Auf meinen Boot hat sich eine Folientastatur vom Gehäuse gelöst. Hat jemand Erfahrungen damit, wie man so etwas wieder kleben kann? Es muss schon robust sein - das Boot ist ja immer draußen, also realistisch sind Temperaturen von -10°C bis +45°C. Kann man z.B. das Repair Gel von Pattex benutzen?
Und welches? Die Auswahl ist groß: https://www.3mdeutschland.de/3M/de_DE/p/c/klebebander/montage-und-transferklebebander/ Hast Du das selbst eingesetzt? Wenn ja, seit wann?
Klaus P. schrieb: > Auf meinen Boot hat sich eine Folientastatur vom Gehäuse gelöst. Ich würde UHU Alleskleber nutzen, den normalen und nicht den tropffreihen, der ist glasklar, verrinnt auch, ist nach dem Ausdampfen wetter- und wasserfest...
Ich denke das bekommst du nur hin wenn du es erstmal zerlegst und den alten Kleber entfernst. Sonst loest sich der hinterher wieder vom neuen Kleber. Die Idee irgendwelche Spezialkleber von 3M zu nutzen ist vermutlich nicht doof, muss man aber erstmal bekommen. Ich wuerde z.B mal schauen ob man nicht Klebestreifen bekommt die man braucht um nach einem Akkuwechsel ein Handy wieder zusammenzukleben. Die sind ja auch sehr robust und auch sehr duenn. Komm bloss nicht auf die Idee irgendein doppelseitiges Klebeband aus dem Baumarkt zu nutzen. Was man damit klebt faellt nach einer alten Tradition nach spaetestens einem Jahr wieder ab. Olaf
Bei den Rahmenbedingungen bleibt nur 3M VHB. Allerdings gibt es davon auch viele 100 Ausführungen, ein erster Anhaltspunkt ist die Webseite. Und dann muss man noch originales Zeug erwischen.
Die Antworten lassen darauf schließen, dass die Autoren selbst noch keine eigenen Erfahrungen damit haben. Der Hinweis mit dem 3M VHB ist immerhin nicht schlecht. Allerdings benötigt das VHB Band (3M 4936 für Kunststoff und auch das deutlich günstigere 5925 für pulverlackierte Werkstoffe) laut Datenblatt einen Anpressdruck von 20N/cm² über 72h bei 20°C. Das wären bei einer Kantenlänge von ca. 8cm und 9mm Klebeband rund 550 - 600 N. Im eingebauten Zustand kaum zu realisieren, und auch ausgebaut wäre dafür wohl eine Vorrichtung erforderlich. Wird auch hier berichtet: https://forums.sailinganarchy.com/index.php?/topic/197164-3m-vhb-tape-or-dow-795-to-afix-acrylic-windows/ ("The 3m tape requires clamping pressure to a hieve full surface contact, this is why its not used in the shipyard"). Beschaffbar ist das VHB übrugens bei Conrad, ebay und anderen Anbieren (aber da meist in größeren Gebinden). Ganz billig ist es allerdings nicht. Wenn jemand aber noch andere Ideen (oder besser: eigene Erfahrungen) hat, dann immer her damit.
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Mani W. schrieb: > Ich würde UHU Alleskleber nutzen Das mag sein, hoffentlich benutzt den aber niemand anderes. PVA Kleber hält Polycarbonat und Polyethylen nicht zusammen. Zudem ist PVA eben NICHT dauerhaft wasserbeständig (siehe Ponal Weissleim, da gibt es extra wasserfeste Sorten D3 und D4 weil D2=PVA nicht ausreicht).
Klaus P. schrieb: > Die Antworten lassen darauf schließen, dass die Autoren selbst noch > keine eigenen Erfahrungen damit haben Ich auch nicht, also nicht im Bootsbau. Ich hätte für Folientastaturen 3M 467MP oder 3M 468MP (höhere Klebstoffdicke für rauere Untergründe) doppelseitiges Klebeband vorgeschlagen. Einfach weil's gängig ist. Beide mit dem 200MP Acrylat-Klebstoff von 3M. Eigenschaften kannst du dir mit diesen Stichworten selber raussuchen. Benötigter Anpressdruck kurzzeitig um die 40 N/cm². Z.B. mit einer Rolle. 1x um die Folie auf den Untergrund zu kleben. 1x um die Tastatur auf die Folie zu kleben.
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Olaf schrieb: > Ich wuerde z.B mal schauen > ob man nicht Klebestreifen bekommt die man braucht um nach einem > Akkuwechsel ein Handy wieder zusammenzukleben. Die sind ja auch > sehr robust und auch sehr duenn. Nein, sorry aber damit würde keiner zufrieden werden bei solchen Klebestellen. Smartphones klebt man am besten mit B7000. https://www.amazon.de/Kleber-B7000-Telefone-TABLET-Schmuckst%C3%BCcke/dp/B07BX36FPC Der erleichtert auch spätere Reparatur enorm, der wird wieder schön weich bei Hitze und lässt sich prima mit Iso entfernen. Bei Displays/Akkus sind auch meistens nur dünne 3M/Tesa streifen dabei.
