Forum: Offtopic Frage bezüglich EGS Equipment: welches und wie teuer?


von Sushi M. (sushi32)


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Guten Tag.

Ich mache gerade ne Umschulung als EGSler und möchte in EGS Equipment 
investieren. Also nicht wie jetzt(20€ Multimeter und 6€ Lötkolben), 
sondern etwas teure Geräte die noch 5-10 Jahre aktuell sein sollten. Was 
ich nicht weiß ist wie viel Geld soll anständiges Equipment kosten. Im 
Internet gibt es so viele Kaufberatungen dass ich nicht mehr weiß was 
gut ist und was nicht so.

Habe eine Liste auf Quora(https://qr.ae/pvKRka) gefunden. Da sagt man 
dass man, unter anderen, Multimeter, Oszilloskop, Labornetzteil, 
Frequenzgenerator, Lötstation, Entlötstation und Mikroskop, als EGSler 
haben sollte.
Die Obergrenze meines Budgets sollte um die 750€ pro Gerät liegen.

Was Lötstation angeht, habe ich mich für die Weller WS81 entschieden, da 
sie ähnlich ist mit den Lötstationen, die ich in der Schule habe.

Was jetzt alles anderes angeht, ich habe wirklich wenig Ahnung.
Sollte Multimeter unbedingt kalibriert sein? Wenn ja, dann welchen?
Was kostet ein vernünftiges Oszilloskop? 500€? 750€? Im Internet einer 
sagt dass das RIGOL DS1054Z für circa 420€ gut sein sollte. Allerdings 
gibt es auf Reichelt das GW-INSTEK GDS-2072E für circa 720€(der ist im 
Angebot und hat davor 1630€ gekostet), aber lohnt er sein Geld?

Was Multimeter, Labornetzteil und Frequenzgenerator angeht, habe ich 
fast null Ahnung. Bin, ja, kein Profi.

Habe ich dennoch über Mikroskope etwas schlau gemacht. Es gibt zwei die 
in Frage kommen, nähmlich das “Bresser Biorit ICD CS” für circa 360€ und 
das “Bresser Biorit ICD CS 5x-20x” für circa 440€. Jetzt weiß ich nicht 
welches passender für Fehlersuche und Löten wäre.

Übrigens, muss man ne Entlötstation unbedingt haben oder reicht nür eine 
Heißluftpistole?

Hätte mich gefreut wenn jemand mir die Fragen antworten könnte.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Ein "EGSler" ist vermutlich ein Elektroniker für Geräte und Systeme?



Sushi M. schrieb:
> Sollte Multimeter unbedingt kalibriert sein? Wenn ja, dann welchen?

Kommt drauf an, was du vor hast. Du musst deinem Multimeter zumindest 
für deine Anwendungen vertrauen können. Ein Kollege hat 2 Tage lang ein 
Problem an einem Spannungsregler gesucht, bis er den Hinweis bekommen 
hat, dass sein Multimeter eine falsche Spannung anzeigt und die 
Schaltung funktioniert.

Für private Zwecke braucht es sicherlich keine DKD-Zertifikate und 
Prüfmittelüberwachung. Man sollte seinem DMM einfach nur vertrauen 
können.

Sushi M. schrieb:
> Was kostet ein vernünftiges Oszilloskop? 500€? 750€? Im Internet einer
> sagt dass das RIGOL DS1054Z für circa 420€ gut sein sollte. Allerdings
> gibt es auf Reichelt das GW-INSTEK GDS-2072E für circa 720€(der ist im
> Angebot und hat davor 1630€ gekostet), aber lohnt er sein Geld?

Kommt drauf an, was du vorhast. Welche Bandbreite benötigst du? 
Benötigst du Signaldecoder? Das DS1054 ist zumindest ein schlechter 
Start und im unteren Preissegment gar nicht verkehrt. Nur Gigahertze 
kannste damit halt nicht messen.

Sushi M. schrieb:
> Was Multimeter, Labornetzteil und Frequenzgenerator angeht, habe ich
> fast null Ahnung. Bin, ja, kein Profi.

Ok. Ich denke, einen Frequenzgenerator braucht man nur, wenn man weiß, 
dass man einen braucht. Den hat man je nach dem, was man vor hat, eher 
selten auf Halde liegen. Kommt aber drauf an, was du machen willst.

