Forum: /dev/null natürliche/persönlichen Grenzen der geistigen Fähigkeiten [Endet 12.02.]


von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich habe des Öfteren Menschen im Studium weitergeholfen. Leider gelang 
das nicht immer. Es gibt dabei nicht nur welche, die etwas länger 
brauchen. Ich habe den Eindruck, manche Leute haben anscheinend einfach 
eine Art persönliche/natürliche/biologische Grenze des abstrakten 
Denkens. Sie lernen auffallend fleißig, lesen sehr viel Fachliteratur, 
Tutorials usw., scheitern aber dann, wenn es darum geht, das erlernte 
Wissen auf einen neuen Sachverhalt anzuwenden. Das Transferdenken 
scheint nicht vorhanden zu sein. Irgendwie scheint sich das auch nicht 
wirklich beibringen zu lassen. So kam es auch vor, dass eine Schülerin, 
die vorher nur 1en hatten, nachdem sie auf das berufliche Gymnasium 
wechselte in allen Fächern durchfiel.

Gibt es denn diese "biologische" Grenze des Geistes? Kann diese auch mit 
alternativen Lernansätzen nicht überwunden werden?

Ich finde dazu leider keine brauchbaren aktuellen wissenschaftlichen 
Veröffentlichungen.

Das ist natürlich ein Thema, das gesellschaftlich nicht besonders 
akzeptiert ist, da es eine Einteilung von Menschen in "wertvoll" und 
"weniger wertvoll" ermöglichen könnte und damit die Tür zum Rassismus 
öffnet. Doch das ist eigentlich unbegründet. Einerseits muss eine Grenze 
im Intellekt nicht zwingend eine erhebliche Einschränkung sein, wenn auf 
anderen Gebieten entsprechende Fähigkeiten vorhanden sind. Andererseits 
sind Autismus, LRS usw. als Krankheiten bzw. Behinderungen anerkannt und 
diese Menschen werden trotzdem nicht als "unwert" abgelehnt.

Ich finde dieses Thema sehr wichtig. Heute gilt ja das Narrativ: "Jeder 
kann der neue 'Steve Jobs' oder 'Elon Musk' werden, wenn er sich nur 
genügend anstrengt und fleißig lernt und arbeitet." Doch was ist, wenn 
das für viele Menschen gar nicht möglich ist? Man könnte ihnen 
vorwerfen, einfach "zu faul" zu sein. Man kann Lohndumping ganz einfach 
damit begründen, der Niedriglohnarbeiter könne doch eine 
Finanzmathematik studieren und Investmentbanker werden.

Wenn diese Grenzen existieren, diese Erkenntnis aber verdrängt wird, 
dann werden viele Fachkräfte hart arbeiten und unzählige unbezahlte 
Überstunden anhäufen und dabei trotzdem nur mittelmäßige Ergebnisse 
erzielen, weil sie weiterkommen wollen. Doch sie werden nie in eine 
Führungsposition aufsteigen, weil ihnen die Führungsfähigkeit fehlt. Es 
werden sich einige Studierende ewig durch das Studium quälen, obwohl sie 
ideale Facharbeiter wären.

Gibt es diese unüberwindbaren Grenzen des Intellekts? Welche aktuelle 
Literatur existiert dazu?

: Gesperrt durch Moderator
von Andreas M. (andreas_m62)


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Du kommst dir wohl besonders schlau und clever vor?

von Sozialdezernent (Gast)


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Wo ist der Beweis der Kausalität bei dem Schülerinnen-Beispiel?

Motivation zB. kann wohl von unterschiedlichen Faktoren abhängig sein.

https://m.youtube.com/watch?v=Py_-3di1yx0

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Andreas M. schrieb:
> Du kommst dir wohl besonders schlau und clever vor?

Nein, im Gegenteil!

von Shorty (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das Transferdenken
> scheint nicht vorhanden zu sein.

Ich gehe mal davon aus, dass alle brav in die Schule gegangen sind, was 
der Sache ja eher abträglich ist.
Überraschung?

Stefan H. schrieb:
> Das ist natürlich ein Thema, das gesellschaftlich nicht besonders
> akzeptiert ist, da es eine Einteilung von Menschen in "wertvoll" und
> "weniger wertvoll" ermöglichen könnte und damit die Tür zum Rassismus
> öffnet.

Darum kriegen mittlerweile auch alle gute Noten, damit alle gleich 
"schlau" sind. Das ist auch zwingend notwendig für eine 
neosozialistische Gesellschaft.

