Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HiFi Receiver 70er Jahre, Endstufentransistoren tauschen


von Dr. Ecksack (Gast)


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Hallo zusammen,

bei meinem Stereo-Receiver ist ein Kanal defekt, ein Transistor ist 
durchlegiert, warum auch immer. Habe keinen Kurzschluss gebaut.

Problem ist, dass die Germanium-Transistoren (laut Schaltbild AD167, in 
Wirklichkeit sind AD149 verbaut) nicht mehr zu beschaffen sind.

Also kam mir die naive Idee, alle vier Transistoren (Stereo, 2 Stück pro 
Kanal) durch moderne Silizium Varianten zu ersetzen. MJ2955 wäre ein 
Kandidat, der ist zumindest bei Reichelt lieferbar. ISC als Hersteller 
kenne ich nicht, die originalen sind von S&H.

Ich glaube halt nicht, dass ich so damit durchkomme. Irgendwas werde ich 
an der Schaltung ändern müssen. Oder mache ich mir nur unnötig Sorgen 
und kann bedenkenlos tauschen?

Sorry, meine Kenntnisse erlauben keine Simulation der Schaltung. Löten 
kann ich und habe ein Multimeter. Wäre toll, dem alten Receiver neues 
Leben zu verpassen, immerhin lief er ja 50 Jahre täglich auf 
Zimmerlautstärke ohne Probleme. UNd das Empfangsteil für UKW ist mit 
heutigen Anlagen nicht zu vergleichen.

Guten Rutsch und Danke für die Hilfe!

von Thomas W. (goaty)


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von Paul Fessler (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Problem ist, dass die Germanium-Transistoren (laut Schaltbild AD167, in
> Wirklichkeit sind AD149 verbaut) nicht mehr zu beschaffen sind.

Bei Ebay gibt es den AD149

https://www.ebay.de/itm/265388014880?hash=item3dca5bbd20:g:mP8AAOSwDJNhgSlt

Es sind mehrere Angebote vorhanden.
Am besten alle Transistoren bei der Gelegenheit wechseln.

von Paul Fessler (Gast)


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von Cartman (Gast)


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Empfehlenswert ist, vorher(!) die Reststroeme der Transistoren
zu messen. Sind die zu hoch, kann die ganze Endstufe "durchgehen".

von H. H. (Gast)


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von MilkaMini (Gast)


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Cartman schrieb:
> Empfehlenswert ist, vorher(!) die Reststroeme der Transistoren
> zu messen. Sind die zu hoch, kann die ganze Endstufe "durchgehen".

Es müssen auf alle Fälle die Treiber Transistoren geprüft werden.
Wenn schon ein End Transistor über den Jordan gegangen ist, können die 
Treiber auch betroffen sein.
Bei der Gelegenheit auch die Elkos prüfen.
Am besten das Teil General Überholen.
Dazu muss auch kein General mit dem Auto dran vorbeifahren!

von MaWin (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Also kam mir die naive Idee,

Vergiss es, Germaniumtransistoren lassen sich in dieser Schaltung nur 
sinnvoll durch Germaniumtransistoren ersetzen.

Da es die nicht mehr neu gibt und NOS durch rumliegen auch unbrauchbar 
sein können, so dass du eventuell mehrere kaufen musst bis es repariert 
ist, kauf dir lieber einen neuen Stereoverstärker, z.B. günstig über 
eBay.

Wenn nicht der Haussegen an einer originalgetreuen Reparatur dieses 
Museumsstücks von deinem Uropa hängt, kannst du auch statt der Endstufe 
einen modernen IC einbauen. Für 30V unipolar an 4 Ohm über Ausgangselko 
täte es der TDA2030, es gibt auch Fertigplatinen über eBay.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> es gibt auch Fertigplatinen über eBay.

So eine hab ich schon empfohlen, allerdings via Aliexpress.

von RFT (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Ich glaube halt nicht, dass ich so damit durchkomme. Irgendwas werde ich
> an der Schaltung ändern müssen.

