Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Yamaha Heimorgel: Kaputte Dioden auf Verstärker-Platine


von Matthias H. (matze1)


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Hallo zusammen,

auf einer sicher 30 - 35 Jahre alten Yamaha Heimorgel (EL-60) ist die 
Verstärker-Platine defekt. Man sieht 3 kaputte Dioden. Die Kondensatoren 
scheinen optisch alle in Ordnung zu sein.

Die Dioden (3 x 11ES4) könnte ich sicherlich leicht tauschen.

Der Trafo selbst sieht gut aus, aber eine Überspannung o. ä. kann ich 
natürlich nicht ausschließen. Das Display der Orgel geht an, aber aus 
den Laufsprechern kam zuletzt ein starkes Brummen.

Lohnt es sich, die Dioden und ggf. den einen Widerstand zu tauschen?
Elkos altern bekanntlich und da lohnt sich ein Tausch, aber von Dioden 
habe ich das noch nicht gehört und vermute daher eine andere Ursache.

Hat jemand von euch eine Idee, was die Ursache sein könnte bzw. welche 
weiteren Schritte sinnvoll wären?
Vom Trafo konnte ich kein Datenblatt finden. Daher weiß ich auch nicht, 
welche Spannungen anliegen müssen beim Nachmessen.

Liebe Grüße
Matze

von MaWin (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Lohnt es sich, die Dioden und ggf. den einen Widerstand zu tauschen?

Ja, und die anderen grossen Halbleiter prüfend zu messen.

von H. H. (Gast)


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Der Widerstand ist ein Sicherungswiderstand!

von Vorticon X. (vorticon)


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Man kann aus dem Bild nur begrenzt etwas ableiten. Aber es sieht so aus, 
dass 2 der 4 Dioden (die benachbarten) abgeraucht sind und zudem einer 
der Widerstände, der wohl in Reihe zu den beiden Dioden liegen dürfte, 
wie hhinz bereits meinte. Dieses Schadensbild lässt auf einen 
Kurzschluss der entsprechenden Versorgungsspannung schließen, vermutlich 
erzeugt der Gleichrichter eine symmetrische Spannungsversorgung, von der 
entweder die positive oder negative einen Kurzschluss hat.

Die Dioden und den Widerstand kannst du natürlich tauschen (auch gegen 
andere Typen mit gleichen oder besseren Spezifikationen), aber die 
Ursache des Schadens wäre an anderer Stelle zu suchen, das kann sowohl 
im Netzteil als auch in der angeschlossenen Last sein. Die 
Spannungsversorgung dürfte der Versorgung des Klangerzeugers dienen, für 
den Leistungsverstärker sind wohl die dicken Dioden mit Kühlkörper 
zuständig.

Ist allerdings alles aus dem Bauch heraus geraten. Als ersten Schritt 
könntest du die Vermutung mit einem Durchgangsprüfer validieren (Test 
auf Kurzschluss). Lokalisieren kannst du die Quelle des Problems damit 
allerdings nicht ohne weiteres.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Bei Tanya gibt es das Service Manual - aber darin sind keine Schaltpläne 
:-/
Nur das hier (Bild)

Gruß
Jobst

von Matthias H. (matze1)


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Hallo zusammen,

besten Dank für die schnellen und konstruktiven Antworten!

@MaWin: Das kann ich machen, nur vermute ich, dass die Ursache wo anders 
liegt, wie auch Vorticon X. schreibt.

@hhinz: Das kann sein, aber tauschen kann man ihn ja dennoch (0,47 Ohm, 
1 Watt) oder worauf willst du hinaus?.

@Vorticon X.: Puh, dann kann die Ursache fast überall liegen (Trafo, 
Gleichrichter und die Last ist ja ziemlich alles, was da an Komponenten 
dran hängt). Das sehe ich als extrem schwierig an, es einzugrenzen.
Die Gleichrichter RBV 602, RBV 402 und 1D4B1 kann ich mal durchmessen 
(s. Anhang).

@Jobst M.: Das Service-Handbuch habe ich mir auch angesehen. So kam ich 
auf die Dioden-Bezeichnung. Leider steht da viel zur Montage und zu 
Ersatzteilen drinnen. Wirklich hilfreiche Infos konnte ich keine finden 
außer die Bezeichnungen/Spezifikationen der Bauteile.

