News SigFox: Mutterorganisation in “redressement judiciaire”


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die Geschäftsführer der SigFox-Mutterorganisation sowie von SigFox S.A. haben am 26. Januar vor dem Wirtschaftsgericht Tolouse einen Antraf auf “redressement judiciaire” gestellt – es ist eine Art Chapter 11-Verfahren nach französischem Recht.

Worum geht es hier?

SigFox ist einer von mehreren Vertretern des LPWAN-Genres: extrem geringe Datenraten (im Fall von SigFox wenige Messages pro Tag), dafür aber extrem hohe Reichweite und geringer Energieverbrauch. SixFox unterscheidet sich von LoRa und Co insofern, als es hier eine zentrale Mutterorganisation gibt, die die einzelnen Netze verwaltet – diese ist nun unter den Schutzschirm des “redressement judiciaire” gegangen.

Was bedeutet dies?

“Redressement judiciaire” ist eine Form des Konkurses, in dem die Weiterführung des restrukturierten Unternehmens avisiert ist: in der Airlinebranche sind derartige Insolvenzen populär, da sie die Reduktion von Pensions- und sonstigen Kosten erlauben. In vielerlei Hinsicht handelt es sich dabei um die Fortsetzung des schon seit einiger Zeit vorliegenden Schrumpfkurses – im Laufe der letzten 18 Monate hat das Unternehmen laut französischen Medienberichten rund 70 Stellen abgebaut, derzeit sind noch 350 MA übrig. Ende 2021 gab es außerdem mit dem südafrikanischen Ableger Probleme (siehe auch https://techcentral.co.za/moves-afoot-to-save-the-sigfox-iot-network-in-south-africa/203713/). Als Begründung führt das Management den Coronavirus an. Da das Handelsgericht den Antrag auf RJ annahm und eine Beobachtungsphase von sechs Monaten festlegt, ist nach Ansicht des Autors mit einer Fortsetzung zumindest der Lizenzaktivitäten zu rechnen.

Wer ist für mich zuständig

Aufgrund der bereits mehrfach erwähnten “zellularen” Struktur gilt, dass die Muttergesellschaft nicht unbedingt für Sie verantwortlich ist. Die in der Abbildung gezeigte und unter https://www.sigfox.com/en/coverage bereitstehende Webseite erlaubt durch Anklicken von Standorten die Ermittlung des jeweils zuständigen Netzbetreibers.

(Bildquelle: Screenshot)

Was weiter?

Nach Ansicht des Autors ist das Eröffnen eines Chapter 11-Verfahrens zwar unerfreulich, aber nicht unkritisch: wer je mit einer großen US-Airline geflogen ist, flog mit einem Unternehmen, das wahrscheinlich bereits mehrere Chapter 11-Runs hinter sich hat.

(BILDQUELLE: Wikimedia Commons / Aaron headly, unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International bei https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Boeing_247_%22City_of_Renton%22_(c-n_1729,_N13347)_viewed_from_above.jpg)

Im Fall von SigFox gilt ausserdem, dass der Betrieb der lokalen Netzwerke in den meisten Fällen durch einen Lizenznehmer erfolgt – es ist also davon auszugehen, dass es zumindest auf kurze Frist nicht zu Ausfällen kommt, sofern ihr Netzwerk nicht direkt von SigFox SA betrieben wird.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Jemin K. (jkam)


Lesenswert?

Das ist wirklich traurig, aber auch irgendwie nicht verwunderlich. So 
gut wie das Produkt war - die Abdeckung war nicht ausreichend um 
zuverlässig ein stationäres Produkt damit auszustatten und das Marketing 
war furchtbar. Ich habe selbst ein Produkt damit designed, welches am 
Ende aber nicht Sigfox nutzt, weil man nicht garantieren konnte, dass 
der Kunde nicht doch in einem Funkloch sitzt... Außerdem habe ich von 
Anfang an Angst gehabt, dass der Laden abschmiert.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Was ist das für ein wirrer Artikel?

> es ist eine Art Chapter 11-Verfahren nach französischem Recht.

Und wie heißt auf Chinesisch? Oder Indisch? Sag doch einfach: 
Insolvenzantrag.

