Forum: HF, Funk und Felder Albrecht AE8000 sendet (plötzlich vorübergehend) nicht mehr


von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

Guten Abend allerseits,
das Problem weshalb ich hier schreibe, ist dass meine AE8000 der Marke 
Albrecht sporadisch (soll heißen es ist nicht wirklich vorhersehbar wann 
und erkennbar woher es kommt) nicht mehr sendet. Es ist etwas schwer in 
Worte zu fassen, deshalb versuche ich es mal so zu beschreiben:

Während des normalen Funkbetriebs (SWR max. 1:5 (ungefähr)) steigt 
plötzlich scheinbar die Sendendstufe aus. Es scheint mir so als wenn 
lediglich die Verstärkung fehlt, denn ein paar mW Leistung sind am 
externen analogen Powermeter erkennbar (Zeiger schlägt m.E. nach 1-2mm 
aus). Es ist übrigens unabhängig ob gerade gesentet wird oder nicht 
(wenn es im empfangsbetrieb "passier" sendet sie halt auch einfach 
nicht) und egal welche Modulationsart oder Kanal. Nach einiger Zeit 
(wenn ausgeschaltet und komplett stromlos) ist alles wieder wie vorher, 
als wär nix gewesen.

Der ganze Rest, also Oszillator, PLL (ferner Modulator und Demodulator 
für FM), Modulationsverstärker usw. funktioniert nachweislich, denn in 
nicht allzu großer Entfernung (einige Meter) ist alles was gesendet wird 
normal zu empfangen.

Ich muss allerdings hinzufügen, dass ich es bisher ausschließlich an 
meiner Außenantenne beobachtet hab, und bei selbiger weiß ich das sie 
´ne Macke hat. Das SWR liegt auch hier bei ca. 1:5 (max.). An der 
Magnetfuß (im Zimmer aufgestellt - Auto hab ich (noch) nicht) 
beispielsweise war es bisher nie. Nutze die Magnetfuß aber auch nicht 
allzu oft, sodass ich nicht 100%-ig sicher darüber Urteilen kann. Des 
weiteren ist es schon die zweite Albrecht ihrer Art, die ein solches 
Verhalten aufweist.

Dass es noch andere Faktoren gibt, die damit was zu tun haben können ist 
mir durchaus bewusst.

Was natürlich "schön" wär, ist dass es evtl. lediglich eine 
Schutzvorrichtung ist, welche die Sendeendstufe schützen soll, und sie 
(z.B. bei zu großer Erwärmung durch fehlerhafte Antenne, Überlastung...) 
abschaltet...

Wenn noch was an Informationen fehlt, gebt mir bescheid, bin für jeden 
Hinweis dankbar.

PS: Dies ist mein erster Thread/Beitrag hier im Forum, und falls es 
nicht ganz das Richtige Forum für dieses Thema ist, bitte ich dies zu 
entschuldigen, ich hab mich bisher noch nicht bei entsprechenden anderen 
Foren registrieren können (Verifizierung schlug jedes Mal fehl) ich 
hoffe aber mal es ist wenigstens das passendere "Unterforum".

Danke für´s lesen, MfG Flo

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Florian H. schrieb:
> Es scheint mir so als wenn
> lediglich die Verstärkung fehlt, denn ein paar mW Leistung sind am
> externen analogen Powermeter erkennbar

Der 2SC2078 braucht ca. 200mW um daraus 4W zu machen, wenn die Endstufe 
ein Problem hat dann koppelt die Treiberleistung trotzdem auf die 
Antenne. Die Beobachtung ist also durchaus realistisch.

Ich hatte vor zwei Jahrzehnten einen Defekt mit der Endstufe in einem 
anderen CB Gerät, da kam auch ganz wenig noch raus. Das war aber 
dauerhaft, nicht sporadisch wie bei dir. Damals war es ein 
Serien-Kondensator zwischen Endstufe und Antennenfilter, ein Tausch hat 
das Problem beseitigt. Das wäre bei dir also C130 mit 150pF ... aber 
keine Ahnung ob der einen Wackelkontakt haben kann. Da würde ich 
zumindest schauen.

von Martin L. (makersting)


Lesenswert?

Bevor du anfängst im Gerät zu suchen, überprüfe die Antenne. Wenn du 
schon selber sagst, dass die Außenantenne eine Macke hat und es nur an 
dieser auftritt, dann kann es ja fast nur daran liegen.

von dfIas (Gast)


Lesenswert?