Viele Grüße
Matze

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Basierend auf den Bildern, die bisher geliefert wurden, ist es kaum zu 
glauben, daß ein "Verbraucher" die Dioden und Widerstände ins Schwitzen 
gebracht haben könnten, denn es sind ziemlich dünne Leiterbahnen, und es 
liegt ja noch der eine R oder T im Wege, der bei Überstrom auch 
Anzeichen einer Erkrankung zeigen müsste.
Q307/308 arbeiten auf dieselbe Ausgangsspannung hin, und die beiden sind 
ja scheinbar die Opfer. Dahinter ist offensichtlich nix gestorben 
(zumindest nicht sichtbar). Also hat wohl eine der beiden Dioden aus 
Altersgründen  nachgegeben, und ihren Nachbarn mit in den Tod gerissen, 
weil die gegeneinander gearbeitet haben.
Also würde ich einfach mal die beiden Dioden Q307/308 ersetzen (sind 
wohl normale 1A-Dioden - 1N400x o.ä.), und die Sicherungs-R natürlich 
auch ...

von M.M.M (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Basierend auf den Bildern, die bisher geliefert wurden, ist es kaum zu
> glauben, daß ein "Verbraucher" die Dioden und Widerstände ins Schwitzen
> gebracht haben könnten, denn es sind ziemlich dünne Leiterbahnen, und es
> liegt ja noch der eine R oder T im Wege, der bei Überstrom auch
> Anzeichen einer Erkrankung zeigen müsste.

Da liegt nix im Weg. Der Knoten D307/D308 ist direkt an die Relaisspule 
und den Steckverbinder CN10 angebunden.

von H. H. (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> @hhinz: Das kann sein, aber tauschen kann man ihn ja dennoch (0,47 Ohm,
> 1 Watt) oder worauf willst du hinaus?.

Es handelt sich nicht um einen normalen Widerstand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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M.M.M schrieb:
> Der Knoten D307/D308 ist direkt an die Relaisspule
> und den Steckverbinder CN10 angebunden.

Das spricht dafür, das es sich ums Anti-Plopp handelt. Deswegen haben 
die an die Trafowicklung, die D302 speist, auch noch diese doppelten 
Einweggleichrichter praktisch ohne Siebung gebaut.
Sind die Dioden im Eimer, wird das Anti-Plopp Relais nie anziehen.

von M.M.M (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> M.M.M schrieb:
>> Der Knoten D307/D308 ist direkt an die Relaisspule
>> und den Steckverbinder CN10 angebunden.
>
> Das spricht dafür, das es sich ums Anti-Plopp handelt. Deswegen haben
> die an die Trafowicklung, die D302 speist, auch noch diese doppelten
> Einweggleichrichter praktisch ohne Siebung gebaut.
> Sind die Dioden im Eimer, wird das Anti-Plopp Relais nie anziehen.

Ja, das Relais schaltet die Ausgänge des STK4192 und eigentlich sollte 
er dann nix mehr hören. Dagegen steht die Aussage des TE: "Das Display 
der Orgel geht an, aber aus den Laufsprechern kam zuletzt ein starkes 
Brummen."

von Vorticon X. (vorticon)


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Jens G. schrieb:
> Basierend auf den Bildern, die bisher geliefert wurden, ist es kaum zu
> glauben, daß ein "Verbraucher" die Dioden und Widerstände ins Schwitzen
> gebracht haben könnten, denn es sind ziemlich dünne Leiterbahnen, und es
> liegt ja noch der eine R oder T im Wege, der bei Überstrom auch
> Anzeichen einer Erkrankung zeigen müsste.
> Q307/308 arbeiten auf dieselbe Ausgangsspannung hin, und die beiden sind
> ja scheinbar die Opfer. Dahinter ist offensichtlich nix gestorben
> (zumindest nicht sichtbar). Also hat wohl eine der beiden Dioden aus
> Altersgründen  nachgegeben, und ihren Nachbarn mit in den Tod gerissen,
> weil die gegeneinander gearbeitet haben.
> Also würde ich einfach mal die beiden Dioden Q307/308 ersetzen (sind
> wohl normale 1A-Dioden - 1N400x o.ä.), und die Sicherungs-R natürlich
> auch ...