Sushi M. schrieb:
> Was Lötstation angeht, habe ich mich für die Weller WS81 entschieden, da
> sie ähnlich ist mit den Lötstationen, die ich in der Schule habe.

Zumindest ein solider Einstieg. Gibt besseres, gibt schlechteres. Hängt 
von deiner Anwendung ab.

Sushi M. schrieb:
> Habe ich dennoch über Mikroskope etwas schlau gemacht. Es gibt zwei die
> in Frage kommen, nähmlich das “Bresser Biorit ICD CS” für circa 360€ und
> das “Bresser Biorit ICD CS 5x-20x” für circa 440€. Jetzt weiß ich nicht
> welches passender für Fehlersuche und Löten wäre.

So, wie ich das sehe, hat das zweite einen stufenlosen Zoom. Das ist 
definitv ein Vorteil, weil man dann passend zur Tätigkeit einstellen 
kann, wie stark es vergrößert.

Sushi M. schrieb:
> Übrigens, muss man ne Entlötstation unbedingt haben oder reicht nür eine
> Heißluftpistole?

Kommt drauf an, was du vor hast. Für THT-Rework bringt dir Heißluft 
allein nichts. Aber ein guter Lötkolben und eine gute Entlötpumpe 
(manuell, ohne Strom) können schon sehr viel leisten.
Dazu noch eine günstige chinesische Heißluftstation für SMD und zum 
Vorwärmen und dann geht schon einiges.

Zusammenfassung:
Es kommt wirklich stark darauf an, was du vorhast. Deine Anforderungen 
an ein Gerät bestimmen, welches Gerät für dich geeignet ist.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Du brauchst zu allererst ein Projekt und daraus wird sich ergeben welche 
Tools du benötigst!

von Asdf Q. (Gast)


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Sushi M. schrieb:

> Was jetzt alles anderes angeht, ich habe wirklich wenig Ahnung.
> Sollte Multimeter unbedingt kalibriert sein? Wenn ja, dann welchen?

Kalibriert werden kann und muss jedes Multimeter. Sonst wüsste man nicht 
wie genau es ist, bzw ob es überhaupt richtig misst. Kalibrieren muss 
für privat nicht teuer sein. Du nimmst das Multimeter einmal im Jahr mit 
in die Firma und vergleichst es mit dem 6 1/2stelligen DKD-kalibrierten.

Für den Anfang reicht irgendein Oszilloskop. Das, was Du auf ebay 
Kleinazeigen für 150 Euro kaufen kannst. Hameg, Tektronix, HP. Später, 
wenn Du weisst was Dich an der Kiste nervt und was Du an 
Zusatzfunktionen brauchst, kannst Du was teureres kaufen.

Lötstation musst Du ausprobieren. Nimm die, mit der Du gut arbeiten 
kannst. Lupe bzw Mikroskop ebenfalls. Da hat jeder andere Vorlieben.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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von Sushi M. (sushi32)


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Danke an allen für die Antworten.

Jetzt brauche ich Beratung im Bereich Labornetzteil.

Unter 150-200€ scheinen alle irgendwelche Macken zu haben(laut 
Rezensionen auf Google und Amazon)
Aufwärts habe kaum welche Rezensionen gefunden und vermute dass gute 
Netzteile 450+€ kosten.

Könnt ihr mir was beraten? Danke

von René F. (Gast)


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Sushi M. schrieb:
> Unter 150-200€ scheinen alle irgendwelche Macken zu haben(laut
> Rezensionen auf Google und Amazon)
> Aufwärts habe kaum welche Rezensionen gefunden und vermute dass gute
> Netzteile 450+€ kosten.
>
> Könnt ihr mir was beraten? Danke

Wie bei jeder Messaufgabe: Kommt drauf an was du machen möchtest. Wenn 
du hohe Ströme oder hohe Spannungen benötigst wird es schnell teuer.

Ich finde es schön, das du dich auch privat mit der Materie 
auseinandersetzen möchtest, ich kann dir allerdings auch sagen, man 
braucht häufig nicht so viel wie man denkt. Klar ein Multimeter und ein 
geregeltes Netzteil gehören schon zur Grundausstattung, aber 
insbesondere bei Messtechnik lohnt es sich erst zu investieren, wenn man 
sich klar ist, was man überhaupt braucht, sonst investiert man 
möglicherweise mehrere hundert bis tausend Euros zu viel oder investiert 
zwar eine Menge, stellt aber fest, das 10% teurere Gerät hätte man 
benötigt. Ich würde behaupten, ich habe ein ganz ansehnliches „Labor“ 
zuhause, hatte aber bisher noch nie die Notwendigkeit eines Mikroskops, 
natürlich wäre es manchmal mit einem Mikroskop einfacher gewesen. Aber 
das hätte für mich die Investition nicht gerechtfertigt.

