Forum: Platinen Welcher Bastler benutzt noch Eagle?


von Kissy (Gast)


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Ich habe mich heute gewundert, dass das Bastlermagazin Make einen 
Einführungskurs für Eagle anbietet, der obendrein noch kostenpflichtig 
ist. Gibt es seit der Umstellung von Eagle auf Abonnement überhaupt noch 
Bastler, die das noch nutzen und nicht auf Kicad umgestiegen sind?

von Bauform B. (bauformb)


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Ja, natürlich. Alle, die noch rechtzeitig eine Lizenz gekauft haben. 
Warum sollten die auf KiCad umsteigen? Auf Autodesk-Eagle natürlich erst 
recht nicht.

von Teo D. (teoderix)


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Ich zB, da ich nur Bastler bin, gibts auch keinen Grund umzusteigen .

Aber die Frage müsste eigentlich anders heißen:
Welcher Bastler hier, liest die Make?

von Ingo D. (ingo2011)


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.. bin vor zwei Jahren auf KiCad umgestiegen, wollte es mal probieren 
und bin zufrieden. Habe zwar eine Eagle 5.11 Lizenz, aber auf das 
Abo-Modell wollte ich jetzt nur fürs Hobby nicht umsteigen.
Mittlerweile arbeite ich sogar lieber mit KiCad..

Gruß Ingo

von M.A. S. (mse2)


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Ich bin derzeit kein Bastler. An meinem vorigen Arbeitsplatz benutze ich 
EAGLE, war damals zufrieden damit, benutze heute Altium, bin damit 
zufrieden und täte, wenn ich heute in den Ruhestand ginge und wieder 
Bastler würde, KiCad benutzen - aus Kostengründen und aus Prinzip.

Bauform B. schrieb:
> Ja, natürlich. Alle, die noch rechtzeitig eine Lizenz gekauft haben.
> Warum sollten die auf KiCad umsteigen? Auf Autodesk-Eagle natürlich erst
> recht nicht.
Wäre ich in dieser Situation und den Umgang mit EAGLE noch gewöhnt, 
würde ich es allerdings eher so machen.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich habe eine 5.11 Lizenz und arbeite auch mit dieser. Nur Hobby.

von DANIEL D. (Gast)


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Also ich benutze auch noch Eagle für mein Gebastel, noch nicht in was 
anderes eingearbeitet.

von Jörn P. (jonnyp)


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Crazy H. schrieb:
> Ich habe eine 5.11 Lizenz und arbeite auch mit dieser. Nur Hobby.

Hol dir die Version 5.12, die ist etwas besser und deine Lizenz gilt 
dafür.

von Zeno (Gast)


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Für Privatanwender gibt es doch noch immer die kostenfreie Version. 
Gegenüber der alten freien Eagleversion ist sie sogar etwas flexibler. 
Bei der alten Version reichte es wenn ein Größenmaß überschritten war, 
d.h. eine Leiterplatte mit 6cmx11cm war nicht möglich. Bei der aktuellen 
Version lautet die Beschränkung 80qcm. Wie ich die 80qcm erreiche ist 
meine Sache.
Also für privat hat sich nicht arg viel geändert, im Gegenteil mit 
Fusion bekomme ich sogar mehr.
Ich persönlich arbeite meist noch mit 6.5, die für mich völlig 
ausreichend ist. Die neuen Features in Egle habe ich bisher nicht 
wirklich vermisst.

von Johannes S. (Gast)


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Kissy schrieb:
> Gibt es seit der Umstellung von Eagle auf Abonnement überhaupt noch
> Bastler, die das noch nutzen und nicht auf Kicad umgestiegen sind?

Ja.
Wenn hier über Werkzeug diskutiert wird, dann ist das Beste gerade gut 
genug. Alte PCs zu benutzen ruft nichtmal Mitleid hervor. Dafür muss die 
SW geschenkt sein weil es sonst ja zu teuer ist.
Die Abokosten für Fusion360 gehen vom Erbe ab, aber solange ich damit 
produktiv sein kann, da gönne ich mir das. Gute Software ist auch gutes 
Werkzeug.

von Heinz R. (heijz)


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Teo D. schrieb:
> Aber die Frage müsste eigentlich anders heißen:
> Welcher Bastler hier, liest die Make?

Hier, ich, bekenne mich schuldig

War bisher zu faul zum Kündigen, muss ich endlich mal angehen
Und irgendwie hat es ja auch Unterhaltungswert

DInge wie "Mein Lieblingswerkzeug: mein Putzlappen"- genial

von Max (Gast)


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Die kostenfreie Version von Eagle hat an Bedeutung verloren in Zeiten wo 
alles bis 6 Lagen zu (im positiven Sinne) lächerlichen Preisen aus 
Fernost bekommen werden kann.
Da verschieben sich auch Bastler Projekte. Wo vor 15 Jahren 
ausschließlich 2 lagig gebastelt wurde gibt es ja kaum einen Grund nicht 
4 Layer zu machen. Von daher sind stark kastrierte Versionen weniger 
nützlich als zu Eagle 6 Zeiten.

Also ist meine Meinung, das lässt sich natürlich kaum belegen.

von Johannes S. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> DInge wie "Mein Lieblingswerkzeug: mein Putzlappen"- genial

das make Abo habe ich auch noch, dafür gab es ja mal einen Arduino 
Leonardo geschenkt :) Der aber maximal mal als Testmuster für 
irgendwelche Libs dient bevor ich die auf Mbed umbaue.

die Kategorie 'mein Lieblingswerkzeug' ist aber wirklich gut, davon habe 
ich auch schon einiges nachgerüstet.

von _Neo (Gast)


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Hah!

Ich benutze Eagle noch im professionellen Umfeld!

Meine MAs kennen das Programm aus dem FF, und die jämmerlichen 
Extrafunktionen sind den Aufpreis auf die neue Version nicht wert!!!

Umschulung auf neue Tools würde 25k kosten, da liefert das alte Eagle 
noch ein paar Jahre Layouts!

von Max M. (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Gute Software ist auch gutes
> Werkzeug.

Genau deswegen nehme ich Kicad.
Geilstes CAD ever.
Das es ärgerlicherweise nichts kostet, obwohl es so gut ist, damit muss 
ich wohl zähneknirschend leben.
Man kann nicht alles haben.
Aber man darf dem Projekt beliebige Summen spenden, wenn das für Dich 
auch zählt.
Also wenn es durch teuer besser wird, würde ich 20K Spenden.
Dafür bekommst Du zwar kein Mentor, aber 2-3 Altium.
Dann hast Du richtig geilen Scheiß.
Muss ja, wenns so teuer war.

von Arno (Gast)


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Möglicherweise ist das auch von Autodesk mitfinanziert. Ist ja nicht 
ganz unüblich, Menschen (vor allem im Studium) mit etwas anzufixen, 
damit sie später ihr Leben lang diese Software kaufen, wenn sie keine 
Zeit, keine geistige Flexibilität mehr oder einfach besseres zu tun 
haben, als etwas neues zu lernen.

Oder der Experte von der HS Aschaffenburg hat 30 Jahre lang Projekte mit 
Eagle gemacht und jetzt fragt sein Chef, ob man da nicht ein paar 
Drittmittel mit verdienen könnte.

Vielleicht gibts auch Bildungsgutscheine dafür, ebenso wie für Kurse für

"Microsoft Office - Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Access 2010 / 2013 
/ 2016. Da die Tools von Microsoft Office aus kaum einem Büro 
wegzudenken sind, sind die entsprechenden Kenntnisse auf dem 
Arbeitsmarkt unbedingte Voraussetzungen."

