu können, nachdem ich keinen passenden
Ersatztrafo hatte auftreiben können. Geht ja auch nicht immer.

Markus J. schrieb:
> das wäre dann wahrscheinlich das aus

Nicht zu schnell aufgeben. Jedes vor dem E-Schrott rettbare Gerät
sollte am besten auch gerettet werden (auch wenn das "öko" klingt).

von Jens G. (jensig)


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loeti2 schrieb:
> nicht verkehrt. Ansonsten können auch einfach die Leuchtstoffröhren tot
> sein, die leben halt nicht ewig.

Ja, aber die gehen nicht alle gleichzeitig kaputt ...

loeti2 schrieb:
> Achso zur Sicherheit diese vorher kurz über einen Widerstand von paar
> 100 Ohm kurzschließen es ist dort immerhin Hochspannungsbereich.

Ja, aber die paar nF werden kaum zum Kribbeln reichen ....

von Verschwörer (Gast)


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loeti2 schrieb:
> Ansonsten sind meist Elkos

Japp, das gabs - hab sowas auch ersetzt - aber anfragehalber - IMHO gabs 
um 99 bis 2007 diese Taiwan - Elkopest

https://de.wikipedia.org/wiki/Capacitor_Plague

gefälschter Nachbau bewährter Japsen - mit verbilligter Formel - 
falscher Nachbau - die Firmen haben sich damals selbst zerlegt.

Aber heute noch?

von Markus J. (gtat)


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Also erst mal vielen Dank für die vielen Beiträge!

Ich konnte glücklicherweise einen gleichen Monitor auftreiben und habe 
zuerst nur diese Hauptplatine gewechselt. Ergebnis genau gleich. Danch 
habe ich noch die ganze Elektronikeinheit des anderen Bildschirms 
gewechselt, Ergebnis genau gleich.
Danach die komplette Elektronik zum Display vom funktionierenden Monitor 
gewechselt, das hat sofort funktioniert!
Das heisst nun nach mir dass wirklich die Hintergrundbeleuchtung vom 
Display selbst einen weg hat.
Wie gesagt rauscht es beim Einschalten ca. 3 Sek. und es kommt auch ein 
Bild, aber dann wenn das rauschen weg ist bleibt das Display nur noch 
schwarz.

von Markus J. (gtat)


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im übrigen hätte ich sogar noch im Netz solche Boards (2405W/2309P) 
gefunden, aber keine Ahnung ob die aus China was taugen.

von ich³ (Gast)


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Markus J. schrieb:
> Das heisst nun nach mir dass wirklich die Hintergrundbeleuchtung vom
> Display selbst einen weg hat.

Genau. Kann eine gestorbene CCFL sein, aber verschmorte 
Kabelkontaktierungen direkt an den Röhren kommen auch sehr oft vor. 
Bedeutet i.d.R. Display öffnen. Da du hier nichts mehr zu verlieren 
hast, nur zu! Ist ein schönes Übungsobjekt.


Übrigens: Anders, als hier öfter mal geschrieben, sind Ersatztrafos viel 
weniger Kundenspezifisch als man meint - alles Massenware. Wenn 
Typenbezeichnung, Vergleichsmeßwerte u.ä. nicht ausreichen, kann man 
alleine aus der Beschaltung viele Rückschlüsse ziehen und ein wenig 
rechnen. Ich konnte bisher noch immer passende Trafos auftreiben, auch 
für exotische Monitore wie 1:1- Eizos.

von H. H. (Gast)


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ich³ schrieb:
> Ist ein schönes Übungsobjekt.

Und man könnte auf LEDs umrüsten.

von loeti2 (Gast)


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Verschwörer schrieb:
> Japp, das gabs - hab sowas auch ersetzt - aber anfragehalber - IMHO gabs
> um 99 bis 2007 diese Taiwan - Elkopest
> ...
> gefälschter Nachbau bewährter Japsen - mit verbilligter Formel -
> falscher Nachbau - die Firmen haben sich damals selbst zerlegt.
>
> Aber heute noch?

Die Elkopest ist eine andere Baustelle, da waren eigentlich alle Elkos 
betroffen die nachgebaut wurden und haben dann auch eine ordentliche 
Sauerei durch ausgelaufenes Elektrolyt angerichtet.

Aber daß Elkos vor allem wenn sie warm werden austrocknen und dann durch 
immer weiter steigenden ESR ihre Kappe öffnen ist bei jeder Art Elko 
möglich.
Beispiele:
- Boombox von TCM, weißes Gehäuse stark gelblich -> lange in der Sonne 
gestanden. Verzerrter Klang, aufgemacht fetter Siebelko hinter dem Trafo 
oben aufgeplatzt der war immer am Strom bei Netzbetrieb. Obwohl ein 
105°C Elko.

- ONKYO 5.1 Anlage, geht nach Einschalten nach kurzer Zeit wieder aus.
Bei geöffneten Gehäuse und am Netz platzten dann kleine Elkos in der 
Nähe der Endstufentransistoren, ein Glück daß ich nicht das Gesicht 
drüber hatte.

- SONY Boombox, ein Kanal verzerrt. Ein Elko des Verstärkers 
(Bootstrap?) hatte zu hohes ESR, obwohl keine äußere Beschädigung 
erkennbar

Insbesondere werden ja Elkos in Schaltnetzteilen (Sekundärseite) 
ordentlich belastet und wenn die auch noch in der Nähe von 
wärmeabgebenden Bauteilen plaziert sind, ist das fast eine programmierte 
Obsoleszenz.

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