Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Entlöten von DIP Schaltern


von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Guten Morgen.

Ich bin gerade dabei eine Schaltung auf einer Lochrasterplatine 
aufzubauen.
Es handelt sich um eine "Punkt-Streifenraster" Platine, (immer drei 
Löcher verbunden).

Unter anderem befinden sich einige 8-fach DIP-Schalter auf dem Board.
(solche Dinger: 
https://www.artekit.eu/wp-content/uploads/dip-switch-8-main-big.jpg)

Einen davon habe ich versehentlich "falsch" eingelötet.
(eine Position zu weit links)

Wie entlöte ich solche Dinger am besten?

DIP-ICs sind einfach, da kann man einfach die einzelnen Anschlussfüße 
mit dem Seitenschneider abschneiden und dann Fuß für Fuß warm machen und 
"rausziehen".
Aber bei den DIP-Schaltern sind die Anschlussfüße nicht "zugänglich" 
(auf der Unterseite des Gehäuses).
Beine abschneiden geht also nicht.

Alle Pins in einer Reihe zusammenlöten um sie gleichzeitig zu erhitzen 
geht auch nicht wirklich weil die Platine Lötstopplack hat.
(da kauft man mal was "ordentliches" und es macht nur Probleme ...)


In der Firma haben wir für das Auslöten von DIP Gehäusen (und ähnlichem) 
ein eigenes Werkzeug, so eine Art beheizte Zange.
Ungefähr soetwas:
https://www.circuitspecialists.com/content/image/22939/600/236.jpg

Leider habe ich zu Hause kein solch spezielles Werkzeug.
Ich habe nur eine einfache (billige) Lötstation´.

Gibt es irgendeinen Trick um solche bedrahtete Bauteile mit "nicht 
abschneidbaren Pins" irgendwie zu entfernen?
(Egal ob das Bauteil dannach ganz ist oder nicht)

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?


von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Dil-Auslötspitze/Werkzeug für Lötkolben, z.B.:
>
>
> 
https://www.googleadservices.com/pagead/aclk?sa=L&ai=DChcSEwi4sc-B6tD1AhXX4XcKHSxeCrYYABAMGgJlZg&ae=2&ohost=www.google.com&cid=CAESWuD2UqQ8hQjMIwq0F7VQXL2LOqI8WIoT3wcS20XKEPA-ppOdVeAIoTJ4KpUlFhv6AgzhJUa5jU7yACzO6iKv83qOF2IEVgXtoguQGiJDNtL0qaM7apKwF5O60w&sig=AOD64_3T0PCrwoXIyXKiS9DGHDBjsWXV9w&ctype=5&q=&ved=2ahUKEwi64ceB6tD1AhWMLewKHdbeBugQ9aACegQIARBX&adurl=

Perfekt!

Genau so etwas brauche ich!
Danke für die Empfehlung.

Wenn ich das nächste Mal dort bestelle dann kaufe ich mir gleich so eine 
Auslöt-"Spitze" und einen dafür geeigneten Lötkolben.

: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

Oder abdecken, was man noch braucht, und dann mit Heißluft.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Dil-Auslötspitze/Werkzeug für Lötkolben

Leider macht man sich mit diesen Dingern oft die Platine kaputt. Und 
wenn die Pins nicht alle gerade eingelötet sind, wird es zum 
Geduldsspiel. Ich entlöte die Pins einzeln mit Hilfe von Hohlnadeln. 
Gibt es im Set mit verschiedenen Durchmessern:

https://www.ebay.de/itm/393835440812?hash=item5bb26beaac:g:vusAAOSwr2ZZpgu8

Funktioniert wesentlich schonender für die Platine. Auch lassen sich 
seitlich weggebogene Pins damit besser aufrichten und dann ohne großen 
Kraftaufwand rausziehen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Ich nehme Entlötlitze. Die Pins bei diesen Schaltern haben normalerweise 
immer genug Spiel im Loch um das Lot einwandfrei entfernen zu können.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Klaus W. (mfgkw)


Lesenswert?

