Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Identifikation Bauteil


von Dietrich (Gast)



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Hallo,

Ich habe ein sehr interessantes Radio gefunden und zerlegt. Plan ist 
hier einen kleinen Rechner einzubauen und dabei möglichst viel 
wiederzuverwenden.
Die meisten Teile sind identifiziert und ich werde damit etwas anfangen 
können. Aber bei dem analogem Teil scheiterts. Bei HF Technik hört mein 
Wissen auf, da bräuchte ich Unterstützung.

Im Bild ist die Frontplatte mit der Einstellung der Frequenz, blau 
eingekreist ist das Bauteil um das es geht. Dieses war mit den unteren 
Pins an eine Platine gelötet und hatte zusätzlich einen Metallstab, 
umwickelt mit Draht dran. Das Bauteil ist über eine sehr kreative 
Konstruktion mit Faden an einen Drehregler angeschlossen. Mit dem 
Drehregler konnte man die Frequenz des Radios einstellen. Ich hab 
versucht das wie ein Poti durchzumessen, aber ohne Erfolg.

Ich hab mal gelesen, dass es da wohl einstellbare Kondensatoren in dem 
Bereich gibt, kann es sein dass es so einer ist?

Ich würde ungerne das Teil weiter zerlegen wegen der Konstruktion. Das 
Ziel ist bis jetzt dieses Teil für irgendwas zu verwenden.

Falls es so ein Kondensator ist, kann man damit eine analoge Spannung 
erzeugen und auf der Platine messen? Es geht gerade nur darum Ideen zu 
sammeln, falls die Annahme stimmt.

Besten Dank,
Dietrich

von Stephan (Gast)


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Ja, das ist ein variabler/Drehkondensator.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Variabler_Kondensator

von Dietrich (Gast)


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Nicht schlecht. In dem Artikel ist sogar ein Bild, mit dem gleichen 
Kondensator. 
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Universum_UR_1886_-_tuner_part_-_variable_capacitor-2252.jpg

Ideen, wie ich den Drehregler möglichst einfach in Betrieb nehmen 
könnte? Ein Mikrocontroller mit einem ADC / PWM Pins krieg ich da rein.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Die einfachste Möglichkeit, einen solchen Kondensator (etwa 2 x 300pF) 
mit dem µC zu schätzen, sieht etwa so aus:
- Kondensator zwischen Masse und Portpin;
- Portpin gibt low aus;
- Messung startet: nur Pullup an Portpin;
- Variable hochzählen, bis am Portpin high gelesen wird.

Diese primitive Methode ist natürlich ungenau, weil hier der Strom durch 
den Pullup, der Schwellwert, bei dem der Eingang zwischen low und high 
unterscheidet, und vor Allem eventuell auftretende Interrupts das 
Ergebnis beeinflussen.

von Dietrich (Gast)


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Ok, macht Sinn. Kann ich das Ganze mit einer zusätzlichen Schaltung 
"verlangsamen" um feiner Messen zu können?

von Horst (Gast)


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Mach nen Schwingkreis draus und miss die Frequenz

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Dietrich schrieb:
> Ok, macht Sinn. Kann ich das Ganze mit einer zusätzlichen Schaltung
> "verlangsamen" um feiner Messen zu können?

Wenn du statt dem internen Pullup (dessen genaue Größe ohnehin meist 
nicht genau spezifiziert ist), einen externen Widerstand im 
Megaohmbereich benutzt, kommst du auf die Größenordnung einer 
Millisekunde, in der schon einige tausend Operationen ausgeführt werden 
können.

von Dietrich (Gast)


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Horst schrieb:
> Mach nen Schwingkreis draus und miss die Frequenz

Hab mich kurz eingelesen, das sieht auf den ersten Blick genauer aus? 
Aber für mich wäre das schon ein größerer Aufwand sich da komplett 
einzuarbeiten.


Ingo W. schrieb:
> Wenn du statt dem internen Pullup (dessen genaue Größe ohnehin meist
> nicht genau spezifiziert ist), einen externen Widerstand im
> Megaohmbereich benutzt, kommst du auf die Größenordnung einer
> Millisekunde, in der schon einige tausend Operationen ausgeführt werden
> können.

Das sieht nach einem guten Kompromiss aus, Danke.

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