Hallo zusammen. Ich habe keinerlei elektronische Vorkenntnisse und will eine Temperaturabhängue Lüftersteuerung für mein Schweißgerät bauen zwecks Geräuschreduzierung. Eine fertige Lösung mit allen Funktionen habe ich nicht gefunden und Microkontroller würde ich mangels Kenntnis ebenfalls gerne vermeiden. Der Lüfter ist ein 24v 0,5A DC Lüfter (2 Draht also ohne Tacho etc). Verwenden wollte ich dafür die nach meiner Recherche recht bekannt Steuerung aus einem LM317 mit einem NTC als Temperaturfühler. Diese hat jedoch das Problem, da ich das Schweißgerät auch bei Frost verwende, das es sein kann, dass die Spannung zu niedrig ist um den Lüfter am laufen zu halten, geschweige denn aus dem Stillstand in Bewegung zu versetzen, dadurch wäre der Lüfter quasi blockiert und kann Schaden nehmen. Desweiteren ist der natürlich Dreck und Alterung ausgesetzt und ich möchte sicher gehen das er immer sicher anläuft. Darum habe ich vor, parallel zum temperaturabhängigen LM317 mit NTC, einen weiteren LM317 mit einem Poti zu schalten über den ich die minimal Drehzahl einstellen kann. Sowie ein um etwa 1-2 Sekunden verzögertes Relais (öffner) das beim Einschalten den Lüfter kurzzeitig mit voller Leistung versorgt und sicher Anlaufen lässt. Das sollte dann etwa so funktionieren. - Gerät wird angeschalten und Lüfter läuft mit 24v - Relais zieht nach 1-2Sekunden an - der LM317 mit Poti versorgt den Lüfter mit z.B. 8v - Gerät wird benutzt der NTC wird warm und der LM317 erhöht die Spannung auf 24v (-Spannungsabfall) Kann man die Schaltung (siehe Foto) so bauen oder ist das grobe Unfug der sich in Rauch auflöst. Die Kondensatoren zur Stabilisierung der LM317, habe ich der Übersichtlichkeit zu liebe nicht eingezeichnet. Schon mal vielen Dank Jsteel97
:
Verschoben durch Moderator
Es genügt eine Schaltung mit nur einem LM317, die alle 3 Wünsche gleichzeitig erfüllt. Der Elko (470uF) sorgt für den sicheren Start, der NTC (470R) erhöht die Drehzahl bei Temperaturanstieg und mit dem Trimmer wird einmalig die Mindestdrehzahl eingestellt. https://youtu.be/vt2lWFa1ZZ4
Danke, dass hilft mit sehr weiter und vereinfacht die Schaltung. Wenn ich das richtig verstehe schließt der Elko den Widerstand kurz, solange bis dieser voll geladen ist. Jetzt muss ich nur noch einen passenden NTC finden damit die Ausgangsspannung von -20 bis +40 Grad etwa konstant bleibt, damit das auch im Winter funktioniert und von 40-55 Grad auf Maximum geht. Oder macht es mehr Sinn einen PTC zu verwenden, da diese einen recht scharfen Anstieg bei einer bestimmten Temperatur haben und dann mit dem Widerstand entsprechend den Platz zu tauschen?
Hi, soll beim LM317 R von Out nach Adjust nicht optimalerweise 240 Ohm betragen? Da würde ich auch nichts dran rütteln wollen. Auszug Dabla: "...8.4.1 Normal Operation The device OUTPUT pin will source current necessary to make OUTPUT pin 1.25 V greater than ADJUST terminal to provide output regulation..." ciao gustav
Die Schaltung wird so seit Jahrzehnten als Lüftersteuerung verwendet, scheint kein Problem zu geben, kommt ja auch nicht auf Präzision und Stabilität an, ist bloß ein Lüfter, noch dazu weit unter dem maximal zulässigem Strom.
