Forum: Platinen Platin oder Edelstahlstift in Leiterplatte löten


von Ulrich B. (ulrich_b863)


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Hallo,

hat jemand Erfahrung ob man Stahlstifte 1-2mm2 oder noch besser 
Platinlegierte Stifte in eine Leiterplatte gelötet bekommt?
Die Idee ist diese Stifte dann in ein Elektrolyt einzutauchen.
Ich brauche den Aufbau für ein biologischen Versuchsaufbau und Kupfer 
ist da aufgrund seiner Toxität ein Problem.

Danke

von Helmut -. (dc3yc)


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Nimm eine Lüsterklemme. Dann kannst du auf der einen Seite deinen 
Platin- oder Stahlstift einklemmen und auf der anderen Seite einen 
Kupferdraht oder Litze mit Aderendhülse. Den kann man dann gut einlöten.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich (Gast)


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Lieben Dank,
ich brauche 48 Elektroden und dies in einem Aufbau wie ein kleines 
Nagelbrett..

von Udo S. (urschmitt)


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Was sagt der Hersteller dieser Stifte zu Lötbarkeit?

von Blumentopf (Gast)


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Gold oder vergoldet ist keine Option?

Das wäre ziemlich sicher gut lötbar mit normalen Loten. Ich habe sowohl 
schon Gold als auch vergoldet schon verlöete, klappt gut.

Nadeln gibt es fertig für Testadapter:
https://ingun.com/produkte/kontaktstifte/ict-fct-kontaktstifte/
Verlötet werden üblicherweise die Hülsen, die Nadeln stecken dann da 
drin.

Das ist eine ziemlich dicke Hartvergoldung. Ob das biologisch taugt, 
kann ich leider nicht sagen. Die Unterlage besteht leider oft aus 
Nickel. Ab einer bestimmten Dicke der Vergoldung gilt das als dicht. Wie 
das bei den Biologen ist, weiß ich leider nicht.

Sonst müsste man halt Goldstifte nehmen. Die Frage ist, ob das Gold 
Legierungsbestandteile wie Silber haben darf oder nicht.

von Olaf (Gast)


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> hat jemand Erfahrung ob man Stahlstifte 1-2mm2 oder noch besser

Edelstahl laesst sich ganz normal loeten wenn du ein spezielles
Flussmittel auf Basis von Phosporsaeure hast.

Also erst damit benetzen, dann einmal verzinnen, dann das Flussmittel 
entfernen und dann normal loeten wie immer.

Platin wuerde ich ja gerne testen, aber meine 1kg Barren schafft mein 
Weller nicht. Haette ich wohl doch besser mal JBC gekauft. :-D

Olaf

von Christian B. (luckyfu)


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Olaf schrieb:
> Edelstahl laesst sich ganz normal loeten wenn du ein spezielles
> Flussmittel auf Basis von Phosporsaeure hast.

du willst aber auf einer Platine kein flußmittel welches Phosphorsäure 
beinhaltet. Normalerweise ist Edelstahl nicht weichlötbar. Jedenfalls 
nicht mit Zinnlot. Hartlöten macht die Platine nicht mit, ist also egal, 
ob man Edelstahl theoretisch hartlöten könnte.
Das einzige, was mir einfällt währe: eine Hülse zu verwenden und darin 
Edelstahl und Kupferstift miteinander verpressen. Das Kupferende kann 
man dann Einlöten. Möglicherweise gehen für diesen Zweck auch Kontakte 
von diversen Steckverbinderherstellern. Dazu müsste man den Durchmesser 
des Edelstahlstifts kennen. Diese Teile kann man dann leicht verpressen, 
da die entsprechende Hülse schon am Stift montiert ist. Der Stift indes 
lässt sich normalerweise leicht löten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Christian B. schrieb:
> du willst aber auf einer Platine kein flußmittel welches Phosphorsäure
> beinhaltet.

Deshalb:

Olaf schrieb:
> Also erst damit benetzen, dann einmal verzinnen, dann das Flussmittel
> entfernen und dann normal loeten wie immer.

von Metallurge (Gast)


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Blumentopf schrieb:
> Gold oder vergoldet ist keine Option?

