Hallo, ich bin neu hier mein Name ist Michael und ich bin begeisterter Motorradfahrer. Meine elektronischen Fähigkeiten gehen gegen Null, ich bin froh das ich einen Lichtschalter bedienen kann. Ich hoffe das ich hier einen begnadeten Tüftler finde der mir hilft meine Idee in die Praxis umzusetzen. Ich hätte gerne einen einstellbaren Schräglagensensor der mir über LEDs die erreichte Schräglage signalisiert. Achso das ganze brauche ich für die Rennstrecke, ich neige leider dazu meine Schräglage bei Nässe zu unterschätzen :-( Als Beispiel Trockene Strecke Grüne LED = 40° Schräglage erreicht Gelbe LED = 50° Schräglage erreicht Rote LED = 55° Schräglage erreicht Nasse Strecke (deshalb die Justierung) Grüne LED = 25° Schräglage erreicht Gelbe LED = 30° Schräglage erreicht Rote LED = 35° Schräglage erreicht Hat jemand eine Idee wie man so etwas umsetzen kann? VG Michael Ich hoffe ich habe es in die richtige Rubrik gepostet, falls nicht einfach Bescheid sagen.
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Gyroskop, wie beim künstlichen Horizont im Flugzeug. Das wird nicht billig...
Eine MPU6050 und ein arduino sollte das können. Sensorabfrage und IMU dazu gibts auf git. Anzeige müsstest du HW und SW selber basteln. Die hardware dürfte als "multiwii quad board" fast gratis zu bekommen sein.
Pepe T. schrieb: > Eine MPU6050 und ein arduino sollte das können. Sensorabfrage und IMU > dazu gibts auf git. Anzeige müsstest du HW und SW selber basteln. > Die hardware dürfte als "multiwii quad board" fast gratis zu bekommen > sein. Nein der kann das nicht. Das Problem ist leider nicht so trivial, weil ein einfacher Gyro nicht zwischen Gravitation und Beschleunigung unterscheiden kann. In Ruhe, kann er die Neigung des Motorrades korrekt anzeigen. Bei einer Kurvenfahrt aber nicht mehr. Man sehe sich künstliche Horizonte in Flugzeugen an. Die können das.
Cyblord -. schrieb: > Nein der kann das nicht. Doch, kann er. > Das Problem ist leider nicht so trivial, weil ein einfacher Gyro nicht > zwischen Gravitation und Beschleunigung unterscheiden kann. Der 6050 hat gyro und beschleunigungsmesser drin. Die IMU rechnet das dann in einen beschleunigungsunabhängigen erdanziehungsvektor um. Das dings ist genau dafür gebaut! Jeder spielzeug-quad macht das ... https://github.com/bes89/multiwii/blob/master/IMU.cpp
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Vielleicht wären Abstandssensoren zur Straße, die im 45°-Winkel montiert sind etwas. Wäre auf jeden Fall einfacher auszuwerten, wie eine IMU.
Pepe T. schrieb: > Jeder spielzeug-quad macht das ... Ein Spielzeug-Quad hat keine Verwendung für die Schräglage relativ zum Boden. Die Anforderungen sind ganz andere. Dessen Stabilisierung läuft größtenteils über die Beschleunigung in alle 3 Richtungen. Das siehst du schön wenn du einen Multi bei starkem Wind schweben lässt. Er kann dann locker 30 Grad geneigt in der Luft stehen. Diese Neigung zum Boden ist ihm schnurzegal. Er macht das weil in diesem Zustand seine Beschleunigung in X und Y Achse = 0 ist.
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Cyblord -. schrieb: > Dessen Stabilisierung läuft > größtenteils über die Beschleunigung in alle 3 Richtungen. Quatsch. Die kurzzeitstabilisierung läuft über gyros. Die messen winkelgeschwindigkeit, nicht beschleunigung. > Er kann dann locker 30 Grad geneigt in der Luft stehen. > weil in diesem Zustand seine > Beschleunigung in X und Y Achse = 0 ist. überleg das nochmal. Die beschleiunigung X oder Y komponenten sind dann sinus von 30 und nicht null. Die erdanziehungsvektor X und Y komponenten sind jedoch null ! Versuch nicht jemandem der seinen eigenen quadcopter code gemacht hat so einen mist zu erzählen. https://www.youtube.com/watch?v=OhVVPzNwx6M
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Pepe T. schrieb: > Die kurzzeitstabilisierung läuft über gyros. Die messen > winkelgeschwindigkeit, nicht beschleunigung. Was soll das bringen wenn der Copter driftet ohne sich zu neigen? Welche Drehung misst du da? Über die Gyros stabilisierst du Nick und Roll. Du willst Drehung = 0 haben. Der absolut Winkel zum Boden ist dir hier ebenfalls völlig egal. > >> Er kann dann locker 30 Grad geneigt in der Luft stehen. >> weil in diesem Zustand seine >> Beschleunigung in X und Y Achse = 0 ist. > > überleg das nochmal. > Die beschleiunigung X und Y komponenten sind dann sinus von 30 und nicht > null. Die Beschleunigung von aussen betrachtet, nicht was er gerade misst. Der Winkel zum Boden ist jedenfalls kein Datum dass er braucht oder verwendet. > Die erdanziehungsvektor X und Y komponenten sind jedoch null ! > Versuch nicht jemandem der seinen eigenen quadcopter code gemacht hat so > einen mist zu erzählen. https://www.youtube.com/watch?v=OhVVPzNwx6M Dann mach ein Video über ein Motorrad-Neigungssensor und zeig es. Der Bedarf ist da. Es kommen immer wieder solche Anfragen. Es gibt ältere Threads dazu.
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Cyblord -. schrieb: > Die Beschleunigung von aussen betrachtet, nicht was er gerade misst. > Der Winkel zum Boden ist jedenfalls kein Datum dass er braucht oder > verwendet. üeberleg dir das nochmals ... muss ja einen grund haben dass jede quadcopter soft das berechnet :) > Dann mach ein Video über ein Motorrad-Neigungssensor Hab kein motorrad.