Ist ja auch heute kein Beinbruch mehr, wenn du zu doof bist, dann wirst 
du halt Außenminister oder so.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Shorty schrieb:
> Ist ja auch heute kein Beinbruch mehr, wenn du zu doof bist, dann wirst
> du halt Außenminister oder so.

Bloß, weil jemand keine / eine beschränkte technische Kompetenz hat, 
heißt das noch lange nicht, dass dieser Mensch (m/w/d) doof ist.

Ich würde gerne mal die Leute, die hier immer schön Politker bashen, 
sehen, wie sie deren Job machen würden.

Zum Stefans-Thema:
Wenn Kinder nur so nebenbei bekommen werden, und man sie nicht von 
Anfang an fordert und fördert, können die auch gar keine speziellen 
(außer vielleicht kriminelle) Kompetzenzen erlernen.
Dann dauert es halt umso länger, bis jemand auf dem Stand anderer ist; 
sofern er (m/w/d) daran überhaupt Interesse entwickelt.

Shorty schrieb:
> Darum kriegen mittlerweile auch alle gute Noten, damit alle gleich
> "schlau" sind. Das ist auch zwingend notwendig für eine
> neosozialistische Gesellschaft.

Jupp.

von Falk B. (falk)


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Stefan H. schrieb:

> brauchen. Ich habe den Eindruck, manche Leute haben anscheinend einfach
> eine Art persönliche/natürliche/biologische Grenze des abstrakten
> Denkens.

Die hat jeder! Auch Albert Einstein hatte die! Er war einer der Väter 
der modernen Quantentheorie, hatte dann aber so sein Probleme, diese 
anzuerkennen. "Gott würfelt nicht!" war ein Irrtum.

> Sie lernen auffallend fleißig, lesen sehr viel Fachliteratur,
> Tutorials usw., scheitern aber dann, wenn es darum geht, das erlernte
> Wissen auf einen neuen Sachverhalt anzuwenden. Das Transferdenken
> scheint nicht vorhanden zu sein.

Wenn gleich ich den Begriff "Transferdenken" merkwürdig finde, so ist 
der von dir beschreibene Sachverhalt nicht neu. Heute heißt das 
Bulemielernen. Das können erstaunlich viele Menschen erstaunlich gut. 
Ich konnte und wollte das nie, ich wollte die Dinge verstehen.

> Irgendwie scheint sich das auch nicht
> wirklich beibringen zu lassen.

Kann sein.

> So kam es auch vor, dass eine Schülerin,
> die vorher nur 1en hatten, nachdem sie auf das berufliche Gymnasium
> wechselte in allen Fächern durchfiel.

Naja. Heute wird weichgespült und geheuchelt was das Zeug hält. Eine 
schlechte Note wird schon fast als Mordversuch gewertet, also gibt es 
nur noch gute und sehr gute Noten. Die aber REAL nix wert sind! "Piep, 
piep, piep, wir haben uns alle lieb und sind alle ganz toll und schlau 
und totaaal gleich". Nein, das sind wir nicht, nicht mal ansatzweise, 
liebe Ideologen.

> Gibt es denn diese "biologische" Grenze des Geistes?

Alles hat Grenzen, sogar das Universum!

> Kann diese auch mit
> alternativen Lernansätzen nicht überwunden werden?

Keine Ahnung.

> Das ist natürlich ein Thema, das gesellschaftlich nicht besonders
> akzeptiert ist, da es eine Einteilung von Menschen in "wertvoll" und
> "weniger wertvoll" ermöglichen könnte und damit die Tür zum Rassismus
> öffnet.

Es ist vor allem Hysterie und Heuchelei! Vor Ewigkeiten war ich auch 
(mal wieder) auf der Suche nach einem neuen Job. Nach einem 
Vorstellungsgespräch, das an sich ganz gut lief, segelte ein paar Tage 
später ein Brief ein. Dort stand sinngemäß drin "haben uns für einen 
anderen Kandidaten entschieden. Werten Sie das aber bitte nicht als 
Abwertung ihrer Fähigkeiten und Eigenschaften oder daß sie schlechter 
sind!"
Ja mein Gott, KLAR ist es das! Ihr habt euch für einen anderen 
Kandidaten entschieden, der euch passender erschien, sei es menschlich 
oder fachlich. Und das ist vollkommen normal! Der andere passte besser, 
was nicht heißt, daß ich doof bin, nur eben unpassend. Diese Erkenntnis 
zerstört mein Selbstbild nicht. Und oft IST man schlicht für die 
Position fachlich ungeeignet. Wenn man das beim Vorstellungsgespräch 
erkennt, ist das ein VORTEIL und keine Abwertung! Aber unsere 
Wattebällchengesellschaft kann das nicht vernünftig kommunizieren, wir 
sind ja alle Nobelpreiskandidaten.

