Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil defekt; Reparaturversuch sinnvoll?


von Hans B. (Gast)


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Habe ein defektes "Labornetzteil "Voltcraft LSP1403" mit der Bitte um 
Reparatur bekommen.
(Wenige Sekunden nach dem Einschalten -Leitungsschutzschalter gefallen 
und etwas Rauch aus dem Gerät.)
Da ich an der 400V-Seite ungern bastle hab ich keine Erfahrungen mit den 
Erfolgsaussichten solcher Reparaturen.
Könnte mir da bitte wer helfen (mich beraten) und eine Abschätzung 
abgeben ob ein Reparaturversuch sinnvoll ist?
Messen möchte ich eigentlich nicht unter Spannung -kein Trenntrafo und 
kein Differentialtastkopf vorhanden.

offensichtliche Defekte:
Glasrohrsicherung Netzeingang  2A 250V
UC 3843 B    Output Pin 6 abgebrannt! (=Ausgangstreiber-PIN des 
Schaltreglers)
Q2 (2SK3565) primärer Schalttransistor aufgeplatzt
R26 (100R)
C13 (47µ 25V) Isolierung beschädigt, vermutlich "Brandschaden" von 
Schaden am UC3843
R28 (1R/2W)  vermutlich Shunt und Sicherungswiderstand; kein Durchgang 
und Lack teilw. abgeplatzt. (nicht im Bild zu sehen; hinter Kühlkörper)

Kann man den Trafo mit vertretbarem Aufwand prüfen?

Vollständiger Schaltplan:
https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000511632CD01/circuit-diagramm-511632-voltcraft-lsp-1403-bench-psu-adjustable-voltage-0-36-v-dc-0-5-a-80-w-masterslave-communication-protocol-no-of.pdf

: Verschoben durch Moderator
von pegel (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Habe ein defektes "Labornetzteil "Voltcraft LSP1403" mit der Bitte um
> Reparatur bekommen.

Ganz ehrlich?
Gib es weiter an jemanden der die nötigen Voraussetzungen hat.

von Andrew T. (marsufant)


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Hans B. schrieb:
> Könnte mir da bitte wer helfen (mich beraten) und eine Abschätzung
> abgeben ob ein Reparaturversuch sinnvoll ist?

Es ist ökonomisch  nicht sinnvoll.

Wenn Du das "aus Interesse, ohne auf deinen Stundenlohn schauen zu 
müssen" machen willst:
Suche Dir HV/SMPS-Erfahrene, z.B. in einem sog. Repair Cafe.

von Hans B. (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Es ist ökonomisch  nicht sinnvoll.
>
> Wenn Du das "aus Interesse, ohne auf deinen Stundenlohn schauen zu
> müssen" machen willst:
> Suche Dir HV/SMPS-Erfahrene, z.B. in einem sog. Repair Cafe.

Danke f. d. Einschätzung.

Repair-Cafe od. ähnl. ist leider zu weit entfernt u. daher 
unwirtschaftlich.
(Interesse ja, kein Stundenlohn ok. Hab schon etliches erfolgreich 
repariert aber mich nur theoretisch mit Schaltnetzteilen befasst. Die 
grundsätzliche Problematik ist mir bewusst.)

Ich sehe eine kleine Chance, dass hier jemand mitliest, der genau den 
gleichen Defekt erfolgreich behoben hat - und Tipps geben kann.

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Kann man den Trafo mit vertretbarem Aufwand prüfen?

Du kannst zumindest die Primärwicklung auf Durchgang prüfen, die könnte 
durch den massiven Kurzschluss unterbrochen sein.
Und man sollte auch C14, R21, D8 und C41 prüfen.

Ansonsten sind das ja alles billige Standardteile, da lohnt sich 
Reparatur allemal.

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Ich sehe eine kleine Chance, dass hier jemand mitliest, der genau den
> gleichen Defekt erfolgreich behoben hat - und Tipps geben kann.

Das ist ein Standardschaden.

von Rüdiger B. (rbruns)


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von Dieter (Gast)


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Haeufig hat ein Elko noch seinen Low-ESR verloren, Wodurch die 
Uberschwinger hoehere Spannung erreichten.
Den Optokoppler musst Du auch novh pruefen.

von Hans B. (Gast)


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Danke Dieter,
An die Prüfung des Optokopplers hab ich auch gleich gedacht. (Der wird 
wahrscheinlich auch die >300V abbekommen haben)
Elkos kann ich auch prüfen.....

von Max M. (Gast)


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Glasrohrsicherung,
UC 3843 B, Q2, R26, R27, D9, R28, D14, D15, R25, C16 tauschen.

Der Klassiker:
Q2 ist am stärksten belastet, zu schlecht gekühlt und wenn der 
überhitzt, legiert der durch.
Du hattest Pech, das der auch zum Gate durchlegiert ist und den PWM 
Regler mitgerissen hat und natürlich alles was zwischen Gate und UC 
liegt.
Der Fet ist voll dauerleitend, R28 und wahrscheinlich D14+15 brennen ab.
R25 + C16 würde ich damit auch nicht mehr trauen.

C13 wird nix haben, aber schadet nicht den gegen einen Low ESR mit 
gleicher oder größerer Kapazität zu tauschen.
> Kann man den Trafo mit vertretbarem Aufwand prüfen?
Schwierig, aber die sind das eigentlich nie.
Trafos sind sehr robust.
Wenn der nicht nach Hitzeentwicklung aussieht würde ich nicht von 
Wicklungsschluss ausgehen.