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Michael W. schrieb: > Als Beispiel Du gehst zu schnell in die Kurve und oder fährst die falsch an. Um nicht im Kiesbett zu landen musst Du nun eine gewisse Schräglage erreichen, trotz Arsch und Knie raus. Nun schaust Du bei voller Schräglage mitten in der Kurve am Rand des Kiesbetts auf die LEDs und sagst:'Oh, shitt, wieder etwas aufrichten' Hm, ich würde lieber vielleicht wegrutschen, als in so einer Situation den Blick von der gewollten Fahrlinie zu nehmen und ganz bewusst die Entscheidung zu treffen mit absoluter Sicherheit abzugehen. Nicht mal durch die falsche Schräglage oder weil ich lieber ins Kiesbett fahre als es zu probieren, sonder einfach weil ich nicht mehr voll konzentriert bin und den Blick von der Strecke nehme. Lern die Strecke und wie schnell Du in welcher Situation mit welcher Linie in die Kurve musst.
Michael W. schrieb: > Ich hätte gerne einen einstellbaren Schräglagensensor der mir über LEDs > die erreichte Schräglage signalisiert. Achso das ganze brauche ich für > die Rennstrecke, ich neige leider dazu meine Schräglage bei Nässe zu > unterschätzen :-( Entweder fahren lernen - oder Stützräder montieren...
Was ist eigentlich Dein Ziel? a) Die absolute Schräglage erfordert Gyros und deutlich mehr Mathe (u.a. Filter) als man so meint. b) Im Stand würden Beschleunigungssensoren reichen und Trigonometrie. c) relativ zur Straße ist die Idee mit der Abstandsmessung (und Trigonometrie) gut. Sehr einfach hingegen ist zu messen, ob das Motorrad zu viel oder zu wenig geneigt ist. Also ob Du Dich zu viel oder zu wenig in die Kurve legst.
Nicht die Schräglage treibt Dich aus der Kurve, sondern die Querbeschleunigung. Im einfachsen Fall die Federwege vorne hinten messen. Sind beide tief eingefedert bis Du entweder zu Fett oder zu schnell in der Kurve.
Nützt alles nix. Die Schräglage ist direkt proportional zur Querbeschleunigung und damit zu den Querkräften die die Reifen aufnehmen müssen. Und diese max. Querkraft hängt von der Haftreibung ab. Die variiert aber stark mit dem Straßenbelag, Nässe, Schmutz, Reifenabrieb, ... Sprich die Lampe ist Grün und man fliegt trotzdem ab, weil eine Pfütze auf der Straße ist. Der einzig halbwegs zuverlässige Sensor ist der Arsch, weil der normalerweise eine horizontale Querbeschleunigung - also der Beginn des Übergangs von der Haft zur Gleitreibung zwischen Reifen und Straße viel besser erkennt. Gefühl und Können vorausgesetzt. Deshalb sind eben nur wenige Menschen gute Rennfahrer (ich nicht :-))
Udo S. schrieb: > Grün und man fliegt trotzdem ab, Erinnert mich an den frühen Audi TT. Die Elektronik hat jedes noch so bescheuerte Fahrmanöver ausgebügelt, dem Fahrer aber keine Rückmeldung gegeben wie knapp das eigentlich gerade war. Bis dann eben nichts mehr ging und nicht der beste Fahrer der Welt noch den Chrash verhindern konnte. Lag natürlich am Auto, nicht am Fahrer.
Max M. schrieb: > Lag natürlich am Auto, nicht am Fahrer. Bei den TTs war meines Wissens aber ein massives Problem, dass ihr Abtrieb auf der Hinterachse bei hohen Geschwindigkeiten massiv abnahm, weil die Designer unbedingt ein Flugzeug wollten.
Wie soll denn der Ansatz sein, um das zu messen? Aus der geraden Position über ein Gyroskop kurzzeitig (im Sekundenbereich) die Schräglage zu bestimmen, ist eigentlich kein großes Problem. Aber wie bestimmt man über längere Zeit den absoluten Winkel bzw. wie gleicht man die Drift aus? Wenn die Beschleunigung in Richtung der Räder g ist, kann man davon ausgehen, dass das Motorrad gerade fährt. Aus der Geschwindigkeit und der Rotation zweier orthogonaler Gyroskope ginge es vielleicht auch. (?) Sowas gibt es in der MotoGP übrigens schon länger und ich frage mich immer wieder, wie das funktioniert. Gesucht habe ich aber trotzdem noch nicht... Max M. schrieb: > Hm, ich würde lieber vielleicht wegrutschen, als in so einer Situation > den Blick von der gewollten Fahrlinie zu nehmen und ganz bewusst die > Entscheidung zu treffen mit absoluter Sicherheit abzugehen. HUD im Helm. ;-)
Dann frage ich mich warum man mit so hohen Geschwindigkeiten um die Kurve muss. Wenn ein Golf 2 bei gleicher Kurvengeschwindigkeit abgegangen wäre, hätten alle nur den Kopf geschüttelt und die Eignung des Fahrers bezweifelt. Geht ein TT ab, liegt es am fehlenden Abtrieb. Schlechte Fahrwerke mit ESP hinzubiegen ist doch schon seit der A-Klasse der Standard.
Der geneigte Motorradfahrer also... Er legte sich in die Kurve -und blieb drin liegen.
Dussel schrieb: > Sowas gibt es in der MotoGP übrigens schon länger und ich frage mich > immer wieder, wie das funktioniert. Gesucht habe ich aber trotzdem noch > nicht... Mit so etwas dürfte es gut machbar sein: https://www.vectornav.com/products/detail/vn-200 Preis ist allerdings für MotoGP angemessen.
Also ich finde die Idee mit den Stützrädern gut. Wenn man die mit einem Dynamo / Generator koppelt , hätte man auch genug Energie für ein ordentliches LED-Feuerwerk...
Programmierer schrieb: > Mit so etwas dürfte es gut machbar sein: estimates of position, velocity, and attitude Für 2900$ kann man das auch einfach mal ausprobrieren :-)
Max M. schrieb: > Für 2900$ kann man das auch einfach mal ausprobrieren :-) Hab damit schon gearbeitet, die Teile sind Klasse, wenn man das nötige Kleingeld hat. Auf den Bildern kommt das nicht so rüber, aber die Dinger sind winzig. Muss man natürlich sehr fest mit dem Fahrzeug verbinden, z.B. mit dem Rahmen/Chassis. Darüber kann man auch Fahrassistenzsysteme machen, Torque Vectoring & Co, Rundenzähler/Timer, und sehr genaue Streckenaufzeichnung.