> Doch das ist eigentlich unbegründet.

Ersetze "wertvoll" durch "kompetent". Niemand kann alles, nicht jeder 
ist ein Experte und Spitzenkandidat. Vollkommen normal.

> Einerseits muss eine Grenze
> im Intellekt nicht zwingend eine erhebliche Einschränkung sein, wenn auf
> anderen Gebieten entsprechende Fähigkeiten vorhanden sind. Andererseits
> sind Autismus, LRS usw. als Krankheiten bzw. Behinderungen anerkannt und
> diese Menschen werden trotzdem nicht als "unwert" abgelehnt.

Tja, das ist ein Paradoxon. Offiziell Behinderte werden anerkannt und 
sogar politisch gefördert (Behindertengesetz, Zuschüsse am Arbeitsplatz 
etc.) Nur die nicht so ganz Begabten stehen allein da 8-0

> Ich finde dieses Thema sehr wichtig. Heute gilt ja das Narrativ: "Jeder
> kann der neue 'Steve Jobs' oder 'Elon Musk' werden, wenn er sich nur
> genügend anstrengt und fleißig lernt und arbeitet."

Ja, eine brisante Mischung aus "American Dream" und tonnenweise 
Narzismus. Mit der Folge, daß viele, allen voran die Jugend, komplett 
auf dem Egotrip sind und meinen, schier grenzenlose Ansprüche an ihre 
Umwelt stellen zu können. Am Ende produziert dieses System aber nur 
kaputte Menschen.

> Doch was ist, wenn
> das für viele Menschen gar nicht möglich ist?

Das ist es auch nicht! Damals wie heute. Steve Jobs & Co sind 
Ausnahmetalente, weit weg vom Mittelwert der Gaußverteilung!

> Man könnte ihnen
> vorwerfen, einfach "zu faul" zu sein.

Das sind viele auch.

> Man kann Lohndumping ganz einfach
> damit begründen, der Niedriglohnarbeiter könne doch eine
> Finanzmathematik studieren und Investmentbanker werden.

Dumme Ausreden für niedrige Löhne gibt es immer. Aber bestimmte 
Marktgesetze auch. Die Leute bei McDonald werden nie ein 
Ingenieursgehalt wie bei Bosch & Co haben.

> Wenn diese Grenzen existieren, diese Erkenntnis aber verdrängt wird,
> dann werden viele Fachkräfte hart arbeiten und unzählige unbezahlte
> Überstunden anhäufen und dabei trotzdem nur mittelmäßige Ergebnisse
> erzielen, weil sie weiterkommen wollen.

Nennt sich Hamsterrad.

> Doch sie werden nie in eine
> Führungsposition aufsteigen, weil ihnen die Führungsfähigkeit fehlt.

Nennt sich Peter-Prinzip.

> Es
> werden sich einige Studierende ewig durch das Studium quälen, obwohl sie
> ideale Facharbeiter wären.

Dito. Alles bedauernswerte Menschen, die fremdgesteuert den falschen 
Zielen hinterherjagen.

> Gibt es diese unüberwindbaren Grenzen des Intellekts?

Was soll dieses Frage? Was ist endlos? Schau dir mal die realen Grenzen 
der meisten deiner Mitmenschen an. Für die ist selbst elementare 
Integralrechung Teufelszeug.

> Welche aktuelle
> Literatur existiert dazu?

Da fragst du aber im falschen Forum. Uuuuup, sollte das so eine DEINER 
Grenzen sein? Wo die nur herkommt?

von Shorty (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Ich würde gerne mal die Leute, die hier immer schön Politker bashen,
> sehen, wie sie deren Job machen würden.

Stimmt, Quotenfrau kann eben nicht jeder.

von Schlaumaier (Gast)


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Die Frage ist falsch.

Es geht nicht um  "natürliche/persönlichen Grenzen der geistigen 
Fähigkeiten" sondern um 2 andere Dinge.

1. Begabung
2. Wissen durch lernen
3. Interesse an der Materie
4. Aufnahmefähigkeit.

Und diese 4 Dinge sind je nach Aufgabe z.b. sehr unterschiedlich 
bewertet.