Schau Dir aber D13 an und geb mal 30V DC auf den Ausgang (RS+ RS-)
Kachelt nämlich die D13 ab, oder hat irgendwas im Ausgang einen 
Kurzschluss, wird der Primarschalter Q2 auch überlastet.

Hans B. schrieb:
> Da ich an der 400V-Seite ungern bastle
Machen oder lassen.
Trenntrafo und 'denken vor machen' ist aber dringend empfohlen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Bei den wenigen Bauteilen Primär, würde ich einfach "Tabularasa" machen 
und alle tauschen.
Gut möglich das Sekundär alles noch io ist.
Das kann ein Überspannungs Puls gewesen sein, oder einfach der 
LeistungsFET (Q2) durchlegiert. In der Regel haben dann primär alle 
Teile ein "Schlag app"

Der UC3843 ist ja ein Standard Switcher IC und sollte problemlos 
beschaffbar sein.

Da die Sicherung "Durch" ist kann es gut sein das der "Trafo" keine 
probleme mittbekommen hat.

: Bearbeitet durch User
von Hans B. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Hans B. schrieb:
>> Kann man den Trafo mit vertretbarem Aufwand prüfen?
>
> Du kannst zumindest die Primärwicklung auf Durchgang prüfen, die könnte
> durch den massiven Kurzschluss unterbrochen sein.
> Und man sollte auch C14, R21, D8 und C41 prüfen.

Danke H.H.
Primärwicklung: ca. 0,5 Ohm  (Multimeter mit Nullpunktkorr.)
D8: OK. ca. 0,5V Durchlass / hochohmig in Sperrr. (Multimeter 
Diodentest)
R21: Soll 68k  gemessen eingebaut! ca. 66k
C14, C41 noch nicht getestet -müssen ausgelötet werden....

von Hans B. (Gast)


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>Patrick L. schrieb:
> .......In der Regel haben dann primär alle Teile ein "Schlag app"

Das ist sicher zu befürchten - werde noch weitere Verdächtige prüfen....

Vermutlich ist der Leistungsfet zuerst durchlegiert. (Hab wo gelesen, 
dass das Gehäuse typischerweise sehr heiss wird.)

Das Schadensbild am C13 sieht so aus, dass vermutlich
der abgebrannte Ausgangspin des UC3843 zur (beschädigten) Isolierung des 
Elkos durchgeschlagen hat..... in diesem Zweig vermute ich weitere 
Beschädigungen.

von Hans B. (Gast)


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C13 (47µ 25V f. VCC des Schaltreglers)hab ich ausgelötet.

Jetzt kann man sehen, dass der Funke/Lichtbogen offensichtlich vom 
(verbrannten) Pin 6 des UC3843 zum C13 übergesprungen ist....

von Hans B. (Gast)


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Max M. schrieb:

> Hans B. schrieb:
>> Da ich an der 400V-Seite ungern bastle
> Machen oder lassen.
> Trenntrafo und 'denken vor machen' ist aber dringend empfohlen.

Danke f. d. vielen Tipps zur Fehlersuche - bin jetzt einmal beschäftigt 
:)

PS. hab keinen Trenntrafo - bevor ich an's Netz anschließe mach ich zu 
und prüfe vorher auch noch den PE....
(Eigentlich hab ich mir schon früher fest vorgenommen immer nur an 
Spannungen <60V zu basteln..... Ist ja nur ein Hobby.)

von Max M. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> PS. hab keinen Trenntrafo - bevor ich an's Netz anschließe mach ich zu
> und prüfe vorher auch noch den PE....

Der Vorteil des Trenntrafos ist das Du einseitig an Spannung fassen 
kannst ohne einen gewischt zu bekommen.

Aber Du must ja nichts abgleichen und im Idealfall nicht mal unter 
Spannung messen.
Wenn Du einen mit FI abgesicherten Stromkreis in der Bude hast, würde 
ich das Netzteil beim basteln da drüber versorgen.

von loeti2 (Gast)


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Max M. schrieb:
> Der Vorteil des Trenntrafos ist das Du einseitig an Spannung fassen
> kannst ohne einen gewischt zu bekommen.

Der Vorteil des Trenntrafos ist daß du ohne größere Gefährdung von dir 
und deiner Meßgeräte im Primärkreis messen kannst.

von Hans B. (Gast)


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Max M. schrieb:
> Wenn Du einen mit FI....

Haus hat 30mA FI (aber ich glaub alt und nur f.AC)
Zusätzlich verwende ich "Fallweise" einen Zwischenstecker-FI 
(Personenschutzschalter - u. der prüft auch die PE-Verbindung zum Netz)
Aber ich hoffe, ich muss nichts unter Spannung messen.....

PS
Bin sehr vorsichtig weil:
Hab einige Jahrzehnte Hobby-Fliegerei betrieben und da folgende 
Philosophie entwickelt:
Eine Sicherheit von 99,9% genügt nicht und ist eigentlich fahrlässig. 
Man möchte ja auch noch den tausendsten Flug erleben.....

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Hans B. schrieb:
> PS
> Bin sehr vorsichtig weil:
> Hab einige Jahrzehnte Hobby-Fliegerei betrieben und da folgende
> Philosophie entwickelt:
> Eine Sicherheit von 99,9% genügt nicht und ist eigentlich fahrlässig.
> Man möchte ja auch noch den tausendsten Flug erleben....