Programmierer schrieb: > Dussel schrieb: >> Sowas gibt es in der MotoGP übrigens schon länger und ich frage mich >> immer wieder, wie das funktioniert. Gesucht habe ich aber trotzdem noch >> nicht... > > Mit so etwas dürfte es gut machbar sein: > https://www.vectornav.com/products/detail/vn-200 > > Preis ist allerdings für MotoGP angemessen. Sowas Ähnliches wird wohl auch in der MotoGP verwendet: https://www.motogp.com/en/news/2010/07/20/motogp-breaking-new-ground-in-onboard-camera-technology/153362 und eine Diskussion darüber: https://motomatters.com/forum/viewtopic.php?t=992 Beides sehr alt. GPS ist eine interessante Idee. Wenn das Motorrad längere Zeit geradeaus fährt, ist es wohl aufrecht.
Dussel schrieb: > GPS ist eine interessante Idee. Wenn das Motorrad längere Zeit geradeaus > fährt, ist es wohl aufrecht. Auf einer Rennstrecke? Michael W. schrieb: > Achso das ganze brauche ich für > die Rennstrecke
Max M. schrieb: > Wenn ein Golf 2 bei gleicher Kurvengeschwindigkeit abgegangen wäre, > hätten alle nur den Kopf geschüttelt und die Eignung des Fahrers > bezweifelt. > Geht ein TT ab, liegt es am fehlenden Abtrieb. Wenn dir auf der Hinterachse bei hohen Geschwindigkeiten der Abtrieb fehlt kann das auch in einer sehr langen Kurve auf der Autobahn schon die Karre weghauen. Da macht das ESP auch nix mehr. Und das Ding lief halt 250, also sind da auch Leute mit 250 gefahren. Und wenn dir über 200 das Heck weggeht dann machst du nix mehr und es gibt ganz schnell Tote. Das war meiner Meinung nach ein klassisches Beispiel dafür dass die BWLer und Designer mehr zu sagen hatten als die Ingenieure.
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Udo S. schrieb: > Dussel schrieb: >> GPS ist eine interessante Idee. Wenn das Motorrad längere Zeit geradeaus >> fährt, ist es wohl aufrecht. > > Auf einer Rennstrecke? Auch da gibt es Stellen, an denen für ein paar Sekunden weitestgehend geradeaus gefahren wird, zum Beispiel die Start-Ziel-Gerade.
Michael W. schrieb: > ich bin neu hier mein Name ist Michael und ich bin begeisterter > Motorradfahrer. Meine elektronischen Fähigkeiten gehen gegen Null, ich > bin froh das ich einen Lichtschalter bedienen kann. > > Ich hoffe das ich hier einen begnadeten Tüftler finde der mir hilft > meine Idee in die Praxis umzusetzen. > > Ich hätte gerne einen einstellbaren Schräglagensensor der mir über LEDs > die erreichte Schräglage signalisiert. Achso das ganze brauche ich für > die Rennstrecke, ich neige leider dazu meine Schräglage bei Nässe zu > unterschätzen Endlich mal einer der zugibt ein schlechter Fahrer zu sein... > bin froh das ich einen Lichtschalter bedienen kann. aber eben kein bike
Dussel schrieb: > GPS ist eine interessante Idee. Wenn das Motorrad längere Zeit geradeaus > fährt, ist es wohl aufrecht. Für GPS muss man nicht aufrecht fahren :) Der GPS-Sensor wird benutzt um die Gyroskopdaten zu stabilisieren, da wird aufwendige Sensor-Fusion betrieben. Selbst wenn die absolute Position auf der Erde nicht interessiert, hilft das GPS zur Verbesserung der IMU. Wenn man mit so einem Teil durch einen Tunnel fährt merkt man wozu das GPS gut ist... Spannend dass im Motorrad-Sport das Optimieren des Neigungswinkels so wichtig ist. Im Fahrradsport ist Kurvenfahren natürlich auch wichtig, und Unsummen für fragwürdige Optimierungen ausgeben gehört auch zum guten Ton, aber dass man versucht die Schräglage zu trainieren hab ich noch nicht gehört.
Programmierer schrieb: > Der GPS-Sensor wird benutzt um > die Gyroskopdaten zu stabilisieren, da wird aufwendige Sensor-Fusion > betrieben. Das meine ich ja. So ein Rennen dauert so um eine Stunde(?) rum. In der Zeit, denke ich, driften die Schräglagewerte alleine aus den Messwerten der Gyroskope zu weit weg. Deshalb müssen sie regelmäßig wieder zurückgesetzt werden. Wenn das Motorrad gerade fährt, kann man die Schräglage wieder auf 0° zurücksetzen und für die Kurven wieder die Gyroskopwerte nutzen. Wenn das mit den GPS-Messwerten während der Kurvenfahrt auch geht, ist das natürlich noch besser. Programmierer schrieb: > Spannend dass im Motorrad-Sport das Optimieren des Neigungswinkels so > wichtig ist. Bei der MotoGP geht es (u.A.?) um die Kameras, damit die zahlenden Zuschauer schöne Bilder bekommen.
Dussel schrieb: > Wenn das Motorrad gerade fährt, kann man die Schräglage wieder auf 0° > zurücksetzen Das braucht man bei dem Vectornav System nicht, das macht das alles vollautomatisch und kontinuierlich.
Programmierer schrieb: > Dussel schrieb: >> Wenn das Motorrad gerade fährt, kann man die Schräglage wieder auf 0° >> zurücksetzen > > Das braucht man bei dem Vectornav System nicht, das macht das alles > vollautomatisch und kontinuierlich. Klar. Die Frage ist aber wie. Unter https://www.vectornav.com/resources/inertial-navigation-primer/theory-of-operation/theory-gpsins steht einiges zur GPS-unterstützen Tragheitsnavigation, aber beim schnellen Überfliegen habe ich nichts dazu gefunden, wie die Rotation/der Winkel wieder absolut (zurück)gesetzt wird.
Ich schmieße mal den Komplementärfilter in den Raum. Also Kombination aus Gyro, Beschleunigungssensor und Magnetfeldsensor. Sowas wie nen LSM6DSM wo die Daten auf nem MCU verwertet werden. Ist alles andere als trivial dies zu implementieren! Dein Vorhaben macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn. Wenn du wirklich schnell werden willst, dann musst du einfach das Gefühl entwickeln. Mir ist es sehr oft passiert, dass ich durch den unbewussten Blick auf den Tacho abgelenkt worden bin und dann die Kurve nicht bekommen habe. Da möchte ich nicht noch durch blinkende LEDs abgelenkt werden. Nur Schräglage als solche ist nicht schlimm. Schräglage in Kombination mit Beschleunigen und Bremsen sorgt für Abflüge! Wenns wirklich nass ist, dann mach so wie du dich wohlfühlst!!!! Wenn du als Hobbyracer in ner Rennserie wärst, wo du auch im Nassen schnell sein "musst", dann hättest du nicht das Bedürfnis nach einem solchen Sensor. Zudem kann man sich nicht nur an der Schräglage orientieren. OSL wird im Nassen deutlich mehr Schräglage zulassen als der Lausitzring. Was fährst du fürn Motorrad und was ist deine Bestzeit in OSL?
