Mir fiel kein wirklich besserer Titel ein und ich hoffe er passt so. Also hier im Forum ist die Mehrzahl der Aktiven beruflich auch in dem Thema aktiv und ein weiterer großer Teil übt sein Hobby enthusiastisdch aus was mich hoffen lässt, dass ihr mein Problem kennt und vielleicht eine Lösung habt. Also bei meinen Tastköpfen habe ich die zwei üblichen Wege zur Verwendung. Die Probleme bei beiden stören mich regelmäßig. (1) Anschluss der Masseklemme und Kontaktieren des Signals mit Tastspitze bzw Haken. Da löte ich z.B. ein Stück Draht an einen Masspunkt, wo die Klemme dran kommt. Der Punkt ist dann möglichst nah an dem Signal was ich messen möchte. Das ist i.d.R. auch möglich, weil gnd-vias ja eigentlich immer mal zu finden sind. Die müssen dann halt so groß sein, dass man da löten kann. Aber bei einem evaluation Board an eine Reiche Pfostenstecker (und selbst wenn die in 100 Mil sind) ist eigentlich schon zu eng mit der Masseklemme und schließt benachbarte Pins darauf kurz. Das Testsignal per Klemme abzugreifen bedingt dann meistens ein kurzes Drück Draht oder Litze anzulöten. Mit Der Spitze direkt abgreifen geht manchmal, manchmal auch echt schlecht. Wenn wenig Platz ist, wird die Spitze schon mal zu dick, rutscht ab und wenn man 2 oder sogar mehr Signale messen will muss das ganze schon artistisch gehalten werden. Außerdem kommen durch die Masseklemme Artefakte rein. Das ist oft egal, aber wenn ich mich auf das Signal besser verlassen möchte, kann ich (2) die Federklemme auf den Prüfkopf stecken und dann darüber messen. Dies bedingt aber wieder, dass auf der Platine ein geeignetes Massevia in der Nähe des zu messenden Signals ist. Und außerdem Teststelle und Masseanschluss den richtigen Abstand haben. Sonst springt (mir jedenfalls) regelmäßig die Klemme weg. Und bei engen Stellen ist es auch hier bisweilen problematisch, überhaupt einen rutschfesten Kontakt zu bekommen. Also am besten ist es im Vorfeld zu wissen, wo später mal gemessen wird und da dann Vias und Pads vor zu sehen. Bei spi oder reset Signalen ist das ja auch machbar, aber bei der Suche nach dem Grund warum etwas nicht so funktioniert wie gewünscht, ergeben sich ja zwangsläufig unplanbare Messungen... :-( Also kennt ihr meine Probleme? Wie geht ihr damit um - habt ihr Tips handwerklicher Natur oder Messzubehör, was euch hilft? Danke euch!
Sowas ist ganz praktisch: https://www.reichelt.de/adapterleitung-bnc-al-0-64-mm-schwarz-bnc-al-0-64-p106209.html Entsprechende Testpunkte mit ausreichend großem Loch oder ausreichend große Vias muss man natürlich trotzdem lassen. Ansonsten, viel mehr als Drähtchen an Testpunkte löten (gerade, wenns aufn Logic Analyzer geht) mache ich auch nicht
Nimm die Massefeder, die jedem Tastkopf beiliegen sollte. Was zur Not auch geht, ist eine Längsterminierung mit 2x 100 Ohm, HF-Leute schreien jetzt vermutlich auf. Genau genommen hängt Dein Messaufbau davon ab, was Du messen willst. Wenn Du im ms-Bereich was am Prozessor (GPIO) messen willst, wirst Du Überschwinger/Einbrüche nicht sehen (wollen). Wenn Du im zweistelligen ns-Bereich was sehen willst, brauchst Du einen guten Tastkopf und Signal und Masse eng beieinander abgenommen. Zur Not geht eine eingelötete Adernendhülse als Massekragen und ein gedrehter Stecksockelpin. LeCroy verkauft so was ähnliches für 100EUR pro Satz.
Für rein mechanische Probleme (niederfrequentes Signal, aber wenig Platz) könnte man diese Klepse https://www.reichelt.de/miniatur-klemmpruefspitze-0-64-mm-rot-micro-kleps-rt-p106206.html?PROVID=2788&gclid=Cj0KCQiAuP-OBhDqARIsAD4XHpcN5TSBpJN9qVxFlQkamGX72z4pDo48nCxz9eKB_IPlOklEHWm4V04aAonFEALw_wcB&&r=1 verwenden und dann mit dem o.g. Kabel auf BNC oder irgendwie auf den Tastkopf. Für hochfrequente Kleinspannungsignale gibt es für die richtigen Tastköpfe direkt Anschlüsse mit 2,54mm-Buchsen. Wenn die entsprechend auf der Platine vorgesehen sind, kann man da recht sauber kontaktieren. Schwanenhals mit federbelasteter Nadel kann auch sehr hilfreich sein. https://www.batronix.com/versand/messtechnik/platinenhalter/sensepeek/4007-PCBite-kit-L.html
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> Also kennt ihr meine Probleme? Wie geht ihr damit um - habt ihr Tips > handwerklicher Natur oder Messzubehör, was euch hilft? Ja, die Probleme hatte ich frueher auch mal. Bis ich mir dann diese Tastkoepfe gekauft habe: https://www.datatec.de/pml311-pmk-tastkopf-855-311-000 Es gibt die Teile in unterschiedlichen Bandbreiten und mit 1:10-Readout und ohne! Vorteile: 1. Deutlich kleiner als andere Tastkoepfe, daher mehr platz zum arbeiten. 2. Die Spitze ist federgelagert. Das ist MEGAGEIL. Zum einen piekst die Spitze dann immer mit einer definierten Kraft in die Messtelle und rutscht nicht ab. Und wenn man die Massefeder benutzt dann ist das System aus Messpitze und Massefeder ueber die Spitze halt beweglich. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit extrem mit einem von beiden abzurutschen. Kann man schwer erklaeren, aber wenn du einmal damit gearbeitet hast wirst du danach nie mehr mit einem normalen Tastkopf arbeiten wollen. Olaf
Wenn es was kosten darf und nicht anders geht, Tastköpfe mit einlötbaren Spitzen. um Beispiel https://www.distrelec.de/en/solder-in-probe-tip-with-tekflex-connector-20ghz-5pcs-tektronix-p77stflxa/p/30176844 5 Spitzen für rund 1000 Euro. Tastkopf dazu kostet natürlich extra.