Ja, so etwas ähnliches habe ich auch und auch schon einige Male gut 
brauchen können.

Dazu: das alte Lot fließt deutlich besser raus, wenn man es gleichzeitig 
mit frischem Lot auffüllt (hört sich widersinnig an, ist aber so).
Also die Stelle gut aufheizen, frisch verzinnen und im nächsten Moment 
alles absauegen. Evtl. noch etas das Beinchen im Loch bewegen, damit es 
nicht an der Wand festklebt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> hab mir letztens das hier gekauft:

Gibts diese Dinger eigentlich auch mit Temperaturregelung?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Klaus W. schrieb:
> Dazu: das alte Lot fließt deutlich besser raus, wenn man es gleichzeitig
> mit frischem Lot auffüllt

Wenn man kein teures Zinn verschwenden will, kann man auch einfach 
Flussmittel nehmen.

von Bumsfallera (Gast)


Lesenswert?

Bei einseitigen Platinen wie deiner sollte es mit Lötsauglitze gehen. 
Etwas Flussmittel schadet nicht. Bei nicht durchkontaktierten Platinen 
kann man in der Regel soviel Zinn absaugen, dass man das IC wieder 
herausbekommt.

von Michael O. (michael_o)


Lesenswert?

Von der guten altenbVacuumpumpe zum Entladen hat noch keiner erzählt die 
ist noch die Lösung Nummer 4.

MfG
Michael

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Bumsfallera schrieb:
> Bei einseitigen Platinen wie deiner sollte es mit Lötsauglitze gehen.
> Etwas Flussmittel schadet nicht. Bei nicht durchkontaktierten Platinen
> kann man in der Regel soviel Zinn absaugen, dass man das IC wieder
> herausbekommt.

Oh nein, das ist eine Lochrasterplatine mit Lötaugen auf beiden Seiten 
...

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Michael O. schrieb:
> Von der guten altenbVacuumpumpe zum Entladen hat noch keiner erzählt die
> ist noch die Lösung Nummer 4.
>
> MfG
> Michael

Ja, haben wir in der Firma, funktioniert perfekt.
Aber es geht mir darum so etwas auch zu Hause zu machen wo ich eben 
(noch) nicht das passende Equipment habe ...

von someone (Gast)


Lesenswert?

Hier wurden ja schon einige Hinweise genannt. Das Problem ist ja bei 
solchen Bauteilen, dass man alle Pins gleichzeitig warm halten müsste, 
um das Bauteil dann am Stück rauszuziehen. Das ist natürlich lästig, es 
geht aber auch anders. Das Bauteil hat immer ein wenig Spiel; wenn man 
eine Kraft anlegt und dann einzelne Pins so weit erhitzt, dass das Lot 
schmilzt, bewegt sich das Bauteil ein wenig. Macht man das lange genug, 
kann man es so aus der Platine raushebeln oder zumindest so lange, bis 
man an die Pins zum Abzwicken kommt.
Verwenden kann man z.B. eine Gripzange oder andere Zangen, die man mit 
Gummiband zusammenhält und mit der Zange dann das Bauteil packt. Die 
lässt man dann zum Entlöten schön runterbaumeln, damit sie über die 
Schwerkraft das Bauteil aus der Platine ziehen. Man kann auch mit einem 
kleinen Schlitzschraubendreher oder einer Pinzette vorsichtig unter das 
Bauteil gehen und so an einer Seite eine Kraft erzeugen, die das Bauteil 
aus der Platine drückt; erhitzt man nun auf der Unterseite die Pins, 
dann hebt sich das Bauteil ein wenig raus.
Wichtig bei alldem: Geduld, viel Geduld. Platinen verübeln es einem, 
wenn sie zu heiß werden, also nicht so lange auf einer Stelle rumbraten, 
sondern eher mehrmals mit Gefühl arbeiten.
Viel Erfolg!