Reicht es denn, nur auf die Seitenführungskraft zu achten? Wenn die maximale Schräglage erreicht ist, sollte man mit Gas und Bremse sparsam sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Kammscher_Kreis
Dussel schrieb: > aber beim > schnellen Überfliegen habe ich nichts dazu gefunden, wie die > Rotation/der Winkel wieder absolut (zurück)gesetzt wird. Mithilfe eines komplexen Sensor-Fusion-Algorithmus der da drin läuft. Der ist natürlich nicht dokumentiert, denn der ist schließlich die "Secret Sauce" und der Grund für den Preis. Über die Schnittstelle kommt kontinuierlich die aktuelle Lage, Geschwindigkeit und Rotation raus, und die ist immer ziemlich genau. Mehr muss man da nicht machen :)
Man müsste erst einmal definieren, welche Schräglage man überhaupt messen will. Es gibt da (mindestens) die folgenden Möglichkeiten: 1. die Schräglage des Motorrads, 2. die Schräglage des Fahrers 3. die Schräglage des Gesamtsystems bestehend aus Motorrad und Fahrer, definiert durch die Verbindungslinie zwischen Gesamtschwerpunkt und dem Auflagepunkt des Reifens auf der Straße Da es ums Wegrutschen in der Kurve geht, ist aber gar nicht die Schräglage, sondern die Querbeschleunigung von Interesse. Erreicht diese das Produkt aus Erdbeschleunigung und Haftreibungskoeffizient zwischen Reifen und Straße, beginnt das Motorrad seitlich wegzurutschen. Wenn ich keinem Denkfehler unterliege, sollte bei bekannter Erdbeschleunigung die Querbeschleunigung mit einem zweiachsigen Beschleunigungssensor und etwas Vektorrechnung bestimmbar sein. Daraus kann dann auch die Schräglage nach Definition (3) berechnet werden. Einen Gyro braucht man dafür IMHO nicht. Für die Bestimmung der Schräglage nach Definition (1) und (2) braucht man aber mehr Informationen. Udo S. schrieb: > Und diese max. Querkraft hängt von der Haftreibung ab. > Die variiert aber stark mit dem Straßenbelag, Nässe, Schmutz, > Reifenabrieb, ... > Sprich die Lampe ist Grün und man fliegt trotzdem ab, weil eine Pfütze > auf der Straße ist. Nein, denn der Schräglagensensor soll ja justierbar sein. Sobald Michael eine Pfütze kommen sieht, justiert er blitzschnell den Sensor auf "Nässe", und schon wechselt die Lampe von grün nach rot, falls er zu schnell ist. Mit etwas Glück hat er nach dem Justieren und Ablesen noch genug Zeit, die Geschwindigkeit zu reduzieren, bevor er die Pfütze erreicht ;-)
Geradeausfahrer schrieb: > Reicht es denn, nur auf die Seitenführungskraft zu achten? > Wenn die maximale Schräglage erreicht ist, sollte man mit > Gas und Bremse sparsam sein. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Kammscher_Kreis Der Kammsche Kreis gilt beim Motorrad nicht, oder nur eingeschränkt. Zwar sind die wirkenden Kräfte gleich wie beim Auto, jedoch verringerst du bei Schräglage die Kraft die im 90° Winkel zum Boden angreift -> Weniger Grip. Im Kontext vom Motorrad müsste der Kreis an den Seiten etwas kleiner sein, da bei einer hohen Seitenkraft auch eine hohe Schräglage besteht. Damit verringert sich die Kraft, die über die Reifen übertragen werden kann. Um den Grip eines Motorrades zu simulieren müsste man eher ein Kammsches-Oval simulieren.
Yalu X. schrieb: > Da es ums Wegrutschen in der Kurve geht, ist aber gar nicht die > Schräglage, sondern die Querbeschleunigung von Interesse. Erreicht diese > das Produkt aus Erdbeschleunigung und Haftreibungskoeffizient zwischen > Reifen und Straße, beginnt das Motorrad seitlich wegzurutschen. Natürlich ist Primär die Schräglage des Motorrades gemeint. Je schräger das Motorrad, desto weniger Grip. Das ganze Thema ist viel zu Komplex um durch eine einzelne LED bewertet zu werden.
Zwingend erforderlich wäre aber auch eine LED-Anzeige, die dich warnt, bevor der Mageninhalt hochkommt - verändert natürlich auch den Schwerpunkt und damit die mögliche Schräglage. Kann man ein heutiges bike eigentlich ohne 47 diverser Warnleds noch fahren? Also ohne "betreutes Fahren"? Und gibt es endlich eine APP die das "Popometer" ersetzt?
Hallo, moto schrieb: > Kann man ein heutiges bike eigentlich ohne 47 diverser Warnleds noch > fahren? Klar, geht. Und im vorliegenden Fall ganz einfach: https://www.amazon.de/-/en/35188-Silva-Clinometer-optic-accessories/dp/B000MRURAE/ref=pd_lpo_2?pd_rd_i=B000MRURAE&psc=1 rhf
Klitschy schrieb: > Je schräger das Motorrad, desto weniger Grip. Wieso das? Wird die Qualität der Lauffläche des Reifens zum Rand hin schlechter?
Roland F. schrieb: > Klar, geht. Und im vorliegenden Fall ganz einfach: > > https://www.amazon.de/-/en/35188-Silva-Clinometer-optic-accessories/dp/B000MRURAE/ref=pd_lpo_2?pd_rd_i=B000MRURAE&psc=1 Die auf dem Mopedgenau 0 Grad anzeigen egal bei welcher Schräglage. Denk mal über die Physik dazu nach. Oder eine analoge Frage: Du stellst dich auf eine Waage, was zeigt die an. Das machst du jetzt in einem Flugzeug und springst mit der Waage an den Füssen raus (und vieleicht noch mit einem Fallschirm auf dem Rücken). Was zeigt die Waage jetzt an.
