Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Simpler HV-Stepdown-Regler auf 12V gesucht


von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich möchte gerne einmal das Schwarmwissen befragen, welchen 
StepDown-Wandler-IC es heute nehmen würde wenn es darum geht, 12V/1..3A 
aus einer möglichst hohen Eingangsspannung zu machen. Anforderungen 
würde ich mal sagen möglichst geringe Leerlaufverluste, Eingangsspannung 
bis 60..72Vdc ohne Schaden zu nehmen wäre toll.

Gibts da noch was besseres als den LM2596HV? Dieser ist bei Reichelt 
nicht mal zu bekommen.

Danke!

von H. H. (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Gibts da noch was besseres als den LM2596HV? Dieser ist bei Reichelt
> nicht mal zu bekommen.

Die besseren gibts dort auch nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Allenfalls LT1683.
https://www.analog.com/en/products/lt1683.html
Der kann beliebig viel, sofern die externen FET das koennen.

von Stefan F. (Gast)


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Wie sinnvoll sind eigentlich Step-Down Wandler bei so großen 
Spannungs-Differenzen? Ich habe mal gelesen, dass man ab dem Verhältnis 
6:1 besser Schaltnetzteile mit Trafo verwendet.

von Pepe T. (pepe_t)


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Der LM2596HVS macht nur knappe 60V. Den gibts bei ali für 70ct inklusive 
zugemüse. Ich hab die im 10er pack bestellt. Die CC CV version auch.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> ab dem Verhältnis
> 6:1 besser Schaltnetzteile mit Trafo verwendet
Hochinteressante idee!
Du umgehst den 240V gleichrichter und speist DC direkt ein?
Bei welchen spannungen klappt das, wie tief kann man runter?

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Pepe T. schrieb:
> Bei welchen spannungen klappt das, wie tief kann man runter?

Da die meisten Schaltnetzteile schon bei 80/90 V funktionieren kann man 
mindestens bis dahin runter. Technisch gesehen kann man Schaltnetzteile 
auch bis wenige Volt bauen. Dass es das nicht gibt liegt mit ziemlicher 
Sicherheit daran, dass Versorgungsspannungen mit wenigen Volt ziemlich 
selten sind.
Und: Auch ein DC/DC Wandler ist ein Schaltnetzteil, der schaltet ja 
auch. Bei Schaltnetzteil denke zumindest ich halt nur an ein Netzteil, 
dass auch eine Wechselspannung eine Gleichspannung macht und diese 
Gleichspannung mittels geeigneter PWM zu einer spezifizierten 
Ausgangsspannung wandelt. Bei DC/DC Wandler entfällt also eigentlich nur 
der Gleichrichter.

von bumm (Gast)


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LM2596HV hat bei 15V zu 12V und 3A laut HMSemi 83%. Das wird bei 60V 
garantiert nicht besser.
Und selbst wenn doch: 48V*3A*(1-83%) heißt 24,48W.
Das macht der m.E. nicht mit, oder zumindest nicht lange.
Und die 3A kann vielleicht das IC selbst (wenn es echt ist), aber die 
Kondensatoren und die Spule müssen auch mitspielen.

von Lothar (Gast)


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M. K. schrieb:
> Bei Schaltnetzteil denke zumindest ich halt nur an ein Netzteil,
> dass auch eine Wechselspannung eine Gleichspannung macht und diese
> Gleichspannung mittels geeigneter PWM zu einer spezifizierten
> Ausgangsspannung wandelt.

Ein primärgetaktetes Schaltnetzteil sorgt auch noch für die geforderte 
sichere Trennung zwischen dem Stromnetz und der Niederspannungsseite. 
Dafür ist ein DC-DC Wandler nicht ausgelegt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Allenfalls LT1683.
Transformatorisch arbeitende Wandler wollte ich vermeiden, zumal ich 
dann für den Regler-IC auch eine Hilfsspannung erzeugen müsste. Bei mehr 
als 20Vgs machen die FETs ihre Deckel auf, was für Funktion und 
Wirkungsrad meistens nicht sonderlich förderlich ist.

