Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sperrkonstruktion zweier Spannungsnetze


von Stefan H. (alve89)


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Hallo zusammen!

Insbesondere an einer Stelle meines Schaltplans hänge ich (rot 
markiert).

Das Ziel:

MC (ATtiny) steuert die Ein-/Auszeit für das SSR und somit für eine 230 
V Last.
Die Stromversorgung des MC erfolgt nur bei geschlossenem Relais, welches 
wiederum über einen ESP8266 angesteuert wird (Einbindung der 
Gesamtschaltung in Home Assistant).
Durch mehrfaches Drücken von Button SW1A werden die Ein-/Auszeiten 
geändert. Da ich das auch über den Home Assistant steuern möchte, ist 
Pin 6 des MC auch mit dem ESP verbunden. Somit wäre durch mehrfaches 
(digitales) Ansteuern des Pins durch den ESP ein Durchschalten der Modi 
möglich.

Ich hoffe, dass ich bis hierhin alles korrekt geplant habe - Anmerkungen 
gerne erwünscht!

Mein Problem ist nun der rote Bereich, an dem die 3,3 V des ESP auf die 
5 V des MC treffen. Normalerweise dürften nicht beide Spannungen zur 
selben Zeit anliegen, weil ich nur entweder den Button drücke oder 
digital die Stufe wechsle. Da aber bekanntermaßen der Teufel ein 
Eichhörnchen ist und ich nicht sicherstellen kann, dass meine Freundin 
als Eichhörnchen (nicht als Teufel!) gleichzeitig etwas schaltet, möchte 
ich hier auf Nummer sicher gehen.

Stellt die dargestellte Lösung überhaupt sicher, dass sich die beiden 
Spannungen nicht in die Quere kommen?
Andernfalls dachte ich an einen Opto-Koppler, der durch die 3,3 V 
geschaltet wird und dadurch 5 V durchschaltet.

Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und Anregungen!

: Verschoben durch Moderator
von HildeK (Gast)


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So ganz verstanden habe ich dein Problem nicht.
Grundsätzlich trennen die Dioden das, ja.
Aber:
- Wenn dein Relais offen ist, dann hat der Tiny45 kein VCC und vom ESP 
könnten trotzdem 3.3V (-U_Diode) auf den Pin gehen. Das mag der nicht.
- Es ist fraglich, ob der Tiny45 mit 5V VCC die 3.3V-0.7V als HIGH 
erkennt. Evtl. muss man hier den internen Komparator verwenden.

Warum muss eigentlich die VCC des Tiny abgeschaltet werden?

von HildeK (Gast)


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Nachtrag:
Warum wird der Tiny45 mit 5V versorgt? Der läuft auch mit 3.3V und dann 
wäre mein zweiter Punkt oben kein Problem.

von H. H. (Gast)


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Ist das dein Ernst?

von Peter D. (peda)


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HildeK schrieb:
> Warum muss eigentlich die VCC des Tiny abgeschaltet werden?

Und wozu überhaupt der extra ATtiny. Einen Timer sollte der Bolide ESP 
wohl gerade noch schaffen.

von Peter D. (peda)


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Stefan H. schrieb:
> Somit wäre durch mehrfaches
> (digitales) Ansteuern des Pins durch den ESP ein Durchschalten der Modi
> möglich.

Wie soll dann der Bediener wissen, welcher Modus gerade aktiv ist?

von Helmut -. (dc3yc)


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Und der RST vom ESP ist ein Eingang, kein Ausgang. Damit kannste keinen 
Transi ansteuern.
Und PWR_FLAG ist auf AC_L und AC_N vorhanden -> satter Kurzschluss!

von Stefan H. (alve89)


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HildeK schrieb:
> Warum muss eigentlich die VCC des Tiny abgeschaltet werden?
Peter D. schrieb:
> Und wozu überhaupt der extra ATtiny. Einen Timer sollte der Bolide ESP
> wohl gerade noch schaffen.

Aus Sicherheitsgründen. Gesteuer werden soll z. B. eine Heizdecke. Da 
soll, wie bei käuflich zu erwerbenden Decken auch, eine 
Abschaltautomatik enthalten sein.
Ggf. auch ein Wasserkocher, so dass morgens Teewasser verfügbar ist (da 
würde noch ein Thermostat-Schalter dazukommen).

