Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Feuchtemessgerät für Holz mit zwei Messspitzen.


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wie solche Messgeräte grundsätzlich funktionieren, muss natürlich nicht 
erklärt werden.

Mein Problem bzw. die große Frage ist aber: Wie kann man damit eine 
Genauigkeit erreichen, dass diese Dinger tatsächlich die Bezeichnung 
"Messgerät" verdienen? Im Bau- oder Forstgewerbe sind sie ja durchaus 
Stand der Technik und ich werde mich hüten, deren Benutzer für dumm zu 
halten.

Dennoch - wie gelingt es denn damit, halbwegs verlässliche Messwerte zu 
gewinnen, wo doch augenscheinlich bereits die geringste Veränderung des 
Andruckes* oder des Neigungswinkels** genügen dürfte, um die Ergebnisse 
ganz erheblich zu verändern?

Wo ist der Trick?

* ich weiss, manche der Geräte haben gefederte Elektroden
** ich weiss, die Vorgabe ist "senkrecht", aber wer schafft das denn 
ganz genau ohne Anlage?

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Wo ist der Trick?

Der Trick ist, dass bei genauen Messgeräten die Elektroden nicht 
angedrückt sondern eingeschlagen werden, und es einen dicken Katalog mit 
den Korrekturfaktoren je nach Holzart gibt.

Bei den einfachen geht es eh nur um den Brennwert. Da sind Schätzungen 
genau genug.

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Walter T. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Wo ist der Trick?
>
> Der Trick ist, dass bei genauen Messgeräten die Elektroden nicht
> angedrückt und sondern eingeschlagen werden, und es einen dicken Katalog
> mit den Korrekturfaktoren je nach Holzart gibt.

Ok, das klingt plausibel.
Aber es klingt nicht nach " ... mal eben im Vorbeighen messen ... "

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Mein Problem bzw. die große Frage ist aber: Wie kann man damit eine
> Genauigkeit erreichen, dass diese Dinger tatsächlich die Bezeichnung
> "Messgerät" verdienen?
Gar nicht.

> ich werde mich hüten, deren Benutzer für dumm zu halten.
Mein Kaminfeger hat mir auch schon mal eine Rechnung über die "Messung 
der Holzfeuchte" geschickt und reklamiert, dass das Holz zu feucht sei. 
Ich habe ihm gewantwortet, dass ich grade kein Brennholz im Hof habe und 
er die Rechnung meinem Nachbarn schicken soll. Wofür soll man die 
Benutzer dieser Geräte nicht halten?

> Wo ist der Trick?
Ein richtiges Holzfeuchtemessgerät hat zwei isolierte Hartmetallnägel, 
die mit einem Rammgriff ins Holz gehämmert werden:
https://eidertal-messtechnik.de/Gann-Ramm-Elektrode-M-18
Da macht es dann auch níchts aus, wenn es grad zuvor mal kurz geregnet 
hat...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Aber es klingt nicht nach " ... mal eben im Vorbeighen messen ... "

Sowieso nicht, das Holz muss direkt vor dem Messen frisch gespalten 
werden, damit du die Feuchtigkeit im Inneren misst.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Alles klar, danke.

Also doch kein elektro-chemisch-mechanisches Hexenwerk.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Mein Kaminfeger hat mir auch schon mal eine Rechnung über die "Messung
> der Holzfeuchte" geschickt und reklamiert, dass das Holz zu feucht sei.
> Ich habe ihm gewantwortet, dass ich grade kein Brennholz im Hof habe und
> er die Rechnung meinem Nachbarn schicken soll.

War da nicht so ein kurioses Gesetz, dass man als Besitzer eines Kamins 
stets Holz bevorraten muss (damit es geprüft werden kann)?

von noreply@noreply.com (Gast)


Lesenswert?

Frank E. schrieb:
> Wo ist der Trick?

Erfahrung.

Habe auch ein Holzfeuchtemessgerät als "Schätzeisen".

Holz jetzt vor kurzem in die Heizung geräumt. 20 % gemessen. 5 Tage 
später schöne Risse im Stirnholz. Das ist die Erfahrung.

Und wenn es mit den "Schätzeisen" etwas besser werden soll. Wie oben 
erwähnt, nochmal spalten und im Inneren messen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.