MfG, Arno

von Irrsinn (Gast)


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Eagle ist weg. Privat nur noch KiCad.

Bei meinem letzten Arbeitgeber arbeiteten die noch mit Eagle 4, aber die 
setzen auch bei neuen Layouts noch einen 8051 ein.

von Falk B. (falk)


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_Neo schrieb:
> Ich benutze Eagle noch im professionellen Umfeld!
>
> Meine MAs kennen das Programm aus dem FF, und die jämmerlichen
> Extrafunktionen sind den Aufpreis auf die neue Version nicht wert!!!

Hier ebenso. Wie es scheint, ist der CAD-Faustkeil namens Eagle immer 
noch scharf und schlagkräftig ;-)

von Kissy (Gast)


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Bauform B. schrieb:
> Ja, natürlich. Alle, die noch rechtzeitig eine Lizenz gekauft haben.
> Warum sollten die auf KiCad umsteigen?

Das ist richtig. Aber eine alte Lizenz dürften die wenigsten Bastler 
haben, die jetzt einen Eagle Einführungskurs buchen sollen.

Bekommen die alten Eagle-Versionen denn noch Sicherheitsupdates? Wenn 
nein, werden die früher oder später zum Sicherheitsrisiko?

von Falk B. (falk)


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Kissy schrieb:
> Bekommen die alten Eagle-Versionen denn noch Sicherheitsupdates?

Nö, die gab es noch nie. Ist ja kein Betriebssystem oder Browser oder 
sonstige Netzanwendung.

> Wenn
> nein, werden die früher oder später zum Sicherheitsrisiko?

Jaja, die Reichsbedenkenträger mal wieder. OMG!

von PlayMobil (Gast)


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Kissy schrieb:
> Gibt es seit der Umstellung von Eagle auf Abonnement überhaupt noch
> Bastler, die das noch nutzen und nicht auf Kicad umgestiegen sind?

Ja ist immer noch im Einsatz, wozu was anderes verwenden alle meine 
bisher erstellten Projekte und  Library wären in einem anderem System 
verloren.

Habe auch mal KiCad getestet, ist nicht meins, Sorry aber das ist so 
nicht brauchbar.

Jetzt bleibe ich bei Eagle 9.6.2 Premium Offline aus dem Web.
Läuft sogar ohne Installation.

von Zeno (Gast)


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Max schrieb:
> Die kostenfreie Version von Eagle hat an Bedeutung verloren in Zeiten wo
> alles bis 6 Lagen zu (im positiven Sinne) lächerlichen Preisen aus
> Fernost bekommen werden kann.
Ja JLCPCB bietet das zu geradezu lächerlichen Preisen an 10cm x 10cm 2 
Lagen 2$, 4 Lagen 8$ und 6 Lagen 94$. Für 92$ strenge ich gern mal mein 
Köpfchen an und überlege mir ob ich das Ganze nicht doch auf 2 Lagen 
unter bringe. Man sollte es kaum glauben für meine privaten Basteleien 
war das bisher immer möglich.

Falk B. schrieb:
> Hier ebenso. Wie es scheint, ist der CAD-Faustkeil namens Eagle immer
> noch scharf und schlagkräftig ;-)
Ja weil man mit einer SW die man in und auswendig kennt offenbar doch 
recht produktiv ist. Im kommerziellen Umfeld hat man ja in aller Regel 
auch eine Lizens, wo es weder Größen- noch Lagenbeschränkungen gibt und 
so Boliden wie Altium, Pulsonix etc. sind für viele Mittelständler 
oftmals auch zu umfangreich und am Ende zu teuer, da tut es dann eben ne 
alte 6'er oder 7'er Eagleversion, die, solange native 32Bit Programme 
von Windows unterstütz werden, bis zum Sankt Nimmerleinstag läuft.

von DANIEL D. (Gast)


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Also mich nerven diese Abo-Modelle extrem. Ich wäre ja bereit für eine 
Hobby Lizenz Geld zu bezahlen, aber doch nicht jährlich für ein Programm 
was ich dann oft lange Zeit nicht benutze. Es gibt doch Leute die 
mehrere Hobbys haben. Ich benutze immer das alte frei verfügbare Zeug.

von Klötenbaron (Gast)


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Eagle? KiCad? Nöö, ich benutze DipTrace.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Habe bislang Target privat genutzt aber langsam steht auch bei mir der 
Umstieg auf KiCad an. Nur auf die Idee freiwillig Eagle zu benutzen wäre 
ich nie gekommen, selten so eine unintuitive Software gesehen und mit 
dem Abo Modell haben sie sich eh erledigt.

von René F. (Gast)


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Privat benutze ich eine alte EAGLE Lizenz, beruflich die neuen Versionen 
von Autodesk. Kicad mag inzwischen vielleicht mächtiger und ausgereift 
sein. Für meine privaten Basteleien reicht mir die alte EAGLE Version, 
in eine andere Software möchte ich mich noch nicht einarbeiten, ich 
stecke meine Zeit lieber in meine Projekte, als in eine neue Software, 
immerhin sind im Laufe der Jahre viele eigene Bibliotheken entstanden 
und der Workflow sitzt.

Am Ende des Tages ist es sowieso unwichtig, welche Software man benutzt, 
solange man sein Ziel erreicht.

von A.Dressierter (Gast)


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>> Re: Welcher Igel ist noch ein Bastler?

Der Lötigel!

http://www.igelfreunde.de/bilder/loetigel.jpg

von F. M. (foxmulder)


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_Neo schrieb:
> Umschulung auf neue Tools würde 25k kosten,

Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?
Hust
Bei dem Zeug was man mit Eagle machen kann, also eher keine riesigen 
HighSpeed Design mit >6 Lagen braucht es ganz sicher keine Schulungen.

Zeno schrieb:
> Boliden wie Altium, Pulsonix etc. sind für viele Mittelständler
> oftmals auch zu umfangreich und am Ende zu teuer

Wenn Altium zu "gut" oder teuer ist, kann man immer noch KiCad 
verwenden.
Ich kenne inzwischen eine handvoll kleiner Unternehmen, die von Eagle 
auf KiCad umgestiegen sind.

von A.Dressierter (Gast)


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F. M. schrieb:
> Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?
> Hust

Hust?!

Nicht mit Husten ins Forum. Du steckst ja sonst noch alle Nutzer an.

> Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?

Damit man es in absehbarer Zeit beherrschen lernt? Wenn man sich das nur 
durch Selbststudium aneignet, dann dauert das dem freundlichen Cheffchen 
sicher zu lange. Obwohl: Bei den jetzigen Lieferzeiten für die Teilchen 
hat man ja Muße genug.

von Falk B. (falk)


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F. M. schrieb:
> _Neo schrieb:
>> Umschulung auf neue Tools würde 25k kosten,
>
> Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?
> Hust
> Bei dem Zeug was man mit Eagle machen kann, also eher keine riesigen
> HighSpeed Design mit >6 Lagen braucht es ganz sicher keine Schulungen.

Das mit dem sinnerfassenden Lesen mußt du noch ein wenig üben. Er sprach 
von den Schulungskosten für ein neues, deultlich leistungsstärkeres 
CAD-System als Eagle, auf das er beim Umstieg von Eagle auf XYZ wechseln 
würde.
Von Schulungskosten für Eagle war keine Sekunde die Rede.

von michael_ (Gast)


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Tim T. schrieb:
> Nur auf die Idee freiwillig Eagle zu benutzen wäre
> ich nie gekommen, selten so eine unintuitive Software gesehen

Wie kommst du nur darauf? Was verstehst du darunter?
Jedes CAD hat seine eigene Philosphie.
Du kennst nur nicht viele solcher Systeme.