Ja natürlich. Nimm dir eine entsprechende Schaltung mit Silizium
als Vorlage, wenn du das nicht aus dem Ärmel schütteln kannst.
Ich mache das beruflich. (Radio- und Fernsehtechniker)

>Oder mache ich mir nur unnötig Sorgen
> und kann bedenkenlos tauschen?

Es gibt Leute, die machen das. Dafür gibt es dann AD149 gestempelte
Siliziumtypen. :( Kann sein, dass es durch Gegenkopplung und justieren
an den Potis ohne Übernahmeverzerrung geht.

> Sorry, meine Kenntnisse erlauben keine Simulation der Schaltung. Löten
> kann ich und habe ein Multimeter.

Dann geh an den Verstärker ran, wenn du mehr Ahnung davon hast.
Ein Oszilloskop brauche ICH für sowas auf jeden Fall.
Wenn du die Endstufen verhinzt, ärgerst du dich oder jemand anders
in der fernen Zukunft darüber.

von PiliPale (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Ich glaube halt nicht, dass ich so damit durchkomme. Irgendwas werde ich
> an der Schaltung ändern müssen. Oder mache ich mir nur unnötig Sorgen
> und kann bedenkenlos tauschen?

Entweder du reparierst die Verstärkerstufe oder kaufst was anderes.
Warum hier etwas auf SI Transistoren umbauen?
Entweder im Originalzustand weiter verwenden oder entsorgen.
Ich bin mir sicher die Endstufe ist nicht die einzige Baustelle in dem 
Gerät.

Was ist das eigentlich für ein Gerät Marke, Type?

Auch ein Umbau auf TDA2030 oder besser TDA2050 wäre ein Lösung.
Aber so was macht man doch nicht.

Du machst dir unnötige Sorgen, mit einer Fachgerechten Reparatur läuft 
das Teil wieder. Und wie hier schon geschrieben wurde, 
Treibertransistoren, Elkos, die auch prüfen und am besten auch erneuern.
Wäre doch schade wenn die neuen Endtransistoren gleich wieder hinüber 
sind.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

genau diese seit jahrzehnten altbekannte Schaltung habe ich früher in 
einem Buch etwa 1980 bewundert, ich glaube es waren die Philips 
Lehrbriefe. Diese könnte man insgeamt mit Siliziumtransistoren 
prinzipiell nachbauen, nur müßte man die Widerstände anpassen, damit die 
Arbeitspunkte wieder stimmen. Das bedeutet also:
Aufbau einer Versuchsschaltung, vorheriges Besorgung der nötigen 
Bauteile in mehrfacher Ausführung, falls Defekte auftreten, Kühlkörper, 
Widerstände mit allen erdenklichen Werten und ohne Oszilloskop schauen, 
daß es gut klingt und nirgends zu warm wird. Dann auf der historischen 
Platine umbauen...

Und ich würde im oberen Zweig keinen PNP-Typen verwenden, das war damals 
nur, weil diese Typen "die besseren" waren, also eine Notlösung.

mFG

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von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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RFT schrieb:
> Wenn du die Endstufen verhinzt

Weil Hinz die Ali-Endstufe mit dem TDA2050 vorgeschlagen hat? :)

von Surfplanet (Gast)


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Du kannst die Germanium Transistoren problemlos durch passende Silizium 
Typen ersetzen.
Beim Ersatzteil auf Gehäuse, Stromverstärkung, Betriebsspannung achten.
Ich würde auf jeden Fall die Elkos prüfen bzw. ersetzen, die Potis 
ersetzen und den Treibertransistor austauschen.
Den Ruhestrom aus dem Servicemanual einstellen.
Germanium gegen Silizium Tausch habe ich bei diversen Receivern gemacht, 
das ging immer ohne Schaltungsänderung und Explosion 💥

von Dr. Ecksack (Gast)


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PiliPale schrieb:
> Was ist das eigentlich für ein Gerät Marke, Type?