Ob ein Multimeter kalibriert sein sollte kommt auch wieder auf den 
Anwendungsfall an, beschäftigst du dich mit Präzisionselektronik, oder 
musst im Rahmen von QM-Prozessen sicherstellen, das deine Messungen 
innerhalb einer bestimmten Toleranz liegen, bist du drauf angewiesen.
Im privaten Umfeld kann wahrscheinlich bei 99% der Bastler auf eine 
rückführbare Kalibrierung verzichtet werden. Ich habe hier mehrere 
Multimeter, teils 30 Jahre alt und abgesehen von der Werkskalibrierung 
haben die noch nie ein Kalibrierlabor von innen gesehen. Vermute ich 
unplausible Messwerte, wird mit einem anderen Gerät verglichen, wenn 
beide Geräte nur gering voneinander abweichen, ist die grundlegende 
Funktion nachgewiesen. Dies reicht für meine Anwendungsfälle. 
Üblicherweise ist Messtechnik sowieso besser als spezifiziert, die 
Hersteller geben an, ein Gerät kann innerhalb eines Jahres einem 
gewissen Drift unterliegen und sollte daher regelmäßig 
kalibriert/überwacht werden. Nähert sich ein Messgerät im Laufe der Zeit 
durch Drift einer Fehlergrenze an und könnte diese bis zum nächsten 
Kalibriertermin überschreiten, sollte nachjustiert werden. Es gibt aber 
viele Messgeräte auf dem Markt, welche auch nach Jahrzehnten keine 
Nachjustierung benötigen.

Als kleinen Tipp zum Schluss:
Nicht alles muss neu sein. Ich schätze mindestens 80% meiner Messtechnik 
habe ich gebraucht gekauft. Für das Geld was der ganze Spaß neu gekostet 
hätte, hätte man sich einen brauchbaren Mittelklasse-Wagen konfigurieren 
können. So waren es nur einige hundert Euro. Vorallem hat man so auch 
eine gewisse Flexibilität, stellt man fest, die eigenen Anforderungen 
haben sich verändert, kann man in der Regel die Geräte mit wenig bis 
keinen Wertverlust weiterverkaufen und sich etwas passenderes zulegen.

von Mani W. (e-doc)


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Sushi M. schrieb:
> Ich mache gerade ne Umschulung als EGSler und möchte in EGS Equipment
> investieren.

Sushi M. schrieb:
> Was jetzt alles anderes angeht, ich habe wirklich wenig Ahnung.

Sushi M. schrieb:
> Was Multimeter, Labornetzteil und Frequenzgenerator angeht, habe ich
> fast null Ahnung. Bin, ja, kein Profi.

Sushi M. schrieb:
> Jetzt brauche ich Beratung im Bereich Labornetzteil.

Wenn EGS bei Dir für Elektro Geräte Service steht, dann lass die
Finger davon!

Null Wissen, keine Ahnung, Troll?

von Sushi M. (sushi32)


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Danke, Rene, für deine ausführliche Antwort.

Das Netzteil brauche ich für die Elektronik und Projekte die maximal 
9-12V benötigen. Allerdings will nicht dass das Netzteil wegen 
Spannungsschwankungen meine Projekte zerstört. Deswegen ist die Rede von 
etwas teuers Gerät. Dazu benötige ich keine Schnick Schnacks aber schon 
ein Gerät das sein Job ohne Problem macht.

Was gebrauchtzeug angeht, traue ich es mir eher wenig, denn ich nicht 
weiß ob das morgen-übermorgen kaputt geht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Sushi M. schrieb:
> Danke, Rene, für deine ausführliche Antwort.
>
> Das Netzteil brauche ich für die Elektronik und Projekte die maximal
> 9-12V benötigen. Allerdings will nicht dass das Netzteil wegen
> Spannungsschwankungen meine Projekte zerstört. Deswegen ist die Rede von
> etwas teuers Gerät. Dazu benötige ich keine Schnick Schnacks aber schon
> ein Gerät das sein Job ohne Problem macht.
>
> Was gebrauchtzeug angeht, traue ich es mir eher wenig, denn ich nicht
> weiß ob das morgen-übermorgen kaputt geht.