Ich z.b. habe eine Hohe LOGISCHE Auffassungsgabe. Logische Sachen lerne 
ich im Schlaf. 1 x gelesen sofort verstanden. Anleitung für Technik : 
Brauche ich nicht und lese ich erst wenn das Teil schon läuft.

Was aber z.b.(einige haben es gemerkt) Rechtschreibung angeht. Die ist 
nicht logisch, also tue ich mich damit schwer.

Und genau DA @TO liegt das Problem deiner Frage.

Aber um es dir mal einfach zu erklären.

Ich höre gerne Musik. Wenn ich selbst welche machen würde, würde die als 
"neu modische akustische Kriegswaffe" eingestuft. ;)

von DANIEL D. (Gast)


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So ich spreche dann mal für den Handwerker ohne Studium.

Grundlegend können die Leute einfach das was sie machen. Und wenn sie 
nur die Theorie gesehen haben, ist es halt Glücksache ob sie diese in 
die Praxis umsetzen können.

Aber kann ich das weil ich es öfters gemacht habe?
Oder kann ich es, weil ich da noch nicht meine Biologische grenze 
erreicht habe?

Vielleicht muss man nur lernen auf verschiedene Arten zu denken, und 
dann kann man alles lernen? Ich als z.B sehr viel mit Lego beschäftigt, 
da habe ich mir sicher irgend ein Denkmuster angeeignet. Genau so wie 
wenn einer ein Instrument lernt, oder vielleicht auch nur über Texte 
nachdenkt.

In meinen Augen ist die Ursache, einfach eine oft vertretene völlig 
falsche Sichtweise auf das leben. Es muss immer alles so einfach wie 
möglich sein, und darf nicht unnötig sein, und soll keine Arbeit machen. 
Aber das führt zu langweiligen Menschen, welche nichts Probieren, und 
keine Gedanken an Dinge außerhalb ihres Horizonts verwenden. Und dann 
habe sie irgend ein Denkmuster nicht erlernt, so wie es die Neugierigen 
durch ihre Interessen erreicht haben. Dadurch fehlt ihnen bei 
irgendwelchen aufgeben dann das wissen für irgendwelche zusammenhänge, 
welche viele als selbstverständlich sehen.

Bestes Beispiel man will etwas erklären, was Hintergrundwissen bedarf 
wer sagt einem wie weit man ausholen muss, ich kann ja nicht in den Kopf 
von den Leuten sehen was fehlt oder da ist, oder vielleicht auch falsch 
vertanden wurde. Ist doch alles viel zu komplex um einfach sagen zu 
können dort ist die Ursache oder da.

von Ach du meine Güte! (Gast)


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Lass diese Diskussion über Gene und Biologie nicht die Gutmenschen 
hören! Das ruft nach Rass....

von Shorty (Gast)


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Ach du meine Güte! schrieb:
> Lass diese Diskussion über Gene und Biologie nicht die Gutmenschen
> hören! Das ruft nach Rass....

Keine Sorge, der Thread ist in Kürze zu oder gelöscht.

von P. S. (namnyef)


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Ist ja nun nichts neues, dass die kognitiven Fähigkeiten normalverteilt 
sind. Landläufig auch als "Intelligenz" bezeichnet.

Unterm Strich kann man sagen, dass Intelligenz ein Maß dafür ist wie 
schnell man etwas lernt. Aber nicht unbedingt wie gut man in etwas wird. 
Es ist also mitnichten so, dass hier alle Menschen einfach in etwa 
gleich wären (linkes Meinungsspektrum) oder dass Erfolg in erster Linie 
mit harter Arbeit zu tun hätte (konservatives Meinungsspektrum).

Aber da wir alle nur eine begrenzte Zeit haben, sind die intelligenteren 
eben schneller am Ziel. Was auch immer dieses Ziel sein mag (Erlangen 
von Fähigkeiten, Führungspositionen, ...).

Allerdings stellt sich schon die Frage wie die unteren ~10% dieser 
Normalverteilung - für die selbst die US-Armee keine Verwendung hat - in 
einer immer komplexer und technologischer werdenden Welt ihren Platz 
finden sollen.

Das ist durchaus ein Tabuthema.

: Bearbeitet durch User
von Terra (Gast)


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Dieses Thema wird durch die Digitalisierung und den technischen 
Fortschritt noch weit mehr einschneidender sein, als manche sich das 
heute erst vorstellen können.
In Zukunft wird man immer weniger Abstraktionsvermögen brauchen, weil 
die Software und KI jegliches Denken den Menschen abnimmt und abstraktes 
Denken nur noch eine Sache von Fachleuten und Experten sein wird.