Florian H. schrieb:
> Während des normalen Funkbetriebs (SWR max. 1:5 (ungefähr)) steigt
> plötzlich scheinbar die Sendendstufe aus. Es scheint mir so als wenn
Meinst du 5:1 oder 1,5:1?
Ein SWR von 5 entspricht einem Rücklauf von 40 % der Leistung, das mag 
tatsächlich zu viel sein. 1,5 wäre sehr gut (4 % Rücklauf).

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

Am besten du testest das Funkgerät erst mal an einen
50 Ohm-Dummy. Den kann man auch selber bauen, 20 * 1kOhm
parallel schalten und an eine PL-Buchse löten. Die
PL-Buchse in eine Blechbüchse einbauen. Dann noch eine
Einweggleichrichtung mit einer Diode und 10nF Kondensator.
Die Gleichspannung legst du an einer Buchse für
Bananenstecker, auch in die Blechbüchse eingebaut.
Nun kannst du die Gleichspannung beim Senden messen.
Wenn alles in Ordnung ist, müssen es etwa 20V sein.
Nun weißt du ob es am Funkgerät oder an der Antenne
liegt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzlast

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Florian H. schrieb:
> Während des normalen Funkbetriebs (SWR max. 1:5 (ungefähr)) steigt
> plötzlich scheinbar die Sendendstufe aus.

Vielleicht schaltet sie wegen thermische Überlastung ab. Ein SWR von 1:5 
ist nun wirklich nicht der Bringer. Das Antennenkabel soll die Leistung 
zur Antenne bringen, damit sie dort abgestrahlt wird. Wenn die Leistung 
zu einem großen Teilen zum Sender zurück reflektiert wird, ist es kein 
Wunder, dass die Endstufe murrig wird. Eine Röhrenendstufe würde 
ordentlich rote Backen bekommen.
Hast du mal geprüft, ob dein Anschluss an der Antennen verrottet ist?

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

Bernhard S. schrieb:
> amals war es ein
> Serien-Kondensator zwischen Endstufe und Antennenfilter, ein Tausch hat
> das Problem beseitigt. Das wäre bei dir also C130 mit 150pF ... aber
> keine Ahnung ob der einen Wackelkontakt haben kann. Da würde ich
> zumindest schauen.

Du meinst jetzt also ich sollte bei C130 mal nachsehen, ob der noch in 
Ordnung ist? Wie z.B. kalte Lötstellen oder so?

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

@makersting:
Die werde ich auch nochmal Prüfen, kann nämlich sein dass wieder mal 
Wasser reingelaufen ist...

: Bearbeitet durch User
von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

dfIas schrieb:
> Florian H. schrieb:
>> Während des normalen Funkbetriebs (SWR max. 1:5 (ungefähr)) steigt
>> plötzlich scheinbar die Sendendstufe aus. Es scheint mir so als wenn
> Meinst du 5:1 oder 1,5:1?
> Ein SWR von 5 entspricht einem Rücklauf von 40 % der Leistung, das mag
> tatsächlich zu viel sein. 1,5 wäre sehr gut (4 % Rücklauf).

Ich meine natürlich 1,5:1 (auf der Skala des Messgerätes steht halt nur 
"1,5"). 5:1 würde ich nie so lassen. Ich hab es schon immer so gemacht 
dass ich das SWR so niedrig wie nur irgendwie möglich zu halten, als 
Obergrenze eben 1,5:1, nur weniger als 1,2:1 ist mit der Antenne nicht 
möglich, es sei denn ich nutze die Matchbox - die macht 1:1, hat aber 
auch wieder Verluste, wenn auch nur gering im Vergleich zu einer 
Fehlanpassung...

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> Am besten du testest das Funkgerät erst mal an einen
> 50 Ohm-Dummy

Stimmt! auf so eine Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Ich glaub auf 
dem Dachboden liegt sogar noch so eine Konstruktion (nur ohne Kondenator 
und Diode) vom vom Vorbesitzer des Hauses...

Ich neheme mal an ich soll mit 10nF auskoppeln und danach mit der Diode 
Gleichrichten, um es mit einem normalen Multimeter o.Ä. messen zu 
können?

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Florian H. schrieb:
> Du meinst jetzt also ich sollte bei C130 mal nachsehen, ob der noch in
> Ordnung ist? Wie z.B. kalte Lötstellen oder so?

Ich mein das ist eine wilde Ferndiagnose meinerseits, aber ja da würde 
ich hinschauen. Schlechte Lötstelle, irgendwas gebrutzelt oder so. 
Ansonsten kannst du versuchen zu messen. Mit einem Tastkopf und 
Oszilloskop eingestellt in den größten Messbereich kannst du die 
Sende-HF sehen, wenn auf der einen Seite des Kondensators die volle HF 
Spannung anliegt und auf der anderen Seite deutlich weniger dann wäre 
hier der Defekt. Ansonsten ist der ganze Teil zwischen der Endstufe und 
dem Antennenanschluss der Bereich in dem ich suchen würde, da du ja 
schreibst dass PLL+VCO+Modulation weiter funktionieren.

