Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Aufkleber für Löschfenster bei Microcontroller


von Christian L. (fordfan1977)


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Wo bekomme ich Aufkleber zum abkleben des UV Löschfensters bei 
Microcontrollern? Eventuell wo man die selbst gestalten kann?

von Johannes S. (Gast)


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Die silbernen Aufkleber für den Diskettenschreibschutz nehmen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Nimm Aluklebeband

von René F. (Gast)


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Wir haben früher Aufkleber im Thermotransferdruck auf silberner 
Polyesterfolie für diesen Zweck verwendet, als Drucker hatten wir 
mehrere Zebra 105SL (damit haben wir auch Typenschilder und Ähnliches 
angefertigt) ich habe aber auch schon viele Geräte gesehen, wo einfach 
nur Papieretiketten über das Löschfenster geklebt wurde, dürfte 
ausreichen, nachdem das Gehäuse sowieso die meiste UV Strahlung 
abschirmt.

Solche Thermotransfer Folien gibt es in allen möglichen Größen, für 
einige Produkte haben wir uns auch extra Folien in Sonderformen 
herstellen lassen.

von MaWin (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Wo bekomme ich Aufkleber zum abkleben des UV Löschfensters bei
> Microcontrollern?

Schwarzes PVC Isolierband.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Adresslabel Aufkleber gehen auch. Erst bedrucken, dann zurecht 
schneiden.

von Sebastian S. (amateur)


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Im Normalfall brauchst Du garkeinen Aufkleber.
Einzige Ausnahme: Wenn das Gehäuse durchsichtig ist.

von Cartman (Gast)


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Einfach OTP-EPROMs nehmen.

von Horst (Gast)


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von Schlaumaier (Gast)


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Aus der Küche ;)

Man nehme :

1 Schere
1 Stückchen Alufolie
1 Gefrieraufkleber

Alufolie etwas Größer als das "Fenster" zuschneiden.
Dann auf die Klebeseite des Gefrieretikett legen und das Etikett auf den 
Chip so positionieren das die Alufolie das Fenster zudeckt.

Beschriften nach Wunsch.

So habe ich das schon vor 40 Jahren gemacht.

Damals war nicht alles schlecht.

Für den Hobby-Bedarf ist das eine sehr gute Lösung.

von MaWin (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Alufolie

Schlaumaier, Ahnungslos wie immer.

Haushaltsalufolie ist NICHT lichtdicht, die hat kleine Löcher vom 
auswalzen mit darin befindlichen Dreck/Schlackepartikeln. Zumindst gibt 
es solche.

von Schlaumaier (Gast)


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MaWin schrieb:
> Haushaltsalufolie ist NICHT lichtdicht, die hat kleine Löcher vom
> auswalzen mit darin befindlichen Dreck/Schlackepartikeln. Zumindst gibt
> es solche.

Also die Sonnt kommt durch den Gefrieraufkleber, durch die Klebeschicht, 
durch dir mikro-Löcher und hat dann noch genug Power den Chip zu 
beschädigen.

Hm, vielleicht sollte ich nächsten Sommer Sonnenschutz Faktor 50.000 
kaufenm anstelle von Faktor 50, denn ich reagiere auch sehr empfindlich 
auf UV-Strahlen. Bloß wo bekomme ich den her. grübeln

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Wo bekomme ich Aufkleber zum abkleben des UV Löschfensters bei
> Microcontrollern? Eventuell wo man die selbst gestalten kann?

Bau ein gescheites Gehäuse für deine Elektronik, dann brauchste solche 
Provisorien nicht. Eventuell noch checken, ob irgendwelche Bauteile im 
gehäuse ungewollt UV-emitieren und Ersetzen.

Ansonsten Baumarkt, UV-beständigees Isolierband.

von Teo D. (teoderix)


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Kleb drauf was Du willst oder lass es offen, vor UV muss das nicht 
wirklich geschützt werden.
Das dauert bei voller Sonneneinstrahlung ein paar Monate, bis das 
gelöscht ist. Da wird selbst in Jahrzehnten, im Schatten eines Daseins, 
nicht ein Bit umkippen. Es braucht schließlich so um die 250nm, damit 
sich da was tut.

von ab (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Wo bekomme ich Aufkleber zum abkleben des UV Löschfensters bei
> Microcontrollern?