Danke euch für die Antworten. Die letzten beiden greifen den Geist meines Posts auf, denn genau das meinte ich. Platz und Abrutschen sowohl bei Verwendung von Masseklemme als auch Feder. Der verlinkte Tastkopf von Olaf sieht interessant aus und ich denke 150 Euro als Testballon auf einem Kanal ist nicht verschwendet. Die 4-stellige Lösung.....äh ja ist eher nix für mich befürchte ich.
Rapha schrieb: > Die 4-stellige Lösung.....äh ja ist eher nix für mich befürchte ich. Selbstgemachten Z0-Tastkopf (auch LoZ-Tastkopf genannt) anlöten. Das ist nur ein 450 Ohm Widerstand an einer kurzen 50 Ohm Koaxleitung (RG-178) in ein mit 50 Ohm terminiertes Oszilloskop. (450+50):50 macht einen 10:1 Z0-Tastkopf. Wenn kein 450 Ohm Widerstand zur Hand was anderes nehmen, wie 950 Ohm (20:1) oder 1k (21:1). Spottbillig. Allerdings haben Z0-Tastköpfe ein paar besondere Eigenschaften und beim Selbstbau weiß man nicht so genau was für einen Frequenzgang der Tastkopf wirklich hat. Es gibt noch andere Varianten wie eine Spannungsteiler aus 975 Ohm und 50 Ohm. Am Widerstand 50 Ohm ein 50 Ohm Koaxkabel in ein mit 50 Ohm terminiertes Oszilloskop. Macht einen 40:1 Tastkopf.
Hi! Z0-Tastkopf kenne ich generell, aber auch da ist doch das Kontaktierungsproblem gleich und ich sehe den eher bei digitalen Signalen. oder würdest du dann den Widerstand und ein gnd-Stümmelchen immer direkt anlöten?
Ja, das mache ich seit vielen Jahren so. Möglichst kurze Verbindung zu GND, und direkt den TK am Punkt anlöten
> Ja, das mache ich seit vielen Jahren so. Möglichst kurze Verbindung zu > GND, und direkt den TK am Punkt anlöten Ich denke mal man sollte unterscheiden ob man wie der TO von Tastkopf redet, also bis Frequenzen von 300Mhz, vielleicht noch 500, oder aber von richtiger HF, also deutlich ueber 1Ghz. Da sind Tastkopfe ja generell wegen ihrer kapzitiven Last uninteressant. Ausser natuerlich megateure und sehr spezielle aktive Tastkoepfe. Dort wird man dann als armer Mensch vermutlich zu Messzwecken irgendeinen 50R Ausgang vorsehen und dann ist es z.B easy einfach eine UF.L Buchse auf die Platine zu machen und da ein 50R Pigteil drauf zu stecken und von da mit SMA direct in den Oszi. Ich denke wer einen U1818B von Keysight in seine Schaltung loetet wird hier eher weniger zu finden sein. :-D https://www.datatec.de/keysight-u1818b-probe Aber fuer alles halbwegs normale ist IMHO der PMK Tastkopf schon optimal. Die Firma stellt im uebrigen auch die Tastkoepfe fuer den einen anderen Luxushersteller her. (Tek, Agilent, R&S) Ihr koennt die also auch direkt beim Oszihersteller kaufen, aber das labeln verdoppelt natuerlich den Preis. .-) Olaf
Manche Tastköpfe können Stiftleisten im 0.1" Raster aufnehmen (P6247 z.B.). Sowas kann man recht problemlos in seine Leiterplatten reinintegrieren.
Man koennte vielleicht auch einfach 10Stk hiervon kaufen: https://de.aliexpress.com/item/1005003621675581.html ...die Spitze direkt in die Schaltung loeten und hinterher wegwerfen. Fuer den Preis wird man bei Tek vermutlich noch nichtmal eine Hakenklemme bekommen. :) Olaf
Rapha schrieb: > oder würdest du dann den Widerstand und ein gnd-Stümmelchen immer direkt > anlöten? Warum denn nicht?
Das war eine Frage nach seiner Praxis, also Bestätigung ob ich das richtig verstehe. Warum nicht wäre vielleicht Fehlersuche, wo man an zahlreicheren Stellen kontrollieren will oder an räumlich engen Stellen mit z.B. vielen kleinen Vias oder Pins.
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