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Gibt es irgendeinen Trick um solche bedrahtete Bauteile mit "nicht
> abschneidbaren Pins" irgendwie zu entfernen?

Falls Auslötversuche nicht erfolgversprechend:
Nicht-abschneidbare-Pins ignorieren und beherzt mit einer Zange den 
Schalter zerstören - das ist meist nur Plastik. Dremel mit Trennscheibe 
geht evtl. auch - hängt von der Platinenbelegung ab.
Danach kommt man an die Einzelpins ran und kann die Platine säubern.

von Rüdiger B. (rbruns)


Lesenswert?

einen 1-fach dil schalter daneben löten

von Flip B. (frickelfreak)


Lesenswert?

An jede Pin-reihe einen dicken kupferdraht legen und mit viel zinn 
verbinden. Dann bekommst du das mit dem Aufschmelzen hin.

Absaugen geht bei doppelseitigen platinen nur so richtig mit einer 
beheizten entlötpistole.

Meine lieblingsmethode ist das aufschmelzen aller pins, da helfen auch 
manchmal 2 kolben mit breiter spitze, viel power. Wenn es nicht anders 
geht, dann seite für seite rausziehen, aber ohne zangen und gewalt, 
damit reißt man garantiert lötagen vom board.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Ja, diese Dippdinger habens in sich.
Am erfolgversprechendsten und kostengünstigsten, sind wohl diese 
Auslöthülsen (Dispenser-Spitzen!). Ansonsten hilft da wirklich nur ne 
gute Vakuum-Endlötstation/Kolben.
Aber beim ausprobieren der div. Tipps und andere "Unfälle", haben sich 
mittlerweile eh die Lötpats, duchs drauf rumbraten, vom Basismaterial 
gelöst und sich das "Problem" dadurch ebenfalls. ;D

von Dietrich L. (dietrichl)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Nicht-abschneidbare-Pins ignorieren und beherzt mit einer Zange den
> Schalter zerstören - das ist meist nur Plastik. Dremel mit Trennscheibe
> geht evtl. auch - hängt von der Platinenbelegung ab.

So würde ich das auch machen. Dabei würde ich den Dremel bevorzugen, 
dann sind die Kräfte auf die Leiterplatte nicht so groß.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Bei DIL ist eine Lötstoppmaske meistens kein grosses Hindernis, alle 
Pins einer Reihe mit einer dicken Wurst Lötzinn zu verbinden und die 
aufzuschmelzen, ich habe so schon oft Flachkabelverbinder ausgelötet. 
Meistens wird der Schalter aber sowieso beschädigt, weil er die Hitze 
nicht verträgt und sich verzieht, man kann ihn also auch gleich 
mechanisch zerlegen.

Georg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Die durchkontaktierten Lochraster haben kleinere Durchmesser, da könnte 
es schwierig werden. Vor allem wenn man die Dipschalter auch noch retten 
will.

https://www.roth-elektronik.com/de/produkte/detail/artnr/RE334-LF/category/Laborkarten+Dual+Inline
Preise von knapp 20€ pro Europakarte (Farnell, RS usw.)
Lochdurchmesser 1,00 mm

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

someone schrieb:
> Das Problem ist ja bei
> solchen Bauteilen, dass man alle Pins gleichzeitig warm halten müsste,

Nicht mit Entlötlitze oder Entlötpumpe oder Entlötsaugkolben.

von Michael G. (saveline)


Lesenswert?

Einfach selbst gebaut, die Pinzette kann man dabei weglassen :-))

https://www.youtube.com/watch?v=Lb3_JtwmCIw

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Michael G. schrieb:
> Einfach selbst gebaut, die Pinzette kann man dabei weglassen :-))
>
> https://www.youtube.com/watch?v=Lb3_JtwmCIw

Oh, das ist eine coole Idee!

