Hallo, ich bräuchte mal eure Erfahrung zum Thema Störgeräusche bei Audiosignalen alter Spielekonsolen. Ich habe einen fast 30 Jahre alten Sega Mega Drive 2 und der hat das Problem, dass das Audiosignal links und rechts ziemliche Störgeräusche verursacht. Ein Rauschen. Mit dem Oszi sieht man das Rauschen ganz gut. Ich habe bereits folgendes gemacht: Alle Elkos geprüft und bei defekt ausgewechselt. Nicht nur auf Kapazität sondern auch auf ESR geprüft. Alle kalten Lötstellen beseitigt. Kontakte der Stecker gereinigt. Neues Scartkabel gekauft, extra für den MD2. Masse der wichtigsten Komponenten geprüft. Nun habe ich in einigen Foren gelesen, das dieses Problem mit den Störgeräuschen bei den Sega Mega Drives im alter auftritt. Die Meinungen gehen da stark auseinander. Es ist die rede davon, das die Platinen mit der Zeit probleme verursachen. Eine Lösung sollten zwei kleine Kerkos direkt am mini Din Stecker der Konsole sein. Einmal einen vom linken Audio Kanal gegen Masse und einmal vom rechten Kanal gegen Masse. Größenordnung 100pF bis ein paar nF Ich habe es noch nicht ausprobiert, deshalb wollte ich euch mal Fragen welche Erfahrungen Ihr damit gemacht habt? Nicht nur auf die Konsole bezogen, sondern generell. Habt ihr das schon mal bei einem anderen Gerät versucht und Erfolg gehabt?
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helpme91 schrieb: > Eine Lösung sollten zwei kleine Kerkos direkt am mini Din Stecker der > Konsole sein. Einmal einen vom linken Audio Kanal gegen Masse und einmal > vom rechten Kanal gegen Masse. Größenordnung 100pF bis ein paar nF > > Ich habe es noch nicht ausprobiert, deshalb wollte ich euch mal Fragen > welche Erfahrungen Ihr damit gemacht habt? Das ist ein üblicher Tiefpass erster Ordnung. Der filtert hochfrequente Rauschanteile raus. Das Ergebnis hört sich dann anders an, es "zzzzzzzzzischelt" weniger... > Es ist die rede davon, das die Platinen mit der Zeit probleme > verursachen. Ich würde mit Föhn und Kältespray an die Sache rangehen.
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Da werden wohl einige Elkos ihre Kapazitaet verloren haben. Die sitzen aber nicht im Signalweg sondern stuetzen die Betriebsspannung der ICs. Wenn du die alle wechselst, sollte das Problem behoben sein. Evtl reicht es, ueber die Anschluesse der Elkos auf der Loetseite der Platine SMD-Kerkos passender Groesse zu loeten. SMD Kerkos halten dann einige hundert Jahre laenger...
Ich habe schon mal mit dem Kältespray die kritischen Stellen abgesprüht. Hat sich aber im laufenden betrieb nichts verändert. Der IC für die Signal erzeugung ist es nicht, ich habe schon mal die verbindung getrennt, damit kein signal vom IC kommt und es hat sich nichts verändert. Ich werde das mal mit den Kerkos versuchen. Danke für die Hilfe.
@ Cartman Ich habe alle Elkos geprüft mit einem ESR Messgerät, auch die supply caps. Die supply der Konsole ist absolut sauber, habe das mit dem Oszi geprüft. Keine Störungen, das war auch mein erster Verdacht. Der Elko vom externen Netzteil ist auch geprüft und in Ordnung. Das Störsignal könnte durch Leitungsinduktivitäten verursacht werden. Die Audioleitungen sind ja doch sehr lang.
Hi, bei einem Entzerrervorverstärker hörte man plötzlich ein Gebruzzel. Lösung: Ein Transistor wurde getauscht. So wie ich sehe, hat die Spielekonsole als NF-Verstärker LM386 drin. Die ICs könnten auch kaputt sein. Wie genau hört sich das Geräusch denn an? Mehr Knistern oder Gebruzzel? ciao gustav
Karl B. schrieb: > als NF-Verstärker LM386 drin. Die 386 schwingen auch gerne. Z.B. wenn die Stützkondensatoren müde geworden sind. Das gibt dann auch solche Geräusche.