Galvanische Trennung ist nicht gefordert, die Schaltung sollte an 
48..60Vdc laufen und damit ist kein Berührungsschutz erforderlich. Die 
72V wären nur als Sicherheitsmarge schön, damit die Schaltung nicht 
gleich bei 60,01V zur Sprengladung mutiert. Aber notfalls wenn sich 
nichts bis 72V finden lässt, sind 60Vdc Eingangsspannung auch okay. Die 
vermutliche Maximalspannung wird 48Vdc betragen, aber evtl. mit 
Ladespannung und dann wären es schon knapp 58V.

1A würde reichen wenn sich durch diese Grenze ein gut passender IC 
findet, bis 3A max. wäre cool für Reserven.

von Transistoroxid (Gast)


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bumm schrieb:
> Und selbst wenn doch: 48V*3A*(1-83%) heißt 24,48W.

Nee, der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von mittlerer Ausgangsleistung 
zu Eingangsleistung. Also müsste man für die Verluste
(12V*3A/0,83)-(12V*3A)=7,37W ansetzen.

Bei hohen Spannungen vielleicht (12V*3A*/0,7)-(12V*3A)=15,4W.

von MaWin (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Gibts da noch was besseres als den LM2596HV?

Sicher.

> Dieser ist bei Reichelt nicht mal zu bekommen

Bessere auch nicht.

PT3736, LTC7103.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nachtrag:
> Wie sinnvoll sind eigentlich Step-Down Wandler bei so großen
> Spannungs-Differenzen? Ich habe mal gelesen, dass man ab dem
> Verhältnis 6:1 besser Schaltnetzteile mit Trafo verwendet.
Das is mir auch noch im Hinterkopf, aber 60V->12V wären 5:1 und die 
Grenze ist schwimmend. Das Problem kommt daher, daß irgendwann die 
Pulsbreiten unschön kurz werden, die Spule kommt an ihre Grenzen und die 
Pulsströme werden hässlich hoch. Das heißt aber nicht, daß es nicht geht 
- mit einer Drossel aus einer PFC-Stufe und Step-Up-Design kommt man 
locker von 12V auf 500V hoch, der leistungsbegrenzende Faktor ist der 
Strom bei 12V durch die Drossel. Man könnte auch mit einer aufgeteilten 
Wicklung auf der Drossel tricksen (die wird dann zum Spartrafo), geht 
aber beim StepDown-Wandler nicht so gut weil dann hässliche negative 
Spannungen während der Sperrphase auftreten.

Nee, doch lieber ganz einfach ein IC, das möglichst viel integriert hat 
und einfach nur gut 60Vdc->12Vdc im StepDown-Design beherrscht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Für 3A würde ich vermutlich ein Fertigmodul nehmen:
https://www.ebay.de/itm/363454050774
Bis 500mA sind die GAPTEC Teile interessant:
https://www.pollin.de/p/dc-dc-wandler-gaptec-electronic-sip3-9-90vin-5vout-500ma-11-5x9x17-5mm-352831

von Pepe T. (pepe_t)


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Ben B. schrieb:
> knapp 58V.
> 1A würde reichen

Da ist der LM2596HVS geeignet. Hab so einen der solar 42V auf 10V für 
den lüfter runterbringt und der tut das seit monaten klaglos.
Bei 1A wird das warm werden.

von flip (Gast)


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es gibt kleine trafowandler die genau das machen, für POE anwendungen:

https://www.ebay.de/itm/274443750997?hash=item3fe61f4e55:g:FQgAAOSwnJJfIoOl

Das sind eigentlich nur netzteilmodule mit anders gewickeltem trafo.

LM2596HV und konsorten haben bei 60V zu 12V unterirdische wirkungsgrade, 
gerade die chinaversionen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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von Xerxes (Gast)


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LM5085 , bei reichelt verfügbar.
Externer Mosfet dran und gut ist.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hm... die Gaptec-Module kenne ich, das habe ich gelegentlich als 12V->5V 
7805-Ersatz verwendet wenn ich auf den 5V etwas mehr Strom gebraucht 
habe.

