Hallo, ich möchte mir mit einer µC+ Kompassensor ein kleines Gerät bauen, für das ich eine Genauigkeit von +- 30Grad benötige. Ich hab mal den Sensor in einem Smartphone ausprobiert. Einmal Huawei P9 Lite und Samsung A51 und bin absolut enttäuscht. Zeigt nach Süden. Ich drehe mich um 180Grad nach Norden. Zeigt dann nach SüdOst. Ich kippe es leicht nach unten. Dann wechselt es nach Norden. Beide sind ähnlich schlecht. Erwarte ich zu viel von Kompasssensoren?
Ich habe mal mit dem ICM-20948 gespielt. https://invensense.tdk.com/products/motion-tracking/9-axis/icm-20948/ Der war beim Magnetometer innerhalb deiner gewünschten Auflösung. Keine Ahnung, was im Handy verbaut wird.
Navigatur schrieb: > Zeigt dann nach > SüdOst. Ich kippe es leicht nach unten. Dann wechselt es nach Norden. Du hast Magnetfelder in deinem Umfeld (Elektro), oder Strahlkonstruktionen (Stahlbeton, Tisch, etc...), der das Erdmagnetfeld umbiegt.
Navigatur schrieb: > Zeigt nach Süden. Ich drehe mich um 180Grad nach Norden. Zeigt dann nach > SüdOst. Ich kippe es leicht nach unten. Dann wechselt es nach Norden. Rotiere das Handy jeweils zweimal um jede der drei Achsen. Dann wiederhole den Versuch.
Navigatur schrieb: > Ich hab mal den Sensor in einem Smartphone ausprobiert. Einmal Huawei P9 > Lite und Samsung A51 und bin absolut enttäuscht. Was zeigt ein parallel mitbewegter Magnetkompass an? Oder beeinflussen sich die beiden sogar? Wie verhält es sich draußen, auf'm freien Feld und ohne Kettenhemd und Kopfhöhrer?
Hannes schrieb: > Was zeigt ein parallel mitbewegter Magnetkompass an? Oder beeinflussen > sich die beiden sogar? Ein klassischer Magnetkompass mit einer Kompassnadel enthält einen Magneten. Warum sollte der Magnetfeldsensor nicht darauf reagieren?
Navigatur schrieb: > ein kleines Gerät bauen, für das ich eine Genauigkeit von +- 30Grad > benötige. In welcher Umgebung?
Wolfgang schrieb: > Hannes schrieb: >> Was zeigt ein parallel mitbewegter Magnetkompass an? Oder beeinflussen >> sich die beiden sogar? > > Ein klassischer Magnetkompass mit einer Kompassnadel enthält einen > Magneten. Warum sollte der Magnetfeldsensor nicht darauf reagieren? Im Quäker vom Händi ist auch so ein klitze-kleiner Magnet drin, oder?
Hannes schrieb: > Im Quäker vom Händi ist auch so ein klitze-kleiner Magnet drin, oder? Nimm einen Magnetkompass und guck's dir an. Damit der den Kompass im Schlau-Phone nicht stört, macht man die Kalibrierung.
