Hi, wie funktioniert das mit der Einspeisung bei einem PV Wechselrichter. Angenommen auf der Phase sind 230V. Dann muss er bei Einspeisung ja etwas mit der Spannung hoch damit der Strom in die richtige Richtung fließt. Wenn nun 1000 Watt, also ca 4A fließen sollen, wie stellt sich das rechnerisch dar? Wo muss die Spannung hin damit diese 4A in Richtung Netz fließen? Oder sind da noch andere Paramter entscheident um das berechnen zu können? Danke, VG DS
Nein, du bist leicht Phasenverschoben. Dadurch drückst du ins Netz bevor der Scheitelpunkt erreicht ist.
Dennis S. schrieb: > Angenommen auf der Phase sind 230V. Die Angabe "230V" bei der Phase bezieht sich nur auf den Effektivwert. Nominell liegt dort gegenüber dem Null-Leiter eine Wechselspannung mit einer Amplitude von 325V an, d.h. durch eine Phasenverschiebung kann die Fließrichtung des Stromes festgelegt werden.
Dennis S. schrieb: > Dann muss er bei Einspeisung ja etwas mit der Spannung hoch damit der > Strom in die richtige Richtung fließt. Ja, aber nicht im Scheitelpunkt, sondern: im ansteigenden Bereich der Sinuswelle produziert der Wechselrichter Strom so dass dort auch die Spannung angehoben wird, und im abfallenden Bereich der Sinuswelle produziert der Wechselrichter Strom in Gegenrichtung, also negativer Polarität, damit wird dort die Spannung abgesenkt. Im Endeffekt steigen also nicht die 230V oder deren 325V Spitzenwert, sondern der Anstieg steigt zeitlich früher, der Abfall (Anstieg zum negativen) erfolgt etwas vorher, der Wechselrichter schiebt die Phasenlage etwas zeitlich nach vorne. Genau so, wie ein Generator die 50Hz im Netz beschleunigen würde, wenn er stark genug wäre. Und andere Leute, im E-Werk, kümmern sich dann durch Hinzunahme bzw. Wegname von Leistung darum, dass 50Hz auch 50Hz bleiben.
Meinen Vorpostern muss ich widersprechen. Wenn ein Wechselrichter keine Blindleistung liefern soll (das kann man einstellen) Speist er den strom phasensynchron zur spannung ein. Normal ist der WR auch als steuerbare 4Q-Stromquelle konstruiert. Beispiel: Netzspannung 230V Rms 325Vp Der strom wird proportional zur spannung gesteuert. bei 4A Rms werden 5,66A spitzenstrom in dem. Moment ins netz eingespeist, wo die spannung ihre spitze bei 325V erreicht. Beim steigen und sinken des Sinus proportional weniger, in der negativen halbwelle in der umgekehrten polarität dasselbe. Damit der WR zulässig ist, muss er neben einer trennstelle eine gute regelung dieser einspeisung machen. Der strom muss also schön sinusförmig sein. Welche auswirkungen hat das auf die spannung? bei einer Netzimpedanz von 0,18 Ohm steigt die netzspannung durch die Einspeisung um 1V am Wechselrichter. Die fehlerkenntniss mit dem Schneller einspeisen meiner vorposter kommt von der Achsdrehzahl an Asynchrongeneratoren, elektrisch machen die dabei fast dasselbe wie unsere Wechselrichter, also einen strom phasensynchron ins netz speisen. Nur das Drehfeld des Läufer ist um den schlupf schneller. Viele haben das gelernt und nicht ganz verstanden.
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Flip B. schrieb: > Die fehlerkenntniss mit dem Schneller einspeisen meiner vorposter kommt > von der Achsdrehzahl an Asynchrongeneratoren, elektrisch machen die > dabei fast dasselbe wie unsere Wechselrichter, also einen strom > phasensynchron ins netz speisen. Endlich mal jemand der es richtigstellt, den der Mythos das Wechselrichter phasenvoreilend einspeisen scheint fast unausrottbar.