Egal ob beim Fotografieren, Autofahren, Texte schreiben, Integral lösen, 
technisches Zeichnen, PCB layouten usw. wird einem das abstrakte Denken 
abgenommen, weil eine harte Abstraktionsschicht eingeführt wird, 
oberhalb derer vieles einfach ist.

In Forschung und Wissenschaft war aber schon immer die arbeitsteilige 
Trennung zwischen Theoretikern und experimentellen Praktikern vorhanden, 
weil anders große Leistungen gar nicht möglich wären.
So haben schon Leibniz und von Neumann Ideen von heutigen Rechnern 
gehabt, obwohl sie nicht wissen konnten, dass diese überhaupt jemals zur 
Verfügung stehen wird.

In der Analogwelt hatten die Menschen keine Vielzahl von intelligenten 
Helferlein, sie mussten mehr Kreativität und Abstraktionsvermögen 
besitzen, um zu improvisieren und mit geringen, einfachsten Mitteln zu 
Resultaten kommen, die heute eben mit der Anwendung von Technik gelöst 
werden.
So mussten die Programmierer der ersten Stunde tiefes 
Hardwareverständnis haben, um mit der Programmiersprache Assembler ein 
effizientes Programm zum Laufen zu bringen.
Auch die Anwender mussten noch wissen, wie man eine Programm von einer 
Floppy-Disk lädt.

Heute kann ein Smartphone auch ein zweijähriges Kind bedienen, mehr 
noch, braucht sich in Zukunft eigentlich so ein Mensch dank KI, 
Blockchain usw. eigentlich um gar nichts mehr selber zu kümmern, 
insbesondere wenn er dann auch nichts mehr selbst besitzt und in einer 
vollständig digitalen Blase wie im Metaverse wohnt.
Da fragt man sich, ob in der digitalen Welt der Zukunft der Mensch in 
der Breite der Masse nicht seine Eigenschaften einer überlegenen Spezies 
verliert, sondern zu einem Nutzvieh degradiert werden könnte.


Abstraktes Denken können die Menschen nur in verschiedenen Abstufungen. 
So kann ein Mathenerd als Student besser sein als sein Professor.
Wenn so ein Mathenerd ein Mathebuch liest, dann ist es für ihn wie ein 
seichtes Programm, wo er über alle Herleitungen und Beweise hinwegliest, 
während sein Prof. jede einzelne Zeile mit Papier und Bleistift 
nachvollziehen muss.

Und so gibt es feine Abstufungen der Fähigkeit des abstrakten Denkens in 
der Bevölkerungen, deren Verteilung in der Bevölkerung wohl in einer 
Gausschen Normalkurve abgebildet werden kann und stark auch mit 
Intelligenz und kognitiven Fähigkeiten korreliert.

von Shorty (Gast)


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von Michael B. (laberkopp)


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Stefan H. schrieb:
> Gibt es diese unüberwindbaren Grenzen des Intellekts?

Mit Sicherheit, aber man braucht keinen Intellekt, um Händler (Bezos 
Amazon, Albrecht Aldi, Schwartz Lidl, Jack Ma Ali) zu werden. Die Leute 
haben nur fest an ihre Idee geglaubt und sich nicht von den ewig selben 
Nörglern reinreden lassen. Und ihre Idee war gut, im Gegensatz zu 99% 
die vielleicht genau so beharrlich waren, deren Idee aber nicht 
gefruchtet hat.

Um jedoch eine aus der Masse herausragende Person zu werden, darf man 
kein Durchschnitt sein, man muss in einer positiven Art unnormal und 
verrückt sein, ein Psychiater würde sagen behandlungsbedürftig denn er 
möchte ja eine Masse aus normalen Menschen schaffen. Das gilt an jeder 
Stelle, ob Musiker oder Politiker.

von Pepe T. (pepe_t)


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Der von dir angedeutete effekt ist die IQ normalverteilung. Das passt 
nicht ins konzept von "alle sind gleich" und wird deshalb gnadenlos 
zensiert.
IQ wird vererbt. Ausbildung kann den IQ nicht erhöhen. Früher gingen die 
intelligentesten 15% an die uni. Heute gilt "inklusion".
Jordan Peterson hat dazu einige gute videos. Eindrücklich das über 
"mcnamara's morons" und den berufsweg von leuten mit IQ unter 80.

Sehr interessant ist die unzensierte "World IQ map".