Module kaufen wäre unschön, ich brauche "nur" das IC (plus Kleinkram) 
zur Integration auf einer eigenen Platine.

Falls es hilft, das Modul ist eigentlich fertig und läuft wie es soll an 
12V, nun soll noch eine zweite Version für bis zu 48V her. Die 12V-Ebene 
wird zwingend gebraucht, ich kann nicht von 48V auf nur 5V herunter. Die 
5V sind extrem schwach belastet (AVR mit 1Mhz, Treiberleistung für drei 
Taster und zwei langsam geschaltete FETs), da reicht ein 78L05 oder ein 
5V LDO.

von No Y. (noy)


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LM76003
LM76005
LM5116
MIC2851

Gibt noch diverse andere aus den Familien...

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Danke für die Tips, gute ICs, leider normal-SMD-unfreundliches Gehäuse 
und nicht bei Reichelt verfügbar.

Na gut ich probier mal in den dort verfügbaren ICs was passendes zu 
finden... mal die Listen durchscrollen.

von Harald A. (embedded)


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Die ganze LT86xx Reihe ist phantastisch, für Deine Zwecke käme evtl. der 
LT8641 in Frage, allerdings nur 65V. Brauchst Du volle 3A? Ansonsten hat 
gerade Analog, ehemals Linear, so einige Produkte gerade für hohe 
Spannungen parat. Die Außenbeschaltungen der LT86xx sehen wilder aus als 
sie sind, es gibt gute Layoutvorschläge.

: Bearbeitet durch User
von Xerxes (Gast)


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Wie geschrieben, LM5085

von No Y. (noy)


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Warum unbedingt reichelt??

Wenn du über 50€ kommst ist Mouser / Digikey das was man nehmen sollte..

Ich weiß nicht wann ich zuletzt mal bei Reichelt was bestellt habe, was 
Elektronik betrifft...Macht einfach keinen Sinn...

Reichelt ist ja schon fast wie Pearl :-D

Ok am Gehäuse kann auch Mouser / Digikey nichts ändern...

Aber wenn man "Hightech" haben will muss man halt auch "Hightech" zahlen 
und verbauen können...

Dafür gibts auch wenig Probleme mit EMV ;-)

Noch sehr interessant sind die Vishay SIC4xx Reihe.. Die gibts auch als 
fertige Module was dann ggf. auch einfacher für Hobby Bestücker ist..

Ob es die TI / Microchips auch als Modul gibt weiß ich nicht.
MPS könnte man auch mal noch schauen..

Bzgl: LM5085... ich weiß nicht ob man 3A unbedingt mit einem P-Fet 
machen will / soll. Man muss ja ggf. auch mehr kühlen.

Außerdem würde ich heutzutage nichts mehr ohne synchron nehmen..
Am besten auch mit integrierten Mosfets wegen EMV.. Aber ja dann sind 
die Packages halt oft etwas "spezieller"...

Und interne Kompensation ist auch immer nett.. Man spart sich viel 
"gefummel" bis es richtig ordentlich läuft..

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie sinnvoll sind eigentlich Step-Down Wandler bei so großen
> Spannungs-Differenzen? Ich habe mal gelesen, dass man ab dem
> Verhältnis 6:1 besser Schaltnetzteile mit Trafo verwendet.

Tut man. Allerdings sind 12V × 6 ja gerade 72V.

von Purzel H. (hacky)


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Wie verhaelt sich das mit den grossen Uebersetzungsverhaeltnissen ?

Die Spule. Wird mit einem Duty cycle beaufschlagt, welcher Ua/Uin 
entspricht.
Nehmen wir zB 1/6. Waehrend 1/6 der Zeit wird die Spule nun aufgeladen, 
um waehrend der gesammten Zeit 3A zu bringen. Bedeutet der Ladestrom ist 
dann dann der Ausgangsstrom. Gleichzeitig muss die Induktivitaet immer 
groesser werden.
Der Eingangsstrom ist 1/6 des Ausgangsstromes, aber die Spule muss fuer 
den Ausgangsstrom dimensioniert werden.

