Forum: HF, Funk und Felder Messen von 50 Ohm Signalen an Oszilloskopen


von Frederic D. (Gast)


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Ich habe leider nur ein Oszilloskop mit hoher Eingangsimpedanz. Kann man 
per T-Stück ein BNC Terminator davor setzen, damit das am Ende 
terminiert ist? Bis zu welchen Frequenzen funktioniert sowas überhaupt?

von ul5255 (Gast)


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https://www.amazon.de/Ohm-Adapterstecker-P57-Buchse-Zubeh%C3%B6r/dp/B07R7LJS67/ref=sr_1_10?keywords=bnc+terminator+50&qid=1648545250&sprefix=bnc+term%2Caps%2C107&sr=8-10

Ob das aber wirklich bis 1GHz klappt, darf bezweifelt werden. Dein Oszi 
Eingang hat ja ordentlich Eingangs-Kapazitaet.

von Ralph B. (rberres)


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ul5255 schrieb:
> 
https://www.amazon.de/Ohm-Adapterstecker-P57-Buchse-Zubeh%C3%B6r/dp/B07R7LJS67/ref=sr_1_10?keywords=bnc+terminator+50&qid=1648545250&sprefix=bnc+term%2Caps%2C107&sr=8-10
>
> Ob das aber wirklich bis 1GHz klappt, darf bezweifelt werden. Dein Oszi
> Eingang hat ja ordentlich Eingangs-Kapazitaet.

habe ich auch meine Zweifel

Ehrlicher sind schon die Angaben von Telegärtner.

https://www.telegaertner.com/artikel/onlinekatalog-koax/bnc/bnc-daempfungsglied-/-durchgangsabschluss/bnc-durchgangsabschluss-sti-bu-05w-50ohm-100023615

Obwohl die ja auch nur schwer abschätzen können, wie groß die parasitäre 
Kapazität am Oszilografeneingang wirklich ist.

Es gab aber im Mikrokontroller.net schon mal einen Thread über dieses 
Thema

Beitrag "50Ω Durchgangsabschluss"

Ralph Berres

von Gerhard H. (ghf)


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Der Durchführungsabschluss von Telegärtner sieht exakt so aus
wie der von Suhner.

Ich habe mal einen von Suhner aufgemacht, weil ich ihn modifizieren
wollte (hatte 75 Ohm TSA/2 spectrum analyzer, wollte 50 Ohm).
In dem Suhner-Ding war nix drinnen ausser einem Draht querdurch
und ein ein bedrahteter Widerstand ohne nennenswerte Längenminimierung.
Ich hatte mir schon mehr versprochen.
Der Abschluss war auch bis 1 oder 1.5 GHz spezifiziert.
Stand zumindest drauf. Ich habe nur 200 MHz gebraucht.

Der thread opener hat auch nirgends gesagt, dass 1 GHz
gebraucht wird. Da hat sich in bester uC.net-Manier
ein Gast einen Strohmann gebaut.

Ein scope, das keinen 50-Ohm-Eingang mitbringt, ist
sowieso eher nicht von der Breitbandsorte.

Mein Agilent 54846B hat auch BNC-Buchsen, mit ein paar
Extra-pins für Range-Erkennung. Mit den aktiven Probes
ist der Frequenzgang so glatt wie ein Baby-Po, bis 2.5 GHz.
Das war $DAMALS als ich das gekauft habe das schnellste
scope das noch 1 Meg am Eingang konnte.

von Murmeltier (Gast)


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Interessant!

Ich hatte auch mal so einen Durchgangsabschluss (von Pasternack?) 
aufgesägt.
Da war tatsächlich ein keramisches Scheibchen als Widerstandselement in 
der Mitte zwischen Innenleiter und Gehäuse.

von Frederic D. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Der thread opener hat auch nirgends gesagt, dass 1 GHz
> gebraucht wird. Da hat sich in bester uC.net-Manier
> ein Gast einen Strohmann gebaut

Gebraucht sind 1.5GHz

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Ralph B. schrieb:
> Ehrlicher sind schon die Angaben von Telegärtner.
> [...]
> Obwohl die ja auch nur schwer abschätzen können, wie groß die parasitäre
> Kapazität am Oszilografeneingang wirklich ist.