Es gibt keine kompatiblen mit EEprom? Würde mich interessieren, was du 
da für Teile mit integriertem Eprom hast, denn damals wurde oft noch 
externer Speicher verbaut und da kannst du deinen Eprom durch moderneren 
EEprom oder Flash ersetzen.

von Christian E. (cerker)


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Papier reicht, zumindest für einen Faktor 100 oder so: 
https://www.youtube.com/watch?v=a1e-NGZZZEA

Ich nehme exakt die oben genannten Zweckform-Etiketten.

Gruß,
Christian

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Teo D. schrieb:
> Das dauert bei voller Sonneneinstrahlung ein paar Monate, bis das
> gelöscht ist.
Ich habe mal einige EPROMs ins freie Sonnenlicht gelegt (also ohne die 
übliche UV-hemmende Glasscheibe eines Fensters dazwischen) und diesen 
Test nach 3  Jahren ohne gekipptes Bit abgebrochen. Fazit: die 
aufgedruckte Softwareversion ist das einzige, wofür der Aufkleber nötig 
ist.

von michael_ (Gast)


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Warum sind die Leute heute so unbeholfen?

Wer das aus nostalgischen Gründen machen will, der sollte einfach 
nachschauen, wie das bis vor 30 Jahren gemacht wurde.

Ein kleines Schnipsel auf das Fenster.
Und darauf dann das wundervoll künstlerisch gestaltete Papieretikett.
Wo ist da ein Problem?

von Georg G. (df2au)


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Lothar M. schrieb:
> Ich habe mal einige EPROMs ins freie Sonnenlicht gelegt

Solange das Eprom in der Sonne liegt, sind Fehlfunktionen sehr 
wahrscheinlich. Nicht, weil Bits umkippen sondern durch Fotoströme. 
Sobald das Eprom wieder im Schatten ist, funktioniert alles wunderbar.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar M. schrieb:
> die
> aufgedruckte Softwareversion ist das einzige, wofür der Aufkleber nötig
> ist.

Aber das ist doch schon mal sehr praktisch. So ein Fensterbrett 
Experiment habe ich auch mal gemacht mit 7 Tagen in der Sommersonne und 
hatte auch kein gekipptes Bit.

von Stefan F. (Gast)


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Ich habe es auch mal auf dem Garagendach mit einem alten ausgebauten 
EPROM probiert. Nach einem Monat im Mittsommer waren immer noch alle 
Bits unverändert.

von Georg (Gast)


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Christian E. schrieb:
> Papier reicht

zum Blockieren von UV schon, aber man kriegt Papieretiketten nach 
einiger Zeit nicht mehr ohne weiteres sauber weg, bloss in Fetzchen und 
mit Nachreinigen um den Kleber zu entfernen.

Aber natürlich gilt für alle hier im Forum dass man NIEMALS NIE NICHT 
etwas ändern muss, weil ja alles von Anfang an perfekt ist.

Georg

von Harald W. (wilhelms)


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Schlaumaier schrieb:

> Damals war nicht alles schlecht.

https://www.wer-singt.de/song_Es+war+nicht+alles+schlecht.htm

> Vielleicht sollte ich nächsten Sommer Sonnenschutz Faktor 50.000
> kaufenm anstelle von Faktor 50, denn ich reagiere auch sehr empfindlich
> auf UV-Strahlen. Bloß wo bekomme ich den her. *grübeln*

Du nimmst ein Moorbad und wäscht anschliessend das Moor nicht ab.

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Bloß wo bekomme ich den her. *grübeln*

Alufolie, wie gesagt.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

>> Bloß wo bekomme ich den her. *grübeln*
>
> Alufolie, wie gesagt.