Wenn ich das Mal alles zusammenfasse, als geballter Tipp an den TO (dem das alles aber inzwischen zu langweilig geworden ist), landet die Schwarm-Intelligenz bei so was: - Stromdurchflossene Leitungen erzeugen ein magnetisches Störfeld, Hin- und Rückleitung eng-parallel legen. - Halte bei deiner Konstruktion ferromagnetische Werkstoffe raus. - Nimm dich in acht vor versteckt eingebauten Magneten. - Die verbleibenden Fehler kalibrierst du raus. Ich hatte mich damals (tm) mit Magnetfeld-Sensoren von Honeywell rumgequält. Eingesetzt hatte ich fertige Honeywell-3D-Sensorik, die direkt serielle Daten geliefert hatte. Sakrisch teuer - und war auch nur ~ 6-mal genauer, als Du es dir gewünscht hattest. Nachkalibrieren konntest vergessen. Dazu hätten die fertigen Teile in die USA gemusst. PS: Verbaut in der Honeywell-Sensorik waren deren Chips: https://aerospace.honeywell.com/content/dam/aerobt/en/documents/learn/products/sensors/datasheet/N61-2056-000-000_MagneticSensors_HMC-ds.pdf
Kuck da: HMR2300 smart digital magnetometer -> https://aerospace.honeywell.com/content/dam/aerobt/en/documents/learn/products/sensors/datasheet/SmartDigitalMagnetometerHMR2300_ds.pdf
Navigatur schrieb: > Beide sind ähnlich schlecht. > Erwarte ich zu viel von Kompasssensoren? Eindeutig ja, Du erwartest zu viel von den Kompasssensoren. Ich hatte auch mal eine Anwendung um die Richtung genau zu bestimmen. Alle getesteten Magnetfeld Sensoren waren unbrauchbar. Also nach einer anderen Lösung gesucht und gefunden. Die Lösung ist ein GPS Kompass. Der hat zwei Empfänger mit Antennen im definierten Abstand. Siehe Anhang. Wird für dich aber zu Aufwendig sein. Hinweis, das Modul ist so nicht mehr lieferbar, es gibt einen Nachfolger dafür.
Die Sensoren in meinem GPS und im Pinnenpilot sind genauer als +/- 10 Grad, wahrscheinlich noch genauer, aber das habe ich nicht überprüft. Hat dein Smartphone wirklich einen Magnetsensor drin, oder funktioniert der Kompass nur richtig, wenn du dich bewegst, durch GPS-Standortdifferenz? Bernd
Ein Magnetnadel-Kompass zeigt die Ausrichtung des Erdmagnetfelds, wenn dieses nicht durch Metall, oder nahe Magnetquellen beeinflusst wird. Magnetfeldsensoren reagieren grundsätzlich ähnlich. Eine Abweichung von der horizontalen Aufstellung kann zusätzlich die Nadel beim Folgen der Magnetfeldlinien (mechanisch) behindern. Die horizontale Ausrichtung ist aber auch bei Magnetfeldsensore anzustreben (Unterdrückung vertikaler Komponenten), wenn sie idealerweise das Gleiche, wie ein ungestörter Kompass anzeigen soll. Die Kalibrierung (Kompensation von Abweichungen, die sich aus der Magnetfeldbeeinflussung) eines Kompasses im Schiff oder Flugzeug in Einbauposition ergeben, ist aufwändig und teuer. Bessere Handys haben eine Kal-Routine für ihre Kompassanzeige. Da ist Lesefähigkeit (Handbuch!) von Vorteil.
Man sollte so einen Test vor dem Haus auf der Wiese machen. Selbst mein Magnetkompass für SAT spinnt in Innenräumen.
Manche Handytaschen besitzen auch starke Neodymmagneten als Verschluss.
Ich ärgere mich über Abweichungen von mehr als 2Grad bei meinem Stahlschiff. Da muß man halt schon kompensieren, wenn man den Dampfer mal umdreht und zwei Wochen wartet. Die Kalibrierung erfolgt durch zwei Volldreher und den GPS Empfänger. MfG Michael
Kurt schrieb: > Die Kalibrierung (Kompensation von Abweichungen, die sich aus der > Magnetfeldbeeinflussung) eines Kompasses im Schiff oder Flugzeug in > Einbauposition ergeben, ist aufwändig und teuer. Das liegt daran, dass bei einem klassischen Magnetkompass mit Kompassnadel die Daten nicht in elektronischer Form zur Verfügung stehen. Bei einem elektronischen Sensor besteht dazu kein Grund, außer mangelndem Verständnis für elektronische Kompensationsverfahren.
