Hallo zusammen, mich interessiert die Funktionsweise von digitalen Potentiometern. Ich habe im Internet gesehen, dass die ICs mehrere Widerstände enthalten und je nach Abgriffspunkte des Wipers bzw. Schalter, der umgelegt wird, ergibt sich die über dem Potentiometer abfallende Spannung. Ich frage mich nun, ob die Versorgungsspannung folglich mind. so groß sein muss, wie die über dem Poti abfallende Spannung. Außerdem hat mich gewundert, dass es kaum Potentiometer gibt, über die mehr als 7V abfällt. Gibt es hierfür einen speziellen Grund? Grüße kathal99
Es lässt sich wohl nicht vermeiden, dass die Analogschalter zur Beeinflussung von Analogsignalen mit Spannungen arbeiten müssen, die größer (egal, ob positiv, oder negativ) als das Analogsignal sind. Schon mit altmodischen Analogschaltern aus der 4000er Reihe (CD4051..3) konnte man Analogsignale im Bereich der Logikversorgungsspannung schalten. Bei V_DD - V_SS = 15 V waren das 15 Vpp, also 7,5 V +/- 7,5 Vp. Wenn das nicht reicht, ist dein Schaltungskonzept unausgereift. Der Rest der Welt kommt damit jedenfalls klar.
Achso: Digitalpotentiometer sind auch nur Analogschalter mit definierten Widerständen im Analog-Schaltweg. Die haben die gleichen Einschränkungen.
Mi H. schrieb: > mich interessiert die Funktionsweise von digitalen Potentiometern. Ich > habe im Internet gesehen, dass die ICs mehrere Widerstände enthalten und > je nach Abgriffspunkte des Wipers bzw. Schalter, der umgelegt wird, > ergibt sich die über dem Potentiometer abfallende Spannung. Ja. > Ich frage mich nun, ob die Versorgungsspannung folglich mind. so groß > sein muss, wie die über dem Poti abfallende Spannung. Ja. > Außerdem hat mich gewundert, dass es kaum Potentiometer gibt, über > die mehr als 7V abfällt. Gibt es hierfür einen speziellen Grund? Du meinst sicher "über denen mehr als 7V abfallen dürfen". Ja. Siehe 2. Du siehst also: "digitale Potentiometer" taugen nur im Ausnahmefall als direkter Ersatz für ihre "analogen" Namensgeber. Dafür knacken, rauschen und knistern sie nicht. Und haben exzellente Reproduzierbarkeit und exzellenten Gleichlauf.
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Mi H. schrieb: > Gibt es hierfür einen speziellen Grund? Einer der Gruende ist, dass digitale Potis eigentlich ein rechter Kack sind. Und man davon ausgehen kann, dass wenn man meint, ein dig. Poti dringend zu brauchen, man doch eigentlich immer auf dem Holzweg ist. Klingt komisch, ist aber so. SCNR, WK
Dergute W. schrieb: > wenn man meint, ein dig. Poti dringend zu brauchen, man doch eigentlich > immer auf dem Holzweg ist. Die waren so gut wie ausgestorben, aber dann kam die Entwicklergeneration "Arduino". Ich vermute, dass ein Großteil der Produktion ihren Weg in Bastlerschubladen gefunden hat. Mi H. schrieb: > Ich frage mich nun, ob die Versorgungsspannung folglich mind. so groß > sein muss, wie die über dem Poti abfallende Spannung. Nicht nur das. Sie muss sogar auf dem selben Potential liegen. Genaueres steht im Datenblatt des vorgesehenen Bauteils.
Dergute W. schrieb: > Und man davon ausgehen kann, dass wenn man meint, ein dig. Poti dringend > zu brauchen, man doch eigentlich immer auf dem Holzweg ist. > Klingt komisch, ist aber so. Die haben durchaus ihre Anwendungszwecke - wie bei den meisten besonderen Bauteilen. Ich verwende so etwas beispielsweise in der einmaligen Konfiguration von analogen Steuersignalen (AD5170).Und da bestimmt gleich wieder jemand um die Ecke kommt mit 'nimm doch einen uC' kann er gleich überlegen wievielPapier er dafür schreiben will um den zusätzlichen Controller nach EN50128 (Safety im Bahnbereich) am Gutachter vorbei zu bekommen...So ein Digitalpoti kann nämlich noch als HW durchgehen. Oder in einer dynamischen Variante (AD5259) - da liegt der Vorteil dass der Nachweis der entsprechenden Funktion per Analogdaten nachgewiesen werden kann (abgesehen davon dass eine mumerische Variante an dem zu kleinen Parameterspeicher scheitert - der natürlich nicht einfach vergrößert werden kann) Es gibt also schon Anwendungsgebiete für die Teile :).
