Sagt mal, weil ich in letzter Zeit mit/an einem System arbeite, was Leute auf der Straße in 3D trackt, sie in Stickfigures zerlegt und dann ihre Bewegungsprofile analysiert, frage ich mich ob jemand mal sowas für 3D/Drucker oder Fräsen gebaut hat? Bei einem 3D Drucker (oder einer Fräse, wenngleich da die Geschwindigkeiten nie so hoch werden) hat man ja das Problem, dass bei hohen Geschwindigkeiten die Werkzeuge überschwingen, oder die Druckplatte oder andere Teile nicht 100% plan und winklig sind. Gleichzeitig ist die absolute Positionsgenauigkeit in 3D Druckern selten gut, da der Aufbau halt auch preiswert und leicht sein muss. Würde man einen Marker an das Werkzeug / die Düse heften und den mit einigen Kameras in 2D oder 3D tracken, könnte man ja die exakte Raumposition bestimmen und diese dann über einen Feedback-Loop so regeln, dass Überschwinger und Abweichungen von der Sollposition kompensiert werden. Im Prinzip wie Motorservos, nur halt mit einem Servo-Loop der direkt die Position des Werkzeugs und nicht von Antriebsteilen verwendet. Hat jemand eine Idee, ob das mal versucht wurde? Mit 12 Kameras macht unser Graka-Basiertes System immerhin locker 1000 frames pro Sekunde realtime mit Megapixelauflösung, und das ist mit Deep Learning basierter Klassifikation der verschiedenen Körperteile. Ein Marker würde viel viel schneller gehen. Wenn ein 3D-Drucker bei sagen wir um die 100 mm/s (die effektive Geschwindigkeit während des Überschwingens, die Verfahrgeschwindigkeit kann ja unabhängig davon 1000 oder mehr mm/s) um 0.1 mm überschwingt, würde man zumindest theoretisch mit ein paar weniger Kameras ja durchaus in machbare Bereiche kommen. Der große Vorteil wäre, dass so ein System in seiner Genauigkeit nur von der initialen Kalibration (Linsenverzerrung etc.) abhängt und man selbst mit ziemlich schiefen und mechanisch weniger robusten Aufbauten auskommen könnte / höhere Geschwindigkeiten für das selbe Geld im Aufbau erzielen kann. Solche Kameras kosten nur wenige hundert Euro und ein Rechner mit einer entsprechenden Graka ist auf für 2k zu haben. Wenn man da tausende Euro mechanischer Konstruktion einer Fräse spart, wäre das ja vielleicht sogar - neben der interessanten 3D-Drucker Anwendung - kommerziell interessant, oder?
Test schrieb: > .. in 3D Druckern selten > gut, da der Aufbau halt auch preiswert und .. > .. Mit 12 Kameras macht unser > Graka-Basiertes System .. Merkst was? Gute Nacht, Tommy
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Bearbeitet durch User
Das ist mir schon klar. Aber ich denke es gibt eine Menge Leute, die sich EigentümerIN eines PCs mit aktueller Graka nennen können und die durchaus genug Kohle haben sich vier Industriekameras zu kaufen. Oder halt eine Uni die das Konzept mal getestet hat. Das es bisher nicht mainstream ist, ist mir klar. Deshlab frage ich ja! Aber wenn man die aktuelle Entwicklung in die Zukunft denkt, wird es eine Zeit geben, wo man die Rechenleistung die gebraucht wird in einem RaspberryPi finden wird und drei Kameras jetzt auch nicht das Ende der Welt sein werden. Klar, für 150 Euro Drucker ist das nix, aber auch jetzt kosten manche Drucker 2500 Euro und werden gekauft. Wenn man mit so einem Drucker dreimal so schnell drucken kann, ist das sicher für so manchen interessant. Und dann gibt's ja noch die Möglichkeit, das für CNC Maschinen zu verwenden. Man würde da teure Mechanik gegen preiswerte Mathematik tauschen...
Schau dir 'mal Klipper an. Die nutzen wohl einfach billige Beschleunigungssensoren...
Test schrieb: > Gleichzeitig ist die absolute Positionsgenauigkeit in 3D Druckern selten > gut, Völlig falsche Annahme. Selbst billige 3D-Drucker sind heute erschreckend genau. Gerade nachgemessen: Z.b. Solldurchmesser 10mm, Istdurchmesser 9.97mm. Und das auf einem 120-Euro-Teil, gedruckt übrigens mit 0.1mm Schichthöhe. Und ja, wenn Du etwas mehr Aufwand betreibst und ein Board mit aktueller Firmware nimmst, werden inzwischen sogar aus den Bewegungen die (vorher gemessenen) Resonanzfrequenzen raus gefiltert...
Nur um die Überschwinger vorher zu minimieren. Nicht als aktive Regelung.
Einer schrieb: > Gerade nachgemessen Ja klar, das ist aber relative Genauigkeit. Miss mal alle Punkte an einem 20x20x20 cm Würfel und schau wie es da aussieht.
Test schrieb: > Nur um die Überschwinger vorher zu minimieren. Nicht als aktive > Regelung. Die "Überschwinger" sind die Resonanzstellen.
Macht wenig Sinn in dem Bereich. Die Kosten davon kann man besser in Mechanik investieren und für harmonische gibt es bereits günstige Lösungen mit Accelerometer. Zum anderen wie bekommst du das System reaktiv genug ohne großen Aufwand? Marlin Firmware kann nicht mal e-halt/stop. Zur Fräse: Für 10'000€ kannst du bereits eine kleine Tormach kaufen. Was bringt es dann 2000€ für den PC (bei den aktuellen Grafikkartenpreise ist das dann wohl eine 3070. Mehr ist nicht drin bei dem budget) und nochmal 1000€ für die Kameras auszugeben?
Ähm... Die Genauigkeit des "Druckling's" hängt auch sehr stark von der Software(Slicer) vs Betriebssystem und nicht zuletzt vom Nutzer ab! Kunststoffe unterliegen meist Reduktionen beim abkühlen, da kann selbst der teuerste 3D-Drucker extreme Abweichungen haben, wen die Materialparameter falsch eingegeben wurden! Ich habe hier 1(ja nur einer) 3D-Drucker für rund 120€, der druckt aber ein 20mm x 20mm x 20mm Würfel mit +/-0,005 Differenz, und diese entstehen je nach Raumtemperatur unterschiedlich. Hochgenaue 3D-Drucke erfordern exakte und stabile Bedienungen der Umgebungstemperatur genau so sehr wie das eingeben der korrekten Druckparameter. Klar ist das Teil eine "Lotterkiste" gelingt wohl nie ein genauer Druck. Aber ist er Stabil gebaut (Wie beispielsweise der IIIP Cadet für ca. 146€), dann kann man bei korrekten Parameter und stabiler Raumtemperatur damit sehr präzise arbeiten.
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