Klitschy schrieb: > Je schräger das Motorrad, desto weniger Grip. Die Schräglage hat erst mal überhaupt nicht mit dem "Grip" also der Haftreibung zwischen Reifen und Straße zu tun. Nur die maximal erzielbare Schräglage bevor die Seitenkräfte zu groß werden. Durch die Schräglage wird nur die Seitenkraft ausgeglichen, weil sonst würdest du einfach umkippen. Der Kammsche Kreis gilt nach wie vor weil die Vektorsumme aus Seitenkraft und Längsbeschleunigungskraft (positiv wie negativ) nicht größer als die Haftreibung werden kann.
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Klitschy schrieb: > Der Kammsche Kreis gilt beim Motorrad nicht, oder nur eingeschränkt. > Zwar sind die wirkenden Kräfte gleich wie beim Auto, jedoch verringerst > du bei Schräglage die Kraft die im 90° Winkel zum Boden angreift -> > Weniger Grip. Die senkrechte Kraft auf die Straße wird doch nicht weniger in Schräglage?
Klitschy schrieb: > Der Kammsche Kreis gilt beim Motorrad nicht, oder nur eingeschränkt. > Zwar sind die wirkenden Kräfte gleich wie beim Auto, jedoch verringerst > du bei Schräglage die Kraft die im 90° Winkel zum Boden angreift -> > Weniger Grip. Ich glaube ich weiss jetzt wo dein Denkfehler ist. Die Kraft, die vom Reifen senkrecht auf die Straße wirkt, wird nicht kleiner. Nur kommt dazu orthogonal die Fliehkraft dazu, daraus resultiert eine größere Summenkraft die vom Motorradschwerpunkt zum Reifenauflagepunkt wirkt. Deshalb wird das Motorrad ja auch in der Kurve in die Federung gedrückt. Aber der senkrechte zur Straße wirkende Kraftanteil durch die Gewichtskraft bleibt gleich. Und das ist der für den Grip entscheidende.
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Habe ein paar Probleme: Fahre gerne mit dem Bike auf Rennstrecken rum. Bin aber nicht besonders erfahren, aber das kommt noch. Manchmal zu schnell, blöd wenn da eine Kurve kommt. Manchmal zu langsam, blöd weil da die Rundenzeit nicht mehr stimmt. Frage, kann mir einer eine LED-Anzeige bauen? Grün:Supi - mach weiter so. Gelb:Gib Gas, da ist mehr drin. Rot:Das kann nicht gut gehen. Kann mir das jemand bauen? Mein Budget liegt bei 75 Euro. Danke an alle.
Christian M. schrieb: > Schraub dir ne digitale Wasserwaage an den Lenker! Leute lernt doch wenigstens ein bischen Physik ehe ihr so ein Unfug schreibt. Udo S. schrieb: > Die auf dem Mopedgenau 0 Grad anzeigen egal bei welcher Schräglage.
Hallo, Udo S. schrieb: > Die auf dem Mopedgenau 0 Grad anzeigen egal bei welcher Schräglage. Ja, stimmt. Ich habe gar nicht an die Fliehkraft gedacht. Die hat man auf Schiffen nicht rhf
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Yalu X. schrieb: > Wieso das? Wird die Qualität der Lauffläche des Reifens zum Rand hin > schlechter? Nö, die sind warmgefahren am Rand so klebrig das bei Belastung schon kleine Gummistückchen von Ansphalt abgekaut werden. Daher halten die ein Rennen oder zwei, als Tourenreifen eine Saison. Verglichen mit PKW Reifen extrem kurze Haltbarkeit wegen der weichen Gummimischung. Die sind auch nicht rund, sonder bieten erst bei extremsten Schräglagen keine volle Auflagefläche mehr. Ich war bestimmt kein Kind von Traurigkeit auf dem Bock, aber bis über der Reifenrand habe ich das fast nie geschafft. Die Schräglage ist ja nur der Gleichgewichtszustand zwischen Fliehkraft und Schwerkraft, beide Kräfte stützen sich über die Reifen ab und das Gummi wird bei starker Schräglage regelrecht in der Asphalt massiert. Die Haftung ist extrem, die wirkenden Kräfte auch. Entweder ist das Gummi zu hart, weil alt, kalt, falsche Mischung und glitscht über den Asphalt, oder es ist so weich das es sich zwar im Asphalt verbeisst, dabei aber reißt und Stücken rausgebrochen werden. Oder der Asphalt ist nass oder verdreckt und das Gummi findet keinen Halt. Aus all diesen Gründen ist der Sensor totaler Quatsch. Der regelmäßige Fahrer wird eine Einheit mit seinem Bock. Der wird wie eine Verlängerung der eigenen Extremitäten und ich spüre am Lenker, am Hintern, mit jeder Faser was der Bock gerade tut, höre ihn Atmen, weiß wie es um die Reifen und die Strasse bestellt ist. Die Augen sind immer auf der Strecke, folgen immer der Linie die ich fahren will und bloß nicht den Stellen die mir Angst machen, denn da treibt es mich dann unbewusst hin. ICH bin der einzige Sensor den ich zum fahren brauche. Es hängt von 100 Dingen ab ob ich es durch die Kurve schaffe und der Sensor kennt nur die Schräglage. Und ablesen kann ich den in der Situation eh nicht und selbst wenn, würde der mir nur sagen das ich es bereits verkackt habe und es gleich wehtut. Aber es gibt auch Leute auf die das Handy aufpassen muss, damit die beim Scheibenputzen nicht auf die Strasse oder vor die Bahn laufen.
