Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Varta Autobatterie Zellenschluss


von Toni (Gast)


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Hi

Hab vor 2 Jahren einen neue Varta Promotive Silver 12V 225Ah Batterie 
gekauft. Sie diente in der Zeit für die Stromversorgung für einen 230V 
Inverter in einer abgelegenen Garage ohne Stromversorgung. Der Inverter 
wurde nur alle paar WOchen mal in Betrieb genommen, außer dieser Zeit 
war die Batterie vollkommen unbelastet.
Immer wenn die Spannung unter 11,5V sank, haben wir die Batterie wieder 
mit nach Hause genommen und über Nacht an einem Batterielader laden 
lassen.

Gestern hab ich den Inverter wieder in Betrieb genommen. Gibt ein paar 
Sekunden, dann schaltete er aufgrund Unterpsannung ab. ICh hab nun die 
Batterie wieder laden wollen, jedoch kommt die Ladespannung nicht mehr 
über 12V. Sobald der Lader weg ist, sinkt die Spannung der Batterie sehr 
schnell wieder unter 11V.

ICh gehe davon aus, dass die Batterie einen Zellenschluss hat. Wodurch 
kann der verursacht worden sein? Die Batterie wurde nie tief entladen, 
wurde nie überstrapaziert, wurde kaum bewegt und ist auch nicht 
besonders alt...

Kann man einen möglichen Zellenschluss reparieren?

von H. H. (Gast)


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Toni schrieb:
> Kann man einen möglichen Zellenschluss reparieren?

Nein.


Du hast den maximal möglichen Fehler begangen. Für deine Anwendung ist 
eine Starterbatterie völlig ungeeignet. Die will stets voll geladen 
sein, und mag Bewegung.

von Stefan F. (Gast)


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Toni schrieb:
> ICh gehe davon aus, dass die Batterie einen Zellenschluss hat.
> Wodurch kann der verursacht worden sein?

Das passiert manchmal spontan ohne bestimmten Grund - auch bei teuren 
Marken Batterien. Mir ist es einmal am Motorrad nach nur 6 Monaten 
passiert.

von MaWin (Gast)


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Toni schrieb:
> ICh gehe davon aus, dass die Batterie einen Zellenschluss hat. Wodurch
> kann der verursacht worden sein? Die Batterie wurde nie tief entladen

Sie war eher nie voll.

Tödlich fur eine Starterbatterie.

Kauf dir eine Traktionsbatterie/Solarakku/deep cycle.
Oder gleich LiFePo4, die halten leicht 8 mal so viele Zyklen durch.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kauf dir eine Traktionsbatterie/Solarakku/deep cycle.

Aber auch diese Bleilinge sollte man nicht wochenlang halb geladen 
stehen lassen.

Beitrag #7027229 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Toni schrieb:
> Der Inverter
> wurde nur alle paar WOchen mal in Betrieb genommen, außer dieser Zeit
> war die Batterie vollkommen unbelastet.

Ein paar Solarpanel aufs Dach, ist hier ein perfekter Anwendungsfall.

von Hans Dampf (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kauf dir eine Traktionsbatterie/Solarakku/deep cycle.

Solch einen Akku hatte ich mal für richtig Kohle, der war auch nach 2 
Jahren platt. Da wären zwei Starterakkus billiger gewesen und hätten 
länger gehalten.

> Oder gleich LiFePo4, die halten leicht 8 mal so viele Zyklen durch.

Dann solltest du auch dazu sagen, dass er die aufwändig Balancieren 
muss. Und nein, ein billiger Chinakracher mit 50mA Ausgleichsstrom 
reicht nicht.

@TO: Kannst du in der abgelegenen Garage nicht ein kleines Solarpanel 
zur Pufferung aufstellen?

Beitrag #7027249 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Marcel (Gast)


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Wie hoch ist den die Stromspannung bei einer Traktionsbatterie?

von WePe (Gast)


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Toni schrieb:
> Der Inverter
> wurde nur alle paar WOchen mal in Betrieb genommen, außer dieser Zeit
> war die Batterie vollkommen unbelastet.
> Immer wenn die Spannung unter 11,5V sank, haben wir die Batterie wieder
> mit nach Hause genommen

Neben dem, was H.H. schrieb, ist das von mir zitierte auch für 
Traktionsbatterien der sicherste Weg, sie in kurzer Zeit hinzurichten.
Ruhespannung von 11,5 Volt ist bereits tiefentladen. Bei 12 Volt ist die 
Kapazität bereits bei Null Prozent, also der Akku ist leer. Einen 
Bleiakku Teilentladen wochenlang herumstehen zu lassen führt zu einer 
starken Sulfatierung, welche nur schwer reversibel ist.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Starterbatterien wollen dann auch mal einen "Stromstoss" abgeben.