Beitrag #6967441 wurde vom Autor gelöscht.
von Falk B. (falk)


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Terra schrieb:
> Dieses Thema wird durch die Digitalisierung und den technischen
> Fortschritt noch weit mehr einschneidender sein, als manche sich das
> heute erst vorstellen können.

Stimmt.

> In Zukunft wird man immer weniger Abstraktionsvermögen brauchen, weil
> die Software und KI jegliches Denken den Menschen abnimmt und abstraktes
> Denken nur noch eine Sache von Fachleuten und Experten sein wird.

Jain.

> Egal ob beim Fotografieren, Autofahren, Texte schreiben, Integral lösen,
> technisches Zeichnen, PCB layouten usw. wird einem das abstrakte Denken
> abgenommen, weil eine harte Abstraktionsschicht eingeführt wird,
> oberhalb derer vieles einfach ist.

Es gibt leistungsfähige Werkzeuge, neudeutsch "Tools". Die machen viel 
möglich, sind aber keine Sekunde kreativ.

> Heute kann ein Smartphone auch ein zweijähriges Kind bedienen,

Was "bedient" es denn? Wischi Waschi auf dem Smartphone ist wie Nase 
boren und Bonbons lutschen. Das ist reiner Konsum, der KEINERLEI 
Anspruch an die Fähigkeiten des Konsumenten stellt.

> mehr
> noch, braucht sich in Zukunft eigentlich so ein Mensch dank KI,
> Blockchain usw. eigentlich um gar nichts mehr selber zu kümmern,
> insbesondere wenn er dann auch nichts mehr selbst besitzt und in einer
> vollständig digitalen Blase wie im Metaverse wohnt.

Hehe. Die Matrix läßt grüßen.

> Da fragt man sich, ob in der digitalen Welt der Zukunft der Mensch in
> der Breite der Masse nicht seine Eigenschaften einer überlegenen Spezies
> verliert, sondern zu einem Nutzvieh degradiert werden könnte.

uuupps!

von Hans H. (loetkolben)


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Wie Sarrazin in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" erwähnt,
ist Intelligenz (man kann auch sagen Begabung) erblich wobei sich die 
Wissenschaftler streiten welcher Prozentsatz (zwischen 10 und 50% wird 
angenommen) durch Vererbung erworben wird und der Rest durch Erziehung.

Insofern gibt es durch die Bevölkerungsentwicklung schon gewisse 
Grenzen.

von DANIEL D. (Gast)


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Also ich denke auch dass Intelligenz zu gewissen Teilen der Vererbung 
abhängt. Nur man kann halt im Nachhinein schlecht sagen welche Dinge am 
Ende worin begründet lagen. Also die späteren Fähigkeiten eines 
Menschen.

Aber ich sage mal wenn unterschiedliche Menschen zusammenleben, und das 
Bildungssystem feststellt dass die durchschnittliche Intelligenz, von 
gewissen Gruppen sich unterscheidet, oder Ländern oder was auch immer.

Muss man halt mit leben, Asiaten sind halt sehr intelligent im 
durchschnitt und so.

Im Endeffekt ist ja auch egal ob einer dumm oder schlau ist. Solange er 
sich ordentlich benimmt, ob es dafür eine mindest Intelligenz gibt? 
Dummheit ist ja erstmal nur mangelnde Begabung. Das kann man eigentlich 
niemanden vorwerfen dass es was schlechtes ist.

Na ja Dummheit ist eigentlich erst dann ein Problem, wenn die 
Mitmenschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Gut wenn man so darüber 
nachdenkt ist dann wohl Dummheit immer ein Problem.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Stefan H. schrieb:
> Welche aktuelle Literatur existiert dazu?

Genau so wie jeder Mensch nicht gleich ist, wie die Größen und 
zugehörigen Bein und Armlängen streuen, sowie auch die Sportlichkeiten, 
genau so streuen die verschiedenen Begabungen innerhalb der Menschheit.

Jedoch die Literatur dazu ist jeweils sehr stark von der aktuellen 
ideologischen (politischen) Strömung ihrer Zeit der Veröffentlichung 
geprägt. Ein Forscher namens Brown hatte hierzu einige Vergleiche mit 
den artificial neural networks geschrieben und wurde seit dem in der 
Fachwelt ignoriert. Somit bleibt Dir nur der eigene gesunde 
Menschenverstand übrig.