MaWin schrieb: > und im abfallenden > Bereich der Sinuswelle produziert der Wechselrichter Strom in > Gegenrichtung, also negativer Polarität, Denke das stimmt nicht. Die polarität des wechselrichters dreht erst mit dem nulldurchgang. Das was du beschreibst dürfte einen miserablen "power factor" haben.
Flip B. schrieb: > Nur das Drehfeld des Läufer ist um den > schlupf schneller. Hast Recht! Wollte grad schon was von nacheilend schreiben, aber ist ja ein Generator, kein Motor... Aber interessante Erklärung.
Flip B. schrieb: > Meinen Vorpostern muss ich widersprechen. Wenn ein Wechselrichter keine > Blindleistung liefern soll (das kann man einstellen) Speist er den > strom phasensynchron zur spannung ein. Naja, du verwechselst halt Strom und Spannung. Angenommen, das Netz was der Wechselrichter sieht, wäre 100% rein reell, also ein perfekter Widerstand, weder induktiv noch kapazitiv, dann muss der Wechselrichter eine höhere Spannung liefern, ansonsten fließt kein Strom. Und da das Netz aus Sicht des Wechselrichters niemals perfekt reell ist, also eine induktive oder kapazitive Komponente vorhanden ist, muss die vom Wechselrichter generierte Spannung phasenverschoben sein, wenn der Strom phasensynchron sein soll. Anders geht's halt nicht. Die Physik ist halt so.
Dennis S. schrieb: > Wenn nun 1000 Watt, also ca 4A fließen sollen, wie stellt sich das > rechnerisch dar? Wo muss die Spannung hin damit diese 4A in Richtung > Netz fließen? Das hängt davon ab, welche Impedanz, also Widerstand das Netz am Einspeisepunkt hat. Strom ist Spannung geteilt durch Widerstand. Wenn die Impedanz am Einspeisepunkt z.B. 0,2 Ohm wäre, dann müsste die Spannung vom Wechselrichter immer 0,8 Volt größer (bzw. "kleiner" bei der negativen Halbwelle) für 4 Ampere sein.
Das Thema ist halt komplex. :) Evtl. kann man es so ausdrücken, daß die eigentliche Einspeisung reine Wirkleistung ist und durch eine Spannungserhöhung gegenüber dem Netz funktioniert. Wenn man nun auch noch den Phasenwinkel verändert, kann man zusätzlich Blindleistung "erzeugen", wobei "erzeugen" nicht ganz das richtige Wort ist. Blindleistung pendelt im Netz, sie wird aus dem Netz aufgenonmmen und wieder ins Netz abgegeben. Bei der Einspeisung können sich beide Effekte überlagern, es wird z.B. während der steigenden Flanke der Sinusschwingung mehr Leistung abgegeben als bei der fallenden. Reine Phasenschieber zur Blindleistungskompensation haben keine Wirkleistungseinspeisung. Ein idealer Kondensator am Wechselspannungsnetz nimmt während der Anstiegszeit der Sinusschwingung Strom auf (aus Sicht eines Einspeisebetriebes negativer Strom), die Stromkurve läuft der Spannungskurve dabei 90° voraus. Im Nullpunkt der Netzspannung ist die Änderungsgeschwindigkeit der Spannung maximal, folglich ist auch der Stromfluss durch den Kondensator maximal. Im Scheitelpunkt der Netzspannung findet keine Änderung statt, der Strom durch den Kondensator ist Null. Anschließend sinkt die Spannung wieder und der Kondensator beginnt, seine aufgenommene Ladung ins Netz zurückzuspeisen - aus Sicht des Einspeisebetriebes entsteht dabei positiver Strom. Wenn gleichzeitig dazu mehr Wirkleistung eingespeist wird als der Kondensator während seiner Ladephasen durch seinen Stromfluss aufnimmt, erzielt man über die gesamte Zeit einen positiven Stromfluss ins Netz, allerdings gibt die Anlage dann während der fallenen Flanke der Spannungskurve mehr Strom ab als während der ansteigenden und daraus resultiert ein Phasenversatz zwischen Spannungs- und Stromkurve.
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