Michael O. schrieb: > Ich ärgere mich über Abweichungen von mehr als 2Grad bei meinem > Stahlschiff. Interessanter Punkt. Wie funktionier(t)en denn reine Magnetkompasse auf Stahlschiffen? Vor allem zu Zeiten als man damit noch navigieren musste weil es noch kein GPS gab?
Udo S. schrieb: > Interessanter Punkt. Wie funktionier(t)en denn reine Magnetkompasse auf > Stahlschiffen? Vor allem zu Zeiten als man damit noch navigieren musste > weil es noch kein GPS gab? Die wurden ja Fest montiert und Kalibriert, so dass das Schiff kein Problem darstellt. In Flugzeugen hat es ja aus dem Grund zusätzlich einen Kreiselkompass, den man als Pilot vor jedem Start kalibrieren muss (Checkliste) Häufig sind in Handys auch solch nähnliche (elektronische) Kreiselkompass verbaut, und je nach verwendetem APP halt mer oder minder genau ohne zu kalibrieren. Viele APP's verwenden sogar den 3D-Sensor als Kompass, welches eigentlich kein Kompass ist sondern ein elektronischer Kreisel bzw 3d-Bewegungssensor. Aber ein Magnetfeldsensor, der nicht gerade neben einem magneten Montiert ist funktioniert eigentlich recht genau, wenn nicht grad ungünstige starke Magnetfelder vorhanden sind. In der Regel ist eigentlich denen ein Stahlschiff egal, wenn er Kontakt zum Erdmagnetfeld hat und nicht durch falsche Position, zu stark davon abgeschirmt ist. Interessant dazu zum Lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnetometer
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Navigatur schrieb: > Ich hab mal den Sensor in einem Smartphone ausprobiert. Einmal Huawei P9 > Lite und Samsung A51 und bin absolut enttäuscht. Ich habe zwei Geräte mit Magnetometern, die beide nach der üblichen Kalibrierung über die 8 gute Ergebnisse liefern. Ein Google Pixel 3 mit dem LIS2MDL von STM und ein altes Samsung Tab mit den YAS537 von Yamaha. Das Pixel steckt in einem Book Case mit Metalldeckel, der aber nur stört, wenn oder drüber oder drunter ist. Aufgeklappt daneben stört er nicht. Auch die Gehäusemagneten des Tab stören nicht.
Bernd schrieb: > Hat dein Smartphone wirklich einen Magnetsensor drin, oder funktioniert > der Kompass nur richtig, wenn du dich bewegst, durch > GPS-Standortdifferenz? Ein vernünftiges Smartphone hat beides drin. Das Umschalten der Anzeige von einem Sensor auf den anderen siehst du, wenn du dich aus dem Stand quer zur Orientierung anfängst ausreichend schnell zu bewegen.
(prx) A. K. schrieb: > Das Pixel steckt in einem Book Case mit Metalldeckel Da wird es wohl drauf ankommen, aus was für einem Metall der Deckel ist. Interessant wird es erst bei ferro- oder diamagnetischen Materialien.
(prx) A. K. schrieb: > Das Pixel steckt in einem Book Case mit Metalldeckel, der aber nur > stört, wenn oder drüber oder drunter ist. Aufgeklappt daneben stört er > nicht. Auch die Gehäusemagneten des Tab stören nicht Dazu gibt es auch ein Interessanter Beitrag im Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Hall-Sensor#3D-Hall-Sensoren
Wolfgang schrieb: > Ein vernünftiges Smartphone hat beides drin. Das Umschalten der Anzeige > von einem Sensor auf den anderen siehst du, wenn du dich aus dem Stand > quer zur Orientierung anfängst ausreichend schnell zu bewegen. In Android gibt es neben etlichen Kompass-Apps mit teilweise kombinierter Information aus diversen Sensoren auch Apps, die die Informationen der einzelnen Sensoren anzeigen.