Bedeutet die Spule wird richtig klotzig.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Wie verhaelt sich das mit den grossen Uebersetzungsverhaeltnissen ?

Siehe Anhang.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sieht schlecht aus, so richtig haben die nichts passendes im Angebot. 
Der am besten dran kommende IC wäre noch der MAX5035, den haben sie 
immerhin als 5V-1A Version da, bekäme man mit einem Spannungsteiler auf 
auf 12V hoch.

Alles andere wie die üblichen Verdächtigen LM2575HV/LM2576HV haben sie 
nur als TO-220-Variante. Das ist irgendwie alles nicht das Gelbe vom Ei.

> Warum unbedingt reichelt?? Wenn du über 50€ kommst ist
> Mouser / Digikey das was man nehmen sollte..
Darüber denke ich angesichts der Preise bei Reichelt für solche ICs auch 
gerade nach. Da wird sowas wie der alte LT1076 oder LM2576HV ja mit Gold 
aufgewogen. Scheint mir so, als mutieren die zum nächsten Conrad und 
dann dauert's auch nicht mehr lange, bis in dem Laden das Licht ausgeht.

Bislang hatte ich gute Erfahrungen mit Reichelt, normalerweise haben sie 
das was ich brauche (Lochraster, Lötmaterial, Mikrocontroller, Displays 
und ein paar dicke FETs, die ich nicht auf meinen Ausschlacht-Platinen 
finde). Ich muß mal schauen ob Mouser/Digikey das auch hat und wie gut 
deren Internetseiten und Preise sind. Brauche ich da einen gewerblichen 
Account oder kann man auch als Privatperson bestellen?

Edit:
> Brauchst Du volle 3A?
Absolutes Minimum 12V 1A aus 60V,
3A kurzzeitig wäre schöner, 72V Spannungsfestigkeit wäre schöner.

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Selbstschwinger diskret? Strombegrenzung nötig?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Selbstschwinger finde ich für sowas heute nun wirklich nicht mehr 
zeitgemäß. Über sowas würde ich evtl. bei einem transformatorischen 
Design nachdenken, aber ich denke hier ist ein StepDown wirklich die 
bessere Wahl und Teile wie der zuerst angedachte LM2596HV zeigen ja 
auch, daß es geht.

Strombegrenzung wäre natürlich schön, aber kein Muss. Ich überlege, 
Polyfuses in die Ausgänge zu hängen, betrachte es gleichzeitig aber als 
nicht mein Problem wenn irgend ein DAU das Ding abrauchen lässt.

von Bernd G. (Gast)


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Was soll das ganze Gewürge mit heroischem Selbstbau?
https://www.mouser.de/ProductDetail/MEAN-WELL/NSD15-48S12?qs=l0g2inPJSHNIjhU3k%252BgR1Q%3D%3D
Billiger wirst du es selbst nicht hinbekommen.

von Harald A. (embedded)


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2.3A bei max. 105V, schön simpel:

https://www.analog.com/en/products/ltc7103.html#product-overview

Geht auch als 2-Phase, dann mit 4.6A

: Bearbeitet durch User
von Ida O. (keil-er)


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Abdul K. schrieb:
> Selbstschwinger diskret? Strombegrenzung nötig?

Genau dieses. Siehe Netzteil und Koverterhandbuch Jörg Rehrmann. Frei im 
Netz.
Dort gibt es ein Hilfsnetzteil oder ähnlich genannt.

von M. K. (sylaina)


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Ben B. schrieb:
> Absolutes Minimum 12V 1A aus 60V,
> 3A kurzzeitig wäre schöner, 72V Spannungsfestigkeit wäre schöner.

LM5576 von TI könnte was für dich sein ;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Selbstschwinger würde hier mal entwickelt, simuliert und ausnahmsweise 
auch praktisch verifiziert...🤣

von moonshiner (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich muß mal schauen ob Mouser/Digikey das auch hat

Soll das ein Witz sein? Geh zu Mouser, Suchzeile "Mosfet", geh in
zweitem Tab zu Reichelt, und mach dasselbe. Allein schon diese
Zahlen sollten Dir "den Unterschied" zeigen. Daß Du diese Frage
nicht zu stellen brauchst. Höchstens (und das extrem) umgekehrt.

