Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Minutenimpuls Kontaktabbrand


von Bernd F. (metallfunk)


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Hallo miteinander,
da hätte ich ein kleines Problem:

Zum Antrieb meines "Ewigen Kalenders" braucht es noch einen Motor.
Der erste Testaufbau mit Teilen aus dem Fundus war gut.

Aber: Gesteuert wird die ganze Sache von einem Schiffschronometer.
Der liefert 1 x pro Minute einen ca. 4 Sekunden langen Kontakt
(potenzialfrei).

Der Probeaufbau war so: Wandwarze 9V DC, Kleinrelais
(MZP A 001 45 05)+ Schutzdiode.( 9V DC, ca. 110 Ohm).

Motor 230 V AC , ca. 15 W.

Das Problem ist der stark verschlissene Kontakt im Schiffs-
chronometer, da gab es bestimmt mal eine Goldauflage.

Gut geputzt, gab es nach einem Tag erste Aussetzer.
( Scheint auch nur noch das Kupfer- Grundmaterial vorhanden zu sein).
Die Kontakte lassen sich kaum ersetzen.

Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
nahe Null zu halten?

Die Mechanik im Schiffschrono funktioniert so:
Der Hebel fällt in die Lücke (Sprungkontakt), das Abschalten
geht eher schleichend (Sekundenschritte).

Könnte ein Timermodul das Problem lösen?
https://www.ebay.de/itm/402438770164?hash=item5db3384df4:g:zSsAAOSw3tNfYa2U
Der Ausschaltvorgang (den habe ich im Verdacht), würde dann
wegfallen. Die 4 Sekunden Kontakt sind nötig, damit der Endschalter des
230 V Motor sicher überfahren wird.

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Bernd F. schrieb:
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Das ist aber nicht unbedingt die Lösung, denn
- ein Kontakt leidet bei zu hoher Bestastung (Abbrand, Verschweißen)
- ein Kontakt kann bei zu wenig Strom hochohmig werden (Oxidation)

Wie wäre es mit einer Lösung, die den Kontakt ersetzt, z.B. mit Magnet 
am Hebel + Hallsensor?

von Bernd F. (metallfunk)


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Dietrich L. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
>> nahe Null zu halten?
>
> Das ist aber nicht unbedingt die Lösung, denn
> - ein Kontakt leidet bei zu hoher Bestastung (Abbrand, Verschweißen)
> - ein Kontakt kann bei zu wenig Strom hochohmig werden (Oxidation)
>
> Wie wäre es mit einer Lösung, die den Kontakt ersetzt, z.B. mit Magnet
> am Hebel + Hallsensor?

Solche Umbauten sind bei einer seltenen Antiquität nicht
angebracht. Die einzige Möglichkeit wäre das Kontaktmaterial
zu ersetzen. Dann aber gleich Massivgold.

So einen Goldstift hätte ich sogar noch rumliegen.
Aber, das sind 1-3 Stunden feinster Uhrmacherarbeit, diese Kontakte
zu ersetzen.

Möglich, aber aufwändig.

Grüße Bernd

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ein kleiner Transistor (und natürlich vielleicht ein zwei Widerstände) 
vor das Relais, das kann die Kontaktbelastung stark reduzieren und 
dennoch einen guten Strom fließen lassen für die Kontaktreinigung.

Evtl. die Kontakte ausbauen und modifizieren? z.B. galvanisch 
beschichten o.ä. könnte helfen.
Oder (aber das wäre vermutlich ein Sakrileg): tauschen gegen einen neuen 
Mikroschalter mit Rollenhebel.

von Wolfgang (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Der Probeaufbau war so: Wandwarze 9V DC, Kleinrelais
> (MZP A 001 45 05)+ Schutzdiode.( 9V DC, ca. 110 Ohm).

Wie hast du die Teile verschaltet und wie hoch ist der Strom durch die 
Erregerspule vom Relais?
Google findet unter der Bezeichnung ein Relais mit 9.2V Nennspannung und 
280Ω Spulenwiderstand.

von Gerd E. (robberknight)


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Jens M. schrieb:
> Ein kleiner Transistor (und natürlich vielleicht ein zwei Widerstände)
> vor das Relais, das kann die Kontaktbelastung stark reduzieren und
> dennoch einen guten Strom fließen lassen für die Kontaktreinigung.

Ja, mit dem mechanischen Kontakt nur den Transistor zu schalten (und der 
schaltet dann das Relais) würde ich auch vorschlagen.

Der Punkt ist nur nicht zu wenig Strom fließen zu lassen um etwas 
Kontaktreinigung hinzubekommen. Ich hab bisher bei häufig betätigten 
Tastern mit kleinen Kondensatoren (100nF) gute Erfahrungen gemacht.

Also wenn wir hier mal von einem NPN-Bipolartransistor ausgehen, dann 
hinter dem Kontakt die 100nF nach GND, den Serienwiderstand zur Basis 
dann danach.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wolfgang schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Der Probeaufbau war so: Wandwarze 9V DC, Kleinrelais
>> (MZP A 001 45 05)+ Schutzdiode.( 9V DC, ca. 110 Ohm).
>
> Wie hast du die Teile verschaltet und wie hoch ist der Strom durch die
> Erregerspule vom Relais?
> Google findet unter der Bezeichnung ein Relais mit 9.2V Nennspannung und
> 280Ω Spulenwiderstand.

Hallo Wofgang,
mit dem Spulenwiderstand könntest du recht haben.(9,2 V).
Auf dem Relais steht der nicht drauf.
Strom habe ich nicht gemessen. Die Schaltung ist simpel.
Netzteil, Kontakt-Uhr, Relais mit Schutzdiode.

Wenn die Sache richtig läuft, gibt es in 10 Jahren
5256600 Schaltungen, das sollte das locker abkönnen.

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Hannes (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Evtl. die Kontakte ausbauen und modifizieren? z.B. galvanisch
> beschichten o.ä. könnte helfen.
> Oder (aber das wäre vermutlich ein Sakrileg): tauschen gegen einen neuen
> Mikroschalter mit Rollenhebel.

Man darf auch an "historisch wertvollen Geräten" rumbasteln, sofern

A) der Umbau gut dokumentiert wird
B) sich der Originalzustand leicht wieder herstellen lässt

Also, die Kontakte NICHT modifizieren, sondern den kompletten 
Kontaktsatz (mit Halter) ausbauen und weglegen. Neuen Halter bauen und 
mit Mikroschalter oder Kontaktsatz aus z.B. einem Kammrelais 
komplettieren.

Aussagekräftige Fotos von der Einbausituation könnten helfen, dass ich 
meinen A* in Richtung Bastelbude bewege und meine Schätkisten durchwühle 
...

von Hannes (Gast)


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Jessas - ich meinte natürlich meine eisen-beschlagenen Schatzkisten ...

von Bernd F. (metallfunk)


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Jens M. schrieb:
> Ein kleiner Transistor (und natürlich vielleicht ein zwei Widerstände)
> vor das Relais, das kann die Kontaktbelastung stark reduzieren und
> dennoch einen guten Strom fließen lassen für die Kontaktreinigung.
>
> Evtl. die Kontakte ausbauen und modifizieren? z.B. galvanisch
> beschichten o.ä. könnte helfen.
> Oder (aber das wäre vermutlich ein Sakrileg): tauschen gegen einen neuen
> Mikroschalter mit Rollenhebel.

Jens, ich könnte die Kontakte auch selbst galvanisch vergolden.
Die Kontaktfeder ist haardünn, der Anpressdruck natürlich auch
nur sehr dezent. Das ist aber auch so gewollt, um keine Bremswirkung
im Uhrwerk zu erzeugen.
Die Kraft des Uhrwerkes könnte keinen normalen Mikroschalter
bewegen.

