Forum: Haus & Smart Home Ist das eine Fälschung der Nummer des Anrufenden??


von Teltel (Gast)


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Hallo, laut meiner Fritzbox bin ich heute von einer Rufnummer angerufen 
worden, die mit 034000 beginnt und mit drei von Null verschiedenen 
Ziffern endet. Gemäß Wikipedia ist 0340 die Vorwahl von Dessau-Rosslau. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorwahl_03_(Deutschland)#034_%E2%80%93_Leipzig_und_Umgebung 
Demnach müsste die örtliche Telefonnummer mit "00" beginnen und mit drei 
von Null verschiedenen Zifferm enden. Gibt es das überhaupt? Wenn nicht, 
könnte das eine Fälschung der Nummer des Anrufenden sein, laut Internet 
auch Call ID Spoofing genannt?

Meine Nummer, auf der ich angerufen wurde, ist im Internet zu finden. 
Ich habe keinerlei Bezug zu einem östlichen BundeslandB und kannte bis 
zu diesem Anruf den Namen dieses 500km entfernten Ortes nicht. Folglich 
wüsste ich auch nicht, wer mich von dort anrufen sollte.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Natürlich ist die Nummer falsch. Ab damit in die Blockliste deiner 
Fritzbox.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Mit solchen Vorkommnissen -auch betreffend E-Mails oder sehr selten 
"komischen" Briefen- mache ich nun seit vielen Jahren kurzen Prozess:

Ignorieren und vergessen - wenn es wichtig sein sollte und was echtes 
dahinter steckt wird sich der Anrufer (Mailversender, Briefschreiber) 
wieder melden - wenn nicht war es wahrscheinlich Spoofing oder ähnliches 
Zeug oder einfach dann doch nicht so wichtig (Letzteres gilt auch für so 
manche bekannte Rufnummer bzw. der Person dahinter - man darf sich 
"einfach" nicht zum Büttel machen lassen, das lernt man aber leider 
meist erst im höheren alter - ich war auch viel zu lange dämlich und zu 
freundlich)

von Tippgeber (Gast)


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Eigentlich gehören solche Nummern direkt in eine blacklist bei den 
Telefonprovidern, machen sie aber nicht, weil sie ja viel Geld 
kassieren, besonders mit den kostenpflichtigen Rückrufen.

Es gehört VERBOTEN, dass man Nummern fälschen kann. Leider haben wir 
eine Drecksregierung, die Fälschern Tür und Tor öffnet. Inzwischen ist 
es ja sogar so, dass die Typen Nummern aus der Region fälschen, um 
Rückrufe provozieren zu können!

Ich bekomme seit Tagen Anrufe von Nummern aus der Nachbarstadt. 
Wahrscheinlich stellt der Betrüger so eine Nummer ein, ruft hier in der 
Gegen die Leute an und stellt dann für einen anderen Landstrich eine 
Nummer von dort ein.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Praktiker schrieb:
> ...man darf sich einfach nicht zum Büttel machen lassen...

Man sollte sich auch vergegenwärtigen, dass es mittlerweile ein Luxus 
ist, NICHT! erreichbar zu sein. Besonders für Senioren gibt es kaum 
etwas, was nicht mindestens 1 Woche Zeit hat.

73
Wilhelm

von Hmmm (Gast)


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Tippgeber schrieb:
> machen sie aber nicht, weil sie ja viel Geld kassieren, besonders mit
> den kostenpflichtigen Rückrufen.

Wie man mit Rückrufen auf nicht existierende Nummern Geld verdienen 
soll, musst Du mal erklären.

Tippgeber schrieb:
> Es gehört VERBOTEN, dass man Nummern fälschen kann.

Alternativ kannst Du auch Deinen gesunden Menschenverstand einsetzen und 
angezeigte Nummern nicht als Ausweisersatz ansehen.