Yalu X. schrieb: > Klitschy schrieb: >> Je schräger das Motorrad, desto weniger Grip. > > Wieso das? Wird die Qualität der Lauffläche des Reifens zum Rand hin > schlechter? Nene. Mal ne ganz einfache Formel für die übertragbare Kraft eines Reifens: F = Fn * µ Wobei µ der Haft-/Gleitreibungskoeffizient ist. Guck mal hier: https://www.maschinenbau-wissen.de/skript3/mechanik/kinetik/288-haftreibung Fn ist die Kraft die normal zum Boden wirkt also 100% senkrecht. Die Kraft die vom Motorrad auf den Boden wirkt geht entlang der Gabel/Federbein zum Aufstandspunkt. Wenn das Motorrad schräg ist, dann wirkt diese Kraft nichtmehr senkrecht, sondern eben in diesem schrägen Winkel. Man muss die Kraft zerlegen in einen horizontalen Teil und einen "normalen" Teil, also senkrecht zum Boden. -> Je schräger, desto kleiner der vertikale Teil, normal zum Boden -> Desto geringer der Grip, da Fn kleiner wird. Damit ergibt sich Fn = Fges * cos(Schräglage) Deshalb wird der Grip bei Schräglage kleiner. Die Seitenkräfte werden aber in den meisten Fällen auch größer. Da ja das Motorrad überhaupt erst schräg ist, weil eben diese Kräfte wirken. Darum müsste der Kammsche Kreis beim Motorrad eigentlich nicht exakt rund sein, da die übertragbaren Kräfte vom Fahrzeugzustand selbst abhängen. Udo S. schrieb: > Ich glaube ich weiss jetzt wo dein Denkfehler ist. > Die Kraft, die vom Reifen senkrecht auf die Straße wirkt, wird nicht > kleiner. Nur kommt dazu orthogonal die Fliehkraft dazu, daraus > resultiert eine größere Summenkraft die vom Motorradschwerpunkt zum > Reifenauflagepunkt wirkt. > Deshalb wird das Motorrad ja auch in der Kurve in die Federung gedrückt. > Aber der senkrechte zur Straße wirkende Kraftanteil durch die > Gewichtskraft bleibt gleich. > Und das ist der für den Grip entscheidende. Ich würde sagen das der senkrecht wirkende Teil kleiner wird und meine es auch mal gelesen zu haben.
Yalu X. schrieb: > Für die Bestimmung der Schräglage nach Definition (1) und (2) braucht > man aber mehr Informationen. Nein. Das alles ist mit 2 Achsen ohne Beschleunigung bzw. 3 Achsen mit messbar. Beispiel ohne Beschleunigung (schneller/langsamer): Der gesamtvektor aus x und y gibt die Schräglage an. Bei Wurzel (2) g z.b. 45°. Die Aufteilung in x und y die Schräglage des Motorrades dazu. Also hier bei 0 x-Anteil hat das Moped auch 45°
Klaus W. schrieb: > Die senkrechte Kraft auf die Straße wird doch nicht weniger in > Schräglage? Doch wird sie. Es gibt nur eine Kraft die angreift und diese nimmt die Richtung von den Fahrwerkselementen zum Boden. Wenn das Motorrad schräger wird, dann wird der vertikale Anteil dieser Kraft geringer.
Klitschy schrieb: > Fn ist die Kraft die normal zum Boden wirkt also 100% senkrecht. > > Die Kraft die vom Motorrad auf den Boden wirkt geht entlang der > Gabel/Federbein zum Aufstandspunkt. > Wenn das Motorrad schräg ist, dann wirkt diese Kraft nichtmehr > senkrecht, sondern eben in diesem schrägen Winkel. > > Man muss die Kraft zerlegen in einen horizontalen Teil und einen > "normalen" Teil, also senkrecht zum Boden. > -> Je schräger, desto kleiner der vertikale Teil, normal zum Boden -> > Desto geringer der Grip, da Fn kleiner wird. > > Damit ergibt sich Fn = Fges * cos(Schräglage) > > Deshalb wird der Grip bei Schräglage kleiner. oioioi.... Die Kraft, die in deiner Gabel-/Federbeinrichtung wirkt, zerlegt sich in Schräglage in einen Anteil normal zum Boden (der Anteil wird mit Schräglage kleiner bei zunehmender Schräglage) und einen horizontalen Anteil in Richtung Kurvenaussenseite. Soweit richtig. ABER (erhobener Zeigefinger): Die Kraft, die zerlegt wird, wird auch größer - weil sie sich aus Gewichtskraft und Fliehkraft ergibt. Gewichtskraft und Fliehkraft addieren sich vektoriell. Diese Summe ist in Gabelrichtung bspw. bei 45° Schräglage um Wurzel 2 so groß wie bei Geradeausfahrt, zerlegt sich dann wieder mit /Wurzel 2 in die Flächennormale und die Horizontale. Damit hast du in Schräglage wieder dieselbe Normalkraft wie im Stand und bei Geradeausfahrt... Was auch sonst? Würde die Kraft, mit der die Straße von unten gegen das Motorrad drückt, kleiner werden als die Gewichtskraft des Fahrzeugs, müsstest du ja nach unten in den Boden beschleunigen. Das schaffen nur wenige Motorradfahrer. Nach actio=reactio wird die Normalkraft auf den Boden (im stationären Fall natürlich nur) immer gleich der Gewichtskraft sein. Gez. Isaac Newton, nach Diktat verstorben Klitschy schrieb: > Wenn das Motorrad schräger wird, dann wird der vertikale Anteil dieser > Kraft geringer. Aber die Kraft wird vor dem Zerlegen größer - siehe oben. Der senkrechte Anteil bleibt dann unterm Strich gleich.
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Klaus W. schrieb: > Klitschy schrieb: >> ... >> -> Je schräger, desto kleiner der vertikale Teil, normal zum Boden -> >> ... > > ABER (erhobener Zeigefinger): Die Kraft, die zerlegt wird, wird auch > größer - weil sie sich aus Gewichtskraft und Fliehkraft ergibt. > ... > > Damit hast du in Schräglage wieder dieselbe Normalkraft wie im Stand und > bei Geradeausfahrt... Eben, alles andere hätte mich doch auch schwer gewundert. Man könnte sonst ja das Gewicht eines Körpers reduzieren, indem man ihn einfach schrägstellt.
Christian M. schrieb: > Schraub dir ne digitale Wasserwaage an den Lenker! Ja, ich wollte schon immer wissen, was ein Liter Wasser auf einem Motorrad wiegt.
Roland F. schrieb: > Ja, stimmt. Ich habe gar nicht an die Fliehkraft gedacht. > Die hat man auf Schiffen nicht Das würde ich bezweifeln. Der minimal mögliche Kurvenradius dürfte bei schneller Fahrt deutlich grösser als bei langsamer Fahrt sein. Und bei schnellen Motorbooten hat man dann auch die Schräglage.
