Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ladegerät für Motorradbatterie inkl. Speicher


von Johannes D. (balou)


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Hallo,

ich habe in einer Garage Motorräder stehen und diese ist leider ohne 
Steckdose. Leider habe ich keine preisgünstiges 
Erhaltungsladegerät/Ladegerät mit eigenem Akku entdecken können.

Es gibt ja schon 20.000 mAh Stunden Powerbanks für knapp 10 Euro. Idee 
wäre es jetzt diesen über einen billigen Hochsetzsteller (z.B. 
https://www.ebay.de/itm/353754820101) auf 14 Volt gestellt ans Motorrad 
anzuschließen. Die Abschaltung der Powerbanks bei zu kleinem Strom 
sollte mich nicht stören.

Strom sollte von der Powerbank auf kleiner 2 A begrenzt sein (bei 5V), 
d.h. Ladestrom der Batterie sollte gemütlich klein sein. Perfekt.

Energiemenge:
Akkupack: 20000mAh * 3,3V = 66Wh
Motorradbat: 14aH * 12V = 168Wh

Sollte ja für die Erhaltungsladung reichen. Was meint ihr? Bessere 
Vorschläge?

Gruß
Johannes

Oder ist https://www.ebay.de/itm/294680579644 genau was ich suche?

: Bearbeitet durch User
von DoS (Gast)


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Modellbauakku (4s..6s) und Modellbauladegerät mit Pb-Ladeoption. Wenn 
der Modellbau leer wird, kannst Du ihn mit dem Ladegerät wieder 
aufladen.
Aber Constant-U mit Hochsetzsteller und Widerstand als Stromlimit geht 
wohl als pragmatische Lösung auch.

von Manfred (Gast)


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Johannes D. schrieb:
> Es gibt ja schon 20.000 mAh Stunden Powerbanks für knapp 10 Euro.

20Ah an 3,6Volt!

Umgerechnet auf 14 Volt bleiben 5 Ah, mal Wirkungsgrad des Wandlers 
bekommst Du maximal 4 Ah in die Motorradbaterie rein - Kinderkram.

von Kurt (Gast)


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Es gibt diverse Angebote für Solarpanel mit Laderegelung für 12 V
Blei-Akkus.

Für's Winterhalbjahr kann das Panel fast senkrecht in Richtung Süd
montiert werden, dann sollte Schnee bald wieder runterrutschen...

von Harald W. (wilhelms)


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Johannes D. schrieb:

> Erhaltungsladegerät

Wenn es Dir um die Pflege der Batterie im Winter geht,
solltest Du diese eher ausbauen, mit nach Hause nehmen
und im Früjahr wieder einbauen.

von moppedfahra (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wenn es Dir um die Pflege der Batterie im Winter geht,
> solltest Du diese eher ausbauen, mit nach Hause nehmen
> und im Früjahr wieder einbauen.

Genau so macht man das!

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Kurt schrieb:
> Es gibt diverse Angebote für Solarpanel mit Laderegelung für 12 V
> Blei-Akkus.
>
> Für's Winterhalbjahr kann das Panel fast senkrecht in Richtung Süd
> montiert werden, dann sollte Schnee bald wieder runterrutschen...

Kommt da wirklich was raus im Winter? Zumindest wenn ich so ein Ding ins 
Auto lege, schafft es überhaupt die 50mA Leckströme auszugleichen, also 
so von November bis Februar?

Ich habe mir einen Schaltregler aus irgendeinem Gerät ausgesägt und mit 
einem Trimmer versehen auf 13,x V eingestellt. Anfangs bekam er 20V aus 
NiCD-Monozellen einer Notstrombeleuchtung, aktuell sind 2 
12V/6Ah-Bleiakkus dran. Muß aber auch nur jeweils eine Woche halten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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moppedfahra schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Wenn es Dir um die Pflege der Batterie im Winter geht,
>> solltest Du diese eher ausbauen, mit nach Hause nehmen
>> und im Früjahr wieder einbauen.
>
> Genau so macht man das!

War auch mein erster Gedanke nach dem Lesen des Eingangsposts. Alles 
andere ist Quatsch. Was hindert Dich am Ausbauen des Akkus?

von DoS (Gast)


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moppedfahra schrieb:
> Harald W. schrieb:
>
>> Wenn es Dir um die Pflege der Batterie im Winter geht,
>> solltest Du diese eher ausbauen, mit nach Hause nehmen
>> und im Früjahr wieder einbauen.
>
> Genau so macht man das!

