Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?


von Rick M. (rick-nrw)


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Die "Great Resignation" ist ein Trend aus den USA, bei dem Millionen von 
Arbeitnehmern ihren Job selbst kündigen.

Hey Boss, I Quit - BYE

Nach Umfragen wollen über 40% aller US-Arbeitnehmer dieses Jahr den Job 
wechseln.

Laut Wirtschaftswoche vom 05. April 2022:

GALLUP-STUDIE
Jobwechsel? Ja gern! Die Great Resignation erreicht Deutschland
von Claudia Tödtmann
Quelle: 
https://www.wiwo.de/erfolg/management/gallup-studie-jobwechsel-ja-gern-die-great-resignation-erreicht-deutschland/28227928.html

Aus dem Artikel:

Laut Gallup sind nur 17 Prozent der Befragten emotional an ihren 
Arbeitgeber gebunden – und damit 83 Prozent empfänglich für ein Angebot 
von der Konkurrenz. So kommt es, dass sich derzeit die Firmen 
gegenseitig die Mitarbeiter abwerben und viele Firmen in ihrer Not 
Headhunter mit 30 Prozent vom Jahresgehalt der Neuen honorieren.


Wie seht Ihr die Situation?
Alles im grünen Bereich?
oder
Bei einem besseren Angebot bin ich weg?

:
von GrosserResignierer (Gast)


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Ich möchte nicht wechseln, sondern am liebsten gar nicht erst anfangen. 
Bin 23, hab quasi mein halbes Studentenleben mit Corona verbracht und 
darf mich jetzt mit den seit 10 Jahren stagnierenden Einstiegsgehältern 
bei 20% Inflation herumschlagen. Auch die Bauzinsen sind jetzt über 2%, 
und die Preise steigen trotzdem weiter, d.h. ich werde 
höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin. 
Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich? Da kann ich doch auch 
gleich in einem Wohnwagen chillen und eine 15h-Woche schieben.

von MaWin (Gast)


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Bei der aktuellen Inflation wird jeder Arbeitnehmer in einen besser 
bezahlten Job wechseln müssen, wenn er seine Rechnungen noch bezahlen 
können will, falls der Arbeitgeber nicht freiwillig einen 
Inflationsausgleich macht. Und das macht ja keiner freiwillig. Also 
klar, wechseln.

Resignation heisst eher, den Job aufgeben und in Rente gehen, oder 
zumindest von der abhängigen Beschäftigung in die Selbständigkeit. Das 
muss man sich leisten können, aber während Corona haben sich vor allem 
bei vielen Besserverdienern hohe Geldbeträge angesammelt, man konnte ja 
kaum was fur Urlaub, sinnlosen Konsum und Immobilien ausgeben.

von Dieter H. (kyblord)


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GrosserResignierer schrieb:
> Ich möchte nicht wechseln, sondern am liebsten gar nicht erst
> anfangen.
> Bin 23, hab quasi mein halbes Studentenleben mit Corona verbracht und
> darf mich jetzt mit den seit 10 Jahren stagnierenden Einstiegsgehältern
> bei 20% Inflation herumschlagen. Auch die Bauzinsen sind jetzt über 2%,
> und die Preise steigen trotzdem weiter, d.h. ich werde
> höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin.
> Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich? Da kann ich doch auch
> gleich in einem Wohnwagen chillen und eine 15h-Woche schieben.

So mach ich es schon die ganze Zeit XD

von Rick M. (rick-nrw)


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MaWin schrieb:
> Resignation heisst eher, den Job aufgeben und in Rente gehen,

Naja, der Arsch muss am Scheixxen gehalten werden!

Resignation hat viele Bedeutungen, u.a. Kündigung durch den 
Arbeitnehmer, aber auch Aufgeben.

In Rente gehen mit Mitte 50?
OK, 400k€ breit angelegt, keine Schulden, keine Frau oder Kinder die 
nach Geld schreien, 50m² 2 Zimmer, Innenstadtbereich.
1000€ staatliche Rente mit 67 Jahren.

GrosserResignierer schrieb:
> ich werde
> höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin.

