Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum wollt ihr alle PLs/PKs werden?


von ChezzPlaya (Gast)


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Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben 
wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden? Was ist 
daran so toll 50 Stunden Wochen zu schieben und den ganzen Tag nichts 
anderes als PowerPoint Folien zu basteln sowie in den sinnlosen Meetings 
zu sitzen? Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile 
geschrieben zu haben und sich jeden Tag aufs neue einreden, dass man es 
zu was gebracht hat, wenn in der E-Mail Signatur Projektleiter blabla 
drin steht?

Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel 
schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel 
schlechter?

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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ChezzPlaya schrieb:
> Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
> geschrieben zu haben

Was bleibt einem dann anderes Übrig wenn jemand nach 2 - 3 Jahren 
endlich eingesehen hat das er dazu zu unfähig ist?

Freitag ist doch erst übermorgen?

von ChezzPlaya (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> ChezzPlaya schrieb:
>> Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
>> geschrieben zu haben
>
> Was bleibt einem dann anderes Übrig wenn jemand nach 2 - 3 Jahren
> endlich eingesehen hat das er dazu zu unfähig ist?
>
> Freitag ist doch erst übermorgen?

Straßen kehren oder auf Pfleger umschulen. Dann hat man wenigstens für 
die Gesellschaft was geleistet.

von DerAndereGast (Gast)


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Getreu dem Peter-Prinzip ... immer weiter bis zur Stufe maximaler 
Unfähigkeit ...

Beitrag #7005789 wurde von einem Moderator gelöscht.
von György aus Győr (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

Wird in Klitschen eben weit nicht so gut bezahlt und mit 45 bist du dann 
zu alt und wirst ausgetauscht.

Jaja, gleich kommt wieder das IGM bla bla. Da muss man es aber auch erst 
mal rein schaffen und ob sich dieses System noch 20 bis 30 Jahre tragen 
kann, ist auch fraglich. Die feilschen ja jetzt schon um jedes % 
Gehaltserhöhung. Würde mich wundern, wenn wir bei der nächsten 
Tarifrunde die Inflation auch nur halb wieder drin haben.

von Pralle Paula (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

Na, hast wohl rausgefunden, dass die unfähigen "Deppen" deutlich mehr 
verdienen als du hochbegabter Experte.
Wenns als Experte was bringen willst, geh AT oder zu nem US-Konzern, 
dann verdienste auch deutlich mehr.
Spoiler: Das machst du eh nicht, weil du dich total überschätzt.

von ChezzPlaya (Gast)


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Pralle Paula schrieb:
> ChezzPlaya schrieb:
>> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
>> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
>> schlechter?
>
> Na, hast wohl rausgefunden, dass die unfähigen "Deppen" deutlich mehr
> verdienen als du hochbegabter Experte.
> Wenns als Experte was bringen willst, geh AT oder zu nem US-Konzern,
> dann verdienste auch deutlich mehr.
> Spoiler: Das machst du eh nicht, weil du dich total überschätzt.

Naja, ich bin im Automotive SW-Bereich tätig (8 Jahre BE, bin selber 30 
Jahre alt). Eine Anstellung bei Google, etc… kommt für mich gar nicht in 
Frage. Und nicht jeder dort der 150k brutto als Senior SW Engineer 
cashed ist gleichzeitig ein SW-Gott.

Es geht auch gar nicht um cash… Sollen doch die Kevins als PL/PKs 10k im 
Jahr mehr verdienen.

Ich möchte nur verstehen, was die Motivation dahinter ist diesen Stellen 
hinterher zu jagen…

von Zoom Zoom Zoomer (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Eine Anstellung bei Google, etc… kommt für mich gar nicht in
> Frage. Und nicht jeder dort der 150k brutto als Senior SW Engineer
> cashed ist gleichzeitig ein SW-Gott.

cope

ChezzPlaya schrieb:
> Ich möchte nur verstehen, was die Motivation dahinter ist diesen Stellen
> hinterher zu jagen…

ultra cope

von Pl1 (Gast)


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Ich habs damals gemacht weil in deutschen Firmen kaum was zu holen ist 
mit fachlicher Topqualifikation. Da wirste meist nur verarscht.
Also wurde ich pl, plötzlich gab es wieder Karriereaussichten.

Letztendlich ging es aber doch zu faang. Dort bin ich auf ner fachlichen 
Stelle die besser bezahlt ist als so mancher AL in klassischen deutschen 
Firmen.

von ChezzPlaya (Gast)


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Zoom Zoom Zoomer schrieb:
> ChezzPlaya schrieb:
>> Eine Anstellung bei Google, etc… kommt für mich gar nicht in
>> Frage. Und nicht jeder dort der 150k brutto als Senior SW Engineer
>> cashed ist gleichzeitig ein SW-Gott.
>
> cope
>
> ChezzPlaya schrieb:
>> Ich möchte nur verstehen, was die Motivation dahinter ist diesen Stellen
>> hinterher zu jagen…
>
> ultra cope

Zoom als Name? Du bist also jemand der noch Windows 95 nutzt, oder?

Wie cope ist das denn?

von Manfred (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

Irgend W. schrieb:
> Was bleibt einem dann anderes Übrig wenn jemand nach 2 - 3 Jahren
> endlich eingesehen hat das er dazu zu unfähig ist?

Genau das: Ordentliche Software hat der xxx nie zustande gebracht, aber 
Präsentationen und Halbwahrheiten konnte er gut.