Ich wollte das analog einer bestehenden "Smart"-Schaltung machen (Sonoff 
S20 mit Heizdeckensteuerung des Herstellers dahinter). Mein Gedanke war: 
Doppelte Sicherheit.

HildeK schrieb:
> Warum wird der Tiny45 mit 5V versorgt? Der läuft auch mit 3.3V und dann
> wäre mein zweiter Punkt oben kein Problem.

Hm, das hatte ich bisher so noch nicht gelesen, aber beim Blick in ein 
weiteres Datenblatt kann ich das bestätigen (Quelle: 
https://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/Atmel-2586-AVR-8-bit-Microcontroller-ATtiny25-ATtiny45-ATtiny85_Datasheet.pdf):
1
Operating Voltage
2
– 1.8 - 5.5V for ATtiny25V/45V/85V
3
– 2.7 - 5.5V for ATtiny25/45/85

Damit würde die Problematik der Erkennung zumindest wegfallen, bliebe 
jedoch noch diese hier:

HildeK schrieb:
> - Wenn dein Relais offen ist, dann hat der Tiny45 kein VCC und vom ESP
> könnten trotzdem 3.3V (-U_Diode) auf den Pin gehen. Das mag der nicht.
Wie könnte ich hier denn Abhilfe schaffen? Auch hier fiele mir spontant 
nur ein Opto-Koppler ein, der durch Anliegen von VCC am MC 
durchschaltet.

Peter D. schrieb:
> Wie soll dann der Bediener wissen, welcher Modus gerade aktiv ist?

Guter Punkt! Ohne eine digitale Schnittstelle (z. B. I2C) geht das 
aufgrund der wenigen  verfügbaren Pins eines ESP-01-Boards nicht. Muss 
ich mir nochmal Gedanken machen - oder hast du hier einen guten Tipp?

von Stefan H. (alve89)


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Helmut -. schrieb:
> Und der RST vom ESP ist ein Eingang, kein Ausgang. Damit kannste keinen
> Transi ansteuern.

Das war natürlich Quatsch - danke. Mit Pin 8 (RXD = GPIO3) sollte es 
wieder funktionieren. Ich müsste es mal testen, aber GPIO2 muss, glaube 
ich, auch getauscht werden, z. B. gegen TXD (=GPIO1), da GPIO2 beim 
Booten nicht LOW sein darf.

Helmut -. schrieb:
> Und PWR_FLAG ist auf AC_L und AC_N vorhanden -> satter Kurzschluss!

Ich bin neu bei KiCAD (seit gestern). Ich habe nur so die Möglichkeit 
gefunden, die Fehler beim ERC zu eliminieren.
Diese Fehlermeldung erhalte ich beim Entfernen der PWR_FLAG von AC_N:
1
Pin ist mit anderen Pins verbunden, wird jedoch von keinem angesteuert: Pin 1 (Passiv) von Bauteil RV1 wird nicht angesteuert.

von Peter D. (peda)


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Stefan H. schrieb:
> oder hast du hier einen guten Tipp?

Ja, der ESP macht den Timer und die Tastenabfrage.

Wenn der 2. MC zusätzliche Sicherheit machen soll, dann macht das der 
AVR. Nachdem Einschaltpuls des ESP liefert der AVR eine begrenzte Zeit 
Low. Das SSR schaltet also nur ein, wenn der ESP high und der AVR low an 
die LED liefern.
Somit schaltet der AVR aus, wenn der ESP es mal vergessen hat. Statt des 
AVR könnte man aber auch einen Monoflop (74HC123) nehmen.

von Stefan H. (alve89)


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Peter D. schrieb:
> Ja, der ESP macht den Timer und die Tastenabfrage.

Ich muss prüfen, ob der Timer auch im Offline-Zustand (keine 
WiFi-Verbindung mit dem HA-Server) mit ESPHome umsetzbar ist. 
Andernfalls wäre das natürlich ein No-Go.

Peter D. schrieb:
> Wenn der 2. MC zusätzliche Sicherheit machen soll, dann macht das der
> AVR. Nachdem Einschaltpuls des ESP liefert der AVR eine begrenzte Zeit
> Low. Das SSR schaltet also nur ein, wenn der ESP high und der AVR low an
> die LED liefern.