> Eröffnen eines Chapter 11-Verfahrens

Wieso hat ein französisches Unternehmen in Amerika einen Insolvenzantrag 
gestellt?

> zwar unerfreulich, aber nicht unkritisch

Aha.

tamhanna: Für eine Nachricht ist das einfach viel zu viel Prosa. 80% des 
Beitrags sind überflüssig. Und wie das Verfahren in den USA genannt 
wird, interessiert hier auch niemanden. Erst recht nicht im Zusammenhang 
mit einem französischem Unternehmen.

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Wir mussten uns auch entscheiden was wir machen und haben uns dafür 
entschieden einen LoRaWAN-Gateway aufzubauen. Ist meiner Meinung nach 
die bessere Wahl für kleine IoT-Geräte.

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> Was ist das für ein wirrer Artikel?
>
>> es ist eine Art Chapter 11-Verfahren nach französischem Recht.
>
> Und wie heißt auf Chinesisch? Oder Indisch? Sag doch einfach:
> Insolvenzantrag.
>
>> Eröffnen eines Chapter 11-Verfahrens
>
> Wieso hat ein französisches Unternehmen in Amerika einen Insolvenzantrag
> gestellt?
>
>> zwar unerfreulich, aber nicht unkritisch
>
> Aha.
>
> tamhanna: Für eine Nachricht ist das einfach viel zu viel Prosa. 80% des
> Beitrags sind überflüssig. Und wie das Verfahren in den USA genannt
> wird, interessiert hier auch niemanden. Erst recht nicht im Zusammenhang
> mit einem französischem Unternehmen.


Hallo,
danke dir für dein langes Kommentar und sorry für meine langsame 
Reaktion.

Es tut mir leid, dass dir Nachricht dir zu lang vorkam. Ich bekam aber 
einige Anfragen dazu, bevor ich die Message schrieb...und wollte 
bisschen die verschiedenen Bedürfnisse balancieren und Hintergründe 
erklären.

Danke dir jedenfalls nochmals für dein Feedback und ich schulde dir in 
Budapest ein Bier

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


Lesenswert?

Mike J. schrieb:
> Wir mussten uns auch entscheiden was wir machen und haben uns dafür
> entschieden einen LoRaWAN-Gateway aufzubauen. Ist meiner Meinung nach
> die bessere Wahl für kleine IoT-Geräte.

Hallo,
ja, mit Sicherheit. Aber wie betreibst du das Netzwerk?

Wenn du technisch unqualifizierte lokale Personen verwendest, Vorsicht. 
Einem Kollegen von mir hat eine Historikerin das bei ihr zu Hause 
stehende Gateway durch Stricken eines Pullovers (!!!) ruiniert...

Tam

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


Lesenswert?

Jemin K. schrieb:
> Das ist wirklich traurig, aber auch irgendwie nicht verwunderlich. So
> gut wie das Produkt war - die Abdeckung war nicht ausreichend um
> zuverlässig ein stationäres Produkt damit auszustatten und das Marketing
> war furchtbar. Ich habe selbst ein Produkt damit designed, welches am
> Ende aber nicht Sigfox nutzt, weil man nicht garantieren konnte, dass
> der Kunde nicht doch in einem Funkloch sitzt... Außerdem habe ich von
> Anfang an Angst gehabt, dass der Laden abschmiert.

Hallo,
sorry dass ich dich da nerve - hattest du die Funklöcher der 
SigFox-Truppe gemeldet? Ich hatte damals mit Hutchison ein ähnliches 
Problem, und die haben die Antennen neu arrangiert...

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Tam H. schrieb:
> Aber wie betreibst du das Netzwerk?

Das befindet sich auf dem Dach unserer Uni und wir haben da alle 
möglichen Überspannungsschutzmaßnahmen genutzt um wirklich alles 
abzusichern. Das war auch nicht billig. Die Antenne allein hat fast 
1000€ gekostet, der Rest war noch mal so viel wert, dann die Arbeitszeit 
von zwei Leuten muss man ja nicht dazu rechnen.

Den Gateway kann jetzt wirklich jeder nutzen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.