"Stromabwärts" des Gleichrichters kann ich keine Rs und Ts erkennen. 
R172 ist eine Drahtbrücke, kein Widerstand. Die gleichgerichtete 
Spannung geht zum Stecker. Die Leiterbahnen halten ganz bestimmt mehr 
aus, als die kleinen Dioden (1A rating). Dass Dioden aus Altersgründen 
sterben, kenne ich so nicht. Bei einem glatten Kurzschluss (auch möglich 
bei Halbleiterdefekt im Verbraucher) wären tatsächlich die Dioden und 
die Serienwiderstände die ersten Opfer.

Um weiterzuforschen, würde ich die Steckverbinder trennen und die 
einzelnen Platinen durchmessen bzw. nach Auffälligkeiten suchen. Alles 
andere ist wirklich nur Spekulation.

von oszi40 (Gast)


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Es wäre schon mal interessant, ob die Orgel bei zu lautem Disco-Betrieb 
gestorben ist oder kaputt geliefert wurde oder sich kaputt gestanden 
hat.

Bei Disco wird alles heiß, auch die Endtransistoren, bei kaputt gekauft 
könnten auch Verdrahtungsfehler möglich sein? Auf jeden Fall würde ich 
mal prüfen, ob die Endtransistoren noch gesund sind. Brummen riecht nach 
Überlastung?

von M.M.M (Gast)


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Vorticon X. schrieb:
> sterben, kenne ich so nicht. Bei einem glatten Kurzschluss (auch möglich
> bei Halbleiterdefekt im Verbraucher) wären tatsächlich die Dioden und
> die Serienwiderstände die ersten Opfer.

Da käme wohl als erster Tr404 in Frage. Der schaltet die mit den Dioden 
in Reihe liegende Relaisspule gegen Masse. Ansonsten "biegt" der Pfad 
via CN 10/10 wohl auf die Hauptplatine ab. Da wird's blöd zu suchen.

von Jens G. (jensig)


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Vorticon X. schrieb:
> "Stromabwärts" des Gleichrichters kann ich keine Rs und Ts erkennen.
> R172 ist eine Drahtbrücke, kein Widerstand. Die gleichgerichtete
> Spannung geht zum Stecker. Die Leiterbahnen halten ganz bestimmt mehr

Ich sehe nur, daß die beiden Dioden nach unten über den R168 auf C von 
Tr402 /403 (2SC1815) gehen, und das andere Dioden-Pärchen an deren B 
bzw. E. Wenn  man dann weiter nach links verfolgt, kommt man dann 
natürlich irgendwann beim Relais an.
Und dieser Mini-R R168 sieht auf den ersten Blick nicht gerade kaputt 
aus, und auch nicht nach hohem Stromhandling an sich. Also gehe ich mal 
davon aus, daß die beiden Dioden erstmal nicht durch den unteren 
Schaltungsteil gestorben sind.

von PC-Freak (Gast)


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Ich würde die Verdächtigten mal messen, ob diese einen Schaden haben. 
Denn die Platine sieht danach aus, als wären da mal Flüssigkeiten drüber 
gelaufen. Dann würde ich diese waschen, und trocknen, und dann weiter 
schauen.

von Matthias H. (matze1)


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oszi40 schrieb:
> Es wäre schon mal interessant, ob die Orgel bei zu lautem Disco-Betrieb
> gestorben ist oder kaputt geliefert wurde oder sich kaputt gestanden
> hat.
Die steht bei meinen Eltern im Wohnzimmer. Meist wurde sie mit Kopfhörer 
betrieben, teils auch ohne, aber definitiv nicht laut.
Die letzten Wochen/Monate wurde sie sehr selten genutzt.

PC-Freak schrieb:
> Denn die Platine sieht danach aus, als wären da mal Flüssigkeiten drüber
> gelaufen.
Wasserschaden gab's keinen. Die Platinen sehen fast alle so aus. Ich 
vermute, dass das durch das Lötverfahren kommt (Flussmittel oder 
ähnliches).

von Peter D. (peda)


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Matthias H. schrieb:
> Man sieht 3 kaputte Dioden.

