Forum: HF, Funk und Felder LtSpice Antenne modellieren


von Markus (Gast)


Lesenswert?

Wie könnte man mit LtSpice eine Antenne als Ersatzschaltbild 
modellieren?

Die Schaltung wäre:

Digitalausgang (infinite slope) => 1k => 3cm Draht (die Antenne)

Ich will den Strom durch den Widerstand sehen, wenn man einen 1us Pulse 
an den Digitalausgang gibt.

: Verschoben durch Moderator
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Bei welcher Frequenz? Zu kurze Antennen arbeiten kapazitiv. Also wird 
die Antenne zu einer RC-Reihenschaltung gegen Masse.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Wie könnte man mit LtSpice eine Antenne als Ersatzschaltbild
> modellieren?

Bedämpfter Schwingkreis, als einfachste Version.

von Sparky (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Wie könnte man mit LtSpice eine Antenne als Ersatzschaltbild
> modellieren? ...
> Ich will den Strom durch den Widerstand sehen, wenn man einen 1us Pulse
> an den Digitalausgang gibt.

Es kommt darauf an, was genau du herausfinden willst.

LT Spice kann keine Antenne simulieren. Ein Antennen Simulationsprogramm 
kann Antennen simulieren. In LT Spice kannst du nur ein Ersatz 
Schaltbild einer Antenne simulieren. Das ist etwas anderes. Und die 
Parameter des ESB müssen ermittelt werden. Man kann sie messen, aber! 
Die Parameter sind Frequenz abhängig. Messen kannst du zB mit einer 
Impedanz Messbrücke oder komfortabel mit einem VNA.

Abdul K. schrieb:
> Bei welcher Frequenz? Zu kurze Antennen arbeiten kapazitiv. Also wird
> die Antenne zu einer RC-Reihenschaltung gegen Masse.
DAS ist die einfachste Version. Aber sie stellt nur die Situation bei 
EINER Frequenz dar.

H. H. schrieb:
> Bedämpfter Schwingkreis
Das ist schon anspruchsvoller und zeigt die Eigenschaften in einem etwas 
weiteren Bereich. Aber im Gegensatz zu einer Antenne zeigt der 
Schwingkreis keine harmonischen Resonanzen.

Letztere könnte man durch eine Reihe von Schwingkreisen darstellen, was 
aber recht umständlich wird.

Markus schrieb:
> Digitalausgang
Der gibt halt ein buntes Frequenzgemisch ab. Da die Antennenimpedanz 
frequenzabhängig ist, geht man in diesem Fall besser einen anderen Weg 
und lässt das Schaltungs Simulationsprogramm mathematisch mit der 
Impedanzfunktion über die Frequenz arbeiten. Die Impedanzfunktion 
liefert dir der VNA oder in gewisser Näherung das Antennen Simulations 
Programm. Wie das im Detail zu gestalten ist, hängt - wie gesagt - davon 
ab, worauf du hinaus willst.

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Danke für die Beiträge.
Ich versuche mal ein paar Eigenschaften aufzuzählen, die man 
zusammensetzen könnte.

1. die Antenne hat im Gleichstromfall keine Wirkung
==> Ein Kondensator muss in die Zuleitung
2. Es gibt einen Wellenwiderstand des Freifeldes ? ..377Ohm, der muss 
irgendwie vorkommen.
3. Es gibt Resonanzen bei N*Lambda/2

Dann also so:

Zuleitung:
MCU => Widerstand
Antenne:
==> Kondensator => Parallelschwingkreis f1, Parallelschwingkreis f2 ... 
fn, Parallelwiderstand 377 Ohm

von spirit of nonsense (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Digitalausgang (infinite slope) => 1k => 3cm Draht (die Antenne)
>
> Ich will den Strom durch den Widerstand sehen, wenn man einen 1us Pulse
> an den Digitalausgang gibt.

Das ist Lösung Y, die Dir für Problem X (das Du nicht nanntest)
vorschwebt.

Sparky hat versucht, Dir relativ breiten Einblick zu vermitteln,
wieso Du Problem X hier eröffnen solltest - und Dich zu anfang
und zu ende seines Posts jeweils konkret danach gefragt.

Warum antwortest Du nicht?

von Sparky (Gast)


Lesenswert?

Markus, dein Vorhaben scheint nicht zu deinem Kenntnisstand zu passen. 
Es fehlt sehr viel, ich bin erst mal raus. Ich erspare mir den Frust, 
mich als Ratgeber an einem Projekt zu beteiligen, das auf einigen 
Fehlannahmen und einer masslosen Selbstüberschätzung beruht.

Wie alt bist du? Welche Projekte hast du bisher realisiert, so dass do 
Fotos von funktionierenden Geräten zeigen kannst? Welche Lehrbücher hast 
du durch gearbeitet, so dass du den Inhalt auch wirklich verstanden 
hast? Auf dieser Info aufbauend könnte man sehen, was ein sinnvoller 
næchster Schritt sein könnte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


Lesenswert?

Eine Antenne ist ein Transformator zur Freifeldimpedanz.

Zur Modellierung der Resonanzen von Quarzen findet man da einiges. Der 
Sachverhalt ist sehr ähnlich. Stichworte wären:

- wire antenna
- ladder model

in Kombination mit SPICE.

Realistisch gesehen sendet deine Antenne fast nichts. Du würdest auf 
einem Scope sehr kurze winzige Nadelimpulse sehen.

von Carlo (Gast)


Lesenswert?


von Markus (Gast)


Lesenswert?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite
>17.12.2021 14:28

>Eine Antenne ist ein Transformator zur Freifeldimpedanz.

>Zur Modellierung der Resonanzen von Quarzen findet man da einiges. Der
>Sachverhalt ist sehr ähnlich. Stichworte wären:

>- wire antenna
>- ladder model

>in Kombination mit SPICE.

Ok, mit dem Begriff "wire antenna" kommt man in der Suche ein Stück 
weiter.

Hier ist ein Chinesische Publikation:
https://www.researchgate.net/publication/273901492_A_SPICE_model_of_an_antenna_for_transmitting

Im Endergebnis sieht das Modell eher passend für eine magnetische 
Schleifenantenne passend. Das scheint für die meisten Modellierer 
einfacher. Zu Stabantennen findet man weniger.
Was die Modellierung entsprechend der Resonanzen von Quarzen anbelangt: 
Dort sind die Moden der Längen, Dicken und Radialschwingungen meistens 
gekoppelt. Das trifft auf die Stabantenne eher weniger zu, denke ich.
Im chinesischen Artikel gibt es ein Bild, in dem mehrere Schwingkreise 
in Serie zu sehen sind. Das ist der einfache Weg, mehrere Resonanzen zu 
modellieren, wie ich ihn schon oben vorgeschlagen habe.
Mich interessiert, wie man die Freifeldimpedanz am besten ins Modell 
kriegt.

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Hier gibt es ein schönes Erklärvideo zur Dipolantenne.

https://www.antenna-theory.com/antennas/halfwave.php

Grob genähert hat der Realteil der Impedanz der Dipolantenne im Video 70 
Ohm.

Daher der nächste Vorschlag für das Modell:

antenna connector => 70 Ohm => C => L => GND

Die Resonanzfrequenz wird mit C und L auf die Länge der Antenne 
eingestellt.
Die Frage stellt sich jetzt nach der Größe von C und L.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.