Ja, so sollte man das machen. Ich hatte einmal eine CB400N und eine 
Tenere XTZ660. Die hatten einen Seitendeckel/Sitz, darunter war die 
Batterie. Ich hatte eine Katana, da musste die Sitzbank runter, der 
Luftfilterkasten musste raus, dann hatte man sich bis zur Batterie 
gegraben.
Dann habe ich mir eine BMW R1150R gekauft. Da musste der Sitz runter, 
der Tank.musste runter (ist im Winter randvoll wegen Korrosion). Dazu 
benötigte man Schlauchklemmen (wegen Einspritzanlage ein Drucksystem mit 
Rücklauf) und das war mir dann zu nervig.
Ein Händler hat einmal versucht die Batterie ohne das Prozedere zu 
wechseln. Dabei hat er eine Schnellkupplungen zerstört. Ich war zum 
Glück dabei. Nach dem Anlassen hat die Benzinpumpe fürchterliche 
Geräusche gemacht. Er meinte, die Einspritzpumpe sei defekt. Ich meinte, 
ob es sein kann, dass die Pumpe durch die beschädigte Schlauchklemme 
Luft zieht. So war es dann auch. Ich habe meine BMW immer über die 
Bordspannungsbuchse geladen - bei dem Konstruktiven Irrsinn.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Na, Mittlerweile kann es auch schiefgehen, die Batterie zu lange 
ausgebaut zu haben, oft braucht bei einigen neuen Motorräder das 
Steuergerät etwas "Saft" um seine Parameter zu halten.
Eine zu lange Zeit ohne Batterie kann da sehr unangenehme 
"Nebenwirkungen" haben.
Mitunter bis zu:
"Habe keine Lust mehr anzuspringen da ich mein Code verloren habe"

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Johannes D. schrieb:
> ich habe in einer Garage Motorräder stehen und diese ist leider ohne
> Steckdose. Leider habe ich keine preisgünstiges
> Erhaltungsladegerät/Ladegerät mit eigenem Akku entdecken können.

18V Solarpanel und eine Diode.

https://www.conrad.de/de/p/conrad-components-yh-75x90-solarmodul-191347.html
https://www.conrad.de/de/p/diotec-ultraschnelle-si-diode-1n4148-sod-27-75-v-150-ma-162280.html

> Kommt da wirklich was raus im Winter?

Ja genug. Das hatte ich einige Winter lang so in Betrieb.

von Olaf (Gast)


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Ach Leute, ihr seid doch alle coole Etechniker mit ganz dollen 
Messgeraeten oder? Warum benutzt ihr die nicht einfach mal?

Ich hab das bei meiner R1200GS mal gemacht. Der Ruhestrom betraegt dort 
0.58mA. Das kriegen die meisten hier ja noch nichtmal fuer ihren Arduino 
hin. :-D
Selbst wenn ich also einen Grund sehen wuerde wieso man im Winter nicht 
fahren kann, und den sehe ich eigentlich nicht, dann wuerde die Kiste 
damit sicher ueber Monate rumstehen koennen.

Wenn ihr irgendwie extreme Werte misst dann ist dort entweder etwas 
defekt um das man sich kuemmern sollte, oder irgendein Vorbesitzer hat 
die Kiste dumm verbastelt. Letzeres ist gerade bei der Elektrik nicht so 
selten weil da viele traurig wenig Ahnung haben.

Ansonsten sei auch noch mal auf meine Strommessung an der R1200GS im 
Anhang hingewiesen.

Ihr seht dort das der Ladestrom etwas 3s nach Motorstart bereits negativ 
wird, die Lichtmaschine also die Batterie laedt. Bereits nach 6s geht 
der Strom fast auf 0 zueck. Die notwendige Energie zum anlassen ist also 
nach 6s im Leerlauf wieder in der Batterie. Wenn ihr also alle 2Monate 
den Motor fuer 30s anwerft habt ihr keine Probleme mehr.