Ach was, ich mach's Dir einfacher: Es gibt so gut wie nichts das
Mouser nicht hat, und wenn doch mal, hat es meist Digikey. Oder
umgekehrt, je nach Anforderungen.

Du warst da noch nie? Fast unfaßbar. Sogar als Nicht-dort-Käufer...
Wie willst Du dann folgendes überhaupt halbwegs einschätzen können?

> wie gut deren Internetseiten und Preise sind

Womit vergleichtest Du bisher bitte was? Verstehe ich nicht. Ist
"Distributur" für Dich etwas völlig fremdes? Das tut mir leid für
Dich, ganz ehrlich.

> Brauche ich da einen gewerblichen
> Account oder kann man auch als Privatperson bestellen?

Beitrag "[Biete] Sammelbestellung de.Mouser.com 2021"

von moonshiner (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Wie verhaelt sich das mit den grossen Uebersetzungsverhaeltnissen ?

Einfacher als man denkt. Beim Step-Down entspricht der mittlere
Drosselstrom I_avg dem Ausgangs-, bei Step-Up eben dem Eingangs-
Strom. Das ist die vereinfachteste Art der Betrachtung.

Anfangen kann man damit aber nicht direkt was, weil die ohmschen
Verluste in der Drossel (genau wie auch die im Mosfet) vom I_rms
(nicht direkt I_avg) abhängen. Und I_rms wiederum vom Verhältnis
I_peak zu I_avg (also der Höhe des dem Gleichstrom überlagerten
Rippels) - das wiederum von der Höhe der Induktivität abhängt.

bumm schrieb:
> Und selbst wenn doch: 48V*3A*(1-83%) heißt 24,48W.

Wie Transistoroxid schon sagte rechnet man da völlig anders als
beim Linearregler, der stets (U_ein-U_aus)*I verheizen muß.

Die Berechnung beim Linearregler ist einfach, und trifft immer
zu - einzig der variable Eigenverbrauch sorgt für Abweichungen.

Bei Schaltwandlern hingegen kann ein geschätzter Wirkungsgrad
auch mal ziemlich weit daneben liegen.

von Name: (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wie sinnvoll sind eigentlich Step-Down Wandler bei so großen
> Spannungs-Differenzen? Ich habe mal gelesen, dass man ab dem Verhältnis
> 6:1 besser Schaltnetzteile mit Trafo verwendet.

Tja, Bauernregeln.
Nicht der Weisheit letzter Schluss, das sieht man immer wieder.

Tatsächlich ist das nicht zu 100% falsch. Das Problem kann dass das 
Tastverhältnis sein, durch das man Timingprobleme bekommt.

6:1 ist aber schon noch gängig. Ein häufiges Problem dem ich oft über 
den Weg laufe ist beispielsweise 3,3V aus 24V (18-30V), das ist sogar 
noch abseitiger (max. ca. 9).
Ein begrenzender Parameter für solche Dinge ist die "minimum on time" 
des Reglers. Ansonsten ist das (außer den etwas größeren Passiven 
Bauteilen) kein echtes Problem.

Ein Trafo hat natürlich den Vorteil, dass man das Tastverhältnis 
geradeziehen kann, aber bei 1:6 würde ich persönlich erst einmal 
veruschen, das ohne hinzubekommen, wenn die galvanische Trennung keine 
Vorteile hat.

Als Tipp:
Falls sich kein Regler findet, wie wäre es denn mit einer Lösung mit 
externem FET? Es gibt "PWM-Controller" mit externen FET wie Sand am 
Meer. Linear (jetzt Analog) ist ein heißer Tippm, FET für um die 100V 
sind Standardware.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ach was, ich mach's Dir einfacher: Es gibt so gut wie nichts das
> Mouser nicht hat, und wenn doch mal, hat es meist Digikey.
Aber man braucht bei beidem einen gewerblichen Zugang? Die 50 Euro 
Mindestbestellwert(?) sind nicht das Problem, die reiße ich meistens 
weil ich manche Dinge auf Vorrat kaufe und nicht erst dann wenn ich sie 
brauche. Mir wär schon wichtig, daß ich selbst bestellen kann und nicht 
andere damit nerven muß wenn ich was brauche.