Wolfgang schrieb: >> Das Pixel steckt in einem Book Case mit Metalldeckel > > Da wird es wohl drauf ankommen, aus was für einem Metall der Deckel ist. > Interessant wird es erst bei ferro- oder diamagnetischen Materialien. Klar. Ist magnetischer Stahl.
Patrick L. schrieb: > In Flugzeugen hat es ja aus dem Grund zusätzlich einen Kreiselkompass, > den man als Pilot vor jedem Start kalibrieren muss (Checkliste) Man muss „den Kreiselkompass“ einnorden. Kalibrieren vor Ort wird eher schwierig. „Schnelle“ Flugobjekte navigieren, so sie autonom agieren müssen, vorrangig über Trägheitsnavigation (INS). Genau genommen ist das nicht viel mehr als eine ziemlich ausgefeilte Koppel-Navigation. Die Skipper (BK/C-Schein) unter uns können mit dem Begriff "Koppeln" sicher was anfangen. Im INS werden Beschleunigungssensoren und Gyroskope miteinander verrechnet. Übersicht: - https://de.abcdef.wiki/wiki/Inertial_navigation_system - https://www.aeroexpo.online/de/luftfahrt-hersteller/ins-inertialsystem-3359.html Heute sind da zumeist Ringlaser-/Faseroptische-Gyroskope sowie force-balance Accelerometer verbaut - und das je 3 Stück. Jedes der Teile ist etwa so groß (bis deutlich größer) wie eine Streichholzschachtel. > Häufig sind in Handys auch solch nähnliche (elektronische) > Kreiselkompass verbaut, und je nach verwendetem APP halt mer oder minder > genau ohne zu kalibrieren. > Viele APP‘s verwenden sogar den 3D-Sensor als Kompass, welches > eigentlich kein Kompass ist sondern ein elektronischer Kreisel bzw > 3d-Bewegungssensor. You made my day :p Eins ist richtig: Im Flugmodellbau-Sektor gibt es sogenannte Gyroskope für wenige 100€ zu kaufen. Die verhindern zunächst mal, dass der Flieger oder Hubi sofort abstürzt. Aber eine Ariane auf Kurs zu halten (*), einen Airbus nach New York oder eine Tomahawk BGM-109 ins Ziel zu fliegen - das hat mit der Sensorik für Schmierfon oder Spielzeugflieger nur den Namen gemeinsam. > Aber ein Magnetfeldsensor, der nicht gerade neben einem magneten > Montiert ist funktioniert eigentlich recht genau, wenn nicht grad > ungünstige starke Magnetfelder vorhanden sind. > > In der Regel ist eigentlich denen ein Stahlschiff egal, wenn er Kontakt > zum Erdmagnetfeld hat und nicht durch falsche Position, zu stark davon > abgeschirmt ist. Sicher kannst du das belegen. Würdest mal bitte belastbare Quellen posten? Hannes (*) Tatsächlich misslang der Erstflug der Ariane 5 (1996) aufgrund eines Fehlers im INS-System. Eine dusselige Fehlerbehandlung in der INS-Software führte zum Total-Ausfall beider INS-Systeme - und damit zum vollständigen Verlust von Lenk- und Lageinformationen. Spannend zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ariane_V88, auch die dort hinterlegten Links
Navigatur schrieb: > Erwarte ich zu viel von Kompasssensoren? Dass benachbarte magnetische Teile das Kompass-IC empfindlich stören können, wurde ja schon ausführlich beschrieben. Aber auch, wenn sich drumherum nichts magnetisches findet, sind Kompass-ICs auf Basis von Hall-Sensoren von Haus aus so ungenau, dass sie sich nur mit entsprechender Kalibrierung überhaupt für Kompassanwendungen taugen. Oben wurde als Beispiel der ICM20948 genannt. Dessen Magnetometer-Spezifikation ist hier im Anhang gezeigt. Seine Auflösung ist mit 150nT zwar prima, um das