Und was macht er mit den vielen braunen Punkten, die durch
die Löcher in der Alufolie entstehen?

von quotendepp (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>
>>> Bloß wo bekomme ich den her. grübeln
>>
>> Alufolie, wie gesagt.
>
> Und was macht er mit den vielen braunen Punkten, die durch
> die Löcher in der Alufolie entstehen?

mehrere lagen...

von Peter H. (hardwaredoc)


Angehängte Dateien:

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Man nimmt Treuepunkte,

die gibt es auch aus Alu

und man bekommt sie kostenlos beim Einkaufen.

Gruß Peter

von observer (Gast)


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Bissel Kreativität bitte.
Bastlers Lieblingsschrotti hat ein breites Spektrum selbstklebender, 
lichtdichter Gadgets im Angebot:

https://www.pollin.de/p/geraetefuss-gummi-selbstklebend-oexh-12-7x6-3mm-schwarz-442713

https://www.pollin.de/p/neodymiummagnet-selbstklebend-19x1-5-mm-5-stueck-442629

https://www.pollin.de/p/raspberry-pi-kuehlkoerper-set-kupfer-3-teilig-810990

Falls die Versandkosten dafür zu hoch sind, einfach gleich die bunten 
Sticker der Post benutzen. Hier im Set für 10 EPROMs:

https://shop.deutschepost.de/markenset-frohe-weihnachten-selbstklebende-briefmarke-zu-0-80-eur-10er-set

von Stefan F. (Gast)


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von CPU Historiker (Gast)


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Microcontroller mit UV Löschfenster? Das waren doch die besonders teuren 
Versionen im  Keramikgehäuse die man nur für die Entwicklung genommen 
hat.
Für das Serienprodukt dann die preiswerte OTP-Version im 
Kunststoffgehäuse.

Der Vorteil war damals im Vergleich zum externen EPROM die 
Platzersparnis und ein mehr oder weniger guter Kopierschutz.
Dafür verwendet man heute Microcontroller mit On-Chip Flash. Diese gibt 
es meist in mehreren Versionen mit unterschiedlich großem Flash.
Damit geht auch die Entwicklung schneller, EPROM brennen und löschen 
entfällt, zusätzlich gibt es noch On Chip Debug mit SWD.

Wie bekommst du in der heutigen Zeit mit Microcontrollern mit 
UV-Löschfenster ein Produkt zu wettbewerbsfähigen Produktionskosten hin?

von Bratmaxxe (Gast)


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Frag doch Mal im nächstgelegenen Elektronik-Museum nach :)

Die können dir bei Bedarf vllt noch die passenden Röhren geben.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Alufolie, wie gesagt.

Alufolie mag zwar lichttechnisch perfekt sein, aber ich kenne auch 
Fälle, da hat der Kleber nach xx Zeit nicht mehr geklebt und die 
Alufolie ist abgefallen und hat einen Kurzschluss verunrsacht. Außerdem 
hält die Beschriftung (Versions-Nr.) auf Alu nicht so gut.
Also meine bevorzugte Lösung: einfaches Etikett aus Papier.

von Stefan F. (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Alufolie mag zwar lichttechnisch perfekt sein, aber ich kenne auch
> Fälle, da hat der Kleber nach xx Zeit nicht mehr geklebt

Das ist natürlich blöd, wenn die Folie nicht mehr auf der haut klebt. Da 
liegt mann dann plötzlich blank am Stand.

> und hat einen Kurzschluss verursacht

Am Strand?

> Also meine bevorzugte Lösung: einfaches Etikett aus Papier.

Zu klein für ein Sonnenbad.


PS: Die Frage war:

Schlaumaier schrieb:
> Hm, vielleicht sollte ich nächsten Sommer Sonnenschutz Faktor 50.000
> kaufenm anstelle von Faktor 50, denn ich reagiere auch sehr
> empfindlich auf UV-Strahlen. Bloß wo bekomme ich den her?

Das hast vermutlich nicht mitbekommen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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MaWin schrieb:
> Schwarzes PVC Isolierband.