Ok vielen Dank schonmal. Ich werde schauen, dass ich die Transistoren 
als NOS bekomme. Ob AD149/166/167 ist zweitrangig wie es scheint.
Die TDA2030-Lösung klingt auch interessant, wenn mal wieder welche 
lieferbar sind. Also aus Deutschland. LM3886 wäre der ideale Kandidat, 
aber bis Juli 2023 ausverkauft, überall "out of stock" :/

Weil jemand gefragt hatte:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/SABA_HiFi_Studio_Freiburg_Stereo

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Surfplanet schrieb:
> Den Ruhestrom aus dem Servicemanual einstellen.
> Germanium gegen Silizium Tausch habe ich bei diversen Receivern gemacht,
> das ging immer ohne Schaltungsänderung und Explosion

Auch wenn das die Lösung wäre, die ich bevorzugen würde, ist doch 
Einiges zu beachten. Der Spannungsteiler für die Ruhestromeinstellung 
muss mindestens angepasst werden (Widerstand zwischen den Basen 
erhöhen).
Ich würde die Treiber/Endtransistoren durch BDW93/94 (Darlington) 
ersetzen, die sind noch bei Reichelt erhältlich und haben für diesen 
Anwendungszweck ausreichend Leistungsreserven. Die Kühlkörper dürften 
für die Germaniumtransistoren ohnehin etwas großzügiger dimensioniert 
worden sein, wegen der geringeren Temperaturfestigkeit.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hersteller: SABA
    Modell: HiFi Studio Freiburg Stereo
    Baujahre: 1967 - 1970
    Neupreis ca.: 1'998 DM

tolles Gerät. Dazu natürlich noch hochwertige Lautsprecher anschließen.

mfG

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Also kam mir die naive Idee, alle vier Transistoren (Stereo, 2 Stück pro
> Kanal) durch moderne Silizium Varianten zu ersetzen. MJ2955 wäre ein
> Kandidat, der ist zumindest bei Reichelt lieferbar. ISC als Hersteller
> kenne ich nicht, die originalen sind von S&H.

Geht grundsätzlich. Da Si-Transistoren aber eine höhere Ube haben, 
müsste man auch noch deren Basiswiderstände erhöhen, damit man wieder in 
den richtigen Ruhestrombereich kommt. Also die beiden 40Ohmer auf 82Ohm 
oder so erhöhen. Den genauen Ruhestrom dann mit dem Trimmpoti vor den 
Treibern einstellen.

von Oliver R. (Gast)


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Für mich sieht das auch so aus, dass es geht. Bauteilwerte müssen 
natürlich angepasst werden, das sollte klar sein. Eine Simulation würde 
die Prozedur schon vereinfachen. Sollte es nicht so einfach sein, 
vielleicht kann hier jemand genauer sagen, wo das Problem liegt.

Auf jeden Fall würde ich für den ersten Test die Vorsorgungsspannung 
abklemmen und durch ein Labornetzteil mit Strombegrenzung ersetzen. 
Falls du sowas nicht hast, ggfs. ausleihen. Mit 100mA Stromlimit sollte 
nicht alles gleich in Rauch aufgehen.

von BP (Gast)


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Ein Saba HiFi Studio Freiburg Stereo hat eine ganz andere Endstufe als 
die oben verlinkte. Die hat ein Übertrager von den Endtransistoren.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)



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Dr. Ecksack schrieb:
> Wäre toll, dem alten Receiver neues Leben zu verpassen

Man könnte die alte Germaniumendstufe durch eine standesgemäße Endstufe, 
auch aus den 70ern, aber auf Siliziumbasis ersetzen.

von chefkoch (Gast)


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Umbau auf 2955 solte problemlos möglich sein. Die 40 Ohm Widerstände 
haben mit dem Ruhestrom nichts zu tun und können bleiben wie sie sind.