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Also hier gab es sehr viele hilfreiche Lösungsansätze für dieses 
Problem.

Mir ist durchaus klar wie man mit dem richtigen Werkzeug (Heißluft, 
Vakuum-Lötsauger, Entlötzange) bedrahtete Bauteile auslötet.

Mir stehen nur diese ganzen tollen teuren Geräte leider zu Hause (noch) 
nicht zur Verfügung.

Das mit dem Draht um alle Pins zu verbinden habe ich probiert, damit 
habe ich das Teil ein wenig rausbekommen, aber sobald die Pins durch die 
Leiterplatte waren ging das nicht mehr wirklich.

Den Trick mit der "improvisierten Entlötzange" (Zigarettenanzünder) 
werde ich morgen mal ausprobieren.



Ja, bedrahtete Bauteile sind schön und toll für den "Bastlergebrauch", 
das Einlöten ist ganz einfach abe das Auslöten ist dafür eine einiges 
aufwändiger als bei SMD Teilen ...

von Michael O. (michael_o)


Lesenswert?

Abgedrehmelt habe ich noch kein Bauteil. Mit einem scharfen 
Brechklingenmesser unter dem Bauteil alle Beine abzuschneiden und sie 
dann auszulöten ist auch eine Lösung.

von Berta (Gast)


Lesenswert?


von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Ich nehme oft ganz viel Lot, und überflute alle Pins gleichzeitig.
Wenn man das ein bisschen übt, schafft man es recht oft, dass das 
gesamte Lot noch lange genug flüssig ist, um das Bauteil in einem Stück 
wieder heraus zu ziehen.
Also so ähnlich, als hätte man ein Lötbad, wo man alles eintaucht.
Bei zuviel Massefläche auf der Platine, oder alten empfindlichen 
Leiterbahnen geht das aber eher nicht.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Mir stehen nur diese ganzen tollen teuren Geräte leider zu Hause (noch)
> nicht zur Verfügung.

Brauchst du nicht. Außer du willst angeben.

Besorge dir diese Handpumpe aus Metall.

https://www.pollin.de/p/entloet-pumpe-ep-595-840003

Die ist altbewährt, robust und hat Bums.
Ich bin reumütig von welchen zwischen 5 - 20EUR zurückgekehrt.

Die DIP-Schalter haben meist relativ dünne runde Beinchen.
Die lassen sich gut freilegen.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Dietrich L. schrieb:
> Dabei würde ich den Dremel

Lötkolben, das Plastik bekommt man doch weg und dann jeden Pin einzeln 
ziehen mit Lötkolben und Pinzette.

von Zeno (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Genau so etwas brauche ich!
> Danke für die Empfehlung.

Killt oftmals die Leiterplatte.
Bei einseitigen Platinen gehen Injektionskanülen sehr gut. Die Spitze 
der Kanüle wird dazu plan geschliffen (Schrägschliff entfernt). Dann 
wird der Pin erwärmt und sobald das Lot weich ist wird die Kanüle unter 
leichter Drehbewegung auf den Pin geschoben. Sobald das Lot erkaltet 
ist, die Kanüle mit Drehbewegung abziehen.
Die Kanüle wird im Durchmesser so bemessen, das sie gerade auf den Pin 
gesteckt werden kann. Ich habe deshalb eine ganze Palette verschiedener 
Kanülen.
Das Verfahren versagt aber bei durchkontaktierten zweiseitigen LP's. Bei 
diesen Leiterplatten habe ich gute Erfahrungen mit einer Entlötpumpe 
gemacht. So etwas hier 
https://www.ebay.de/itm/124848268965?chn=ps&norover=1&mkevt=1&mkrid=707-134425-41852-0&mkcid=2&itemid=124848268965&targetid=1268559015246&device=c&mktype=pla&googleloc=9068245&poi=&campaignid=10203814770&mkgroupid=119187069821&rlsatarget=pla-1268559015246&abcId=1145991&merchantid=107668016&gclid=EAIaIQobChMIg6nCs_HS9QIVy4ODBx0wygZ0EAQYAiABEgIlNfD_BwE 
.
Bei dem Preis kann man es auch mal auf einen Versuch ankommen lassen.

von Hermann Kokoschka (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Es handelt sich um eine "Punkt-Streifenraster" Platine, (immer drei
> Löcher verbunden).