Viele Grüße
Bernd

von Dieter W. (dds5)


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Ich hätte ein Stück goldplattierten Bronzedraht, so aus der Erinnerung 
ca. 0,5mm Durchmesser.
Irgendwo vergraben sollte auch noch was an 0,09mm Platindraht 
existieren.

von Stefan F. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Es wird dich vielleicht überraschen, aber ohne Belastung verschleißen 
die meisten Kontakte noch schneller als mit Belastung.

Wenn ich wüsste, was da genau an dem Kontakt angeschlossen wurde, könnte 
ich dir vielleicht einen Verbesserungsvorschlag gaben.

Bernd F. schrieb:
> Der Probeaufbau war so: Wandwarze 9V DC, Kleinrelais
> (MZP A 001 45 05)+ Schutzdiode.( 9V DC, ca. 110 Ohm).
> Motor 230 V AC , ca. 15 W

Das ist kein Plan sondern eine Materialliste. Ohne Schaltplan kann ich 
damit nichts anfangen.

Bernd F. schrieb:
> ich könnte die Kontakte auch selbst galvanisch vergolden.

Kontakte aus Gold sehen schick aus und geben gut Kontakt weil sie weich 
sind. Aber sie sind auch nur gering belastbar.

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
>> nahe Null zu halten?
>
> Es wird dich vielleicht überraschen, aber ohne Belastung verschleißen
> die meisten Kontakte noch schneller als mit Belastung.

... spricht der Theoretiker. Ich habe jede Menge Taster und Relais 
verbaut, die weit unter 1mA keinen Ärger bereiteten.

von MWS (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es wird dich vielleicht überraschen, aber ohne Belastung verschleißen
> die meisten Kontakte noch schneller als mit Belastung.

Dummgeschwätz.

> Wenn ich wüsste, was da genau an dem Kontakt angeschlossen wurde, könnte
> ich dir vielleicht einen Verbesserungsvorschlag gaben.

Welch ein Verlust, wenn der nicht kommt. LOL

> Bernd F. schrieb:
>> Der Probeaufbau war so: Wandwarze 9V DC, Kleinrelais
>> (MZP A 001 45 05)+ Schutzdiode.( 9V DC, ca. 110 Ohm).
>> Motor 230 V AC , ca. 15 W
>
> Das ist kein Plan sondern eine Materialliste. Ohne Schaltplan kann ich
> damit nichts anfangen.

Wem mit der Beschreibung kein Plan im Kopf entsteht, der ist für 
Elektrik, Elektronik oder andere technische Berufe eher weniger 
geeignet. Mal was anderes erfolgversprechendes versucht?

> Kontakte aus Gold sehen schick aus und geben gut Kontakt weil sie weich
> sind.

So, so, nicht vielleicht deswegen weil Gold ein Edelmetall ist, das 
keine isolierenden Oxide bildet?!

Beitrag #6908496 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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Manfred schrieb:
> ... spricht der Theoretiker. Ich habe jede Menge Taster und Relais
> verbaut, die weit unter 1mA keinen Ärger bereiteten.

Und ich habe jede Menge, die wegen zu wenig Last nicht mehr 
funktionieren. Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Wetting Current

MWS schrieb:
> Dummgeschwätz. LOL

Soll ich auch euch wieder die Application Notes diverser Hersteller (von 
Relais und Schaltern) heraus suchen, oder schafft ihr das alleine?

https://www.google.com/search?q=Wetting+Current+application+note

MWS schrieb:
> Wem mit der Beschreibung kein Plan im Kopf entsteht, der ist für
> Elektrik, Elektronik oder andere technische Berufe eher weniger
> geeignet. Mal was anderes erfolgversprechendes versucht?

Ich bin ja auch kein Elektroniker, du Dummschwätzer. Aber wenn man meine 
Beiträge ausschließlich verwendet, um Kontra zu geben, dann bekommt das 
natürlich nicht mit.

von Anten (Gast)


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Hi,

kannst du die Kontake nicht galvanisch mit Gold beschichten?

Z.b. wie dieser Kollege:
https://m.youtube.com/watch?v=4HmAzq3OAaI

von Stefan F. (Gast)


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Bevor ihr euch weiter mit Gold beschäftigt, hinterfragt mal ob es für 
den Anwendungsfall überhaupt das optimale Material ist.

Ist es nämlich oft nicht.

von udok (Gast)


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In dem Fall aber schon.  Allerdings Hartgold.

von udok (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Und ich habe jede Menge, die wegen zu wenig Last nicht mehr
> funktionieren. Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Wetting Current

Spielt bei Gold keine Rolle.  Daher werden ja bei kleinen Strömen so 
gerne
Goldkontakte verwendet. Korrosion ist da auch meist vernachlässigbar.

von Dietrich L. (dietrichl)


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udok schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Und ich habe jede Menge, die wegen zu wenig Last nicht mehr
>> funktionieren. Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Wetting Current
>
> Spielt bei Gold keine Rolle.  Daher werden ja bei kleinen Strömen so
> gerne
> Goldkontakte verwendet. Korrosion ist da auch meist vernachlässigbar.

Ihr habt ja beide Recht:
- für Gold ist der Strom beim direkten Schalten des Relais vermutlich zu 
groß
- für anderes Kontaktmaterial darf der Strom nicht zu klein sein
Daher die Lösung:
- Goldkontakt + Transistor vor dem Relais.

von Stefan F. (Gast)


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Man könnte die Drehscheibe vielleicht auch optisch oder magnetisch 
abtasten, dann entfällt der mechanische Kontakt.

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Wie wäre es mit einem Schleifkontakt für Türklingeln?
Der scheint doch in etwa ein Ersatz für deinen Schalter zu sein...

von ohje (Gast)


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S. D. schrieb:
> Wie wäre es mit einem Schleifkontakt für Türklingeln?
> Der scheint doch in etwa ein Ersatz für deinen Schalter zu sein...

er hat keine Turmuhr sndern ein Schiffschronometer

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bernd F. schrieb:
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Wenn man nichts machen darf aber was machen muss bleibt als Möglichkeit 
eine optische Überwachung.

Wer ganz hart drauf ist kann es auch akustisch versuchen.

von Dieter W. (dds5)


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Wenn der Weg des Hebels groß genug ist wäre auch ein Dauermagnet zur 
Betätigung eines Reedkontakts möglich.

von Stefan F. (Gast)


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Hatte ich beides schon vorgeschlagen.

von Dieter (Gast)


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Warum nicht mit dem Kontakt einen Triac schalten. Er wollte auch schon 
mit einem Zeitmodul das verbessern.

von Josef L. (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Wenn man nichts machen darf aber was machen muss bleibt als Möglichkeit
> eine optische Überwachung.

Entweder so (LED in Röhrchen, vorne Blende, oder kleiner Laser, plus 
Fototransistor o.ä.), oder Reflektionslichtschranke unsichtbar unter dem 
Rad anbringen.

von MWS (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> MWS schrieb:
>> Dummgeschwätz. LOL

Das ist fehlerhaft zitiert. Soll ich Dir zeigen, wie man das richtig 
macht?

> MWS schrieb:
>> Wem mit der Beschreibung kein Plan im Kopf entsteht, der ist für
>> Elektrik, Elektronik oder andere technische Berufe eher weniger
>> geeignet. Mal was anderes erfolgversprechendes versucht?
>
> Ich bin ja auch kein Elektroniker, du Dummschwätzer.

Lass mich raten, dann bist Du sicher Gärtner.