Die Idee finde ich gut und habe die mal nach meinem Verständis 
skizziert. Wäre das so korrekt, insbesondere der Pull-Up bei der 
SSR-Diode?

Peter D. schrieb:
> Somit schaltet der AVR aus, wenn der ESP es mal vergessen hat. Statt des
> AVR könnte man aber auch einen Monoflop (74HC123) nehmen.

Das muss ich mir mal anlesen, habe ich noch nie gehört.
Im Wiki steht hierzu das:
1
Für lange Zeiten >1s sollte man besser eine digitale Lösung anstreben, denn sonst werden die Widerstände und Kondensatoren zu groß.
Hat dieser Satz für dieses Projekt eine Relevanz? Geht das auch mit 
einem NE555?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> Geht das auch mit
> einem NE555?

Bei 3,3V? Das sollte mit einem 7555 (also die CMOS Variante) noch gehen, 
aber wird genauso wie beim 74HC123 ungenau, wenn es um lange Zeiten 
geht. Als Failsafe ist ein Monoflop aber zuverlässiger als ein MC.
Wenn du in deine 'Einschaltpuls für Tiny' Leitung einen 10k - 47k 
Widerstand einfügst, gibts keine Probleme, egal, welcher der beiden ein 
oder ausgeschaltet ist. Den Pulldown lässt du weg.

von HildeK (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> insbesondere der Pull-Up bei der SSR-Diode?
Der wirkt ja nur während der Resetphase des Tiny. Und da ist der 
Tiny-Eingang hochohmig und kann keinen Strom treiben. Ich halte ihn für 
überflüssig.
Du musst auf jeden Fall die Initialisierung des Tinyportpins in der 
richtigen Reihenfolge machen. Zuerst Input (default), dann Pullup ein, 
dann auf Output umschalten. Dann bleibt der Pin auf HIGH und danach 
kannst du mit LOW die SSR-Diode scharf schalten.

Was ich aber auf jeden Fall beschalten würde ist der Reseteingang vom 
Tiny. Der hat zwar intern einen PU, aber du hast oben von 'Sicherheit' 
geredet; ein Resetpin ist i.A. einer der kritischsten Pins/Netze in 
einer Schaltung - der kann viel bewirken 😀.
Beim ESP kenne ich mich nicht aus; generell gilt aber da das selbe.

Stefan H. schrieb:
> Im Wiki steht hierzu das:Für lange Zeiten >1s sollte man besser eine
> digitale Lösung anstreben, denn sonst werden die Widerstände und
> Kondensatoren zu groß.
> Hat dieser Satz für dieses Projekt eine Relevanz?

Welche Zeiten sind denn angedacht (oder habe ich es überlesen)?
Jedenfalls mache ich keine Zeitkonstanten mehr in analog, wenn man den 
einstelligen Sekundenbereich überschreitet. Nicht nur die BE werden 
größer, auch Probleme mit der Langzeitkonstanz, mit Leckströmen bei 
Elkos usw. sind da vorprogrammiert.

von Stefan H. (alve89)


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Matthias S. schrieb:
> Wenn du in deine 'Einschaltpuls für Tiny' Leitung einen 10k - 47k
> Widerstand einfügst, gibts keine Probleme, egal, welcher der beiden ein
> oder ausgeschaltet ist. Den Pulldown lässt du weg.

Erledigt. Hier muss ich aber zugeben, dass ich das nicht verstehe. Wie 
wird denn der Standardzustand der Einschaltpuls-Leitung (= LOW) 
definiert, wenn ich keinen Pull-Down einfüge bzw. warum wird das durch 
den 47k Widerstand gelöst?

Matthias S. schrieb:
> Als Failsafe ist ein Monoflop aber zuverlässiger als ein MC.

Da das die Hauptaufgabe ist, wähle ich lieber den Monoflop, muss ich 
aber erst noch "lernen".

Matthias S. schrieb:
> Bei 3,3V? Das sollte mit einem 7555 (also die CMOS Variante) noch gehen,
> aber wird genauso wie beim 74HC123 ungenau, wenn es um lange Zeiten
> geht.