Also stinknormale 1-seitige Platine, vermutlich Hartpapier.

Andre G. schrieb:
> Mir ist durchaus klar wie man mit dem richtigen Werkzeug (Heißluft,
> Vakuum-Lötsauger, Entlötzange) bedrahtete Bauteile auslötet.

Entlötlitze hast Du aber NICHT erwogen, neben dem ganzen 
HighTech-Kokolores ist DAS ABER Deine Lösung, das wurde obig auch 
bereits erwähnt.

Auf EIN-seitiger Platine ein DIL-16 auszulöten ist Kinderkram und völlig 
problemlos und benötigt Faktor-10 weniger Zeit als überkandidelten 
Kokolores der Theoretiker hier zu lesen.

Gute Entlötlitze verwenden!
Billigkram hat oft ein Saugvermögen wie eine Marmorplatte, durch 
vorheriges tränken in Flux oder einsprühen mit "Lötlack" kann man das 
sehr verbessern.

von Hermann Kokoschka (Gast)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> hab mir letztens das hier gekauft:
> https://www.amazon.de/Elek.......
> funktioniert super, saugt die Bohrungen komplett leer.

@Christian M.:
Darf mal gefragt werden, warum Du das NICHT OHNE 7-METER-BREITEN Link 
hinbekommst?
Deine persönlichen Vorlieben+Suchbegriffe sind zwar im Link enthalten, 
aber hier doch eher uninteressant.

Nennt man das in der Grundschule jetzt "Medienkompetenz"...?

von Andreas M. (andreas_m62)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> In der Firma haben wir für das Auslöten von DIP Gehäusen (und ähnlichem)
> ein eigenes Werkzeug, so eine Art beheizte Zange.
> Ungefähr soetwas:
> https://www.circuitspecialists.com/content/image/22939/600/236.jpg

Ganz einfach:
Dann nimm deine Leiterplatte mit in die Firma und setze
die beheizte Zange an der Unterseite der Leiterplatte an.
Den DIP-Schalter kannst du nach dem Erwärmen von der Leiterplatte 
abziehen.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

https://www.farnell.com/datasheets/1811742.pdf
ich benutze die große blaue Soldapullt von Edsyn. Irgendwann braucht man 
dann eine neue, weil das Plastik auseinanderbricht, aber die hat einfach 
mehr Volumen.
Noch'n Trick, Mit Schutzbrille und Ausblaspistole hat man ein paar Bar 
mehr als mit "Vakuum". Aber das spritzt...

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Andreas M. schrieb:
> Andre G. schrieb:
>> In der Firma haben wir für das Auslöten von DIP Gehäusen (und ähnlichem)
>> ein eigenes Werkzeug, so eine Art beheizte Zange.
>> Ungefähr soetwas:
>> https://www.circuitspecialists.com/content/image/22939/600/236.jpg
>
> Ganz einfach:
> Dann nimm deine Leiterplatte mit in die Firma und setze
> die beheizte Zange an der Unterseite der Leiterplatte an.
> Den DIP-Schalter kannst du nach dem Erwärmen von der Leiterplatte
> abziehen.

Ja, das habe ich auch gemacht, aber es geht mir um eine Lösung "für zu 
Hause".

Aber etwas nachzudenken bevor man anfängt Bauteile einzulöten wäre in 
dem Fall besser als jedes Entlöterkzeug (das bräuchte man dann ja gar 
nicht...)