Erdmagnetfeld halbwegs genau zu messen (das hat bei uns ca. 45µT in horizontaler Richtung, ca. 20µT in vertikaler Richtung). Aber der Nullpunktfehler des ICM20948 beträgt lockere 300µT. Allein der Nullpunktfehler dieses Sensors ist also wesentlich größer als der Gesamtbetrag des Erdmagnetfelds. Deswegen müssen solchen Hall-basierten Kompasssensoren immer kalibriert werden, bevor sie sinnvoll eingesetzt werden können. Aber auch eine initiale Kalibrierung, die der Hersteller evtl. auf Waferlevel durchgeführt hat, kann im Lauf der Zeit nicht mehr ausreichen (z.B. wenn sich die Temperatur zu stark ändert, oder wenn sich der Sensornullpunkt im Lauf der Zeit "von selbst" verschiebt). Deswegen ist es bei den Handysensoren immer wieder mal notwendig, dass man sie in alle Raumrichtungen dreht. Aus der Differenz zwischen "Messung nach oben" und "Messung nach unten" kann die Software die tatsächliche Stärke des vertikalen (Erd-)magnetfelds bestimmen. Aus dem Mittelwert zwischen "Messung nach oben" und "Messung nach unten" kann die Software den aktuellen Nullpunktfehler bestimmen. Hannes schrieb: > Ich hatte mich damals (tm) mit Magnetfeld-Sensoren von Honeywell > rumgequält. > > Eingesetzt hatte ich fertige Honeywell-3D-Sensorik, die direkt serielle > Daten geliefert hatte. Sakrisch teuer - und war auch nur ~ 6-mal > genauer, als Du es dir gewünscht hattest. Die sind tatsächlich genauer weil keine (billigen) Hall-Sensoren eingesetzt werden sondern aufwändigere AMR Sensoren in einer Brückenschaltung. Damit bekommt man eine deutlich höhere Empfindlichkeit (das Erdmagnetfeld hebt sich stärker vom Rauschen ab), und durch die Vollbrücke werden Offsetfehler zumindest in erster Näherung unterdrückt. (ein Kalibrierung braucht es trotzdem, und es hat seinen entsprechenden Preis). Noch bessere Magnetkompasssysteme (mit sehr viel geringerem Nullpunktsfehler) kann man mit Flux-Gate Sensoren bauen. Aber für µC-Basteleien will man das im Normalfall erst Recht nicht bezahlen.
Achim S. schrieb: > Noch bessere Magnetkompasssysteme (mit sehr viel geringerem > Nullpunktsfehler) kann man mit Flux-Gate Sensoren bauen. Aber für > µC-Basteleien will man das im Normalfall erst Recht nicht bezahlen. Flux-Gate-Sensoren, waren im Nachfolger des Steiner Commander III (Nautisches Glas 7x50 mit Magnet.-Peil-Kompass aus dem letzten Jahrhundert) verbaut. Funktionierte gut, war aber richtig stromhungrig. Mein olles Commander war und ist mir daher immer noch lieber. Flux-Gate ist eine sehr interessante Technik (vgl. Förster-Sonde, Institut Dr. Förster Reutlingen“). Es braucht dazu "nur" ein geeignetes Eisen - und ist durchaus geeignet zum frickeln. Meine Versuche mit einem gewickelten Eisenringkern aus einem ollen PC-Netzteil verliefen durchgängig positiv. Kann ich bei echtem Interesse mal vorstellen - aber nur für Leute, die sich in's Thema schon mal eingelesen haben. Hannes
Hannes schrieb: > Flux-Gate ist eine sehr interessante Technik (vgl. Förster-Sonde, > Institut Dr. Förster Reutlingen“). Es braucht dazu "nur" ein geeignetes > Eisen - und ist durchaus geeignet zum frickeln. Das ist korrekt: wer Spaß an sowas hat (und nicht mit dem Strom zu geizen braucht), der kann mit selbstgefrickelten Flux-Gate Sensoren Messungen machen, die typische Hall-Sensoren um Klassen schlagen.
