Forum: Platinen Fehlersuche SMD löten


von Michael M. (totaleramateur)


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Hallo,

erstmal vorab ich bin totaler Laie und Amateur. Bitte habt Nachsicht 
wenn die eine oder andere blöde Frage kommt.

Ich versuche gerade eine Platine mit SMD zu löten.
Bevor ich den SMD aufgelötet habe ging der Adruino einwandfrei an.
Seitdem ich den SMD aufgelötet habe geht der Adruino nicht mehr an.

Nun verzweifel ich und bin am Fehler suchen.
Erst dachte ich an ein Kurschluss, aber ich sehe einfach nichts.

Jetzt meine Laien Fragen:
1. Muss ich die anderen SMD eventuell auch verlöten, was aus meiner 
Sicht erstmal keine ersichtlichen Grund gibt.
2. Kann man den SMD HC 4066 falsch herum auf löten und liegt dort das 
Problem? Wie finde ich das am Besten heraus?

Kann mir jemand helfen und hat Ideen?

Ich habe ein paar Bilder angehängt, so gut es ging.

von Helmut L. (helmi1)


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Michael M. schrieb:
> 2. Kann man den SMD HC 4066 falsch herum auf löten und liegt dort das
> Problem? Wie finde ich das am Besten heraus?

Yepp, denn kann man auch falsch rum aufloeten, sowie ich das aus deinen 
Bildern sehe ist das auch der Fall. Wenn der falsch rum aufgeloetet ist 
schliesst er die Versorgungsspannung kurz und ist wahrscheinlich defekt.

von Lustmolch (Gast)


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Es scheint als würde der IC falsch herum eingelötet sein

von Thomas R. (r3tr0)


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Hast du den 74HC4066 richtig rum verlötet? Nicht, dass VCC / GND 
vertauscht sind (180° Drehung)

von Christian M. (christian_m280)


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Ja der ist falschrum. Löte auf jeden Fall einen neuen "SMD" drauf!

Gruss Chregu

von Helmut -. (dc3yc)


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Michael M. schrieb:
> Seitdem ich den SMD aufgelötet habe geht der Adruino nicht mehr an.

Und den Adruino bitte auch auslöten und dafür einen Arduino einbauen!

von Flip B. (frickelfreak)


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die abgeflachte kante am soic chip liegt an der seite mit pin1. ebenso 
ist pin1 mit einem stern auf dem board markiert. zum auslöten beide 
pinreihen mit zinn fluten und abwechselnd mit ca. 380 grad erhitzen, 
dann schwimmt der chip und man kann ihn ohne krafteinwirkung mit einer 
pinzette abnehmen

von Mario P. (Gast)


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Im Anhang eine Möglichkeit der Kennzeichnung des IC mit Positionierung 
von Pin1 aus einem Datenblatt zum 4066 und die Angaben auf dem PCB. In 
den Datenblättern zu den Schaltkreisen ist immer angegeben, wie die 
Pin-Anordnung ist. Also immer auch in das Datenblatt vom Hersteller 
schauen. Im Beispiel zeigt eine abgeschrägte Gehäusekante die 
Positionierung; es kann aber auch mal eine abgeschrägte Ecke, eie 
Vertiefung auf der Oberseite des IC oder einfach ein Punkt als 
Markierung vorhanden sein. Dies kann sich auch bei gleichen IC-Typen je 
nach Hersteller unterscheiden.
Auf Deinem PCB ist Pin 1 mit dem Sternchen gekennzeichnet und auch eine 
oft am IC verwendete Vertifung auf der Oberseite an der Schmalseite als 
Orientierung aufgedruckt.

Mario  P.

von Michael M. (totaleramateur)


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Danke für die schnellen Antworten.
Ohje ich Tr****.

Am Besten mit Heißluftfön auslöten?

oder wenn ich es so versuche

Flip B. schrieb:
> zum auslöten beide
> pinreihen mit zinn fluten und abwechselnd mit ca. 380 grad erhitzen,
> dann schwimmt der chip und man kann ihn ohne krafteinwirkung mit einer
> pinzette abnehmen

Danach das Löt von der Platte entfernen oder einfach für den neuen SMD 
verwenden?