Da ist ja das Tolle: Du erlernst diesen Beruf ja gerade und wirst 
dadurch in die Lage versetzt, ein defektes Labornetzteil wieder zum 
Laufen zu bringen...

Jörg

von Sushi M. (sushi32)


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:DDD hast vollkommen Recht. Learning by doing.

Bist zufälligerweise kein Erzieher?

von Asdf Q. (Gast)


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Sushi M. schrieb:

> Das Netzteil brauche ich für die Elektronik und Projekte die maximal
> 9-12V benötigen.

Hol Dir eins von diesen typischen 0..30 V / 0..3 A Labornetzteilen mit 
Trafo und zwei Drehknöpfen zum Einstellen von Strom und Spannung. Kein 
Schaltnetzeil, nichts digital mit Computer programmierbares. Das reicht 
für 95% der täglichen Arbeit, bis hin zum gelegentlichen Autobatterie 
nachladen. Dazu noch 1 - 2 Handynetzteile mit 5 V /  2 A, die hat man ja 
meist sowieso zu Hause.

Wenn Du irgendwann mal ein Projekt hast, was ein spezielleres Netzteil 
erfordert, dann wirst Du das schon rechtzeitig merken.

von Sushi M. (sushi32)


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Danke, @soul_eye, für die Antworten. Ein Paar Fragen noch.

1. 0V bis 30V, klar, das verstehe ich. Aber was sind das für Netzgeräte 
die vom 1V bis ... X Volt sind? Ich habe nicht verstanden warum die 
nicht vom 0V zu messen anfangen. Wofür sind die?

2. Okay, nichts programmierbar oder sowas, das war mir schon klar aber 
kein Schaltnetzteil? Sind Labornetzgeräte und Schaltnetzteile nicht 
dasselbe Ding?

3. Kann man die Handynetzteile für Elektronikprojekte gebrauchen?

von Asdf Q. (Gast)


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Sushi M. schrieb:

> 1. 0V bis 30V, klar, das verstehe ich. Aber was sind das für Netzgeräte
> die vom 1V bis ... X Volt sind? Ich habe nicht verstanden warum die
> nicht vom 0V zu messen anfangen. Wofür sind die?

Wenn man wirklich bis Null runterwill, dann muss man in der Schaltung 
mehr Aufwand treiben. Daher gehen die meisten analogen Labornetzteile 
nur bis 1 .. 3 V runter. Für die Praxis ist das egal, Spannungen 
unterhalb von 3,3 V erzeugt man ohnehin besser innerhalb der eigenen 
Schaltung. Sonst wirken sich die Spannungsabfälle in den Zuleitungen zu 
sehr aus.

> 2. Okay, nichts programmierbar oder sowas, das war mir schon klar aber
> kein Schaltnetzteil? Sind Labornetzgeräte und Schaltnetzteile nicht
> dasselbe Ding?

Linearnetzteile mit Trafo sind bewährte Technik und produzieren wenig 
Störungen. Das ist, was man bei einem Labornetzteil haben will. 
Schaltnetzteile haben einen besseren Wirkungsgrad und sich leichter, der 
Hersteller kann aber auch mehr Mist bauen. Wenn Du sowas kaufst, musst 
Du schon genauer hinschauen und bei Keysight, Lambda, Elektro Automatik 
oder Rohde & Schwarz (Hameg) auch deutlich mehr Geld ausgeben.


> 3. Kann man die Handynetzteile für Elektronikprojekte gebrauchen?

Für alles, was kompakt ist und mit 5 V läuft. Da fallen auch die meisten 
Mikrocontroller-Projekte drunter, wie z.B. Arduino oder Raspberry Pi. Wo 
man früher SPS programmiert hat nimmt man ja heute eher sowas.

von Purzel H. (hacky)


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> Kalibriert werden kann und muss jedes Multimeter. Sonst wüsste man nicht
wie genau es ist, bzw ob es überhaupt richtig misst.


Eigentlich nicht. Ich arbeite schon seit immer  unkalibriert. Ich denke 
mit 2..5% zufrieden zu sein. ob 5.00V oder 5.1V macht mir keinen 
Unterschied.