Ruhestrom wird durch den 1k Thermistor und den parallel liegenden 300 
Ohm Widerstand bestimmt. Aber auch hier scheint ein Austausch nicht 
erforderlich, es sollte möglich sein mit dem 3k R1 auf ca. 50mA 
abzugleichen.

Vor Einbau der neuen Leistungstransistoren, unbedingt überprüfen ob der 
Rest noch funktioniert.
Wenn bei entfernten Endtransistoren an + des Ausgangselkos, 2500µ, die 
halbe Betriebsspannung anliegt ist das ein gutes Zeichen. Falls nicht, 
wurden wahrscheinlich die Treiber AC127, 152 mit in den Abgrund gerissen 
und müssen ebenfalls ersetzt werden.
Viel Erfolg.

von n/a (Gast)


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von Thomas B. (thombde)


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NTE  hat doch noch frische Germanium Transistoren produziert.
Bei Amazon.com findet man noch  etwas.
Bei Amazon. de gibt es nur Müll.

von MaWin (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Die TDA2030-Lösung klingt auch interessant, wenn mal wieder welche
> lieferbar sind. Also aus Deutschland

Wieviel tausend brauchst du denn ?

https://csd-electronics.de/ICs/Diverse/Audio/Video/Audio-Verstaerker-TDA2030A-Pentawatt::5411.html

Dieses Pseudo-Beschaffungs-Gejammer bloss weil man zu faul ist mal zu 
suchen ist nur noch affig.

von PC-Freak (Gast)


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@ Dr Ecksack

Nachdem Screenshoot vom Eingangspost zu urteilen, ist das eine Endustufe 
aus einem Grundig Radio. evtl. RTV900 oder so?

von Lappen (Gast)


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MaWin schrieb:
> Gejammer

Wer sollte denn hier gejammert haben?

von Thomas B. (thombde)


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Bei Reichelt bekommt man die 2030 nachgeworfen.
Sind recht vielseitig zu gebrauchen, und billig.

https://www.reichelt.de/audio-ic-1-kanal-pentawatt-5-tda-2030-p20687.html?&trstct=pos_0&nbc=1

Obwohl das mit dem Germanium finde ich interessanter.

von Dr. Ecksack (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Bei Reichelt bekommt man die 2030 nachgeworfen.
> Sind recht vielseitig zu gebrauchen, und billig.

Frohes Neues Jahr allerseits,

ja ich hab mich bei der Suche vertippt. Danke für die Hinweise und 
Links!

von PC-Freak (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Bei Reichelt bekommt man die 2030 nachgeworfen.
> Sind recht vielseitig zu gebrauchen, und billig.

Wenn das aber ein halbwegs vernünftiger Grundig ist, dann ist das mit 
dem TDA2030 eine Kastration des Verstärkers.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Michael M. schrieb:
> Man könnte die alte Germaniumendstufe durch eine standesgemäße Endstufe,
> auch aus den 70ern, aber auf Siliziumbasis ersetzen.

Die Valvo-Endstufe OHNE Werte sieht der Black-Devil-Endstufe doch sehr 
ähnlich. Ob das Absicht ist?

>eine Kastration des Verstärkers.
Um Kastratenchöre anzuhören, wird es noch reichen.


mfG

: Bearbeitet durch User
von chefkoch (Gast)


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BP schrieb:
> Ein Saba HiFi Studio Freiburg Stereo hat eine ganz andere Endstufe als
> die oben verlinkte. Die hat ein Übertrager von den Endtransistoren.

PC-Freak schrieb:
> @ Dr Ecksack
>
> Nachdem Screenshoot vom Eingangspost zu urteilen, ist das eine Endustufe
> aus einem Grundig Radio. evtl. RTV900 oder so?