Was sind denn "lange" Zeiten? Ich plane mit max. 90 Minuten 
Dauerlaufzeit, anschließend ist Schluss. Wenn der ESP dann wieder den 
Monoflop anschiebt, okay, sonst nicht. Und wie ungenau ist "ungenau" 
(ein paar Sekunden sind in diesem Anwendungsfall egal)?
Ich habe die Funktion des (retriggerbaren) Monoflop so verstanden, dass 
ich regelmäßig einen neuen Impuls geben muss, damit er wieder von vorne 
anläuft und nicht ausschaltet. Das wird über die Kapazität eines 
Kondensators erreicht. Von welchen Zeiten ist denn bei "regelmäßig" 
auszugehen - jede Sekunde, jede Minute, ...? Das kann ich noch nicht 
ganz nachvollziehen.

von Stefan H. (alve89)


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HildeK schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> insbesondere der Pull-Up bei der SSR-Diode?
> Der wirkt ja nur während der Resetphase des Tiny. Und da ist der
> Tiny-Eingang hochohmig und kann keinen Strom treiben. Ich halte ihn für
> überflüssig.

Das macht Sinn - wenn ich vom Tiny LOW ausgebe, will ich ja auch LOW...

HildeK schrieb:
> Du musst auf jeden Fall die Initialisierung des Tinyportpins in der
> richtigen Reihenfolge machen. Zuerst Input (default), dann Pullup ein,
> dann auf Output umschalten. Dann bleibt der Pin auf HIGH und danach
> kannst du mit LOW die SSR-Diode scharf schalten.

Warum nicht direkt INPUT_PULLUP? Einfach nur interessehalber, auch wenn 
der Monoflop evtl. interessanter weil sicherer ist (bzw. nach bisherigen 
Aussagen zu sein scheint, kann ich noch nicht ganz bewerten).

HildeK schrieb:
> Was ich aber auf jeden Fall beschalten würde ist der Reseteingang vom
> Tiny. Der hat zwar intern einen PU, aber du hast oben von 'Sicherheit'
> geredet; ein Resetpin ist i.A. einer der kritischsten Pins/Netze in
> einer Schaltung - der kann viel bewirken 😀.
> Beim ESP kenne ich mich nicht aus; generell gilt aber da das selbe.

Nur wie? Den könnte ich ja nur vom ESP aus beschalten, den ESP-RST 
selbst jedoch nicht?!

HildeK schrieb:
> Welche Zeiten sind denn angedacht (oder habe ich es überlesen)?
> Jedenfalls mache ich keine Zeitkonstanten mehr in analog, wenn man den
> einstelligen Sekundenbereich überschreitet. Nicht nur die BE werden
> größer, auch Probleme mit der Langzeitkonstanz, mit Leckströmen bei
> Elkos usw. sind da vorprogrammiert.

Interpretiere ich das richtig dahingehend, dass bei einer angedachten 
Laufzeit der Schaltung von max. 90 Minuten die Lösung mit dem Monoflop 
doch nicht so das Wahre ist?

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (alve89)


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Mir fällt aber gerade auf, dass der Monoflop ja nur die 
Abschaltautomatik lösen würde, nicht jedoch die Steuerung der 
Betriebsmodi (= verschiedene Heizstufen durch verschieden lange 
Schaltzeiten des SSR, quasi seeehr langsames PWM im ein- bis 
zweistelligen Sekundentakt).

Annahme (exemplarisch):
Heizstufe 1 = 15 Sekunden 230 V, 15 Sekunden 0 V
Heizstufe 2 = 15 / 10
Heizstufe 3 = 15 / 5
Heizstufe 4 = 15 / 0

- Einschaltimpuls von ESP an MF
- MF läuft für x Sekunden, abhängig von Heizstufe
- Erneuter Einschaltimpuls nach x Sekunden, abhängig von Heizstufe
- Wiederholung der Impulse bis zum Erreichen der gewünschten 
Einschaltdauer
- Abschalten in jedem Falle nach 90 Minuten, außer es kommt dort nochmal 
ein neuer Impuls

Insbesondere bei der Kombination von zwei verschiedenen Timern 
(Heizstufe + Abschaltautomatik) zweifle ich an der Umsetzung mittels 
ESPHome... das muss ich prüfen.

