Hallo liebe Gemeinde, ich bräuchte mal wieder etwas Hilfe. Nach dem Tausch eines Fans auf einer XFX RX5700XT Grafikkarte, ist diese sprichwörtlich in Rauch aufgegangen. Ich habe augenscheinlich 2 Defekte Komponenten und müsste wissen wie ich diese am besten identifiziere, denn einen Schaltplan habe ich nicht zur GPU. Was ich allerdings habe ist eine baugleiche funktionstüchtige Karte. Bilder sind im Anhang und vielleicht kann mir jemand sagen ob ich diese Bauteile an der funktionierenden Karte, ohne Löten, ausmessen kann. Alternativ bringt mich evtl. eine Größenangabe weiter ? Das eine Element mit der 115AF sieht aus wie ein SOT23 und passt zumindest mir 2mm x 3mm maßlich. Das andere bei B200 ist ca. 1,2mm x 2,6mm und ca. 0,9mm hoch. Jeder Tipp würde mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Adrian
Das eine ist ein IC, das andere ein Widerstand. Da wird aber noch mehr kaputt sein. Mindestens der eine Kondensator sieht nicht so toll aus. Ursache muss ja auch noch gefunden werden. Ohne Löterfahrung geht da eh nichts.
Das Bauteil mit B200 wird vermutlich eher ein Ferritbed sein.. Mach nen Lötklecks drauf und verbinde beide Pads.. Dürfte ausreichend sein zum funktionieren.. Das andere ist vermutlich ein LDO oder Mosfet oder Doppeldiode oder so.. Da sind die "googlekünstler" gefragt wie man da anhand des markings das Bautteil rauskriegt.. Aber ja wie schon gesagt da wird mehr kaputt sein.. Und dicke Traces / Planes auf 8-10 Lagen PCBs ist nucht mal so eben gelötet...
Wegen dem Q211 neben dran vermutlich ein Mosfet..
Adrian Z. schrieb: > Das eine > Element mit der 115AF sieht aus wie ein SOT23 und passt zumindest mir > 2mm x 3mm maßlich. 115?? APM2315A SinoPower SOT23-3=SOT346=SC59A=TO236MOD=SMini=2-3F1A P-Channel Enhancement Mode MOSFET https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/1135087/SINOPWER/APM2315A.html > Das andere bei B200 ist ca. 1,2mm x 2,6mm und ca. 0,9mm hoch. Eine Spule, FerritBead. Kann man erst mal überbrücken, hält Störungen durch den PWM von der Stromversorgung fern. Ein Ersatz müsste den Strom aushalten den der Lüfter maximal zieht, genau so klein sein, und dann eine möglichst hohe Induktivität haben.
Wow, vielen Dank für die zahlreichen Antworten bisher. Ursache war wohl das der getauschte Lüfter identisch aussah wie der alte, aber doch eine andere Bezeichnung hat...im Nachhinein wieder schön doof von mir :( Das ein oder andere mal habe ich schon gelötet und viel mehr kaputt machen kann ich ja nun auch nicht mehr, also wird gleich die neue Lötstation mit Heißluft ausprobiert. Hat jemand eine Bezugsquelle für den APM2315A die nicht Aliexpress heißt und Liefertermin ende April hat ? Das Ferritbed brücken bekomme ich hin, lieber wäre mir natürlich auch hier ein äquivalenter Ersatz, aber ich fahre auch immer gern die try and error Politik. Wie gesagt bisher schon mal ein fettes Danke :) Mit freundlichen Grüßen Adrian
Adrian Z. schrieb: > also wird gleich die neue Lötstation mit Heißluft ausprobiert. Viel Erfolg, ich sehe es aber auch als eher gewagt an "nur" mit Heißluft zu versuchen an einer Grafikkarte zu löten. Vor allem wenn ich solche Preise sehe: https://www.kaufland.de/product/345204715/?utm_source=shopping&utm_medium=non-paid&utm_campaign=pricecomparison&sid=23672592 Adrian Z. schrieb: > und viel mehr kaputt machen kann ich ja nun auch nicht mehr Vorheizen ist da Pflicht, sonst ist das Risiko das du was verbrennst wirklich hoch. Wenn das Platinenmaterial verkohlen sollte ist endgültig Ende wenn du nicht ein Spezialisten findest der dir das ganze ausfräsen kann und die kurzschlüsse entfernt. Danach noch Lötstopp und belichten. Zusätzlich brauchst du Kaptonband oder falls du keines kaufen willst Alufolie um benachbarte Teile abzudecken, um sie vor der direkten Hitze zu schützen und damit sie nicht Wegfliegen wenn du den Luftstrom zu stark einstellst. Ich empfehle kaptonband, es klebt nun mal wirklich an den Teilen und fixiert sie Zusätzlich so das ein wegfliegen der Bauteile noch unwahrscheinlicher wird.