Sag Blohs?
Mit was Fliegst du oder "Hasst du geflogen"?

Ich Robin DR400 ;-)

: Bearbeitet durch User
von Hans B. (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Mit was Fliegst du oder "Hasst du geflogen"?
>
> Ich Robin DR400 ;-)

Ja natürlich auch DR400, damit auch viel Segler geschleppt.
Pa28, C182, C152, Katana.... viel mit meinem Lieblingsflugzeug PA18 u. 
L-4 etc.
(Ich mag eigentlich nur Spornradflugzeuge und war da ein Spezialist)
Diverse Motorsegler SF25, SF28, G109 etc.  ....einige UL...
Und sehr viele verschiedene Segelflugzeuge.
Hatte für mehr als 20 Jahre einen SZD-59-acro (auch f. unlimeted 
Segelkunstflug) Das Kennzeichen OE-5644 findet man leicht in 
google-Bildersuche.
z.B.: https://www.flickr.com/photos/setiritter/9156800253
Aber vor einigen Jahren verkauft - u. fliegt jetzt in DE.
(ich bin aus AT; Flugplatz Spitzerberg, LOAS)

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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[OT]
Cool :-)

Homebase in Egelsbach (Früher in Petersdorf)
Jep Schleppe meine Tochter mit der DR400 ;-)"Sie ist begeisterte 
Segelfliegerin, grad dabei ihr Flieger zu machen ;-)"

"Gück ab, gut Land".
[/OT]

: Bearbeitet durch User
von Hans B. (Gast)


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Egelsbach war ich vor vielen Jahren (Auto u. Anhänger) als unser Verein 
eine neue LS-4 vom Werk abholte.  LG aus A-2410

von Volker A. (pfriemler)


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Eine Alternative zu fliegenden Sicherungen bei unklarer Eingangslage von 
Geräten: Die Reihenschaltung einer passend dimensionierten Glühlampe. 
Wenn im Eingang die Schaltung "Amok läuft" und einen Kurzschluss 
produziert, leuchtet die Lampe auf, ansonsten bleibt sie dunkel. Aber 
Vorsicht: die maximal in der Schaltung umgesetzte Leistung ist 
schlimmstenfall mehr als ein Viertel der Glühlampennennleistung. Das 
produziert u.U. viel "magic smoke". Habe unlängst damit einen 
Primärregler mit integriertem Mosfet unbeabsichtigt abgebrannt. Also 
besser klein anfangen. Hier war die 25-W-Lampe für das Schaltnetzteil 
eines DVD-Players, bei dem zunächst einmal nur die Sicherung geflogen 
war, dann doch deutlich zu viel.
jm2c.

von Hans B. (Gast)


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Mittlerweile hat sich die Zahl der sls defekt erkannten Bauteile auf 12 
erhöht.
Aber noch sind nicht alle "Verdächtigen" geprüft....
Die Einsicht "wirtschaftlicher Totalschaden" rückt näher.
Wegen Schonwetter mit 16° und Sonne: Jetzt Gartenarbeit.
Danke an alle bisherigen Helfer u. Berater.
Vielleicht wird's ja doch noch gelingen.

von Christian M. (likeme)


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Schaltnetzteile reparieren ist vergeudete Lebenszeit!

von Max M. (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Schaltnetzteile reparieren ist vergeudete Lebenszeit!

Ach, das habe ich schon oft gemacht.
Meist erfolgreich und selbst wenn nicht, lernt man dabei viel.
Und das war niemals vergeudete Lebenszeit.
GZSZ, Dschungelcamp oder DSDS sind vergeudete Lebenszeit.

von Rotor (Gast)


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Von einem Trenntrafo ist grundsätzlich abzusehen. Ausnahmen bilden 
Geräte, bei denen jede Berührung fatal wäre, sobald die Aussenhülle 
abgenommen wurde (Stichwort live chassis, nicht-geerdete Geräte).

Der Trenntrafo schirmt das Prüfobjekt von der Absicherung durch den 
FI-Schutzschalter. Die Arbeit mit Trenntrafo führt also zu einem höheren 
Risiko für den Menschen.

Die Vorstellung, dass man mit Trenntrafo mehr Dinge am Prüfobjekt 
anfassen dürfe als sonst, oder besser abgesichert wäre, ist sehr 
gefährlich.

von H. H. (Gast)


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Rotor schrieb:
> Von einem Trenntrafo ist grundsätzlich abzusehen.

Dummschwatz!

von René F. (Gast)


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Rotor schrieb:
> Die Vorstellung, dass man mit Trenntrafo mehr Dinge am Prüfobjekt
> anfassen dürfe als sonst, oder besser abgesichert wäre, ist sehr
> gefährlich.

Auch beim Umgang mit dem Trenntrafo sollte man es vermeiden mit den 
Griffeln irgendwas zu berühren. Er dient nur als Schutzmaßnahme, sollte 
es doch dazukommen.

Ich kenne eine Person, welche beim messen mal das Gerät drehen wollte 
und dabei genau auf den Brückengleichrichter auf der Primärseite gelangt 
hat, passiert ist der Person nichts (hat halt eine gewischt bekommen), 
seitdem arbeitet die Person auch mit Trenntrafo deutlich umsichtiger.

von Max M. (Gast)


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Rotor schrieb:
> Die Vorstellung, dass man mit Trenntrafo mehr Dinge am Prüfobjekt
> anfassen dürfe als sonst, oder besser abgesichert wäre, ist sehr
> gefährlich.