Tippgeber schrieb:
> Ich bekomme seit Tagen Anrufe von Nummern aus der Nachbarstadt.
> Wahrscheinlich [...]

Du gehst also nicht ran und rufst auch nicht zurück, unterstellst aber 
erstmal Betrug.

Sofern ein Ortsbezug gegeben ist (z.B. eine Filiale), kann man ganz 
legal Ortsrufnummern aus dem entsprechenden Vorwahlbereich bekommen.

von Schlaumeyer (Gast)


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von Mark S. (voltwide)


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Ich bekomme ca 1x täglich aufs handy einen Anruf oder eine sms, jedesmal 
mit einer anderen deutschen Nummer. Habe mich mal bei der örtlichen 
Polizei erkundigt: Es ist davon auszugehen dass all diese Nummern 
gefälscht sind. Eintragen in die Sperrliste der Fritzbox ist daher 
vergebliche Liebesmüh. Anzeige gegen unbekannt? Vergiß es. Also am 
besten garnicht igngorieren.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Teltel schrieb:
> Demnach müsste die örtliche Telefonnummer mit "00" beginnen und mit drei
> von Null verschiedenen Zifferm enden. Gibt es das überhaupt?

Nein, gibt es nicht. Eine Nummer mit Ortsnetzkennzahl und nachfolgender 
0 ist einfach nur ungültig und kann auch nicht zurückgerufen werden.

Das ganze kann aber auch eine kaputte Spanisch 0034 bzw. +34 oder sonst 
irgendwas anderes sein. So ein Schrott kann mittlerweile von überall auf 
der Welt herkommen und muss überhaupt nichts mit Deutschland zu tun 
haben. Und es muss auch nicht immer (betrügerische) Absicht des 
Absenders sein. Gerade so einige Telefonanlagen liefern da auch einen 
ganz schönen Schrott an und es könnte z.B. auch sein das das die 
Ortsnetzkennzahl und die Haupt-Nummer der Nebenstellenanlage einfach nur 
fehlt und nur die Durchwahl drin ist.

Die Besserwisser hier können gerne mal einen Versuch starten das eine 
Weltweit Reglung erlassen wird was hier gesperrt werden darf und was 
nicht. Blos weil es hier einigen nicht gefällt heißt noch lange nicht 
das rechtlich zulässig ist hier was zu sperren.

von Schlaumaier (Gast)


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EIN Versuch hat jeder aus der Region.

Danach in der Fritzbox ins Telefonbuch "Böse Nummer"

Dann folgende Filter einstellen.
Alle die im Telefonbuch "böse Nummern" stehen
oder keine Rufnr. übertragen
oder aus den Ausland anrufen
oder aus einen gesperrten Gebiet akt. Berlin + München anrufen

 landen automatisch auf den Anrufbeantworter.

Den höre mich mir dann + wann mal an, und wenn es ein echter Anruf ist, 
rufe ich zurück bzw. setzt seine Nr. DANN in die "gute Leute Liste".


Ich hab mal vor ca. 1 Jahr als das sehr nervig war, bei der Polizei 
angerufen. Aussage des Beamten. Da können sie nicht viel machen, ich 
könnte ja eine Mail an die Behörde schrieben.  IST KLAR.  Die "böse 
Nummern" liste hat inzwischen ca. 60 Einträge. Als wenn ich 60 Mails 
schreiben würde.....

Die spinnen alle.

von Percy N. (vox_bovi)


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Schlaumaier schrieb:
> Da können sie nicht viel machen, ich könnte ja eine Mail an die Behörde
> schrieben.  IST KLAR.  Die "böse Nummern" liste hat inzwischen ca. 60
> Einträge. Als wenn ich 60 Mails schreiben würde.....

Jede dueser 60 Mails, die Du nicht schreibst, ist eine Mail, die von der 
Behörde nicht bearbeitet werden muss, was für die Behörde sehr bequem 
ist.