Helmut -. schrieb:
> Und den Adruino bitte auch auslöten und dafür einen Arduino einbauen!

Erledigt. War total einfach, konnte man einfach direkt tauschen ;)

von Hitze (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Am Besten mit Heißluftfön auslöten?

Das ist meist die einfachste Variante, wenn vorhanden.
Wenn der IC nicht gerettet werden muss mache ich das so dass ich die 
Beinchen alle durchschneide (aufpassen dass du nicht die Platine 
darunter beschädigst), den IC-Körper wegnehme und dann die Beine einzeln 
runterlöte, das erspart einem den Hitze-Stress durch die 
Zinnwurst-Methode (die auch ihre Berechtigung hat).

von Supergast (Gast)


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wenn Du das mit einem Heißluftfön kannst, dann damit. Bitte keine Kraft 
aufwenden, sondern einfach ganz leicht seitlich gegen den IC drücken, 
der löst sich schon, wenn das Zinn überall geschmolzen ist

Ansonsten nimm ein scharfes Skalpell und schneide jeden Pin einzeln und 
vorsichtig ab. Dann die Pins einzeln mit dem Lötkolben runternehmen und 
mit Litze reinigen

von Schlaumaier (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Kann man den SMD HC 4066 falsch herum auf löten und liegt dort das
> Problem? Wie finde ich das am Besten heraus?

JA.

Ich kenne KEIN Chip wo es egal ist wie herum man den einlötet. Aus 
diesen Grund haben die meisten Chips eine Markierung auf der einen Seite 
(i.d.R. ein Punkt). Damit man weiß wo Links und rechts ist.

In den sehr seltenen Fällen wo das nicht der fall ist. ist es durch die 
Schrift o. andere Markierungen zu erkennen.

Hab mir gerade das Datenblatt angesehen. Wenn du ihn falsch herum 
einbaust vertauscht du VCC + GND miteinander. ;)

von Klaus W. (mfgkw)


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Schlaumaier schrieb:
> Ich kenne KEIN Chip wo es egal ist wie herum man den einlötet

Chipwiderstände...

von Schlaumaier (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Chipwiderstände...

OK fg

Bezeichnen wir Chip als "Dinge die mehr machen als nur den Strom 
nerven". ;)

Ich betrachte Chipwiderstände als eine Bauform, nicht als das was ich 
darunter verstehe.

von Christian M. (christian_m280)


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BAW56S

Gruss Chregu

von Michael M. (totaleramateur)


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So neuer Versuch :-).
So müsste es doch passen?

von Gerald B. (gerald_b)


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Kann, muß aber nicht.
An deinen "Lötkünsten" solltest du noch etwas arbeiten. Bis auf die 
beiden äußeren Pins, sieht die untere Reihe recht brauchbar aus. Arbeite 
mit Flussmittel. Das muß kein teures Wundermittel sein. Etwas 
Kolophonium in Isopropanol auflösen und wenn es etwas schärfer werden 
soll, dann in der Mischung noch eine Aspirin drin versenken.
Lieber etwas reichlicher auf die Lötstellen auftragen und die fertige 
Leiterplatte hinterher in sauberem Iso waschen. Die Lötstellen und 
Zwischenräume kann man dabei auch mit einem Ohrenstäbchen bearbeiten.
1,27 er Raster ist noch recht easy. Löte mal was im halben Raster davon, 
z.B. ein IC im SOT23 ;-)

von Michael M. (totaleramateur)


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Wie finde ich es am besten heraus, ob die Position/Richtung nun stimmt? 
So habe ich es aus den Beiträgen verstanden.

Stannol 830322 liegt bereit, wollte erstmal die richtige Position 
finden.

von Flip B. (frickelfreak)


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du solltest nicht versuchen, pin für pin zu löten. schau mal in netz 
nach videos bzg "drag soldering" probiere das aus und du wirst 
begeistert sein.

dazu, wie für alles ausser smartphonereparatur,  eine schöne breite 
spitze (ich mag knife form-> abgewinkelte breite kante) und mamchmal 
extra flussmittel

Der stannolstift ist mehr ein aggressiver deoxydator, als ein 
flussmittel was im smd bereich gängig ist. ich war davon immer 
enttäuscht und finde selbst billigstes RMA223 um welten besser.