Probleme hat man nur manchmal mit alten Motorraedern aus den 80/90ern. 
Also z.B sowas wie meine GPZ1000RX mit 4xVergaseranlage. Aber auch die 
hatte nie ein Problem mit ihrer Batterie, sondern immer nur damit das so 
ein Rennmotor sehr hohe Ansprueche an die Benzinqualitaet stellt die 
nach 2-4Wochen in der Schwimmerkammer nicht mehr gegeben sind. 
(Startpilot hilft. .-)
Aber bei allem mit Einspritzung sollte es da keine Probleme mehr geben.

Olaf

von Johannes D. (balou)


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Moin,

will ich alles nicht. :-)
Solarpanel: tiefe Tiefgarage :-)
Ausbauen: Fahre die auch im Winter, manche aber sehr selten. War mit 
einer vorgestern beim TÜV und musst ziemlich lang starten bis sie 
ansprang. Da gerde bei uns Salz liegt, will ich damit keine Tour machen. 
Mir tut es weh die jetzt mit "halb" voller Batterie stehen zu lassen. 
Ich will die Dinger immer Einsatzbereit haben und habe auch gar kein 
Platz in der Wohnung für die Batterien.

Ich baue das mal mit dem Akkupack und dem Hochsetzsteller. Ca. 1/4 der 
Energiemenge der Batterie sollte ja reichen, zur Not lade ich den Akku 
halt zwei mal, sehe ja ob der Pack leer wird.

von Der Klaus (Gast)


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Johannes D. schrieb:
> Solarpanel: tiefe Tiefgarage :-)
> Ausbauen: Fahre die auch im Winter
> ... habe auch gar kein Platz in der Wohnung für die Batterien.
>
> Ich baue das mal mit dem Akkupack und dem Hochsetzsteller. Ca. 1/4 der
> Energiemenge der Batterie sollte ja reichen, zur Not lade ich den Akku
> halt zwei mal, sehe ja ob der Pack leer wird.

Parkst Du ev. deine Dose genau daneben?
Aber mach das man besser so wie im Eingangspost geschrieben. Was anderes 
wolltest du doch auch nicht hören ...

von Johannes D. (balou)


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Der Klaus schrieb:
> Aber mach das man besser so wie im Eingangspost geschrieben. Was anderes
> wolltest du doch auch nicht hören ...

Doch :-)
Das mit den Modellbauakkus fande ich noch eine gute Idee (habe ich aber 
leider nicht und das kostet recht viel). Ein alter großer Bleiakku und 
ein Laderegler würde auch noch gehen. Aber Ausbau oder Solar geht halt 
nicht.

Der Klaus schrieb:
> Parkst Du ev. deine Dose genau daneben?

verstehe ich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick L. schrieb:

> Na, Mittlerweile kann es auch schiefgehen, die Batterie zu lange
> ausgebaut zu haben, oft braucht bei einigen neuen Motorräder das
> Steuergerät etwas "Saft" um seine Parameter zu halten.
> Eine zu lange Zeit ohne Batterie kann da sehr unangenehme
> "Nebenwirkungen" haben.
> Mitunter bis zu:
> "Habe keine Lust mehr anzuspringen da ich mein Code verloren habe"

Anscheinend haben die Werkstätten solange bei den Herstellern
gemeckert, bis diese Ihre Motorräder weniger praxistauglich
bauten und damit den Werkstätten wieder mehr zu tun hatten. :-)
Ich wusste nicht, das es bei Motorrädern derart schwierig ist,
die Batterie auszubauen. Da hatte ich bei Autos noch nie Probleme.
Dann würde ich als Alternative zu der komplizierten Technik des
TEs einfach einen grösseren Autoakku neben das Motorrad stellen
und diesen über die hoffentlich eingebaute "Strombuchse" des
Motorrads parallel schalten. Den Autoakku würde ich dann alle
drei Monate zuhause aufladen. Das sollte für einen Winter reichen.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ich wusste nicht, das es bei Motorrädern derart schwierig ist,

Doch ist es bei bestimmten Modellen.

Bei der Yamaha TDM 850 musste ich erstmal das Moped an einer Kette 
aufhängen um dann das hintere Federbein zu lösen um dann erst an die 
Batterie zu gelangen. Ohne eine Aufhängung konnte man die Batterie 
garnicht ausbauen, denn ohne Federbein sackte das Moped ab und das 
nichtnur bei neuen Modellen, die TDM war aus dem Jahr 1999.