Der Aufstieg zum Entwicklungsleiter hat ihn davon befreit, sich mit 
Software quälen zu müssen und mehr Geld in der Kasse gab es obendrein.

Schlimmer ist, dass er damit auch die Ursache gesetzt hat, dass zwei 
wirklich gute Softwerker (dann unter ihm) die Firma verlassen haben und 
die Geschäftsführung sich seit Jahren von der Flachpfeife blenden lässt.

Beitrag #7005953 wurde von einem Moderator gelöscht.
von oh ja... (Gast)


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Projektleitung/Koordination bringt einfach mehr Gehalt.

Die Fachkarriere ist in deutschen Firmen leider total unterbewertet, 
auch wenn es mittlerweile einige Firmen mit getrennter Fach- und 
Führungslaufbahn gibt. Fachkarriere mit gutem Gehalt oder AT bedeutet 
dann aber oftmals Projektleitung.

In FAANG Unternehmen ist man da weiter. An den Margen dort sieht man, 
dass das nicht der schlechteste Weg ist .

von Nachdenklicher (Gast)


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Also ich gehöre zu der Sorte Leute, denen man gar nicht genug bezahlen 
könnte, um so einen Job zu machen. Ich hasse Powerpoint, ich hasse 
Meetings.

Mit diesem Verwaltungsmist will ich möglichst überhaupt nichts zu tun 
haben. Wenn ich was brauche, was heiße Luft auswirft, nehme ich meine 
SMD-Lötstation, die ist im Betrieb billiger als jeder Zitronenfalter.

von AlphaKevin (Gast)


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Weil der Job ziemlich nice ist. Man verdient mehr als der Entwickler. 
Man hat mehr Verantwortung, und man bekommt ein geiles Büro und 
verkümmert nicht im Keller.

von Arno (Gast)


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Ich kenne einige, die das machen, damit es richtig gemacht wird. Denn 
mal ganz platt gesagt: Projekte scheitern selten an fehlendem 
Fachwissen, sondern meist an schlechtem Management (einschließlich 
unrealistischen Zielen) - und wer genug schlechte Projektleiter erlebt 
hat, kündigt entweder (ggf. innerlich) oder macht es selbst (besser oder 
auch nicht, denn so einfach, wie "alle" denken, ist das nicht).

Andere wollen freier entscheiden, was sie machen. Da denke ich vor allem 
an Wissenschaft und Forschung, wo Projektleiter "kleine Selbstständige" 
sind und sich selbst ein Stück weit verwirklichen können. Wenn sie gut 
sind.

MfG, Arno

Beitrag #7006372 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Holger (Gast)


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Zoom Zoom Zoomer schrieb:
> cope

Was ist cope?

von Senf D. (senfdazugeber)


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von Zocker_60 (Gast)


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> von ChezzPlaya (Gast)
> 17.03.2022 00:19

> Wie cope ist das denn?

Könnte es sein das du im Kopf etwas cope bist ?

Oberstübschen etwas durcheinander ?

von Holger (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Bewältigungsstrategie
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bew%C3%A4ltigungsstrategie

Cooler Artikel, auch die verlinkten. You made my day!

von RBler (Gast)


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Wir haben auch einige, die in Richtung PL drängen. Die meisten sind 
unglaublich schlecht auf Grund einer Kombination aus:

1. kein Talent für PL
2. zu früh aus dev raus, ohne richtig gute Entwickler gewesen zu sein

—> finden sich oft in der Mitte wieder, also weder gute Entwickler, noch 
gute PL Fähigkeiten

Irgendwann dümpeln sie rum und machen einfach nur einen miserablen Job.

Schrecklich wenn sie dann von einem unfähigen Vorgesetzten auch noch so 
eingesetzt werden, dass es einfach nur kontraproduktiv ist.

Warum? Entweder können sie sonst nichts. Oder (oft) sie sehen keine 
Karriere Perspektive, und damit meine ich nicht (nur) monetär sondern 
Verantwortungsbereich (e.g. durchsetzten/ machen was man für richtig 
hält).. oft weil die die Projektleiter drüber schlecht sind. Nenn’s 
Henne-Ei. Nenn‘s abwärts Spirale

von Senf D. (senfdazugeber)


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Holger schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Bewältigungsstrategie
>> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bew%C3%A4ltigungsstrategie
>
> Cooler Artikel, auch die verlinkten. You made my day!

Ich bin eben ein freundlicher und zuvorkommender Mensch.

von Reinhard S. (rezz)


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RBler schrieb:
> Wir haben auch einige, die in Richtung PL drängen. Die meisten sind
> unglaublich schlecht auf Grund einer Kombination aus:
>
> 1. kein Talent für PL
> 2. zu früh aus dev raus, ohne richtig gute Entwickler gewesen zu sein

Wobei ein guter Chef nicht unbedingt auch ein guter Entwickler/Arbeiter 
gewesen sein muss. Die Tätigkeiten/Werkzeuge/Anforderungen ändern sich 
ja überall immer wieder.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden?

Danach geht es ja weiter: weitere 3 Jahre -> Abteilungsleiter, nochmal 3 
Jahre -> Hauptabteilungsleiter usw.

 Das ist etwas, was mit Fachkarriere nicht geht. Wer fachlich top ist, 
kann vielleicht 1 Mio. € im Jahr verdienen, aber nur, wenn er wirklich 
herausragend gut ist (Dr. in Statistik mit Summa cum laude an der 
Harvard Universität) und den entsprechenden Arbeitgeber findet (Two 
Sigma).

