Forum: PC Hard- und Software EQ ohne PC, wie?


von Daniel A. (daniel-a)


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Ich hab unter meinem Schreibtisch all die Elektronik hochgeschraubt. Für 
Sound ein USB-Dock, eine kleine Verstärkerplatine, und 2 8 Ohm 
Körperschalllautsprecher.
Es tönt eigentlich recht gut, aber so ganz zufrieden bin ich damit noch 
nicht.

Ich glaube, die mittleren und hohen töne sind unter vertreten. 
Vielleicht ein bisschen wie bei einer Party, die man aus der Ferne hört, 
oder so. Instrumente, Bass, und Soundeffekte in Filmen tönen dafür 
besser denn je, man kann die Action förmlich spüren.

Mein Problem ist nun, wie kann ich das am besten wieder ausgleichen? Ich 
habe schon versucht, einen kleinen normalen 8 Ohm Lautsprecher, der 
herum lag, parallel zu schalte, aber das tönt eher noch schlechter, 
dafür aber ins andere Extrem, hat die tieferen Töne übertönt, und tönte 
trotzdem nicht voller, im Gengenteil.

Wie löse ich das am besten? Gibt es eventuell irgendwo kleine, fertige 
Verstärkerplatinen, mit programmierbarem EQ drauf oder so, damit ich da 
etwas rumspielen kann, welche Frequenzen wie stark verstärkt werden? Und 
wie kalibriert man so was überhaupt richtig? Oder gibt es da eventuell 
bessere / einfachere Wege? Macht es eventuell Sinn mal zu versuchen, 
einen kleinen 4 Ohm in reihe zu schalten?

Als Verstärker nutze ich momentan: 
https://www.distrelec.ch/en/2x5-mp3-amplifier-velleman-wsah190/p/18586840
Als Lautsprecher: 
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/visaton-exciter-ex-60-lautsprecher-chassis-5822905

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Daniel A. schrieb:
> Als Lautsprecher:
> 
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/visaton-exciter-ex-60-lautsprecher-chassis-5822905

Soll das ein Witz sein? Das ist ein Körperschall Exciter, der nur für 
tiefe Frequenzen geeignet ist, weil er ja die grosse Masse des Körpers 
bewegen muss.
Da muss ein Mittel- bis Hochtonzweig mit ran, sonst rumpelt es nur. Mach 
dir einen 2. Verstärker mit Hochpass, an den dann normale Lautsprecher 
angeschlossen werden.

von MaWin (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> wie kann ich das am besten wieder ausgleichen?

Per Messmikrophon-gespeistem EQ wie dBX driverack.
oder in dem man einen DSP selber programmiert.

von Tom (Gast)


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MaWin schrieb:
> Daniel A. schrieb:
>
>> wie kann ich das am besten wieder ausgleichen?
>
> Per Messmikrophon-gespeistem EQ wie dBX driverack.
> oder in dem man einen DSP selber programmiert.

Nö, erstmal braucht er einen vernünftigen Lautsprecher.

Würde von Thomann zwei Monitorboxen nehmen

von Peter D. (peda)


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Ich mag es ganz klassisch, d.h. 2 ordentliche 3-Wege Standboxen.
Die Hochtöner sollten sich in etwa 1m Höhe befinden, dann kann man im 
Sitzen und Stehen gut hören. Monitorboxen müßten auf Ständer, aber das 
sieht komisch aus.

von N00B (Gast)


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Standboxen und Monitore haben noch einen entscheidenden Unterschied: bei 
Monitoren muss man halt auch im sweet Spot sitzen, damit sie vernünftig 
klingen, für Raumbeschallung sind sie halt auch nicht gedacht.

Insofern müsste man erstmal den Anwendungsfall klären.

von M. P. (matze7779)


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Er hat ne Coladose mit zwei Drähten dran...
Und Ihr unterhaltet euch über die Höhe von Monitorlautsprechern?

Ihr wisst was ein Troll ist?

von bonefone (Gast)


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von Daniel A. (daniel-a)


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N00B schrieb:
> Insofern müsste man erstmal den Anwendungsfall klären.