Jede Mail, die Du schreibst, ist eine Mail, die von der Behörde 
bearbeitet und beantwortet werden nuss, was Kosten und Mühewaltung 
verursacht.

Eine der beiden Versionen könnte es begünstigen, dass sich etwas 
verändert. Je schlauer der Maier, desto leichter findet er heraus, 
welche.

Schlaumaier schrieb:
> Die spinnen alle.

Manche mehr als andere ...

von Wendels B. (wendelsberg)


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Schlaumaier schrieb:
> Die "böse Nummern" liste hat inzwischen ca. 60 Einträge. Als wenn ich
> 60 Mails schreiben würde.....
> Die spinnen alle.

Klar, 10 Min in der FB umherklicken, aber keine Mail schreiben können.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Tippgeber schrieb:
> Es gehört VERBOTEN, dass man Nummern fälschen kann. Leider haben wir
> eine Drecksregierung, die Fälschern Tür und Tor öffnet. Inzwischen ist
> es ja sogar so, dass die Typen Nummern aus der Region fälschen, um
> Rückrufe provozieren zu können!

1. Das Fälschen von Rufnummern ist verboten, siehe TKG §120.

2. Die Netzbetreiber müssen sicherstellen, dass die mittels CLIP 
übertragenen netzwerkseitigen Rufnummern korrekt sind. Ansonsten 
bekommen die Netzbetreiber tatsächlich großen Ärger. Diese Rufnummer 
wird dem Angerufenen auch auch solche "offizielle" Rufnummer mitgeteilt, 
und zwar indem das Protokollelement "screened" gesetzt ist.

3. Anrufer haben aber je nach Telefonanschluss die Möglichkeit, eine 
eigene Rufnummer zu übertragen. Dies wird auf Seiten des Angerufenen 
durch das Leistungsmerkmal "CLIP no screening" mitgeteilt. Es erfolgt 
also eine explizite Kennzeichnung, dass die Rufnummer "gefälscht" ist. 
Für solch eine Rufnummer gibt es auch sehr viele gute und völlig legale 
Gründe. Und es ist protokolltechnisch leicht zu erkennen.

4. Einige Hersteller bezeichnen "CLIP no screening" als "CLIP 
user-provided".

5. Bei vielen (den meisten) schrottigen Endgeräten erfolgt keine 
explizite Anzeige, welche der beiden (CLIP oder CLIP-ns) Rufnummern 
dargestellt wird. Das ist aber eben eine Nachlässigkeit des betreffenden 
Geräteherstellers. Bei etlichen Geräten wird die "gefälschte" Nummer 
jedoch durch ein Ausrufezeichen o.ä. gekennzeichnet.

Fazit:
Bevor Du die Klappe aufreißt, solltest Du Dich zunächst einmal mit den 
technischen und rechtlichen Grundlagen vertraut machen und nicht wild 
losschimpfen. Das kommt vielleicht noch bei Deinen Saufkumpels auf der 
Querdenkerdemo gut an, aber nicht hier.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Irgend W. schrieb:
> Das ganze kann aber auch eine kaputte Spanisch 0034 bzw. +34 oder sonst
> irgendwas anderes sein. So ein Schrott kann mittlerweile von überall auf
> der Welt herkommen und muss überhaupt nichts mit Deutschland zu tun
> haben. Und es muss auch nicht immer (betrügerische) Absicht des
> Absenders sein.

In der Anfangszeit des deutschen Mobilfunknetzes von Telefonica gab es 
dort des öfteren Konfigurationsprobleme. So hatte ich es selbst erlebt, 
dass Rufnummern mit +340049... angezeigt wurden. Mittlerweile dürften 
die das aber sicherlich im Griff haben.

von Schlaumaier (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Klar, 10 Min in der FB umherklicken, aber keine Mail schreiben können.

Unter 30 Sekunden

Andreas S. schrieb:
> 1. Das Fälschen von Rufnummern ist verboten, siehe TKG §120.

