Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reedkontakt auf Welle simulieren


von Florian L. (derflo56)


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Hallo zusammen,

was ich habe ist eine Welle, welche pro Umdrehung einen Reedkontakt 
schaltet. Dieser Reedkontakt wiederum schaltet im "Ziel-Stromkreis" 
dessen Masse durch - ich kenne diesen Stromkreis nicht weiter, vermute 
aber, dass damit ein Eingang auf Low geschaltet wird.

Um bei Tests nicht immer die Welle mit dem Reedkontakt laufen lassen zu 
müssen und gezielt verschiedene Drehgeschwindikeiten simulieren zu 
können, möchte ich eine Schaltung bauen, welche durch eine 
Steuerspannung einen potentialfreien Kontakt schließt.

Ich habe das Ganze momentan mit einem Relais (ER61-UC) realisiert - 
Steuerspannung auf A1 und A2, die Kabel des Reedkontakts auf Kontakt 1 
und 3. Das funktioniert auch soweit gut - ist jedoch nicht für höhere 
Freuenzen geeignet (ich brauche was funktionierendes bis ca. 200 Hz).

Ich habe nun schon etwas gesucht nach Photomos, Optokoppler und diversen 
Transistorschaltungen, habe aber als Laie nie wirklich herauslesen 
können, ob der Schließerkontakt nun wirklich komplett getennt 
funktioniert.

Kann jemand mit diesen Infos schon sagen, was ich als Ersatz für das 
physisch schaltende Relais nehmen könnte?

von H. H. (Gast)


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Nimm ein Reedrelais.

von Markus (Gast)


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Florian L. schrieb:
> (ich brauche was funktionierendes bis ca. 200 Hz)

Ich glaube eher nicht, dass ein Reedkontakt mit 200Hz noch funktioniert.
Eine "Simulation" bis 200 Hz wäre dementsprechend auch nicht 
notwendig...

von Teo (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich glaube eher nicht, dass ein Reedkontakt mit 200Hz

So an die 1kHz is da locker drin (inkl. Freilaufdiode).

von Udo S. (urschmitt)


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Florian L. schrieb:
> Dieser Reedkontakt wiederum schaltet im "Ziel-Stromkreis"
> dessen Masse durch - ich kenne diesen Stromkreis nicht weiter, vermute
> aber, dass damit ein Eingang auf Low geschaltet wird.

Mit weniger Wischi Waschi Infos könnte man besser helfen.
Um was geht es konkret?
Man könnte ja mal den Strom im geschlossenen Zustand und die Spannung im 
offenen Zustand messen. Falls das nur mA und DC bis 24V sind ginge auch 
ein Optokoppler.

Florian L. schrieb:
> ich brauche was funktionierendes bis ca. 200 Hz

Das sind 12000 U/min. Ganz ordentlich. Geht noch mit Reed Kontakten 
kommt aber langsam an die Grenze.

von Markus (Gast)


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Teo schrieb:
> So an die 1kHz is da locker drin (inkl. Freilaufdiode)

Tatsächlcich. GRad mal in einem ReedRelais Datenblatt nachgesehen:
Operate Time (including Bounce): 0.5 mSec (max)
Release Time: 0.5 mSec (max)
Das macht zusamme 1 Millisekunde entsprechend 1kHz (ok, etwas muss man 
da sicher abziehen, damit das zuverlässig funktioniert).

Wieder was gelernt...

Markus

von Dennis E. (Gast)


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Schonmal über optische Messung oder einen Hall-Sensor nachgedacht. Das 
wäre dann mechanisch auf Dauer auch deutlich langlebiger.

von Udo S. (urschmitt)


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Udo S. schrieb:
> Falls das nur mA

Sorry kleiner Fehler.
gemeint war "einstellige milliAmpere". also weniger als 10mA.

von HildeK (Gast)


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Florian L. schrieb:
> Dieser Reedkontakt wiederum schaltet im "Ziel-Stromkreis"
> dessen Masse durch - ich kenne diesen Stromkreis nicht weiter, vermute
> aber, dass damit ein Eingang auf Low geschaltet wird.
Naja, einen Eingang auf LOW ziehen ist kein Problem, das geht mit einem 
Transistor, NPN bipolar oder nMOS oder auch mit einem Optokoppler.
Die Masse des Ziel-Stromkreises zu schalten ist besser gelöst mit einem 
Relaiskontakt.
Welche Variante vorliegt, solltest du schon herausfinden. Das sollte 
nicht schwer sein: Wenn die Versorgung dauerhaft angeschlossen ist und 
der Kontakt bisher zwischen einem Eingang und der Masse liegt, dann wird 
nicht die Masse der Auswertemimik geschaltet! Vielleicht machst du mal 
eine Verdrahtungsskizze?
Wobei es bei einer Schaltung, die Umdrehungen mit einem Kontakt erfasst, 
unwahrscheinlich ist, dass der Auswerteschaltung die Masse nur kurz 
einmal pro Umdrehung zugeführt wird. Ich wüsste nicht, wie das 
funktionieren sollte.

von Florian L. (derflo56)


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Vielen Dank für die Zahlreichen Vorschläge und Ansätze!!

Ich werde es mit einem Reedrelais und einer Freilaufdiode zum Schutz 
versuchen. Die 200Hz wären tatsächlich das absolute Maximum, 
normalerweise hab ich zwischen 10-50Hz. Trotzdem war mir wichtig eine 
Lösung zu finden, die auch genügend Spiel nach oben hat.

von Falk B. (falk)


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Florian L. schrieb:
> Ich habe nun schon etwas gesucht nach Photomos, Optokoppler und diversen
> Transistorschaltungen, habe aber als Laie nie wirklich herauslesen
> können, ob der Schließerkontakt nun wirklich komplett getennt
> funktioniert.

Das tut er.

von Florian L. (derflo56)


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Top! Vielen Dank nochmal. Hab heute das Reedrelais mit bereits 
eingebauter Diode bekommen, angeschlossen und es funktioniert bestens!

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