Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Metallbearbeitung (Fräsen, gravieren, veredeln) wo in günstig?


von Jan K. (keksstein)


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Hallo zusammen,

für Projekte kommt es immer wieder vor das ich ein schönes 
Metallgehäuse, eine Trägerplatte für Platinen oder ähnliches haben 
möchte. Gerade für Geräte die im Wohnraum stehen ist das ein muss. Ich 
habe mir schon Eloxierte bzw. Pulverbeschichtete Aluteile mit Gravierung 
in Deutschland bestellt, da ist man aber schnell einige 100€ los.

Gibt es für Alu/Blechteile nach CAD Daten so etwas wie JLCPCB für 
Platinen?
Wo bestellt ihr solche "2D" Sachen?

Gruß,
Jan

von DANIEL D. (Gast)


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Die Feile ist die Fräse des armen Mannes😅 Eventuell bei RLS.gmbh mal 
anfragen. Ich habe noch mal nachgesehen, die scheinen sich nur auf 
Feuerwehr Zeug spezialisiert zu haben, auch wenn da steht dass die 
Sonderanfertigungen machen.

von Jan K. (keksstein)


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Damit habe ich auch Erfahrung gesammelt, für ein Einbauinstrument oder 
einen Schalter der den Durchbruch verdeckt mag das gehen. Ohne Gravur 
sehen solche Geräte aber wenig professionell aus. Ich dachte da an einen 
China Shop wie JLC, seit dem ich die "entdeckt" habe ist Lochraster tot. 
:-)

Gruß,
Jan

von Zeno (Gast)


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Wenn es Dich nicht stört das die Frontplatte aus Leiterplattenmaterial 
ist, dann geht das über JLCPCB hervorragend. Die Frontplatten für meinen 
Analogrechner habe ich so gemacht (s. die ersten 2 Bilder). Da kann man 
auf der Rückseite auch noch Schaltung/Verdrahtung unterbringen. Was Du 
gestalterich da machen kannst hängt halt von dem Programm ab mit dem Du 
die Gerberdaten erstellst, also i.d.R. dem EDA-Programm.

Eine 2.Variante ist selbstklebende Folie (3./4. Bild). Dazu die 
Frontplatte aus dem Material Deiner Wahl herstellen und in der 
gewünschten Farbe lackieren - matter Lack geht am besten. Dann die Folie 
einfach aufkleben. Bis A4 abzüglich Druckerränder geht das ganz gut.

von Paul W. (Gast)


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Jan K. schrieb:
> für Projekte kommt es immer wieder vor das ich ein schönes
> Metallgehäuse, eine Trägerplatte für Platinen oder ähnliches haben
> möchte. da ist man aber schnell einige 100€ los.

Tja, dann solltest du von solch "schönen Projekten" die Finger lassen.
Und dir den "haben will" Reflex ebenfalls abschminken.

Ansonsten gurgelt du nach: Sklavenarbeit, Kinderarbeit ...
Das hat man heute, denn das ist chic.

von James (Gast)


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Zeno schrieb:
> Was Du
> gestalterich da machen kannst hängt halt von dem Programm ab mit dem Du
> die Gerberdaten erstellst, also i.d.R. dem EDA-Programm.

Das macht man im Grafikprogramm und import den export dann als SVG oder 
DXF in die EDA für die finalen Anpassungen um daraus ein PCB/Gerber zu 
machen.

von Zeno (Gast)


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James schrieb:
> Das macht man im Grafikprogramm und import den export dann als SVG oder
> DXF in die EDA für die finalen Anpassungen um daraus ein PCB/Gerber zu
> machen.
Kann man machen, kommt aber oftmals Schrott oder zumindest nicht das was 
man sich erhofft dabei heraus.

von Hermann S. (diphtong)


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Du könntest versuchen, Alu Frontplatten selbst zu eloxieren.

Eloxalfarben gibts hier, hab ich bis jetzt gute bis sehr gute Ergebnisse 
erzielt:
https://www.electronic-thingks.de/de/produkte/eloxalfarben.html

Zum eloxieren brauchts eigentlich nur Batteriesäure (H2SO4), 1:1 nochmal 
mit Wasser verdünnt (Achtung: immer die Säure zum Wasser geben, nicht 
anders herum) und ein einstellbares Netzteil.
Genaue Anleitung gibts hier:
https://www.electronic-thingks.de/de/eloxieranleitung.html

Also...Alublech erst mit konzentrierter Natronlauge (NaOH) säubern 
(Oxidschicht entfernen).
Dann eine Schablone anfertigen...kann man sich aus Selbstklebender Folie 
ausplotten lassen, man kanns auch mit der Toner-Transfer-Methode machen 
oder klassisch mit Fotolack (also analog Platinen ätzen).