Die Schaltung im Eingangspost stammt nicht aus einem Geräteschaltplan.
Es handelt sich vielmehr um eine Veröffentlichung von Siemens, 
Halbleiterschaltungen Beispiele von 1967.

von MaWin (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Wenn das aber ein halbwegs vernünftiger Grundig ist, dann ist das mit
> dem TDA2030 eine Kastration des Verstärkers.

Aussen Grundig, innen schundig ?

Max Grundig hat doch immer nur Restposten verbaut die er irgendwo billig 
aufkaufen konnte, da gab es nie Qualität. Es hatte seinen Grund, warum 
die Leute damals, nach einigen Schnupperrunden bei teuren amerikanischen 
Geräten, scharenweise zu Japanern überliefen.

Und heute ist Grundig eh bloss ein Name den ein Türke auf seinen 
Elektroschrott stempelt um ihn in Deutschland besser verkaufen zu 
können.

von Peter Schmidthuber (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> Die TDA2030-Lösung klingt auch interessant, wenn mal wieder welche
> lieferbar sind.

Vorsicht mit dem TDA2030, der kann max. eine Versorgungsspannung von 36 
Volt.
Auf alle Fälle vorher mal messen, wie hoch die Spannung zur Versorgung 
der Endstufen ist.
Ansonsten den TDA2050 verwenden.

Außer Du möchtest das Gerät völlig entweihen, dann kannst auch
so ein Class-D Modul aus China einbauen.

Altes Gerät war noch für 220 Volt, wenn möglich auf 240 Volt umstellen 
wenn die Spannung für die Endstufen zu hoch ist.

von Peter Schmidthuber (Gast)


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MaWin schrieb:
> Max Grundig hat doch immer nur Restposten verbaut die er irgendwo billig
> aufkaufen konnte, da gab es nie Qualität.

Das ist so nicht ganz Richtig.

Es gab bei Grundig die Massenwahre, das war dann das was Du hier 
beschreibst.
Aber Grundig hatte auch Geräteserien mit angehobener Qualität.
Der Preis war dann auch deutlich angehoben.

MaWin schrieb:
> Und heute ist Grundig eh bloss ein Name den ein Türke auf seinen
> Elektroschrott stempelt um ihn in Deutschland besser verkaufen zu
> können.

Das ist doch schon seit 20 Jahren so.
Trifft aber auf die damaligen Mitbewerber wie Dual, SABA, Telefunken, 
Nordmende, Blaupunkt usw. genau so zu.

Da gibt es dann plötzlich ein E-Bike von Telefunken!

von Anarchist (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Hersteller: SABA
>     Modell: HiFi Studio Freiburg Stereo
>     Baujahre: 1967 - 1970
>     Neupreis ca.: 1'998 DM

Damals schon ein sehr kurzer Product Life Cycle von gerade mal 3 Jahren.
Soviel zum Thema die gute alte Zeit.
Die ist nämlich heute.

Kaufe einen Class D Verstärker und freue dich daran wie cool das Gerät 
bleibt. So können dich auch weiter stark steigende Strompreise völlig 
kalt lassen.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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MaWin schrieb:
> Max Grundig hat doch immer nur Restposten verbaut die er irgendwo billig
> aufkaufen konnte, da gab es nie Qualität.

Es fehlt dir in erschreckendem Ausmaß die Kenntnis, wie Serien- bzw. 
Massenfertigung läuft und was da erforderlich ist. Ich muss es dir 
erklären: Mit Restposten - insbesondere "immer nur Restposten" - kann 
man keine Massenfertigung aufziehen! Das endet nicht im Chaos, das kann 
gar nicht erst anfangen. Das geht bestenfalls in Kleinserien. Und warum 
Restposten = schlecht sein soll, erschließt sich mir auch nicht. 
Ausschuss nennt man das, was nicht die volle Qualität einhält.

Auch wenn du diese Erfahrung nicht hast, solltest du dir das an fünf 
Fingern abzählen können. Fehlen bei dir welche?

von Zeno (Gast)


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Dr. Ecksack schrieb:
> nicht mehr zu beschaffen sind.