> Aber wenn man meine
> Beiträge ausschließlich verwendet, um Kontra zu geben, dann bekommt das
> natürlich nicht mit.

Doch, das ist mir schon klar, das Du von Elektronik nur die Ahnung hast, 
die Du von in dieser Hinsicht erfahreneren Mitgliedern nachäffst.

Jedoch, wenn Du nur geringe oder keine Ahnung von Elektronik hast, warum 
schreibst Du:

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn ich wüsste, was da genau an dem Kontakt angeschlossen wurde, könnte
> ich dir vielleicht einen Verbesserungsvorschlag gaben.

Zumal der TE bereits im Eingangspost geschrieben hat, dass ein Relais 
über ein Steckernetzteil am Kontakt hängt.

Jetzt frage ich mich, wie Du als Ahnungsloser Verbesserungsvorschläge 
geben willst.

von oszi40 (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Gut geputzt, gab es nach einem Tag erste Aussetzer.
> ( Scheint auch nur noch das Kupfer- Grundmaterial vorhanden zu sein).
> Die Kontakte lassen sich kaum ersetzen.
>
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Wie oben schon geschrieben wurde, sind Goldkontakte weniger für Strom 
geeignet und wenn diese hauchdünne Schicht weg ist, fängt der Ärger an. 
Bevor ich jedoch etwas groß verändern würde, würde ich diesen Kontakt 
mit der Federkraft nochmals nachjustieren. Evtl. treffen sich dann noch 
2 gesunde Kontaktstellen? Foto?

von m.n. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Wenn die Sache richtig läuft, gibt es in 10 Jahren
> 5256600 Schaltungen, das sollte das locker abkönnen.

Es ist töricht, diese vielen Schaltvorgänge mit mechanischen Kontakten 
erreichen zu wollen. Auch, wenn es Dir nicht gefällt, ein Hallsensor 
dürfte weitaus bessere Haltbarkeit bieten.

Sofern der ursprüngliche Kontakt "immer" funktioniert hatte, war das zu 
einer Zeit, als passende Ersatzteile verfügbar waren. Entweder durch 
rechtzeitige Wartung oder Reparatur war ein Kontaktfehler kein grosses 
Problem.

von Volker S. (sjv)


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Hallo,
ich würde auch den Hall-Sensor bevorzugen, Vorteil verschleißfrei. Eine 
weitere Möglichkeit wäre Magnet und Reed-Kontakt. Fernmelde Relais 
hatten Silber-Palladium Kontakte, das Oxid leitet fast so wie das 
Material selber.
Den originalen Kontaktsatz kann man ja aufbewahren. Mich würde 
Hersteller und Baujahr des Chronos interessieren.

von Josef L. (Gast)


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Astronomische Uhren hatten Sekundenkontakte, die alterten dann 60x 
schneller! Auch da gab es übers Pendel gesteuerte Kontakte ala 
Relais-Kontakte, bei genaueren Uhren dann Lichtschranken. Siehe zB
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4zisionspendeluhr
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Precision_pendulum_clocks

Beitrag #6909611 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6909654 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6909660 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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MWS schrieb:
> Doch, das ist mir schon klar, das Du von Elektronik nur die Ahnung hast,
> die Du von in dieser Hinsicht erfahreneren Mitgliedern nachäffst.

Ich habe ein Fachabitur, eine Berufsausbildung in dem Bereich und viel 
Literatur gelesen - schon vor der Ausbildung. Das Forum ist für mich 
eine weitere wichtige Quelle. Soll ich mich dafür schämen, oder was 
willst du mir mit deinem Anschiss sagen?

Ach ich sehe gerade, du stehst ja in der Liste unter meinem Warn-Poster.

von MWS (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ich habe ein Fachabitur, eine Berufsausbildung in dem Bereich und viel
> Literatur gelesen - schon vor der Ausbildung.

Jessas, was heutzutage die Baumschulen alles anbieten ;D

> Das Forum ist für mich eine weitere wichtige Quelle

Warum respektierst Du es dann nicht, sondern müllst diese "Quelle" mit 
dem Schrott Deines Unwissens voll?

Du bist zu dusselig Dir nach Beschreibung des TOs dessen elektrischen 
(nicht elektronischen) Aufbau vorzustellen, würdest ihm aber dann wenn 
er Dir einen Schaltplan zeichnet (für Wanwarze, Kontakt und Relais) 
einen Verbesserungsvorschlag machen.

> Soll ich mich dafür schämen, oder was willst du mir mit deinem Anschiss sagen?

Da würde sich ein jeder schämen, der noch ein wenig Bodenkontakt besitzt 
und im Suff so einen Unsinn geschrieben hat.

von oszi40 (Gast)


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Volker S. schrieb:
> würde auch den Hall-Sensor bevorzugen

Die Kurvenscheibe gibt recht schön die Zeit vor. Wenn jetzt statt dem 
Kontakt ein kleiner Magnet geschwenkt würde, wäre das *evtl.* eine 
Lösung. Allerdings liefert ein Hallschaltkreis keinen übermäßigen Strom, 
weshalb ein weiterer Transistor und Schutzdiode angeraten wäre.

von MWS (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Nimm 'nen Mikrocontroller, denn da bist Du hier richtig.
Das erledigt ein kleiner AVR. Wenn die Kontakte offen sind, dann harrt 
der uC mit 100k
Pullup und Pin als Eingang auf Verbindung. Kam die zustande, dann wird 2 
Sekunden auf Ausgang gesetzt und über einen Vorwiderstand 20mA auf den 
Kontakt gelegt. Das muss auch nicht Gleichspannung sein, zwei Kontakte 
an zwei Pins und man kann Wechselspannung verwenden. Im Anschluss wieder 
auf Eingang. Das sollte den Kontakt bei Laune halten. Musst nur schauen, 
was länger lebt, der AVR oder der Rest Deiner Bastelei.

Sollte dennoch der Weg einer Kontaktrestaurierung beschritten werden, 
wäre auch Platin ein hervorragendes Kontaktmaterial.

von m.n. (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Allerdings liefert ein Hallschaltkreis keinen übermäßigen Strom,
> weshalb ein weiterer Transistor und Schutzdiode angeraten wäre.

"Übermäßiger" Strom ist immer schlecht, aber darum geht es auch 
garnicht.
Das Hauptproblem des TO ist meinem Verständnis nach, sich zu einem 
zuverlässigen, zeitgemäßen Umbau zu entschließen.

von ohje (Gast)


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m.n. schrieb:
> Das Hauptproblem des TO ist meinem Verständnis nach, sich zu einem
> zuverlässigen, zeitgemäßen Umbau zu entschließen.

Wenn er das wollte würde er den ganzen Chronometer weglassen. 
Elektronische Impulsgeber für Nebenuhren gibt's in allen Formen und 
Farben, mit und ohne DCF, NTP und was weiß ich.
Meinem Verständnis nach will er einfach nur eine Lösung dass der Kontakt 
länger hält.

von Bernd F. (metallfunk)


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ohje schrieb:
> m.n. schrieb:
>> Das Hauptproblem des TO ist meinem Verständnis nach, sich zu einem
>> zuverlässigen, zeitgemäßen Umbau zu entschließen.
>
> Wenn er das wollte würde er den ganzen Chronometer weglassen.
> Elektronische Impulsgeber für Nebenuhren gibt's in allen Formen und
> Farben, mit und ohne DCF, NTP und was weiß ich.
> Meinem Verständnis nach will er einfach nur eine Lösung dass der Kontakt
> länger hält.

Genau.