Ich habe vorhin mal ein EPROM damit auf das Löschgerät gelegt.
Ich konnte es damit bisher nicht löschen.

Papierettiketten bringen da nur wenig im Gegensatz ohne Schutz.

Ein ungeschütztes EPROM auf der Fensterbank (Südseite) hält mehrere 
Jahre durch.
Ohne Fenster wird das sicherlich schneller gehen.

Cartman schrieb:
> Einfach OTP-EPROMs nehmen.

Bei OTP ist das E in EPROM irgendwie schlecht lösbar,


Gruß
Jobst

von Dietrich L. (dietrichl)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das hast vermutlich nicht mitbekommen.

Da hast du recht. Ich habe den Exkurs "Sonnenschutz am Strand"  hier 
nicht realisiert.
Aber für die Anwendung "EPROM" gilt meine Aussage.

von Zeno (Gast)


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Georg schrieb:
> zum Blockieren von UV schon, aber man kriegt Papieretiketten nach
> einiger Zeit nicht mehr ohne weiteres sauber weg, bloss in Fetzchen und
> mit Nachreinigen um den Kleber zu entfernen.

Ein Tröpfchen Öl (darf auch solches aus der Küche sein) auf das Etikett 
und 1-2 Minuten warten, danach kann man das ganz suber ohne Fummelei 
abziehen, Dann noch etwas Isopropanol oder Gasoline auf ein Stück 
Küchentuch oder ein Wattestäbchen und der letzte Ölresr ist auch noch 
weg.

von Zeno (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Bloß wo bekomme ich den her. *grübeln*
>
> Alufolie, wie gesagt.

Du hast die Gefrieretiketten vergessen, denn da muß sie zuerst drauf.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Georg G. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Ich habe mal einige EPROMs ins freie Sonnenlicht gelegt
> Solange das Eprom in der Sonne liegt, sind Fehlfunktionen sehr
> wahrscheinlich. Nicht, weil Bits umkippen sondern durch Fotoströme.
> Sobald das Eprom wieder im Schatten ist, funktioniert alles wunderbar.
Hast du das selbst erlebt? Welche EPROMs waren betroffen?
Kippen die fehlerhaften Bits von 0 nach 1  oder von 1 nach 0?

Ich glaube, ich muss das mal selbst ausprobieren. Aber gefühlt meine 
ich, dass man diese Geschichte in den Bereich "urban legends" packen 
kann. Ich habe so einen Effekt bisher noch nie beobachtet (trotz 
südseitigem Schreibtisch...)

Denn wenn es schon einen Blitz braucht, um einen unverglasten, nackten 
Spannungsreglerchip zu beeinflussen (Stichwort RPi, und da geht es in 
der Regelschleife um ein paar mV), dann glaube ich nicht, dass normales 
Sonnenlicht hinter einem Fensterglas und einem EPROM-Fenster genug mV 
zusammenbringt, um ausgelesene Daten zu kompromittieren.

: Bearbeitet durch Moderator
von HildeK (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Hm, vielleicht sollte ich nächsten Sommer Sonnenschutz Faktor 50.000
> kaufenm anstelle von Faktor 50, denn ich reagiere auch sehr empfindlich
> auf UV-Strahlen. Bloß wo bekomme ich den her. grübeln

Nimm einen Aluhut mit besonders breiter Krempe 😀. Der schützt auch vor 
weiteren Dingen ...

Ich frage mich die ganze Zeit, um welche µCs es denn hier geht. Gefühlt 
habe ich vermutlich vor 30 Jahren zuletzt einen Baustein (EPROM, kein 
µC) mit Löschfenster in der Hand gehabt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Lothar M. schrieb:
> Hast du das selbst erlebt? Welche EPROMs waren betroffen?

Das war eine Urban Legend in den 80ern, wo es hiess, das man bestimmte 
EPROMs auch als Kamerachip benutzen kann. Wenn überhaupt, wird das nur 
mit 2708 oder ähnlichen Asbach Chips funktioniert haben... 
Funktionierende Aufbauten damit haben wir nie hingekriegt, trotz 
verschiedenster Versuche mit verschiedenen Speisungen etc.