Also mal für ein bis zwei Sekunden 100Ampere
mit nem geeigneten Verbraucher ziehen
und dann eine Stunde laden.
so wie das beim Autofahren eben auch passiert.

wenn dann noch eine gewisse Bewegung realisiert werden kann,
sollte der Kasten länger leben.
In meinem Auto ist seit 2012 die selbe Batterie drin.
reiner Langstreckler.

von WePe (Gast)


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Hans Dampf schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Kauf dir eine Traktionsbatterie/Solarakku/deep cycle.
>
> Solch einen Akku hatte ich mal für richtig Kohle, der war auch nach 2
> Jahren platt. Da wären zwei Starterakkus billiger gewesen und hätten
> länger gehalten.

Falsch behandelt hält kein Bleiakku besonders lange durch, aber eine 
Starterbatterie als Speicherbatterie zu verwenden ist besonders unklug. 
Einzige Ausnahme: AGM-Batterien.

Hans Dampf schrieb:
>> Oder gleich LiFePo4, die halten leicht 8 mal so viele Zyklen durch.
>
> Dann solltest du auch dazu sagen, dass er die aufwändig Balancieren
> muss. Und nein, ein billiger Chinakracher mit 50mA Ausgleichsstrom
> reicht nicht.

Balancieren sollte man generell immer in einer Reihenschaltung von 
Zellen. Das wird auch bei 12V-Bleiakkus mittels Ausgleichsladung 
gemacht. In der Verwendung liegt der Unterschied zu den Bleiakkus darin, 
dass die LiFePo4 auch nach einem Jahr Teilentladen noch funktionieren, 
die Bleiakkus aber tiefentaden, sulfatiert und schrottreif sind.

von H. H. (Gast)


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Marcel schrieb:
> Stromspannung

Gibts hier nicht.

Wir kennen Spannung und Strom.

Und Antriebs/Solarakkus gibt es natürlich auch mit 12V Nennspannung, und 
mit vielen Ah Kapazität.

von Stefan F. (Gast)


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Marcel schrieb:
> Wie hoch ist den die Stromspannung bei einer Traktionsbatterie?

So hoch wie der Gewichtsdruck multipliziert mit dem Volumen der 
Längenkante.

von Hans Dampf (Gast)


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Heizkosten-Verteiler schrieb im Beitrag #7027249:
> Dann muß er aber einen Stromanschluss hin legen, um die Lampe zu
> betreiben, die im Inneren dann das Solarpaneel beleuchtet.

Er sprach von einer abgelegenen Garage ohne Stromversorgung. Selbst wenn 
selbige 10 Meter unter der Erde liegt, sollte man über der Erde mit 
einem Solarpanel Licht einfangen können.

WePe schrieb:
> Balancieren sollte man generell immer in einer Reihenschaltung von
> Zellen. Das wird auch bei 12V-Bleiakkus mittels Ausgleichsladung
> gemacht.

Wie wird bei einem 12V Starterakku eine Ausgleichsladung der in Reihe 
stehenden Einzelzellen durchgeführt?

von Stefan F. (Gast)


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Hans Dampf schrieb:
> Wie wird bei einem 12V Starterakku eine Ausgleichsladung der in Reihe
> stehenden Einzelzellen durchgeführt?

So lange laden, bis der Akku voll ist und dann mit geringer Stromstärke 
noch ein bisschen länger. Also das, was jedes normale Ladegerät von sich 
aus tut.

Man mit Bleiakkus eine Menge Hokuspokus mit zweifelhaftem Nutzen 
anstellen. Die einzige Empfehlung, der ich voll zustimme ist, den Akku 
möglichst wenig zu entladen und danach wieder möglichst schnell 
aufzuladen. Denn nur im vollem Zustand hast du die maximale Lebensdauer.

Dennoch bleibt es dabei, dass einzelne Akkus schlecht sind, egal welche 
Marke, egal wie teuer, und unabhängig von außergewöhnlichen Maßnahmen.

Manche Leute wenden nach einem Ausfall beim neuen Akku Hokuspokus an und 
missinterpretieren dessen längere Lebensdauer dann als Erfolg. Dabei 
hatten sie beim neuen Akku schlicht und ergreifend einfach nicht schon 
wieder Pech. Die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Akkus hintereinander 
frühzeitig ausfallen obwohl sie ordentlich aufgeladen wurden, ist sehr 
gering. Ich würde mal sagen, unter 5%.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Marcel schrieb:
>> Wie hoch ist den die Stromspannung bei einer Traktionsbatterie?
>
> So hoch wie der Gewichtsdruck multipliziert mit dem Volumen der
> Längenkante.