Als Führungskraft kann man mit mittelmäßigem bis gutem Abschluss 
deutlich besser verdienen:

https://vermoegen.org/martin-winterkorn-vermoegen/

Die Führungskarriere hat einen weiteren Vorteil: Der fachliche Teil ist 
austauschbar. Ein Chemieingenieur wird nicht mal eben 
Datenbankspezialist oder umgekehrt. Die Führungskraft kann heute ein 
Softwareunternehmen, morgen einen Finanzvertrieb und übermorgen einen 
Automobilkonzern leiten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass hinter der Führungstätigkeit immer der 
gleiche "Algorithmus" steckt, bspw. die SPIN-Technik: Situationsanalyse, 
Problemidentifikation, Implikation (Folgen der Nichtlösung des Problems) 
und Nutzen (Kosteneinsparung/Gewinn durch Lösung des Problems)

Die Führungskraft muss "eigentlich" "nur" alle Mitarbeiter dazu anhalten 
alle diese Informationen zu teilen, diese dokumentieren und zur 
Diskussion stellen. Sie muss den Mitarbeitern die erforderlichen 
Hilfsmittel zur Verfügung stellen und auf den Zeitplan/Kosten achten 
sowie überprüfen lassen, ob alles korrekt gelöst ist.  <- Also obwohl es 
stressig ist, viel Kommunikation und Überstunden erfordert, sollte es 
machbar sein.

von Zar Putins Vodkahoflieferant (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden?
Mehr Geld, mehr Weiber, mehr Auto.

> Was ist daran so toll 50 Stunden Wochen zu schieben und den ganzen Tag
> nichts anderes als PowerPoint Folien zu basteln sowie in den sinnlosen
> Meetings zu sitzen?
Mehr Geld, mehr Weiber, mehr Auto.

> Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
> geschrieben zu haben und sich jeden Tag aufs neue einreden, dass man es
> zu was gebracht hat, wenn in der E-Mail Signatur Projektleiter blabla
> drin steht?
Die wissen halt dass sie nicht so einen eingebildet hohen IQ haben wie 
die Möchtegernstarentwickler wo sich jeder für den grössten hält aber im 
Prinzip nur ein Frickler ist und sich gegenseitig nicht die Butter aufm 
Brot gönnen. Das ist bei BWLern und deren Tätigkeiten eben anders, da 
schanzt man sich gerne auch mal gegenseitig die Posten zu und hält sich 
die Kontakte warm weil man dadurch weiter kommt, im Haifischbecken der 
doofen Entwickler ist das anders. Wer halt wirklich schlau ist tut sich 
diesen Entwicklerschwachsinn nicht an. Ausserdem Entwickler = niedrigste 
Kaste, Personal das man tritt und peitscht, jede Putzfrau wird besser 
behandelt, denn die macht das Büro des Projektleiters sauber, mit dem 
Entwicklergesindel hat man eigenltich nie direkt Kontakt.


> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?
Was für eine "Karriere"? Die hält man sich im Rudel und sind 
austauschbar wie Glühbirnen.

von Steen (Gast)


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Gehalt, Verantwortung, Prestige in der Reihenfolge.

von Nur_ein_typ (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden? Was ist
> daran so toll 50 Stunden Wochen zu schieben und den ganzen Tag nichts
> anderes als PowerPoint Folien zu basteln sowie in den sinnlosen Meetings
> zu sitzen? Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
> geschrieben zu haben und sich jeden Tag aufs neue einreden, dass man es
> zu was gebracht hat, wenn in der E-Mail Signatur Projektleiter blabla
> drin steht?
>
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

Ach, sie wollen halt die Karriereleiter erklimmen... laß sie doch. ;-)

Die Vorstellung krankt gemeinhin jedoch schon daran, daß man dann 
weniger Arbeit hätte, aber mehr Geld. Äh, ja, weniger Arbeit. Dafür muß 
man sich aber leider mit den fiesen Nickeligkeiten auseinander setzen: 
Deine Vorgesetzten üben Druck aus, wenn das Projekt nicht so läuft wie 
sie es geplant hatten -- was natürlich niemals an der schlechten 
Planung, am Mangel an fähigen Mitarbeitern, unleidlichen Kunden oder den 
ständigen Änderungen durch Kundenwünsche, regulatorische Vorgaben oder 
irgendwelchem anderen Schwachsinn liegt, den Du nicht verantwortest und 
womöglich nicht einmal auflösen kannst.

Für Deine Mitarbeiter dagegen sitzt Du den ganzen Tag nur in Deinem 
Büro, schreibst Mails und tust ansonsten Dinge, deren Existenz sie nicht 
kennen und deren Sinn sich ihnen nicht erschließt. Daß Du ihnen den Popo 
freihältst, sowohl in der Company als auch gegenüber dem Kunden, damit 
sie sich auf das konzentrieren können, was sie gut können und ihnen 
(womöglich) sogar Spaß macht? Das sieht keiner. Stattdessen denken sie, 
daß Du nichts zu tun hast und Dir nur die Nüsschen schaukelst, weil Du 
ja keine Zeile zum produktiven Code (replace that as u wish) beiträgst. 
Und wer nicht codet (replace...), der arbeitet ja sowieso nicht richtig.

