Hallo, wir haben eine ältere Ölheizung von Schäfer Interdomo (BJ 1989), in der eine Steuerung "Domotronic OET-O" verbaut wurde. Hersteller dieser Steuerung ist L&G, Typenbezeichnung RVP 41.180. Leider spinnt die Steuerung, wenn Sie in er Automatik "A3" (=Normalbetrieb bzw. abgesenkter Betrieb mit Zeitschaltuhr) betrieben wird. Nach einer bestimmten Betriebsdauer "zuckt" die Brenneranforderung, d.h. schaltet sich in in kurzen Abständen unter 1 Sekunde ein und wieder aus. Dreht man den Regler mit dem Sonnensymbol (F) nach rechts wie den mit dem Mondsymbol (G) ist zu beobachten, dass sich die Frequenz des Ein- und Ausschaltens erhöht bzw. verringert. Seltsam ist, dass wenn die Temperatureinstellung mit dem Mondsymbol deutlich größer gewählt ist und die Temperatur mit dem Sonnensymbol nach ganz links gestellt ist, ein Bereich gefunden werden kann, in dem die Steuerung nicht zuckt. Im normalen Betrieb kann es sein, dass die Brenneranforderung ein- zweimal "zuckt" und dann normal läuft. Ich habe die vorhandene Steuerung gegen eine gebrauchte ausgetauscht (soll lt. Vorbesitzer laufen...). Aber auch hier tritt das Phänomen nach einer bestimmten Zeit auf. Die Eingangssensoren (Kessel-, Außen- und Innentemperatur) habe ich durchgemessen und haben alle schlüssige Werte wie in der Bedienungsanleitung beschrieben. Das Phänomen trat bisher nicht in den Betriebsmodi A4 Abgesenkter Betrieb und A5 Normal-Betrieb auf. D.h. nur im Betrieb mit der eingebauten Zeitschaltuhr, die von Normal-auf abgesenkten Betrieb umschalten soll. Die Uhr selbst läuft und die Kontakte der Umschalten sehen gut aus. Für mich scheint die Steuerung nach längerer Betriebszeit/Erwärmung anfangen zu spinnen. Mein Verdacht ist, dass die Umschaltung von Tag- auf Nacht nicht mehr richtig verarbeitet wird. In den Modi ohne Zeitschaltuhr scheint ja alles zu laufen. Auf der Platine sind 3 SMD-Chips mit der Bezeichnung "SLM 324 D, 5545 aufgelötet. Die Außentemperatur liegt bei 7 Grad, die Innentemperatur bei 23 Grad (falls das relevant sein sollte). Hat irgendjemand einen weiteren Suchansatz oder ggf. auch Erfahrung mit dieser Steuerung oder einen Schaltplan? Herzlichen Dank vorab.
Frank F. schrieb: > mit der Bezeichnung "SLM 324 D, 5545 aufgelötet. Das sind LM324 (das S ist das stilisierte Logo von Signetics, die Firma gibts nicht mehr). LM324 sind Wald- und Wiesen-Operationsverstärker und bei sowas in dem Alter erwartbar (meine Vissmann Trimatik aus 88 besteht auch aus denen...). Die sind aber eher unverdächtig. Generell verdächtig sind die drei Elkos (insb. der 470/40, aber auch die 470/6 und der kleine orangene daneben). BTW: Hast du eine Motorabgasklappe? Ein abgenudelter Endschalter dadrin kann auch nette Effekte produzieren. Klopf mal drauf...
Frank F. schrieb: > Innentemperatur bei 23 Grad Die Öko-Schaltung erkennt, Sie verbrauchen unnötig Energie. Jedes Grad weniger senkt Ihren Verbrauch um etwa 6 %. Damit dürfte der Fehler gefunden sein. ;) ;o))
Hallo und danke für die schnelle Antwort, eine Motorklappe habe ich (Gott sei dank) nicht. Der Elko 470/40 müsste der Spannungsglätter sein, ist parallel zum Gleichrichter verschaltet. Die anderen beiden Elkos gehören irgendwie zum Taktgeber der Uhr (IC 1702B). Habe noch ein weiteres Steuergerät, wo die Uhr steht und mich da ein bisschen mit beschäftigt. Kann natürlich sein, dass da noch weitere Dinge dran hängen, die ich noch nicht durchblicke. Habe leider kein Scope oder weitere Prüfmöglichkeiten für die Elkos. Werde die bestellen und auf Verdacht austauschen und dann gerne berichten. Sollte es weitere austauschwürdige Bauteile geben, bin ich für eine Rückmeldung dankbar. Vielen Dank!