Und bei der Auswertung die Magnetische Deklination des Standortes einberechnen! Die magnetischen Pole sind weder Fix noch "ideal" 180° entgegen gesetzt. Es gibt auch Orte, welche durch "Gegebenheiten" einfach unbrauchbar für solche Messungen sind. https://www.suunto.com/de-de/Support/Funktionsindex-Kompasse/Die-Deklinationskorrektur/
Vorteil vom Kreiselkompass. Der weist auf die geometrisch Pole. Richten sich aber Relativ schnell auf. Und sind genau genug das man damit Bergbau richten kann.
Hallo "Muss" er das überhaupt? Es hat sich doch eine recht interessante Disskusion entwickelt und jede Wette: Einige Leute und stille Mitleser sind durch eine Suchmaschine auf diesen Thread aufmerksam geworden und haben einen echten Nutzen davon. Genau das ist halt ein weiterer Sinn eines Forums - es geht nicht nur um die beantwortung der Frage für einen TO sondern auch der Information, und ja auch der Unterhaltung, den stillen Mitlesern und den Leuten die aktiv mitmachen, auch oder besonders wenn der TO verschwunden ist und sich der Thread in eine andere Richtung entwickelt. Warum sind hier wohl Threads bis zurück bis 2006 (oder sogar 2004?) noch zu lesen und wenn man es will auch noch 2022 fortsetzbar sein? Weil so ein Forum halt funktioniert: Es dient allen, jeder soll seinen Spaß damit haben können, Informationen und meinungen die man sonst nicht so leicht finden kann (konnte - die Grundidee die hinter einen forum steht gab es ja schon zu newsgroupzeiten und "heute" abgewandelt in vielen anderen sich letztendlich nur leich unterscheidenen Formen -"Soziale Medien") und ja mann kann sich und seine "Meinung" und Wissen präsentieren - ob der Wert der Info und die Meinung immer von Belang ist oder anderen hilft ändert nicht daran wie ein Forum funktioniert und wofür es gut ist... Forenversteher
Hallo Es gibt eine erhebliche Abweichung vom magnetischen Nordpol zur Drehachse der Erde. Gleichzeitig aendert sich dieser Punkt. Ach ist die Richtung der magnetischen Feldlinien auf der Oberflaeche der Erde nicht einheitlich. Fuer diese Missweisung gibt es geeichte Karten. Gruesse
Zum gesagten waere noch anzumerken das ich seit 30Jahren Uhren von Casio habe die einen eingebauten Kompass haben und welche die im Ausgangsposting angesprochene Genauigkeit von +/-30Grad sicher weit uebertreffen. Ich wuerde die mal so gefuehlt auf +/-10 bis 20Grad schaetzen. Man kann und soll sie aber auch kalibrieren. Wenn ich mich richtig erinnere dann haben die um den Sensor zwei Spulen gewickelt, also wohl Fluxgate. Olaf
Olaf schrieb: > Zum gesagten waere noch anzumerken das ich seit 30Jahren Uhren von > Casio > habe die einen eingebauten Kompass haben ...... > Wenn ich mich richtig erinnere dann haben die um den Sensor zwei Spulen > gewickelt, also wohl Fluxgate. Fluxgate halte ich bei Uhrenanwendungen für recht sportlich, weil diese ständig ummagnetisiert werden müssen und das an der Batterielaufzeit nagt. Auch bei AMR-Sensoren gibt es immer in irgendeiner Form solche Spulen, weil diese ab und zu mal einen Set/Reset Puls brauchen, um in einer Richtung magnetisiert/ummagnetisiert zu werden. Erst damit werden sie empfindlich für die Feldmessung in der Querrichtung. Bei Fluxgate läuft das Ummagneitsieren aber im x kHz-Takt ab. Beim AMR braucht es nur sporadisch mal einen Magnetisierungspuls, wenn die vorherige Aufmagnetisierung verloren ging (z.B. durch starkes externe Gegenfeld). Oder wenn die Gefahr besteht, dass der Nullpunktsfehler wieder zu groß wird. Denn durch das Ummagnetisieren des AMR wechselt auch das Vorzeichen der Empfindlichkeit, und durch das Messen mit beiden Vorzeichen lässt sich wieder der Nullpunktsfehler halbwegs eliminieren.