Und dann mußt Du als Vorgesetzter leider hin und wieder auch 
Entscheidungen treffen, deren Popularität... sagen wir, überschaubar 
ist. Den beliebten Querulanten mangels Produktivität oder wegen 
Vergiftung des Teamfriedens entfernen. Dem Dummbeutel des Projekts die 
langweiligen Aufgaben übertragen, die er hoffentlich lösen kann. Diese 
ultratolle Software nicht anschaffen, weil dafür einfach kein Geld da 
ist.

Solche Dinge sieht aber keiner oder glaubt, er könne sie besser lösen. 
Junge Leute denken nicht selten, daß die Führung von Menschen nicht 
schwierig wäre und Deine Aufgaben im Wesentlichen daraus bestünde, Deine 
Sekretärin zu vögeln und böswillige Intrigen gegen sie zu schmieden. 
Deine Sekretärin finden sie aber alle scharf und glauben, bessere 
Intrigen schmieden zu können... oder so.

Vom Konkurrenzkampf auf den jeweiligen Ebenen will ich gar nicht mal 
reden. Das ist das Übelste von allem, wenn Dir Mitarbeiter in den Rücken 
fallen, weil sie glauben, sie könnten das besser als Du, wenn Kollegen 
Dir in den Rücken fallen, weil sie das Projekt gerne ihrerseits leiten 
würden, und wenn Dir Vorgesetzte Steine in den Weg legen, weil sie ihre 
Seilschaften stärken wollen.

Ich habe das alles selbst ausprobiert, PL, TL, AL, und dabei versucht, 
die bessere Art von Chef zu sein. In einem Fall ist es mir sogar ganz 
gut gelungen, denke ich, da hatte ich aber auch den starken Rückhalt von 
meinen Mitarbeitern, Kollegen, den Vorgesetzten und meinem Kunden. Aber 
da ging es auch um ein Team, das ohnehin keine Sau haben wollte, weil 
der Kunde als schwierig, der Kostenvoranschlag als enorme 
Fehlkalkulation und die wichtigsten Mitarbeiter dieses Teams als... 
sagen wir mal, durchaus eigenwillig bekannt waren.

Meine persönliche Konsequenz war und ist, mir diesen Mist nicht mehr zu 
geben, und stattdessen wieder in die Technik zurück zu gehen. Das kann 
ich, das macht mir den größten Spaß, und meine Chefs freuen sich, daß 
ich ihnen besser zuarbeite kann, da ich weiß, in welcher Situation sie 
sind.

von Zocker_60 (Gast)


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> von Reinhard S. (rezz)
> 18.03.2022 16:44

> > unglaublich schlecht auf Grund einer Kombination aus:
> >
> > 1. kein Talent für PL
> > 2. zu früh aus dev raus, ohne richtig gute Entwickler gewesen zu sein

Wie schon mal gesagt : Gute Endwiggler werden nie Vorgesetzter, da sie 
dann ja als operative Kraft wegfallen.

Das werden meist die Flaschen mit denen nichts anzufangen ist.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Zocker_60 schrieb:
> Das werden meist die Flaschen mit denen nichts anzufangen ist.

Warst du nicht der Oberpolier mit Napoleon-Komplex auf diversen 
Baustellen? Also nach deinen Ausführungen Vorgesetzter ohne fachliche 
Expertise.

von Obermayer F. (Firma: tbd) (foikei)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden? Was ist
> daran so toll 50 Stunden Wochen zu schieben und den ganzen Tag nichts
> anderes als PowerPoint Folien zu basteln sowie in den sinnlosen Meetings
> zu sitzen? Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
> geschrieben zu haben und sich jeden Tag aufs neue einreden, dass man es
> zu was gebracht hat, wenn in der E-Mail Signatur Projektleiter blabla
> drin steht?
>
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

ich hab die anderen Posts nicht gelesen, das dauert mir zu lange. Aber 
ich wollt zum Anfangspost mal meine 2 Cents beitragen:

Jeder will das scheinbar nicht, sonst würdest du es nicht in Frage 
stellen. Von daher sind es alle minus eins :-) und glaub mir: es gibt 
noch ein paar andere, die so denken bzw. ihr Leben so gestalten.
Und das ist der Punkt: Jedem liegt das eine mehr (fachlich), als das 
andere (organisieren). Es soll ja sogar Leute geben, die nicht auf einen 
Golive-Zeitpunkt oder Liefertermin hinarbeiten wollen, sondern 
kontinuierlich ihre Geräte montieren wollen - ganz ohne 
vor-Golive-Stress oder Hypercare-Stress.
Anders ausgedrückt: nur weil jemand absolut genial in der 
Schaltungsentwicklung ist und da jeden Kniff und Trick und den heißesten 
shit einzusetzen vermag, heißt es nicht, dass er der beste Projektleiter 
ist (eine Erkenntnis, mit der mein Arbeitgeber sich gerade beginnt 
weiter zu entwickeln).
Bei uns wird von den Projektleitern aber auch erwartet, dass sie sich 
bei Problemen mit den Details beschäftigen, um zielgerichtete Maßnahmen 
einzuleiten.

Bei dem einen steht dann Senior-Entwickler und bei dem anderen 
Senior-Projektleiter drin. Eventuelle monetäre Unterschiede gleicht 
vielleicht der BEWUSST gewählte Work-Life-Balance-Unterschied 
aus...keine Ahnung. Aber das hast du ja ähnlich gesehen.