Frank F. schrieb: > Die anderen beiden Elkos gehören irgendwie zum Taktgeber der Uhr (IC > 1702B). Habe noch ein weiteres Steuergerät, wo die Uhr steht und mich da > ein bisschen mit beschäftigt. Ohne den Akku wird die nicht richtig funktionieren. Der wird beim e1702B in der Regel zur Stabilisierung der Versorgungsspannug mitbenutzt.
So, die drei Elkos sind getauscht. Die Steuerung wirkt "stabiler", jedoch kommt es nach längerem Betrieb/Erwärmung nach Ausschalten des Brenners immer noch zu dem Phänomen dass die Brenneranforderung noch zuckt und auf die Einstellung des Potis mit dem Sonnensymbol reagiert. Es scheint aber nicht mehr so extrem zu sein, die Frequenz ist deutlich geringer. Macht es Sinn, den grünen Kondensator mit 0,1 µf/63V auf Verdacht zu tauschen? Der sitzt parallel zur Sekundärseite des Trafos vor dem Gleichrichter. Im Foto oben links. Die Uhr läuft interessanterweise auch ohne Akku. Habe eine kleine NiMH-Akkuzelle bekommen, die jetzt dafür sorgt, dass die Uhr auch ohne Stromanschluss läuft. Wenigstens ein kleiner Erfolg.
Frank F. schrieb: > Macht es Sinn, den grünen Kondensator mit 0,1 µf/63V auf Verdacht zu > tauschen? Nein. Ausser du hast jede Woche einen 6er im Lotto. > immer noch zu dem Phänomen dass die Brenneranforderung noch > zuckt und auf die Einstellung des Potis mit dem Sonnensymbol reagiert. Evtl. sind die Potis etwas rauschig geworden. Das Mondpoti scheint ohnehin schon mal getauscht worden zu sein, jedenfalls sieht der eine Pin seltsam aus. Es gibt ja noch zwei versteckte unter der Uhr, vermutlich für die Heizkurve. Merk dir mal die Positionen und dreh alle Potis 10-20mal hin und her und dann wieder auf die richtigen Einstellungen.
Zuerst möchte ich mich bei allen Beitragsschreibern bedanken. Vielen Dank für die Hilfe! Die Lösung lag nicht "auf der Platine". Da das Problem irgendwie immer in einem bestimmten Temperaturbereich auftrat, habe ich mir noch mal die Verkabelung vom Raumthermostat/Steuerung zum Steuergerät der Heizung angeschaut. Denkbar wäre ja auch eine nicht feste Lüsterklemmenverbindung, die nur bei Erwärmung den Kontakt verliert. Die Anlage hat eine "Fernsteuerung" mit Raumtemperatursensor (QAA 35.3 von Landis Gyr). Damit kann man die Betrtiebsmodi aus dem Wohnzimmer übersteuern (Zeitschaltuhr-, Normal- und abgesenkter Betrieb). Diese Steuerung wird über veränderte Widerstandsschaltungen über einen Schiebeschalter realisiert. Ferner gibt es einen Temperaturwiderstand um 1 kOhm der auch über einen Schiebeschalter kleinere Widerstandswerte hinzugeschaltet bekommen kann. Beim Öffnen dieser Steuerung fiel auf, dass eine Verbindungsleitung gar nicht festgeschraubt war. Insgesamt gibt es 3 Leitungen (C5, B5 und A5), wobei bis zum Steuergerät auch noch B5 und A5 vertauscht wurden. Ferner soll man lt. Bedienungsanleitung/Anschlussplan auch noch die Klemmen A5 und B6 in der Heizungsanlage brücken, vermutlich damit das Steuergerät weiß, dass es den Raumtemperaturfühler berücksichtigen soll. Was da genau hinter welcher Klemme steckt, konnte ich nur durch ausmessen erraten, habe ja nur den groben Wirkschaltplan. Fazit: Es waren zwei Leitungen vertauscht und auch die Brücke fehlte. Nun funktioniert auch die Fernsteuerung (ging früher nie, hat aber keiner gemerkt) und die Logik der Grenzwertsteuerung, d.h. Abschaltung der Heizung wenn zu Warum läuft auch. Der falsche Anschluss wird die ganze Zeit so gewirkt haben, als müsse die Heizung permanent im abgesenkten Modus laufen. Schön, wenn man so etwas nach 30 Jahren feststellt... Vielen Dank nochmals.
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