Ich glaube, dass der Sensor im Smartphone hauptsächlich die GPS Navigation unterstützen soll. Damit das Ding schon in der Parklücke weis, ob man in Fahrtrichtung oder falsch herum steht. Dafür braucht es keine große Genauigkeit.
GPS ist auch nicht genau. Da gibt es je nach Gerät kleine bis große Abweichungen.
Wie erhält man denn rein aus dem GPS Signal die räumliche Orientierung des Handys oder Autos?
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Olaf schrieb: > Wenn ich mich richtig erinnere dann haben die um den Sensor zwei Spulen > gewickelt, also wohl Fluxgate. Das sind wohl eher Kompensationsspulen.
(prx) A. K. schrieb: > Wie erhält man denn rein aus dem GPS Signal die räumliche Orientierung > des Handys oder Autos? Mit einem Empfänger, nur wenn man sich bewegt. Das heißt: GPS Signal-Rechner rechnet aus den Signallaufzeiten die Räumliche Position, nun Bewegst du dich und der Rechner kann so deine Himmels-Richtung bestimmen. Tatsächlich wenn du dich rückwärts bewegst ist sie Verkehrt! man braucht mindestens 2 GPS Empfänger mit definiertem Abstand, das die genaue Ausrichtung berechnet werden kann. Gruß und gutes Neues.
Patrick L. schrieb: > (prx) A. K. schrieb: >> Wie erhält man denn rein aus dem GPS Signal die räumliche Orientierung >> des Handys oder Autos? > Mit einem Empfänger, nur wenn man sich bewegt. Dann weisst du, wie sich die GPS Antenne in Koordinaten und Metern und in welcher Geschwindigkeit bewegt hat. Nicht aber die Lage des Handys um die Hochachse. Wie kriegst du nun die Kompassnadel aufs Display?
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Klaus H. schrieb: > Fuer diese Missweisung gibt es geeichte Karten Mit Prüfung auf Einhaltung eichrechtlicher Vorschriften hat das überhaupt nichts zu tun. Die Karten basieren meist auf dem World Magnetic Model, dessen Parameter alle 5 Jahre anhand von Magnetfeldmessungen an die Entwicklung des Erdmagnetfeldes angepasst werden.
(prx) A. K. schrieb: > Dann weisst du, wie sich die GPS Antenne in Koordinaten und Metern und > in welcher Geschwindigkeit bewegt hat. Nicht aber die Lage des Handys um > die Hochachse. Wie kriegst du nun die Kompassnadel aufs Display? Deshalb habe ich ja geschrieben: Patrick L. schrieb: > man braucht mindestens 2 GPS Empfänger mit definiertem Abstand, das die > genaue Ausrichtung berechnet werden kann.
Patrick L. schrieb: > 2 GPS Empfänger mit definiertem Abstand Mathematisch braucht es den definierten Abstand nicht.
Patrick L. schrieb: > man braucht mindestens 2 GPS Empfänger mit definiertem Abstand, das die > genaue Ausrichtung berechnet werden kann. Wenn du anhand des Positionsunterschieds zweier GPS-Empfänger die Ausrichtung mit praxistauglicher Genauigkeit berechnen willst, landest du wegen der unvermeidlichen Fehler bei der Positionsbestimmung bei unhandlich großen Aufbauten. Das mag allenfalls bei einem Schiff mit einer Länge von mehreren hundert Metern. Für einen üblichen GPS-Kompass benötigst du einen einzigen GPS-Empfänger mit zwei Antennen, der den Phasenunterschied der Signale auswertet.
