Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Widerstand eines alten Shunts


von Michael S. (michael_s992)


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Moin,
ich habe hier ein altes Netzteil, in welchem ein Shunt eingebaut ist, um 
den Strom zu messen. Weil ich mittels eines adc den Spannungsabfall über 
denselbigen auslesen will, muss ich wissen welchen Widerstand der Shunt 
hat.
Mit dem Multimeter gewessen kommt natürlich 0Ω raus, da der Shunt für 
150A ausgelegt ist. Im Datenblatt des Netzteils steht, dass der Shunt 
aus 3 parallelen Shuntbauteilen mit dem Namen "3106-M0040" besteht. Zu 
diesen habe ich allerdings nichts im Netz gefunden.

Nun zu meiner Frage: Hat jemand eine Ahnung, welchen Widerstand ein 
solches Einzelmodul "3106-M0040" hat?

Gruß Michael

von J. T. (chaoskind)


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Speise mit nem Netzteil Strom in den/durch den Widerstand. Messe die 
abfallende Spannung.

von Michael S. (michael_s992)


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J. T. schrieb:
> Speise mit nem Netzteil Strom in den/durch den Widerstand. Messe die
> abfallende Spannung.
Hab ich auch schon dran gedacht, das Netzteil ist jedoch nicht 
funktionstüchtig -> Mitten im Umbau (•_•).

Da fällt mir ein, ich hab noch ein anderes Netzeil mit 160A :-O

von Hildegard (Gast)


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Ich glaube nicht dass Leute die nicht wissen wie man sowas misst mit 
160A rumhantieren sollten.

von Armin X. (werweiswas)


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Du brauchst nicht uuungefähr 160A sondern am besten GENAU 1A besser 10A 
als Messstrom.
Dann dürften, wenn der Shunt auf 60mV normiert ist(was ich aber nicht 
glaube) ca 4mV messbar sein.

von H. H. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> "3106-M0040"

Das sieht nach einer Typennummer von Workman, aus Sarasota, Florida, 
aus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael S. schrieb:
> Hab ich auch schon dran gedacht, das Netzteil ist jedoch nicht
> funktionstüchtig -> Mitten im Umbau (•_•).

Darf ich mal artig fragen, warum man sowas macht? Es ist doch sinnvoll, 
erst die Parameter des funktionierenden Gerätes aufzunehmen, bevor man 
es auseinanderrupft.

H. H. schrieb:
> Das sieht nach einer Typennummer von Workman, aus Sarasota, Florida,
> aus.

Hinz mal wieder :-) Da kommt man doch im Leben nicht drauf. Woher weisst 
du sowas? +1 von mir.
Das Internet schweigt sich zu dieser Firma allerdings aus.

von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
[Workman]

> Das Internet schweigt sich zu dieser Firma allerdings aus.

Ich weiß auch nicht wann und wo die abgeblieben ist.

von Michael S. (michael_s992)


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Matthias S. schrieb:
> Darf ich mal artig fragen, warum man sowas macht? Es ist doch sinnvoll,
> erst die Parameter des funktionierenden Gerätes aufzunehmen, bevor man
> es auseinanderrupft.
Habe das Netzteil schon defekt bekommen ¯\_(ツ)_/¯

von Jens G. (jensig)


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H. H. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
> [Workman]
>
>> Das Internet schweigt sich zu dieser Firma allerdings aus.
>
> Ich weiß auch nicht wann und wo die abgeblieben ist.