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Adrian Z. schrieb: > Hat jemand eine Bezugsquelle für den APM2315A die nicht Aliexpress heißt > und Liefertermin ende April hat Das ist doch bloss ein P-MOSFET in SOT23. Nimm halt den vergleichbaren, den fein Händler da hat. Die technischen Daten hast du ja. https://www.infineon.com/cms/de/product/search/cross-reference/#!view=crossReference&term=APM2315A
Der graue Kollege mit zwei Pins, der Dir abgeraucht ist, ist mit ziemlicher Sicherheit ein Ferrit der BLM Reihe von Murata oder etwas vergleichbares. Die Aufgabe von dem Teil ist es, hochfrequente Signale zu dämpfen und so Störungen zu vermeiden. Einen guten Ersatz zu finden ist schwierig. Die sehen alle gleich aus und sind auch von Natur aus recht toleranzbehaftete Bauteile. In der Praxis kannst Du den durch einen Lötklecks ersetzen. Damit kommt die Grafikkarte möglicherweise nicht mehr durch den EMV Test im Labor, aber in der Praxis spielt das in den seltensten Fällen eine Rolle. Sollte die Karte nach dem Mosfet tausch (und überbrücken des Ferrits) wieder funktionieren, und Du möchtest den Ferrit beibehalten, dann ist der beste Tip die Baugröße zu ermitteln und einen passenden Ferrit zu verwenden, der zum maximalen Strom des Mosfets passt. Aber wie gesagt: Vermutlich brauchst Du den Ferrit nicht und wirst auch nichts von den Störungen merken.
Heute kam der bei ebay bestellte IRLML2244, aber der Kollege mit mit 1,4mm breite glatt 0,6mm schmaler das der verbaute. Kann ich jetzt davon ausgehen das ich den falschen bekommen habe oder muss der so sein und das stört nicht ? dachte das ein SOT23 immer 2mm x 3mm messen sollte. Beste Grüße Adrian
Adrian Z. schrieb: > Heute kam der bei ebay bestellte IRLML2244, aber der Kollege mit mit > 1,4mm breite glatt 0,6mm schmaler das der verbaute. Kann ich jetzt davon > ausgehen das ich den falschen bekommen habe oder muss der so sein und > das stört nicht ? > dachte das ein SOT23 immer 2mm x 3mm messen sollte. Der IRLML2244 ist laut Infineons Vergleichsliste in SOT23, während der zu ersetzende APM2315 in SOT23-3 ist. Ja, bei SOT23-3 ist das Plastikgehäuse breiter als bei SOT23, er passt aber auf dieselben Pads.
Hallo MaWin, deinem Post entnehme ich das alles kompatibel ist und ich den Versuch wagen kann :) Fehlt nur noch neues Flussmittel, ich berichte Danke und viele Grüße Adrian
Adrian Z. schrieb: > Fehlt nur noch neues Flussmittel Nein, es fehlt vor allem sicherlich an der Übung und wahrscheinlich an geeignetem Werkzeug. Du solltest unbedingt vorher an einer Schrottplatine üben, und wenn du merkst, dass du es nicht hinkriegst, die Reparatur einem Profi überlassen, der seine Brötchen damit verdient.
Im Anhang mal ein Bild vom Ergebnis meiner Lötaktion. Hat leider nicht geklappt, Lüfter drehen zwar und Power LED´s leuchten auch, allerdings wird die Karte nicht erkannt...weder Windows noch Linux registrieren eine Grafikkarte. gibt es noch einen Ratschlag für ein weiteres Vorgehen ? Viele Grüße Adrian
Vielleicht bringt es was, mit Reinigungs-Alkohol und einer Zahnbürste diese Lötrückstände abzuschrubben. Könnte das Leckströme verursachen?
Die Reinigung hat keine Veränderung mit sich gebracht, also habe ich mich mit einem Multimeter bewaffnet und gemessen. Ich habe an keiner Spule eine GPU Spannung, aber alle Sicherungen sind heile geblieben. Leider habe ich kaum Ahnung und auch keinen Schaltplan, aber ich glaube das einfach die Einschaltbedingung nicht erfüllt ist. Ich bin weiterhin für jeden Rat offen. Beste Grüße Adrian
Adrian Z. schrieb: > Ich habe an keiner Spule eine GPU Spannung, aber alle Sicherungen sind > heile geblieben. Sitzt der Fehler vermutlich irgendwo bei der Erzeugung der Spannungen bzw. Auf dem Weg zur GPU. Mein Rat: Nimm diese Karte zum Löten üben, Kauf dir eine neue damit du dein Setup wie gewohnt kaufen lassen kannst. Wenn dir die 500-600€ sowieso nicht wehtun wie du anmerken hast lassen... Ansonsten machst du eine Werkstatt bestimmt sehr glücklich wenn du sie dort reparieren lässt. Adrian Z. schrieb: > Leider habe ich kaum Ahnung und auch keinen Schaltplan, aber ich glaube > das einfach die Einschaltbedingung nicht erfüllt ist. Nun, ab hier wirst du ohne Oszilloskop kaum weiter kommen. U.A kann es sein das die einschaltbedingung ist das der Lüfter das Tachosignal, also die aktuelle Drehzahl an einen IC meldet damit die Karte erkennt daß sie gekühlt wird. Wie bei einem Mainboard wenn der CPU Lüfter nicht läuft. Um die CPU vor dem Hitzetod zu bewahren. Aber, ich denke das wird eher ein Fall für jemanden mit geeigneten Werkzeugen und Know-how.
> gibt es noch einen Ratschlag für ein weiteres Vorgehen ?
Wegschmeißen, neukaufen. Sorry, aber isso.
Bei solchen Schäden an einer Grafikkarte treten gerne Folgefehler auf,
z.B. eine defekte GPU oder Speicher wenn diese ICs Überspannung gesehen
haben. Das repariert man nicht mehr.
Mal einen anderen Slot probiert? Nicht das dein Mainboard was abbekommen hat..
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