Mein Multimeter hat mittlerweile auch 5 Digits oder so, und das 
Oszilloskop bringt auch 10 bit.

von Sushi M. (sushi32)


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Soul E. schrieb:

> Linearnetzteile mit Trafo sind bewährte Technik und produzieren wenig
> Störungen. Das ist, was man bei einem Labornetzteil haben will.

Also muss man Linearenetzteile mit Trafo kaufen?
(habe eins im Visier letztens 
gehabt(https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-30-v-0-3-a-linear-gps-2303-p176013.html, 
wie sieht es aus?)

Soul E. schrieb:

> Wenn Du sowas kaufst, musst Du schon genauer hinschauen und bei Keysight,
> Lambda, Elektro Automatik oder Rohde & Schwarz (Hameg) auch deutlich mehr
> Geld ausgeben.

Habe bisschen gegoogelt. Also die sind nicht billig. Aber wenn ein gutes 
sein sollte, das seine Arbeit macht, denke mir dass 500€ wären in 
Ordnung für eins, oder? Vorschläge eventuell?

Übrigens, kennst dich mit Arduino aus?

: Bearbeitet durch User
von Jörg K. (joergk)


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Sushi M. schrieb:
> :DDD hast vollkommen Recht. Learning by doing.
>
> Bist zufälligerweise kein Erzieher?

Nee, aber Teilzeit-Ausbilder :-)

Und mit solchen Aufgaben kann man Azubis richtig motivieren.

Jörg

von Sushi M. (sushi32)


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Jörg K. schrieb:

> Nee, aber Teilzeit-Ausbilder :-)

Also richtig erkannt :D

von Purzel H. (hacky)


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Hin und wieder werden alte Gerate, Funktiongeneratoren, an Auktionen per 
kg verramscht. Dort wuerde ich dem Poster je eins empfehlen. Er kann sie 
dann bis zum Grossvater werden im Keller vor sich hin rotten lassen und 
dann auch an so einer Auktion verramschen. Oder das seinen Erben 
ueberlassen.

von Sushi M. (sushi32)


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Purzel H. schrieb:
> Hin und wieder werden alte Gerate, Funktiongeneratoren, an Auktionen per
> kg verramscht.

Also dann ein gebrauchtes kaufen?

von Uwe B. (uwebre)


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Sushi M. schrieb:

> Ich mache gerade ne Umschulung als EGSler und möchte in EGS Equipment
> investieren.

> Da sagt man
> dass man, unter anderen, Multimeter,

Ein gutes Multimeter kauft man (fast) fürs ganze Leben, es darf daher 
auch etwas kosten. Wichtig ist, neben Sicherheit, eine schnelle Anzeige, 
möglichst mit schneller automatische Bereichswahl. Und ein schneller 
"Diodenpiepser". True RMS, klar, dürfte heute Standard sein. Man bezahlt 
den Namen mit, aber hier sei FLUKE genannt. Da kann man kaum etwas 
falsch machen.

> Oszilloskop,

Sollte man haben wenn man sich ernsthaft mit Elekronik beschäftigen 
möchte. Die Einsteigergeräte bieten heute schon extrem viel. 100Mhz , 
1GSa/s sollten sein, 2 Kanäle reichen erstmal hin, 4 sind auch nicht 
viel teurer. Mathefunktionen sind nützlich. Protokollanalyzer kann man 
sich ggf. sparen. Siehe unten. Zwar bin ich mit Tektronix 
"sozialisiert", bin aber von meinem neuen Siglent begeistert.
Mit Siglent oder Rigol kann man nicht viel falsch machen und hat auch 
einen brauchbaren "Ebayfaktor" wenn es nicht mehr reichen sollte.
Batronix bietet Sonderrabatte für Schüler / Stundenten.
Zu den einzelenen Geräten dürfte es Schwarmwissen im Forum geben.

> Labornetzteil,

Analog, wurde schon gesagt. 0..30V, 3 bis 5 Ampere. Einstellbare 
Strombegrenzung. Solide "Hausmannskost" aus deutscher Fertigung ist 
Statron. Das aktuelle 2224.9 hat angenehme 10-Gang Potis und kostet 
keine 250,- Öcken.

> Frequenzgenerator,

Braucht man erstmal nicht unbedingt. Es gibt auch Oszis mit 
Funktionsgenerator drin. Damit hat man einige Möglichkeiten wie z.b. 
Bodeplot.