F. M. schrieb:
> _Neo schrieb:
>> Umschulung auf neue Tools würde 25k kosten,
>
> Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?
> Hust
> Bei dem Zeug was man mit Eagle machen kann, also eher keine riesigen
> HighSpeed Design mit >6 Lagen braucht es ganz sicher keine Schulungen.

Deshalb kannst du ja auch wenig "Zeug" damit machen.
Zeigen ja auch viele primitive Fragen hier zu EAGLE.

von P. S. (namnyef)


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Als Bastler heutzutage noch mit EAGLE anzufangen (!), macht wegen KiCad 
eigentlich nicht mehr viel Sinn. Vielleicht war der Artikel ja von 
Autodesk gesponsert.

Zeno schrieb:
> so Boliden wie Altium, Pulsonix etc. sind für viele Mittelständler
> oftmals auch zu umfangreich und am Ende zu teuer, da tut es dann eben ne
> alte 6'er oder 7'er Eagleversion
Kommt halt drauf an was man damit vor hat. Wenn mit dem Tool nur ein 
Mindestlohner irgendwelche simplen Sachen zusammen klickt, die 
Leiterplatte mit dem nativen CAD-File bei PCB-Pool bestellen kann und 
die Bauteile selber drauf brät, ist EAGLE sicher keine schlechte Wahl.

Aber alleine schon einen vernünftigen Fertigungsdatensatz 
(Fertigungszeichnungen, Gerber, Netzliste, BOM, Bestückungsansichten, 
usw.) zu erzeugen, mit dem jeder Fertiger und jeder Bestücker zurecht 
kommt, ist mit EAGLE ein absoluter Graus (zumindest bis V7, danach kA). 
Da rechnet sich ein richtiges Tool in einem Hochlohnland dann doch 
ziemlich schnell. Erst recht, wenn es mal ein bisschen komplexer wird 
als 6 Lagen Europlatine mit Standardtechnologie.

Gut, bei EAGLE kann man Dank Scripting und Klartext-CAD-Dateien auch 
vieles Automatisieren, aber die Zeit dafür will auch bezahlt werden.

: Bearbeitet durch User
von Gustl (Gast)


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F. M. schrieb:
> Hust
> Bei dem Zeug was man mit Eagle machen kann, also eher keine riesigen
> HighSpeed Design mit >6 Lagen braucht es ganz sicher keine Schulungen.

Komisch, das Eagle hier hat keine solche Lageneinschränkung und die 
Fläche kann auch sehr groß gewählt werden. Bist du vielleicht bei einer 
sehr alten Version stehen geblieben?

von Falk B. (falk)


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P. S. schrieb:
> Kommt halt drauf an was man damit vor hat. Wenn mit dem Tool nur ein
> Mindestlohner irgendwelche simplen Sachen zusammen klickt, die
> Leiterplatte mit dem nativen CAD-File bei PCB-Pool bestellen kann und
> die Bauteile selber drauf brät, ist EAGLE sicher keine schlechte Wahl.
>
> Aber alleine schon einen vernünftigen Fertigungsdatensatz
> (Fertigungszeichnungen, Gerber, Netzliste, BOM, Bestückungsansichten,
> usw.) zu erzeugen, mit dem jeder Fertiger und jeder Bestücker zurecht
> kommt, ist mit EAGLE ein absoluter Graus (zumindest bis V7, danach kA).

Was für ein dummes Gelaber!

> Da rechnet sich ein richtiges Tool in einem Hochlohnland dann doch
> ziemlich schnell.

Klar, weil die Leute hier so dermaßen faul und dumm geworden sind, daß 
sie ein 20k Euro CAD-System brauchen, um ein paar einfache CAM-Daten zu 
erzeugen.

> Erst recht, wenn es mal ein bisschen komplexer wird
> als 6 Lagen Europlatine mit Standardtechnologie.

Klar, wie Welt besteht nur aus 12 Lagen Designs mit 10 GHz+++!
Mann O Mann!

> Gut, bei EAGLE kann man Dank Scripting und Klartext-CAD-Dateien auch
> vieles Automatisieren, aber die Zeit dafür will auch bezahlt werden.

Schwachkopf! Die meisten der oben genannten Dinge funktionieren mit den 
Standardbefehlen bzw. ULPs!

Aber mal wie schön das eigene Ego poliert, was?

Ich hab schon genügend Designs gesehen, die nachweislich NICHT mit Eagle 
gemacht wurden sondern mit einem DEUTLICH teureren System. Und trotzdem 
sieht man an jeder Ecke dieser Platinen, daß die Leute entweder dumm 
oder faul waren, es solide zu machen.

Everything is easy with the right tool. But a fool with a tool is still 
a fool.

von Falk B. (falk)


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Gustl schrieb:
>> Hust
>> Bei dem Zeug was man mit Eagle machen kann, also eher keine riesigen
>> HighSpeed Design mit >6 Lagen braucht es ganz sicher keine Schulungen.
>
> Komisch, das Eagle hier hat keine solche Lageneinschränkung und die
> Fläche kann auch sehr groß gewählt werden. Bist du vielleicht bei einer
> sehr alten Version stehen geblieben?

Nö, er muss nur seine Minderwertigkeitskomplexe kompensieren, indem man 
Eagle-Nutzer als das CAD-Präkariat darstellt. Alles unter Altium ist der 
dumme Pöbel.

von W.S. (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Klar, weil die Leute hier so dermaßen faul und dumm geworden sind, daß
> sie ein 20k Euro CAD-System brauchen, um ein paar einfache CAM-Daten zu
> erzeugen.

Ich kann da noch eins draufsetzen, ist zwar nicht Leiterplatte, aber 
typisch für die heutigen Jungdynamischen: Wir hatten mal ZW3D 
angeschafft, weil die jungen Ingenieure meinten, ohne ein "richtiges" 3D 
Programm nicht leben zu können. Was die damit verzapft hatten, war 
bemitleidenswert und entsprach nicht im Geringsten dem Preis des o.g. 
Programmes. Die Leute meinen offenbar, daß ein teures Tool ein 
vollwertiger Ersatz ist für die fehlende eigene Intelligenz.

W.S.

von Markus B. (dalotel)


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Ich liebe mein Eagle 7 sowohl beruflich als auch privat. Das läuft 
intuitiv und schnell von der Hand. Musste mal notgedrungen was mit Kicad 
machen, das war ein rumgeiere. Aber wer es mag.

von Peter L. (oe6loe)


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Dass Altium hier oft als das Maß aller Dinge dargestell wird, mag ich 
bezweifeln. Jedes Programm ist nur so gut, wie sein Anwender.
Vor ein paar Monaten haben wir von einer renomierten Entwicklerbude sehr 
"spezielle" Fertigungsdaten, generiert mit ALtium, bekommen.
Weil das Projekt so top secret war, z.B. nur ein 3D File mit 
unleserlichen weil bis zu 50Zeichen langen Bauteiledesignatoren (ist 
natürlich auch am Ausdruck wunderschön anzusehen.)
Bei Dioden fehlten oft die Richtungen, wir mussten gefühlt 50x 
rückfragen und trotzdem hatten wir beim Bestücken ein flaus Gefühl in 
der Magengegend.

von Zeno (Gast)


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Tim T. schrieb:
> selten so eine unintuitive Software gesehen
Das kommt halt auf den Standpunkt an. Die einen sehen es so und die 
anderen eben anders.
Ich komme mit Eagle sehr gut zu recht - mit KiCAD eher nicht und habe da 
auch keine Lust mehr, weiter Zeit in das Erlernen dieses Programmes zu 
stecken. Das ist aber eben Ansichtssache.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Zeno schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> selten so eine unintuitive Software gesehen
> Das kommt halt auf den Standpunkt an. Die einen sehen es so und die
> anderen eben anders.
> Ich komme mit Eagle sehr gut zu recht - mit KiCAD eher nicht und habe da
> auch keine Lust mehr, weiter Zeit in das Erlernen dieses Programmes zu
> stecken. Das ist aber eben Ansichtssache.