Oder habe ich da irgendetwas übersehen?!

von Peter D. (peda)


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Es gibt 2 Möglichkeiten:
Der ESP liefert einen Herzschlag, z.B. 10Hz, das kann man mit einem 
Monoflop überwachen.
Oder der AVR überwacht die gesamte Zeit von 90min und schaltet danach 
ab, egal, was passiert. Der AVR könnte dann auch ein Reset an den ESP 
schicken, um ihn zu reaktivieren.

von Stefan H. (alve89)


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Peter D. schrieb:
> Der AVR könnte dann auch ein Reset an den ESP
> schicken, um ihn zu reaktivieren.

Andersrum, oder? :-)

von Peter D. (peda)


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Stefan H. schrieb:
> Andersrum, oder? :-)

Die paar Timerzeilen in C sollte man auf dem AVR absturzsicher 
hinkriegen. Was da auf dem ESP läuft, ist deutlich komplexer und daher 
ein Absturz deutlich wahrscheinlicher.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Stefan H. schrieb:
> Was sind denn "lange" Zeiten?

90 Minuten sind in jedem Fall lang. Man kann mit CMOS schon lange 
Monoflops bauen, aber über 5 - 10 Minuten sind immer 'lang'. Aber so ein 
'Monkey lives' Signal vom ESP kann ja das Mono immer wieder retriggern 
und damit wach halten. Fällt das Signal aus, weil der ESP Schluckauf 
hat, fällt das Monoflop nach ein paar Minuten ab. Übrigens sind weder 
7555 noch 74HC123 bei 3,3V so richtig geeignet. Am besten sind da CMOS 
Chips wie der CD4098, CD4528 oder CD4538. Die arbeiten von 3-15V ohne 
Knurren. Dabei ist der 4538 der für lange Zeiten empfohlene.

von Peter D. (peda)


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Matthias S. schrieb:
> 74HC123 bei 3,3V so richtig geeignet.

Das Datenblatt ist da anderer Meinung:
"Wide supply voltage range from 2.0V to 6.0V"

Für lange Zeiten gibt es noch den Timer 4536 mit Vorteiler 2^24. Der 
kann aber bei 3,3V die LED nicht direkt treiben.

https://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC14536B-D.PDF

von HildeK (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Warum nicht direkt INPUT_PULLUP?

Das meinte ich doch. Wenn man weg von Arduino in C programmiert, dann 
geht das halt nur sequentiell - zuerst Input (default nach dem Reset), 
dann Pullup. Muss der Arduino aus INPUT_PULLUP auch so machen.

Stefan H. schrieb:
> Nur wie? Den könnte ich ja nur vom ESP aus beschalten, den ESP-RST
> selbst jedoch nicht?!

Einfach einen R nach VCC (5k-10k) und einen C nach GND (10n-100n). Das 
müsste am ESP genau so gehen; ich kenne den aber nicht.
Somit ist der Resetpin einigermaßen niederohmig nach HIGH gezogen und 
der Kondensator schluckt eventuell eingestreute Störungen. Einfach offen 
lassen ist eindeutig die schlechtere Methode.

Stefan H. schrieb:
> Interpretiere ich das richtig dahingehend, dass bei einer angedachten
> Laufzeit der Schaltung von max. 90 Minuten die Lösung mit dem Monoflop
> doch nicht so das Wahre ist?

Korrekt, das wirst du mit einem Monoflop nicht lösen können. Alternativ 
mit einem Zählerbaustein , wie den 4536, schon. Ich würde einen Tiny 
trotzdem vorziehen, da tut es der kleinste; schon wegen der Gehäusegröße 
:-).

von Stefan H. (alve89)


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Peter D. schrieb:
> Die paar Timerzeilen in C sollte man auf dem AVR absturzsicher
> hinkriegen. Was da auf dem ESP läuft, ist deutlich komplexer und daher
> ein Absturz deutlich wahrscheinlicher.

Das stimmt. Nur erschließt sich mir nicht, was du mit

Peter D. schrieb:
> Der AVR könnte dann auch ein Reset an den ESP
> schicken, um ihn zu reaktivieren.

meinst. Warum sollte der AVR den ESP reaktivieren? Der ESP läuft 
dauerhaft und der AVR schaltet nach 90 Minuten ab.