Das ganze ist unter meinem Pult montiert. Es geht in erster Linie darum, 
nichts auf dem Tisch herum stehen zu haben, und das es nicht viel platz 
weg nimmt. Es geht nicht darum, eine perfekte sau coole Stereoanlage zu 
haben. Eigentlich funktioniert das ganze ja ziemlich gut - ich denke 
halt nur, das könnte noch ein klein bisschen besser tönen.

Dinge wie ein dBX driverack oder Monitorboxen erscheinen da doch etwas 
Overkill.

Das ganze ist für mich ehrlich gesagt ziemliches Neuland. In Sachen wie 
Hochpass und DSPs müsste ich mich erst einmal einlesen.

Zum Vergelichen, Im Anhang noch ein paar Sekunden von einem Lied mit 
hohen Tönen, mit dem Smartphone aufgenommen, einmal vom Tisch, einmal 
direkt von einem iPad. (In Person tönt es etwas besser, als in den 
Aufnahmen.)

von Daniel A. (daniel-a)


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Ich habe von den 2 Ausschnitten mal in Audacity ein Spektrum anzeigen 
lassen. Der Tisch ist ja im Grunde genommen wie eine Art physischer 
Tiefpass. Es sieht so aus, als ob töne <= 150Hz gut wiedergegeben 
werden, und es dann bei höheren Frequenzen im Vergleich zum iPad leiser 
wird (und umgekehrt). Die "Grenzfrequenz" liegt also vermutlich irgendwo 
zwischen 140Hz-150Hz.

Ich muss mir also was für alles >150Hz überlegen.


Edit: Eventuell ist es doch etwas komplexer. Wenn ich das selbe mit 
weisem rauschen mache, hab ich auch bei ~2000Hz nochmal einen peek.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Da würde ich eher kleine 3-Wege-Autolautsprecher und einen kleinen 
DAC-EQ nehmen. Das lässt sich auch gut unter dem Schreibtisch montieren. 
Kostet natürlich etwas.

Körperschalllautsprecher taugen doch nichts. Sowas ist in Smartphones 
verbaut, und klingen furchtbar.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Die hohen Töne sind geradlinig. Diese breiten sich nur so aus, was du 
auch siehst. Tieftöner kannst Du 'versteckt' plazieren. Aber keine 
Hochtöner.

von René H. (mumpel)


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M.E. ist auch das Stereodreieck für guten Klang wichtig. Mit einem 
Körperschalllautsprecher, der an einer Oberfläche klebt (z.B. an der 
Tischplatte), bekommt man das nicht hin. Viel Klang geht verloren wenn 
er an den Ohren vorbeifliegt.

Übrigens:
Wenn ich auf dem Schreibtisch "in der Breite" keinen Platz habe, gehe 
ich in die Höhe. Also vernünftige Lautsprecher kaufen, dazu im Baumarkt 
kleine Bretter und Winkel. Die Bretter mit Winkeln an die Wand schrauben 
und darauf die Lautsprecher stellen. Wenn man möchte kann man noch einen 
kleinen Verstärker mit EQ im Audiofachhandel kaufen, die man auch auf 
eine Platte an der Wand stellt.

: Bearbeitet durch User
von ----- (Gast)


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In dem Dokument präsentiert Visaton Frequenzgang bis 20KHZ bei HDF/MDF 
4mm und 19mm
http://www.visaton.de/downloads/pdf/visaton_grundlagen_exciter.pdf

von ----- (Gast)


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----- schrieb:
> In dem Dokument präsentiert Visaton Frequenzgang bis 20KHZ bei HDF/MDF
> 4mm und 19mm
> http://www.visaton.de/downloads/pdf/visaton_grundlagen_exciter.pdf
Zu beachten natürlich, dass bei so einem Konzept auch THD, 
Nachhallzeiten, ect. zu berücksichtigen sind

von ----- (Gast)


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----- schrieb:
> Nachhallzeiten
Eher gemeint ist Einschwing-/Ausschwingverhalten

von ----- (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Gibt es eventuell irgendwo kleine, fertige
> Verstärkerplatinen, mit programmierbarem EQ drauf oder so, damit ich da
> etwas rumspielen kann, welche Frequenzen wie stark verstärkt werden? Und
> wie kalibriert man so was überhaupt richtig?