Ich habe ihr dann eine 12V-Steckdose verpasst über den ich im 
Fahrbetrieb das Handy/Navigationssystem betrieb und über Winter ein 
Ladungserhaltungs-System installierte.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald W. schrieb:
> Ich wusste nicht, das es bei Motorrädern derart schwierig ist,
> die Batterie auszubauen.

Das wusste ich auch nicht... Sorry, aber dann kann ich nur sagen: Fahre 
besser Fahrrad. Und nein, kein E-Bike. Ansonsten: selber schuld.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Der allgemeinen Entwicklung folgend müßte die Batterie hinter einer 
eingeschnappten Plastikverkleidung sitzen, deren Rastnasen bei 
winterlichen Temperaturen brüchig werden. Dahinter dann ein wilder 
Verhau aus hauchzarten Aluminiumrohren für wichtige 
Betriebsflüssigkeiten mit der Stabilität von Seeigelstacheln, der einen 
ähnlich verhangenen Blick auf die Batterie erlaubt wie die Fenstergitter 
des Serail auf seine Insassinnen. Die Batterie selbst angeschraubt mit 
5-Stern-Torx mit Innenpin und asymmetrischen gekrümmten Armen 
(Mechanikerspitzname des Profils "sterbender Seestern mit Bauchschuß"), 
sowie an den Polklemmen Abreißschrauben mit definiertem Anzugsmoment.

Und natürlich ein verdongeltes Batteriemanagementsystem in der 
Masseleitung.

von Olaf (Gast)


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Schonmal den Aluhut abgenommen und hinter euch geschaut ob ihr gerade 
verfolgt werdet?

Ich hab doch oben gezeigt das es bei der R1200 keine Probleme gibt. Fuer 
Motorradahnungslose, die R1200GS ist der VW-Golf unter den Motorraedern. 
Also das seit 20Jahren am meisten verkaufte Standardmodell in Europa und 
Deutschland.

Wenn ich meine Batterie im uebrigen mal abklemme hab ich auch ein 
Problem. Ich muss dann die Uhr neu einstellen....


Bizarr auch das es im Internet jede Menge weitere Threads gibt wo die 
Leute irgendwelche Probleme gibt und denen dann erstmal empfohlen wird 
doch die Batterie abzuklemmen weil das die Sache dann loesst.


Ich denke aber in beiden Faellen wird es besser helfen die Kiste mit 
Weihwasser zu besprenkeln. Oder Eigenurin! :-D

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> musste ich erstmal das Moped an einer Kette
> aufhängen um dann das hintere Federbein zu lösen

Wollvieh W. schrieb:
> Der allgemeinen Entwicklung folgend müßte die Batterie ...

Da bin ich ja froh, dass ich nur einen Deckel mit dem Zündschlüssel 
öffnen muss. Die Batterie wird darunter von einem Gummiband gehalten.

Die Inder haben das KISS Prinzip noch drauf.

von Udo S. (urschmitt)


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Olaf schrieb:
> Ich hab doch oben gezeigt das es bei der R1200 keine Probleme gibt. Fuer
> Motorradahnungslose, die R1200GS ist der VW-Golf unter den Motorraedern.

Es gibt aber andere Modelle wie deine R1200GS
Und es gibt eine Eigenentladung des Bleiakkus, die ist höher als deine 
gemessenen 0,5mA.
Also einfach mal über den eigenen Tellerrand schauen.
Die Welt ist immer größer als der eigene Horizont.

von Udo S. (urschmitt)


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Johannes D. schrieb:
> Sollte ja für die Erhaltungsladung reichen. Was meint ihr?

Ich glaube einige haben bei dem Satz verstanden dass du eine dauerhafte 
Erhaltungsladung damit machen willst.
Das dürfte problematisch sein, wegen Eigenverbrauch des Wandlers und 
Abschaltung der Powerbank bei zu wenig Strom.

Um damit aber alle 4 Wochen den Motorradakku wieder aufzufrischen dürfte 
das eine praktikable Lösung sein.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:

> Um damit aber alle 4 Wochen den Motorradakku wieder aufzufrischen dürfte
> das eine praktikable Lösung sein.

Wenn der Akku nicht sowieso schon "abgenuddelt" ist, würden wohl
auch 3 Monate (also einmal Mitte Winter) reichen.

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