Ich sehe da nur Schmutz und Flüssigkeitsreste.
Vermutlich hat einer sein Bier darüber umgestoßen und die Elektrolyse 
hat die Diodenanschlüsse oxydiert.

Defekte Dioden und überlastete Widerstände heizen die Platine auf, d.h. 
die verfärbt sich braun. Davon ist aber nicht das geringste zu sehen.

von Matthias H. (matze1)


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Peter D. schrieb:
> Vermutlich hat einer sein Bier darüber umgestoßen und die Elektrolyse
> hat die Diodenanschlüsse oxydiert.
Bier oder anderes ist da definitiv nicht drüber gelaufen. Über den 
Platinen, Trafo etc. war ein sog. Staubschutz (aus ner Art beschichteter 
Pappe). Der sieht aus wie neu.

Das ist keine Bühnen-/Partyorgel.

Peter D. schrieb:
> Defekte Dioden und überlastete Widerstände heizen die Platine auf, d.h.
> die verfärbt sich braun. Davon ist aber nicht das geringste zu sehen.
Stimmt, das kenne ich auch so. Dann befürchte ich, dass wir da nicht 
weiterkommen und die Orgel eher nicht gerettet werden kann.
Pauschal neue Platinen zu bestellen und ggf. wieder zu zerstören, wäre 
es nicht wert. Dann kann man fast ne "neue" gebrauchte Orgel kaufen.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Interessant wäre, ob die Leiterseite auch so stark verschmutzt ist. Es 
sieht so aus, als wäre der Olf aus den Lötaugen ausgetreten. Erinnert 
mich irgendwie an erste Versuche mit Lötfett, das ist säurehaltig und 
gut leitend.
Dioden kann man mit einem DMM oft schon in der Schaltung überprüfen.

von Matthias H. (matze1)


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Peter D. schrieb:
> Interessant wäre, ob die Leiterseite auch so stark verschmutzt ist.
Wenn ich das nächste Mal dort bin, kann ich die Platine mal komplett 
abschrauben und die Unterseite angucken.
Reinigen und Messen der Dioden ist dann auch möglich.

Parallel habe ich noch jemanden angeschrieben, der Yamaha-Orgeln 
repariert. Evtl. kennt er das Fehlerbild.

: Bearbeitet durch User
von Vorticon X. (vorticon)


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Peter D. schrieb:
> Interessant wäre, ob die Leiterseite auch so stark verschmutzt ist

Platinen aus den 70ern/80ern sehen oft so verschmiert aus... glaube das 
kam erst später auf, dass Platinen vom Layout und von der Verarbeitung 
her kùnstlerische Qualitäten haben müssen...

Peter D. schrieb:
> Defekte Dioden und überlastete Widerstände heizen die Platine auf, d.h.
> die verfärbt sich braun. Davon ist aber nicht das geringste zu sehen.

Da hat definitiv 1 R und mind. 1 der Dioden geraucht... wenn das schnell 
geht, muss da nicht unbedingt die Platine bei wegbrennen...

von Peter D. (peda)


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Vorticon X. schrieb:
> Da hat definitiv 1 R und mind. 1 der Dioden geraucht

Welche denn?
Den Schmutz von R108 braucht man nur abzuwischen, dann sieht er wieder 
wie neu aus.

von Vorticon X. (vorticon)


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Peter D. schrieb:
> Welche denn?
> Den Schmutz von R108 braucht man nur abzuwischen, dann sieht er wieder
> wie neu aus.

Naja ich kann alleine anhand des Bildes keine vollständige Ferndiagnose 
erstellen :)
Aber bei D307/D308 ist schon irgendwas passiert. Der Schmutz/Rauch muss 
ja irgendwo her kommen, und ich hab auch schon öfters mal Dioden und 
Widerstände gegrillt, das Erscheinungsbild kommt mir bekannt vor :)
Wie gesagt, ich denke Matze sollte mit Messgeräten, sofern er welche 
hat, weitere Untersuchungen anstellen, sofern ihm die Orgel am Herzen 
liegt.

von Matthias H. (matze1)