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (-gb-)


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Schlaumaier schrieb:
> Bezeichnen wir Chip als "Dinge die mehr machen als nur den Strom
> nerven". ;)

TPD4E02B04

Michael M. schrieb:
> Stannol 830322

Ich empfehle wie so oft Amtech NC-559. Das ist anfangs etwas klebrig und 
weißlich. Dann wenn man es heiß macht wird es durchsichtig und 
dünnflüssig. Wenn es wieder abkühlt wird es eher sehr zäh klebrig. Je 
mehr man das eindampft desto klebriger/fester. Ist wunderbar geeignet um 
Bauteile festzuhalten vor dem Löten. Also Pads verzinnen, Flussmittel 
drauf, Bauteil draufsetzen, mit Heißluft festlöten.
Nachteile:
Teuer und man muss/sollte die Platine danach reinigen. Mit Alkohol geht 
das wunderbar.

von Arno (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Wie finde ich es am besten heraus, ob die Position/Richtung nun stimmt?

Vermutlich stimmt die so. Sieht so aus, als sei das Gehäuse unten 
angefast (d.h. Pins 1-7 wären unten) und der Stern dürfte wohl Pin 1 
markieren. Wenn diese Annahmen richtig sind, dann stimmt deine 
Ausrichtung.

Das zweite kannst du ausmessen: Zwischen Pin 7 - das wäre rechts unten, 
wenn links unten Pin 1 ist - und GND (z.B. links am Stecker) sollte eine 
direkte Verbindung bestehen.

Zu dem Aussehen der Lötstellen wurde ja ausreichend gesagt :)

MfG, Arno

von Max M. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Wie finde ich es am besten heraus, ob die Position/Richtung nun stimmt?

😂😂😂😂
Vorher!
Vorher sollte man sich sicher sein das die Richtung stimmt.

Die siehst die Pin 1 Markierung auf dem Bestückungsdruck?
Der aufgedruckte Stern.

Du siehst die abgeschrägte Seite des ICs?
Auf der Seite ist Pin 1.
Oben unten kannst Du nicht vertauschen.
Oft ist es auch nur ein aufgedruckter Punkt oder eine Vertiefung, aber 
es wird immer Pin 1 markiert, bzw. die Seite des Bauteils auf der Pin 1 
liegt.

Bei Dioden ist die Kathode markiert auf Druck und Bauteil, bei Elkos 
wird die negative Seite markiert.
Bei Tantal Kondensatoren die positive Seite, böse Falle, aber Tantal 
findet man kaum noch.

Löten musst Du noch üben.
Lötspitze leicht mit Lot benetzen, an Pin UND Pad warm machen, frisches 
lot nachdosieren, wenn es warm genug ist und am pin schmilzt und nicht 
am der Spitze, es fliessen lassen und weg mit der Spitze.
Das Flussmittel verbrennt schnell und dann zieht man lötzinn.
Das Timing muss stimmen, aber Übung macht den Meister.
So haben wir alle angefangen.
Lötkolben nicht zu kalt. Diese Angaben mit 280°C sind quatsch.
So bekommst Du keine Wärme ins Pad.
400°C sind aber zu heiß, da verbrennt das Flussmittel sehr schnell und 
das Bauteil mag die Hitze nicht lange.
Taste Dich ran. Hängt von Spitze, Lot und Masse des zu lötenden Objektes 
ab.

Du kannst sehen das das untere rechte Pad kein Lot angenommen hat, weil 
die Perle auf dem Pin sitzt, ohne zum Pad geflossen zu sein.
Du bekommst ein Auge dafür mit der Zeit.

Den perfekten Lötkelch mache ich auch nicht und die glänzenden 
Lötstellen gibt es seit dem bleifreien Lot auch nicht mehr.
Verwende gutes Lot von z.B. Stanol, nicht das billigste.
Und meide alles von Weller wie die Pest.
Die waren früher mal toll, heute ist das eine reine Geldscheffel Bude 
mit hundsmieserabler Qualität zu hohen Preisen.

Es werden Lote verkauft, die einen in den Wahnsinn treiben können.
Wenn Du an altes bleihaltiges Lot kommst, nehm das.
Verwende feines Lot für feines Löten. 0,5mm Lot für SMD.

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