MaWin schrieb: > Mani W. schrieb: >> Ich würde UHU Alleskleber nutzen > > Das mag sein, hoffentlich benutzt den aber niemand anderes. > > PVA Kleber hält Polycarbonat und Polyethylen nicht zusammen. > > Zudem ist PVA eben NICHT dauerhaft wasserbeständig (siehe Ponal > Weissleim, da gibt es extra wasserfeste Sorten D3 und D4 weil D2=PVA > nicht ausreicht). Ich habe vor gut 25 Jahren drei österreichische Schillinge mit UHU Alleskleber aus der Tube an den rotierenden Generatorteil eines Windgenerators flach aufgeklebt (wegen Unwucht), die drehen sich dann mit bis zu 6000 U/min in einem Radius von ca. 20 cm um die Achse, das alles noch bei Kälte, Hitze, Hagel, Regen und UV-Strahlung - und es ist noch keiner davongeflogen - seit 25 Jahren!
Mani W. schrieb: > Ich habe vor gut 25 Jahren drei österreichische Schillinge mit > UHU Alleskleber aus der Tube an den rotierenden Generatorteil > eines Windgenerators flach aufgeklebt Vor 25 Jahren, finde den Fehler! Dank Umweltschutz und Chemikalienverordnung wurde seitdem jedes Produkt verändert, nur extrem selten wurde eines dabei besser oder blieb zumindest gleichwertig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Tastenfolie zuverlässig kleben lässt, solange er den vorhandenen Klebefilm nicht entfernen kann.
Manfred schrieb: > Vor 25 Jahren, finde den Fehler! Na, am Rezept liegt es nicht, UHU ist nach wie vor eine vierzigprozentige Lösung von Polyvinylacetat in Aceton und Methylacetat. Aber er verklebte METALL, und das ist natürlich völlig anders als Polycarbonat und Polyethylenplastik. Unter anderem UV Licht abblockend. https://www.ottozeus.com/klebstoffe/nach-anwendung/handwerkerbedarf/pe-pp-kleben.html#:~:text=PE%20%2B%20PP%20kleben%20ist%20eine,vor%20allem%20gegen%C3%BCber%20Chemikalien%20auf.
Ich würde Mal noch 3M 9088 mit in den Ring werfen. Ist nicht so ganz krass wie das erwähnte 467MP aber dafür wesentlich billiger und laut Datenblatt auch geeignet. Bekommt man auch ohne Probleme auf Amazon.
Sowohl 3M 468MP als auch 3M 9088 sind für vernünftiges Geld erhältlich und vor allem dünner als das 3M 4936, danke für die Hinweise. Ich habe noch etwas Zeit, bis ich wieder auf dem Boot bin, werde erst noch etwas recherchieren. In den Datenblättern stehen allerdings keine präzisen Angaben zum Anpressdruck und auch nicht zur Dauer. Reicht es beim 9088 aus, wie oben von Hannes J für das 467MP beschrieben kurz und fest anzudrücken? Beim 3M 4936 sind 72h angegeben, das ist wie gesagt nicht praktikabel ohne Vorrichtung.
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MaWin schrieb: > Aber er verklebte METALL, und das ist natürlich völlig anders als > Polycarbonat und Polyethylenplastik. Genau war es das Metall der öS und GFK...
Klaus P. schrieb: > In den Datenblättern stehen allerdings keine präzisen Angaben zum > Anpressdruck und auch nicht zur Dauer. Dann schau mal genauer hin. Für 467, 468 und verwandte Produkte: https://multimedia.3m.com/mws/media/129548O/3m-transfer-klebebander-klebstoffserie-200mp-technisches-datenblatt.pdf&fn=Serie%20200MP%20DS%20G%20CH%20112007_R2.pdf >> Ein optimaler momentaner Andruck (4 – 5 kg /cm2) vermittelt einen >> vollflächigen Kontakt zur Oberfläche und schafft so die >> Voraussetzung für eine perfekte Verbindung. In allgemeinen Informationen für Industrieklebebänder gibt 3M 20 N/cm² als Richtwert an. https://multimedia.3m.com/mws/media/1775251O/3m-verarbeitungshinweise-dopelseitige-klebebander-2020-ad36-0231.pdf&fn=P190063_3M_IATD_Verarbeitungshinw_6.pdf >>> * Ein kurzer, hoher Andruck (z.B. mittels Rakel, Andruck- >>> rolle oder Andruckvorrichtung etc.) sorgt für einen guten >>> Oberflächenkontakt. >>> >>> * Die Art und Höhe des Andruckes ist abhängig vom Werkstoff >>> (dünn- oder dickwandig etc.) und von der Geometrie der Bauteile. >>> Richtwert: ca. 20 N/cm2. Was 3M damit sagen will ist dass man das ausprobieren soll und sie natürlich für nichts eine Verantwortung übernehmen. Ich würde bei den speziellen Daten bleiben. D.h. Anpressdruck: 40 ... 50 N/cm². Dauer: kurz, momentan Praktisch: Schön kräftig händisch mit einer Gummirolle drüber. Wie viel Anpressdruck du damit erreichst kannst du gerne anhand der Auflagefläche der Gummirolle und deiner Muskelpakete überschlagen.
@Hannes J.: Danke für die Hinweise, dann wird das für mich passen. Ich hatte übersehen, dass es neben den Datenblättern noch einen Flyer mit Verarbeitungshinweisen gibt.
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