Die Vorstellung das ein auf 325VDC geladener Kondensator sich um den FI 
scheren würde, wenn er sich über den Körper nach Erdpotential entlädt, 
ist nicht weniger gefährlich.

Magst Du mir erklären wie der Stromkreis über meinen Körper gegen Erde 
geschlossen werden soll, wenn das Gerät mit Trenntrafo isoliert ist?
Da kann ich an die 325VDC anfassen und solange ich nicht auch den 
Schaltungs GND berühre, passiert nichts.
Berühre ich Spannung + GND und bin über Gummisohlen isoliert, löst auch 
kein FI aus, also bleibt doch immer ein Risiko.

Trenntrafo und FI versuchen auch nur mich zu schützen, wenn ich bereits 
Scheisse gebaut habe.
Je mehr man Schutzvorrichtungen vertraut umso leichtsinniger wird man.
Die Vorstellung das man gleich die Hufe hochreisst wenn man mal an 
Spannung fasst ist auch nicht richtig.
Ich habe schon oft einen gefeuert bekommen weil ich respektlos war und 
im vollen Bewustsein die 5 Sicherheitsregeln misachtet habe.
Tut weh, hinterlässt auch mal ne Brandblase, aber ich stehe noch.
Damit die Pumpe aussetzt muss der Strom auch über die Herzstrecke 
laufen.
Also ganz schön viele Fehler und Zufälligkeiten damit man dabei zu 
Schaden kommt.

Ja, ist schwer verdaulich für die 'safety first' und 'Angst vor allem' 
Generation. Aber es kommen mehr Leute durch Leitern und Fenster putzen 
zu schaden als durch Spannung, obwohl jeder zweite selber an seiner 
Hausinstallation herumpfuscht.

Meine schwersten Verletzungen hatte ich bisher durch Fahradunfälle und 
als ich auf der Treppe umgeknickt bin.
Ein Leben lang mit gefährlichen Spannungen gerabeitet und nix passiert 
das mehr als 'Aua' gewesen wäre.

von W.S. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Die Einsicht "wirtschaftlicher Totalschaden" rückt näher.

Naja, im Grunde sehe ich das auch so.

Aber mal zu der Frontplatte des Gerätes: Da hat man 3 Tipptasten, wo man 
wohl an ein einziges Paar Ausgangsbuchsen Spannungen 0..16V oder 0..27V 
oder 0..36V anlegen kann. Und zwar mit Schmackes, 5A, 3A oder wenigstens 
2.2A.

So etwas wäre mir als LNG zu gefährlich. Nicht für meinen Daumen, aber 
für die damit versorgte Schaltung. Also ist das Abbrennen der Innereien 
vielleicht eine Art Vorsehung. Vielleicht kann man das Gehäuse weiter 
verwenden und die Frontplatte nebst Innereien neu machen. Nebst 
klassischem Netztrafo.

Und für kleinere Basteleien braucht man auch keine 5 Ampere.

W.S.

von Hans B. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Hans B. schrieb:
>> Die Einsicht "wirtschaftlicher Totalschaden" rückt näher.
>
> Naja, im Grunde sehe ich das auch so.....
> So etwas wäre mir als LNG zu gefährlich......

Es gehört nicht mir - und ich habe auch etwas anderes gekauft.
(gehört Modellbahner u. wird auch zum Styroporschneiden und leider auch 
zum Akku-Laden verwendet -aber das war ja nicht die Fehlerursache.)
Das optische Design ist wirklich recht gut gelungen und auch sehr 
platzsparend im Regal.
Letzter Stand der Fehlersuche: min. 16 beschädigte Bauteile (=fast alles 
im Bereich und inkl. dem li.- und re.- Optokoppler. =U5 u. U6)
https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/000511632CD01/circuit-diagramm-511632-voltcraft-lsp-1403-bench-psu-adjustable-voltage-0-36-v-dc-0-5-a-80-w-masterslave-communication-protocol-no-of.pdf

von Dieter (Gast)


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Trenntrafo ist sicher, so lange nur mit einer Hand am Geraet gearbeitet 
wird. Den anderen Arm am Besten mit Sekundenkleber am Rucken festkleben. 
;) ;o))

von Rotor (Gast)


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Max M. schrieb:
> Magst Du mir erklären wie der Stromkreis über meinen Körper gegen Erde
> geschlossen werden soll, wenn das Gerät mit Trenntrafo isoliert ist?
> Da kann ich an die 325VDC anfassen und solange ich nicht auch den
> Schaltungs GND berühre, passiert nichts.

Das erkläre ich dir sehr gerne. Denn das ist ein Denkfehler: "Ich habe 
versehentlich etwas berührt, mir aber den Schlag erspart. Also ist es 
besser".

Wenn es so wäre, warum ist dann der Trafo der Unterverteilung geerdet? 
Wäre doch toll wenn er getrennt wäre und nix in deinem Haus gegen Erde 
abfliesst:
 - Nagel in die Stromleitung hauen: kein Problem
 - Ofenblech macht Kontakt mit L1: kein Problem
 - Kurz in die Steckdose gefasst: kein Problem
 - Stehleiter berührt einen offenen Draht: kein Problem

Alle diese Objekte sind dann "heiss", ohne dass es jemand mitkriegt. Und 
der Pechvogel, der dann gleichzeitig einen heissen Gegenstand anfässt 
und nah genug am Trafo steht kriegt die volle Dröhnung. Kann ja keiner 
wissen, dass da ein Fehler in der Installation vorliegt...