> Lötstation,

JBC, Weller, Ersa... Einigermaßen aktuelle Modelle.
Für SMD möchte man bald eine Heißluftstation haben. z.B. die Quick 861, 
JBC und Co. sind da sehr teuer.

> Entlötstation

Braucht man normal nicht. eine gute "Handlutsche", Entlötlitze, 
Flußmittel und Übung.

> und Mikroskop,

Auch nicht. Eine Stirnlupe (OptiVISOR 5X) tut es erstmal gut.

Für die Beschäftigung mit Digitaltechnik  sei in Logikanalysator 
empfohlen, z.B. eine Billigklon des Salae mit Sigrok, da hat man auch 
gleich etliche Protokollanalyzer.

> als EGSler haben sollte.

Gutes Handwerkzeug natürlich. Zangen, Schraubendreher, 
Schraubenschlüssel..
Spezialitäten wie eine Schublade voll verschiedener Crimpzangen..

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Sushi M. (sushi32)


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Uwe B. schrieb:

> Ein gutes Multimeter kauft man (fast) fürs ganze Leben, es darf daher
> auch etwas kosten.
> [...]Man bezahlt den Namen mit, aber hier sei FLUKE genannt.
> Da kann man kaum etwas falsch machen.

Ich habe die vom FLUKE auf Reichelt angeschaut. Insbesondere die 114, 
115, 116 und 117. Also, ich bin kein Profi, aber scheint dass sie sich 
kaum unterscheiden.
Das 115 ist gerade im Angebot für ~210€, wäre das gut genug?

>> Oszilloskop
>
> Sollte man haben wenn man sich ernsthaft mit Elekronik beschäftigen
> möchte.
> Protokollanalyzer kann man sich ggf. sparen.
> Für die Beschäftigung mit Digitaltechnik  sei in Logikanalysator
> empfohlen
> Frequenzgenerator, braucht man erstmal nicht unbedingt. Es gibt auch Oszis mit 
Funktionsgenerator drin.

Ich habe ein bisschen recherchiert und bin mir nicht sicher, aber kann 
man Oszilloskop, Frequenzgenerator, Protokollanalyzer und Logikanalyser 
in einem Gerät finden?

> Labornetzteil,
>
> Analog, wurde schon gesagt

Ist analog gleich linear?

Stabilisiert ist ein Netzgerät ohne Trafo aber das so gut wie ein 
lineares arbeitet?

> Solide "Hausmannskost" aus deutscher Fertigung ist Statron.
> Das aktuelle 2224.9 hat angenehme 10-Gang Potis und kostet
> keine 250,- Öcken.

Ist Statron gut oder ist er das günstigste von dem nötigsten?

Übrigens das 2224.9 habe ich für etwas 275-300€ gefunden. Gibt es 
alternativen zu dem?

von René F. (Gast)


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Sushi M. schrieb:
> Das 115 ist gerade im Angebot für ~210€, wäre das gut genug?

6000 Counts und +-(0,5%+2D) Genauigkeit, für das Geld bekommst du 
deutlich mehr, zum Beispiel das Brymen BM869s.

Sushi M. schrieb:
> Oszilloskop, Frequenzgenerator, Protokollanalyzer und Logikanalyser
> in einem Gerät finden?

Klar, für genügend Geld bekommt man alles, ich kann dir aber empfehlen 
einen Logic Analyzer als Einzelgerät zu kaufen, wenn du mit dem 
arbeitest, hast du meistens sowieso einen Rechner am laufen.

Sushi M. schrieb:
> Ist analog gleich linear?
>
> Stabilisiert ist ein Netzgerät ohne Trafo aber das so gut wie ein
> lineares arbeitet?

Mit analog ist die Art der Bedienung gemeint, also Drehregler mit Potis 
statt Tastern.

Stabilisiert sind alle Labornetzteile und auch die meisten der sich auf 
dem Markt befindlichen Netzteilen generell.

Sushi M. schrieb:
> Ist Statron gut oder ist er das günstigste von dem nötigsten?

Statron ist ein deutscher Hersteller, die Geräte sind robust. Innovation 
sucht man hier aber Vergebens. Technisch so auf dem Stand der 80er 
stehen geblieben.

Messtechnik ist nicht automatisch gut, nur weil sie teuer ist, 
beziehungsweise auch günstige Geräte können ebenso ihren Job gut 
erledigen.

von Sushi M. (sushi32)


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René F. schrieb:

> 6000 Counts und +-(0,5%+2D) Genauigkeit, für das Geld bekommst du
> deutlich mehr, zum Beispiel das Brymen BM869s.

