Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik L78L33C an 5V


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von Max (Gast)


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Hallo!

Im Datenblatt zum L78L33C ist als typische Dropout-Voltage 1.7 V 
angegeben (zB 
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=A200%2FL78L_ENG_TDS.pdf). 
Demnach könnte ich ihn "typischerweise" an 5V betreiben. Was heißt aber 
nun das "typisch" in diesem Zusammenhang? Ist es aus praktischer 
Perspektive okay ihn an 5V zu verwenden? Es ist keine kritische 
Anwendung, reines Hobbyprojekt, funktionieren sollte der Kram allerdings 
schon ... :-) Vielleicht kann ja jemand aus praktischer Sicht einen Tipp 
geben.

Danke!

: Verschoben durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Typischerweise wird man keinen Regler mit 1,7V Dropout einsetzen, wenn 
man 3,3V aus 5V erzeugen wird. Bissel Luft zum Regeln sollte man ihm 
lassen. An der Dropout-Grenze kann er das nämlich nicht mehr gut.

PS: Wenn in einem Datasheet ein "typ." Wert drinsteht, dann kann er in 
der Praxis auch etwas darunter oder darüber liegen.

: Bearbeitet durch User
von Kurt (Gast)


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Als vorsichtiger Datenblattleser:

Beim 78L33 können auch 3,465 V rauskommen.

Bei den "L78L05 dropout characteristics" kommen bis zu 1,9 V dazu.
Andere werden nicht gezeigt, dann sind sie hoffentlich übertragbar:

Ich würde damit rechnen, dass erst ab einem Minimalwert (!) von
3,465 V + 1,9 V = 5,365 V Eingangsspannung jeder 78L05 sicher die
3,3 V +/-5% liefern kann.

von Max (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> PS: Wenn in einem Datasheet ein "typ." Wert drinsteht, dann kann er in
> der Praxis auch etwas darunter oder darüber liegen.

Ja, verstehe ich. Deswegen gibts ja auch noch Max. und Min. :-)

Dann lass ich das, habe auch noch 12V auf dem Board, wollte die 
thermischen Verluste nur etwas kleiner halten. Ist aber auch so kein 
Problem.

Danke!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Max schrieb:
> Demnach könnte ich ihn "typischerweise" an 5V betreiben.
> Was heißt aber nun das "typisch" in diesem Zusammenhang?

Daß 50% der Exemplare des 78L33 funktionieren werden und 50% nicht. Aus 
welcher Hälfte dein Exemplar des 78L33 stammt, wissen wir nicht.

Warum nimmst du nicht einen 1117-3.3 wie alle anderen?

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Max schrieb:
> habe auch noch 12V auf dem Board, w

Energieverschwender! Nimm dann gefaelligst einen DCDC Wandler!

von (prx) A. K. (prx)


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Am Ende kommen die 5V vielleicht per 7805 aus den 12V. ;-)

von Max (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Warum nimmst du nicht einen 1117-3.3 wie alle anderen?
Ja, sollte ich dann vielleicht auch einfach machen. Laut DB hat der 
immerhin auch noch 1.5V drop-out, scheint ja aber an 5V verwendet zu 
werden. Verwende die 78xx in SO8 meistens ohne lange nachzudenken, daher 
auch hier die etwas unreflektierte Wahl ...

Dieter schrieb:
> Energieverschwender! Nimm dann gefaelligst einen DCDC Wandler!
War mir hier zu teuer ...

(prx) A. K. schrieb:
> Am Ende kommen die 5V vielleicht per 7805 aus den 12V. ;-)
Nee, die kommen direkt aus einem NT, die 12V mach ich mir aus 15V, die 
ihrerseits aus einem NT kommen.

von kai (Gast)


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Max schrieb:
> Demnach könnte ich ihn "typischerweise" an 5V betreiben. Was heißt aber
> nun das "typisch" in diesem Zusammenhang? Ist es aus praktischer
> Perspektive okay ihn an 5V zu verwenden? Es ist keine kritische
> Anwendung, reines Hobbyprojekt, funktionieren sollte der Kram allerdings
> schon ... :-) Vielleicht kann ja jemand aus praktischer Sicht einen Tipp
> geben.

Das hängt auch mit dem benötigten Strom zusammen. Ich meine mich dunkel 
zu erinnern, dass der Drop von 1,7V bis max. 40mA gilt. Bei 100mA sind 
es schon 2,2V oder so.

von Baendiger (Gast)


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Du könntest auch einfach einen LF33 von STM nehmen...

von Manfred (Gast)


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Max schrieb:
> typische Dropout-Voltage 1.7 V

Ordentliches Datenblatt suchen und den Max-Wert beachten. Mit "typisch" 
kann das funktionieren, aber muß nicht.

Axel S. schrieb:
> Warum nimmst du nicht einen 1117-3.3 wie alle anderen?