Pfundgallone?

von Stefan F. (Gast)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Pfundgallone?

Ja, aber royale See-Gallonen, nicht Land-Gallonen.

von stomspannungsgeber (Gast)


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Toni schrieb:
> Varta Autobatterie Zellenschluss

Scheisse!
Die arme Firma Varta wird hier leider völlig zu unrecht
durch den Kakao gezogen bzw. schlecht gemacht.

von H. H. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Pfundgallone?
>
> Ja, aber royale See-Gallonen, nicht Land-Gallonen.

Carmine Gallone?

von WePe (Gast)


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stomspannungsgeber schrieb:
> Die arme Firma Varta wird hier leider völlig zu unrecht
> durch den Kakao gezogen bzw. schlecht gemacht.

Nein, bei der falschen Behandlung quittiert jeder Akku, unabhängig des 
Herstellers oder Kaufpreises, früher oder später den Dienst. Das ist 
sogar unabhängig von der verwendeten Technologie, also ob Blei-Säure, 
NiMh, Liion, LiFePo4, ... Einige reagieren bei entsprechender Behandlung 
nur etwas spektakulärer als Andere.

von stromspannungsgeber (Gast)


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WePe schrieb:
> Nein

Dann hast du meinen Beitrag nicht verstanden.
Setzen, sex.

von Ich sag's gerne nochmal (Gast)


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Kommst Du an die einzelnen Zellen ran, oder ist das eine sog. 
"Wartungsfreie"?

Falls Du ran kommst, kannst Du mit einem sog. Aräometer (Säureheber) 
feststellen, ob sich die Dichte in den Zellen gravierend voneinander 
unterscheidet. Die mit der niedrigsten Dichte ist dann die mit dem 
Plattenschluß. Achte auf den Stand der Flüssigkeit und fülle ggf. bis zu 
den
Markierungen (gekrümmte Plastehaken) destilliertes Wasser auf.

Damit hast Du erst mal festgestellt, ob überhaupt ein Schluß vorliegt, 
oder
ob die ganze Batterie am Boden ist.

Wenn das 2. zutrifft, dann besorge Dir ein Ladegerät mit 
Refreshfunktion,

von Stefan F. (Gast)


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Ich sag's gerne nochmal schrieb:
(unpassendes)

Denn es geht hier nicht um Wasser/Kapazitäts-Verlust sondern um einen 
plötzlichen Ausfall. Da wird das Nachfüllen von ein paar Tropfen Wasser 
keine Erlösung bringen.

Ich sag's gerne nochmal schrieb:
> Damit hast Du erst mal festgestellt, ob überhaupt ein Schluß vorliegt,
> oder ob die ganze Batterie am Boden ist.

Selbst wenn das klappt und er hat nun diese entweder-oder Erkenntnis: Es 
nützt nichts. Reparieren kann er beide Fälle nicht.

von Firma Dunning & Kruger (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Denn es geht hier nicht um Wasser/Kapazitäts-Verlust sondern um einen
> plötzlichen Ausfall. Da wird das Nachfüllen von ein paar Tropfen Wasser
> keine Erlösung bringen.

Respekt.
Du hast ja regelrecht telepathische Fähigkeiten.

Ich denke, Du stehst kurz vor der Heiligsprechung...

von Stefan F. (Gast)


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Zur Erheiterung: So werden diese Batterien aufbereitet
https://www.youtube.com/watch?v=afwO_MZjRjA
https://www.youtube.com/watch?v=2ii3TzXDUtU
Bitte nicht nachmachen, das ist ein Job für echte Männer.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Kein Wunder wenn Batterien so teuer sind. Das ist ja echte Handarbeit 🤣

von MaWin (Gast)


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Schon mal fachlich geblieben und mit dem richtigen Tool probiert?
https://www.ramser-elektro.at/shop/module-sensoren-adapter-und-co/bleiakkumulator-desulfator-regenerierer-bausatz/

Könnte von mir stammen!

von Manfred (Gast)


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MaWin schrieb:
> Schon mal fachlich geblieben

... und wieder ein MaWin-Arschloch erwischt.

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> bleiakkumulator-desulfator-regenerierer-bausatz

Das Ding dient nur dazu, dummen Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen. 
Kannst du gleich neben die magnetische Bettdecke legen, und die 
Mondsteine.

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