Ist der gut oder sollte man mehr Geld für ein Multimeter ausgeben?

> Sushi M. schrieb:
>> Oszilloskop, Frequenzgenerator, Protokollanalyzer und Logikanalyser
>> in einem Gerät finden?
>
> Klar, für genügend Geld bekommt man alles, ich kann dir aber empfehlen
> einen Logic Analyzer als Einzelgerät zu kaufen, wenn du mit dem
> arbeitest, hast du meistens sowieso einen Rechner am laufen.

Dann Oszilloskop, Frequenzgenerator und Protokollanalyser in einem 
Gerät. Hast welche guten im Auge?

> Messtechnik ist nicht automatisch gut, nur weil sie teuer ist,
> beziehungsweise auch günstige Geräte können ebenso ihren Job gut
> erledigen.

Hast welche gute Beispiele?

von Uwe B. (uwebre)


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René F. schrieb:

> Sushi M. schrieb:
>> Ist analog gleich linear?

Ja, es werden beide Begriffe für Netzgeräte benutzt welche nicht als 
Schaltnetzeil arbeiten.

> Mit analog ist die Art der Bedienung gemeint, also Drehregler mit Potis
> statt Tastern.

Nein.

> Sushi M. schrieb:
>> Ist Statron gut oder ist er das günstigste von dem nötigsten?
>
> Statron ist ein deutscher Hersteller, die Geräte sind robust. Innovation
> sucht man hier aber Vergebens.

Innovation bei Labornetzteilen? Was soll das sein?
Wir reden hier nicht von Netzgeräten für das Prüffeld in der 
Serienfertigung oder für wissenschaftliche Testanordnungen wo z.b. 
Fernsteuerbarkeit und Speichertasten ein Thema sind.
Ein Labornetzteil muß eine schnelle, hinreichend genaue Spannungs und 
Stromregelung gewährleisten, soll eine Spannung ohne nennenswerten 
Ripple oder sonstige "Sauereien" liefern und sollte, wenn überhaupt, 
einen geregelten Lüfter haben.
Und zwei Drehknöpfe mit richtigen Potis dahinter. Kurzschlußfest und 
überlastsicher soll es sein. Und, keine große Kapazität am Ausgang. 
(Womit billige Schaltnetzteilgeräte wohl per se ausfallen)

> Technisch so auf dem Stand der 80er stehen geblieben.

Das ist auch gut so. In den 80ern wußten Entwickler wie man Soetwas ohne 
32-Bit Microkontroller bauen kann. Mit guten und spezifizierten Daten. 
Welche vor allem auch eingehalten werden.

Ich habe für die Entwicklung einer speziellen Motorsteuerung so ein 
Manson "Labor"-Schaltnetzeil (32V/15A) gekauft, das vorhandene Farnell 
mit Thyristorvorregelung ist doch etwas unpraktisch.
Das Ding ist absoluter Schrott. Bedienung unständlich, springende 
Inkrementalgeber, Display springt bei Betätigung auf Sollwert um.
Die Spannungsregelung kommt bei der PWM-gesteuerten Last durcheinander, 
die Stromanzeige zeigt dann Phantasiewerte. Nach Einschalten muß sich 
das Teil erst etliche Sekunden lang sortieren, was Mist ist weil man den 
Ausgang nicht abschalten kann.

Für die Elektronikentwicklung bin ich persönlich Fan der alten ELV 
Netzteile die der Azubi vor 35 Jahren aus Bausätzen zusammengelötet hat. 
PS7030, 30V,2A. Muten popelig an, tun aber einwandfrei ihren Dinest. 
Gibt es wohl nicht mehr.

Uwe

von René F. (Gast)


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Uwe B. schrieb:
> Ja, es werden beide Begriffe für Netzgeräte benutzt welche nicht als
> Schaltnetzeil arbeiten.

Kann schon sein, das dies einige tun, ist aber genauso falsch, 
Schaltnetzteile sind ebenfalls zum großen Teil Analogtechnik.

Uwe B. schrieb:
> wissenschaftliche Testanordnungen wo z.b.
> Fernsteuerbarkeit und Speichertasten ein Thema sind.
> Ein Labornetzteil

Gerade im Laborbetrieb sind solche Funktionen interessant.