Bei mir war es halt vor vielen Jahren im Studium. Zuerst Eagle, dann 
Mentor Graphics Xpedition und etwas später dann privat Target. Sowohl 
für Eagle als auch Xpedition habe ich viel länger für den Einstieg 
gebraucht, trotz Tutorial, etc. als für Target.
Nur leider habe ich schon länger bemerkt das Target in einer Sackgasse 
steckt und KiCad immer besser wird, darum werde ich mich wohl nochmal 
ransetzen und KiCad lernen, auch wenn ich es beruflich nicht brauche.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wir hatten mal ZW3D
> angeschafft, weil die jungen Ingenieure meinten, ohne ein "richtiges" 3D
> Programm nicht leben zu können.

jaja, die alte Leier. Weil die Jungs nicht mit dem Programm klar kamen 
oder zu faul waren erstmal Tutorials durchzuarbeiten ist 3D jetzt 
überflüssig und schlecht. Das sieht ein Großteil der Konstrukteure 
allerdings ganz anders.

Ich bin auf Fusion360 umgestiegen weil ich mit der Kombination aus ECAD 
und MCAD etwas anfangen kann.

von Wühlhase (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Dass Altium hier oft als das Maß aller Dinge dargestell wird, mag
> ich
> bezweifeln. Jedes Programm ist nur so gut, wie sein Anwender.
> Vor ein paar Monaten haben wir von einer renomierten Entwicklerbude sehr
> "spezielle" Fertigungsdaten, generiert mit ALtium, bekommen.
> Weil das Projekt so top secret war, z.B. nur ein 3D File mit
> unleserlichen weil bis zu 50Zeichen langen Bauteiledesignatoren (ist
> natürlich auch am Ausdruck wunderschön anzusehen.)
> Bei Dioden fehlten oft die Richtungen, wir mussten gefühlt 50x
> rückfragen und trotzdem hatten wir beim Bestücken ein flaus Gefühl in
> der Magengegend.

Du bekommst natürlich mit jedem Programm - egal wie teuer - schlimmen 
Schrott heraus.
Mit guten Programmen (und Anwendern, die sie beherrschen) bekommst du 
aber Ergebnisse, die du mit weniger leistungsfähigen Werkzeugen entweder 
nur sehr umständlich oder gar nicht bekommst.

Ich habe auf Arbeit ein Design rumzuliegen, daß ich mit Circuit Studio 
erstellt habe, und damit ist es ein Graus (wäre es mit Eagle sicher auch 
geworden), der richtige Altium Designer hätte mir da sehr viel Arbeit 
abgenommen. Kein Multichanneling, und Abstandsregeln im Schaltplan zu 
erstellen, ...die Arbeit macht echt keine Freude wenn man solche 
Funktionen kennt und nicht nutzen kann.

Das obige kommt daher:

F. M. schrieb:
> _Neo schrieb:
>> Umschulung auf neue Tools würde 25k kosten,
>
> Wofür braucht man bei einem ECAD Schulungen?

von Zeno (Gast)


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P. S. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> so Boliden wie Altium, Pulsonix etc. sind für viele Mittelständler
>> oftmals auch zu umfangreich und am Ende zu teuer, da tut es dann eben ne
>> alte 6'er oder 7'er Eagleversion
> Kommt halt drauf an was man damit vor hat. Wenn mit dem Tool nur ein
> Mindestlohner irgendwelche simplen Sachen zusammen klickt, die
> Leiterplatte mit dem nativen CAD-File bei PCB-Pool bestellen kann und
> die Bauteile selber drauf brät, ist EAGLE sicher keine schlechte Wahl.
>
> Aber alleine schon einen vernünftigen Fertigungsdatensatz
> (Fertigungszeichnungen, Gerber, Netzliste, BOM, Bestückungsansichten,
> usw.) zu erzeugen, mit dem jeder Fertiger und jeder Bestücker zurecht
> kommt, ist mit EAGLE ein absoluter Graus (zumindest bis V7, danach kA)
Schickst Du native CAD-Files raus? - so nach der Devise was ich selber 
denk und tu trau ich auch den anderen zu!
Ich würde noch nicht mal auf die Idee kommen ein natives CAD-File raus 
zu schicken. Warum auch, einen Gerbersatz zu erzeugen ist in Eagle mit 
ein 3 Mausklicks erledigt.
So sehr viel hast Du mit Eagle noch nicht gemacht, denn ansonsten 
wüßtest Du das all das was Du hier aufführst nicht mehr wie 3 Mausklicks 
erforderlich sind.
Was nicht geht, oder besser in Eagle <9 nicht vorgesehen ist, sind 
Bestückungsansichten. Mit Fusion ist das aber auch kein Problem mehr.

von Bastler (Gast)


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Was meint ihr immer mit "KiCad lernen"? Das hat man doch nach wenigen 
Stunden vollumfänglich drauf.

von Zeno (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> jaja, die alte Leier. Weil die Jungs nicht mit dem Programm klar kamen
> oder zu faul waren erstmal Tutorials durchzuarbeiten ist 3D jetzt
> überflüssig und schlecht.
Hat er doch gar nicht so geschrieben. Wo hat er was gegen 3D an sich 
gesagt?
Nicht in jeder Firma ist unbedingt ein 3D-Programm erforderlich, damit 
die vernünftig produzieren können.
Leider hat der W.S. da recht. Es reicht eben nicht komplexe Software, 
Werkzeuge etc. anzuschaffen um die anstehenden Probleme zu lösen, wenn 
der der die Tools nutzen soll nicht dazu in der Lage ist mit diesen 
Tools richtig umzugehen.

von DANIEL D. (Gast)


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Bastler schrieb:
> Was meint ihr immer mit "KiCad lernen"? Das hat man doch nach
> wenigen Stunden vollumfänglich drauf.

Also bei Eagle, habe ich mir vor vielen Jahren, ein YouTube-Video von 
eineinhalb Stunden ansehen müssen. Aber dann musste ich eigentlich 
alles, sogar wie man Bauteile erstellt.

von Hmmm (Gast)


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Zeno schrieb:
> Was nicht geht, oder besser in Eagle <9 nicht vorgesehen ist, sind
> Bestückungsansichten

Mit der passenden Layer-Zusammenstellung und (ggf. gespiegeltem) Druck 
in ein PDF bekommt man aber brauchbare Resultate.

Zeno schrieb:
> Es reicht eben nicht komplexe Software, Werkzeuge etc. anzuschaffen um
> die anstehenden Probleme zu lösen, wenn der der die Tools nutzen soll
> nicht dazu in der Lage ist mit diesen Tools richtig umzugehen.

Ein Hauptproblem bei intuitiv bedienbaren GUI-Anwendungen ist, dass 
viele kaum ins Handbuch gucken und deshalb viele nützliche Features 
übersehen.

von _Eagle (Gast)


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Hm,

>Was nicht geht, oder besser in Eagle <9 nicht vorgesehen ist, sind
>Bestückungsansichten. Mit Fusion ist das aber auch kein Problem mehr.