Die nächsten Tage werde ich das Teil nochmal zerlegen und
viele Fotos machen. Da sieht man dann auch, das der Platz
sehr beschränkt ist, hier umzubauen.

Viele Grüße
Bernd

von m.n. (Gast)


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ohje schrieb:
> Meinem Verständnis nach will er einfach nur eine Lösung dass der Kontakt
> länger hält.

Bernd F. schrieb:
> Wenn die Sache richtig läuft, gibt es in 10 Jahren
> 5256600 Schaltungen, das sollte das locker abkönnen.

Träumt weiter.

von oszi40 (Gast)


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> 5256600 Schaltungen
5,2 Millionen zuverlässige Schaltungen lese ich jetzt auch. Da wird kaum 
ein Kontakt 100% zuverlässig mitmachen. Das erinnert mich an 528 Relais 
67, welches jedes Jahr 1x kaputt war, egal ob Zettler mit Gold oder GBR.

von Bernd F. (metallfunk)


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So schlecht scheint das nicht zu sein.
Der Chronograph wurde 10-20 Jahre auf hoher See benutzt.
Die Tochteruhren? Einige braucht es auf so einen Pott.

Angezeigt wird natürlich imme UTC.
Hier ein wenig Info:
https://docplayer.org/13898731-Schiffsuhrensysteme-marine-time-systems.html

Viele Grüße
Bernd

von ohje (Gast)


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oszi40 schrieb:
>> 5256600 Schaltungen
> 5,2 Millionen zuverlässige Schaltungen lese ich jetzt auch. Da wird kaum
> ein Kontakt 100% zuverlässig mitmachen.

bei einem Unterbrecherkontakt im Auto würde das einer Laufleistung von 
ca. 1000km entsprechen. So oft musste man die dann auch wieder nicht 
wechseln

Beitrag #6911280 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oszi40 (Gast)


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ohje schrieb:
> bei einem Unterbrecherkontakt im Auto würde

Welcher Trabantfahrer hat nie Unterbrecherprobleme gehabt? Allerdings 
fällt ein Zündaussetzer weniger auf, als  Minuten, die auf der Uhr 
fehlen.

von ohje (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Welcher Trabantfahrer hat nie Unterbrecherprobleme gehabt?

ein Trabant ist nicht unbedingt das Maß aller Dinge.

eine Taste einer Tastatur würde bei einer Betätigung pro Minute 100 
Jahre halten.

https://www.mechanical-keyboard.org/de/mechanische-tastatur-vorteile-nachteile/

Mechanische Tastaturen haben eine deutlich höhere Lebenserwartung. Die 
meisten Schalter sind auf 30 bis 70 Millionen Anschläge ausgelegt, 
einige sogar auf bis zu 100 Millionen Anschläge. Tastaturen mit 
Membrantechnik haben meist nur eine Lebenserwartung von etwa 5 Millionen 
Anschlägen.

von udok (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Gibt es elektronische Möglichkeiten, die Kontaktbelastung
> nahe Null zu halten?

Du kannst versuchen, den Kontakt mit Vaseline zu schmieren.
Damit verhinderst du Korrision und Funkenbildung.

Elektrisch musst du mit Strom und Spannung möglichst unter 10 Volt/10mA
runtergehen.

Eventuell hilft ein Serienwiderstand vor, und ein kleiner Kondensator
über dem Kontakt.
Schau dir mal mit dem Osci den Schaltvorgang an.

von Der Klaus (Gast)


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udok schrieb:
> Eventuell hilft ein Serienwiderstand vor, und ein kleiner Kondensator
> über dem Kontakt.
> Schau dir mal mit dem Osci den Schaltvorgang an.

Ein C über dem Schalter ist Mist. Das C macht dir den besten Kontakt zur 
Sau. Immer als R+C verbauen. Bei einem Reed-Kontakt kann sich schon die 
Kapazitat von ein paar zig Meter Kabel negativ auswirken.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzbeschaltung#Schutzbeschaltung_mit_RC-Glied

von udok (Gast)


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Der Klaus schrieb:
> Ein C über dem Schalter ist Mist. Das C macht dir den besten Kontakt zur
> Sau.

Sprichst du da aus eigener Erfahrung?

Alle nicht-Gold Kontakte haben doch eher das Problem, dass
sich Oxidschichten bilden, und der Kontakt unzuverlässig wird.
In manchen Anwendungen ist ein C über dem Schalter hilfreich,
um den "richtigen" Strom für Kontaktsicherheit herzustellen.
Zu gross sollte er natürlich nicht sein.

von Soul E. (Gast)


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Wieviel Strom hat denn der Kontakt in seinem früheren Leben auf See 
gesehen? In dieser Größenordnung wird man vermutlich bleiben müssen.

Ansonsten kann in der Tat ein kleiner Kondensator direkt am Kontakt 
helfen, im Schaltmoment den nötigen wetting current fließen zu lassen.

von Der Klaus (Gast)


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udok schrieb:

> In manchen Anwendungen ist ein C über dem Schalter hilfreich,
> um den "richtigen" Strom für Kontaktsicherheit herzustellen.
> Zu gross sollte er natürlich nicht sein.

Daher C + R, und nicht nur C. Das R begrenzt den Strom.

Dass man euch auch alles vorkauen muss...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzbeschaltung#Schutzbeschaltung_mit_RC-Glied
https://de.wikipedia.org/wiki/Snubber

von Soul E. (Gast)


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Der Klaus schrieb:

> Daher C + R, und nicht nur C. Das R begrenzt den Strom.

Die dafür in Frage kommenden Kapazitätswerte liegen im zweistelligen 
nF-Bereich. Da kannst Du Dir das R mit gutem Gewissen sparen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Also, viel schlauer bin ich noch nicht.

Am Wochenende werde ich den Chronometer zerlegen
und den Kontaktsatz nochmal reinigen, eventuell die Kontakte
mit Zahngold ersetzen. Den Anpressdruck kann ich evtl. auch erhöhen.

(Ich mache viele Fotos von dem Teil).

Zur Technik: Ich habe keine Ahnung, mit welcher Spannung/Strom
der Kontaktsatz im Ozeandampfer der DDR malätriert wurde.

Mein Relais hat 9V und braucht 32 mA bei direkter Ansteuerung.
Indirekt ginge natürlich auch.
BC 547 B oder 557 B könnte ich einsetzen.
(Aus einer Steuerplatine auslöten).

Grüße Bernd
(Schlossermeister seit 1978)

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Bernd F. schrieb:

> Mein Relais hat 9V und braucht 32 mA bei direkter Ansteuerung.

Für einen ehemaligen Kleinleistungskontakt sollte das passen. Mit den 
Werten laufen auch Klingel- oder Treppenlichttaster problemlos.

Wenn Du tatsächlich auf Gold umbaust, dann reichen einstellige mA.

von Der Klaus (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Der Klaus schrieb:
>
>> Daher C + R, und nicht nur C. Das R begrenzt den Strom.
>
> Die dafür in Frage kommenden Kapazitätswerte liegen im zweistelligen
> nF-Bereich. Da kannst Du Dir das R mit gutem Gewissen sparen.

Wieso?

Wie hoch ist denn der Strom "bei zweistellingen nF"-Kondensatoren?

Welcher Spitzen-Strom sind für einen Reedkontakt (Gold) tolerierbar, so 
dass er die angesprochenen 5,2 Millionen Schaltungen sicher ohne Schaden 
überlebt?

von Sebastian S. (amateur)


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Am Werterhaltendsten erscheint mir ein Besuch beim nächsten 
Schmuckdesigner, Juwelier (o.ä.) oder manchmal auch Uhrmacher.
Die haben die Gerätschaften Deinen Kontakt zu säubern und neu zu 
vergolden. Ist aber nicht ganz umsonst zu haben. Vor allem Leute, die 
Schmuck herstellen bzw. reparieren können.