Uwe B. schrieb:
> Innovation bei Labornetzteilen? Was soll das sein?

Jede Art der Verbesserung bei der Firma Statron, durch die immer kleiner 
werdenden Halbleiterstrukturen und größeren Taktfrequenzen sinken auch 
die Betriebsspannungen von modernen ICs, zudem wird der erlaubte 
Betriebsspannungsbereich immer enger. Alleine eine höherauflösende 
Anzeige für die Betriebsspannung oder einen weiteren Feinabgleichregler 
wären hier interessant, 10-Gang-Poti ist ja schön und gut aber wenn der 
einen Bereich von 0 bis 30V abdeckt wird es trotzdem fummelig eine 
Spannung auf 50mV genau einzustellen. Ich habe auf der Arbeit 
unteranderem ein Keysight U8002A an meinem Schreibtisch. Das Gerät hat 
auch keine programmierbaren Schnittstellen. Ist aber den Statrons in der 
Bedienung deutlich überlegen.

Ich habe ja nie gesagt, die Statrons wären schlecht und unbrauchbar, ich 
wollte nur sagen, das es auch besseres gibt.

von 888 (Gast)


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Auf meine drei GPIB-gesteuerten Rohde&Schwarz NGSM 32/10 werde ich 
garantiert nicht verzichten, und Keysight E3634A und R&S HMP4040 sind 
auch schöne Geräte. Einem Einsteiger würde ich trotzdem eher zum 
linearen 30 V / 3 A - Gerät raten. Z.B. GW Instek GPS3030D. Was besseres 
kauft man später, wenn man genau weiss was man braucht.

von Sushi M. (sushi32)


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Soul E. schrieb:
> Einem Einsteiger würde ich trotzdem eher zum
> linearen 30 V / 3 A - Gerät raten. Z.B. GW Instek GPS3030D. Was besseres
> kauft man später, wenn man genau weiss was man braucht.

Ist es gut genug für den Anfang oder kann schnell "night genug" werden?

von Uwe B. (uwebre)


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Sushi M. schrieb:

> Ist es gut genug für den Anfang oder kann schnell "night genug" werden?

Es kann schnell nicht genug werden weil es nur Spannung oder Strom 
anzeigen kann. Man möchte beides gleichzeitig im Blick haben können.

Uwe

von 888 (Gast)


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Uwe B. schrieb:

> Es kann schnell nicht genug werden weil es nur Spannung oder Strom
> anzeigen kann. Man möchte beides gleichzeitig im Blick haben können.

Richtig -- das Modell mit getrennten Displays für Strom und Spannung 
heisst GPS3030DD, nicht -D. Gibt's z.B. bei Conrad. GW Instek war jetzt 
auch nur ein Beispiel, derartige Netzteile gibt es von vielen 
Herstellern. VEB Statron aus der DDR wurde ja schon genannt. Deren 
Geräte wurden früher unter Namen wie "Voltkraft" oder "Monacor" bei uns 
verkauft.

von Sushi M. (sushi32)


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Also welches jetzt?

GPS-3030D?
GPS-3030DD?
U8001A?

Übrigens, ich zahle lieber etwas mehr als nachher das dreifache von der 
"günstigen" Variante.

von Uwe B. (uwebre)


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Soul E. schrieb:
> VEB Statron aus der DDR wurde ja schon genannt. Deren
> Geräte wurden früher unter Namen wie "Voltkraft" oder "Monacor" bei uns
> verkauft.

Wobei Monacor eine gute Qualitätskontrolle hat, die verkaufen keine 
minderwertigen Geräte. Ich habe mal eine Betriebsführung genossen und 
war durchaus beeindruckt.
Von Statron haben wir hunderte DC/DC-Wandler bei Kunden an Baumaschinen. 
Wir kaufen die nakten Platinen bei Statron und bauen die in eigene 
Gehäuse passend zu unseren Systemen. Keine Ausfälle bisher.
Die Statronplatinen sehen tatsächlich aus wie aus den 80ern, alles in 
THT-Technik. Ich vermute man ist sehr gut mit entsprechender 
Fertigungstechnik (bis hin zur Gehäusefertigung) ausgestattet, 
offensichtlich kann man so doch mit den Chinesen mithalten. Ich finde 
das gut.

Aber natürlich, viele Mütter haben schöne Töchter..

Uwe

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