Wenn du kein Scope hast, dann würde ich mit 1N4148 einen Detektor bauen 
und ein Multimeter zum Messen der Dioden-Gleichspannung.

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

Ein Oszi hab ich, nur geht das bloß bis ca. 33kHz...
Ich könnte aber versuchen ob es klappt extern auf die X-Achse ein 
höherfrequentes Signal (als "Zeilenfrequenz") zu speisen.. Vermute aber 
da brauche ich doch dann wenigstens so ~70kHz?

C130 sieht so augenscheinlich erstmal gut aus, nicht schwarz, keine 
kalten kalte Lötstellen (kann aber mal nachlöten), oder gar Riss.

Bleibt also nur erstmal messen...

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

von Florian H. schrieb:
>Ich neheme mal an ich soll mit 10nF auskoppeln und danach mit der Diode
>Gleichrichten, um es mit einem normalen Multimeter o.Ä. messen zu
>können?

Nein, du brauchst nicht mit einen Kondensator auskoppeln,
die HF die aus dem Funkgerät rauskommt hat keinen
Gleichspannungsanteil. Also direkt mit der Diode gleichrichten,
die Diode läd den 10nF Kondensator auf, der liegt mit einen
Bein auf Masse. Parallel zum Kondensator kannst du dann die
Gleichspannung messen.

Beitrag #6963932 wurde vom Autor gelöscht.
von Florian H. (hocketiger2003)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Also so wie im Schaltbild im Anhang?

von Bernhard S. (gmb)


Lesenswert?

Günter Lenz schrieb:
> die HF die aus dem Funkgerät rauskommt hat keinen
> Gleichspannungsanteil.

Er will ja nicht nur am Antennenausgang messen, sondern auch z.B. an der 
Endstufe. Und dort liegt am Ausgang die volle Betriebsspannung an.

von Bernhard S. (gmb)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So etwa wäre mein Vorschlag

Einen 100nF könnte man noch parallel dazu ans Multimeter hängen

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

von Florian H. schrieb:
>Also so wie im Schaltbild im Anhang?
Ja, ohne Spannungsteilerwiderstände, die sind bei CB-Funk 4W
nicht nötig. Die Diode direkt am 50-Ohm Dummy.

von Bernhard S. schrieb:
>Er will ja nicht nur am Antennenausgang messen, sondern auch z.B. an der
>Endstufe. Und dort liegt am Ausgang die volle Betriebsspannung an.

Mein Vorschlag soll ja mit rein in die Dummy-Büchse.

von Bernhard S. schrieb:
>So etwa wäre mein Vorschlag

Das wäre ein algemeiner HF-Detektor, den würde ich als
Prüfstift in ein Filzstiftgehäuse einbauen.
Habe ich schon so gemacht, aber mit Spanungsverdopplungsgleichrichter,
Greinacher-Schaltung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spannungsverdoppler

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

OK in Ordnung, werde erstmal nacheinander alle Optionen austesten, und 
anschließend Berichten, egal ob Erfolg oder nicht.

Und wenn ich am Gerät nix finden sollte ist es aller Wahrscheinlichkeit 
nach wirklich "nur" die Antenne (schön wärs, dann bau´ ich mir halt ne 
Loop...).

Und weil es hier schon gefragt wurde:
Dass vielleicht sogar wieder Wasser eingedrungen ist, denn das war 
nämlich schonmal die Ursache für ein SWR von über 8:1... Davon hab ich 
auch glaub ich noch Bilder. Werde mich demnächst nochmal ranmachen, und 
sie nochmal "entwässern", falls nötig.

Wie gesagt, werde berichten.

Besten Dank und erstmal bis bald/demnächst.

von Florian H. (hocketiger2003)


Lesenswert?

Abend,

vielleicht werden sich schon einige fragen wie es läuft:
Ich werde mich (höchstrwahrscheinlich am Wochenende) mal dran machen, 
und probeweise eine Schweißfuß-GP im Garten aufbauen. Wenn alles 
funktioniert wie es soll, sprich der feheler nicht mehr auftritt, ist 
das Problem gefunden (derzeitige Antenne) und dieser Thread kann 
(vorerst) geschlossen werden.

Falls nicht werde ich mich nochmal melden, dann liegt´s an was 
anderem...

73 de Flo

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.