Jonas S. schrieb: > Kann man die Schaltung (siehe Foto) so bauen Ein temperaturgeregelter Lüfter hat kein Problem mit dem anlaufen, wenn es immer wärmer wird bekommt er ja eines Tages volle Spannung und dann wird er schon loslaufen, egal wie kältezäh das Öl oder verstaubt die Lager sind. Das Problem hast du nur bei Lüftern die nicht geregelt sind, sondern durch Vorwiderstand oder Spannungsreduktion weit unter ihren Nennwerten betrieben werden. Wenn es Lüfter so wenig Spannung bekommt, dass er noch nicht anläuft, geht er normalerweise auch nicht kaputt, die Verluste intern sind dann nämlich auch sehr gering, das hält er aus. Erst bei völlig verklemmten Lagern, wenn er auch bei nahezu voller Betriebsspannung nicht anlaufen kann, wird der Blockierstrom eventuell zu hoch, aber da war der Lüfter schon vorher kaputt. Hauptsache der NTC ist wirklich dort wo es warm wird, z.B. am Kühlkörper montiert. Deine Erweiterungen lohnen also nicht, sie haben keinen technischen Sinn. Allerdings kostet deine Schaltung so 3V, der Lüfter bekommt also maximal 21V statt 24V und bringt maximal 76% der Leistung. Daran ändern auch deine Erweiterungen nichts.
Jonas S. schrieb: > Jetzt muss ich nur noch einen passenden NTC finden damit die > Ausgangsspannung von -20 bis +40 Grad etwa konstant bleibt, damit das > auch im Winter funktioniert und von 40-55 Grad auf Maximum geht. Wenn die Spannung (Drehzahl) in einem so großen Bereich konstant bleiben soll, dann bietet sich diese Schaltung an. Der Elko C1 mit 470uF sorgt für den Schnellstart, Q1 ist ein NPN Transistor (BC547), mit dem Trimmer R4 werden die 40°C eingestellt, mit R5 wird die Mindestdrehzahl eingestellt. Die 6V2 Z-Diode sorgt nur dafür, dass sich die Temperaturabhängigkeit der B-E Strecke des Transistors in Grenzen hält. R2 bestimmt die maximale Drehzahl.
Wow die Schaltung ist doch relativ komplex. Ich werde erstmal ermitteln mit wie wenig Spannung ich den Lüfter noch betreiben kann und ab wann er störend laut wird. Vielleicht reicht dann auch deine erste Variante. Die -20 Grad sind wohl auch etwas überzogen, ich arbeite dann doch meistens in einer Garage oder ähnlichem dazu noch die Abwärme vom Standbyverbrauch, da sind 0 Grad dann wohl doch realistischer. Vielen Dank für deine Hilfe.
MaWin schrieb: > Wenn es Lüfter so wenig Spannung bekommt, dass er noch nicht anläuft, > geht er normalerweise auch nicht kaputt, die Verluste intern sind dann > nämlich auch sehr gering, das hält er aus. Erst bei völlig verklemmten > Lagern, wenn er auch bei nahezu voller Betriebsspannung nicht anlaufen > kann, wird der Blockierstrom eventuell zu hoch, aber da war der Lüfter > schon vorher kaputt. Das mag für schwächere Lüfter stimmen, meiner ist aber als 92mm Lüfter recht klein von der Bauform und hat 24v mit 0,5A wenn der dann erst bei 12V anläuft, verbrate ich im Motor bei Stillstand 6Watt. Wäre der Lüfter deutlich schwäche hätte ich da auch keine Bedenke, aber bei dem will ich lieber auf der sicheren Seite sein.