Yalu X. schrieb: > Eben, alles andere hätte mich doch auch schwer gewundert. Man könnte > sonst ja das Gewicht eines Körpers reduzieren, indem man ihn einfach > schrägstellt. Mich wundert, daß man nach dieser Theorie mit dem Motorrad im Stand nicht einen 45 Grad-Winkel einnehmen kann. Kräfte sind nämlich Vektoren. @TO Mit einem sog. Gierratensensor aus einem PKW bekäme man ein Maß für die Fliehkraft und man könnte die Geschwindigkeit rechtzeitig rdeduzieren, bevor man seitlich wegsegelt. Einen Neigungssensor könnte man sich mit einem Pendel bauen, das am mit seiner Mitte am Lenkermittelpunkt befestigt ist und mit seinem Ende einen Ring-Ausschnitt mit Skala überstreicht. Wenn es unbedingt elektronisch sein muß: Pendel-Ende durch Reflex-Koptoppler laufen lassen und das Signal mittels Mäusekino anzeigen. Aber ich denke: Bei solchen Manövern ist es besser, auf die Piste zu gucken, als auf die Galerie schöner Leuchtidioten.
Giacomo Agostini sein Schwager schrieb: > Mich wundert, daß man nach dieser Theorie mit dem Motorrad im Stand > nicht einen 45 Grad-Winkel einnehmen kann. Ich denke, mit einem an der Decke befestgtem Seil ist das problemlos möglich. Profis nehmen zur Befestigung natürlich einen Siemens-Lufthaken. Übrigens kann man während der Fahrt auch Schräglagen von 90° und grösser erreichen.
A. S. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Für die Bestimmung der Schräglage nach Definition (1) und (2) braucht >> man aber mehr Informationen. > > Nein. Das alles ist mit 2 Achsen ohne Beschleunigung bzw. 3 Achsen mit > messbar. > ... > > Die Aufteilung in x und y die Schräglage des Motorrades dazu. Also hier > bei 0 x-Anteil hat das Moped auch 45° Ja, du hast recht (auch wenn ich deinen letzten Abschnitt nicht ganz verstanden habe). Da der Sensor ja vermutlich fest am Motorrad montiert werden soll, kann von der Gesamtschräglage (3) und der Richtung des vom Sensor gemessenen Beschleunigungsvektor auch auf die Schräglage des Motorrads (1) geschlossen werden. Um aber auch die Schräglage des Fahrers (2) bestimmen zu können, braucht man tatsächlich mehr Informationen (bspw. das Verhältnis von Fahrer- und Motorradmasse, die Lage des Schwerpunkts des Fahrers und die Sitzhöhe), es sei denn, man montiert einen zweiten Beschleunigungssensor an dessen Körper.
Das Zauberwort heißt in diesem Fall "periphäres Sehen" die Vermutung das man in Schräglage den Blick woanders hinlenkt kann eigentlich nur von jemanden kommen der nicht auf 2 Rädern unterwegs ist.
Vielleicht einfach eine Winkel-Skala (ähnlich Geodreieck) aufs Visier malen. Dann kann man den Winkel relativ zum Boden direkt ablesen.
Giacomo Agostini sein Schwager schrieb: > könnte die Geschwindigkeit rechtzeitig rdeduzieren, > bevor man seitlich wegsegelt. Du bist nie Motorrad gefahren, oder? Du kommst aus der Kurve wie Du reinfährts. IN der Kurve machst Du nicht mehr viel, ausser das Wasser zu halten und ein Stoßgebet an den Schutzheiligen der Raser zu schicken. Bremsen kannst Du nicht, denn die Haftkraft fehlt dem Reifen dann und bremsen in der Kurve richtet Dich auf und bringt ganz doofe Dynamik da rein. Ich bezweifel auch das der Sensor funktionieren würde. Der PKW bleibt immer in der Waagerechten, das Mopped + Fahrer richtet sich mit der Schräglage immer nach den wirkenden Kräften aus. In Schräglage zieht dich gefühlt nichts nach aussen oder zu boden, es drückt einen nur tief in die Federung. Würde eine der Kräfte überwiegen, läge man am Boden oder in der Hecke. Man balanciert das Mopped die ganze Fahrt über. Der Gierratensensor würde vielleicht die Geschwindigkeit erkennen, mit der man in die Schräglage geht, aber nicht die Position halbwegs genau.
Michael W. schrieb: > Rote LED = 55° Schräglage erreicht Die kannst dir sparen. Ich habe mich schon vor 15 Jahren damit befasst (mechanischer Gyro mit Motor :-D) und meine mich erinnern zu können, daß bei 53° Schluss ist ...... laut einem Reifenhersteller. Wohlgemerkt Maschinenschräglage. Deswegen hängt man auch den A.....llerwertesten gegen GND.
Max M. schrieb: > Ich bezweifel auch das der Sensor funktionieren würde. Eine komplette IMU schon. Die merkt sich ja die Quer-und Rotationsbeschleunigung, die dich erst in die Kurven/Schräg-Lage gebracht hat und integriert entsprechend auf. Genau so erkennt man ja auch freien Fall. Man muss natürlich vorher im Stillstand kalibrieren. Max M. schrieb: > In Schräglage zieht dich gefühlt nichts nach aussen oder zu boden, es > drückt einen nur tief in die Federung. Wenn man keine Federung hat (z.B. Rennrad) spürt man das ganz deutlich, man wird in den Sattel gedrückt, also in das gefühlte "Unten" (in Richtung der Reifen).