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Vorticon X. schrieb:
> Wie gesagt, ich denke Matze sollte mit Messgeräten, sofern er welche
> hat, weitere Untersuchungen anstellen, sofern ihm die Orgel am Herzen
> liegt.
Vermutlich bin ich am Mittwoch dort. Dann baue ich die Platine aus und 
kann jederzeit was nachmessen.
Ich habe nur ein (günstiges) Multimeter da, aber Widerstände und Dioden 
kann das prinzipiell messen. Sicher nicht sehr genau, aber evtl. reicht 
das für die erste Diagnose aus.

von Matthias H. (matze1)


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Hallo zusammen,

ich habe die Platine vorhin demontiert und die Unterseite angeschaut.
Die Fotos sind angehängt. Die Dioden sehen dort gut aus, allerdings ist 
mir eine Kondensator-Lötstelle aufgefallen. Aber das kann evtl. auch vom 
Lötprozess kommen.
Die Dioden habe ich noch nicht durchgemessen. Das mache ich vsl. morgen.

Kann mir jemand von euch die genauen Bezeichnungen der folgenden 
Bauteile nennen, die kompatibel zu den folgenden bereits genannten sind?

Diode: 11ES4 (mögl. Datenblatt: 
https://www.datasheets360.com/pdf/8678610313711096252)

Sicherungswiderstand: 0,47 Ohm, 1 Watt

Grüße
Matze

von H. H. (Gast)


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Ersatztyp: 1N4004

von Thomas (kosmos)


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welcher Verbraucher hängt an CN5 und CN8 schwarz/gelbe Kabel?

von H. H. (Gast)


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Ach ja, die Sicherungswiderstände kann man dur entsprechende Sicherungen 
ersetzen, z.B.:

http://www.kessler-electronic.de/passive_Bauelemente/Sicherungen/Printsicherungen/Picofuse/traege/PICOT_15A_i998_23939_0.htm

von Matthias H. (matze1)


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Hey, besten Dank! Dann weiß ich schonmal, was ich bestellen muss.

Was genau an CN5 und CN8 hängt, kann ich nicht genau sagen. In Handbuch 
ist die an CND8 angeschlossene Platine mit "DM Circuit Board" 
beschrieben.
Das ist ca. 40 x 40 cm groß und mit ca. 30 Schrauben in einem 
Blechkasten verbaut. Evtl. muss das gut vor äußeren Einflüssen/EMV 
geschirmt sein.

CN5 ist gar nicht beschrieben, dafür ein CN9 mit dem gleichen Stecker 
(gelb + schwarz + NC). Sonst gibt es an der Platine keinen solchen 
Stecker. CN9 wäre ein "PLD Circuit Board".

Beim nächsten Besuch kann ich die Kabel aber verfolgen und die Orgel 
weiter zerlegen, falls das etwas bringt.

Die gelben Pins von CN8 und CN9 sind mit "+5D" bzw. "+5F" beschrieben, 
vermutlich 5V-Anschlüsse mit zugehöriger Masse, aber "D" und "F" sagen 
mir nichts.

: Bearbeitet durch User
von Matthias H. (matze1)


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H. H. schrieb:
> Ach ja, die Sicherungswiderstände kann man dur entsprechende Sicherungen
> ersetzen, z.B.:
> 
http://www.kessler-electronic.de/passive_Bauelemente/Sicherungen/Printsicherungen/Picofuse/traege/PICOT_15A_i998_23939_0.htm

Interessehalber: Woher erkennt man, ob man eine AC- oder DC-Sicherung 
benötigt?
Könnte das nicht auch Gleichstrom sein an der Stelle? Aus dem Layout 
werde ich nicht schlau, da fehlt mir ein Schaltplan.

von H. H. (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Interessehalber: Woher erkennt man, ob man eine AC- oder DC-Sicherung
> benötigt?

Den Unterschied gibts es nur bezüglich des Schaltvermögens.


> Könnte das nicht auch Gleichstrom sein an der Stelle?

Pulsierender Gleichstrom.

von Matthias H. (matze1)


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Super, vielen Dank für die Erklärung

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Einfach noch als Bemerkung, die Leiterbahn unter dem Kondensator sieht 
nicht gerade Gesund aus?

Kann es sein das der Eko durch ist und so die Dioden in den Tod gerissen 
hat? Das würde auch den Todeschrei(Brumm) erklären, Dioden Durchlegiert.

von M.M.M (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Kann es sein das der Eko durch ist und so die Dioden in den Tod gerissen
> hat? Das würde auch den Todeschrei(Brumm) erklären, Dioden Durchlegiert.