Wer wirklich etwas wissen möchte ohne den ideologischen Krimskrams, der 
möge sich in die Fachbücher der Pferdezucht vertiefen. Bei diesen wurde 
gezielt gezüchtet durch Selektion bestimmte sportliche, 
verhaltenspsychologische und intelligente Begabungen im Durchschnitt zu 
erhöhen. In dem Falle liegt ein größerer Schwerpunkt auf den genetischen 
Faktoren als auf dem Einfluss der Umgebung in der die Jungtiere 
aufwachsen.

von Pepe T. (pepe_t)


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Hans H. schrieb:
> ist Intelligenz erblich ... welcher Prozentsatz (zwischen 10 und 50%)

Nöö. Fast 100% sind vererbt.
Siehe zwillings und adoptionsstudien. Zwillinge haben gleichen IQ, 
adoptierte den IQ ihrer bio-eltern. Mangelernährung, verweigerung 
brustmilch, fluorid in nahrung/wasser hat starke negative auswirkung auf 
IQ.

Es ist keine methode zur IQ steigerung bekannt !!!

von Pepe T. (pepe_t)


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DANIEL D. schrieb:
> dann wohl Dummheit immer ein Problem.

Für englischversteher:
https://www.youtube.com/watch?v=5-Ur71ZnNVk

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:

>> Ich habe den Eindruck, manche Leute haben anscheinend einfach eine
>> Art persönliche/natürliche/biologische Grenze des abstrakten Denkens.

> Die hat jeder! Auch Albert Einstein hatte die!

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Lebensgeschichte
von Friedrich Gauß, der wohl einer der klügsten Mathematiker seiner
Zeit war. Er berechnete sämtliche Planetenbahnen und verglich diese
mit den gemessenen Werten. Nur beim Planeten Merkur stellte er eine
Abweichung fest, die er sich nicht erklären konnte. Diese Erklärung
lieferte erst ca. 50 Jahre später Einstein mit sener Relativitäts-
theorie!

von Mani W. (e-doc)


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Stefan H. schrieb:
> So kam es auch vor, dass eine Schülerin,
> die vorher nur 1en hatten, nachdem sie auf das berufliche Gymnasium
> wechselte in allen Fächern durchfiel.

Dazu fällt mir meine Berufschulzeit ein.

Plötzlich gab es drei "Leistungsstufen", sprich auch drei Lehrer...

Man wusste, bei welchen Noten man dann bei welchen Lieblingslehrer war,
das Prinzip war auch ganz einfach:

Tests so schreiben, dass man dann "auf Grund der Leistungen"
in 1, 2, 3 kam...

Manche Lehrer wussten das auch, haben uns oft gesagt, dass es Blösinn
wäre, aber nutze nichts...

;-)))

von A. S. (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Es ist keine methode zur IQ steigerung bekannt !!!

Das ist Blödsinn.

Intelligenz ist kaum anders als unser Sprachvermögen. Es ist 
unterschiedlich, ja, aber wie gut wir im Deutschtest abschneiden, hängt 
mehr davon ab, ob wir in D oder China aufwachsen.

Wahrscheinlich wären auch adoptierte Kinder bei Polgar deutlich über 100 
gewesen.

Was nicht geht: 3 oder 30 Wochen üben, um seinen IQ nennenswert zu 
steigern. Das wäre so, als wolle man 2 Jahre 1h/Woche  Klavierspielen in 
einem halben auf 5 jahre 2h/Tag steigern.

von Pepe T. (pepe_t)


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A. S. schrieb:
> Wahrscheinlich wären auch adoptierte Kinder bei Polgar deutlich über 100
> gewesen.

Falsch. Das passt zwar nicht zum kindlichen empfinden der heutigen 
gutmenschen  ist aber bewiesene tatsache. Durch adoptionsstudien 
bewiesen. IQ wird vererbt.

Die heutige dysgenik wird katastrophale folgen haben.

von DANIEL D. (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Falsch. Das passt zwar nicht zum kindlichen empfinden der heutigen
> gutmenschen  ist aber bewiesene tatsache. Durch adoptionsstudien
> bewiesen. IQ wird vererbt.
> Die heutige dysgenik wird katastrophale folgen haben.

Gibt doch eh zu viele Menschen. Und die Folgen haben wir schon, kaum ein 
Mensch hat keine Erbkrankheit. Und aus ideologischen Gründen, zwingen 
Menschen anderen Menschen ihre Art zu leben auf. Und was dabei rauskommt 
sieht man ja in Afrika.

Na ja jetzt sind wir an dem Punkt wo man sagen kann, historisch 
gewachsen lässt sich nicht mehr ändern.

von A. S. (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Falsch. Das passt zwar nicht zum kindlichen empfinden der heutigen
> gutmenschen  ist aber bewiesene tatsache. Durch adoptionsstudien
> bewiesen. IQ wird vererbt.