Das ganze ist leider nicht so trivial, wie viele hier meinen. Ich hab mich auch einmal dafür interessiert (für eine gyro-cam am Motorrad). Man braucht sicher Accelerometer und Gyroscope Daten. Über die Integration der Gyroscope Werte kann man dann die Schräglage bekommen. Diese Integration ist aber diskret, und deshalb bekommt man einen starken Drift über die Zeit. Um den zu korrigieren muss man den Accelerometer dazunehmen. Versuche mit Kalman-Filtern gibt es, die Vibrationen sind aber häufig so stark, dass die Accelerometer Werte nicht wirklich brauchbar sind. EIne weitere Methode ist es, wenn immer keine Schräglage im Accelerometer erkannt wird, die Integration auf 0 zu setzen (bzw. wenn keine Rotation um die Z-Achse vorhanden ist). Mehr Material findest du bei diesem Projekt von Derek Lieber, mit Schaltplan und Source Code (wobei die bei jeder Messung die Gyro-Cam rotieren, und die Summe der Winkeln nicht abspeichern. Sollte aber eine kleinere Anpassung für deine Anwendung sein): http://revenanteagle.org/checksix/gyrocam/ http://revenanteagle.org/checksix/gopro-gyrocam/ Zudem kann ich dir dieses Buch wärmstens empfehlen, wenn du dich tiefer mit der dahinterlegenden Mathematik beschäftigen willst (gibts günstiger auf bookdiscovery): https://www.amazon.de/Estimate-lean-angle-motorcycles-estimating/dp/3639263286
Oder du kaufst es schon fertig, günstiger wirst du das nicht bauen, wenn du deine Zeit und das Lernen mit einberechnest: https://www.rideapart.com/features/448764/xlog-kurvx-lean-angle-indicator/
Hallo, Harald W. schrieb: > Der minimal mögliche Kurvenradius dürfte bei schneller Fahrt > deutlich grösser als bei langsamer Fahrt sein. Und bei schnellen > Motorbooten hat man dann auch die Schräglage. Neigungsmesser (Klinometer) werden auf (schnellen) Motorbooten nicht verwendet. Sie dienen in erster Linie dazu auf Segelschiffen die Krängung zu bestimmen um z.B. den richtigen Zeitpunkt fürs Reffen der Segel nicht zu verpassen. Auf Grund der niedrigen Geschwindigkeit eines Segelschiffs spielt die Auswirkung der Fliehkraft, selbst in engen Kurven, in diesem Fall keine Rolle. rhf
TroTro schrieb: > Um den zu korrigieren muss man den Accelerometer dazunehmen. Versuche > mit Kalman-Filtern gibt es, die Vibrationen sind aber häufig so stark, > dass die Accelerometer Werte nicht wirklich brauchbar sind. Man kann das mit "complementary filter" bestens machen. Oder komplizierter. Die logik ist gyro highpass und accel lowpass zusammenrechnen. Man korrigiert driftende gyros mit stark gemittelten accel werten. Dazu muss man die ganzen koordinaten in 3D rehen, nicht ganz einfach. Aber jede multicopter soft macht das. Dort abschauen. Man kann uralten multiwii sensor und imu code 1:1 übernehmen und erhält so alle 5 ms die genaue driftfreie aktuelle schräglage. Oder noch einfacher einen esp8266 mit mpu6050 und dem code und schaltung: https://github.com/PepeTheFroggie/EspCopter Das ist ein 1-tages projekt !
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Leide Pepe T. schrieb: > Man kann das mit "complementary filter" bestens machen. Oder Leider nicht ganz so einfach. Sogar mit einem Kalman, welcher statistisch gsehen dem complementary filter überlegen ist (wenn die richtigen varianzen gesetzt sind), hat Mühe die Sensor Fusion korrekt zu machen. Grund dafür sind die deutlich höheren Vibrationen, wenn verglichen mit einem Gyroscope. Die Schwingungsfrequenzen sind dabei deutlich tiefer beim Motorrad, und absolut nicht deterministisch, da Bodenwellen nicht konstant sind
TroTro schrieb: > Leider nicht ganz so einfach. Doch, ist es. > Die Schwingungsfrequenzen sind dabei > deutlich tiefer beim Motorrad, Die acc lowpass filterfrequenz muss tiefer sein als die frequenz der störung. Essentiell ist es NICHT den raw - acc wert zu mitteln, aber den mit gyro daten 3D gedrehten ACC wert. Sonst kommt da käse raus. IMU code analysieren!
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Ich versuchs mal: Du misst eine ACC wert. Dann drehst du das teil 10 grad nach oben. Du misst nochmals. Wenn du jetzt acc1 und acc2 mittlest gibt das 5 grad schräglage und ist falsch. Du musst den acc1 vektor in 3D um 10 grad rotieren und erst dann mit acc2 mitteln. Das gibt dann korrekte 10 grad schräglage.
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Pepe T. schrieb: > Ich versuchs mal: > > Du misst eine ACC wert. Dann drehst du das teil 10 grad nach oben. Du > misst nochmals. > Wenn du jetzt acc1 und acc2 mittlest gibt das 5 grad schräglage und ist > falsch. > Du musst den acc1 vektor in 3D um 10 grad rotieren und erst dann mit > acc2 mitteln. Das gibt dann korrekte 10 grad schräglage. Nur, dass du durch die Fliehkräfte so nicht die Schräglage eines fahrenden Motorrades berechnen kannst.
Inzwischen haben edliche Mopeds serienmäßig Kurvenlicht. Da ist das Thema gelöst. Oder KurvernABS, da ist es auch gelöst. Es gibt auch Nachrüstscheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion.
Beitrag #6988497 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich habe das immer an den Sturzbügeln ausgemacht: Wenn die volle Kanne Funken sprühen, war die Rote Linie erreicht.
Wie wäre denn mit einer simplen ‘analogen’ Wasserwaage? Alternativ, diese Winkel Apps auf dem smartphone, mal schauen wie die sich verhalten wenn das FZ nicht steht.
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Programmierer schrieb: > Taster am Knie. Wenn betätigt - schräg genug. SCNR: Einen "verstellbaren Kniewinkel" erwerben! Yalu X. schrieb: > Klitschy schrieb: >> Je schräger das Motorrad, desto weniger Grip. > > Wieso das? Wird die Qualität der Lauffläche des Reifens zum Rand hin > schlechter? Bei Dauerheizern mit dadurch passend rundgeschliffenen Reifen (***) nicht. Ein "Aber" s.u. Udo S. schrieb: > Deshalb wird das Motorrad ja auch in der Kurve in die Federung gedrückt. > Aber der senkrechte zur Straße wirkende Kraftanteil durch die > Gewichtskraft bleibt gleich. > Und das ist der für den Grip entscheidende. Klar. Klaus W. schrieb: > Die senkrechte Kraft auf die Straße wird doch nicht weniger in > Schräglage? Deine Denke sollte physikalisch stimmen. Aber: In Schräglage wird das Fahrwerk die Unebenheiten der Fahrbahn nicht vernünftig oder gar optimal ausgleichen (können); einmal ins rutschen/Gleitreibung geraten:= verloren! Das Fahrwerk arbeitet senkrecht zum Mopped, nicht senkrecht zur Strasse. *** So fahre ich meinen Bus :D
2aggressive schrieb: > SCNR: Einen "verstellbaren Kniewinkel" erwerben! Genau. Und wenn dann das Knie rot wird, war der Winkel zu flach.
Harald W. schrieb: > Und wenn dann das Knie rot wird, war der Winkel zu flach. Ein rotes Knie ist genau genommen noch nicht wirklich zu flach. Erst wenn die Backen rot werden war der Winkel wirklich zu flach. Dem käuflich zu erwerbenden Kniewinkel liegt oftmals eine standardisierte Farbtabelle bei. Unter zuhilfenahme einer solchen Farbtabelle lässt sich der verstellbare Winkel des verstellbaren Kniewinkels jeder gewünschten Farbe anpassen.
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