Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CAN BUS Falschanschluss


von Uwe (Gast)


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Hallo zusammen,

ich beschäftige mich gerade mit dem CAN-Bus und habe eine Frage was bei 
einem Falschanschluss geschieht. Ich habe folgende Anschlüsse:

- GND
- 24V Versorgung
- CAN-High
- CAN-Low

Was passiert wenn ausversehen die Versorgung an den CAN Anschluss 
angeschlossen wird? Gibt es da Schutzbeschaltungen?
Also speziell interessiert mich folgender Fall:

CAN-High <--> 24V
CAN-Low  <--> GND

vielen Dank und viele Grüße

Uwe

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die Busabschlusswiderstände rauchen ab.
Der Rest der Schaltung bleibt ganz, da die CAN Treiber 24V aushalten.
Keine CAN Kommunikation.

von Anja (Gast)


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Markus M. schrieb:
> da die CAN Treiber 24V aushalten.
nicht alle.
es gibt auch Treiber für 12V Systeme die nur 18V aushalten (PCA82C250)
Wobei diese im industriellen Umfeld nicht verwendet werden sollten.

Gruß Anja

von Uwe (Gast)


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Sowas habe ich mir schon gedacht. Wie wird dann in der Praxis mit 
Falschanschlüssen umgegangen? Der Terminierungswiderstand müsste schon 
ca.5W vertragen damit da nichts passiert.

von Harald A. (embedded)


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Hast Du ein Szenario, wo dieser Fehler vorkommen kann? In normalen 
Kabelbäumen stelle ich es mir schwierig vor, dass ohne einen Kurzschluss 
zwischen 24v und GND genau das eintritt.
Allerdings ist das auch mein Ansatz, die Abschlusswiderstände nicht 
unbedingt superklein auszulegen, so dass diese bei kleinsten Problemen 
in Asche verwandelt werden.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (Gast)


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Das Gerät ist für eine Hausinstallation vorgesehen. Da soll der 
Installateur die Verdrahtung vornehmen.

von Gegenfrage (Gast)


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Ne, nur bei größtmöglicher Blödheit!

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Uwe schrieb:
> Installateur die Verdrahtung vornehmen

OK alles klar ...
Du bist aber mutig ☺

von Stefan F. (Gast)


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Statt 5W Widerstände könnte man normale nehmen und sie Steckbar machen. 
Dann sind sie ggf. so leicht austauschbar, wie Schmelzsicherungen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe schrieb:
> Was passiert wenn ausversehen die Versorgung an den CAN Anschluss
> angeschlossen wird?
In welcher Reihenfolge wird falsch angeschlossen? Wird "unter Spannung" 
verdrahtet?

Uwe schrieb:
> Wie wird dann in der Praxis mit Falschanschlüssen umgegangen?
Wenn einer das Zeug falsch anschließt, dann ist das Modul kaputt.

Das hat sich bewährt: denn so zahlen nur die, die nicht aufpassen und 
Fehler machen.

Und sonst zahlen alle Anderen dafür, dass das Gerät des 
"Nichtmitdenkenden" bei Falschanschluss nicht kaputtgeht.

Uwe schrieb:
> Das Gerät ist für eine Hausinstallation vorgesehen.
Dann sind da auch 230V in der Nähe? Viel Spaß beim "Narrensichermachen".

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas (kosmos)


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Wozu überhaupt 24V? Es liegen doch überall 230V. Wenn du 24V Aktoren 
hast leg lieber nochmal 24V separat.

Leg da 5V, GND, CANL und CANH so kannst du deine Knoten sauber 
versorgen, gibts nichts schlimmeren als Aktoren die aus 
Versorgungsspannung der CAN Knoten versorgt werden zudem du hier dann 
wieder Spannunsgregler brauchst. Ich bin froh um jedes Schaltnetzteil 
das ich nicht brauche, da baue ich mir doch nicht 30 oder mehr solcher 
Störer freiwillig ins Haus.

Ich habe bei mir auch einen einzelnen 24V Aktor (Ventil Wasserspülung) 
den versorge ich aber separat mit 24V.

Die Terminierung wirst du im Haus bei niedrigen Baudraten eh nicht 
benötigen, zudem du hier eh etwas gemischtes aus Baum und Sternstruktur 
haben wirst und nie einen Bus mit einem Anfang und einem Ende und alle 
Teilnehmer hängen dazwischen. Deswegen könntest du auch jeden einzelnen 
Teilnehmer einen viel höheren Abschlußwiderstand spendieren, diese 
brennen dann auch bei 24V nicht durch. Nimm auf jeden Fall EIB/KNX Kabel 
das hat die geforderte doppelte Isolierung und darf zusammen mit den 
230V Kabeln verlegt werden.

von Uwe (Gast)


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Hallo zusammen,

danke für die Anmerkungen.

Also 230V kann ich auschliessen. Es handelt sich um eine Stichleitung 
von einem Zentralgerät. Es ist eine Fernbedienung für eine zentrale 
Steuereinheit. Von dieser kommen dann die 4 Adern.

Ich wollte nur mal hören wie damit umgegangen wird, da ich keine 
einfache Lösung dafür habe.

von Peter D. (peda)


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Markus M. schrieb:
> Die Busabschlusswiderstände rauchen ab.

Man kann eine rückstellbare Sicherung in Reihe schalten, z.B. MF-USMF005 
(30V/50mA).

von Uwe (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe das einmal mit dem Polyswitch probiert. Funktioniert ser gut.
Der Polyswitch hat aber einen relativ undefinierten Widerstandswert, so 
zwischen 2,8 und 20 Ohm.

Könnt ihr mir sagen, welche Toleranz die Abschlusswiderstände für CAN 
haben dürfen? Ich habe da wenig zu gefunden.

vielen Dank

von H. (Gast)


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Uwe schrieb:
> Könnt ihr mir sagen, welche Toleranz die Abschlusswiderstände für CAN
> haben dürfen? Ich habe da wenig zu gefunden.

Die 120Ohm sollten ja idealerweise genau zur Leitungsimpedanz passen. 
Wie die Impedanz bei Dir genau ist, kann man ohne Messung so nicht 
sagen. 120 Ohm ist dann sozusagen sowieso schon der Kompromiss.

von 888 (Gast)


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Anja schrieb:

> es gibt auch Treiber für 12V Systeme die nur 18V aushalten (PCA82C250)

Der ist ähnlich historisch wie der CAN-Controller PCA82C200 und der 
zugehörige Microcontroller P80C31. In einem Design der letzten 20 Jahre 
dürfte man ihn nicht mehr antreffen.

Rezente CAN-Transceiver sind eigentlich alle Automotive-Bauteile und 
vertragen damit auch entsprechende Spannungen. Der TJA1051 darf an den 
CAN-Pins +/-58 V sehen.

von Uwe (Gast)


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Hallo,

ja der Transceiver kann die 24V ab, aber der Terminierungswiderstand 
nicht.
Deshalb die kombination mit einem Polyswitch, dieser hat aber auch einen 
Widerstand, welcher sich zu den 120 Ohm addiert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Dann mach den Terminierungswidwrstand eben kleiner, so daß du effektiv 
120 hast.

Übrigens ist der Wellenwiderstand des Kabels eh frequenzabhängig!

von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Übrigens ist der Wellenwiderstand des Kabels eh frequenzabhängig!

So schlimm ist die Dispersion meist nicht, kommt auf das Dielektrikum 
an.

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