Naja, man kann schon vernünftige Bestückungspläne in 2D erstellen, hier 
hängt vieles davon ab, wie sorgfältig man bei der Erstellung der Library 
gearbeitet hat. Ich sehe hier keine Notwendigkeit für 3D. Hier sind 
viele einfach zu faul, weil man bei den neueren Programmen vieles auf 
dem Silbertablett serviert bekommt. (hat man ja vorher auch bezahlt)

Zudem schwirrt in den Untiefen des Netzes ein Script herum mitdem sich 
ein primitiver 3D Export bewerkstelligen lässt, hier wird dann die 
Leiterplatte mit allen Bohrungen und den Bauteile als Würfel ausgegeben. 
Braucht man genauere Zeichnungen muss man diese ersetzen, hier ist es 
aber meistens so, das die 3D Leute eh auf einen zugekommen sind, dieser 
Stecker muß genau an diese Position und für die restlichen Bauteile 
reicht meistens der Würfel weil es eh nur um die Kollisionsabfrage geht.

Bei der Kommunikation mit dem Fertiger kommt es viel mehr darauf an, das 
man dessen Prozesse kennt und dies berücksichtigt. Hier würde es vielen 
Entwicklern nicht schaden sich mal in die Niederungen der Fertigung zu 
begeben um das mal kennenzulernen.

Wenn man bei seinen Librarys sorgfältig gearbeitet hat, ist es kein 
Problem einfach entsprechende Daten auszugeben, diese dann in ein PDF 
einzubinden noch ein mit paar weiteren Hinweisen, wie Tests, 
Programmierung. Mit Gerberfiles und Pick&Place Daten kann der Einkauf 
diese einfach bei verschiedenen Fertigern einwerfen und bekommt 
vergleichbare Angebote ohne Rückfragen.

==> Ziel erreicht

von Bastler (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Also bei Eagle, habe ich mir vor vielen Jahren, ein YouTube-Video von
> eineinhalb Stunden ansehen müssen. Aber dann musste ich eigentlich
> alles, sogar wie man Bauteile erstellt.

Ging mir bei KiCad genauso.

von Michael (Gast)


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Also bei uns in der Firma arbeiten die Produktentwickler mit Zuken 
CR5000 oder Altium (einige verfluchen aber selbst Altium und hätten 
lieber CR8000 oder Expedition gehabt). Für andere Mitarbeiter 
(Prüfmittel, Forschung, Service, ...), z.B. mich, wurden vor vielen 
Jahren mal 30 EAGLE Lizenzen gekauft. Die gelten immernoch/unbegrenzt 
und daher nutzen wir dort v7.7 (letzte Version vor AutoDesk). 30 
neue/zusätzliche Altiumlizenten á 2500€/Jahr wollte man dann doch 
sparen. Und da ich gut mit EAGLE umgehen kann, benutze ich es auch 
privat. Es reicht für alles, was wir brauchen. Ich hab allerdings auch 
schon ein USB3 HUB damit gebaut, der auch einwandfrei funktioniert hat, 
denn auch wenn es bei anderen Tools komfortabler geht, Längenabgleich 
und differenzielle Leitungen kann man auch mit EAGLE nutzen. Für die 
eine PCB im Jahr, wo das nötig ist, reicht das.

von Eagle Nutzer (Gast)


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Nur weil die Kicad Fraktion am lautesten schreit und bei jeder 
Gelegenheit den Abgesang auf Eagle einstimmt heisst das noch lange nicht 
dass das irgendwas mit der Realität zu tun hat. Schaut mal über euren 
Tellerrand.

In meinem Umfeld benutzen die meisten Leute Eagle oder Altium, wobei der 
Trend eher zu "mehr Eagle" geht seit Autodesk sehr viel Geld in die 
Weiterentwicklung steckt. Kicad nutzen eher ein paar einzelne 
Idealisten, und mir persönlich wird jedes mal schlecht wenn ich auch nur 
minimalste Anpassungen in einem Kicad-Design vornehmen muss.

von M.A. S. (mse2)


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Zeno schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> selten so eine unintuitive Software gesehen
> Das kommt halt auf den Standpunkt an. Die einen sehen es so und die
> anderen eben anders.
Das ist schlicht und einfach eine Sache der Gewöhnung.

von Mark S. (voltwide)


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Ja, zu diesem Thema finden sich alle denkbaren persönlichen Meinungen. 
Ich bin mit Eagle unter DOS gestartet und vor wenigen Jahren nach KiCAD 
gewechselt. Es gibt ne Menge was ich an KiCADs GUI auszusetzen habe, 
aber EAGLE? Never going back - just my 2 cents.

von Gerald B. (gerald_b)


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Also ich habe vor 6 oder 7 Jahren mal 80 oder 100 Euro in die Hand 
genommen und mir die non Commercial Version  von Eagle 7.7 geholt, da 
ich die 100x100 beim Chinamann ausnutzen wollte.
Inzwischen habe ich etliche Bauelemente selber definiert, bzw. im Netz 
runtergeladen und nachinstalliert.
KiCad müßte ich erst lernen und die Bauelementebibliotheken konvertieren 
sich auch nicht von selbst.
Ich komme zurecht, also warum sollte ich ohne Not umsteigen? ;-)

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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M.A. S. schrieb:
> Zeno schrieb:
>> Tim T. schrieb:
>>> selten so eine unintuitive Software gesehen
>> Das kommt halt auf den Standpunkt an. Die einen sehen es so und die
>> anderen eben anders.
> Das ist schlicht und einfach eine Sache der Gewöhnung.

Nein, auch wenn man diesen Blödsinn immer wieder liest, wird es nicht 
wahrer. Setz mal ein 3-Jähriges Kind an irgendeine Art GUI und du wirst 
sehen das es eben NICHT eine Sache der Gewöhnung ist ob eine GUI 
intuitiv ist.
Und ansonsten habe ich bevor ich bei Target gelandet bin eben schon mit 
Eagle und Xpedition gearbeitet und trotzdem kam ich mit Target auf 
Anhieb besser klar, also wo war da die Gewöhnung?

von René K. (king)


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Eagle Nutzer schrieb:
> Trend eher zu "mehr Eagle" seit Autodesk sehr viel Geld in die
> Weiterentwicklung steckt.

Hast Du da nähere Informationen? Ich dachte, die Entwicklung wäre 
eingestellt und man konzentriert sich jetzt auf Fusion360. Haben die 
tatsächlich nach beinahe 2 Jahren ohne Aktualisierung wieder was in 
Aussicht?

https://forums.autodesk.com/t5/eagle-forum/no-new-verion-of-eagle/m-p/10976165/highlight/true#M36758
Zitat: "... all of our current effort is going into the Fusion 360 
Electronics integration."

Klingt nicht nach "viel Geld in die Weiterentwicklung".

von _Offline (Gast)


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Naja,


>In meinem Umfeld benutzen die meisten Leute Eagle oder Altium, wobei der
>Trend eher zu "mehr Eagle" geht seit Autodesk sehr viel Geld in die
>Weiterentwicklung steckt.

Ein neues Eagle wäre schon schön, aber das always online ist einfach ein 
nonono! Vor allem was passiert wenn AD meint, Eagle bringt es nicht und 
stellt es ein.


Ich habe hier ein paar ältere Maschinen offline am laufen mit älteren 
Tools, die alle heiligen Zeiten mal für einen Supportfall gebraucht 
werden, ist zwar nicht lebensnotwendig, aber es steigert halt die 
Kundenzufriedenheit sehr, wenn man für solche alten Systeme doch noch 
was supporten kann.
Diese Systeme auf neuen Stand zu bringen würde sich einfach nicht 
rentieren, schließlich heist ein neues BS auch neue (zu kaufende) 
Versionen der verschiedenen Tools, das wird hier nicht mehr damit 
verdient!