Desweiten könnte eine kleine Transistorschaltung Dein Problem aus der 
Welt schaffen. ...aber etwas Kontakt sollte noch vorhanden sein. Hat 
sich nämlich eine isolierende Oxidschicht gebildet, hilft wahrscheinlich 
nur noch eine feine Feile.

von udok (Gast)


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Der Klaus schrieb:
>> Die dafür in Frage kommenden Kapazitätswerte liegen im zweistelligen
>> nF-Bereich. Da kannst Du Dir das R mit gutem Gewissen sparen.
>
> Wieso?
>
> Wie hoch ist denn der Strom "bei zweistellingen nF"-Kondensatoren?

Weil die Energie zählt, die im C gespeichert ist, und die ist bei ein 
paar nF bescheiden, wenn man nicht gerade mit Kilovolt zu tun hat.

von Bernd F. (metallfunk)


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Sebastian S. schrieb:
> Am Werterhaltendsten erscheint mir ein Besuch beim nächsten
> Schmuckdesigner, Juwelier (o.ä.) oder manchmal auch Uhrmacher.
> Die haben die Gerätschaften Deinen Kontakt zu säubern und neu zu
> vergolden. Ist aber nicht ganz umsonst zu haben. Vor allem Leute, die
> Schmuck herstellen bzw. reparieren können.
>
> Desweiten könnte eine kleine Transistorschaltung Dein Problem aus der
> Welt schaffen. ...aber etwas Kontakt sollte noch vorhanden sein. Hat
> sich nämlich eine isolierende Oxidschicht gebildet, hilft wahrscheinlich
> nur noch eine feine Feile.

Da hast du was nicht mitbekommen.

Ich bin Schlossermeister, Uhrmacher und Schmuckdesigner.
Ich kann den Kontakt säubern, galvanisch vergolden oder gleich
aus Massivgold nachbauen.

Nur, was ist sinnvoll und dauerhaft?

Auch die kleine Transistorschaltung kriege ich hin.
Also, wo ansetzen? Übertreiben muss ich auch nicht.
Das System hat Jahrzehnte funktioniert, 20 Jahre reichen mir :-)
(10 512 000 Schaltungen)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Der Klaus schrieb:

> Welcher Spitzen-Strom sind für einen Reedkontakt (Gold) tolerierbar, so
> dass er die angesprochenen 5,2 Millionen Schaltungen sicher ohne Schaden
> überlebt?

Bei Gold brauchst Du keinen Mindeststrom. Und den Kondensator auch 
nicht, der wäre da eher schädlich.

Freibrennen muss man nur Kontakte aus Werkstoffen, die oxidieren können, 
bzw passivierende Oberflächeneffekte zeigen. Da brauchst Du die 
Frittspannung und eine gewisse Ladungsmenge.

von Der Klaus (Gast)


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udok schrieb:

> Weil die Energie zählt, die im C gespeichert ist, und die ist bei ein
> paar nF bescheiden, wenn man nicht gerade mit Kilovolt zu tun hat.

Quelle? Ich kann mit dieser hier dienen:

https://standexelectronics.com/wp-content/uploads/SME_Reed_Technologie_Datenbuch_DE.pdf

Auf Seite 15 findet sich unter der Kapitelüberschrift "Streukapazität" 
folgendes:
1
 Streukapazität ... ist in einem gewissen Umfang immer präsent, z.B. durch Leiterbahnen und Kabel. Beim Schalten von Strom und auch von Spannung sind die ersten 50 Nanosekunden von entscheidender Bedeutung. Hier entsteht der eventuell zerstörende Funke.
2
3
Bei 50 Volt und 50 Pikofarad kann eine bleibende Schädigung beim Reedschalter entstehen – diese gilt es zu bestimmen und ihn entsprechend zu schützen.

Standex spricht von 50pF - ich hatte von Problemen bei ein paar zig 
Meter Kabel (geschätzt 15m / 300pF) berichtet.

Du hältst "ein paar nF" für harmlos - bei Soul E. sind es schon Werte im 
zweistelligen nF-Bereich ...

Soul E. schrieb:
> Die dafür in Frage kommenden Kapazitätswerte liegen im zweistelligen
> nF-Bereich. Da kannst Du Dir das R mit gutem Gewissen sparen.

Wem bloß soll der TO denn nun Glauben schenken?

von Soul E. (Gast)


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Der Klaus schrieb:

> Quelle? Ich kann mit dieser hier dienen:
>
> 
https://standexelectronics.com/wp-content/uploads/SME_Reed_Technologie_Datenbuch_DE.pdf

Thema verfehlt. In Deinem Link geht es um Reedkontakte. Da braucht man 
keine Oxidschichten aufbrechen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Es gab ja früher Pendeluhren nach dem Hippschen Antriebsprinzip. Die 
hatten ein durch das Pendel in 30-60s betätigt, spezielles Kontaktpaar, 
welches gleich nach dem Öffnen des Kontakts einen Widerstand parallel 
zur Spule schaltete um die Kontakte zu schützen.

Ich habe leider keine Ahnung welche Kontaktmetalle damals gewählt 
wurden. In einen Webartikel mußte jemand so einen Kontakt übrigens 
nachbauen und behauptete es würde mit Reinsilbermaterial ausgestattet, 
zuverlässig funktionieren. Vielleicht würde ein Studium alter 
elektrischer Uhrenliteratur Klarheit schaffen welche Kontaktmaterialen 
vorzuziehen wären bzw. Zweckmässig seien.

von Manfred (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Ansonsten kann in der Tat ein kleiner Kondensator direkt am Kontakt
> helfen, im Schaltmoment den nötigen wetting current fließen zu lassen.

Wetting current, Du theoretisierst mit stefan um die Wette. Der hat mich 
bei hunderten Kleinrelais und hochwertigen Eingabetastern noch nie 
interessiert, die Prüfplätze haben in der Fertigung einfach über viele 
Jahre funktioniert.

Wenn man natürlich ein 16A-Relais für eine 5mA-LED verwendet, wird man 
das Problem fangen.

Bernd F. schrieb:
> Mein Relais hat 9V und braucht 32 mA bei direkter Ansteuerung.
> Indirekt ginge natürlich auch.
> BC 547 B oder 557 B könnte ich einsetzen.

Ich denke mal, das macht Sinn: Einen BC547 dran und nur 1..2mA 
Basisstrom, keinen Kondensator.

Soul E. schrieb:
>> Mein Relais hat 9V und braucht 32 mA bei direkter Ansteuerung.
> Für einen ehemaligen Kleinleistungskontakt sollte das passen. Mit den
> Werten laufen auch Klingel- oder Treppenlichttaster problemlos.

Bernd hat keinen Klingeltaster, sondern einen vermutlich kleinen 
Kontakt. Des weiteren klingelt da nicht einmal pro Tag der Briefträger, 
sondern er hat pro Tag 1440 Schaltspiele.

Direkt am Relais ist Mist, vermutlich erzeugt das einen Abrißfunken - 
wenn auch nur sehr klein. Eine Löschdiode und / oder einen Snubber hat 
er sicherlich nicht dran.

> Wenn Du tatsächlich auf Gold umbaust, dann reichen einstellige mA.

Ach, jetzt geht es auf einmal doch ohne diesen ominösen wetting current?

Bernd F. schrieb:
> Ich bin Schlossermeister, Uhrmacher und Schmuckdesigner.