Aber ich habe noch NIE gelesen das jemand deshalb in den Knast gewandert 
ist.

Andreas S. schrieb:
> Fazit:
> Bevor Du die Klappe aufreißt, solltest Du Dich zunächst einmal mit den
> technischen und rechtlichen Grundlagen vertraut machen

Die Grundlagen sind da. Und die Nervigen Anrufe auch.

Logisches Fazit meinerseits.  Die Behörden sind zu langsam.

Percy N. schrieb:
> Jede dueser 60 Mails, die Du nicht schreibst, ist eine Mail, die von der
> Behörde nicht bearbeitet werden muss, was für die Behörde sehr bequem
> ist.

Und selbst wenn die Behörde (was superselten vorkommt) den Typen eine 
(so wieso lächerliche) Geldstrafe abnimmt von 50.000 Euro.  Bekomme ich 
dann eine Entschädigung ?? Meine Zeit, meine Mühe, 0 GELD.

Da klicke ich lieber besagte 30 Sek. Das kostet weniger Geld, Weniger 
Ärger etc.  Weil ich stelle ja eine Anzeige. Das bedeutet ich muss 
nachweisen das dieser Anruf stattgefunden hat. Ergo Beweise sammeln, 
Hardcopys machen u.s.w.

Das alles dauert länger selbst wenn ich 10 min in der Fritzbox klicke. 
Und wie gesagt, ich bekomme keinen CENT ab, von der Strafe.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Schlaumaier schrieb:
> ich bekomme keinen CENT ab, von der Strafe.

Natürlich nicht. Eine Geldstrafe hat nichts mit einem 
Schadenersatzanspruch eines Geschädigten zu tun. Möglicherweise könntest 
Du aber mit dem Strafurteil in der Hand und einer detaillierten 
Aufstellung Deiner Kosten und Arbeitsaufwände auf zivilrechtlichem Wege 
eine Kompensation durchsetzen. Dieser Aufwand ist aber auch nicht 
unerheblich.

von Hmmm (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Das ist aber eben eine Nachlässigkeit des betreffenden
> Geräteherstellers.

Bei ISDN ja, bei VoIP bekommt man oft nur eine Nummer übermittelt, 
natürlich ohne jegliche Information, woher die stammt.

International war es auch mit ISDN schwierig. Bei Anrufen von hier in 
die USA kam bei meinen Versuchen nur die screened caller ID an - was 
besonders toll ist, wenn der Anbieter dafür die nackte Stammrufnummer 
nimmt, die nicht zurückgerufen werden kann.

Andreas S. schrieb:
> So hatte ich es selbst erlebt, dass Rufnummern mit +340049... angezeigt
> wurden.

Bei einem Anruf vom Festnetz ins O2-Netz kam ich auch schon mit einer 
italienischen Nummer (ohne Bezug zur echten) und miserabler Qualität an. 
Das dürfte aber eher ein schlechtes Interconnect-Gebühren-Sparmodell 
gewesen sein.

von Percy N. (vox_bovi)


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Schlaumaier schrieb:
> Und selbst wenn die Behörde (was superselten vorkommt) den Typen eine
> (so wieso lächerliche) Geldstrafe abnimmt von 50.000 Euro.

Du kapierstxes einfach nicht.

Du möchtest, dass sich etwas ändert. Um das zu erreichen, kannst Du 
verschiedene Methoden ausprobieren:

- Du zündest irgendwo eine Kerze an und verfluchst den Missetäter. Oder 
Du betest für seine Läuterung. Geschmackssache.

- Du plärrst ein Forum voll.

- Du gehst Deinem Abgeordneten auf die Nerven.

- Du schreibst an den Petitionsausschuss.

- Du gründest eine Bürgerinitiative, einen Verein, eine Partei, eine 
Kirche ...