Always Online und Mieten ist einfach bähh!
Wenn ihr wollt das ich immer wieder Geld für eure Software auf den Tisch 
lege, dann entwickelt diese weiter und bietet mir einen Mehrwert für 
mein Geld!

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Meine erste Erfahrungen mit EDA-Programmen habe ich vor ca. 20 Jahren
mit Eagle 4.x und Target 3001! V11 gesammelt. Da mir bei Target das
Bedienkonzept mehr zusagte, habe ich davon eine Light-Edition gekauft
mit der Option, später auf eine höhere Edition upzugraden.

Irgendwann funktionierte aber unter Wine das Ausdrucken der Layouts
nicht mehr richtig. Da ich gerade keine Lust auf Frickelei hatte und mir
mittlerweile auch ein paar Nachteile von Target gegenüber Eagle gewahr
wurden, installierte ein aktuelles Eagle, von der es ja – anders als bei
Target – eine native Linux-Version gibt. Da diese sauber lief, habe ich
die holprige Bedienung halt in Kauf genommen, denn man kann ja nicht
alles haben :)

Zwischenzeitlich konnte ich beruflich auch mal Altium nutzen, bei dem
mich vor allem die Möglichkeiten beim manuellen Routen begeisterten (vor
allem das Push & Shove), das aber für mein Hobby nicht in Frage kam (zu
teuer, keine Linux-Version). Auch in KiCad hatte ich einmal kurz
hineingeschaut, kam aber zum Schluss, dass sich ein Umstieg von Eagle
nicht wirklich lohnen würde.

Nach mehrjähriger Platinenabstinenz wollte ich vor ca. 6 Wochen wieder
einmal eine Platine entwickeln. Da meine Eagle-Kenntnisse mittlerweile
etwas verblasst waren und KiCad seit der Unterstützung durch das CERN
deutlich zugelegt zu haben scheint, habe ich beide Programme mal etwas
genauer unter die Lupe genommen:

- Eagle 9.6.2

- KiCad 6.01 (inzwischen aktualisiert auf 6.02)

Auch Target hat seither große Fortschritte gemacht (sehr interessant,
auch für den Hobbyanwender: die Unterstützung von Reverse-Engineering,
d.h. die (interaktive) Erstellung eines Schaltplans aus einer Platine).
Ich habe es aber wegen der eingeschränkten Linux-Unterstützung nicht
mehr weiter verfolgt.

Sowohl für Eagle als auch für KiCad habe ich das mitgelieferte Tutorial
durchgearbeitet und dann versucht, mit beiden dieselbe Platine zu
realisieren (nicht bis ins letzte Detail, aber so weit, dass ich die
jeweiligen Vor- und Nachteile erkennen kann). Wenn dabei noch Probleme
auftraten, habe ich die jeweilige Referenzdokumentation zu Rate gezogen,
und wenn auch das nicht half, habe ich Google gefragt.

Ergebnis:

Beide Programm wurden in den letzten Jahren stark weiterentwickelt,
insbesondere beim manuellen Routing.

Das Bedienkonzept von Eagle ist nach wie vor etwas gewöhnungsbedürftig
(evtl. bedingt durch Altlasten aus der DOS-Version), während sich die
Bedienung bei KiCad eher an modernen Zeichenprogrammen orientiert. Ich
bin ja eigentlich ein Freund von alternativen Bedienkonzepten, wenn sie
zu einer Effizienzsteigerung führen. Das ist aber bei Eagle überhaupt
nicht der Fall, ganz im Gegenteil: Um dasselbe Ergebnis zu erreichen,
waren in Eagle

- mehr Mausklicks,

- mehr und längere Mausbewegungen und

- mehr Tastendrücke

erforderlich und das, obwohl ich Eagle schon einigermaßen kannte und bei
KiCad absoluter Neueinsteiger (mit gerade mal 1–2 Tagen Erfahrung) war.
Bei KiCad ist IMHO das Gesamtkonzept aus Maus- und Tastatursteuerung
einfach besser durchdacht.

Bei KiCad wurde an der Usability in letzter Zeit auch viel gefeilt. Auch
bei Target wurde auf diesen Aspekt offensichtlich großen Wert gelegt.
Eagle hingegen scheint hier eher auf Tradition zu setzen, um langjährige
Nutzer nicht zu vergraulen. Man kann das alles positiv oder negativ
sehen.

Es kännte durchaus sein, dass auch Eagle effizienter nutzbar ist, nur
vermisse ich in der Dokumentation entsprechende Hinweise dazu.
Vielleicht sollte ich mich mal ein paar Tage mit einem Kollegen
zusammentun, der Eagle schon lange benutzt und deswegen alle Tricks
kennt, die nicht so direkt aus der Dokumentation hervorgehen.


Letztendlich habe ich meine Platine mit KiCad fertiggestellt und glaube,
mit diesem Programm auch in Zukunft glücklich zu bleiben, zumal es ja
neben der Bedienung noch weitere Vorteile bietet:

- Es kostet nix :)

- Es unterliegt keinem Verfallsdatum.

- Im Preis von 0,00 € sind alle Features ohne Einschränkungen (bzgl. der
  Platinenfläche, der Anzahl der Layers, der kommerziellen Nutzung usw.)
  und alle künftigen Updates enthalten.

- Es ist Open-Source, d.h. wenn mir irgendetwas gar nicht gefällt, kann
  ich notfalls auch selber Hand anlegen.


Von der Funktionalität würde ich Eagle und KiCad als etwa gleichwertig
einschätzen. Sie dürfte ausreichend sein, um ohne große Verrenkungen
alles zu entwickeln, was von der Komplexität unterhalb von PC-Mainboards
o.ä. liegt.

Wenn sich jemand jahrelang an eines der drei Programme gewöhnt, seine
Arbeitsweise daran angepasst und ggf. schon Geld dafür bezahlt hat, kann
ich gut verstehen, dass er nicht einfach aus Jux und Tollerei auf ein
anderes System umsteigen möchte. Mir läge deswegen auch nichts ferner,
als einen Eagle-Nutzer zu KiCad zu übereden zu versuchen. Einem
Neueinsteiger hingegen, der noch völlig unbelastet und völlig frei in
seiner Entscheidung ist, würde ich nach meinen bisherigen Erfahrungen
empfehlen, sich KiCad zumindest einmal etwas genauer anzuschauen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thorsten S. (thosch)


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Beruflich arbeite ich mit Altium Designer.
Für's Hobby habe ich mir vor etlichen Jahren die noncommercial-Lizenz 
von Eagle 5 zugelegt und später dann noch auf Eagle 6 upgedatet.

Damit geht eine volle Eurokarte mit bis zu 6 Lagen, was mir für meine 
aHobbyprojekte reicht. Meist komme ich eh mit 2 Lagen aus.
Bei allen Nachteilen, die Eagle hat, hat es für's Selbstätzen auch 
Vorteile, z.B weil es sehr einfach ist, Layer als Belichtungsvorlage 
maßgenau auszudrucken.
Das ist in Altium gar nicht so einfach möglich. Die richtige 
Ausgabequalität bekommt man da nur über die Gerberdaten.
Und freigestellte Bohrungen im Kupfer als Markierung zum Bohren muß man 
dann auch erst hineinbasteln, was tatsächlich in Eagle dank drillaid.ulp 
einfacher ist.