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Hermann Kokoschka schrieb:
> Andre G. schrieb:
>> Es handelt sich um eine "Punkt-Streifenraster" Platine, (immer drei
>> Löcher verbunden).
>
> Also stinknormale 1-seitige Platine, vermutlich Hartpapier.
>
> Andre G. schrieb:
>> Mir ist durchaus klar wie man mit dem richtigen Werkzeug (Heißluft,
>> Vakuum-Lötsauger, Entlötzange) bedrahtete Bauteile auslötet.
>
> Entlötlitze hast Du aber NICHT erwogen, neben dem ganzen
> HighTech-Kokolores ist DAS ABER Deine Lösung, das wurde obig auch
> bereits erwähnt.
>
> Auf EIN-seitiger Platine ein DIL-16 auszulöten ist Kinderkram und völlig
> problemlos und benötigt Faktor-10 weniger Zeit als überkandidelten
> Kokolores der Theoretiker hier zu lesen.
>
> Gute Entlötlitze verwenden!
> Billigkram hat oft ein Saugvermögen wie eine Marmorplatte, durch
> vorheriges tränken in Flux oder einsprühen mit "Lötlack" kann man das
> sehr verbessern.

Naja, die Entlötlitze die ich habe ist offensichtlich nicht gerade gut.
(billig Zeug aus dem örtlichen Baumarkt)
Ich wäre über Empfehlungen bezüglich "guter" Lötsauglitze natürlich 
dankbar ...

Nein, es handelt sich nicht um eine einseitige Hartpapierplatte.
Es geht um eine zweiseitige FR4 Platine mit Durchkontaktierungen.
(https://www.digikey.at/de/products/detail/vector-electronics/4614/170055)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

Die ist ja noch teurer als meine von Roth, 28,83 € Einzelpreis.
Lochdurchmesser 1,07mm, da ist nicht viel Luft

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Naja, die Entlötlitze die ich habe ist offensichtlich nicht gerade gut.
> (billig Zeug aus dem örtlichen Baumarkt)

Sowas gibt es im Baumarkt?

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Christoph db1uq K. schrieb:
> Die ist ja noch teurer als meine von Roth, 28,83 € Einzelpreis.
> Lochdurchmesser 1,07mm, da ist nicht viel Luft

Wenn ich Deinem Link folge, sehe ich folgende Staffelpreise:
Bestellmenge   Preis (netto)
01-09 Stk.   je 32.96 €
10-24 Stk.   je 32.05 €
25-49 Stk.   je 31.44 €
50-99 Stk.   je 31.13 €
ab 100 Stk.   je 30.52 €

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

Auf die gute alte Methode wie alles andere auch.

Lötzinn weg mit einer Entlötpumpe. (mir reicht das Teil mit der Feder ab 
ca. 6 Euro). Ich habe sogar noch die Ersatzspitze die ich von 40 Jahren 
gekauft habe, weil ich dachte die würde schnell schmelzen. ;)

Wenn man das sauber gemacht hat, Schraubenzieher drunter, die Pins 
anheizen und der Teil aushebeln. Ich habe übrigens von Pearl mal ein 
Computer-Reparaturset für 15 Euro gekauft, da war ein IC-Auszieher 
dabei. Das wäre eine Alternative für den Schraubenzieher. Allerdings 
bekomme ich das mit den Schraubenzieher besser hin.

Danach mit einer kleinen Telefon-Zange die Pins wieder gerade biegen und 
das war's.  So habe ich schon IC's der 74er Serie ausgelötet vor 40 
Jahren.

Aber die guten Techniken verlernt man ja. Man braucht für jeden Mist ein 
eigenen Werkzeug.

Ich persönlich hätte das Problem nie. 1. Checke ich so Fehler 3x min. 
und 2 liebe ich Sockel. ;)

von Realist (Gast)


Lesenswert?