Wie passt denn das zusammen? Ich habe "meinen" Schlossermeister immer 
bewundert, was der mit Winkelschleifer und Schweißgerät zaubern konnte 
und es trotz grobem Arbeitsgerät immer anständig aussah.

Uhrmacher scheint mir doch eine gegensätzliche Welt, das machst Du aus 
Hobby und Ausgleich?

> Ich kann den Kontakt säubern, galvanisch vergolden oder gleich
> aus Massivgold nachbauen.

Hier wären Abmessungen und Öffnungsweite der Kontakte sehr interessant. 
Wenn ich vermute, dass die Betätigung langsam über eine Exzenterscheibe 
erfolgt, ist das etwas, was ein elektrischer Kontakt eigentlich nicht 
will - der soll zügig springen.

von Soul E. (Gast)


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Manfred schrieb:

>> Wenn Du tatsächlich auf Gold umbaust, dann reichen einstellige mA.
>
> Ach, jetzt geht es auf einmal doch ohne diesen ominösen wetting current?

Gold braucht keinen wetting current. Ein abgenudelter Leistungskontakt 
schon. Deas was der TO hat geht wahrscheinlich vom Kaliber her eher in 
Richtung Telefonanlage oder Normalzeit, und da dürfen es schon >10 mA 
sein, damit der Kontakt auch nach längerer Zeit noch sauber schaltet.

Bei Kleinrelais und hochwertigen Eingabetastern hilft der Blick ins 
Datenblatt. Wenn der Hersteller neben dem Maximalstrom auch einen 
Minimalstrom angegeben hat, dann hat das einen Grund. Gold- und 
Reedkontakte brauchen keinen Mindeststrom, die schalten auch nA.

von Bernd F. (metallfunk)


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Manfred schrieb:

> Wie passt denn das zusammen? Ich habe "meinen" Schlossermeister immer
> bewundert, was der mit Winkelschleifer und Schweißgerät zaubern konnte
> und es trotz grobem Arbeitsgerät immer anständig aussah.
>
> Uhrmacher scheint mir doch eine gegensätzliche Welt, das machst Du aus
> Hobby und Ausgleich?

Sehr richtig erkannt.

Viele Grüße
Bernd

von Manfred (Gast)


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Bernd F. schrieb:
>> Uhrmacher scheint mir doch eine gegensätzliche Welt, das machst Du aus
>> Hobby und Ausgleich?
> Sehr richtig erkannt.

Also kein zweiter Lehrberuf?

Ist das auf dem Bild der Kontakt? Wenn das flache Flächen sind, wäre das 
unglücklich konstruiert.

von m.n. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Ist das auf dem Bild der Kontakt?

Gute Frage aber leider falsch ;-) Es scheint sich hier nur um eine Uhr 
zu handeln, und die Frage müßte sein: warum wurde nicht die Nylonscheibe 
mit Schaltkontakt fotografiert und gezeigt?

Der TO scheint schon älter zu sein und spielt dennoch auf Zeit ;-)

von Der Klaus (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Thema verfehlt. In Deinem Link geht es um Reedkontakte. Da braucht man
> keine Oxidschichten aufbrechen.

Thema verschlafen? Nicht mitgelesen?

Da sag ich nur: _Guten Morgen!_ Oder noch besser: Schlaf weiter - und 
träum von deinen abgenudelten Leistungskontakten...

Beitrag #6912807 wurde vom Autor gelöscht.
von Bernd F. (metallfunk)


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So, heute bin ich dazu gekommen den Schiffschronometer zu zerlegen
und ein paar Bilder zu machen.

Das Foto im letzten Beitrag zeigt ein Taschenuhrwerk.
( Springende Sekunde, mechanisch sehr schwierig zu realisieren).

Nun zu den Bildern.
Schritte der Zelegung. Interessant ist, dass das Batteriefach
hermetisch vom Uhrwerk abgetrennt ist. Batteriewechsel ist
unterbrechungsfrei möglich. Die Innenseiten (Holz) sind komplett
mit Leitlack beschichtet.

Das Kontaktpaar sieht wirklich nicht mehr gut aus.
Es scheinen auch unterschiedliche Materialien zu sein.
1x sehe ich Kupfer, 1x Messing oder Gold.

Grüße Bernd

von Soul E. (Gast)


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Bernd F. schrieb:

> Das Kontaktpaar sieht wirklich nicht mehr gut aus.
> Es scheinen auch unterschiedliche Materialien zu sein.
> 1x sehe ich Kupfer, 1x Messing oder Gold.

Dann mach doch eien Kontaktsatz aus einem Siemens Fernmelderelais rein, 
da sollte sich was mechanisch passendes finden. Die Originalteile lassen 
sich im Gehäuse verstauen, für einen späteren Rückbau falls der mueseale 
Wert dann doch mal überwiegen sollte.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Glückwunsch zu Deiner edlen, gediegenen Schiffsuhr! Es ist herrlich sich 
die Innereien ansehen zu können. Ist das ein 4.194MHz Quarz?

Mit ausgebauten Relaiskontakten ähnlich geformter Typen müsste sich 
schon was machen lassen.

von Arthur (Gast)


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Reinigen, glätten und vergolden. Anschließend nur noch den Steuerstrom 
eines Transistors damit schalten, und nicht direkt das Relais.

von Josef L. (Gast)


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Aber das Ganze ist doch dann später wieder in den geschlossenen 
Holzkasten eingebaut? Oder willst du alles in eine durchsichtige 
Acrylglasbox setzen? An die weiße Scheibe eine Gabellichtschranke und 
die drei Drähte rausgeführt. Ich würde sogar nur das Sekundensignal 
rausführen und einen 1/60-Teiler dahinter.

von m.n. (Gast)


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Josef L. schrieb:
> Ich würde sogar nur das Sekundensignal
> rausführen und einen 1/60-Teiler dahinter.

Und dieses Signal über das vorhandene Kabel übertragen. Vorher die 
Kontakte noch so verbiegen, daß sie nicht mehr schließen ;-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Gerhard O. schrieb:
> Glückwunsch zu Deiner edlen, gediegenen Schiffsuhr! Es ist herrlich sich
> die Innereien ansehen zu können. Ist das ein 4.194MHz Quarz?
>
> Mit ausgebauten Relaiskontakten ähnlich geformter Typen müsste sich
> schon was machen lassen.

Um die Kontakte kümmere ich mich morgen.

Zur Technik: Der Quarz hat 4.194304 MHz.

Der Sekundenzeiger macht 1 Sekunden-Schritte, keine 0,5 sec,
wie in der Beschreibung:
https://www.glashuetteuhren.de/kaliberuebersichten-modelle/glashuetter-uhrenbetriebe/kaliber-71-quarz-marinechronometer/

Grüße Bernd

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manfred schrieb:
> Uhrmacher scheint mir doch eine gegensätzliche Welt, das machst Du aus
> Hobby und Ausgleich?

Bernd ist kein einfacher Schlosser, sondern in meinen Augen schon 
Künstler :-) Der baut und repariert Sachen aus Metall, die ich nicht mal 
aus Papier hinkriegen würde, ohne Mist zu bauen.

von Helge (Gast)


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Die Seite aus Kupfer oder Bronze scheint nicht angegriffen zu sein. 
Reicht vielleicht, die Messing-Seite chemisch zu reinigen und zu 
polieren?