Jonas S. schrieb: > Wow die Schaltung ist doch relativ komplex. Yep und R1 240 Ohm, wie im Dabla empfohlen. "...Der Beitrag scheint Spam zu enthalten: "6 95769"..." Also, was ist da los Admin? Wollte bloß Linkadresse einfügen. ciao gustav
:
Bearbeitet durch User
Habe jetzt meine Erwartungen, an die Schaltung weiter reduziert und bin dabei zu einem zufrieden stellenden Ergebnis gekommen. Die Schaltung reagiert nun nicht mehr auf die Absolut-Temperatur sondern auf die Temperaturdifferenz von NTC1 und NTC2, dabei stellt NTC1 den Temperaturfühler da und NTC 2 kompensiert die Umgebungstemperatur, damit bei niedrigen Einsatztemperaturen meines Schweißgerätes der Lüfter eine ausreichende Spannung bekommt. NTC1 ist ein 1k Ohm (NTCLE100E3102JBO) NTC2 ist ein 4,7k Ohm (NTCLE100E3472JBO) In der den ersten 3 Spalten sieht man die Widerstande der beiden NTCs bei entsprechender Temperatur. In Spalte 4 sieht man den darauß resultierenden Ausgangswert des LM317 wenn beide die gleiche Temperatur haben, das Schweißgerät also kalt ist. Da die Spannung im oberen Temperaturbereich etwas niedrig ist habe ich exemplarisch einen 1k Ohm Widerstand hinzugefügt und damit zufriedenstellende Werte erreicht. Ein höhere Widerstand sorgt für eine höhere Grundleistung des Lüfters und ein stärkeres Ansprechverhalten bei steigender Temperatur. Um dieses im Betrieb vernünftig einzustellen, dient der Poti 1 mit etwa 5k Ohm. In den letzten 2 Spalten sieht man die Ausgangsspannung, wenn NTC1 20°C bzw 30°C wärmer als NTC2 ist, wenn der Poti auf etwas mehr als 1k Ohm eingestellt wird, geht der Lüfter zwischen 20-30 Grad Temperaturanstieg immer aus "Vollgas". Der Kondensator C1 sorgt nach wie vor für ein sicheres Anlaufen des Lüfters. Der Nachteil dieser Schaltung ist leider das der Lüfter bei niedrigen Außentemperaturen bereits zu früh hochdreht. So würde bei einer Außentemperatur von -10 der Lüfter bereits bei etwa +15 mit Vollgas laufen, aber ich denke das lässt sich ertragen. Vielen Dank für eure Hilfe Jsteel97
Jonas S. schrieb: > Der Nachteil dieser Schaltung ist leider das der Lüfter bei niedrigen > Außentemperaturen bereits zu früh hochdreht. Da könntest du noch einen Festwiderstand parallel zum NTC schalten, damit die Auswirkung bei Kälte nicht zu groß ist.
Dann werde ich mir mal eine Exceltabelle erstellen um das zuberechnen.
Habe jetzt noch mal mit parallelen Widerständen rum gerechnet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen. Jetzt klappt es mit bloß einem NTC und dem parallelen Widerstand der die Temperaturkurve des NTC anpasst. Vielleicht verwende ich dafür auch einen Poti. Ich denke das ist jetzt die finale Version. Reicht jetzt noch der 470uF Starthilfe-Kondensator?
unabhängig der Schaltung für ein Schweißgerät würde ich einen größeren Lüfter nehmen mind. 180mm oder eher 240mm. Das Geräusch entsteht an den Schlitzen des Gehäuses, wenn du genug Platz hast würde ich den Lüfter innen mit ein paar Abstandshülsen befestigen. Damit die Lüfterräder nicht direkt an den Schlitzen dran sind. Bei einem größeren Lüfter wirds mit einem LM317 aber knapp. Man könnte auch nen 230V Lüfter nehmen und diesen wie einen Fön schalten. 50% über Diode und wenns wärmer wird die Diode überbrückt und der Lüfter läuft mit 100%. Könnte man sehr einfach mit einem NTC auf die Steuerspule eines Relais bauen, welches dann die Diode brückt.
:
Bearbeitet durch User
Thomas O. schrieb: > mind. 180mm oder eher 240mm Schön wär es, ich habe das Parkside PMSG 200. Das ganze Gerät ist gerade mal 20cm breit, davon gehen noch etwa 8cm für das Rollenfach drauf. Da bekommt man keinen größeren Lüfter rein, Abstand für Hülsen ist auch keiner (<5mm) und die Zugänglichkeit ist, sagen wir mal schwierig. Hatte auch schon die Idee das Lochblech rauszutrennen und ein klassisches Lüftergitter (Spinnennetz-Design) vorzuschrauben, das sieht dann aber auch wieder gepfuscht aus. Zumal der Erfolg des Umbaus auch fraglich ist, da der Lüfter mit 24v 0,5A bei nur 92mm wohl mit 10.000 U/min und mehr dreht. Da bleibt nur den Lüfter bedarfsgerecht zu steuern, was auch den positiven Nebeneffekt hat, dass weniger Dreck reingesaugt wird. Das Foto ist zwar nicht ideal, aber ich denke man kann die Einbausituation des Lüfters unten rechts gut erkennen.
