Forum: HF, Funk und Felder Websdr Geisterempfang?


von Dieter P. (low_pow)



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Eigentlich wollte ich nur mal das Zeitsignal auf 60 kHz
anhören.Dabei war immer leise ein anderes Programm im
Hintergrund, typisch für AM-Radio zu hören.Nachdem dies
in dem Frequenzbereich um 60 kHz nicht möglich sein kann,
wurde ich bei 234 kHz fündig.Erklärung habe ich dafür keine.
Habe dann kurze Audiomittschnitte gemacht, wobei durch den
Frequenzwechsel zwar einige Sekunden fehlen, aber für
mich unverkennbar das selbe Lied.

Zeit 2021 Dez 24. um 23:36

Filterbandbreite websdr war um die 3,5 kHz

Heute 2021 Dez 25. um 12:00 nochmal versucht.
Der Effekt war nicht reproduzierbar.

Die Audiofiles sind unbearbeitet.

Zur Sicherheit wäre es schön beide Dateien
miteinander zu korrelieren ( hoffe der Ausdruck passt ),
um einen Nachweis zu haben das die Quelle identisch ist.

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

von Marc Oni (Gast)


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Dieter P. schrieb:
> Eigentlich wollte ich nur mal das Zeitsignal auf 60 kHz
> anhören.Dabei war immer leise ein anderes Programm im
> Hintergrund, typisch für AM-Radio zu hören.Nachdem dies
> in dem Frequenzbereich um 60 kHz nicht möglich sein kann,
> wurde ich bei 234 kHz fündig.Erklärung habe ich dafür keine.

Die Erklärung ist der  "Luxemburg Effekt" oder "Luxemburg Gorky Effekt". 
Eine ionosphärisch Kreuzmodulation zwischen zwei starken Lang- oder 
Mittelwellensendern.

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/2017RS006525

https://en.wikipedia.org/wiki/Luxemburg%E2%80%93Gorky_effect

von Marc Oni (Gast)


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Der Luxemburg Effekt ist schon seit 1930 bekannt und beschrieben

http://www.cdvandt.org/FTM%20Luxemburg%20effect.pdf


Kann auf dem WebSDR in Twend gut beim Sender Allouis (162 kHz) 
beobachtet werden, der durch Ionosphärische Mitmodulation die Modilation 
von 183 und 234 kHz übernimmt. Deutlich erkennbar auch die für den 
Luxemburg Effekt typische Asymmetrie der Seitenbänder.

von Jens G. (jensig)


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Kann aber auch ein Mischprodukt aus dem SDR selbst sein. Falls sich die 
Frequenz ändert, wenn man das Wasserfalldiagramm etwas links/rechts 
verschiebt, dann wird das so sein.

von Dieter P. (low_pow)


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Danke für die Erklärungen.Den Namen "Luxemburg Effekt" hatte
ich zwar schon mal gehört, konnte mir aber nichts darunter
vorstellen.Der Pegel von 234 kHz war bei der Beobachtung
laut websdr auch stärker.

An irgendeinen Software bedingten Effekt hätte ich auch
noch geglaubt.Bisher hatte ich diesen Effekt noch nie
selbst gehört und war daher halt doch sehr überrascht.

>Mod
Titel umbenennen zu
Websdr Wellenausbreitung Luxemburg Effekt  ?

von Dieter P. (low_pow)



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Eindeutig wieder beobachted.

25.12.2021 ca 18:00
Pegel websdr utwente

 65 kHz ca -41dBm   Programmempfang durch "Luxemburg Effekt"

162 kHz ca -38dBm  Programmempfang durch "Luxemburg Effekt"

234 kHz ca -40dBm  Programmquelle

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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Hi,
die Antenne von SDR Twente ist irgendwo im Netz noch genauer 
beschrieben.
Die soll ja alles einfangen. Und Kreuzmodulation IMHO nicht unbedingt 
ausgeschlossen.

Gibt aber noch andere "echte" Ausbreitungseffekte.
Dvojka auf 954 kHz hatte Anfang Dezember ab und zu mit dem HDSDR hier 
bilderbuchartig grafisch darstellbares "selektives" Seitenbandfanding. 
(Die Gitarre klingt aber auch so schon "distorted" genug.)
Dann nach Sendeschluss nur mit unterem Seitenband ca. 880 Hz moduliert.
(kein Bild). Vermutung: Einer der drei Gleichwellensender wurde 
getestet.

ciao
gustav

P.S.: schnüf. (Taschentuchraushol) Bald wieder einer weniger. Genießen 
wir die letzten Stunden
CZE    954 kHz   ČRo Dvojka 0300-2300 cs [Mo-Fr], 0400-2300 cs [SaSu] 
Dobrochov *       200       closing end 2021,

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