Bei dieser wurde der LM324 eingesetzt. Es ist ein typisches rauschen. Schwer zu beschreiben. Sobald der Sound vom Spiel startet, übertönt er das Geräusch. Beim einschalten wenn das Logo vom Sega kommt, hört man es sehr laut. Es verändert sich auch mit dem Bild, es bleibt nicht immer gleich. SG
helpme91 schrieb: > Bei dieser wurde der LM324 eingesetzt. Tauschen gegen TL 074, aber wahrscheinlich stammt das Rauschen nicht vom OPV...
Lothar M. schrieb: > Ich würde mit Föhn und Kältespray an die Sache rangehen. helpme91 schrieb: > Ich habe schon mal mit dem Kältespray die kritischen Stellen abgesprüht. > Hat sich aber im laufenden betrieb nichts verändert. Den Föhn hast Du jetzt nicht erwähnt, nur das Kältespray. In der Regel ist das Kältespray das Mittel der Wahl, jedenfalls wenn es darum geht, Fehler zu finden, die im kalten Zustand auftreten und im betriebswarmen Zustand verschwinden. Hatte aber schon Fälle, in denen ein Elko sowohl im kalten als auch inzwischen im Betriebszustand nicht mehr funktionierte. Durch weiteres (maßvolles) Erwärmen verschwand der Fehler oder verringerte sich in seiner Erscheinung. Ist meines Erachtens einen Versuch wert, weil Du mit dem Föhn viele Bauteile gleichzeitig erreichst und der Test schnell geht.
Die caps haben das Störgeräusch komplett eliminiert. Ohne caps sieht das Signal aus wie ein 50Hz Brumm. Es passt auch von der berechnung her: f = 1/0.020s = 50Hz Anbei ein selbstgezeichnetes Bild, damit man sieht wie das Signal ca. aussieht. Ich habe aktuell leider keine Möglichkeit das original Foto hochzuladen. Nur was ich nicht verstehen ist folgendes, das Signal was vom Trafo kommt ist sauber, ich habe es mir mit dem Oszi angeschaut. Die Brummspannung vom Ausgang ist sehr klein. Ich konnte keine anderen Störsignale sehen. Der Brumm ensteht dann erst später, aber wie kann das passieren? Der Trafo ist ja auch räumlich weit weg von der Konsole.
Mani W. schrieb: > helpme91 schrieb: > >> Bei dieser wurde der LM324 eingesetzt. > > Tauschen gegen TL 074, BLÖDSINN. Ein TL074 ist kein Ersatz für den LM324. > aber wahrscheinlich stammt das Rauschen nicht > vom OPV... Da er schreibt: helpme91 schrieb: > Der IC für die Signal erzeugung ist es nicht, ich habe schon mal die > verbindung getrennt, damit kein signal vom IC kommt und es hat sich > nichts verändert. ist die Frage, ob der LM324 nun die Signalerzeugung war oder nicht, ob also überhaupt noch ein IC am rauschenden Ausgang hängt. Bei so einer nachlässig unklaren Beschreibung lohnt es sich nicht, mitzudenken. Hinterher war doch alles anders.
@MaWin halt dich aus meinen Beitrag raus, dich brauch keiner hier. Danke.
helpme91 schrieb: > Der Brumm ensteht dann erst später, aber wie kann das passieren? Vermutlich sproddelt der Videosignalweg aufs Audio rüber. Du sagst ja, das die Störung abhängig ist vom Bildinhalt. Das kann schon bedeuten, das die Versorgung des Videozweigs wg. Alterung der Bauteile gelitten hat. Sicher ist ein Wechsel des Opamps nicht zielführend.
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Aber ein 50Hz Störsignal muss doch von der Steckdose kommen? Oder schafft es die Elektronik wirklich so ein Signal zu erzeugen. Ich weiß es nicht, ich kann nur sagen was ich gemessen und beobachtet habe.