Dann fragt mal da - vielleicht sitzt ja noch einer am Telefon ... ;-)
https://www.workmanelectronics.com/contact.htm

von Sebastian S. (amateur)


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Da Widerstände bzw. Shunts in der oben genannten Größe auch physikalisch 
recht groß sind würde ich sie einfach ausbauen und an ein regelbares 
(Strom) Netzteil anschließen.
Bei einem oder besser zehn Ampere sollte sich der Widerstand recht gut 
bestimmen lassen.
Die meisten mir bekannten Shunts haben "glatte" Widerstände, so dass die 
Interpretation der gemessenen Werte kein Problem sein sollte.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Bei so einer Bezeichnung wie 3106-M0040  würde ich von 4mOhm (Milliohm) 
ausgehen.
Erst mal aus Erfahrung was im entsprechenden Strombereichen gerne 
gewählt wird um die Verstärkung bei der "Auswerteschaltung" in leicht 
beherrschen Bereich zu halten (Der Verstärkungsfaktor an sich ist nicht 
das Problem - aber Schwingneigung, Einflüsse von außen, bzw. der Aufwand 
der getrieben werden muss um bei hoher Verstärkung eben jenes zu 
verhindern - nur so als Info für die nicht Technik seid Kindheitstagen 
als Hobby haben...)

3 Stück 40mOhm sind (theoretisch - bei diesen Werten werden 
Übergangswiderstände, jeder mm Leitung, wie gelötet wurde usw. einen 
praktischen Einfluss) 0,8333 mOhm.

Beim maximalen Strom von 150A wär das ein Spannungsabfall von 
150A*0,83mOhm= 0,125V - (Mathepuristen einfach mal schweigen - jeder 
weiß was gemeint ist, wir sind hier nicht in der Schule) -was eine noch 
recht gut  beherrschbare Spannung ist und wo die Verlustleistung noch 
hinnehmbar ist 0,125V * 150A = 18,75W - nicht wenig aber bei 150A und zu 
vermutenden mindesten 3,3V - bei "alt" aber wohl (deutlich) mehr 
Nennspannung trotzdem nicht wirklich viel.

Wobei auch bei diesen Stromstärken bzw. in diesen Leistungsbereich die 
Netzteile meist mit überwiegen "nur" 80% und weniger belastet werden.

Nebenbei:
Lass dich bloß nicht vom "Glauben" irgendwelcher anderen verunsichern:
auch 150A sind überschaubar und die Leute die das Hobby mäßig machen 
brauchen keine jahrelange Erfahrung oder gar einer echten Ausbildung.

Grundlagen schaden nicht - und vor allem:
Es darf auch mal was passieren - sehr wahrscheinlich handelt es sich 
doch um preiswerte Gebrauchtgeräte (Serverumgebung?).
Wenn da mal auch das 2,5mm Kabel innerhalb von Sekunden mit viel Qualm 
durch schmilzt... was soll es ?
Nein es zeigt einen auch mal rein praktisch warum richtig dicke Kabel 
bei diesen -Stromstärken notwendig sind, das Übergangswiderstände und 
indirekt damit verbunden auch Anzugsmomente von Klemmschrauben wichtig 
sind, warum Kabel (Isolierung) "Kurzschlussfest" sein sollten (müssen), 
warum die Isolierung keine Halogene enthalten soll, warum diese 
brandhemmend sein sollten, usw.
Auch verschweißungen (der Sinn Kontaktbelastbarkeit und das Relais ab 
gewissen Stromstärken sehr groß und teuer werden) direkt in der Realität 
und beim dabei sein zu erfahren ist wichtig.
Theoretiker und Bedenkenträger  haben wir schon mehr als genug, es 
mangelt aber an Praktikern, Neugierigen, mutigen und Leuten die aus 
eigener Anschauung-  erfahren haben warum es die verschiedenen 
Sicherheitseinrichtungen, Normen, Empfehlungen und Werte (Querschnitt, 
Anzugsmoment,...) gibt

Nebenbei ist das alles noch viel sicherer als z.B. eine 
(Auto)Bleibatterie  hohe Stromstärken (Experimente damit) - da begrenzt 
außer den Innenwiderstand nämlich nichts den Strom - kurzzeitig (und 
zwar über viele Sekunden bis wenige Minuten) 4stellige Ströme fließen zu 
lassen ist kein Problem - blöd halt wenn der Batterie dann intern 
deutlich zu warm wird und keine Schutzelektronik bzw. aktive Elektronik 
feststellt:
"Mhh hier fließen jetzt aber doch etwas mehr als 150A - ich schalte mal 
die Ausgangsspannung ab und versuche es eventuell in eine Moment 
nochmal")

von Michael S. (michael_s992)


