Aus Interesse mal ein defektes LED-Leuchtmittel aufgemacht, was denn so kaputt sein könnte, natürlich hat ein LED-Chip den schwarzen Punkt. Alle anderen LEDs sind ok. Aber die Lötverbindungen sind merkwürdig. Mittels Heizplatte und Heißluft einige verbliebene Chips 'ausgelötet', oder zumindest versucht, allerdings fielen die meisten schon beim leichten Anstoßen mit der Pinzette ab. Die Kontaktflächen von LED und Leiterplatte sind schwarz. Ist das Oxidation ? (Fotos sind mit Handy durchs Okular leider grottig)
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...naja, VOR dem Entlötprozess wäre interessant gewesen. Ich glaube das kommt durchs bf Lötzinn und deinen Prozess. Klaus.
Sieht aus wie olle vergammelt Lötpaste, die nie erhitzt wurde.
Beitrag #6941622 wurde vom Autor gelöscht.
Ich hab nochmal probiert mit Heißluft, aber da schmilzt absolut nix auf. Seltsames Zeug.
Krass. Wieder was gelernt. Ist aber eher was altes und Billigmodell, oder? Klaus.
Also scheint die LEDs sind nicht gelötet sondern geklebt. Alle Versuche mit bis zu 400°C Lötkolben haben keinen Effekt auf die schwarze Paste. Es ist stark leitfähig aber nicht lötbar. Die LED´s selber lösen sich bei Kontakt mit dem Lötkolben (310°C) auch nahezu sofort auf, keine Kontaktfläche (Metall) zu identifizieren. Scheint was neues aus der Billigecke zu sein.
> Die LED´s selber lösen sich bei Kontakt mit dem Lötkolben (310°C) auch > nahezu sofort auf, keine Kontaktfläche (Metall) zu identifizieren. Ja, das ist leider typisch. LEDs sind sehr temperaturempfindlich. > Scheint was neues aus der Billigecke zu sein. Sowas ist nicht einfach zu loeten. Die LEDs sind empfindlich und gleichzeitig sind sie auf einer Platine welche die Waerme besonders gut abgeben soll. Ich hab auch schon welche gesehen die deshalb mit speziellem Niedertemperaturlot geloetet wurden. Und sowas loetet sich richtig kacke. Vielleicht hat da einer seinen Prozess nicht 100% im Griff gehabt oder noch ein falsche Profil auf dem Ofen gehabt. Olaf
Richard B. schrieb: > ? Bekannter Fehler? > Es wird nicht gelötet? Weil der Bestücker seinen Job nicht versteht und die Lötparameter nicht korrekt auf die MCB angepasst hat. Wird dadurch erschwert das die ganz billigen LEDs einen nicht wärmestabilen Billigkunststoff verwenden und fast schneller schmelzen als die Lötpaste. So punktuell angepappt können die Led später ihre Wärme nicht an die MCB abgeben und machen die Grätsche.
Was auch gut möglich ist, das bei der Oberflächenveredelung (Galvanik) was schief gelaufen ist. Kontakte für ICs und LEDs bestehen meist aus irgendwelchen Bronzen (Phosphorbronze o.ä.) Die müssen erstmal lötbar verzinnt werden. Einfach da Zinn drauf, is nich. Das Zinn würde per Diffusion irgendwann sich mit der Bronze (Kupfer-Zinn Legierung) vermengen. Darum kommt auf die Bronze zunächst eine Nickelsperrschicht als Diffusionsbarriere 1 µm reicht). Auf die Nickelschicht wird dann Zinn abgeschieden. Wenn was mit der Nickelschicht nicht stimmt und die sich durch thermischen Stress ablöst, kann das das selbe Fehlerbild zeigen. Die Ursachen können vielfältig sein. Z.B. schlecht entfettete Kontakte, Wasserstoff im Metallgitter eingelagert, Galvanikprozess mit zu hoher Stromdichte gefahren, falsche Badtemperatur...
Max M. schrieb: > die ganz billigen LEDs einen nicht wärmestabilen > Billigkunststoff verwenden und fast schneller schmelzen > als die Lötpaste. Ich bin sprachlos. So kenne ich das nicht. Ich habe aber nur mit Philips zu tun. Noch nie gehört so etwas...
Richard B. schrieb: > Ich bin sprachlos. So kenne ich das nicht. > Ich habe aber nur mit Philips zu tun. > Noch nie gehört so etwas... Doch leider ist das echt so. Ich bastel aktuell aus "UV" LED's einen mobilen Belichter zum kleben von UV panzergläsern. Dabei verwerte ich die originalen "Belichter" (drei LED auf einer kleinen Platine) und hole die LED dort ebenfalls mit Heißluft runter. Das geht nur mit Geduld ohne die LED zu verformen oder sogar ganz zu halbieren! Und wirklich nur dadurch h das man die LED von der platine schiebt, abkühlen lässt, auf der neuen Platine plaziert und danach ohne sie zu berühren mit Heißluft wieder anlötet. Jede Weiße (Taschenlampe, Blitz) LED aus einem Smartphone lässt sich tausende Mal besser löten, und bei denen brutzeln es gerne auch mal das Plastik ein bisschen.