Nö. Bezeichneter Elko liegt nicht "hinter" den Dioden.

von Matthias H. (matze1)


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Hallo zusammen,

euch nochmals besten Dank für die Unterstützung!

Ich habe die 2 Sicherungswiderstände und die 4 Dioden getauscht. Leider 
verhält sich die Orgel genau wie zuvor. Immerhin ist nichts abgeraucht, 
aber es hat sich vermutlich auch nichts gebessert.

Zugegeben, ich bin überfordert, da alles durchzumessen und systematisch 
den Fehler einzugrenzen, auch wenn ich Lust darauf hätte, da man bei den 
alten Geräte mehr selbst machen kann als bei den modernen ICs, 
SMD-Komponenten etc. Aber da fehlt mir das Wissen. Schade drum, weil es 
immer weniger Hersteller solcher kleinen Heimorgeln gibt.

Im Folgenden noch kurz, wie sich der Einschaltvorgang aktuell verhält. 
Evtl. hat jemand von euch noch eine letzte Idee. Sonst müssen wir die 
Orgel leider aufgeben.

Früher, als die Orgel noch ging, war es so, dass ca. 3 Sekunden nach dem 
Einschalten hörbar ein Relais angezogen hat. Danach erst war die Orgel 
bereit und die Tasten funktionierten. Evtl. müssen sich in der Zeit 
Kondensatoren aufladen, die Firmware starten o. ä. Sonst war das 
Einschalten jedenfalls lautlos.

Vorhin war es so, dass nach dem Einschalten direkt das Display und die 
LEDs etc. angingen (war früher auch so). Dann kamen ca. 3 Sekunden weder 
ein Brummen noch sonstige Geräusche. Nach den 3 Sekunden war das laute 
Brummen schlagartig mit konstanter Lautstärke zu hören. Weder das 
Fußpedal (ändert die Master-Lautstärke), noch der feinere 
Lautstärke-Drehknopf funktionierten. Das Brummen war relativ laut, aber 
nicht so, dass man zusammen zuckt oder sich die Ohren zuhalten muss 
trotz empfindlicherem Gehör.
Von der Frequenz würde ich auf ca. 50 Hz tippen, so aus der Erinnerung, 
wenn ich das jetzt online mit einem Tongenerator vergleiche. 50 Hz wird 
vermutlich auch eher leiser wahrgenommen als eine deutlich höhere 
Frequenz. Das Relais selbst habe ich nicht wahrgenommen, was aber nichts 
heißen muss. Evtl. wurde das einfach übertönt. Ich vermute, das hat 
angezogen und dann das Brummen "freigeschaltet".

Mit der Beschreibung müsstest ihr vermutlich auch ins Blaue raten oder 
können die 3 Sekunden Pause noch ein Indiz für etwas sein?
Auf der Verstärkerplatine selbst ist unten mittig ja ein (schwarzes) 
Relais verbaut (RY: DC 24V G5Z-2A), vgl. Anhang.

Viele Grüße
Matze

: Bearbeitet durch User
von M.M.M (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Das Relais selbst habe ich nicht wahrgenommen, was aber nichts
> heißen muss. Evtl. wurde das einfach übertönt. Ich vermute, das hat
> angezogen und dann das Brummen "freigeschaltet".

So wird's wohl sein. Schau doch einfach mal auf die Platine, was das 
Relais macht. Übrigens habe ich das in 
Beitrag "Re: Yamaha Heimorgel: Kaputte Dioden auf Verstärker-Platine" schon mal 
beschrieben: Würde das Relais nicht anziehen, würdest Du nix aus den 
Lautsprechern hören, auch kein Brummen.

> Mit der Beschreibung müsstest ihr vermutlich auch ins Blaue raten oder
> können die 3 Sekunden Pause noch ein Indiz für etwas sein?

Ins "Blaue raten" ist Blödsinn. Du siehst doch, daß dabei nix rum kommt. 
Sinnvoll ist Testen und Messen. Also ich würde jetzt ja mal schauen, 
ob's vor dem Verstärker auch brummt.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Ohne zu Raten:
50Hz Brumm = Diode oder Kondensator in 95% der Fälle

Ganz selten Überlast.(Aber dann wird es irgend wo Hweiß)

In welcher Gegend bist du?