Wolfgang schrieb: > Klaus H. schrieb: >> Fuer diese Missweisung gibt es geeichte Karten > > Mit Prüfung auf Einhaltung eichrechtlicher Vorschriften hat das > überhaupt nichts zu tun. > > Die Karten basieren meist auf dem World Magnetic Model, dessen Parameter > alle 5 Jahre anhand von Magnetfeldmessungen an die Entwicklung des > Erdmagnetfeldes angepasst werden. Kalibrierte Karten ?
Wolfgang schrieb: > Für einen üblichen GPS-Kompass benötigst du einen einzigen GPS-Empfänger > mit zwei Antennen, der den Phasenunterschied der Signale auswertet. Ja OK kannst du dass auch noch Präziser erklären? Ne kleiner Scherz am Rande LOL Es wurde ja hier schonso ein GPS Kompass gepostet. Und ja auf Schiffen werden auch mittlerweile GPS Kompasse eingesetzt die haben sogar 3 Empf. äh Antennen. ;-)
Patrick L. schrieb: > Und ja auf Schiffen werden auch mittlerweile GPS Kompasse eingesetzt die > haben sogar 3 Empf. äh Antennen. ;-) Wenn du mehr als die Lage einer Achse bestimmen willst, brauchst du das nun mal. Ein GPS Kompass benötigt allerdings bereits zwei Antennen ... Du solltest die Begrifflichkeiten etwas sauberer trennen.
Hannes schrieb: > Meine Versuche mit einem gewickelten Eisenringkern aus einem ollen > PC-Netzteil verliefen durchgängig positiv. Kann ich bei echtem Interesse > mal vorstellen - aber nur für Leute, die sich in's Thema schon mal > eingelesen haben. Würde mich durchaus interessieren. Eingelesen habe ich mich mal ganz grob um zu verstehen, wie das ungefähr funktioniert. Neben Wikipedia als grobe Grundlage, was das überhaupt ist, habe ich auf die Schnelle zwei Artikel ausgegraben, die damit experimentierfreudige Laien ansprechen: https://www.rapp-instruments.de/Magnetics/Fluxgate/Fluxgate.htm https://www.elektronik-labor.de/Notizen/Fluxgate.html Hier wurde auch schon mal etwas darüber erwähnt: Beitrag "Suche Kompass-Modul, GPS-Modul und passenden Mikrocontroller" Das sind zwar erst einmal "nur" einfache Magnetometer, die noch zu einem Kompass umgebaut werden müssen. Interessant finde ich die Technik allemal. In meinem Fall aber weniger als Kompass, sondern eher zur Prospektion (nein, ich bin kein Raubgräber - ich finde lediglich die Technik interessant. Vielleicht gibt es ja auch unbekannte Bauten in unserem Garten).
Ich habe jetzt nicht alles gelesen und wohlmöglich steht es schon irgendwo. Dann schlagt mich bitte sofort mit dicken Knüppeln, bis ich ohnmächtig zusammenbreche. Also so, wie es der Standard im Forum ist ;-) Zum Thema: Man versuche mal, im inneren eines Autos einen normalen Kompass zum korrekt-arbeiten zu bringen ... es geht (fast) nie! Daher ist die Umgebung wichtig. Am besten erst mal im freien Feld versuchen, ob der Sensor grundsätzlich funzt. Dann in der Nähe des Hauses und zuletzt drinnen. Und immer einen normalen Kompass mitnehmen und Kontrolle, wie der sich verhält :-)
Brutus schrieb: > Zum Thema: Man versuche mal, im inneren eines Autos einen normalen > Kompass zum korrekt-arbeiten zu bringen ... es geht (fast) nie! Was meinst du wohl, warum auf Schiffen der klassische Kompass auf dem Peildeck montiert ist.
Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten durften sich auch noch mit dem Kompassdrehfehler beschäftigen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kompassfehler Arno
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