- Du schreibst ständig Beschwerden an die zuständige Behörde, die 
dadurch an der Bewältigung ihrer eigentlichen Aufgaben gehindert wird. 
Außerdem beschwerst Du Dich beim zuständigen Ministerium, dass die 
Behörde Deine Eingaben nicht bearbeitet. Parallel dazu meldet die 
Behötde an das Miniterium, dass sie wegen Deiner DoS-Attacke ihre 
Aufgaben nicht mehr erfüllen kann und bittet um Abhilfe.

- Du kaufst Dir eine Brauerei und spülst Deinen Ärger hinunter.

- Du ballst die Faust in der Tasche, gehst in den Kelker, schaust Dich 
um, ob auch ja keiner zuschaut, und ziehst für drei Sekunden eine 
missmutige Grimasse. Bei Bedarf kannst Du auch mit den Zähnen knirschen.

- Du könntest als ultima ratio Dein Telefon abmelden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Was bedeutet es, wenn mir die Fritzbox zwei Nummern zu einem Anruf 
nennt, die eine in Klammern?
In letzter Zeit hat die Zahl offensichtlich gefälschter Nummern in 
meiner Anrufliste stark gesteigert. Echte Ländervorwahlen sind selten 
geworden, gelegentlich Vatikanstadt oder Spanien. Die "hilfreichen 
Seiten" durch Google "Wer ruft an" oder ähnlich wissen da auch nicht 
weiter.

von Hmmm (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Was bedeutet es, wenn mir die Fritzbox zwei Nummern zu einem Anruf
> nennt, die eine in Klammern?

Das ist das erwähnte CLIP no screening. Die eine Nummer ist die des 
Anschlusses (durch den Netzbetreiber geliefert), die andere die durch 
den Anrufer gesendete.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Hmmm schrieb:
> Bei ISDN ja, bei VoIP bekommt man oft nur eine Nummer übermittelt,
> natürlich ohne jegliche Information, woher die stammt.

Das hängt sicherlich davon ab, ob es sich um eine direkte Verbindung 
handelt oder die Infrastruktur eines Telefonnetzes genutzt wird.

> International war es auch mit ISDN schwierig. Bei Anrufen von hier in
> die USA kam bei meinen Versuchen nur die screened caller ID an - was
> besonders toll ist, wenn der Anbieter dafür die nackte Stammrufnummer
> nimmt, die nicht zurückgerufen werden kann.

Diese Rufnummer ist aber genau das, was der Netzbetreiber signalisieren 
darf. So verlangt es eben das TKG. Also ist das ganze rechtskonform, 
entgegen "Tippgebers" Verschwörungstherien.

von René H. (mumpel)


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Tippgeber schrieb:
> Es gehört VERBOTEN, dass man Nummern fälschen kann.

Aber technisch nicht machbar. Betrüger rufen meist per Softphone an, und 
noch dazu aus dem Ausland. Und da greift kein technischer Schutz. Und 
"CLIP - no screening" verbieten wird sich nicht so einfach machen lassen 
ohne das Gesetz zu ändern (jeder hat das Recht auf Datenschutz, wozu 
auch eine Telefonnummer gehört). Mal davon abgesehen müssen Firmen 
bereits eine real existierende Nummer mitsenden, nur wird sowas nicht 
geprüft (um das zu ändern müsste "CLIP - no screening" verboten werden, 
damit zusätzlich zur UPN auch die NPN übermittelt wird).

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Schlaumeyer schrieb:
> Kann man melden:
>
> 
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/AnfragenBeschwerden/Beschwerde_Aerger/start.html
>
> Ich weiß aber nicht, ob das was bring.

bringt nichts, ich meldete mal gefakte 110 Nummern, rief auch die 
Polizei, die müsste ja ein Interesse haben das diese angezeigten 
Telefonnummern gesperrt werden!