Wow
noch ein Beitrag der meine Vorstellungen was für ein Mensch die bist 
immer mehr zu bestätigen scheint....
Ja ich mache es ähnlich auch manchmal (!)  und habe es schon lange 
gemacht.
Aber gleichzeitig ist mir klar das wir 2022 haben und es man es nun 
schon länger auch mal ((sogar viel zu oft wenn es drauf ankommt) mit 4 
lagigen (und mehr) Platinen mit teilweise Riesen thermischen Flächen zu 
tun hat wo gleichzeitig in einigen Zehntel mm Abstand aber auch kleinste 
SMD Bauteile ihr Dasein fristen und es dann halt nicht so Hemdsärmelig 
und nach "Was 1980 gut war ist es auch heute - besonders weil ich es 
beherrsche" Methode (eher die Einstellung dahinter...) funktioniert.

Hinnehmen das ehemals hart erlerntes öfter mal nur noch wenig Wert ist, 
das man Lebenslang auch handwerklich lernen muss wenn man am Ball 
bleiben will, das sich Vorgehensweisen und Werkzeuge durchaus auch 
fundamental ändern, das selbstverständniss gegenüber Werkzeugen deren 
Vielfältigkeit (für jedes Problem ein passendes und bezahlbares Werkzeug 
ist doch eigentlich traumhaft...) und vor allem:
Bescheidenheit (!) und Selbstkritik, optimaler weise eine sehr große 
Portion Selbstironie und eben nicht leben im gestern und Nachtauen der 
"ach so guten" Vergangenheit und nicht zuletzt:
Respekt gegenüber  anderen und auch (besonders)jüngeren mit ganz anderen 
Ideen und weiterverweisen...
Das alles sind Dinge die man gerade als älterer (ich gehöre mittlerweile 
auch dazu) nicht vergessen darf, ansonsten wird man sehr schnell zu den 
Typ den man in seinen jungen Jahren vollkommen zurecht nicht gemocht 
hat...

von Marcello E. (leto)


Lesenswert?

Sorry, da muss ich Schlaumeier ausnahmsweise recht geben. Löte meine 
DILs mit nem Lötkolben und Vakuumsauger (5€ Gerät) aus.
Etwas extra Lötzinn, erhitzen und dann Lötzinn absaugen. DIL mit nem 
Schraubenzieher heraushebeln (Solange das ganze noch heiss ist).
Löte so auch 16 PIN DILs aus.
Der TO schrieb ja das er kein Werkzeug hat ;-)

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Es gibt ja diese Entlötpumpen in Pistolenform mit eingebauter Heizung, 
Damit kann man den Pin aufheizen und während man absaugt, gleichzeitig 
kreisförmig um den Pin bewegen, damit kann man verhindern, dass der 
irgendwo rundum anpappt, was mit allen anderen Methoden leider recht 
häufig vorkommt. Die Teile sind als Ersatzteil recht günstig, liegen so 
um 30€. Ein passendes Netzgerät, am besten regelbar, hat wahrscheinlich 
die Mehrheit hier eh daheim.
Dass man damit halt lediglich die Heizleistung einstellen, aber nicht 
regeln kann, dürfte den doch ordentlichen Mehrpreis ner kompletten 
Entlötstation bei nur seltenem Einsatz nicht rechtfertigen. 
https://www.amazon.de/-/en/Replacement-Desoldering-Station-Bulb-915/dp/B0058CPLK4

Ich weiss jetzt nicht, ob die Gefahr bei nicht Duko Streifenraster auch 
da ist, bei Duko Platinen spart man sich damit jedenfalls ne Menge 
Arbeit.
Zur Not kann man auch diese beheizte Federpumpe verwenden, den 
Federeinsatz raus und ne Vakuumpumpe dran anschliessen. So was wie diese 
Pickelentferner sollte dafür schon reichen. Wobei ich mit so nem Ding 
leider keine guten Erfahrungen gemacht han, die Heizleistung ist viel zu 
gering und die brauchen mehrere Minuten, bis die mal warm sind. 
Besonders mit den heutigen Bleifreiloten ist das recht lästig. Zum 
auslöten geb ich normalerweise noch einiges an Bleilot dazu, das senkt 
den Schmelzpunkt schon mal um rd 50°. Es gibt auch noch Speziallote, die 
noch deutlich unterhalb der bleilote liegen, die Teile sind aber recht 
teuer und nur bei wenigen Händlern zu kriegen.  .

von Schlaumaier (Gast)


Lesenswert?