Icke schrieb: > Ich verwende so etwas beispielsweise in der einmaligen Konfiguration von > analogen Steuersignalen (AD5170). Mouser meint dazu nur: - Lagerbestand: Nicht verfügbar - abgekündigt Ich hab sowas auch noch nie benötigt.
Icke schrieb: > So ein Digitalpoti kann nämlich noch als HW durchgehen. Und da musst du nichts nachweisen? Nichtmal was passiert wenn dein Controller am Zeiger dreht und die Werte im Poti auf MAX setzt? Den Auditor will ich auch haben...
Icke schrieb: > > Die haben durchaus ihre Anwendungszwecke - wie bei den meisten > besonderen Bauteilen. > > Ich verwende so etwas beispielsweise in der einmaligen Konfiguration von > analogen Steuersignalen (AD5170).Und da bestimmt gleich wieder jemand um > die Ecke kommt mit 'nimm doch einen uC' kann er gleich überlegen > wievielPapier er dafür schreiben will um den zusätzlichen Controller > nach EN50128 (Safety im Bahnbereich) am Gutachter vorbei zu > bekommen...So ein Digitalpoti kann nämlich noch als HW durchgehen. > > Oder in einer dynamischen Variante (AD5259) - da liegt der Vorteil dass > der Nachweis der entsprechenden Funktion per Analogdaten nachgewiesen > werden kann (abgesehen davon dass eine mumerische Variante an dem zu > kleinen Parameterspeicher scheitert - der natürlich nicht einfach > vergrößert werden kann) > > Es gibt also schon Anwendungsgebiete für die Teile :). So ist es! Z.B. Audiobedienterminal mit reichlich analogen Ein- und Augängen, jeder per Digitalpoti einstellbar.
Nur so zur Information... Was die Spannungen angeht, es gibt z.B. den ISL22323 der auch +/-5V also wie 10V kann, obwohl der selber nur an einer 5V einfachen Spannung hängt. ABER! Leider ist auch speziell dieser IC zur Zeit bei Mouser nicht erhältlich. Wenn interessant, eventuell mal bei Mouser nur nach ISL223 suchen und sich anzeigen lassen, was es da sonnst noch so an Poti-ICs des Types ISL... gibt, welche Eigenschaften die haben und welche verfügbar sind...
NichtWichtig schrieb: > Z.B. Audiobedienterminal mit reichlich analogen Ein- und Augängen, jeder > per Digitalpoti einstellbar. Das ist aber eindeutig letztes Jahrtausend. Bei meinen Mischpulten (Presonus und Soundcraft) geht's ziemlich geradeaus in den ADC und ab da zum DSP.
Tom schrieb: > es gibt z.B. den > ISL22323 der auch +/-5V also wie 10V kann, obwohl der selber nur an > einer 5V einfachen Spannung hängt. Das liest sich im Datenblatt aber anders: The ISL22323 features a dual supply, that is beneficial for applications requiring a bipolar range for DCP terminals between V- and VCC. Betrieb mit Spannungen am Poti die außerhalb der Versorgung liegen, sehe ich da nicht.
Lothar M. schrieb: > NichtWichtig schrieb: >> Z.B. Audiobedienterminal mit reichlich analogen Ein- und Augängen, jeder >> per Digitalpoti einstellbar. > Das ist aber eindeutig letztes Jahrtausend. > Bei meinen Mischpulten (Presonus und Soundcraft) geht's ziemlich > geradeaus in den ADC und ab da zum DSP. Falsch, das schon in diesem. LPC2119, bisken i2c, paar Analog-Switche, die Digtalpoties und gänzliche ohne DSP oder solchen Overkill. DSP ist ein Teil das ohne Software nix macht, viel Geld kostet und bei der Bahn-Zulassung entsprechende Hürden hoch setzen würde.