Zum Experimentieren: wenn du keinen Echtzeit PC Equalizer nutzen kannst, 
könntest Du doch auch vorab auf dem PC die Lieder/Tone-Sweep/Rauschen 
bearbeiten und speichern als MP3, und danach abspielen auf dem Exciter. 
Audacity hat zum Beispiel ja auch einen sehr variablen EQ.

Daniel A. schrieb:
> Ich habe von den 2 Ausschnitten mal in Audacity ein Spektrum anzeigen
> lassen.

Das könntest Du also dann für den Audacity EQ für deine Schätzung der 
Frequenzkorrektur nutzen.

Nach dem Testen wüsstest Du dann, ob sich das für dich lohnen würde mit 
EQ Platine, und wo im Frequenzgang wieviel abgesenkt/angehoben werden 
müsste.

von Ein T. (ein_typ)


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M. P. schrieb:
> Ihr wisst was ein Troll ist?

Ja, Du.

von René H. (mumpel)


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Ein T. schrieb:
> M. P. schrieb:
>> Ihr wisst was ein Troll ist?
>
> Ja, Du.

Hier wird jeder, der Fragen nicht fachgerecht stellt, als Troll 
eingestuft.

von rbx (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Eigentlich funktioniert das ganze ja ziemlich gut - ich denke
> halt nur, das könnte noch ein klein bisschen besser tönen.

Bau die einen Subwoofer für eine schöne Ecke irgendwo und dann noch zwei 
gute Satelliten dazu für die Ohren (statt um-die-Ecke-Hörrohr) und alles 
ist gut.
Wurde aber alles schon oben angedeutet ;)

von Ein T. (ein_typ)


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René H. schrieb:
> Hier wird jeder, der Fragen nicht fachgerecht stellt, als Troll
> eingestuft.

Streiche ", der Fragen nicht fachgerecht stellt,", dann paßt's. :-(

von Xpress (Gast)


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Fuer einen guten Stereoklang auf dem Schreibtisch, ohne Platz
zu verschwenden gibt es nichts besseres als ein Nokia 5800!
Nicht vergessen den "Stereo widener" einzuschalten...

von NichtWichtig (Gast)


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von Peter D. (peda)


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Daniel A. schrieb:
> Ich glaube, die mittleren und hohen töne sind unter vertreten.

Deshalb strahlt man die ja auch über direkt in der Sichthorizontalen 
angebrachte Frontlautsprecher ab. Alles andere klingt nicht.

Es gibt auch Monitore mit guten internen Lautsprechern.

von Daniel A. (daniel-a)


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----- schrieb:
> Daniel A. schrieb:
>> Ich habe von den 2 Ausschnitten mal in Audacity ein Spektrum anzeigen
>> lassen.
>
> Das könntest Du also dann für den Audacity EQ für deine Schätzung der
> Frequenzkorrektur nutzen.

Da bin ich gerade daran. Ich spiele auch gerade etwas mit Python herum 
(Generiere damit filter für Audacity. Perfekt wird es nicht werden, aber 
ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da noch ein bisschen was raus 
holen kann.

von ----- (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Eventuell ist es doch etwas komplexer. Wenn ich das selbe mit
> weisem rauschen mache, hab ich auch bei ~2000Hz nochmal einen peek.

Ich bin sicher nicht vom Fach, aber scheint allgemein komplex zu sein. 
"Biegewellen" können wohl auch einen Einfluss auf Frequenzgang zu haben, 
besonders bei mehreren Excitern. Sieht man auch im Visaton-Dokument, die 
verschiedenen Frequenzgänge bei unterschiedlichen Platten, Berge Täler

"As stated previously, a DML response is a complex superposi-tion of the 
bending wave excitations that can vary strongly with
small changes in frequency. Hence, the typical MAP response is
very poor, with several fluctuations that need to be equalized for
a natural, uncolored response"

"Daher breiten sich sogenannte Biegewellen auf der angeregten Platte 
aus. Zur Veranschaulichung kann dieses PrinzipmiteinemStein, der in ein 
Wasserbecken geworfen wird,verglichen werden. DieWellen breiten sich aus 
und werden am Beckenrand reflektiert."