Es sei einfach nicht möglich diese Nummern nicht durchzulassen!
Ich halte das zwar für eine Ausrede denn das wird ja von den 
Telefongesellschaften durchgelassen also könnte auch da gesiebt werden.

Aber so ist das nicht alles was technisch möglich ist wird gemacht!
Die Bussgeldstelle prüft ja nicht mal bevor Bussgeldbescheide zugetellt 
werden ob der Empfänger überhaupt so einen auf seinen Namen zugelassenen 
PKW hat! Adresse & Kennzeichen & PKW wird gewürfelt und raus mit dem 
Bussgeldbescheid!

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Andreas S. schrieb:
> Es erfolgt
> also eine explizite Kennzeichnung, dass die Rufnummer "gefälscht" ist.

Aber nicht immer beim Anrufer. Nicht jede Firma sendet auch die NPN mit.

von Hmmm (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Diese Rufnummer ist aber genau das, was der Netzbetreiber signalisieren
> darf. So verlangt es eben das TKG.

Er darf alles signalisieren, was zum Anschluss gehört. Wenn der Anrufer 
also den Block 123456-00 bis -99 hat, ist 123456-78 erlaubt, trotzdem 
übermitteln viele Anbieter bei aktiviertem CLIP no screening auch dann 
123456.

Wenn eine komplett andere Nummer übermittelt, stimme ich Dir zu. Dann 
wäre es nur nett, sich einen Suffix für die network-provided number 
aussuchen zu können.

René H. schrieb:
> Nicht jede Firma sendet auch die NPN mit.

Die Firma muss das auch nicht tun, sondern der Netzbetreiber. Und die 
Nummer muss evtl. mehrere Netzübergänge überleben.

von mm (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich meldete mal gefakte 110 Nummern

Unsere BNetzA reagiert in einer behördenüblichen Geschwindigkeit darauf: 
"Ab dem 1.12.2022 müssen Anrufe, die trotz des gesetzlichen Verbots die 
Notrufnummer 110 als Absenderinformation signalisieren, abgebrochen 
werden. Anrufe unter Anzeige der 110 sollten ab diesem Zeitpunkt nicht 
mehr vorkommen."

Aber wieso die BNetzA überhaupt erlaubt, dass ein Telefonanbieter (aus 
dem Ausland) eine beliebige +49 Nummer als Anruferkennung verwenden kann 
bleibt ein Rätsel.

von Hmmm (Gast)


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mm schrieb:
> Aber wieso die BNetzA überhaupt erlaubt, dass ein Telefonanbieter (aus
> dem Ausland) eine beliebige +49 Nummer als Anruferkennung verwenden kann
> bleibt ein Rätsel.

Weil es sich z.B. um eine Rufumleitung handelt und der Anrufer aus 
Deutschland kommt.

von René H. (mumpel)


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mm schrieb:
> "Ab dem 1.12.2022 müssen Anrufe, die trotz des gesetzlichen Verbots die
> Notrufnummer 110 als Absenderinformation signalisieren, abgebrochen
> werden. Anrufe unter Anzeige der 110 sollten ab diesem Zeitpunkt nicht
> mehr vorkommen."

Wird aber m.E. nicht funktionieren. Denn "CLIP no screening" sagt ja 
gerade, dass die Rufnummer (UPN) nicht geprüft wird. Stellt sich die 
Frage wie die Netzbetreiber trotz "CLIP - no screening" die Rufnummern 
prüfen wollen, das würde m.E. nur über die Abschaffung dieser 
Komfortfunktion funktionieren. Und aus dem Ausland wird eine Prüfung auf 
"110" nicht möglich sein..

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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mm schrieb:
> Aber wieso die BNetzA überhaupt erlaubt, dass ein Telefonanbieter (aus
> dem Ausland) eine beliebige +49 Nummer als Anruferkennung verwenden kann
> bleibt ein Rätsel.