Doch man kann!! Indem alles leitfähige Material bewusst mit dem Trafo 
verbunden wird. Somit haut's die Sicherung raus beim kleinsten 
Installationsfehler, also Kontakt eines Stromleiters. Du WILLST also 
dass es zu Fehlerströmen kommt, und zwar so früh und so menschenschonend 
wie möglich. Darum sollte die Erdung nur in Ausnahmefällen entfernt 
werden.

Und jetzt soll mir keiner kommen mit "Ach ich bin so schlau, man muss 
eben wissen was man tut" - Es geht ja darum, Unfälle systematisch zu 
vermeiden, anstelle last-man-standing zu spielen...

Darum mein Fazit: Trenntrafo verwenden, wenn es nötig ist und einen 
Mehrwert bietet. Im Falle des 325V Kondensators hilft dir natürlich 
weder noch.

von Hans B. (Gast)


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Habe den Reparaturversuch aufgegeben.
Je länger ich suchte um so mehr Fehler wurden gefunden...
Es wurde ja nicht nur die Energie aus den 325V Kondensatoren freigesetzt 
sondern auch der Leitungsschutzschalter hat (magnetisch) ausgelöst.
In dem vorgeschalteten Kreis der power factor correction hab ich noch 
nicht einmal zu suchen begonnen.
Aber ich verstehe jetzt einige Tipps besser -wie z.B. "alles Tauschen" 
"Totalschaden" etc.
Gelernt hab ich trotzdem ein wenig.
Danke den bemühten Helfern.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bevor Du das Netzteil wegschmeißt, könnte ich es für einen 
Reparaturversuch bekommen?

Alternativ kannst Du auch als letzten Versuch probieren, die komplette 
230V-Seite neu zu bestücken, aber das schützt nicht vor einem erneuten 
Schaden wenn der Fehler z.B. durch ein Problem auf der Sekundärseite 
verursacht wurde (im einfachsten Fall ein kurzgeschlossener Trafo durch 
eine defekte Gleichrichterdiode oder so).

von Max M. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Habe den Reparaturversuch aufgegeben.

Wenn sogar die D7 durchgeschlagen ist, hat sich der Fehler auf den Viper 
(u2) ausgebreiten.

Das ist einfach Pech und dann wird das wirklich zum Fass ohne Boden.
Da hast Du wirklich eine ganze Kette an Ereignissen geerbt, die auch 
alle hätten anders ausgehen können und das meist auch tun.

Das Gate schlägt selten durch und eigenlich hätten R24 D14 D15 die 
Spannung dann auf GND geklemmt.
Selbst wenn die hochohmig werden wird eigentlich der Gate Vorwiderstand 
beim ersten hochstrom puls hochohmig und selbst wenn der PWM Treiber 
dabei kaputt get frisst der VCC Elko die Energie bevor mehr passiert.

In diesem Fall ist wirklich alles passiert was passieren konnte.

Letzte Chance:
R17 D3 ansehen.
Wenn die noch okay sind, könnte der Viper Teil das überlebt haben und 
damit hättest Du dann alle def. Bauteile gefunden.
Wirtschaftlich hat das ja von Anfang an keinen Sinn gemacht.
Hängt davon ab wieviel Spaß Dir das macht.

von Max M. (Gast)


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Max M. schrieb:
> R17 D3 ansehen.
> Wenn die noch okay sind,

bzw. wenn der R17 hochohmig ist, könnte der als Sicherung schlimmeres 
verhindert haben.
ECC geht nur an diese beiden Punkte.

von Hans B. (Gast)


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Danke f. d. Hinweise!
Werde mir das in den nächsten Tagen nochmals ansehen.
Aber nur weil es mich interessiert. (Andere lösen gerne 
Kreuzworträtsel....)

Nachtrag:  R17 u. D3 sind OK.
Q2:  G/S  und G/D hat etwa 90 "Multimeter-Ohm"  ....dann hat es vom pin6 
des Schaltreglers zum C13-Gehäuse übergeschlagen (R26 u. Pin6 
abgebrannt)....und...und...
Der Gate-Widerstand hat zwar getrennt aber der sieht so aus als ob da 
ein Lichtbogen drüber gestanden ist. (R26)

In meinem Gerät gibt's abweichend vom Schaltplan die beiden Dioden D14, 
D15 (parallel zum Shunt) nicht!

von Max M. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> In meinem Gerät gibt's abweichend vom Schaltplan die beiden Dioden D14,
> D15 (parallel zum Shunt) nicht!

Conrad Murks auf den letzten Cent im Preis ausgequetscht.
Die hätten alles schlimmere verhindert.

Hau weg die Kiste.
War einen Versuch wert aber am Ende ist noch was in der MCU Steuerung 
hin und ohne SW stehst Du dann mit leeren Händen da.

von Hans B. (Gast)


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Die ehemalige Gatebeschaltung als Bild.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Erstmal müssen sowieso die abgerauchten Teile raus bevor Du weiter 
misst.