Die einzige Nachricht in der letzten Zeit über solche Dinge war ein RPi, 
den man mit (Blitz-)licht abschiessen kann.

HildeK schrieb:
> Gefühlt
> habe ich vermutlich vor 30 Jahren zuletzt einen Baustein (EPROM, kein
> µC) mit Löschfenster in der Hand gehabt.

Das kann dann passieren, wenn du ein fast 30 Jahre altes Elektroauto 
restaurierst. Ich hatte einen EPROM also vor etwa 2 Monaten im Brenner.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Gefühlt habe ich vermutlich vor 30 Jahren zuletzt einen Baustein
> (EPROM, kein µC) mit Löschfenster in der Hand gehabt.
Ich hatte letzte Woche noch ein paar 8749 in der Hand und überlegt, was 
denn nun mit denen passieren soll. Ich hab sie dann in ihr Fach 
zurückgelegt. Fressen ja kein Heu...  ;-)

von Christian E. (cerker)


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Ich hab mir für die mal einen Programmer gebaut und ein Lauflicht drauf 
programmiert, danach aber irgendwie auch das Interesse verloren ;)

Eigentlich war das interessanteste den Programmer zu bauen ...

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich hatte letzte Woche noch ein paar 8749 in der Hand und überlegt, was
> denn nun mit denen passieren soll. Ich hab sie dann in ihr Fach
> zurückgelegt. Fressen ja kein Heu...  ;-)

Genau, dann aber war dir egal, ob da mal zwischendurch die Sonne drauf 
scheint. Nostalgie eben ...

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Das kann dann passieren, wenn du ein fast 30 Jahre altes Elektroauto
> restaurierst. Ich hatte einen EPROM also vor etwa 2 Monaten im Brenner.

Elektroautos gibt ja schon seit 125 Jahren. Hatten die damals
auch schon Probleme mit gelöschten EPROMs?

von Georg G. (df2au)


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Lothar M. schrieb:
> Hast du das selbst erlebt? Welche EPROMs waren betroffen?

Selbst erlebt (Motorsteuergräte, Sonora Wüste im Juli). Es waren 2764 
(nicht die CMOS Variante). In welche Richtung die Bits kippten, wurde 
nicht untersucht. Das Gerät stellte den Betrieb ein. Das ganze 
passierte, weil nach dem Umprogrammieren es recht umständlich war, den 
Deckel zu schliessen und die Kiste wieder zu verbauen. Der Versuch, ohne 
Motorhaube mit offener Platine mal kurz aus der Garage zu fahren ging 
voll in die Hose.

Matthias S. schrieb:
> Das war eine Urban Legend in den 80ern, wo es hiess, das man bestimmte
> EPROMs auch als Kamerachip benutzen kann. Wenn überhaupt, wird das nur
> mit 2708 oder ähnlichen Asbach Chips funktioniert haben...

Das waren dynamische RAMs (µpd4116) und es funktionierte, allerdings 
kein Vergleich zu einem richtigen Sensor. Es musste aber ein 
Keramikgehäuse sein, damit man den Deckel sauber entfernen konnte.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Hatten die damals auch schon Probleme mit gelöschten EPROMs?
Nein, das Programm wurde damals in einem WOM gespeichert: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Write-Only-Memory

Georg G. schrieb:
> Der Versuch, ohne Motorhaube mit offener Platine mal kurz aus der Garage
> zu fahren ging voll in die Hose.
So MacGyver-mäßig war aber grad kein Stück Klebeband oder Kaugummi zur 
Hand?

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Harald W. schrieb:
> Elektroautos gibt ja schon seit 125 Jahren. Hatten die damals
> auch schon Probleme mit gelöschten EPROMs?