Ich dachte du sprichst von einem herkömmlichen Trafogerat, so ein Inverter wird eh nicht soviel Kühlleistung brauchen.
Trafogeräte baut meines Wissens nach niemand mehr. Inverter ist leider auch nicht gerade Inverter, das ist hier ein 200€ billig Gerät inklusive Zubehör, das reine Gerät dürfte wohl 100€ Wert sein, das bekommt man nur so billig hin indem man das Netzteil, im oberen Einstellungsbereich an der "Kotzgrenze" betreibt. Folglich wird der Wirkungsgrad bei Volllast wohl nur um 80% liegen. Bei einer Anschlussleistung von 4,3kw (wie auch immer das mit einem Haushaltsstecker geht) sind das dann 860w Abwärme die weggekühlt werden müssen, dass schafft der Lüfter natürlich nicht und deshalb ist die Einschaltdauer bei Volllast auch nur mit 20% angegeben.
Im Eingangspost stand ja nirgends das es ein Neugerät sei. Effektivwert Strom wird mit 11,9A angegeben die 4,3kW sind also eher kurzfristig anzusehen. 2,7kW wäre realistischer. Aber so häufig schweiß man zuhause nicht mit 160A, so das die 20% ED selten zum Tragen kommen. Bei 90A sinds schon 60% ED und das wird sich mit Lüfter sicher auf 80% hochtreiben lassen, gerade weil die Hochfrequenztrafos nicht viel Wärmekapazität haben und sich in jeder Pause schnell wieder runterkühlen lassen. Bau es auf jeden fall um und berichte danach.
Thomas O. schrieb: > Im Eingangspost stand ja nirgends das es ein Neugerät sei. Ich habe auch nicht dran gedacht, dass das eine Rolle spielen könnte. Bevor dann wieder Kommentare kommen dass man sich doch lieber gleich ein "vernünftiges" Gerät kaufen soll, habe ich es nicht erwähnt. Die ED wird mittlerweile auch bei 40°C Umgebungstemperatur angegeben und da ist sicherlich noch Sicherheitsreserve seitens des Herstellers mit drin, würde mich nicht wundern, wenn die Kiste bei Raumtemperatur 90A auch dauerhaft schafft.
Hier ein letztes Update, ich habe mir die Bauteile (gleich mehrfach) bestellt und die Schaltung auf Lochrasterplatine aufgebaut. Beim ersten Versuch ist mir der Poti abgeraucht und beim zweiten der Kondensator geplatzt, letzteres war absehbar da ich den bloß als 16v Variante gekauft habe, warum der Poti abgeraucht ist konnte ich nicht herausfinden. Vermutlich habe ich zu unsauber gelötet. Jedenfalls habe ich den NTC genutzt um die Temperaturen im Schweißgerät mit abgestecktem Lüfter zu messen. Dabei kam heraus das sich das Gerät bei meiner Nutzung kaum auf 50°C erhitzt, daraufhin habe ich die Schaltung verworfen und bin zu meinem ursprünglichen Plan zurück gegangen, einfach einen Bimetallschalter (55°C/Schließer) zuverbauen. Vielen Dank an alle Beteiligten.
deinm Lüfter 24V 0,5A verbraucht 12W wenn du mit einem Poti auf 12V runterregelst dann verbrät das Poti die restlichen 12V*0,5A also 12Watt. Hast du ein 12W Poti?
Ich würde ihn aber schon früher leise mitlaufen lassen damit die 55°C erst garnicht so schnell erreicht werden. Wenn der Trafo erstmal warm ist, dann wirds ne Weile dauern in runterzukühlen. Oder den Lüfter über Diode (50%) mitlaufen lassen und der Thermoschalter überbrück die Diode das es auf 100% hoch geht.
Jonas S. schrieb: > Eine fertige Lösung mit allen Funktionen habe ich nicht gefunden und > Microkontroller würde ich mangels Kenntnis ebenfalls gerne vermeiden. Ich habe schon eine gefunden. Die wurde hier auch schon paar Mal verlinkt https://www.youtube.com/watch?v=YZBdO9iFby4
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.