Noch ein paar Gedanken zu "Powerpoint" und "sinnlose Meetings":
Dass die Projektleiter nur Powerpoint machen, denke ich, ist in der Zeit 
von JIRA/Confluence bzw. deren Konkurrenzprodukte nicht mehr so - könnte 
jetzt aber auch etwas Ironie dabei sein ;-).
Aber irgendwie muss man Infos nach oben reporten...und wenn man da nicht 
nur mit Kennzahlen um sich werfen will, muss man abstrahieren. Und das 
sehe ich auch als notwendige Kernkompetenz eines Projektleiters, mit der 
sich der fachlich versierte Entwickler vielleicht etwas schwerer tun 
könnte.
Andererseits ist zumindest bei den Projekten, bei denen ich bis dato 
dabei war, ein sehr hohes Maß an Integration mit anderen Teilprojekten 
notwendig. Ansonsten erkennt man erst in späten Testphasen, dass der 
"Stecker" nicht passt.
Und da können bisweilen auch mal "unnötige Meetings" darunter sein.
Oder die viel gescholtenen Statusmeetings: wenn mein Projekt auf Linie 
ist, erzähl ich kurz und gut. Wenn ich mir aber beim ausfüllen des 
Statusreports die dritte Woche in Folge denke: "Boa, eigentlich müsste 
ich mich mal um das Deliverable xy kümmern", hat das Statusmeeting 
seinen Zweck erfüllt - sofern ich natürlich den Wink mit dem Zaunpfahl 
gesehen hab.

Auf welcher Seite ich BEWUSST bin, kommt vielleicht raus. Ich wurde erst 
kürzlich wieder gefragt, auf welcher Seite ich weitermachen will. Ich 
habe mich ganz klar und bewusst gegen das andere Aufgabengebiet 
entschieden.

just my 2 Cents - vielleicht hilft es jemanden.

von Shorty (Gast)


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Obermayer F. schrieb:
> Aber irgendwie muss man Infos nach oben reporten...

Ja, da sind dann manche besonders kreativ: Immer schön Wetter melden und 
dann kritiklos neuen Schwachsinn vom Management mitnehmen und im Projekt 
verteilen.

von Kanalratte (Gast)


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Shorty schrieb:
> Obermayer F. schrieb:
>> Aber irgendwie muss man Infos nach oben reporten...
>
> Ja, da sind dann manche besonders kreativ: Immer schön Wetter melden und
> dann kritiklos neuen Schwachsinn vom Management mitnehmen und im Projekt
> verteilen.

So einen Chef hatte ich auch mal. Der wollte vor allem dem Ober-Chef 
gefallen.

Das geht dann halt auf Kosten des Teams. Je nach politscher Lage muss 
man dann entweder den Chef richtig auflaufen lassen oder halt selbst das 
Weite suchen.

Aber Tollerenz für solche Chefs habe ich keine.

von Dirk K. (knobikocher)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden?

These stimmt nicht. Will nicht jeder.

Kann dann zu, oder?

von ExDev (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
> schlechter?

Ich war gut 10 Jahre Entwickler im KMU, leider immer irgendwie mit 
zusätzlicher Verantwortung. Weil ich ich nicht Nein sagen kann, weil ich 
aber auch was sage wenn es nicht passt oder einfach die Planung murks 
ist.
Ich bin irgendwie in die Rolle reingewachsen und ich habe mich über die 
Jahre immer mehr von der Entwicklung entfernt. Irgendwann ging dann der 
Workload durch die Decke und ich habe nur noch gearbeitet. Nach einer 
kurzen Auszeit wollte ich wieder in die Entwicklung oder zumindest 
deutlich näher an die Technik und weit weg von PowerPoint und 
Budgetverhandlungen. Ich habe es aber nicht mehr dahin zurück geschafft, 
ich wurde entweder nicht eingeladen, in Programmiertests 
auseinandergenommen oder es gab Angebote um die 60 bis maximal 70k€ mit 
abgegoltenen Überstunden und/oder im Consulting mit Reisezeit gleich 
Freizeit.
Jetzt arbeite ich im Konzern als technischer Product Owner, das Gehalt 
ist ganz ok, die Arbeit inhaltlich dafür aber eigentlich absolut nicht 
meines.
Die meisten Entscheidungen sind einfach nur politisch und nicht 
zielführend für den Projekterfolg. Aber so halte ich auch noch genug 
Abstand zu den Projekten und nehme die Arbeit nicht wieder mit nach 
Hause am Wochenende.

Oder in Kurzfassung, ich bin fachlich nicht (mehr) gut genug um als 
Experte dasselbe Gehalt wie als Folien Schubser zu bekommen und 
zumindest aktuell ist mir das Gehalt und die WL-Balance wichtiger als 
die Freude an der Arbeit selbst.

von Hans (Gast)


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ExDev schrieb:
> [...]

Mir geht es ähnlich, allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie 
bei Dir. Wie alt bist Du?

von ExDev (Gast)


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Hans schrieb:
> ExDev schrieb:
>> [...]
>
> Mir geht es ähnlich, allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie
> bei Dir. Wie alt bist Du?

Erreiche dieses Jahr noch die vierzig...

von Reinhard S. (rezz)


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Stefan H. schrieb:
> Also obwohl es stressig ist, viel Kommunikation und Überstunden erfordert,
> sollte es machbar sein.

Wenn es dauerhaft Überstunden erfordert sollte man sich vielleicht doch 
eingestehen, das es der falsche Job ist. Wer als Entwickler dauerhaft 
Überstunden machen muss um sein Soll zu erfüllen wird doch auch als 
schlecht bezeichnet.

Zar Putins Vodkahoflieferant schrieb:
>> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
>> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden?
> Mehr Geld, mehr Weiber, mehr Auto.