Der ausländische Telefonanbieter ist der dortigen Gesetzgebung 
unterworfen und nicht der deutschen. Und es gibt durchaus etliche 
ausländische Telefonanbieter, die völlig legal Gespräche deutscher 
Kunden über ausländische Netzzugänge routen. Sofern es sich dabei um 
EU-Staaten handelt, wäre ein Verbot mit Sicherheit unter 
wettbewerbsrechtlichen Gründen unzulässig.

Und das eigentliche Problem sind ja meistens nicht die Netzbetreiber, 
sondern eben deren Kunden, die mit CLIP no-screening bzw. UPN 
Schindluder treiben. Bei VoIP gibt es zudem etliche Möglichkeiten, 
unterschiedliche Rufnummern zu signalisieren. Dies ist insofern auch 
wichtig und richtig, weil ja die Verbindungen nicht mehr direkt in der 
leitungsmäßig nächstgelegenen Vermittelungsstelle ankommen, sondern der 
entsprechende SIP-Knoten ganz woanders stehen kann. Damit jedoch auch 
Notrufe per VoIP signalisiert und auf den mutmaßlichen Standort 
zurückverfolgt werden können, gibt es z.B. das Protokollelement 
"P-Asserted-Identity". Andere Felder sind z.B.:

- P-Preferred-Identity
- From-Display
- Remote Party ID

Aber auch schon im normalen "From"-Feld eines INVITE können ja sowohl 
ein Anzeigename als auch die eigentliche Rufnummer enthalten sein.

Beitrag #6911174 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6911237 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oszi40 (Gast)


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Eigentlich schadet man den ungewollten Anrufern am meisten, wenn man sie 
auf einen Anrufbeantworter umleitet und lange warten lässt. So können 
sie in dieser Zeit keinen anderen Unsinn anrichten oder andere Kunden 
belästigen.

von Joachim B. (jar)


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Andreas S. schrieb:
> Und das eigentliche Problem sind ja meistens nicht die Netzbetreiber,
> sondern eben deren Kunden, die mit CLIP no-screening bzw. UPN
> Schindluder treiben. Bei VoIP gibt es zudem etliche Möglichkeiten,
> unterschiedliche Rufnummern zu signalisieren.

Das verstehe ich nicht!
Wenn mein Telefon die 110 zeigt ist die CLIP sichtbar, wenn mein Telefon 
sie zeigt wird sie über die Telekom VoIP übermittelt, also könnte die 
Telekom also das unterbinden, wenn es nicht wieder ein 
Programmierermangel oder Desinteresse ist Geld in die Hand zu nehmen.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Andreas S. schrieb:
> 1. Das Fälschen von Rufnummern ist verboten, siehe TKG §120.

Ein paar Sachen dazu.
- Das Gesetz ist noch keine 14 Tage alt und die Vorgängerversion war 
noch weicher geschrieben als diese jetzt.
- Das ganze gilt nur für Verbindungen die ihrem Ursprung in Deutschland 
haben. Wenn die Nummer nicht mit +49 anfängt wird es als Kunde schon arg 
schwer zu beweisen das der Ursprung in Deutschland war.
- Da steht nichts von Verboten, nur von Sicherstellen. Es steht auch 
nichts dazu wie mit solchen Kunden umgegangen werden darf die sich nicht 
daran halten.

Am ende darf also wieder jeder den es Stört zur BNeztA rennen und mit 
etwas Glück, wenn genug Beschwerden über den selben Ursprung eingegenen 
sind, eine Verfügung erlassen wird den Anschluss zu sperren - bis der 
Spezi sich einen neuen Anschluss besorgt...

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Andreas S. schrieb:
> Der ausländische Telefonanbieter ist der dortigen Gesetzgebung
> unterworfen und nicht der deutschen. Und es gibt durchaus etliche
> ausländische Telefonanbieter, die völlig legal Gespräche deutscher
> Kunden über ausländische Netzzugänge routen. Sofern es sich dabei um
> EU-Staaten handelt, wäre ein Verbot mit Sicherheit unter
> wettbewerbsrechtlichen Gründen unzulässig.