Meine, bei solchen Dingen wie D7 defekt würde ich stutzig werden, ich 
habe diese Diode (für die Betriebsspannung des Regler-IC) so weit ich 
mich erinnere noch nie tot gesehen. Die kann ich auch gar nicht in der 
Schaltung messen wenn z.B. der Regler-IC tot ist (was mich angesichts 
des explodierten FET wenig wundert), ist evtl. die ganze 
Betriebsspannung kurzgeschlossen.

Also FET raus und den UC3843 raus, danach kann man evtl. weiter messen.

von Hans B. (Gast)


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Richtig, ich bin mir der Problematik des testens im eingebauten Zustand 
bewusst.
Bei D7 wäre es natürlich besonders wichtig ,genau zu wissen ob die 
wirklich defekt ist.
Werde diese -u. ev. noch anderes- auslöten und genauer prüfen.
Jetzt muss ich zuerst einmal alles mechanisch zerlegen um Zugang zu 
haben....
Nachtrag zu D7:
Die FR107 Diode sollte lt. Datenblatt 1000V sperren (u. 1A).
Hat hoffentlich doch überlebt? werde auslöten u. nachprüfen.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Christian M. schrieb:
> Schaltnetzteile reparieren ist vergeudete Lebenszeit!

Achwas. Andere schauen den ganzen Tag TV oder lesen Comics (beides tue 
ich auch gelegentlich). Jeder 'vergeudet' seine kostbare Lebenszeit auf 
seine Weise. Dümmer wird man zumindest nicht, wenn man sich mit der 
Reparatur von (Schalt-) Netzteilen beschäftigt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Die FR107 Diode sollte lt. Datenblatt 1000V sperren (u. 1A).
> Hat hoffentlich doch überlebt? werde auslöten u. nachprüfen.
Ehrlich, 'ne FR107 bekommt man an dieser Stelle eigentlich nur mit einem 
Hammer kaputt.

Erstmal alle offensichtlich defekten Teile raus, anders gehts nicht, man 
kann vorher nichts vernünftig messen. Danach alle zweifelhaft defekten 
Teile raus, außerhalb der Schaltung messen (ggf. reicht zum Messen 
einseitig auslöten), solange bis nur noch intakt gemessene Bauteile auf 
der Platine sind.

Die beiden Optokoppler müsste man richtig im Betrieb testen, daher würde 
ich sie auf Verdacht erneuern. Wenn U5 nicht korrekt arbeitet, läuft die 
Ausgangsspannung des Wandlers hoch und gefühlte drei Nanosekunden später 
hast Du wieder einen Atompilz über dem Basteltisch aufsteigen und 
zusätzlichen Schaden auf der Sekundärseite. Das Risiko sind die beiden 
Optokoppler nicht wert.

von Hans B. (Gast)


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Betreffend den Rat zu den Optokopplern.
Bin zur gleichen Einschätzung gekommen - aber ich brauch da einige Zeit 
zum Nachdenken - hab diesbezüglich zu wenig Erfahrung und eigne mir 
dieses Wissen erst an.
Danke Ben, f. d. Hinweis!
Genügt es, die Keramikkondensatoren ausgebaut nachzumessen? (mit kleiner 
Prüfspannung)

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Genügt es, die Keramikkondensatoren ausgebaut nachzumessen? (mit kleiner
> Prüfspannung)

Wenn sie unversehrt aussehen reicht das.

von Hans B. (Gast)


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Habe nun mechanisch zerlegt und konnte ausgelötete Teile testen:
s.Bild: rot=defekt    grün=test OK
nicht markierte Bauteile sind noch nicht überprüft.
Frage 1)
Ich sehe die Chancen auf Reparatur wieder gestiegen. Ist das plausibel?
(Vorherige Messungen im eingelötetem Zustand zeigten schlechteres 
Schadenbild.)
Frage 2)
-betreffend R28 (Shunt 1R/2W) lt. Schaltplan - jedoch die
Farbringe: blau grau silber gold schwarz (Reihenfolge umgekehrt?)
passt für mich nicht zu 1R!
(Mein Shunt ist unterbrochen u. hat Lackabsplitterung; die 2 Dioden D14, 
D15 sind im Gerät NICHT vorhanden)

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Farbringe: blau grau silber gold schwarz (Reihenfolge umgekehrt?)
> passt für mich nicht zu 1R!

Das ist ein 0,68 Ohm +/-5% Sicherungswiderstand.

von Hans B. (Gast)


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Danke, hab lange nach dem Code gesucht - auch einige online-rechner 
befragt..
KI ist doch nicht so gut wie ein Wissender :)

von Pille (Gast)


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..Optokoppler bitte wechseln, egal wie hübsch die aussehen.
Ich hatte nicht nur 1 Gerät auf dem OP Tisch bei dem faul gewordene OK 
die eigentliche Ausfallursache waren, der CTR läßt nach!

Gruß,
Pille

von Hans B. (Gast)


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Ja, werde ich tauschen. (Vermeidbares Risiko)
Test war OK: 3mA auf die Led; Transistor mit Multimeter-Diodentest
von OVL > 0,1xV (Beide sehr ähnl. Werte)
Schwierig beschaffbar dürfte der R29 sein.
Aufgrund des Farbcodes schieb H.H.:
"Das ist ein 0,68 Ohm +/-5% Sicherungswiderstand."

Werde noch weitere Bauteile prüfen bevor ich Ersatz bestelle.