NichtWichtig schrieb: > Falsch, das schon in diesem. > > LPC2119, Axo, der braucht dann keine Software/Zulassung/Zertifizierung? NichtWichtig schrieb: > DSP ist ein Teil das ohne Software nix macht, viel Geld kostet und bei > der Bahn-Zulassung entsprechende Hürden hoch setzen würde. Na,denn: Senk ju for mixing wiss doitscheban! Und ich bleib dabei: Dergute W. schrieb: > Und man davon ausgehen kann, dass wenn man meint, ein dig. Poti dringend > zu brauchen, man doch eigentlich immer auf dem Holzweg ist. > Klingt komisch, ist aber so. SCNR, WK
NichtWichtig schrieb: > LPC2119 "LPC2109/2119/2129 Single-chip 16/32-bit microcontrollers" Nochn Versuch... > bei der Bahn-Zulassung entsprechende Hürden hoch setzen würde. Bahnzulassung ist aber neu hier im Thread und betrifft garantiert <<0,01% der Audiogeräte. Dieter W. schrieb: > Betrieb mit Spannungen am Poti die außerhalb der Versorgung liegen Im Beitrag "Re: DigiPoti für hohe Poti Spannungseingänge" finden sich einige.
NichtWichtig schrieb: > Z.B. Audiobedienterminal mit reichlich analogen Ein- und Augängen, jeder > per Digitalpoti einstellbar. Dafür nimmt man aber spezielle Lautstärkesteller, wie den PGA2310, die logarithmisch und klickfrei stellen und auch entsprechende Rausch- und Störabstände haben. Die können auch +/-15V.
Lothar M. schrieb: > NichtWichtig schrieb: >> LPC2119 > "LPC2109/2119/2129 Single-chip 16/32-bit microcontrollers" > Nochn Versuch... > >> bei der Bahn-Zulassung entsprechende Hürden hoch setzen würde. > Bahnzulassung ist aber neu hier im Thread und betrifft garantiert > <<0,01% der Audiogeräte. > > Dieter W. schrieb: >> Betrieb mit Spannungen am Poti die außerhalb der Versorgung liegen > Im Beitrag "Re: DigiPoti für hohe Poti Spannungseingänge" finden sich > einige. Wo ist Dein Problem mit dem LPC2119? Der steuert u.a. die DigitalPotis, ein LCD, sämtliche i2c GPIOs, CAN, etc pp. Bahnzulassung ist nicht neu, das hatte Icke schon mit der EN50128 angeführt.
NichtWichtig schrieb: > das hatte Icke schon mit der EN50128 angeführt. Da ging es aber nicht um eine Lautstärkeeinstellung, sondern um die "einmalige Konfiguration von analogen Steuersignalen". Denn ein "Audiobedienpanel" hat mit "Safety im Bahnbereich" ja wohl kaum was zu tun. Oder sollte es dabei darum gehen, dass man die Warntöne nicht ganz ausschalten darf? Falls ja, dann bleibt da in Bezug noch die Frage, von der Paul schrieb: > was passiert wenn dein Controller am Zeiger dreht > und die Werte im Poti auf MAX setzt? Oder eben MIN... Aber seis drum: wer die Lösung seiner elektronischen Probleme in einem Digitalpoti findet, der soll ruhig eines nehmen. Zum Glück gibt es solche Bauteile ja.
Lothar M. schrieb: > NichtWichtig schrieb: >> das hatte Icke schon mit der EN50128 angeführt. > Da ging es aber nicht um eine Lautstärkeeinstellung, sondern um die > "einmalige Konfiguration von analogen Steuersignalen". Denn ein > "Audiobedienpanel" hat mit "Safety im Bahnbereich" ja wohl kaum was zu > tun. Oder sollte es dabei darum gehen, dass man die Warntöne nicht ganz > ausschalten darf? > Spielt das eine Rolle ob es Lautstärken oder andere analoge Größen sind die man damit einstellt? Die Behauptung das die Dinger nutzlos sind ist jedenfalls falsch. Und die von mir genannte Anwendung ist 15 Jahre alt und hat weder ADC noch DAC, die Audiogeschichte ist rein analog und es gib etliche mögliche Quellen/Senken die je nach Anwendung durchgeschaltet werden. Da ist man gezwungen die Pegel an beiden Seiten anpassen zu können. Oder eben heute wo ein Verstärker Rechnergestützt mit VoIP arbeitet, da wollen manche Kunden das nach dem Einschalten sofort ein rein analoger Betrieb der Endstufe an definierter Quelle mit konfigurierbarer Lautstärke möglich ist bis das der µC (Linux) mit seinen codecs gebootet und sich beim Master angemeldet hat. Da helfen Digitalpotis mit gespeicherten Werten preiswert und gut. > Falls ja, dann bleibt da in Bezug noch die Frage, von der > Paul schrieb: >> was passiert wenn dein Controller am Zeiger dreht >> und die Werte im Poti auf MAX setzt? > Oder eben MIN... Ist eben eine Frage des Sicherheitsanforderung. Kommt halt drauf an was der Kunde verlangt und zu Bezahlen bereit ist. Mehr Sicherheit kostet mehr Geld. > Aber seis drum: wer die Lösung seiner elektronischen Probleme in einem > Digitalpoti findet, der soll ruhig eines nehmen. Zum Glück gibt es > solche Bauteile ja. Eben drum, das hätte schon weiter oben stehen können, hätte einiges erspart.