Hier finde ich das die Neufassung der TKG duchaus mal eine Verbesserung 
darstellt.

TKG §120 Absatz vier:
https://dejure.org/gesetze/TKG/120.html

Die Frage wäre jetzt eher viel viele Jahre beträgt die Übergangszeit bis 
auch jeder diese Neufassung umgesetzt haben muss...?

von Joachim B. (jar)


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wieviel
Irgend W. schrieb:
> Jahre beträgt die Übergangszeit bis
> auch jeder diese Neufassung umgesetzt haben muss...?

soviel das es praktisch unwirksam ist!

Gesetze von Juristen für Juristen ohne praktischen Nutzen für Bürger!

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Joachim B. schrieb:
> Das verstehe ich nicht!
> Wenn mein Telefon die 110 zeigt ist die CLIP sichtbar, wenn mein Telefon
> sie zeigt wird sie über die Telekom VoIP übermittelt...

Ganz so einfach ist das Thema leider nicht. Ich schicke dir z.B. sowas 
in der Art. Nun ist es total vom Endgerät abhängig was angezeigt wird. 
Und aus sicht des TKG ist eine (+49)1805 eine gültige Nummer die 
Übermittelt werden darf.
- From: "110 Polizei Berlin" <sip:+4918051234567@jar.com;user=phone>;...

Noch dazu gibt es bei VoIP eine ganze Reihen von möglichen Parametern 
die so ähnliche Infos enthalten können und die je nach Endgerät durchaus 
unterschiedlich gehandhabt werden.

Dazu kommt noch dass das Sperren der 110 und 112 erst seit der TGK 
Fassung von anfang diesen Monats überhaupt drinsteht das dies erlaubt 
und sogar gefordert ist...

Womit wir wieder hierbei wären:

Joachim B. schrieb:
> Irgend W. schrieb:
>> wieviel Jahre beträgt die Übergangszeit bis
>> auch jeder diese Neufassung umgesetzt haben muss...?
> soviel das es praktisch unwirksam ist!

von Percy N. (vox_bovi)


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Joachim B. schrieb:
> Gesetze von Juristen für Juristen ohne praktischen Nutzen für Bürger!

Ich frage mich mitunter, ob Du so ganz ohne diese blödsinnigen 
Juristengesetze wirklich deutlich glücklicher wärst. Und dann schwant 
mir, dass das vermutlich der Fall sein dürfte, weil Du dann noch mehr zu 
lamentieren hättest.

von Bernd (Gast)


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Ich hatte Anrufe von einer legalen aber nervigen Immobilienfirma.
Als ich mich dann drei Mal mit "Polizeistation ... , bitte warten Sie 
..." gemeldet habe hörte die Belästigung auf.

von Joachim B. (jar)


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Percy N. schrieb:
> Ich frage mich mitunter, ob Du so ganz ohne diese blödsinnigen
> Juristengesetze wirklich deutlich glücklicher wärst.

ich denke ich wäre glücklicher wenn ich nicht mit Steuern 100000 
Juristen durchfüttern müsste!

Schau dir die Entwicklung der Juristenzahl von 1970 bis heute an, alle 
wollen verdienen aber Ggesetze werden so gemacht das sie unverständlich 
werden und min. immer 3 Juristen durchgefüttert werden, Rechts- Staats- 
Anwälte & Richter. Mit mehr Gesetze gibts auch nicht mehr 
Rechtssicherheit, aber die Prozesse verstopfen die Gerichte!
Dazu gehört Recht haben ist nicht Recht bekommen!

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Tsja.

Logischer Einschätzung der Lage.

Früher war alles besser. ;) Gutes altes Impulsverfahren und die Anrufer 
konnten sich die Spam-Anrufe gar nicht leisten. ;)

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