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kleines Update:
habe mal mit meinem zweit netzteil einige Werte aufgenommen und 
ausgewertet. Da dieses Netzteil jedoch nur eine etwas ungenauere 
Stromanzeige besitzt und ich keinen anderen Weg besitze, so etwas 
genauer zu messen, habe ich nun einen Bereich in dem sich das ganze 
bewegt.
War dann doch überrascht, welch imenzen Spannunngsabfall die drei Shunts 
gemeinsam darstellen (z.B. um die 63mV bei nur ca. 20A :-O).

Das Ergebnis:
Der Gesamtwiderstand bewegt sich etwa zwischen 3mΩ und 4,2mΩ.
Das bedeutet, der Einzelwiderstand (wenn ich mich nicht verrechnet habe) 
eines Shuntmoduls bewegt sich dann zwichen 9mΩ und 12,6mΩ (Ich schätze 
10mΩ).

Das überraschende: selbst beim kleinsten Wert von 3mΩ habe ich so am 
Shunt einen maximalen Spannungsabfall von 0,45V und bei Maximalbetrieb 
(40V) ein Wärmeverlust von 67,5W! Naja, das Gerät ist ja auch, zumindest 
auf den Schaltplänen, von 1980.

von Jemand (Gast)


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Hallo

Interessant - aber bei einen über 41 Jahren alsten Netzteil (technischer 
Stand - die Entwicklung dauert ja auch etwas und meistens wird die 
jeweils etablierte Technik genutzt-  damit wohl eher 50 Jahre alt) gar 
nicht mal so schlecht. Viel niederohmiger ist halt sehr schwierig, 
insbesondere mit den 1980 zur Verfügung stehenden OPs oder gar einer 
reinen Transistorlösung.

Wobei es immer noch interessant wäre wenn du mitteilen würdest welche 
Nennspannung den das Netzteil hat?
Weil bei z.B. 12V ist die Verlustleistung im Verhältnis zur Nutzleistung 
wesentlich besser als z.B. bei 5V.

Oder handelt es sich um ein Regelbares Netzteil?
Dann sind 150A eine echte Hausnummer und eine Reparatur und die hohe 
Verlustleistung schon alleine am Shunt (bei 1980 wird es sich um eine 
Linearnetzteil handeln es gibt also noch so einige 10W mehr an 
Verlustleistung) lohnt sich durchaus.

Ansonsten (Wenn Festspannungsnetzteil):
Entsorgen (auch wenn es schwer fällt, im doppelten Wortsinn...) und 
eines der vielen für kleines Geld verfügbaren gebrauchten (manchmal auch 
nur gut abgelagerten NOS) Servernetzteile kaufen.
Die kleinen notwendigen "Umbauten" (eigentlich nur Brücken setzen) sind 
im Netz, oft aber auch auf der Seite des Verkäufers, beschrieben worden.
Die Verlustleistung dieser von der eingestiegen Technik durchaus 
aktuellen Netzteile ist dann doch deutlich geringer - aber es sind und 
bleiben natürlich Festspannungsnetzteile die es auch nur mit wenigen 
Spannungen zur Auswahl gibt und wo die jeweilige Spannung, wenn 
überhaupt, im Bereich von so 1% der Nennspannung verändert werden kann.

Übergens:
Hier dürfen und können auch Fotos hochgeladen werden - und viele Leute 
sind hier an solchen Themen und Geräten interessiert... (Wink mit den 
Zaunpfahl...)