Was für ein Spass ;-|
Bei 30 Jahre alten EPROMs passiert es aber immer wieder, das je nach 
damals benutztem Algorithmus eine Amnesie das EPROM trifft. Wir haben 
jedenfalls schon vor ein paar Jahren bei diesem speziellen E-Auto Modell 
damit Probleme gehabt - interessanterweise meist das Byte auf Adresse 
0000h.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Lothar M. schrieb:
> Fazit: die
> aufgedruckte Softwareversion ist das einzige, wofür der Aufkleber nötig
> ist.

Nicht ganz... wenn auch nicht völlig falsch.
Die Abdeckungen sind dafür da das der Eprom Inhalt möglichst auch dann 
noch  zwanzig Jahre und (wenn alles gut geht) länger valide bleibt wenn 
der Beschriebene Eprom aus einem der schlechteren, aber gerade noch 
akzeptablen, Lose stammt, mit nicht ganz optimalen Parametern 
programmiert wurde, und durch Lüftungsschlitze o.ä. über die Jahre 
vielleicht durchgehend doch etwas Licht abbekommt.

Da reichen normale Papieraufkleber/beliebiges Isoband usw. aber völlig 
aus.
Will man aber wirklich absolut sicher gehen oder hat einen der seltenen 
Fälle wo man mit UV(C) Strahlungsquellen im Gerät, egal ob beabsichtigt 
oder im Fehlerfall, zu tun hat nimmt man einen der silbernen Aufkleber 
aus dem Schreibwarenbedarf.

Für die Entwicklung, oder gar Programmierübungen/Bastelversuche ist das 
aber tatsächlich egal. Da kann man in sicher in 99% der Fälle daruf 
verzichten. In den Fällen wo der Baustein aber dann ins Gerät kommt und 
da im besten Fall einige Jahrzehnte noch seinen Dienst tun soll habe ich 
immer abgeklebt (Und tue dies bei Reparaturen/FW-Updates noch heute).
Nichts ist ärgerlicher als wenn ein teures Gerät o.ä. wegen eines 
fehlenden Papierschnippsels nach ein paar Jahren anfängt zu spinnen und 
man dann erst stundenlang den Fehler sucht, nur um dann festzustellen 
das die Disk mit der eigenen Sicherheitskopie des Eprominhalts nicht 
mehr lesbar ist und die HErstellerfirma nicht mehr existiert bzw. 
angeblich nichts mehr hat.

CPU Historiker schrieb:
> Microcontroller mit UV Löschfenster? Das waren doch die besonders teuren
> Versionen im  Keramikgehäuse die man nur für die Entwicklung genommen
> hat.
Bei vielen Familien stimmt das. Besonders in der Anfangszeit der 
orogrammierbaren µC wo für die Serie praktisch immer mit Maske 
gearbeitet wurde und dann wieder in den späten Tagen der großen 
Verbreitung der EPROM basierten Controller wo der einzelne Controller so 
billig geworden ist das die Mehrkosten für das Fenster selbst bei 
Massenproduktion schon mal 50% und mehr des GEsamtHERSTELLUNGSpreises 
ausgemacht haben. Da waren die Fenstervarianten in Kleinststückzahl 
hergestellte Sonderversionen die locker Faktor 10 der OTP (Bei 
Maskenprogrammierten manchmal noch viel mehr) Version gekostet hat.
Es gab aber auch Controllerserien wo bei überschaubaren Stückzahlen die 
Fensterversionen praktisch keinen relevanten Preisunterschied zur OTP 
Version hatten. Gerade diverse Vertreter der MCS48/MCS51 Familien bzw. 
deren Abkömmlinge von anderen Herstellern.

Bei den üblichen Losgrößen abseits des Consumermarktes, insbesondere 
wenn auch mal eine Kundenspezifische Anpassung oder die Möglichkeit 
eines späteren Updates mit eingeplant war, hat man dann von vorneherein 
nur die Fensterversion eingekauft... Ob der µC in dem 250k DM CNC 
Bearbeitungszentrum oder der 80k DM 
Polizeifunk-Gleichwellenfunkrelaisstelle dabei 7,30DM oder 8,45DM im 
Einkauf kostet hat  da, freundlich gesagt, eher eine "untergeordnete" 
Rolle gespielt.