Google kaputt?
https://www.ebay.de/itm/311252446390?hash=item4878176cb6:g:CywAAOSwK2Je35Hy 
- eines von vielen Angeboten.

Evtl. tut es auch ASZ1017 (48V UCE/6A IC)von Tungsram. Die Dinger gibt 
es auch noch.

von RFT (Gast)


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Die einzigen Germanen vor denen ich wirklich Respekt habe sind
2N2147/8.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
war das nicht ein GE-Transistor mit TO-66 Gehäuse?
Da habe ich mich oft genug mit herumgeärgert.
In den TKs von Grundig fand man die oft. Bei einer Party mal etwas 
lauter
am anderen Morgen komisches Gekrache und Geknurre im Lautsprecher.
Am nächsten Morgen wieder alles völlig normal.
Irgendwas mit "statistischem" Rauschen und den weglaufenden 
Arbeitspunkten.
Aber heißt nicht, dass die Germaniumtransistorendstufen nicht einen 
gewissen Reiz ausüben.
Um die Batterien möglichst effektiv ausnutzen zu können.
Dann um die Übernahmeverzerrungen gering zu halten, findet man die oft 
in Kofferadios.
Habe mir sowas nachgebaut und bin echt überrascht, wie viel man da bei 
7,5 Volt rausholen kann. Zauberwort: Komplementärpärchen.
Und, ja, es werden Germnanium- und Siliziumtransistoren miteinander 
gemischt.
Für den oberen NPN-AC187 und den "unteren" PNP-AC188.
Die Thermokompensation ist wichtig. Dafür den AC121 direkt auf den 
Kühlkörper kleben.
Der Witz noch mit der Bootstrapschaltung.

BC337-40 und noch ganz "vorne" BC308B.
Fertig ist die Laube.
Was ganz wichtig ist: Ruhestromeinstellung.
Wenn Du die Versorgungsspannung reduzierst und nicht so viel Leistung 
brauchst, reicht das völlig.
Die "Nachbrenner"-Transistoren kannst Du dann weglassen.
Die AC127 / AC152 sind ja Komplementärpärchen. Steht nur nicht so 
deutlich in der Doku.
Viel Spaß beim Nachbau.
Copyright Grundig.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von PC-Freak (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Max Grundig hat doch immer nur Restposten verbaut die er irgendwo billig
>> aufkaufen konnte, da gab es nie Qualität.

Zufällig wohne ich bei Nürnberg. Meine Lebensgefährtin hatte jahrelang 
bei Grundig im TV-Werk gearbeitet.

Grundig stellte sehrwohl hochwertige, und durchdachte Geräte her. Im 
Gegensatz zu damalig Pioneer, ect. Vor allem langlebig.
Sicher, er hatte auch Probleme mit Lötstellen, bei TV's. Aber trotzdem 
war Grundig die damalige Technik schlechthin.
Grundig hatte es nur damals verpasst im CD-Markt, sowie LCD-TV den 
Anschluss zu halten. Schuld daran war aber Philips, die sich hier 
eingeschlichen haben. Philips hat Grundig regelrecht 'kaputt optimiert'. 
Dies war Absicht, um Grundig aus dem Markt zu 'kicken' Ich kannte sehr 
viele Techniker von Grundig. Hatte hier immer Kontakt, wenn ich mal 
Probleme bei Reparaturen hatte.

Grundig war einst das Prestige-Unternehmen.

Am Ende hatte Grundig für Thomson, JVC, ect. LCD's gefertigt. Meist für 
den Export, damit es hier nicht auffällt. Ich war damals bei der 
'Räumung' dabei. Da sah man erst, wer alles von Grundig bauen ließ.

von H.W. LahrTec (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Grundig stellte sehrwohl hochwertige, und durchdachte Geräte her.

Ja das sehe ich auch so.
Aber Grundig war auch immer eine Stufe unter Loewe und Metz.