Kilo S. schrieb: > mobilen Belichter zum kleben von > UV panzergläsern. Bist du einer von den Panzerknackern? :) Kilo S. schrieb: > Das geht nur mit Geduld ohne die LED zu verformen oder sogar ganz zu > halbieren! Und wirklich nur dadurch h das man die LED von der platine > schiebt, abkühlen lässt, auf der neuen Platine plaziert und danach ohne > sie zu berühren mit Heißluft wieder anlötet. Hoffen wir mal, dass die das (länger) überleben... Klaus.
Richard B. schrieb: > Ich habe aber nur mit Philips zu tun. > Noch nie gehört so etwas... Glasfaser verstärkter Kunststoff gegen 'recykelte PET Flasche' Wenn man die billo Teile per Heißluft löten will, sehen die aus wie ein verbranntes Toast, bevor die Paste schmilzt. Die LED Chips selber sind ganz okay, aber wenn man an jedem halben cent sparen will kommen Hersteller wohl auf sowas. Das Packaging macht einen großen Teil der LED Kosten aus. Nichia: Keramik Gehäuse, Silikon Verguss, Kupfer Chipträger mit Sperrschicht. Wummpeng: Billo Kunststoff Gehäuse, vergilbender Epoxy Verguss, verzinnter Chipträger aus 'ich war eine Weißblechdose' Material. Für eine Nichia bekomme ich dann aber 10 Wummpeng. Der Bestücker lässt die so kurz wie möglich im Ofen, mit möglichst niedriger Temperatur weil die sonst verschmurgelt aussehen. Billige Paste, billige Led, billiger Bestücker, keine Endkontrolle, Aliexpress Massenware für Europa, für die man keine Garantie übernehmen muss. Mit Dampfphase würde das nicht passieren. Mit dem Chinakracher Durchschubofen, bei dem man nicht mehr Hitze von unten und weniger von oben geben kann, kommt dann sowas bei raus. Die Leds sind durchaus zu verarbeiten und machen viel 'bang for the buck'. Hier hat eben der BWLer produziert und nicht der Techniker.
Kilo S. schrieb: > Dabei verwerte ich die originalen "Belichter" (drei LED auf einer > kleinen Platine) und hole die LED dort ebenfalls mit Heißluft runter. Werden diese wiederverwendet? Jeder Lötprozess degradiert diese LEDs. Welche LEDs sind das?
Richard B. schrieb: > Werden diese wiederverwendet? > Jeder Lötprozess degradiert diese LEDs. > Welche LEDs sind das? Die LED belichter die bei den Gläsern bei sind, taugen höchstens für das fixieren der Ecken wenn man die mittlere LED genau über der ecke plaziert. Wiederverwendet werden können sie, nur einzeln (3 LED) sind die niemals stark genug den Kleber in einem Stück dur h zu Härten. Ab 5 Stück parallel betrieben kann man nach 3 Stunden erwarten das der Kleber langsam härtet. Wir machen das im Laden unter "echten" (geschlossener belichter) UV Röhren, also wirklich starkem UV Licht. In den darf mann definitiv nicht hineinsehen ohne Schutzbrille. Welche LED das auf den beigelegten "belichtern" sind, keine Ahnung! Ja, jeder lötprozess degradiert einen großen Teil dieser LED stark, ich gebe auch null Garantie darauf das die auch nur annährend UV Spektrum ausgeben. Aber die "papierprobe" hat ergeben das es wohl funktioniert. Platine nebst Gehäuse im Bild. (Anhang)
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Hier mein eigenbrutzel, ja die dicke zinnschicht ist absichtlich dort, dient der wärmeverteilung. 15 UV LED auf einer umgebauten platine eines dieser beigelegten "Belichter". (Ungewaschen, flussmittel ist noch drauf, daher teils so braun!) USB PID Widerstand wurde auch verändert auf ca. 4 fache stromstärke, bei 5 zusammengefassten belichtern. Original sind pro belichter 150Ohm drauf. Belichter leuchtend ist auch angehängt...
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Kilo S. schrieb: > wirklich starkem UV Licht Ich habe mal UVC Leds (~256nm) mit einem UV Sensor untersucht. Dramatische Unterschiede zwischen LEDs der gleichen Charge. Stellte sich raus, das teilweise ein hauchdünner Film Silikon zwischen Chip Die und Quarzglas lag. Das machte den Unterschied. Die Lebensdauer der Teile war grottig. Einige hielten nur Minuten, andere Wochen. Bei 12€ pro Led und einer namhaften Marke für UV Leds. (Ja, ich kann LEDs ansteuern und kühlen) Eine Schicht Tesafilm hat schon 60% des UV Lichtes geblockt. UV Leds sind ja ganz schick, aber wenn man wirklich Leistung braucht um auch noch in ein Material einzudringen, dann braucht man UV Röhren mit ordentlich Wumms. Das Preis Leistungsgefüge bei UV LEDS vs Röhre ist so unglaublich schlecht das man schon eine sehr spezielle Anwendung benötigt das sich UV LEDs lohnen. Zwischen 400-300nm geht die Transmissionkurve bei Gläsern und Kunststoffen drastisch runter. Man muss sich das ansehen und die passende UV Quelle dazu haben, sonst kann man da lange drauf rumstrahlen.
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