Mehr Stress, weniger Zeit für Weiber und Auto, weniger Gesundheit.

>> Ist denn eine Experten Karriere, die im übrigen nicht sonderlich viel
>> schlechter bezahlt wird (wenn man es fachlich drauf hat), so viel
>> schlechter?
> Was für eine "Karriere"? Die hält man sich im Rudel und sind
> austauschbar wie Glühbirnen.

Waren nicht grad die Führungskräfte austauschbar wie Glühbirnen, weil 
die ja nur nach Faktenlage ohne Ahnung entscheiden müssen?

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Also obwohl es stressig ist, viel Kommunikation und Überstunden erfordert,
>> sollte es machbar sein.
>
> Wenn es dauerhaft Überstunden erfordert sollte man sich vielleicht doch
> eingestehen, das es der falsche Job ist.

Deshalb sind die auch meistens AT, die kann man leichter verheizen, da 
die Überstunden genullt werden.

Beitrag #7008519 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Shorty (Gast)


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Akademiker schrieb im Beitrag #7008519:
> Wir wollen halt ordentlich Asche machen.

Irgendwer muss ja den Staat finanzieren.

von Rainer (Gast)


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Kanalratte schrieb:
> So einen Chef hatte ich auch mal. Der wollte vor allem dem Ober-Chef
> gefallen.
> Das geht dann halt auf Kosten des Teams. Je nach politscher Lage muss
> man dann entweder den Chef richtig auflaufen lassen oder halt selbst das
> Weite suchen.
Was gibt's da für Möglichkeiten den  Chef auflaufen zu lassen?

War mal guter Entwickler, aber  zu gut für das Gehalt das ich erhielt. 
Machte mich in meiner Gegend im Süden Deutschlands selbstständig und bin 
jetzt CEO zusammen mit meinem Partner. Machen auch viel Projekte mit 
automatisierter Software Installation,  wo wir entlang der CI/CD 
Buildchain die Abläufe entwickeln und automatisieren. Die wenigsten 
Firmen kriegen das selbst hin, da sie organisatorisch, technisch und vom 
Know how her total unterentwickelt sind.
Auch beim Nachbarn Schweiz, dort sind oft sehr viele Ausländer in den 
Firmen angestellt,  die null Bock und Plan haben,  da verdienen wir auch 
immer ein gutes Sümmchen.
Unglaublich,  was in Firmen im Bereich Software an grenzenloser 
Ahnungslosigkeit,  Planlosigkeit, Unverständnis und Chaos vor sich geht.

Viele Grüße, CEO Rainer

von Mops (Gast)


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Dann gib’s Kälberzähne.

von Zocker_60 (Gast)


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> von Akademiker (Gast)
> 19.03.2022 19:31

> Wir wollen halt ordentlich Asche machen.

Dann gehe zur Müllabfuhr als Leerer.

Aschenkübel-Leerer.

von mkt (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Viel schlimmer noch, nicht eine vernünftige Code Zeile
> geschrieben zu haben und sich jeden Tag aufs neue einreden, dass man es
> zu was gebracht hat, wenn in der E-Mail Signatur Projektleiter blabla
> drin steht?

Ob man das mag und wann man es "zu was gebracht hat" ist beides 
subjektiv. Du programmierst lieber als zu planen und zu kommunizieren, 
andere empfinden das eben umgekehrt.

Was ich mich aktuell frage ist, ob in 15 Jahren die Nachfrage nach 
Programmierern nicht sogar geringer sein wird weil vieles automatisiert 
werden wird. Natürlich braucht man dann auch noch Leute, die den Code 
optimieren, verstehen, testen, aber es könnte doch sein, dass es weniger 
Stellen sein werden? Da wäre es dann langfristig sicherer eine Laufbahn 
als Projektleiter anzustreben weil in dem Bereich weniger automatisiert 
werden kann.

von Dieter H. (kyblord)


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Ja ich könnte das auch nicht. Aber deswegen bin ich in die 
Hardwareentwicklung. Wer 8h lang Codezeilen reinhämmert, ne das könnte 
ich nicht.

von Reinhard S. (rezz)


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mkt schrieb:
> Was ich mich aktuell frage ist, ob in 15 Jahren die Nachfrage nach
> Programmierern nicht sogar geringer sein wird weil vieles automatisiert
> werden wird.

Automatisiertes Programmieren? Sehe ich noch nicht. Eher einen Anstieg 
in dem Bereich, weil immer mehr Software produziert wird.

> ft Natürlich braucht man dann auch noch Leute, die den Code
> optimieren, verstehen, testen, aber es könnte doch sein, dass es weniger
> Stellen sein werden? Da wäre es dann langfristig sicherer eine Laufbahn
> als Projektleiter anzustreben weil in dem Bereich weniger automatisiert
> werden kann.

Andererseits, wenn die Software schon automatisiert erstellt wird, was 
soll dann ein Projektleiter leiten? Das kann der Kunde oder der 
Entwickler dann ja selbst ausmachen.

von Dieter H. (kyblord)


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Das mit der Automastisierung im Software Bereich erzählt man doch schon 
seit über 10 Jahren. Modellbasiert wird alles gemacht werden. Ein paar 
UML Diagramme und der Code wird fertig ausgespuckt. Und nichts ist 
passiert. DIe Leute programmieren immer noch... Das selbe mit dem 
Layouten. Kann man mittels KI machen... Kommt nur Scheiße raus am Ende! 
Bevor die KI den Menschen Konkurrenz macht sind wir längst tot!

von Kanalratte (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Das mit der Automastisierung im Software Bereich erzählt man doch
> schon
> seit über 10 Jahren. Modellbasiert wird alles gemacht werden. Ein paar
> UML Diagramme und der Code wird fertig ausgespuckt. Und nichts ist
> passiert. DIe Leute programmieren immer noch... Das selbe mit dem
> Layouten. Kann man mittels KI machen... Kommt nur Scheiße raus am Ende!
> Bevor die KI den Menschen Konkurrenz macht sind wir längst tot!