Jemand

von Jemand (Gast)


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Mist:
 Maximalspannung 40V hast du geschrieben (wer lesen kann ist klar in 
Vorteil...).
Also einstellbares Netzgerät.
Also wie geschrieben:
Reparatur-(versuch...) durchaus sinnvoll und die Verlustleistung 
relativiert sich durchaus sehr heftig - bei 40V*150A = 6kW (!) - was für 
ein Brummer - sind selbst total 300W Verlustleistung für so ein altes 
Netzgerät nicht schlecht.

Jetzt wird es aber richtig interessant und wenn die der "Gemeinde und 
den Forum" auch was zurückgeben willst dann sind  Bilder(brauchbare, 
keine verschwommenen Briefmarken...) eigentlich Pflicht - gerne auch 
Innen und Detailaufnahmen...

Jemand

von Rüdiger B. (rbruns)


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Wichtig ist das du eine Vierleitermessung machst.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oder du überlegst die Anschaffung eines DC/AC Zangenamperemeters. Die 
gibt es heute für unter 'nem Fuffi.

von yxcvbnm (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Da dieses Netzteil jedoch nur eine etwas ungenauere
> Stromanzeige besitzt und ich keinen anderen Weg besitze, so etwas
> genauer zu messen

Welche Digitalmultimeter hättest Du? Die Stromanzeige des NT
ist wurscht, wenn Du vor dem Shunt ein DMM (oder DC-Stromzange,
wie von Matthias schon gesagt) einschleifen kannst, während der
Strom auf einen Wert hauptsache unterhalb dessen erlaubtem I_max
begrenzt (*) würde. Spannung am Shunt würde mit einem zweiten
DMM gemessen (= Vierleitermessung, auch bei Labornetzteil als
genauer einstellbare Stromquelle, dann nur ein DMM nötig.)

(*: Egal womit: Zwei dicke 400-3000W Entladungslampendrosseln
(Vorsicht: Nur zwei identische seriell nutzen, nie eines allein
an volle Netzspannung. Die sind für induktiven Spannungsabfall
von ca. 1/2 Netzspannung konzipiert, Rest ist im Normalbetrieb
die Brennspannung der Lampe.) ---> Messung mittels Steckdose
und 20A AC-Strommeßbereich des DMM.

Oder passende Trafowicklungen, simpler Draht im Wasserbad, oder
so viele Kleinspannungs-Glühbirnen höherer Leistung in Reihe, daß
deren addierte Nennspannungen ganz knapp oberhalb U_DC/Netzteil.

Oder natürlich passende fertige Leistungswiderstände.)

von yxcvbnm (Gast)


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yxcvbnm schrieb:
> Die Stromanzeige des NT
> ist wurscht, wenn Du vor dem Shunt ein DMM (oder DC-Stromzange,
> wie von Matthias schon gesagt) einschleifen kannst, während der
> Strom auf einen Wert hauptsache unterhalb dessen erlaubtem I_max
> begrenzt (*) würde.

Sorry, falsch gelöscht/sinnentstellend:

Entweder NT mit Stromeinstellung, wobei genauer Wert aber dank
I-Messung durch DMM egal.

Oder NT ohne Stromeinstellung, als Spannungsquelle (ähnlich wie
die Steckdose eine darstellt, oder halt die meisten gängigen NT
sind) - und Strom durch Hilfsmittel begrenzen.
(DMM zur Strommessung einschleifen auch hier, logisch...)

von Toxic (Gast)


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Ich wuerde mal gerne ein paar Aufnahmen von dem Geraet sehen.Nur so 
interessehalber.
Trafo,Elko,Gleichrichter,Verdrahtung,Verschraubung etc. sollten gut 
sichtbar sein.
==================================
(die Freaks hier wuerden sicherlich gerne einen Schaltplan mit dazu 
gehoerender BOM-Liste,Board-Layout und LTspice Simulationen sehen wollen 
aber da bin ich grosszuegig:muss nicht unbedingt sein 😆)

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