Quellen:
 https://www.researchgate.net/figure/a-Search-of-the-largest-error-area-and-design-of-the-first-SOS-b-Correction-effect_fig2_223223876

----- schrieb:
> http://www.visaton.de/downloads/pdf/visaton_grundlagen_exciter.pdf

Würde mich  physikalisch intressieren, sowas. Nebengeräusche, Klangfarbe 
bei höheren F, Impulsantwort, Hörortabhängigkeit, 
Gebrauchs-Objekte-Plazierung-auf-dem-Tisch-Abhängigkeit, gesteigerte 
Bassauslöschung? Aber Dir gefällt es ja soweit, dann lohnt es ja.

von ----- (Gast)


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----- schrieb:
> gesteigerte
> Bassauslöschung?
wg akustischen Kurzschlüssen, meinte ich

von ich³ (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Soll das ein Witz sein? Das ist ein Körperschall Exciter, der nur für
> tiefe Frequenzen geeignet ist

Nein. Lesen:

http://www.visaton.de/downloads/pdf/visaton_grundlagen_exciter.pdf

von Daniel A. (daniel-a)


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Ich habe gerade 2 offene Plastikböxchen vom Tisch entfernt. Das klingt 
gleich komplett anders. Aber ungefähr gleich, wie wenn ich 140Hz-150HZ 
dämpfe. Die Plastikböxchen scheinen da ihre Resonanzfrequenz zu haben. 
Oder vielleicht ist es auch die Tischplatte, und die Böxchen verstärken 
es nur. Mit der Änderung scheinen jetzt eher hohen töne Übervertreten, 
und die mittleren unter vertreten.
Das ganze ist echt viel komplexer als ich erwartet hatte...

von Marcello E. (leto)


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Was erwartest Du? Du benutzt Körperschalllautsprecher!
Hör auf alle die Dir zu einer 2.1 Anlage geraten haben!

von René H. (mumpel)


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Daniel A. schrieb:
> Das ganze ist echt viel komplexer als ich erwartet hatte...

Ist es nicht. Vergiss den Schmarrn mit dem Körperschalllautsprecher. Du 
hast ja genügend Tipps bekommen. Wenn Du den Platz hast kannst Du auch 
einfach einen größeren Schreibtisch kaufen, dann hast Du auch Platz für 
Lautsprecher.

von ----- (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Ich habe gerade 2 offene Plastikböxchen vom Tisch entfernt. Das klingt
> gleich komplett anders.

Ich hatte das ja auch erwähnt mit den Objekten, damit Du Dir nicht im 
Vorfeld allzu Mühe machst mit Python-Script, ect, sondern grob 
experimentierst und dich annäherst. Ist wackelige Angelegenheit

----- schrieb:
> Nebengeräusche, Klangfarbe
> bei höheren F, Impulsantwort, Hörortabhängigkeit,
> Gebrauchs-Objekte-Plazierung-auf-dem-Tisch-Abhängigkeit, gesteigerte
> Bassauslöschung? Aber Dir gefällt es ja soweit, dann lohnt es ja.

Wenn es im reinen Bassbereich nicht so kompliziert ist und Dir die 
exciter gefallen, dann eventuell Tisch als (wegen mögl.Oberwellen 
ortbaren) Subwoofer und nah daran Satelliten-Lautsprecher, sowas gibts 
glaub ich auch in Klein zum an die Wand hängen(nicht montieren) oder die 
Vorschlage der Anderen

von Εrnst B. (ernst)


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Daniel A. schrieb:
> Gibt es eventuell irgendwo kleine, fertige
> Verstärkerplatinen, mit programmierbarem EQ drauf oder so, damit ich da
> etwas rumspielen kann, welche Frequenzen wie stark verstärkt werden?

Wenn das "klein" relativ ist, sowas:

https://www.boomaudio.de/wondom-tda4100-dsp-bt-endstufe-jab5
Stereo in (Line, BT, I2S) und 2.0,2.1 oder 4.0 Out.

Verbaut ist als DSP ein ADAU1701, frei programmierbar,
https://www.analog.com/en/products/adau1701.html

mit der "SigmaStudio"-Software auch Klicki-Bunti-Einstellbar.
https://www.analog.com/en/design-center/evaluation-hardware-and-software/software/ss_sigst_02.html

Da kannst du deinen Equalizer mit realisieren, und auch gleich eine 
Frequenzweiche für Körperschall vs Mittel/Hochtöner, inkl. Phasen- und 
Laufzeitkorrektur und Sonstigen spielereien.

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