Weil dessen garantierte Werte zu gut sind? Im Datenblatt von Texas sehe 
ich 1,3V MAX bei 800mA.

Max schrieb:
> Verwende die 78xx in SO8 meistens ohne lange nachzudenken

Ich habe nichts gegen 78xx einzuwenden, die Dinger sind seit Jahrzehnten 
noch immer verfügbar. Grob über den Daumen lässt man denen mind. 3 Volt 
dropout.

Wie groß ist Dein Laststrom?

Außer LM1117 kommen noch MCP170x und diverse Chinesen HTxxxx in 
Betracht, wenn der Strom sich bei 100..200 mA bewegt.

von Max (Gast)


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Manfred schrieb:
> Wie groß ist Dein Laststrom?

< 100 mA. An den 3.3V hängt nur ein LCD mitsamt Hintergrundbeleuchtung. 
Würde eher so 30 mA schätzen. Der Rest der Schaltung läuft auf 5V und 
+/- 12V.

von Manfred (Gast)


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Max schrieb:
>> Wie groß ist Dein Laststrom?
>
> < 100 mA

Dann schaue mal auf MCP1702 / MCP1703 oder Holtek HT7333 / HT7833. 
Letztere gibt es günstig von Aliexpress mit einem sehr geringen 
Fälschungsrisiko.

von Wolfgang (Gast)


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Max schrieb:
> Im Datenblatt zum L78L33C ist als typische Dropout-Voltage 1.7 V
> angegeben (zB
> 
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=A200%2FL78L_ENG_TDS.pdf).
> Demnach könnte ich ihn "typischerweise" an 5V betreiben.

Da hast du wohl etwas falsch verstanden.

Ihn "typischerweise" an 5V zu betreiben, dürfte dir wenig nützen. 
Normalerweise setzt man einen Spannungsregler ein, damit am Ausgang 
garantiert die vorgegebene Ausgangsspannung zur Verfügung steht.
Die Dropout-Voltage ist diejenige Spannung, unterhalb derer der Regler 
versagt und diesen Zweck nicht mehr erfüllen kann.
Eine Schaltung auf typische Werte zu dimensionieren, ist außerdem Unfug. 
Auch im worst-case muss sie normalerweise noch funktionieren.

von Dieter (Gast)


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Max schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Energieverschwender! Nimm dann gefaelligst einen DCDC Wandler!
> War mir hier zu teuer ...

... weil die Stromrechnung Mami und Papi zahlen ...

Also Low Drop. Die 3,3V 30mA kannst Du auch ganz einfach aus 5V diskret 
mit einer simplen Schaltung erzeugen:
Transistor, Widerstand, ZD 4,1V (oder LED rot+grün in Reihe).
Für Deine Anwendung braucht das nicht genauer zu sein.

von my2ct (Gast)


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Max schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Energieverschwender! Nimm dann gefaelligst einen DCDC Wandler!
> War mir hier zu teuer ...

Es wird dich in die Privatinsolvenz treiben ...
So einen Wandler bekommst du für unter 1€.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Dieter schrieb:
> Die 3,3V 30mA kannst Du auch ganz einfach aus 5V diskret mit einer
> simplen Schaltung erzeugen:
> Transistor, Widerstand, ZD 4,1V (oder LED rot+grün in Reihe).
> Für Deine Anwendung braucht das nicht genauer zu sein.

War auch mein Gedanke: warum muß die Spannung für die 
Hintergrundbeleuchtung so eng toleriert sein. Z-Diode mit Transistor 
reicht.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Wobei bei einigermaßen modernen Halbleiterbauteilen (Modern = nicht 
älter als 30 Jahre...) mir in meinen Hobbyumfeld (nochmal: H o b b y so 
zum mitmeißeln für die wenigen die das nicht verstehen wollen) noch 
keins vorgekommen ist was an der unteren Werten(schlechtere Werte) die 
laut Datenblatt möglich seid herangekommen ist.
Am "schlechtesten" sind da mir noch die "neuen Noname" China Hersteller 
(Reichelt liefert(e) die gerne...) die öfter mal schlechtere Werte als 
die Typischen haben, aber immer noch fernab von was laut Datenblatt zum 
schlechten hin möglich ist.
Bei den bekannten Herstellern (durchaus auch Made in Südostasien und 
somit auch China) sind die Werte sogar meist im bessern Bereich, öfter 
auch mal fernab von den typischen werten in Positive (gute) hin.

Daher:
Fürs Hobby - wird es wohl reichen wobei es dort es auch selten (wenn 
daraus keine Referenzspannungen gewonnen werden) auf 0,1 V ja oft nicht 
mal auf 0,5V ankommt.

von (prx) A. K. (prx)


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Rein für eine konstante Hintergrundbeleuchtung könnte auch ein 
Widerstand reichen. Wenn aber auch das Display darüber versorgt wird, 
können je nach Typ Veränderungen an der Versorgungsspannung auf den 
Kontrast durchschlagen.

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