Das ist kein Widerspruch: Größe und Proportionen werden auch vererbt und 
beeinflussen, wie gut man z.B. Fußball spielen oder 100m laufen kann. 
Und bei "durchschnittlicher" Prägung/Erziehung/Training, schlägt dass 
auch im Durchschnitt durch.

Sowohl beim Fußball als auch bei IQ-Tests kann die Sozialisation hier 
das meiste mehr als Kompensieren.

Es gibt keine anderes Konzept von IQ als das Abschneiden in IQ-Tests 
(die dann praktisch nur mit dem schulischen Erfolg korrelieren und das 
nicht sehr stark). Und IQ-Tests messen Dein sprachliches und 
mathematisches Verständnis. Jemand mit Bild-Wortschatz-Eltern oder 
Glotze schneidet schlechter ab als jemand dessen Eltern über Kant 
philosophieren oder der statt Glotze spielt.

Ja, das wird dann korrigiert: Jemand ohne Abitur darf mehr Fragen falsch 
haben bei gleichem IQ, etc. Was aber Quatsch ist: Es gibt genügend 
Abiturienten, die da mit C&P durchgerauscht sind, während Hauptschüler 
an Sprache und logischem Denken Spaß hatten.

Besuch einfach mal HIQ-Vereine hier in D.

von Pepe T. (pepe_t)


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A. S. schrieb:
> Sowohl beim Fußball als auch bei IQ-Tests kann die Sozialisation hier
> das meiste mehr als Kompensieren.

Das ist der quatsch der an linken unis gelehrt wird. Das klappt schon 
bei fussball sehr schlecht und bei IQ versagt das vollends. Training 
funktioniert nur in einer sehr geringen bandbreite.

Die unterschiede zu IQ85 gehen sehr sehr weit über deine vorstellung 
hinaus.

von A. S. (Gast)


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Pepe T. schrieb:
> Training
> funktioniert nur in einer sehr geringen bandbreite.

Wenn Training untersucht wird, dann in der Größenordnung von Wochen oder 
einem Jahr.

Das ist genauso quatsch wie die Anekdoten von 4-jährigen, die erstmals 
ans Klavier kommen und "talentiert" sind. Da kommen dann 100 Kinder 
eines Jahrgangs zur Schnupperstunde und ein paar Überflieger haben 
zuhause eines stehen, klar. Und einer ist dabei, der keines zuhause hat. 
Das er ab und zu bei Oma gespielt hat, die nebenan wohnt, ... zählt 
nicht.

von Pepe T. (pepe_t)


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Du musst zwischen wissen und IQ unterscheiden. Der IQ sagt nichts über 
die angelernten fähigkeiten aus. Der IQ ist das mass wie schnell jemand 
neue sachen lernen kann.

Wenn intelligente wenig kinder haben, idioten aber sehr kinderreich 
sind, wird der durchschnitts-IQ sturzflug machen. Genau das ist in 
westeuropa und usa der fall.

Gemacht wird das weil ein IQ90 volk viel einfacher zu kontrollieren ist.

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (loetkolben)


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Pepe T. schrieb:
> Wenn intelligente wenig kinder haben, idioten aber sehr kinderreich
> sind, wird der durchschnitts-IQ sturzflug machen. Genau das ist in
> westeuropa und usa der fall.

Um dem entgegenzuwirken hat die USA aber sehr gute Einwanderungsgesetze, 
die die hochgebildeten Asiaten und Russen anlocken.
Wenn man schaut wer in den High-Tech Firmen die Arbeit macht scheint es 
auch zu funktionieren.

von Pepe T. (pepe_t)


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Hans H. schrieb:
> hochgebildeten Asiaten ... High-Tech Firmen die Arbeit
> scheint es auch zu funktionieren.

Waren nicht indische programmierer für die Boeing MAX737 abstürze 
verantwortlich? Inder haben dank kastensystem hochintelligente leute, 
aber die mehrheit der programmierer kommt aus diplommühlen und ist 
ziemlich unfähig.

Der grossteil der usa einwanderer sind illegale aus 
mexiko/zentralamerika.

von Christian M. (christian_m280)


Lesenswert?

Pepe T. schrieb:
> Der grossteil der usa einwanderer sind illegale aus
> mexiko/zentralamerika.

In den USA gibt es keine illegalen Einwanderer, die sind ja selbst 
eingewandert! Und nicht unter edlen Umständen...

Gruss Chregu

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