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> "Das ist ein 0,68 Ohm +/-5% Sicherungswiderstand."

Kann man durch eine Reihenschaltung aus 5x20mm 1,25A träge Feinsicherung 
(mit hohem Schaltvermögen) und normalem 0,47 Ohm Metallfilmwiderstand 
ersetzen.

von Toxic (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Schaltnetzteile reparieren ist vergeudete Lebenszeit!

Wenn man das Pinzip eines Schaltnetzteiles nicht versteht,keinen Plan 
von der Funktionsweise der beteiligten Bauteile hat,Datenblaetter nicht 
lesen und interpretieren kann gebe ich dir recht.
Ich nehme an,dass du deine Waschmaschine,Waeschetrockner etc gleich 
entsorgst sowie mal keine Led am Frontpanel aufleuchtet.Lieber 700€ fuer 
was Neues ausgeben als eine simple (sofern man "Profi" ist)Reparatur 
fuer 5€ durchzufuehren.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Den 0,68R bitte nicht verändern, der ist bei den current-mode 
UC3842/43 stark für das Schaltverhalten mitbestimmend. Ich hab mich da 
schon einmal böse mit angearscht, durch einen etwas kleineren Widerstand 
ist der Wandler nicht mehr stabil gelaufen und ich habe mir einen Wolf 
gesucht warum.

von Der müde Joe (Gast)


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"...der CTR läßt nach!"

Äh, vielleicht eine dumme Frage,aber warum lässt bei einem Optokoppler 
der CTR nach?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Degradation von Leuchtdiode oder Fototransistor könnte sowas schon 
bewirken. Alternativ ein zu hoher Strom durch eines der Teile, dann 
sinkt der CTR auf Null.

von Hans B. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Hans B. schrieb:
>> "Das ist ein 0,68 Ohm +/-5% Sicherungswiderstand."
>
> Kann man durch eine Reihenschaltung aus 5x20mm 1,25A träge Feinsicherung
> (mit hohem Schaltvermögen) und normalem 0,47 Ohm Metallfilmwiderstand
> ersetzen.
....könnte eine akzeptable Lösung sein.
Leider ist da wenig Platz für eine >300V DC Sicherung. Muss ich mir 
genau ansehen (Isolationsabstände, mech. Robust etc.) Grosse "Umwege" 
möchte ich wegen der hohen Schaltfrequenz nicht machen...

von Hans B. (Gast)


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5x20mm bedrahtet f. 400V DC könnte passen; (Stehend parallel zu Shunt; 
verschrumpft u. m. Silikon verklebt....)

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> 5x20mm bedrahtet f. 400V DC könnte passen; (Stehend parallel zu
> Shunt;
> verschrumpft u. m. Silikon verklebt....)

Passt schon.


Ansonsten gibts passende Sicherungswiderstände z.B. bei Digikey.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Eine Schmelzsicherung hat an dieser Stelle der Schaltung überhaupt 
nichts zu suchen!

von H. H. (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Eine Schmelzsicherung hat an dieser Stelle der Schaltung überhaupt
> nichts zu suchen!

Deshalb wird der Hersteller eine eingebaut haben...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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...und vor allem die zwei "Angst"-dioden parallel dazu! (Siehe 
Schaltplan)

von Engelbert S. (engelbert)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> ...und vor allem die zwei "Angst"-dioden parallel dazu! (Siehe
> Schaltplan)

Hans B. schrieb:
> In meinem Gerät gibt's abweichend vom Schaltplan die beiden Dioden D14,
> D15 (parallel zum Shunt) nicht!

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Engelbert S. schrieb:
> Hans B. schrieb:
>> In meinem Gerät gibt's abweichend vom Schaltplan die beiden Dioden D14,
>> D15 (parallel zum Shunt) nicht!

Tja sonnst hätte das Netzteil vielleicht überlebt ;-)

Manchmal ist das "Wegsparen von Komponenten" die der Ing. vorgesehen 
hatte, mit dem Resultat halt, die Verkürzung der Lebenszeit unter 
speziellen Situationen.....

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Jaja, hatte ich auch schon gelesen. Trotzdem ist der Einbau einer 
Schmelzsicherung an dieser Stelle unsinnig.

Öffnet diese "Sicherung" während der Schalttransistor gerade leitend 
ist, so sieht der I-sense Eingang 400 Volt und schlägt durch.

Die Gate-Source-Strecke verträgt allerhöchstens rund plus/minus 20 Volt, 
bei "plötzlich hochhängendem, in der Luft hängenden, nach 400 Volt 
gehendem Source" schlägt auch diese Strecke durch.

Da die Kapazität der G-S-Strecke hier in der Grössenordnung 2 Nanofarad 
liegt, schafft es der Steuer-IC auch nicht mehr, diesen "Kondensator" 
schnell zu entladen, der 1 Kiloohm Widerstand verhindert dies 
zuverlässig.

Im Gegenteil, da das Umladen der G-S-Strecke nur noch über den jetzt als 
Emitterwiderstand gegenkoppelnden Widerstand 1k Ohm stattfinden kann, 
gerät der Schalttransistor in einen Klasse-A-Arbeitspunkt, in einen 
linearen Arbeitspunkt mit ordentlich Verlustleistung.

Welches Szenario nun überwiegen mag, eins ist sicher: Der IC ruiniert 
sich dann selbst.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Welches Szenario nun überwiegen mag, eins ist sicher: Der IC ruiniert
> sich dann selbst.