@Realist

Es gibt 2 Arten von Arbeiten.

1. Die Altmodische = Billig und effektiv und WIRTSCHAFTLICH für einen 
Hobby-Bastler der den Fehler des TO vermutlich nur 1 x macht.

Und genau DIE habe ich den TO genannt.  Man braucht nur Werkzeug was man 
eh schon hat.

2. die moderne. Dann würde ich ein Heißluft-Lötkolben mit gleichzeitiger 
elektischer Lötzin-Absaugung  benutzen. Und logo von Weller weil das ja 
das beste ist. Dazu noch ein Aushebelwerkzeug und das Teil fällt von 
alleine aus der Platine.

Bloß ist das für ein Privatmann der nur Hobby mässig was macht, nicht 
Wirtschaftlich.

Ich werde mir vermutlich dieses o. nächstes Jahr ein Heißluft-Lötkolben 
kaufen. Vom vermutlich selben Hersteller wie mein TD-931. Damit ich 
SMD's auslöten kann. Einlöten geht mit meinen Altmodischen Methoden 
nämlich so gut, wie ein Lötautomat. ;)

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Andre G. schrieb:
> Ich wäre über Empfehlungen bezüglich "guter" Lötsauglitze natürlich
> dankbar ...

gibt es überall, in der Not geht auch
Schirmgeflecht vom Koax oder Litze mit dem Lötkolben durch Kolofonium 
gezogen

: Bearbeitet durch User
von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

Ralf X. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:
>> Die ist ja noch teurer als meine von Roth, 28,83 € Einzelpreis.
>> Lochdurchmesser 1,07mm, da ist nicht viel Luft
>
> Wenn ich Deinem Link folge, sehe ich folgende Staffelpreise:
> Bestellmenge   Preis (netto)
> 01-09 Stk.   je 32.96 €
> 10-24 Stk.   je 32.05 €
> 25-49 Stk.   je 31.44 €
> 50-99 Stk.   je 31.13 €
> ab 100 Stk.   je 30.52 €

J, ich bin mir bewusst das das nicht gerade das billigste ist, aber es 
ist schwer Lochraster zu finden auf die diese 96 poligen 
Backplane-Stecker passen.

von Andre G. (andgst01)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Andre G. schrieb:
>> Naja, die Entlötlitze die ich habe ist offensichtlich nicht gerade gut.
>> (billig Zeug aus dem örtlichen Baumarkt)
>
> Sowas gibt es im Baumarkt?

Ja.

https://www.obi.at/loetmittel/lux-elektronik-abloetlitze/p/2940377

von Realist (Gast)


Lesenswert?

Wow - das hätte ich jetzt nicht für möglich gehalten - Entlötlitze (egal 
welche Qualität) in einen Baumarkt und das Vorort, so richtig zum 
mitnehmen auch noch Samstags um 15:30 Uhr - großes Daumen hoch.

Ja Online mit bestellen und warten , warten (und nochmal warten und dann 
noch  bei der Poststelle abholen wenn es besonders "gut" läuft...) ist 
viel möglich, da hat selbst so mancher Lebensmitteldiscounter sehr 
interessanter Sachen die man auch sonst nicht vor Ort erhält.
Schön zu sehen das es so etwas tatsächlich gibt, unabhängig von der 
tatsächlichen Qualität und denfrechen  Preis der Entlötsauglize - da 
soll irgendjemand noch mal gegen Baumärkte wettern...


Realist

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.