Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik schnell reagierender Feuchtigkeits Sensor


von Ingo S. (ingo-s)


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Hi,

suche einen schnellen Sensor, der im sub-Sekunden Bereich Feuchtigkeits 
Änderungen messen kann. Das Interface kann digital oder Analog für einen 
uC sein.

Habe eben mal in einigen Datenblättern nachgesehen und dazu keine 
Angaben gefunden.

Ein Modellbau Kollege möchte beim Durchfliegen einer Thermik Blase die 
Feuchtigkeits Änderung neben anderen Werten für spätere Auswertungen 
aufzeichnen.

Gibt es überhaupt Feuchtigkeits Sensoren, die so schnell reagieren?

Gruß Ingo

: Bearbeitet durch User
von Mombert H. (mh_mh)


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Im "sub-Sekunden" Bereich messen ist kein Problem, solange die 
Feuchtigkeitsänderungen klein genug sind. Möchtest du relative oder 
absolute Feuchtigkeit haben? Mit welchen Windgeschwindigkeiten muss der 
Sensor klar kommen? ...

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Du suchst einen mit digitaler Schnittstelle?!

von Wolfgang (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Gibt es überhaupt Feuchtigkeits Sensoren, die so schnell reagieren?

Ja klar. Die Luftfeuchte siehst du als Absorption im Infrarot.
-> Absorptionsmessstrecke

von Ingo S. (ingo-s)


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So ein thermik Segler fliegt im Bereich 30 bis 36km/h, wobei der Sensor 
auch im durchgelüfteten Rumpf untergebracht sein könnte. Ob absulute 
oder relative Luftfeuchtigkeit gemessen werden soll, ist erst mal 
zweitrangig.

Der Sensor sollte optimal mit 3,3V arbeiten. Für ein analoges Signal bis 
3V steht schon ein Messeingang bei einem vorhandenen Sensor bereit. Bei 
einer I2C/SPI Schnittstelle würde ich ihm einen passende 
Sensorelektronik bauen.

Es geht ja erst mal um einen Versuch, um zu sehen wie stark sich die 
Luftfeuchtigkeit innerhalb einer Themikblase verändert.

Laut eueren Angaben ist die Messung schnell genug, nur welchen Sensor 
nun testen? Wahrscheinlich läuft es auf einen Test mit unterschiedlichen 
Fabrikaten hinaus.

Gruß Ingo

von Wolfgang (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Es geht ja erst mal um einen Versuch, um zu sehen wie stark sich die
> Luftfeuchtigkeit innerhalb einer Themikblase verändert.

Die absolute Feuchte ist die gleiche, wie am Boden, wo sich die Blase 
ablöst.

von Mombert H. (mh_mh)


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Ingo S. schrieb:
> Laut eueren Angaben ist die Messung schnell genug, nur welchen Sensor
> nun testen? Wahrscheinlich läuft es auf einen Test mit unterschiedlichen
> Fabrikaten hinaus.
Einen der schnell genug ist ... in deinem Fall reicht vermutlich der 
billigste den du finden kannst, weil der Messfehler (Sensor + Aufbau) 
deutlich größer sein wird als die Unterschiede, die du messen willst.

Ingo S. schrieb:
> Es geht ja erst mal um einen Versuch, um zu sehen wie stark sich die
> Luftfeuchtigkeit innerhalb einer Themikblase verändert.
Das kann man mit den Grundlagen der Thermodynamik ausrechnen.

von Urs H. (uher)


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Ingo S. schrieb:
> Gibt es überhaupt Feuchtigkeits Sensoren, die so schnell reagieren?

Ich würde mal behaupten Nein. Jedenfalls keinen von der Stange und 
halbwegs akzeptabler Genauigkeit.

von Purzel H. (hacky)


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Man kann sich das Leben schon schwer machen. Eine Thermikblase loest 
sich vom Boden als adiabatisches Luftpacket ab. Hat eine gewisse 
Groesse, und Werte. Wenn man dan nun mit dem Segler durchjagt, bringt 
man zusaetzliche Turbulenzen rein. Kannst du die Thermikblase in 3D 
zeitaufgeloest simulieren ? Dann das durchfliegen auch noch ?

Geht es darum, optimal fliegen zu koennen, oder um Simulationen zu 
verifizieren ?

Ich wuerd's mal probieren mit Ballonen zu messen

: Bearbeitet durch User
von Ingo S. (ingo-s)


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Vom Kollegen habe ich jetzt erfahren, das er den honeywell HIH-5031 
schon mal stationär getestet hat, und keine ausreichend schnelle Messung 
feststellen konnte.

Im Datenblatt habe ich gefunden:
Response time (1/e in slow moving air)   5s

Was ist e für eine Einheit?

Gruß Ingo

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Fuer den BME280 wird tau = 1 Sekunde angegeben.

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Beim Segelflug durch unterschiedliche Wetterzonen wuerde ich aber auch 
Betauung erwarten, was den meisten Sensoren nicht besonders gefaellt...

von Ingo S. (ingo-s)


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Soweit ich den Kollegen verstanden habe möchte er im Flug die Luftdichte 
messen, Temperatur und Druck  misst er schon, ihm fehlt halt noch die 
Luftfeuchte.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Es gibt Snsoren die schnell genug sind.
Das sind Optische mittels IR Laser, und Spektral CCD Sensor.
Wird in der Chemie eingesetzt, um Reaktionsfreudige Substanzen zu 
Verarbeiten.

Allerdings sind die weit weg von den hier erwarteten 
Preisvorstellungen.

von Stefan F. (Gast)


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In einem Passagierflugzeug habe ich mal erlebt, dass man plötzlich 
fällt, als ob man durch eine Zone geflogen ist, wo die Luft nicht 
tragfähig war. Ich hatte es damals "Luftloch" genannt.