Elektrisch willst du einen 4-Sekunden-Impuls haben. Zeitrelais bzw. 
Relais überhaupt würde ich da eher nicht nehmen, eher ein solid state 
Relais, vielleicht dieses hier 
https://www.reichelt.at/at/de/halbleiterelais-1-polig-sil-gehaeuse-5a-230vac-rp1a23d5-p79456.html?&trstct=pol_12&nbc=1

Ansteuern des solid state Relais z.B. mit der Schaltung im Bild, die 
macht einen ungefähr 4s Impuls.

von Helge (Gast)


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Bild..

von Bernd F. (metallfunk)


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Nein, ich brauche einen Impuls/Minute.
Den liefert ja der Kontakt.

Grüße Bernd

von Helge (Gast)


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Im ersten Beitrag stand, du bräuchtest jede Minute einen 4 sekunden 
langen Impuls?

von Josef L. (Gast)


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Helge schrieb:
> Im ersten Beitrag stand, du bräuchtest jede Minute einen 4 sekunden
> langen Impuls?

nee: nicht "bräuchtest" - einfach mal zum Anfang gehen und lesen:

"[...] einem Schiffschronometer. Der liefert 1 x pro Minute einen ca. 
4 Sekunden langen Kontakt (potenzialfrei)."

von Helge (Gast)


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Ein SSR läßt sich dann auch direkt, ohne Transistor, mit dem Kontakt 
einschalten. Bei 5V brauchen die recht wenig Strom, und es gibt keinen 
Abrißfunken, weil keine Spule drin ist.

von Manfred (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Das Kontaktpaar sieht wirklich nicht mehr gut aus.

Zustimmung, leider. Das sieht nach Kontaktabbrand aus, meine Bedenken 
bzgl. Relais hatte ich ja schon geäußert.

> Es scheinen auch unterschiedliche Materialien zu sein.
> 1x sehe ich Kupfer, 1x Messing oder Gold.

Eine Paarung Cu - Au kann ich mir nicht vorstellen. Egal wie, da muß 
renoviert werden.

Die Idee, mit Kontakten aus einem Kammrelais (Fernmelderelais) einen 
neuen Satz aufzubauen, finde ich sehr gut.

Andererseits, wenn Du die flache Seite anschleifen und beide galvanisch 
vergolden kannst, sollte auch Ruhe sein.

Matthias S. schrieb:
>> Hobby und Ausgleich?
>
> Bernd ist kein einfacher Schlosser, sondern in meinen Augen schon
> Künstler :-) Der baut und repariert Sachen aus Metall, die ich nicht mal
> aus Papier hinkriegen würde, ohne Mist zu bauen.

Das ist mir nicht entgangen. Habe ich irgendetwas falsch formuliert, 
dass Du meinst, es mir erklären zu müssen?

Helge schrieb:
> Elektrisch willst du einen 4-Sekunden-Impuls haben. Zeitrelais bzw.
> Relais überhaupt würde ich da eher nicht nehmen,

Verstehendes Lesen ist Dir nicht gegeben? Bernd will nicht einen 
4s-Impuls haben, den liefert die Uhr nämlich von sich aus. Eine 
Zusatzschaltung im Sinne eines Zeitgliedes braucht er nicht.

Josef L. schrieb:
> nee: nicht "bräuchtest" - einfach mal zum Anfang gehen und lesen:
>
> "[...] einem Schiffschronometer. Der liefert 1 x pro Minute einen ca.
> 4 Sekunden langen Kontakt (potenzialfrei)."

Helge eben.

Helge schrieb:
> Ein SSR läßt sich dann auch direkt, ohne Transistor, mit dem Kontakt
> einschalten.

Da Bernd einen 230V-Motor schalten will, wäre das ein durchaus 
sinnvoller Weg.

von michael_ (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Das Kontaktpaar sieht wirklich nicht mehr gut aus.
> Es scheinen auch unterschiedliche Materialien zu sein.
> 1x sehe ich Kupfer, 1x Messing oder Gold.

Mann!
Mach nicht so einen Aufriss!
Die Kontakte haben noch genug Masse.
Mach denen mit einer Kontaktfeile o. ä. wieder eine schöne Kuppel drauf.
Schön polieren.
Dann geht das wieder 100 Jahre.
Dich wird es sicher überleben.

Das Kontaktmaterial war sicher für Seetauglichkeit ausgesucht.
Braucht es nicht mehr.
In meiner Fa. wurden auch mech. Schaltuhren hergestellt.
Ähnliche Kontakte waren aus einer Silberlegierung.

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich die Kontakte so sehe, hat schon mal einer die Kontaktfeile 
angesetzt. Anscheinend sind es aber massive Kontakte, die durch etwas 
Strom frei gebrannt wurden?

von michael_ (Gast)


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Das sind Grobmotoriker Kontakte.
Kein Gold.
Vermutlich irgendeine Bronze (Kein Kupfer) und Silberlegierung.

von ClydeNot (Gast)


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von Stefan F. (Gast)


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Wenn du Zugang zu einem alten Wählscheiben-Telefon hast könntest du 
eventuell dessen Kontakte ausbauen und verwenden.

von Bernd F. (metallfunk)


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Neue Kontakte.

Massivgold!(Zahngold).
Hat ca. 1,5 Stunden gebraucht. Die Bohrungen in den Federn haben
nur 0,25 mm Durchmesser. Etwas aufwändig ist die Bearbeitung von beiden 
Seiten. Einmal die abgerundete polierte Kontaktfläche.
Auf der anderen Seite den Ansatz zum Vernieten andrehen.

Als Größenvergleich ein Kontakt aus einem Kleinrelais.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bernd F. schrieb:
> Hat ca. 1,5 Stunden gebraucht.

So ist das mit den Hobbies :-) Jetzt noch ein kleiner Schaltverstärker 
(1 Transistor) und das Dings läuft die nächste Ewigkeit.

von Stefan F. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Neue Kontakte. Massivgold!(Zahngold). Hat ca. 1,5 Stunden gebraucht.

Toll! Ich finde super wenn jemand so etwas machen kann.

Ich würde auch sagen dass für Gold geringe Schaltströme optimal sind, 
also mit Schaltverstärker zwischen Kontakt und Last.

von Josef L. (Gast)


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Rudolf Kippenhahn hat mal in einer seiner Geschichten von einem Zahnarzt 
gesprochen, der auch Hobbyastronom ist. Und am Schluß angemerkt, dass es 
zum Glück viel seltener vorkommt, dass ein Astronom auch Hobbyzahnarzt 
ist :-))

von MWS (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Massivgold!(Zahngold).

Massivgold <> Feingold.
Zahngold = Mischung aus Au, Ag, Cu, Pd, Pt, In.
Dentalgolde sind nicht darauf optimiert möglichst guten elektrischen 
Kontakt zwischen den Zähnen herzustellen.

von Bernd F. (metallfunk)


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MWS schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Massivgold!(Zahngold).
>
> Massivgold <> Feingold.
> Zahngold = Mischung aus Au, Ag, Cu, Pd, Pt, In.
> Dentalgolde sind nicht darauf optimiert möglichst guten elektrischen
> Kontakt zwischen den Zähnen herzustellen.

"Wir hatten doch nichts"
Grüße Bernd

P.S. Ich glaube, der Kontakt ist mal mit verfügbarem Material erneuert 
worden.
(Sozialistische Bruderstaaten?)

In Glashütte wurde jeder Stecker versilbert, einige Kontakte
vergoldet usw., da werden die schon an diesem Kontakt nicht
gespaart haben.

von MWS (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> P.S. Ich glaube, der Kontakt ist mal mit verfügbarem Material erneuert
> worden.