Und wer malt die UML-Diagramme? Werden die auch automatisiert erstellt?

Eine K.I. fragt, was man möchte und der Rest passiert automatisch?

Das gibt es bisher nur in kleinnm Ausmaß:

https://openai.com/blog/openai-codex/

https://www.heise.de/forum/heise-online/Kommentare/Googles-KI-Coder-schlaegt-menschliche-Entwickler/Mindblowing-konkretes-Beispiel-mit-OpenAI-generiert/posting-40440188/show/

Ob damit komplexe Anforderungen hochautomatisiert umgesetzt werden 
können, steht noch in den Sternen. Dass man Entwickler nicht nur 
Codefragmente zusammenhacken sollte, ist aber heute auch schon so.

Wer als Entwickler hauptsächlich googelt, Frameworks zusammenschraubt 
und Problemlösungen auf stackoverflow sucht, wird es in Zukunft schwerer 
haben gutes Geld zu verdienen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Kanalratte schrieb:
> Wer als Entwickler hauptsächlich googelt, Frameworks zusammenschraubt
> und Problemlösungen auf stackoverflow sucht, wird es in Zukunft schwerer
> haben gutes Geld zu verdienen.

Bis dahin kann man ja auf eine Stelle aufsteigen, wo man nicht mehr 
programmieren muss. Das ist eh der übliche Karriereweg.

von Dieter H. (kyblord)


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Und wer überprüft was die KI für ein Mist generiert hat? Der ahnungslose 
KI Spezialist oder der mit Fachwissen?

von Rainer Z. (mrpeak)


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Dieter H. schrieb:
> Und wer überprüft was die KI für ein Mist generiert hat? Der ahnungslose
> KI Spezialist oder der mit Fachwissen?

Der Kunde! $-)

von Zar Putins Vodkahoflieferant (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Und wer überprüft was die KI für ein Mist generiert hat? Der ahnungslose
> KI Spezialist oder der mit Fachwissen?
Genau deshalb werden in Zukunft Leute die noch richtig entwickelt haben 
gefragter sein denn je. Ein KI-Tool kann jeder Depp bedienen aber den 
Rest auf den es ankommt muss man von Hand umsetzen oder nochmal 
drüberschauen und da gibt halt immer weniger wenn alles nur noch auf KI 
fixiert ist.

von Name: (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> Ja ich könnte das auch nicht. Aber deswegen bin ich in die
> Hardwareentwicklung. Wer 8h lang Codezeilen reinhämmert, ne das könnte
> ich nicht.

Unser Cheffe ist der festen Überzeugung, dass es KI-Programme gäbe, 
denen man sagt was man will und die scannen Datenblätter ein und 
fertigen daraus eine Platine.
Hat er unseren Hardware-Leuten mit stolzgeschwellter Brust erzählt. Also 
Impliziet: Ihr Deppen macht veraltet Arbeit, und ich will euch 
überflüssig machen.

Also sind wir alle bald überflüssig, weil ist ja nur ein bischen 
Datenblätter abmalen.
Warts nur ab.


...
Was Cheffe nicht kapiert hat, ist das ganz große Problem: Die wissen gar 
nicht was sie wollen. Also nicht genau.
Selbst wenn es eine KI gäbe, die das genannte leistet (das will ich 
sehen ;-)): Garbage in-> Garbage out, weil es an der Definition des 
Ziels fehlt. Ein guter Hardwareentwickler interpretiert dagegen die 
ungenauen wolkigen Vorstellungen der Cheffitäten so, dass ein 
verkaufbares Produkt dabei herauskommt.
Cheffe hält das für einfach. Ist es aber nicht.

von As-I-Roved-Out (Gast)


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Dem ist Nichts hinzuzufügen! :)

Beitrag #7010126 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7010129 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7010141 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7010167 wurde von einem Moderator gelöscht.
von EinProf (Gast)


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Wie hier gerne die Begriffe Programmierer und SW-Entwickler einfach so 
Synonym verwendet werden. Das kann nur von unerfahrenen PLs/PKs stammen 
:)

Programmierer ist ein Kevin, der irgendwelche billige Python Skripte zur 
Auswertung von Excel, Textdateien parsed. Alternativ bastelt dieser an 
Frontend herum. Zusammenfassend, er macht Zeug, was ein SW-Entwickler 
nicht machen will.

SW-Entwickler sind Leute die sich Gedanken machen wie man Code SOLID 
schreibt und bei GUI Anwendungen patterns wie MVVM, MVC, MVI, etc. 
verstanden hat, um damit skalierbare, wartbare Anwendungen entwickelt. 
Sie beherrschen zudem mehrere Programmiersprachen sowie deren Pradigma 
(OOP, Funktional, Imperativ, AOP).