Icke schrieb: > So ein Digitalpoti kann nämlich noch als HW durchgehen. Wie sind denn so die Erfahrungen bezüglich der Zuverlässigkeit des EEPROM bei den Digipots? Z.B. bei den ersten AVRs hatte Atmel ja mächtig gepatzt und kein vernünftiges Power-On Reset spendiert. Die Folge war, daß der EEPROM vergeßlich wurde, bevorzugt an der Adress 0 und an der gerade ausgewählten Adresse.
Moin, NichtWichtig schrieb: > Die Behauptung das die Dinger nutzlos sind ist jedenfalls falsch. Schnauf. Ja. Also, nochmal in langsam und ausfuehrlich zum mitmeisseln: Jaaa, es mag Faelle geben z.b. bei der DoitschenBahn, wo man mal ein Dig. Poti einsetzen kann. Und von mir aus auch noch droelfzehn andere, bizarr gelagerte Problemstellungen wo man das machen kann/sollte. ABER: 99.9% aller Anfragen hier, wo's um dig. Potis geht, sind nicht von dieser Sorte. Sondern eher sowas: "Ich hab irgendeinen Oink, wo irgendwas passiert, wenn man an einem Knopp dreht. Und dieses "am Knopp drehen" soll jetzt nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch erfolgen. Von Masseverhaeltnissen, Betriebsspannungen, Stroemen und dem ganzen neumodischen Kram hab' ich leider keine Ahnung, bin aber der hoffnungsfrohen Ansicht, dass ein Dig. Poti all meine Sorgen sofort loest." Und weil das so erdrueckend oft vorkommt im Gegensatz zu den vereinzelten, bizarren aber gerechtfertigten Anwendungen von dig.Potis, deren Entwickler das dann aber einfach machen und nicht hier lange nachfragen, schrub ich weiter oben: Dergute W. schrieb: > Und man davon ausgehen kann, dass wenn man meint, ein dig. Poti dringend > zu brauchen, man doch eigentlich immer auf dem Holzweg ist. > Klingt komisch, ist aber so. Und dabei verwende ich das "eigentlich" im Sinne von "fast immer". Gruss WK
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NichtWichtig schrieb: > Die Behauptung das die Dinger nutzlos sind ist jedenfalls falsch. Hatte ich zum Glück ja auch nirgends und niemals behauptet. > Spielt das eine Rolle ob es Lautstärken oder andere analoge Größen sind > die man damit einstellt? Irgendwie schon. Denn ein falscher Reglerparameter einer Zugbremse kann sich deutlich gefährlicher auswirken als eine zu leise Durchsage... Dergute W. schrieb: > Anwendungen von dig.Potis, deren Entwickler das dann aber einfach machen Ich hab auch eines im Einsatz für eine Einstellung in einem µC-System, das nur RAM und ROM hat. Da ist dann so ein speicherndes Poti ganz nett. Aber auch dieses Desgin ist >25 Jahre alt.
>Sondern eher sowas: "Ich hab irgendeinen Oink, wo irgendwas passiert, >wenn man an einem Knopp dreht. Und dieses "am Knopp drehen" soll jetzt >nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch erfolgen. Von >Masseverhaeltnissen, Betriebsspannungen, Stroemen und dem ganzen >neumodischen Kram hab' ich leider keine Ahnung, bin aber der >hoffnungsfrohen Ansicht, dass ein Dig. Poti all meine Sorgen sofort >loest." Ja.
Vielleicht sollten die beiden Spezialisten hier mal bei Digikey anfragen, weshalb man dort mit solchen unbrauchbaren Teilen handelt und sich sogar noch den Luxus einer erklärenden Webseite leistet. Aber nur, wenn es die Arroganz mal ganz kurz zulässt. https://www.digikey.de/de/articles/the-fundamentals-of-digital-potentiometers
Sicher koennte man da mal gucken. Aber wozu. Von sehr vereinzelten Ausnahmen abgesehen, gibt es eine bessere Loesung um potentiometrisch am Knopf zu drehen.
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