> Wie bekommst du in der heutigen Zeit mit Microcontrollern mit
> UV-Löschfenster ein Produkt zu wettbewerbsfähigen Produktionskosten hin?
Im Consumer-Großmassenbereich mit einer Marge von ein paar Prozent 
natürlich nirgendwo.
Aber überall da wo die Kosten für den µC bei der Gesamtkostenbetrachtung 
faktisch keine Rolle spielen ginge das locker... Und es gibt immer noch 
Bereiche wo selbst die Kosten für die gesamte verbauten Elektronik nur 
winzige Promillebruchteile des Endpreises ausmachen.
Aber tatsächlich wird wohl niemand der bei Verstand ist noch ein 
komplett neues Produkt entwickeln wo er µC mit Eprom als 
Programmspeicher und Löschfenster als Serienbauteil einsetzt. Es mag 
ganz selten noch Fälle im Rahmen der Produktpflege geben wo man die SW 
jedoch unangetastet lassen kann und deshalb nichts neuschreiben will.
Aber eine komplette Neuentwicklung wäre Blödsinn.

Aber der TO schrieb ja gar nichts von "Entwicklung für ein 
Serienprodukt". Sehr viel wahrscheinlicher ist ein einfaches "Spielen 
aus Interesse/Lernzwecke mit älterer Technik" oder das Update eines 
bestehenden Gerätes möglich. Und für beides ist die Betrachtung der 
Wirtschaftlichkeit dieser µC im Falle einer akteullen Serienproduktion 
sowas von völlig irrelevant.

Gruß
Carsten

von Manfred (Gast)


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Georg G. schrieb:
>> Hast du das selbst erlebt? Welche EPROMs waren betroffen?
> Selbst erlebt (Motorsteuergräte, Sonora Wüste im Juli). Es waren 2764
> (nicht die CMOS Variante).

Da ziehe ich in Zweifel, dass die EEPROMs korrekt programmiert wurden.

Die klassische Methode mit konstant xx Millisekunden (waren es 20 oder 
50?) pro Adresse dauerte lästig lange, weshalb man anfing, mit kurzen 
Pusen zu agieren und dynamische Zeiten hatte.

Wenn das nicht passte, ebenso wie die korrekte Programmierspannung, gab 
es Effekte, dass Geräte relativ schnell ihren Programmspeicher verloren.

von Georg G. (df2au)


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Manfred schrieb:
> Da ziehe ich in Zweifel

Niemand zwingt dich, etwas zu glauben. Es geht hier ja nicht um Corona. 
Ich finde bestimmt noch irgendwo ein paar 2764 (EPROM, nicht EEPROM). 
Dann kannst du hin fahren. Allerdings gibt es den IHC Proving Ground in 
Chandler nicht mehr. Musst du dich an den Straßenrand stellen.

von Georg G. (df2au)


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Lothar M. schrieb:
> So MacGyver-mäßig

Was meinst du, was der Kleber bei 45°C Außentemperatur macht? Das ist 
nur noch eklige glitschige Masse. Nach drei Fehlversuchen wurde dann 
brav das Gehäuse wieder verschraubt. Man ist ja (begrenzt) lernfähig. Im 
nächsten Jahr gab es dann die ersten Eprom Simulatoren auf Basis eines 
Dual-Ported-RAM und das Problem war gelöst.

von MaWin (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>
>> Das dauert bei voller Sonneneinstrahlung ein paar Monate, bis das
>> gelöscht ist.
>
> Ich habe mal einige EPROMs ins freie Sonnenlicht gelegt (also ohne die
> übliche UV-hemmende Glasscheibe eines Fensters dazwischen) und diesen
> Test nach 3  Jahren ohne gekipptes Bit abgebrochen. Fazit: die
> aufgedruckte Softwareversion ist das einzige, wofür der Aufkleber nötig
> ist.