Daher nutze ich Eagle 6.6 immer noch fürs Hobby, solange es nicht zu 
komplex wird und ich selbst ätzen möchte.
Wenn es komplexer wird, zB. falls ich Längenausgleich brauche, wie bei 
DDR4 RAMs, dann mache ich das lieber nach Feierabend in der Firma mit 
Altium...
Solche Boards sins dann eh Multilayer mit 4 oder mehr Lagen, so daß 
Selbstätzen ausfällt und man eh über Gerberdaten geht.

von Thorsten S. (thosch)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn sich jemand jahrelang an eines der drei Programme gewöhnt, seine
> Arbeitsweise daran angepasst und ggf. schon Geld dafür bezahlt hat, kann
> ich gut verstehen, dass er nicht einfach aus Jux und Tollerei auf ein
> anderes System umsteigen möchte. Mir läge deswegen auch nichts ferner,
> als einen Eagle-Nutzer zu KiCad zu übereden zu versuchen. Einem
> Neueinsteiger hingegen, der noch völlig unbelastet und völlig frei in
> seiner Entscheidung ist, würde ich nach meinen bisherigen Erfahrungen
> empfehlen, sich KiCad zumindest einmal etwas genauer anzuschauen.

Das kann ich nur 1:1 unterstützen!
Habe mir KiCad auch mal angeschaut, das ist Eagle (v.6) in etlichen 
Punkten überlegen und in letzter Zeit richtig "erwachsen" geworden.
Da ich aber eine noncommercial-Lizenz für Eagle habe, nutze ich das für 
einfaches Zeug weiter.
Nicht zuletzt auch wegen eigener Teliebibliotheken, die ich mir für 
KiCad erst wieder anlegen müsste.
Würde ich jetzt erst einsteigen, würde ich recht sicher KiCad nutzen.

: Bearbeitet durch User
von Benjamin K. (bentschie)


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Yalu X. schrieb:

< Um dasselbe Ergebnis zu erreichen,
> waren in Eagle
>
> - mehr Mausklicks,
>
> - mehr und längere Mausbewegungen und
>
> - mehr Tastendrücke
>
> erforderlich und das, obwohl ich Eagle schon einigermaßen kannte und bei
> KiCad absoluter Neueinsteiger (mit gerade mal 1–2 Tagen Erfahrung) war.
> Bei KiCad ist IMHO das Gesamtkonzept aus Maus- und Tastatursteuerung
> einfach besser durchdacht.

Hallo Yalu,

Darf ich da kurz Rückfragen, das interessiert mich wirklich?
Ich mach seit schon immer Eagle (>15 J) und kenne dort vermutlich alle 
Tricks und Kniffe. Ich habe vor kurzem, in KiCad reingesehen, da ich in 
Eagle keine Zukunft sehe, zumindest nicht für uns, wo wir 3D CAD schon 
haben nur nicht von Autodesk.

Konkret gefragt: z.B. mehreren Widerständen den gleiche Wert zuweisen, 
z.B. Pullup. Da tippe ich "Value 10k" und kann dann mit einem Klick je 
Bauelement den Wert zuweisen. Das find ich extrem effizient. Das ist ja 
im Eagle bei allen Werkzeugen so, erst das Werkzeug wählen und dann 
mehrfach auf verschiedene Bauelente anwenden. Das hab ich in Kicad nicht 
gefunden. Ich musste jedes mal durch die Menüs um dort unter 
Eigenschaften den Wert zu ändern.

Kannst du das näher erläutern, was in Kicad besser war? Vermutlich habe 
ich das nur nicht gefunden, ober kann wegen "schon immer" Eagle nicht 
umdenken.

Danke
Benjamin

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Konkret gefragt: z.B. mehreren Widerständen den gleiche Wert zuweisen,
> z.B. Pullup. Da tippe ich "Value 10k" und kann dann mit einem Klick je
> Bauelement den Wert zuweisen. Das find ich extrem effizient. Das ist ja
> im Eagle bei allen Werkzeugen so, erst das Werkzeug wählen und dann
> mehrfach auf verschiedene Bauelente anwenden. Das hab ich in Kicad nicht
> gefunden. Ich musste jedes mal durch die Menüs um dort unter
> Eigenschaften den Wert zu ändern.
>
> Kannst du das näher erläutern, was in Kicad besser war? Vermutlich habe
> ich das nur nicht gefunden, ober kann wegen "schon immer" Eagle nicht
> umdenken.

Da Yalu noch nicht geantwortet hat, KiCAD sich angeblich nah an Altium 
orientiert, hier mal wie man es da machen würde:

1. Man markiert erstmal alle Bauteile, die man ändern möchte (und spart 
sich damit die Klickerei je Bauelement) oder läßt Altium über eine 
Filtermaske oder Query alle in Frage kommenden Bauteile selbst suchen.

2. Und je nach dem wie man seine Bauteilbibliotheken aufgezogen hat, 
kann man dann das komplette Bauteil austauschen (inkl. angehangener 
Datensätze, Datenblatt, Footprint, usw.) oder einfach nur einen 
Bauteilparameter ändern.

Je nach dem kann das für beliebig viele Teile in zehn bis zwanzig 
Sekunden erledigt sein.

von Max M. (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Da tippe ich "Value 10k" und kann dann mit einem Klick je
> Bauelement den Wert zuweisen. Das find ich extrem effizient.

Benutze dafür im schematic die Symbolfelder Tabelle.
Das Tabellensymbol ziemlich weit rechts oben bei den Icons.
Da kannst Du zentral Felder ändern, Felder hinzufügen etc. pp.
Sehr mächtig.

Schau Dir auch die Plugins an und installiere Freecad mit dem Stepup 
Plugin.
Es ist das Gesammtkonzept das die Arbeit damit so angenehm macht.
Die custom rules sind auch extrem mächtig, aber auch komplex.

Wir haben Mentor durch Kicad ersetzt und ich würde Luftfahrt Geräte 
jetzt mal in die professionelle Abteilung einordnen.
Eagle ist so weit zurück in den Kaufversionen das es lächlich wäre das 
auch nur in Erwägung zu ziehen, und Miete werden wir unter keinen 
Umständen machen.
Target ist noch schlimmer und mit Altium will ich nichts zu tun haben.
Der Laden geht garnicht.
Kicad ist gut, macht manches anders, man muss es eben lernen wie alles 
andere auch.

von W.S. (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Je nach dem kann das für beliebig viele Teile in zehn bis zwanzig
> Sekunden erledigt sein.

Und wie häufig muß du bei deiner Arbeit so viele Widerstände auf 10k 
ändern? Nein, sowas ist an den Haaren herbeigezerrt.

Allerdings sehe ich durchaus, daß verschiedene Leute ganz 
unterschiedliche Ansichten haben. Ich hatte mal einen jungen Kollegen, 
der sich drum bemühte, alle Lowlevel-Treiber in eine Quelldatei 
"hardware.c" zu quetschen, der aber bei seinen Stromlaufplänen sich 
nicht drum scherte, wenn Bauteilebezeichnungen und Werte lustig 
übereinander lagen oder Netzlinien quer durch Bauteilsymbole gingen.

W.S.

von Benjamin K. (bentschie)


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W.S. schrieb:

> Und wie häufig muß du bei deiner Arbeit so viele Widerstände auf 10k
> ändern? Nein, sowas ist an den Haaren herbeigezerrt.

Ähh, nein ist es nicht.
- 100nF Kondensatoren.
- 3 gleiche OPV Schaltungen auf einem Blatt, sind auch schnell 9x 1k 
oder so
- 8fach Eingang, 8x Optokopler, 8x/16x Widerstände, ...

Sobald es etwas größer wird ist es sehr häufig so, das man gleiche Teile 
hat.