Löten ist Silber, schweißen ist Gold!

von Klaus W. (mfgkw)


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Wenn Vergolden zu aufwendig ist:
Man kann Edelstahl gut hartlöten (gägniges Silberlot).
Wenn man die Stifte mit dem Hartlot nur überzieht in dem Bereich, 
sollten sie danach weich lötbar sein und der Rest ist weiter blanker 
Edelstahl.

von torstensc (Gast)


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Ich habe für solche Bio-Sachen schon häufig Platindraht benutzt. Kann 
man wunderbar löten.

von sp (Gast)


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Ich kenne deine Möglichkeiten nicht, aber evtl. gibt es Einpressstifte 
aus Edelstahl - sowas wie die von Broxing, die leider nicht aus 
Edelstahl zu sein scheinen.

von Mucky F. (Gast)


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Ulrich B. schrieb:
> hat jemand Erfahrung ob man Stahlstifte 1-2mm2 oder noch besser
> Platinlegierte Stifte in eine Leiterplatte gelötet bekommt?


Ist zwar offtopic weil ohne Löten:
Edelstahl ist ein weiter Begriff, das meiste ist Eisen mit Chrom. Für 
Chemie nehme ich meist Platinelektroden. Selbst da gibt es noch 
ausreichend Probleme. Davon ab hat man auch noch mehrere Übergänge 
(Platin-Lot-Verzinnung-Kupfer) an denen Spannungen generiert werden 
können.

Bei Widerstandsmessungen ist das eher unwichtig. Evtl. besser direkt mit 
Platindraht an den Messeingang ohne diverse Legierungen dazwischen. Dann 
ist die Leiterplatte nur noch der Halter.

Konnektieren kann man auch gut mit 3D gedruckten Elektrodenhaltern und 
einer Leiterplatte mit Federkontakten

von Ulrich B. (ulrich_b863)


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torstensc schrieb:
> Ich habe für solche Bio-Sachen schon häufig Platindraht benutzt. Kann
> man wunderbar löten.
Das macht mir Mut. Mit normalen Lötzinn?

von Ulrich B. (ulrich_b863)


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Ja, Danke Vergolden wäre eine Option.

von Manfred (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Normalerweise ist Edelstahl nicht weichlötbar. Jedenfalls
> nicht mit Zinnlot.

Das bestreite ich. Es hängt sicherlich von der Legierung ab, ob oder 
nicht.

von Olaf (Gast)


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> Das bestreite ich. Es hängt sicherlich von der Legierung ab, ob oder
> nicht.

Ich hab schon diverse Legierungen ganz normal mit ganz normalen
Loetzinn geloetet. Wichtig ist nur das Flussmittel.

https://www.monotaro.com/g/01270487/
https://www.marutsu.co.jp/pc/i/65485/
https://www.amazon.co.jp/%E5%A4%AA%E6%B4%8B%E9%9B%BB%E6%A9%9F%E7%94%A3%E6%A5%AD-goot-BS-4A-%E3%82%B9%E3%83%86%E3%83%B3%E3%83%AC%E3%82%B9%E7%94%A8%E3%83%95%E3%83%A9%E3%83%83%E3%82%AF%E3%82%B9%E3%82%BB%E3%83%83%E3%83%88/dp/B004ANN7TE

Das gibt es in Japan ganz normal im Elektronikgeschaeft. Die liefern 
zwar auch ein Loetzinn mit, aber das braucht man nicht. Bei uns 
natuerlich etwas schwer zu bekommen wenn man nicht mal im fernen Osten 
Urlaub machen will. Aber es gibt vergleichbare Flussmittel auch hier.

https://www.amazon.de/FELDER-Lötöl-Flussmittel-Weichlöten-Edelstahl/dp/B01822D1XA

https://www.edelstahl-rostfrei.de/fileadmin/user_upload/ISER/downloads/MB_836.pdf

Nur wie schon erwaehnt, erst einmal damit verzinnen und dann das 
Flussmittel entfernen. Sobald einmal Zinn drauf ist kann man es ganz 
normal wie alles andere loeten.

Olaf

von Hp M. (nachtmix)


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Ulrich B. schrieb:
> Die Idee ist diese Stifte dann in ein Elektrolyt einzutauchen.
> Ich brauche den Aufbau für ein biologischen Versuchsaufbau und Kupfer
> ist da aufgrund seiner Toxität ein Problem.

Wie wäre es dann mit Graphitstiften (Bleistiftminen gibt es bis herab zu 
0,5mm) oder gar Carbonfasern?
Die kann man natürlich nicht löten, aber klemmen. Vllt sogar an den 
Enden vergolden.

von Egon (Gast)


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Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit. Normal lötbare Stifte 
verwenden, und diese dann galvanisch veredeln. Ich habe mal galvanisch 
versilbert, das war ganz easy. Vergolden müsste auch gehen. Was die 
Chemikalien betrifft => Internet oder Chemiker fragen.

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