Ah ja stimmt, die Konsole hat ja 50Hz PAL. Das passt. Da wird das Videosignal ins Audio einstreuen.
helpme91 schrieb: > Ah ja stimmt, die Konsole hat ja 50Hz PAL. Und die Nadeln dazwischen auf deinem Bild sind die H-Pulse mit etwa 15,6kHz. Das riecht förmlich nach Videosignal.
helpme91 schrieb: > Ah ja stimmt, die Konsole hat ja 50Hz PAL. > Das passt. > Da wird das Videosignal ins Audio einstreuen. Das ist aber nicht das Grundproblem. Um 50Hz mit einem Tiefpass 1. Ordnung nennenswert zu Bedämpfen muss man so weit runter mit fg dass vom Audiosignal nichts mehr übrig bleibt. Wenn die C's am Ausgang geholfen haben und der Ton dennoch gut hörbar ist, dann reden wir von höherfrequenten Problemen >3..4kHz
Es scheint aber zu funktionieren, da das Signal ja gemessen genau 50Hz hat. Was anderes als die beiden Kondensatoren habe ich nicht hinzugefügt. Das Störgeräusch ändert sich ja mit den Bildern. Sobald die Musik lauter wird hört man es ja nicht mehr, bis der Ton mal kurz unterbricht, dann hört man das Störgeräusch. Beim Signal mit den caps gibt es die beiden Rampen nicht mehr, aber die Nadelspitzen (H_Pulse) sind ja trotzdem da, aber halt nur mehr vereinzelt.
Können Leitungsinduktivitäten so ein Problem verursachen? Die Leiterbahnen von der Signalerzeugung bis zum Stecker sind doch sehr lange.
Die Frage ist, ob die Sega dieses Geräusch schon immer gemacht hat, oder ob es im Laufe der vielen Jahre lauter wurde. Ich nehme mal an, das die Jungs von Sega damals schon dafür gesorgt haben, das der Störabstand einigermassen akzeptabel war, so daß es heute eher an vertrockneten Elkos etc. liegen wird. Nächster Hinweis - falls du über den alten RF Modulator und den Antennenanschluss spielst, ist das die nächste Geräuschquelle. Bei SCART eher nicht, da wird es im Innern der Konsole sproddeln. Aber du hast ja mit den zusätzlichen Caps eine Lösung gefunden. Edit: Gerade mal geschaut, das Ding kam 1993 auf den Markt. Das kann dann schon auf Elkos hindeuten. Bei meinem Mac SE/30 von 1991 waren alle 47µF Elkos so taub, das nichts mehr ging.
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Hy Matthias, die Elkos sind alle geprüft. Ich habe ein ESR Messgerät und ich habe wirklich alle Elkos geprüft. Das war das erste was ich gemacht habe. Beim Antennenkabel, was ursprünglich bei der Konsole mit dabei war macht keine Probleme. Leider haben die neuen LCD's selten nur mehr einen Antenneanschlus. Scart stirbt ja auch schon aus. Die Lösung habe ich ja, die werde ich auch mit anderen Kollegen teilen. Ich würde nur gerne verstehen, was genau das Problem ist. Aber das herauszufinden scheint nicht so einfach zu sein. SG
helpme91 schrieb: > Thema Störgeräusche bei > Audiosignalen alter Spielekonsolen. helpme91 schrieb: > Beim Antennenkabel, was ursprünglich bei der Konsole mit dabei war macht > keine Probleme. Leider haben die neuen LCD's selten nur mehr einen > Antenneanschlus. Scart stirbt ja auch schon aus. > > Die Lösung habe ich ja, die werde ich auch mit anderen Kollegen teilen. > Ich würde nur gerne verstehen, was genau das Problem ist. > Aber das herauszufinden scheint nicht so einfach zu sein. Vielleicht liegt es auch an Brummschleifen, Masseschleifen, schlechten Abschirmungen oder defekten Kabeln...
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