Wobei der hier im Forum schon oft zitierte "Magische Rauch" 
entweicht....;-D

von Hans B. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich verstehe die Bedenken bezüglich Sicherung und deren (beschränkte) 
Wirkung.
Würde eine Sicherung am 400V -Eingang nicht mehr Sinn machen? (s.Bild)
Wichtig erscheint mir hauptsächlich die Feuersicherheit.
Der Schutz von Bauteilen im nochmaligen Fehlerfall ist da eher sekundär.

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Würde eine Sicherung am 400V -Eingang nicht mehr Sinn machen? (s.Bild)

Da ist allerdings ihr ohmscher Widerstand hinderlich. Man müsste die 
Zwischenkreiskapazität dahinter vergrößern.


> Wichtig erscheint mir hauptsächlich die Feuersicherheit.
> Der Schutz von Bauteilen im nochmaligen Fehlerfall ist da eher sekundär.

So hat das der Hersteller auch gemacht.

von Hans B. (Gast)


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H. H. schrieb:
> Da ist allerdings ihr ohmscher Widerstand hinderlich. Man müsste die
> Zwischenkreiskapazität dahinter vergrößern.

Danke f. d. Hinweis!
Das Netzteil hat max. 80W output.
80W / 325v = 0,25A -allerdings während der ON-Zeit deutlich mehr.
Reicht da eine 1A Sicherung? -und ein 2W Shunt?
Spannungsabfall an der Sicherung ist relativ zu den 325V doch sehr 
gering - ich denke, das ist akzeptabel und einen Versuch wert?
(Das Gerät ist vom Eigentümer "abgeschrieben" - ich verwende es als 
Lern- u. Übungsobjekt)

von H. H. (Gast)


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Hans B. schrieb:
> Reicht da eine 1A Sicherung? -und ein 2W Shunt?

Durchaus. Aber den Shunt wirklich nicht als Drahtwiderstand, und nicht 
kleiner als die 0,68 Ohm, ehr sogar 0,82 Ohm.

von Hans B. (Gast)


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Danke, so werde ich es versuchen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Wie gesagt den 0,68R Widerstand NICHT VERÄNDERN. Aber macht was ihr 
wollt, ist nicht mein Gerät... dann lebt dieser Thread hier alt in 20 
Jahre noch, nur das Netzteil eben nicht.

Viel Spaß noch!

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Wie gesagt den 0,68R Widerstand NICHT VERÄNDERN. Aber macht was
> ihr
> wollt, ist nicht mein Gerät... dann lebt dieser Thread hier alt in 20
> Jahre noch, nur das Netzteil eben nicht.

Lass einfach sein, du hast ganz offensichtlich von SNT keine richtige 
Ahnung.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Übrigens lässt sich das Gerät etappenweise wieder in Betrieb nehmen.

1. Schritt: Netzfilter, Netzschalter, Sicherung, Rush-In-Limiter, 
Brückengleichrichter bis 1 Mikrofarad, Spannung genannt "HT" (high 
tension). Dieser Schaltungsteil ist leerlauffest und enthält 
selbstheilende Kondensatoren (zum Teil). Zum Ausheilen benötigen die 
Folienkondensatoren allerdings die Netzspannung. Ab Punkt "HT" 
Leiterbahn durchtrennen, laufenlassen...

2. Schritt: Der Hochsetzsteller PFC, er produziert vorgeregelte 
+400Volt, die allerdings etwas belastet werden müssen: 2 althergebrachte 
220V Glühbirnen in Reihe an den "Ladekondensator". Die Versorgung des 
ICs vom PFC und vom nachfolgenden Schaltregler UC... an letzterem 
unbedingt trennen.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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3. Schritt: Das Hilfsnetzteil mit dem "Viper"-IC U2 prüfen. Es stellt 5V 
max. 1A zur Verfügung, im -5V Zweig sitzt ein 79L05, also höchstens 0,1 
A Belastbarkeit. Dann noch "potentialfrei" weitere 5V USB. Als 
Regelgrösse dient die Rohspannung +7Volt vor dem 5V-Festspannungsregler.

Wenn dieser Schaltungsteil in Ordnung ist, sollte bereits Display und 
Tastatur laufen:

Der 4. Schritt: Prüfen, ob das Digitalgedöns überlebt hat 
Displaysteuerung, evtl.
Fehlermeldungen.

Bis auf den kritischen Shunt, der induktionsarm sein muss, ist die 
Umgebung des Schaltreglers UC.... geradezu "Wald und Wiese". Hier wäre 
ich persönlich äusserst verschwenderisch und würde alles neu bestücken.

Eine universellere Universaldiode als die 1N4148 gibt es gar nicht 
(Pfennigartikel) und mit dem restlichen "Hühnerfutter" würde ich nichts 
riskieren.

Kahlschlag, raus damit, auch mal fertig werden...

von Hans B. (Gast)


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>@nichtverzweifelter
Danke f. d. umfangreiche Kopf- und Schreibarbeit mit den vielen 
Hinweisen.
Da brauch ich jetzt ein wenig Zeit zum Nachdenken, zum Verstehen, zum 
lesen v. Datenblättern etc.
Ich möchte mich in die Thematik einarbeiten - lernen u. verstehen.
Eine rasche Reparatur hat nicht Priorität. -wäre aber schön.

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