Nun, ein EPROM ist laut Aussage von National Semiconductors 
https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.7.5 nach ca. 
6Ws/cm2 UV-C vollständig gelöscht, erste Bits kippen aber schon 
unterhalb 1Ws/cm2

die Sonnenstrahlung bringt 1uW/cm2
https://www.researchgate.net/publication/324110187_Deadly_Ultraviolet_UV-C_and_UV-B_Penetration_to_Earth's_Surface_Human_and_Environmental_Health_Implications
im UV-C Bereich was bei 6Ws/cm2 zu 70 Tagen Dauersonne, da die aber 
nicht dauernd scheint sagen wir 280 Tagen führt also unter 1 Jahr um das 
EPROM komplett zu löschen, mit ersten Bitfehlern aber vielleicht schon 
nach 1 Monat,

allerdings ist unklar wie breit das Empfindlichkeitsspektrum so eines 
EPROMs ist, es kann deutlich schneller gehen.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Schau Dir das BIOS im "Pentium" an.
Beim Abpiddeln merkst Du schnell, dass die vermeintlich stabile 
"Metallauflage" hauchdünn ist.
Solche "eingefärbten" Etiketten gibt es z. B.auch für Musikkassetten. 
Oder Floppy Disks.

ciao
gustav

von Zeno (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> So MacGyver-mäßig war aber grad kein Stück Klebeband oder Kaugummi zur
> Hand?

Wozu? In der Wüste ist doch Sonneneinstrahlung eher mäßig, da kann man 
das Risiko schon mal eingehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> allerdings ist unklar wie breit das Empfindlichkeitsspektrum so eines
> EPROMs ist, es kann deutlich schneller gehen.

Möglich, eventuell hat der Chip auch blinde Kompensationszellen bzw. 
welche die der Anwender nicht laden kann. Und das dann in 
Differenzverstärkern verwurstet wurde.
Das Prinzip soll es auch bei DRAMs geben.

von Thorsten S. (thosch)


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Schlaumaier schrieb:
> Hm, vielleicht sollte ich nächsten Sommer Sonnenschutz Faktor 50.000
> kaufenm anstelle von Faktor 50, denn ich reagiere auch sehr empfindlich
> auf UV-Strahlen. Bloß wo bekomme ich den her. grübeln

Ganzkörper-Aluhut! ;-)

von Thorsten S. (thosch)


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Christian L. schrieb:
> Wo bekomme ich Aufkleber zum abkleben des UV Löschfensters bei
> Microcontrollern? Eventuell wo man die selbst gestalten kann?

Wo bekommt man noch Mikrocontroller mit UV-Löschfenster?

Die μCs, die mir in den letzten 10 Jahren unterkamen, waren alle 
FLASH-basiert oder allenfalls noch OTP-Typen. (letztere allerdings in 
eher homöopathischen Anteil...)

Falls du tatsächlich noch größere Mengen an alten PICs o.ä. nutzen 
willst, oder bei Reparatur alter Geräte: Nimm Alu-Klebeband.
Die Alu-Diskettenschreibschutz-Aufkleber, die ich früher dafür benutzte, 
und deshalb aufgehoben hatte, kleben heute alle nicht mehr.

Ich würde es mir aktuell nicht mehr antun wollen, mit solchen 
EPROM-basierten Controllern etwas zu entwickeln. Aleine schon des 
fehlenden Debug-Interface wegen ...

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> Ich habe mal einige EPROMs ins freie Sonnenlicht gelegt (also ohne die
> übliche UV-hemmende Glasscheibe eines Fensters dazwischen) und diesen
> Test nach 3  Jahren ohne gekipptes Bit abgebrochen.

Ich hab mal einige EPROMs (2716, 2732) vor dem Dachbodenfenster aufs 
Fensterbrett gelegt. Im Sommer passierte nichts, aber nach dem Winter 
(klare Luft, kein Smog) waren alle gelöscht und konnten neu programmiert 
werden.

von Peter D. (peda)


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1995 habe ich auch mal was mit dem P87C751 entwickelt. Dazu hatte ich 10 
Stück super teure mit Fenster. Für die Produktion wurde aber nur die 
OTP-Version im Plastikgehäuse verwendet.

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