Experten sind Leute denen normale SW-Enwicklung zu banal ist. Das sind 
Typen die durchaus in der Lage wären eigene DSLs zu entwerfen, eigene 
(simple) compiler bauen können, das Wissen haben wie man glue-code 
schreibt, etc. Im allgemeinen, können sie Probleme lösen in denen ein 
guter SW-Entwickler völlig überfordert wäre. Auch wenn das zumeist auf 
eine bestimmte Domäne zutrifft.

Stufe drüber sind noch die Legenden, das sind Kaliber wie:
- Guido van Rossum
- Bjarne Stroustrup
- Jon Skeet
- Google Fellows

von Hanno F. (Gast)


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Man sollte mal aufhören bestimmte Leute so absurd zu vergöttern. Auf C++ 
braucht man als Erfinder sicher nicht sonderlich stolz sein. Verkorkst 
ohne Ende.

von Mladen G. (mgira)


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mkt schrieb:
> Natürlich braucht man dann auch noch Leute, die den Code
> optimieren, verstehen, testen, aber es könnte doch sein, dass es weniger
> Stellen sein werden?

Bis 2030 soll sich die Anzahl der SW Entwickler verdoppeln
https://www.daxx.com/blog/development-trends/number-software-developers-world

Ich erinnere mich dass das früher schneller ging, Verdoppelung alle 5 
Jahre.

PL/PK sind recht generische Jobs, IME total überflüssig auf der 
Teamebene, sollte wenn dann recht hoch in der Hierachie sein und sehr 
wenige davon.
Agile Teams managen das selber auf deren Abstraktionsebene, also auf 
"Team Level.

Finde es seltsam dass soviele Leute das hierzulande machen wollen, 
"Projektmanager" usw., bis hin zu Leuten die Agile Entwicklung falsch 
verstanden haben und sich als "SCRUM Master" dann "Agile Projektmanager" 
nennen.

Ist ja reine Verwaltung, aber "Verwalter" klingt nicht so geil wie 
"Manager"..

von mkt (Gast)


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Name: schrieb:
> Was Cheffe nicht kapiert hat, ist das ganz große Problem: Die wissen gar
> nicht was sie wollen. Also nicht genau.
> Selbst wenn es eine KI gäbe, die das genannte leistet (das will ich
> sehen ;-)): Garbage in-> Garbage out, weil es an der Definition des
> Ziels fehlt. Ein guter Hardwareentwickler interpretiert dagegen die
> ungenauen wolkigen Vorstellungen der Cheffitäten so, dass ein
> verkaufbares Produkt dabei herauskommt.
> Cheffe hält das für einfach. Ist es aber nicht.
Ist das nicht eher was ein Requirements Engineer und ein Ingenieur für 
Spezifikation macht?

von Senf D. (senfdazugeber)


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mkt schrieb:
> Ist das nicht eher was ein Requirements Engineer und ein Ingenieur für
> Spezifikation macht?

Ja, aber in Klitschen gibt es die Trennung eben nicht, da kümmert sich 
der Entwickler noch nebenbei um Requirements, bestellt neues 
Bohnerwachs, räumt die Spülmaschine in der Kaffeeküche ein und putzt 
Abends die Toiletten.

Beitrag #7011669 wurde von einem Moderator gelöscht.
von EinProf (Gast)


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Hanno F. schrieb:
> Man sollte mal aufhören bestimmte Leute so absurd zu vergöttern.
> Auf C++
> braucht man als Erfinder sicher nicht sonderlich stolz sein. Verkorkst
> ohne Ende.

Ich vergötterte hier niemanden. Aber, wenn jemand eine 
Programmiersprache entwickelt die heutzutage das Rückgrat nahezu jeder 
großen Anwendung/Frameworks, ect. stellt ist schon eine Leistung dar die 
Respekt verdient.

Verkorkst ist wohl eher dein Beitrag. Wahrscheinlich auch wieder so ein 
PL/PK PowerPoint, Jira Kevin… Bleib doch bei COBOL.

von Zoran (Gast)


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ChezzPlaya schrieb:
> Wieso will heutzutage jeder Neuankömmling in 2 bis 3 Jahren sein Leben
> wegwerfen und Projektleiter bzw. Projektkoordinator werden?

Weil man damit eine festere Position in der Firma hat, mehr mit den 
Produkten zu tun hat und bestimmen kann, wer es entwickelt. Immer mehr 
wird ausgelagert an billige Zulieferer, oft aus dem Ausland.

von Herr Kaiser von der Mannheimer (Gast)


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Carsten A. schrieb im Beitrag #7011669:
>> Ja, aber in Klitschen gibt es die Trennung eben nicht, da kümmert sich
>> der Entwickler noch nebenbei um Requirements, bestellt neues
>> Bohnerwachs, räumt die Spülmaschine in der Kaffeeküche ein und putzt
>> Abends die Toiletten.
>
> In so einer klitsche war ich mal in Münster. Furchtbare Zustände.
D.h. du hast das Scheisshaus nie geputzt und es herrschten deshalb 
"furchbare Zustände" dort?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Herr Kaiser von der  Mannheimer schrieb:
> D.h. du hast das Scheisshaus nie geputzt und es herrschten deshalb
> "furchbare Zustände" dort?

Er meinte: fruchtbare Zustände.

von Dirk K. (knobikocher)


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Mladen G. schrieb:
> Finde es seltsam dass soviele Leute das hierzulande machen wollen,
> "Projektmanager" usw.

Wie viele sind "soviele"? Link zur Statistik bitte!

Beitrag #7013776 wurde von einem Moderator gelöscht.
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