Wie ich das einschätzen kann wenn ich noch nie dort war? Tja, welch ein 
Wunder, aber genau deswegen habe ich die Frage gestellt. Daß man damit 
gleich als bemitleidenswerter Dummer hingestellt wird, liegt in der 
Natur dieses Forums, aber so bin ich wenigstens nur einmal dumm. Die 
Antwort auf Deine "Fragen" - mir kommen die Preise bei R* einfach 
deutlich gestiegen vor, vor allem wenn man so einfache Dinge wie einen 
Spannungsregler braucht.

> LM5576
Ich möchte gerne dieses Lötpad unter dem IC vermeiden. Kommt mir so vor, 
daß ich in Zukunft selbst beim Basteln alles nur noch per Heißluft oder 
Infrarot löten muß.

von Harald A. (embedded)


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Ben B. schrieb:
> Aber man braucht bei beidem einen gewerblichen Zugang?

AFAIK ist es nur Farnell, wo man einen gewerblichen Zugang benötigt.

> Ich möchte gerne dieses Lötpad unter dem IC vermeiden. Kommt mir so vor,
> daß ich in Zukunft selbst beim Basteln alles nur noch per Heißluft oder
> Infrarot löten muß.

Neue interessante Bauteile wird es nur noch in solchen Bauformen geben. 
Hol Dir ne 858D+ oder Quick 861DW, je nach Budget, dazu braucht es vor 
allem gutes Flussmittel, siehe diverse Tutorials und etwas Übung. Die 
kommt aber schnell. Steige da ein, es lohnt sich.

von moonshiner (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Aber man braucht bei beidem einen gewerblichen Zugang?
>
> AFAIK ist es nur Farnell, wo man einen gewerblichen Zugang benötigt.

Ja, und leider steht im 2021 Sammelthread nicht direkt was dazu
(man hätte mindestens zum dort verlinkten Diskussionsthread dazu
wechseln müssen, weil ja nicht jeder weiß, daß David eben kein
passendes Gewerbe hat).

Ben B. schrieb:
> Wie ich das einschätzen kann wenn ich noch nie dort war? Tja, welch ein
> Wunder, aber genau deswegen habe ich die Frage gestellt.

Nein, ich meinte, womit Du zuvor was verglichen hast. Mit Distri-
Preisen zu vergleichen ist doch fast unverzichtbar, auch wenn man
woanders kauft? Siehe hier:

moonshiner schrieb:
> Du warst da noch nie? Fast unfaßbar. Sogar als Nicht-dort-Käufer

Das verwunderte mich einfach sehr stark. Außerdem sogar unabhängig
von den Preisen ist z.B. die parametrische Suche bei Mouser kein
Vergleich mit der Reichelt-Suche. Die nutze ich ebenfalls allein
schon wenn ich irgendein Bauteil für etwas brauche. Praktisch
ohne Ende. Also sogar auch wenn ich am Ende ganz woanders kaufe.
So war das gemeint.

> Daß man als Dummer hingestellt wird

Da hast Du mich falsch verstanden. Noch mal anders/mehr dazu:

Das einzige was ich noch weniger verstand (auch wenn ich dies im
Post nicht erwähnte, veranlaßte es mich zum Teil zur Verfassung)
als daß Du allgemein noch nie auf der Mouser Seite warst, ist,
wie man als Entwickler (und Du schriebst ja:

Ben B. schrieb:
> Ich überlege,
> Polyfuses in die Ausgänge zu hängen, betrachte es gleichzeitig aber als
> nicht mein Problem wenn irgend ein DAU das Ding abrauchen lässt.

was folglich auf eine Rolle in Entwicklung/Produktion hindeutet)
noch nie auf die Idee gekommen - oder gar dazu gezwungen - gewesen
sein kann, die Verkaufsseite des Distris mit dem umfangsreichsten
Sortiment (m.W.) für Bauteilsuche (ob Direkt-Kauf oder nicht) zu
benutzen. Das war mir einfach ziemlich unbegreiflich. Für "dumm"
hielt ich Dich daher noch lange nicht (tue ich grundsätzlich kaum
bzw. wenn, erst bei wesentlichen Gründen für so eine Annahme).