Die Tabelle hab ich jetzt auch gefunden, das ist nicht schlecht. Was ich 
in dem Zusammenhang nicht verstehe, wie man da noch durchblicken kann. 
in meinem aktuellem Projekt habe ich ca. 580 Bauelemente auf 10 
Schaltplanseiten. Wenn ich nicht sehe, wo im Schaltplan das Bauelement 
ist, kann ich das nicht Dimensionieren. Das gleiche Problem habe ich mit 
dem Package zuweisen, das ist mir noch völlig schleierhaft wie das in 
größeren Projetkten fehlerfrei funktionieren soll. Ja, es ist mir völlig 
klar, das das geht. Ich habe es noch nicht verstanden, bzw. finde es 
sehr aufwendig und fehleranfällig.
Aber ich sehe schon, ich muss mich da noch deutlich mehr mit 
beschäftigen, da wird bestimmt vieles klarer.

Um zum Ursprungsthema auch etwas beizutragen, Eagle wird auch noch im 
gewerblichen Umfeld verwendet.
In der Industrie braucht es selten Impedanzen und Mäander und diverse 
HighSpeed Anwendungen. Da sind Isolationskonzepte und mechanische 
Randbedingungen viel wichtiger. Das leistet Eagle problemlos. Die 
zusätzlichen Features von höherwertigen CAE werden da sehr oft gar nicht 
gebraucht.

: Bearbeitet durch User
von Wühlhase (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wühlhase schrieb:
>> Je nach dem kann das für beliebig viele Teile in zehn bis zwanzig
>> Sekunden erledigt sein.
>
> Und wie häufig muß du bei deiner Arbeit so viele Widerstände auf 10k
> ändern? Nein, sowas ist an den Haaren herbeigezerrt.

Gerade jetzt kommt das sogar besonders häufig vor. Z.B. 10k Serie XY08 
von Vishay durch 10k Yageo Serie AZ15 ersetzen. (Ich ändere immer nur 
komplette Bauteile).

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Benjamin K. schrieb:
> Konkret gefragt: z.B. mehreren Widerständen den gleiche Wert zuweisen,
> z.B. Pullup. Da tippe ich "Value 10k" und kann dann mit einem Klick je
> Bauelement den Wert zuweisen. Das find ich extrem effizient.

Ja, das ist sehr praktisch. Ob es etwas Vergleichbares in KiCad gibt,
kann ich nicht sagen, da ich dieses Feature bis jetzt noch nicht
gebraucht habe. In meiner Schaltung gibt es zwar mehrere Gruppen von
gleichen Widerständen, diese habe ich aber anfangs per Copy/Paste
eingefügt und danach nicht mehr geändert.

Die von Max vorgeschlagene Methode mit der Tabelle funktioniert gut,
wenn man bspw. sämtliche 4k7-Widerstände in der Schaltung in 10k ändern
möchte, da sich gleichartige Bauteile in der Tabelle gruppieren lassen,
so dass nur der Widerstandswert der gesamten Gruppe geändert werden
muss. Wenn allerdings ein einzelner 4k7-Widerstand unverändert bleiben
soll, klappt das auf diese Weise IMHO nicht.

Schön wäre es, wenn man – ähnlich wie bei Altium – den Property-Dialog
für mehrere markierte Symbole öffnen könnte und eine dort geänderte
Property (Value, Footprint oder was auch immer) für alle markierten
Symbole übernommen würde. Das geht aber leider (noch) nicht. Vielleicht
wird diese Möglichkeit ja in einer zukünftigen Version implementiert.

Ansonsten verwende ich für gleichartige Schaltungsteile gerne auch
hierarchische Blöcke, im konkreten Fall waren das vier gleiche Filter.
Wenn man dann ein Bauteil (oder auch die gesamte Schaltung) einer der
Instanzen ändert, wirkt sich dies automatisch auch auf alle anderen
Instanzen aus.

von Gailibert (Gast)


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Max M. schrieb:
> Genau deswegen nehme ich Kicad.
> Geilstes CAD ever.

Genau: geil , geiler, am geilsten :-)

von Max M. (Gast)


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Benjamin K. schrieb:
> Die Tabelle hab ich jetzt auch gefunden, das ist nicht schlecht. Was ich
> in dem Zusammenhang nicht verstehe, wie man da noch durchblicken kann.
> in meinem aktuellem Projekt habe ich ca. 580 Bauelemente auf 10
> Schaltplanseiten. Wenn ich nicht sehe, wo im Schaltplan das Bauelement
> ist, kann ich das nicht Dimensionieren.

Das ist aber weder Aufgabe noch Schuld der Tabelle.
Dimensionieren musst Du schon da wo Du genau siehst was Du tust.
Die Tabelle ist z.B. toll, wenn man später sieht das man 47R, 51R und 
56R Widerstände in 0805 und 1206 hat und in diesem Fall alles auf 51R 
1206 völlig okay ist.
Oder wenn alle 0603 Rs auf 0402 geändert werden sollen, weil es hinten 
und vorn nicht passt.
Hier pflege ich meine Zusatzfelder, z.B. Lagerbezeichnungen und kann 
sehr übersichtlich sehen ob jedem Bauteil alles zugewiesen wurde das es 
braucht um das automatisch per Script mit dem Lagersystem abzugleichen 
und bestellbar zu machen.

Außerdem annotiere ich Bauteile so, das die erste Zahl die Seite des 
Unterschaltplans zeigt.
Hauptseite: 1xx, zweite Seite 2xx und gerne die hierachischen 
Schaltpläne nutzen.
Konsequent mit hierachischen Bezeichnern arbeiten und nicht dieses 
chaotische Flat Design mit globalen Labels, Netlabels und Power 
Symbolen, die einen Übersichtsschaltplan zum Wimmelbild Suchspiel 
machen.

Wenn Du Teile hast die sich wiederholen, z.B. 5 mal die gleiche 
Verstärkerschaltung, benutrze auf jeden Fall hierachische Schaltpläne.
Da können 5 Unterschaltpläne dann auf einen Grundschaltplan verweisen 
und machst Du eine Änderung oder Zuweisung in dem einen, wird es 
automatisch auf alle anderen übernommen.

von Benjamin K. (bentschie)


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An Yalu X. und Max.M.

Danke, für die Erklärungen, so ist das sicherlich sehr hilfreich.
Hilft mir
----
Benjamin

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Benjamin K. schrieb:
> in meinem aktuellem Projekt habe ich ca. 580 Bauelemente auf 10
> Schaltplanseiten. Wenn ich nicht sehe, wo im Schaltplan das Bauelement
> ist, kann ich das nicht Dimensionieren. Das gleiche Problem habe ich mit
> dem Package zuweisen, das ist mir noch völlig schleierhaft wie das in
> größeren Projetkten fehlerfrei funktionieren soll.

Die Annotation benutzt ja mittlerweile als Standard-Notation die, bei 
der die Nummer der Schaltplanseite x 100 als Präfix benutzt wird, damit 
sollte sich zumindest die Zuordnung zur Schalplanseite klären.

Wenn du in der Tabelle auf ein einzelnes Bauteil klickst, bekommst du 
auch automatisch das Symbol rangezoomt.

Ansonsten habe ich mir angewöhnt, Standardteile wie 100-nF-Kerkos in 
0603 einfach nur einmal auszuwählen und zu parametrieren und dann mit 
copy&paste zu verstreuen. Wenn man einen Standard-Footprint für (fast) 
alle Widerstände hat, kann man das ähnlich machen und muss sich dann 
konkret nur um die Zuweisung des Werts noch kümmern.

Das für 500 Bauteile erst am Ende zu machen, würde ich wohl weder mit 
Altium noch mit Kicad machen wollen …

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