Peter D. schrieb:
> Für lange Zeiten gibt es noch den Timer 4536 mit Vorteiler 2^24. Der
> kann aber bei 3,3V die LED nicht direkt treiben.

Dazu belege ich mich gerade.

Matthias S. schrieb:
> Fällt das Signal aus, weil der ESP Schluckauf
> hat, fällt das Monoflop nach ein paar Minuten ab.

An sich finde ich das schon eine interessante Lösung, vorausgesetzt 
ESPHome macht das mit - das teste ich jetzt gleich mal.

Eine Sicherungsmöglichkeit wäre doch, über den ESP mittels NPN-BFJ den 
AVR zu betreiben. Fällt das Signal aus, hat der AVR keinen Saft und ist 
aus. Wobei das ja grundsätzlich wieder dasselbe wie mit dem Relais wäre: 
Kontrolle der Spannungsversorgung des Tiny.

HildeK schrieb:
> Korrekt, das wirst du mit einem Monoflop nicht lösen können. Alternativ
> mit einem Zählerbaustein , wie den 4536, schon. Ich würde einen Tiny
> trotzdem vorziehen,

Warum würdest du denn den AVR dem 4536 vorziehen?



Generell fände ich es ja schon interessant, mich mal mit etwas Neuem zu 
beschäftigen (hier: CD4536), es scheint mir jedoch ziemlich komplex zu 
sein...

Hauptmerkmal muss die Sicherheit sein. Wenn nun also der 4536 nicht 
retriggert wird, fällt er aus. Wenn der AVR keinen Saft mehr bekommt, 
fällt er auch aus. Ist das nicht gleichwertig?

von HildeK (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Warum würdest du denn den AVR dem 4536 vorziehen?

Bestenfalls Softwareaufwand, die HW ist in einem z.B. DIL8/SOIC8 zu 
Hause, minimale externe Beschaltung.
Und je nach Interesse könnte man auch einen Handshake mit dem ESP 
unterbringen, Motto: keep alive ...
Meist fällt einem noch was ein, was auch ganz nett wäre in dem 
Zusammenhang.

von Stefan H. (alve89)


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Ich habe eure Anmerkungen jetzt mal übernommen und - mit dem AVR als 
Timer - umgesetzt. Im reinen 3V3-System funktioniert alles wie erwartet.

Nun kommt allerdings noch das "schwierige" 230 VAC System.
Mein SSR schaltet max. 2 A, es sollte also für meinen ersten gewünschten 
Anwendungsfall dieser Steuerung funktionieren.

Die bisherige Heizdeckensteuerung hat, abgesehen von den verbauten 
leistungsarmen Widerständen, zwei BT131-Triacs und zwei 
Entstörkondensatoren, vor allem einen Mikrocontroller (umbeschriftet und 
ohne Transformator, Linearregler etc.) und einen großen ca. 16x4,5mm 
Widerstand (27 Ohm) verbaut.

Ich habe hier eine Heizdecke, die (gemessen) 0,5 A bei 230 V zieht, also 
ca. 115 W.
Ich kenne nur den bereits geregelten Strom, nicht jedoch was die 
Heizdecke ohne ihre Standard-Steuerung ziehen würde.

Ich wüsste nun nicht, wie ich auf dieser Grundlage die notwendige 
Strombegrenzung für meine Schaltung dimensionieren sollte - ist das so 
überhaupt möglich? Wenn nein, wie bekomme ich die notwendige 
Widerstandsdimensionierung errechnet?

Mir fiele nur U=RxI ein, das würde zu R=440 Ohm führen.
Die Verlustleistung wäre P=I^2xR, also 110 W. Das bekomme ich doch 
niemals mit einem Widerstand gelöst?!

Die Elemente auf der Load-Seite des SSRs würden dann nach meinem 
Verständnis vereinfacht wie im angehängten Schaltbild aussehen (mit 
Ausnahme der hinzugefügten Sicherung), außer dass der Schalter eben nur 
max. 2 A abkann. Das Schaltbild entspräche meiner Steuerung, nicht der 
Standard-Steuerung der Decke.

: Bearbeitet durch User
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