Passiert das auch bei Drohnen? Wenn ja, ist bestimmt nicht leicht, sie 
dabei unter Kontrolle zu halten, oder?

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Passiert das auch bei Drohnen? Wenn ja, ist bestimmt nicht leicht, sie
> dabei unter Kontrolle zu halten, oder?

Ja das gibt es Tatsächlich.
Und mann nennt sie auch gerne "Luftlöcher"

Im Endeffekt entstehen die gerne bei Abwinden oder aber wen du einen 
Extremen Stoß Rückenwind kassierst dann Sackt vor allem die Kleinen 
Flieger (Meine Tochter liebt dass wenn das passiert) können da schon mal 
so richtig grob absacken.

Es hängt aber eigentlich nicht mit der Tragfähigkeit der Luft zusammen, 
sondern mit dem Abriss des Luftstroms.

Beim Segeln sind das Auf und Abwinde die dir zu schaffen machen.

Drohnen alias (Quadkopter) sind aber da tatsächlich weniger anfällig, da 
sie solche Sachen, meist sogar automatisch auskorrigieren können.

Dafür sind sei erheblich Windanfälliger.
Dies macht hingegen beim Landen von Flugzeugen wieder viel aus.
Du musst bei Seitenwind eigentlich Quer landen und erst ganz kurz vor 
dem Aufsetzen dann den Flieger "gerade" stellen.

Modellflieger machen bei starken Seitenwinde, gerne Bruchlandungen ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


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"Luftlöcher" gibt es nicht.

Es handelt sich einfach um Turbulenzen. Es kommt dabei auch nicht zu 
einem Abriss (Stall).

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Cyblord -. schrieb:
> Es handelt sich einfach um Turbulenzen. Es kommt dabei auch nicht zu
> einem Abriss (Stall).

ganz im Gegenteil dass sind die Häufigsten Start und Landeunfälle wen 
der Luftstrom wegen plötzlicher Luftböhe abreist.
Deshalb startet mann nach Möglichkeit immer gegen den Wind weil bei 
Rückenwind kann das sehr schnell passieren.

Aleine bei uns im Verein hatten wir schon 2 solche fälle gehabt.
1 x sogar mit Totalschaden, zum glück kam Pilot und Passagier mit Blauen 
Flecken davon.

Wenn die Geschwindigkeit der Tragfläche zu Gering ist fehlt der Auftrieb 
und wenn der Boden dann zu nahe ist ...Krasch...

Da ich selber schon über 40 Jahre Heli und Sportflieger fliege, habe ich 
da genug Erfahrung mit,

von Cyblord -. (cyblord)


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Patrick L. schrieb:

> ganz im Gegenteil dass sind die Häufigsten Start und Landeunfälle wen
> der Luftstrom wegen plötzlicher Luftböhe abreist.

Habe ich was anderes behauptet?
Hier ging es aber um "Luftlöcher" im Reiseflug die jeder Flugpassagier 
kennt.
Vgl. dazu die Frage von Stefan.

Nicht um Abrisse bei Start und Landung. Wobei die nun auch nicht an der 
Tagesordnung sein sollten. Keine Ahnung wie das bei deinem Verein so 
ist. Bei uns wird nüchtern geflogen.

Willst du uns jetzt erzählen dass im Reiseflug beim gefühlten Absacken 
des Flugzeugs die Strömung abreist und der Stall Alarm im Cockpit 
losgeht?

> Deshalb startet mann nach Möglichkeit immer gegen den Wind weil bei
> Rückenwind kann das sehr schnell passieren.

Krasse Erkenntnis. Ist ja ganz neu.

> Da ich selber schon über 40 Jahre Heli und Sportflieger fliege, habe ich
> da genug Erfahrung mit,

Es fehlt wohl eher daran den Kontext einer Frage zu erfassen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Wenn man dan nun mit dem Segler durchjagt, bringt
> man zusaetzliche Turbulenzen rein.

Grundprinzip eines Seglers ist es, nicht turbulent, sondern laminar 
durchzufliegen. Wirbel an den Flügelspitzen versucht man möglichst zu 
unterbinden.

von Wolfgang (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Deshalb startet mann nach Möglichkeit immer gegen den Wind weil bei
> Rückenwind kann das sehr schnell passieren.

Der Start gegen den Wind erfolgt, weil dann bei gleichem 
Beschleunigungsweg die TAS höher ist, d.h. die Abhebegeschwindigkeit 
schneller erreicht wird.

von Max M. (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Man kann sich das Leben schon schwer machen. Eine Thermikblase loest
> sich vom Boden als adiabatisches Luftpacket ab. Hat eine gewisse
> Groesse, und Werte. Wenn man dan nun mit dem Segler durchjagt, bringt
> man zusaetzliche Turbulenzen rein. Kannst du die Thermikblase in 3D
> zeitaufgeloest simulieren ? Dann das durchfliegen auch noch ?

Die Fragestellung ist schon interessant.
In der Meerestechnik verwendet man Freifallsonden mit sehr schneller und 
genauer Messtechnik, um die Schichtung des Wassers zu untersuchen.
Die verschiedenen Schichten unterscheiden sich erheblich in Temperatur, 
Salzgehalt und Dichte.
Das hat ein paar interessante Anwendungsfälle.
Für eine exakte Sonarortung muss man die Dichte kennen und unter einer 
thermischen Grenzschicht kann man sich vor dem Sonar verstecken.

Wolfgang schrieb:
> Absorptionsmessstrecke
http://www.bayceer.uni-bayreuth.de/mm/en/top/diss/95578/Masterarbeit_Daniela_Pfab.pdf

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