Du hast bei Dentalgold immerhin die größere Härte gegenüber Feingold und 
besser als Messingkontakte ist Zahngold allemal.

von oszi40 (Gast)


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Auf hoher See hätte man die Kontakte behelfsweise aus Sonstwas gefertigt 
wenn feilen nicht mehr ging. Das massive Zahngold wird die nächsten 20 
Jahre bestimmt überstehen. Schöne Lösung. Einen Transistor+ Schutzdiode 
würde ich trotzdem einplanen.

von Manfred (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Etwas aufwändig ist die Bearbeitung von beiden
> Seiten. Einmal die abgerundete polierte Kontaktfläche.
> Auf der anderen Seite den Ansatz zum Vernieten andrehen.

Beeindruckend!

MWS schrieb:
> Dentalgolde sind nicht darauf optimiert möglichst guten elektrischen
> Kontakt zwischen den Zähnen herzustellen.

Wenn ich mir Degulor M angucke, wovon ich ein paar Gramm im Mund habe: 
70% Au, 13,5% Ag, 4,4% Pt, 8,8% Cu sollten elektrisch sehr gut 
funktionieren, es sind alles ordentliche Leiterwerkstoffe.

MWS schrieb:
> Du hast bei Dentalgold immerhin die größere Härte gegenüber Feingold

Na eben, damit wird die Form der Kontakte recht lange erhalten bleiben.

von Volker S. (sjv)


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Da das ganze eine Quarzuhr ist, hatte man den Minutentakt durch Teilung 
aus dem elektrischen Sekundentakt ableiten können und den Kontakt nicht 
gebraucht.

von m.n. (Gast)


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Volker S. schrieb:
> Da das ganze eine Quarzuhr ist, hatte man den Minutentakt durch Teilung
> aus dem elektrischen Sekundentakt ableiten können und den Kontakt nicht
> gebraucht.

Ich verstehe es auch nicht; allein, wenn sich dadurch eine besonders 
hohe Genauigkeit ergeben hätte. Bis auf den Abgleichkondensator am Quarz 
ist doch alles 0815. So wurde nur ein mechanisches Verschleißteil 
eingebaut.

von Roland E. (roland0815)


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Volker S. schrieb:
> Da das ganze eine Quarzuhr ist, hatte man den Minutentakt durch Teilung
> aus dem elektrischen Sekundentakt ableiten können und den Kontakt nicht
> gebraucht.

Die Mutteruhr ist sinnvollerweise galvanisch von den Tochteruhren 
getrennt...

;-)

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


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Roland E. schrieb:
> Die Mutteruhr ist sinnvollerweise galvanisch von den Tochteruhren
> getrennt...

Das läßt sich mit einem Optokoppler realisieren.

von Roland E. (roland0815)


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Volker S. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Die Mutteruhr ist sinnvollerweise galvanisch von den Tochteruhren
>> getrennt...
>
> Das läßt sich mit einem Optokoppler realisieren.

Um den aber Schiffskonform elektrisch hinreichend robust zu bekommen, 
muss aber ziemlicher Aufwand getrieben werden. Da sind zwei 
(hartvergoldete) Blechstreifen zigmal billiger, einfacher, robuster,... 
und vor allem mit Bordmitteln reperabel.

von Stefan F. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> und vor allem mit Bordmitteln reperabel.

Zum Beispiel mit Zahngold :-)

von Volker S. (sjv)


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Roland E. schrieb:
> Um den aber Schiffskonform elektrisch hinreichend robust zu bekommen,
> muss aber ziemlicher Aufwand getrieben werden. Da sind zwei
> (hartvergoldete) Blechstreifen zigmal billiger, einfacher, robuster,...
> und vor allem mit Bordmitteln reperabel.

Eine Uhrenanlage arbeitet mit Schutz-Kleinspannung, da werden keine 
besonderen Anforderungen an den Optokoppler gestellt. Wenn Du einen 
Kontakt haben willst, nimm ein Panasonic S-Relais:

https://de.rs-online.com/web/p/monostabile-relais/1279213?cm_mmc=DE-PPC-DS3A-_-google-_-DSA_DE_DE_Relays_Index-_-Monostabile-Relais+%7C+Products-_-DYNAMIC+SEARCH+ADS&matchtype=&dsa-1189795668376&gclid=EAIaIQobChMImbPw7Izy9AIVbo9oCR1UQwM-EAAYAyAAEgLxhvD_BwE&gclsrc=aw.ds

von Bernd F. (metallfunk)


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Weihnachts- Bastelei.

Es funktioniert perfekt. Mein selbst gebauter Antrieb mit
ein U/h macht was er soll.

Auf einen Schalttransistor werde ich erstmal verzichten.
Weil: Der Uhrkontakt schaltet das Kleinrelais ein, ab dann
übernimmt die Steuerscheibe mit Endschalter.

Der Schaltkontakt der Uhr schaltet über Sprungkontakt ein,
es gibt keinen Ausschaltvorgang. (Nicht mehr).

Nun noch alles in eine Kiste verpacken. Schön geerdet usw.
(Ich bin zu alt für Stromschläge).

Hauptschalter (Allpolig). Taster zum schnellerem Einstellen.

Viele Grüße und schöne Weihnachten
Bernd

: Bearbeitet durch User
von 2aggressive (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Es funktioniert perfekt.
Prima, möge es 10E6 Schaltspiele halten! :D


Zur Selbstreinigung der Kontaktflächen: das passiert hier (unabhängig ob 
Gold oder Mindeststrom) mechanisch: offensichtlich tritt 
konstruktionsbedingt eine Längsreibung beim Betätigen des Kontaktarmes 
auf.


Was mir an den Bildern suboptimal erscheint: die sich ergebende 
Kontaktfläche Gelbmetallkontakt eingepresst/genietet (trocken) im 
Federstahl, diese Verbindung erweckt mein Misstrauen; sowas sorgt 
irgendwann einmal für Wackler.


Besser (vorher) mit Vaseline eingeglibbert, oder (hier sicherlich 
nachträglich bestens machbar) mit weichem Bleilot elektrisch 
(+++Absperrung gegen Sauerstoff) nachträglich mit Weichlot fixiert. Oder 
mit einem Haardraht am Kontaktpin --ebenfalls weichgelötet-- elektrisch 
gebrückt bis hinunter zum Anschlusspunkt.


Prost, auf die Projekte!

von Bernd F. (metallfunk)


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Hier der aktuelle Aufbau:
Die Mechanik des "ewigen" Kalender ist fertig. Nun läuft das
zum ersten mal mit richtiger Geschwindigkeit.
Den Minutenschritt (dauert 3 Sekunden), kann man am Minuten-
zeiger der Sonnenzeit gerade noch erkennen. Alle anderen
Zahnräder stehen scheinbar still.

Viele Grüße
Bernd

von John B. (Gast)


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Bernd F. schrieb:

> Es funktioniert perfekt. Mein selbst gebauter Antrieb mit
> ein U/h macht was er soll.
... und hat ordentlich Biss.

Einschalten ohne Ausschalten ist natürlich eine elegante Lösung.
Thumbs up

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bernd,

Falls Du später weitere Ambitionen hast, findest Du in der folgenden 
Link einen interessanten elektromechanischen Ansatz um Dein Uhrwerk zu 
anzutreiben. Funktioniert im Prinzip wie Deine motorische Start/Stop 
Schaltung und ist nur als Referenzhinweis gedacht:

https://waitingtrain.blogspot.com/2008/

Ist zumindest auch eine mechanisch recht interessante "Leistungs" 
Uhrentechnik. Braucht natürlich wie Deine eine genaue Hauptuhr zur 
Synchronisation.

Grüße,
Gerhard

von Stefan F. (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Die Mechanik des "ewigen" Kalender ist fertig.

Wie Geil ist das denn? Ein echtes Schmuckstück!

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