Tun sie auch nicht. Im Datenblatt steht, dass die Rückflussdämpfung mit 
offenem Oszilloskop-Ende gemessen ist.

Da mich das auch interessiert, habe ich das gerade schnell ausprobiert: 
Mit einem Telegärtner J01006A0013 BNC-Durchgangsabschluss, und mit einem 
BNC-T-Stück mit BNC-Abschlusswiderstand (beide auch von Telegärtner) -- 
siehe Anhang.

Dabei sind die Rückflussdämpfungen unter folgenden Bedingungen gemessen:
- Rote Kurve (Mem2): Mit offenem Oszilloskop-Ende (gemäß 
Telegärtner-Vorschrift).
- Grüne Kurve (Mem3): An einem uralten HP 54503A bei 500 mV/div (an der 
Frontplatte steht 7 pF Eingangskapazität).
- Blaue Kurve (Trc1): Zwischen zwei Ports des Netzwerkanalysators, wobei 
der Port 2 (Oszilloskop-Ende) eine Impedanz von 1 MΩ hat, und zusätzlich 
vor dem Port ein virtueller 5 Ω Reihenwiderstand und dahinter ein 
virtueller 7 pF Kondensator nach Masse hinzugerechnet sind.

Lustigerweise ist das T-Stück sehr viel besser als der 
Durchführungsabschluss.

Ferner hängt die blaue Kurve sehr empfindlich von dem virtuellen 
Netzwerk (Widerstand und Kapazität) ab, das hinzugerechnet ist. Daraus 
kann man schließen, dass die Rückflussdämpfung stark vom Oszilloskop 
beeinflusst wird.

von Robert M. (r0bm)


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Frederic D. schrieb:
> Bis zu welchen Frequenzen funktioniert sowas überhaupt?

Frederic D. schrieb:
> Gebraucht sind 1.5GHz

Bis etwa 100MHz (SWV<=2), darüber geht es schnell bergab.

von Bernd (Gast)


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Hallo,

die 50 Ohm und die Eingangskapazität bilden einen Tiefpass. Die 
Grenzfrequenz dieses Tiefpasses bildet den "best case". Wie nahe du an 
diese Grenzfrequenz kommst hängt dann vom konkreten Aufbau ab, bei hohen 
Frequenzen (> 100 MHz) mehr, bei niedrigen Frequenzen weniger.

Bernd

von ul5255 (Gast)


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auch eine Moeglichkeit:
https://emcesd.com/1ghzprob.htm

von Petra (Gast)


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Frederic D. schrieb:
> Gebraucht sind 1.5GHz

Ich würde behaupten, wenn das Oszi 1,5 GHz kann, hat es den 50 Ohm 
Abschluss (schaltbar) eingebaut.
Bei 1,5 GHz braucht es schon N und gute Kabel um pegelgenau messen zu 
können.

von Manfred L. (egonotto)


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Hallo,

von welchen Oszilloskop reden wir?

Alle mir bekannten modernen Scopes haben bei 1 MOhm maximal 500 MHz 
Bandbreite.

MfG
egonotto

von Kilo S. (kilo_s)


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Die Frage ist allerdings interessant.

Das kann für mich demnächst auch noch nützlich sein.

Also ist ein T Stück mit Abschluss gar nicht schlecht und durfte dem 
Bastler genügen.

Mario H. schrieb:
> Lustigerweise ist das T-Stück sehr viel besser als der
> Durchführungsabschluss.

Danke für deine Messungen.

: Bearbeitet durch User
von Jochen F. (jamesy)


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Alle mir bekannten modernen Scopes haben bei 1 MOhm maximal 500 MHz
Bandbreite.
Stimmt nicht: Tek 784D

: Bearbeitet durch User
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