Zufälligerweise sind hier im Forum auch Orgelbauer vertreten :-)

von MaWin (Gast)


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Matthias H. schrieb:
> Mit der Beschreibung müsstest ihr vermutlich auch ins Blaue

Klar.

Messen.

Jede Betriebsspannung messen, mit dem Oszilloskop oder wenigstens einem 
Multimeter im Wechselspannungsmessbereich das an einer 9V Blockbatterie 
nach kurzer Messzeit 0 anzeigt.

Eine Betriebsspannung wird brummen, ob wegen defekter Diode, Überlast 
oder kaputtem Elko wird man dann sehen.

von Peter D. (peda)


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Matthias H. schrieb:
> Ich habe die 2 Sicherungswiderstände und die 4 Dioden getauscht. Leider
> verhält sich die Orgel genau wie zuvor.

Das hatte ich vermutet. Abgerauchte Bauteile sehen einfach anders aus.
Ist die Verschmutzung trocken oder eher schmierig?
Ich glaube aber nicht, daß es an der Verschmutzung liegt.

von Matthias H. (matze1)


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Hallo, danke euch für die Antworten.

Patrick L. schrieb:
> Ohne zu Raten:
> 50Hz Brumm = Diode oder Kondensator in 95% der Fälle
Die großen Kondensatoren sehen zwar gut aus, können innen natürlich 
ausgetrocknet sein. Die kann ich evtl. mal raus löten und nach messen 
bzw. besser gleich tauschen. Die altern teils doch recht stark.

Patrick L. schrieb:
> In welcher Gegend bist du?
> Zufälligerweise sind hier im Forum auch Orgelbauer vertreten :-)
Grob in der Mitte von BaWü (PLZ 73269)

MaWin schrieb:
> Eine Betriebsspannung wird brummen, ob wegen defekter Diode, Überlast
> oder kaputtem Elko wird man dann sehen.
Da wäre ein Oszilloskop vermutlich das einzig Richtige. Da habe ich aber 
leider keines da.

Peter D. schrieb:
> Ist die Verschmutzung trocken oder eher schmierig?
Die allg. Verschmutzung ist trocken. Unter den 3 Dioden war das Schwarze 
schmierig. Da ist aber auch eine flächige Vertiefung in die Platine 
gebrannt (ca. 5 mm im Durchmesser). Das kann man am letzten Foto mit 
Mühe erahnen.
Da ist also definitiv was abgeraucht.

Grüße

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Matthias H. schrieb:
> Grob in der Mitte von BaWü (PLZ 73269)

Ok. das wären fast 3 Std. fahrt, das ist mir doch ein wenig zu viel für 
Lau
 ;-(
Aber wwenn alle Stricke reissen und du sie wirklich Retten willst und 
anstehen würdest, könntest du im Notfall auch den Paketdienst deines 
Vertrauens mit dem Print umherjagen ;-)

Nur als Notlösung.

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von Matthias H. (matze1)


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Hallo,

das ist sehr nett von dir.
Für Lau wäre das nicht, aber wenn man da nun 200€ investiert und sie 
dann gehen sollte, könnte jederzeit an Altersschwäche die nächste 
Platine Hops gehen. Das Teil ist halt seine 30 - 35 Jahre alt.
Daher lohnt sich das eher nicht, größere Summen rein zu stecken.
Noch die Kondensatoren der Verstärkerplatine tauschen ok, aber 
irgendwann muss ich das Vorhaben dann aufgeben.

Wie gesagt, das müsste man systematisch messen, den Fehler eingrenzen 
etc. Und wenn dann noch raus kommt, dass irgendwelche Verstärker defekt 
sind oder Chips mit Yamaha-Firmware, die es nicht mehr gibt, dann ist es 
eh aus.

Ich tippte von Anfang an auch eher auf die Kondensatoren, habe mich aber 
durch den makellosen äußeren Zustand irritieren lassen. Ich kenne nur 
ausgelaufene oder gewölbte defekte Elkos.

Grüße

: Bearbeitet durch User
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