Nur Loewe hatte damals schon Preise die jenseits von Gut und Böse waren.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hier liegen noch etliche TDA Endstufen-ICs rum.
Nur etwas unbeliebt wegen kritischerer Leitungsführung.
Darauf sollte man extremes Augenmerk beim Nachbau legen.
Sonst böse Überraschung vorprogrammiert. Sieht alles schön sauber aus, 
aber rauscht, pfeift und macht keineswegs das, was es soll.

Mit den GE-Dingern klappte es auf Anhieb ohne extrem sternförmige 
Masseleitungen.

ciao
gustav

von H.W. LahrTec (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Nur etwas unbeliebt wegen kritischerer Leitungsführung.
> Darauf sollte man extremes Augenmerk beim Nachbau legen.

Ja darauf muss man schon achten.
Am besten das vorgeschlagene Layout aus dem Datenblatt verwenden.
Zumindest den Grundsätzlichen Aufbau nach dem Datenblatt machen.
Dann klappt es auch.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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BP schrieb:
> Ein Saba HiFi Studio Freiburg Stereo hat eine ganz andere Endstufe als
> die oben verlinkte. Die hat ein Übertrager von den Endtransistoren.Saba Hifi 
Studio Freiburg Stereo.

Ja. Link zum Service-Manual:
https://www.audioservicemanuals.com/s/saba/saba-hifi/5743098-saba-hifi-studio-freiburg-stereo-service

RFT schrieb:
> Die einzigen Germanen vor denen ich wirklich Respekt habe sind
> 2N2147/8.

Schön! Genau die findest Du im Saba HiFi Studio Freiburg Stereo.

von Bernd K. (bmk)


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Ich habe mal einen Blick in meine Kramkiste geworfen und bin fündig 
geworden.
Keine Ahnung wo die mal drin waren, ist jedenfalls sehr lange her.
Falls Interesse besteht, bitte melden.

von Goldrausch in Alaska (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Studio Freiburg Stereo.
>
> Ja. Link zum Service-Manual:
> 
https://www.audioservicemanuals.com/s/saba/saba-hifi/5743098-saba-hifi-studio-freiburg-stereo-service

Da hat aber der Hilfesuchende hier schon einen ziemlichen Unsinn 
losgelassen.
Der erste Eintrag, das was der TO gesucht hat, hat doch gar nichts mit 
dem Gerät zu tun wofür er Hilfe haben wollte.
Ich habe mir das Service Manual angeschaut, der erste Post hier hat gar 
nichts mit dem SABA Gerät zu tun.
So was ist einfach nur Mist.

Da kann nicht geholfen werden.

So kann man das Thema hier schließen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Goldrausch in Alaska schrieb:
> Da hat aber der Hilfesuchende hier schon einen ziemlichen Unsinn
> losgelassen.

Das kann man wohl deutlich sagen. Ich gebe aber zu, dass ich eher 
misstrauisch hätte werden müssen, als der TO endlich Ross und Reiter 
nannte, nämlich das Gerät Saba HiFi Studio Freiburg Stereo. Dazu passt 
die vom TO genannte primitive Schaltung nicht. Die Saba Freiburg Serie 
ist seit den 50er Jahren die Spitzenserie und schon die Röhrengeräte 
waren sehr aufwendig gebaut.

Ich habe einen Saba Freiburg 15 von 1964, also noch mit Röhren, und 
kenne die Transistorgeräte nicht, die etwa drei Jahre später gebaut 
wurden. Deshalb bin ich zunächst nicht interessiert gewesen. Erst nach 
dem Beitrag von BP habe ich nachgesehen.

Goldrausch in Alaska schrieb:
> Ich habe mir das Service Manual angeschaut, der erste Post hier hat gar
> nichts mit dem SABA Gerät zu tun.

Das musste ich dann auch feststellen. Ich gehe nun von einem 
Trollbeitrag aus, wenn auch von einem recht geschickt gemachten.

: Bearbeitet durch User
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