Das Alublech dann mit samt der Maskierung in die Säure tauchen und Strom 
drauf geben. Strom ist abhängig von der Fläche.

Danach wird das Ganze mit Wasser gespült, die Maskierung entfernt, das 
Ganze in die Farblösung getaucht (Konzentration und Verweildauer 
bestimmen den Farbton, bzw. Sättigung). Zum Schluss noch in Kochendes 
Wasser, damit die Oxidschicht versiegelt wird...fertig.

Hab mit der Methode schon mal ein Uhr-Zifferblatt gemacht, hat super 
funktioniert, Schrift war gestochen scharf.

Nur wichtig dabei ist die Alu Legierung...nicht jede lässt sich gleich 
gut eloxieren...da gibts aber Tabellen.

: Bearbeitet durch User
von Jan K. (keksstein)


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>Wenn es Dich nicht stört das die Frontplatte aus Leiterplattenmaterial
>ist, dann geht das über JLCPCB hervorragend. Die Frontplatten für meinen
>Analogrechner habe ich so gemacht

Ich muss sagen dass mir das für ein Laborgerät sehr gut gefällt. Die 
Idee ist super und bleibt mir im Kopf.

Für Geräte im Wohnraum möchte ich allerdings schon eine massive 
Metallfront haben. Minimum sowas:

http://hifiakademie.de/?id=6.1

>Du könntest versuchen, Alu Frontplatten selbst zu eloxieren.

Klingt spannend, das kann ich sogar gleich bei einem kommenden Projekt 
testen. Man sieht das Alu zusammengebaut nicht, das ist perfekt um mal 
zu experimentieren.

von Hermann S. (diphtong)


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Noch ein kleiner Hinweis: jeder Oberlächenmakel wird beim eloxieren noch 
mehr sichtbar...also entweder eine polierte Aluplatte mit Schutzfolie 
verwenden, oder selbst polieren, oder eben wie bei Deinem Link gleich 
eine gebürstete Oberfläche oder sowas...

von Manfred K. (4for)


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Zeno schrieb:
> geht das über JLCPCB hervorragend. Die Frontplatten für meinen
> Analogrechner habe ich so gemacht (s. die ersten 2 Bilder)

ist das dann ein ganzflächiger weisser Bestückungsdruck und bei den 
schwarzen Linien und Buchstaben schaut das Platinenmaterial bzw 
schwarzer Lötstopplack durch oder wie?

von Mensch (Gast)


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Hallo

Paul W. schrieb:
> Ansonsten gurgelt du nach: Sklavenarbeit, Kinderarbeit ...
> Das hat man heute, denn das ist chic.


Da kann man eigentlich nur noch mit einer "Beleidigung" -welche aber 
dich genau beschreiben würde, leider gibt es dann trotzdem Probleme den 
zu die passenden Titel hier auszuschreiben... Antworten.
Der Wunsch des TO ist absolut nachvollziehbar und gerechtfertigt.

Zeno schrieb:
> Wenn es Dich nicht stört das die Frontplatte aus Leiterplattenmaterial
> ist, dann geht das über JLCPCB hervorragend.

Sieht gar nicht mal so schecht aus - aber letztendlich erinnert mich das 
an das Design hochwertiger laborausrüstung der 80er Jahre - passt zu 
deinen Analogrechner hervorragen und ist für das Labor und die 
"Nerdecke" auch wirklich mehr als Ausreichend - eigentlich sagar richtig 
gut.

Aber das was Design und Wohnzimmertauglichkeit (vor allem wen man nicht 
alleine  lebt) angeht...
Na ja - da sollte es 2022 (aber auch schon 1990) mehr sein - und dafür 
sollte es doch auch sowas wie JBLPCB geebn vor allem was deren 
Preisvorstellungen angeht.
Und bei JBLPCB und Co. gibt es bestimmt keine Sklavenarbeit und erst 
recht keine Kinderarbeit...

von Analogiker (Gast)


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Leider offtopic, aber ...

@ zeno
Sieht gut aus, Dein Analogrechner. Hab ich mir auch schon gewünscht, 
sowas. Magst Du Infos darüber teilen?

von Hermann S. (diphtong)


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Hab gerade was interessantes entdeckt, so könnte man es auch machen:
https://www.makeraustria.at/projekte/elektroaetzen/

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