> mir kommen die Preise bei R* einfach deutlich gestiegen vor,
> (...) so einfache Dinge wie einen Spannungsregler

Preise sind bei Reichelt selten niedriger als bei Mouser/Digikey,
auch wenn das bei einem hohen Bestand gewisser Teile (den sie
abbauen wollen, auch Reichelts Lagerplatz ist begrenzt) doch mal
vorkommen kann.

...die Auswahl (und -möglichkeit, also die besagte parametrische
Suche) spricht einfach nur für sich - probiere sie einfach aus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Quick 861DW, je nach Budget,
Habe gerade 320 Euro Kleingeld "wiederentdeckt", also erstmal keine Not. 
Wobei, ich sollte vorher schauen was das Ding kostet, wenn das 600..800 
Euro sind, nutzt das nicht viel. Taugt das Ding denn was, so von der 
Handhabung und Qualität her? Ich kenne die Marke nicht und möchte auch 
nichts kaufen, was pünktlich eine Woche nach Ablauf der 
Gewährleistungsfrist den Arsch hochreißt.

> dazu braucht es vor allem gutes Flussmittel,
> siehe diverse Tutorials und etwas Übung.
Ich kann SMD Heißluft-Löten, aber ich hasse es. Mir reicht dieses 
verschwenderische Rumgeplantsche und hinterher Abschrubben des 
Flußmittels immer schon wenn ich irgendwelche kommerziellen Platinen 
reparieren muß. Da möchte ich das eigentlich nicht auch noch auf meinen 
selbstgebauten Platinen haben, zumal ich dann recht schnell noch sowas 
wie Lötstopplack usw. brauche oder die Platine anderweitig 
"konservieren" muss, damit das Flußmittel nicht irgendwann die 
Leiterbahnen wegfrisst.

Also wenns irgendwie mit einem ganz einfachen normalen Lötkolben geht, 
bleibe ich dabei.

@Moonshiner
Okay, dann haben wir uns beide falsch verstanden, sorry dafür. Also Du 
würdest Mouser empfehlen, wenn Du die Wahl zwischen Mouser und Digikey 
hast? Dann schaue ich mir die Seite mal an.

von moonshiner (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Also Du
> würdest Mouser empfehlen, wenn Du die Wahl zwischen Mouser und Digikey
> hast?

Aus persönlicher Sicht, was ich brauche: Ja, zuallermeist.

Für reine Ersatztransistoren-Suche geht ja "alltransistors.com".
(Bereitstellung der Bezeichnungen von Typen, die das Original in
allen angegebenen Parametern ersetzen oder aber übertreffen.)

Sucht man aber Typen nach selbst frei def. mind. Parametern (für
selbst entwickelte Schaltungen), und erst recht in U, I, oder P
Bereichen, wo man bisher wenig/keine Erfahrung hat: Mouser-Suche.
Und das betrifft auch alles außer Halbleitern.

Und - ob nach so einer Suche oder wenn man schon weiß was man
will/braucht - zugleich allererste Preiskontroll-Anlaufstelle,
ebenfalls wegen umfassenden Sortiments (meist auch gute Preise).

Wie gesagt, probier mindestens mal die parametr. Suche aus.
Aber vergleiche ruhig auch mal ganz ausgiebig Preise... würde
fast wetten, daß Reichelt zum reinen Notnagel vermousert wird
(damals bei mir war's so, und Du sprachst von Preisanzug @ R.)
also höchtens noch für Kleinsteinkäufe genutzt wird dann.

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