Baueigentum?
Selbst genutzt oder vermietet?

von Wühlhase (Gast)


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Ich hab so ein bisschen den Eindruck daß das hierzu passt:
https://www.danisch.de/blog/2022/04/08/noch-ein-ganz-anderer-grund-fuer-die-transformation-von-selbstaendigen-zu-konzernfilialen/

Aber ja, hier ist das auch ein Thema. Es liegt aber eindeutig nicht an 
meinen Arbeitgebern, mit denen bin ich zufrieden. Eher so eine 
Gesellschaftsresignation. Wofür man sich hier noch den Arsch aufreißt, 
Steuern ohne Ende erarbeitet, der Staat es sinnlos an alle Welt 
verplempert und man selber auch zunehmen weniger davon hat.
Bildungssystem, Gesundheitssystem, Infrastruktur,...alles geht auf dem 
Zahnfleisch.

von Senf D. (senfdazugeber)


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MaWin schrieb:
> Bei der aktuellen Inflation wird jeder Arbeitnehmer in einen besser
> bezahlten Job wechseln müssen, wenn er seine Rechnungen noch bezahlen
> können will

Du übertreibst maßlos. In der Praxis wird es so sein, dass man im worst 
case seine Sparrate ein wenig verringert, mehr Impact sehe ich da nicht. 
Oder man verzichtet eben auf ein paar unnötige Konsum-/Luxusausgaben, da 
ist bei sehr vielen Leuten noch massig Einsparpotential, ohne dass die 
Lebensqualität leidet.

von E34 L. (nostalgiker)


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GrosserResignierer schrieb:
> Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich?

Na, um Wohneigentum zu besitzen, wenn du 40 bist ;)

Rick M. schrieb:
> In Rente gehen mit Mitte 50?
> OK, 400k€ breit angelegt, keine Schulden, keine Frau oder Kinder die
> nach Geld schreien, 50m² 2 Zimmer, Innenstadtbereich.
> 1000€ staatliche Rente mit 67 Jahren.

Wow, doch so viel? Was sind die 1000.- dann noch wert, wenn es so weiter 
inflationiert?

von Wühlhase (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Oder man verzichtet eben auf ein paar unnötige Konsum-/Luxusausgaben, da
> ist bei sehr vielen Leuten noch massig Einsparpotential, ohne dass die
> Lebensqualität leidet.

Das denkt so mancher Politiker sicher auch. ;)

von GrosserResignierer (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Baueigentum?
> Selbst genutzt oder vermietet?

Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit 
schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.

von Drachenlord (Gast)


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Ja, ich habe meinen Job gekündigt und werde etwas neues machen, da ich 
auf Informatik keinen Bock mehr habe.

von Senf D. (senfdazugeber)


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GrosserResignierer schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Baueigentum?
>> Selbst genutzt oder vermietet?
>
> Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit
> schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.

Klingt doch definitiv machbar. Hau rein, dann hast du schon bald das 
notwendige Eigenkapital dafür zusammen.

von GrosserResignierer (Gast)


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Senf D. schrieb:
> GrosserResignierer schrieb:
>> Rick M. schrieb:
>>> Baueigentum?
>>> Selbst genutzt oder vermietet?
>>
>> Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit
>> schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.
>
> Klingt doch definitiv machbar. Hau rein, dann hast du schon bald das
> notwendige Eigenkapital dafür zusammen.

Nein. Kosten wären hier etwa 300k€. Bis Jahresende (da fange ich gerade 
erst an) sind die Zinsen wieder bei 3%. Selbst wenn ich ordentlich 
spare, habe ich nach 5 Jahren vielleicht 50k angespart. Damit hab ich 
gerade mal die Kaufnebenkosten wieder drin. Also 300k Kredit, davon 3% 
sind 750€ Zinsen pro Monat. Dazu kommt noch die reguläre Rate von 1250€ 
wenn ich auf 20 Jahre finanzieren möchte. Also 2000€ pro Monat nur fürs 
Wohnen. Da kann ich auch gleich in eine Mietbutze nach München. Da 
verdiene ich wenigstens noch etwas besser.

von frag die Maus (Gast)


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> Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?

Nur bei den Jammerlappen, die sofort zusammenklappen, wenn sie mal etwas 
von "höherer Inflation", "höhere Preise", "Steuererhöhungen" oder 
dergleichen hören. Lustiger weise sind das auch noch gerade diejenigen, 
welche im Gegensatz zu den Geringverdienern (die von der Hand in den 
Maund leben dürfen) über genügend Einkommen verfügen, um kräftig 
Rücklagen aufbauen zu können.

Darum mein Tipp: Tauscht eure "beschissene Existenz" einfach mit denen, 
die anderswo gerade im Bombenhagel um ihr Überleben kämpfen. Dann lernt 
ihr das wahre Leben kennen und verliert eure westliche Dekadenz ganz 
schnell. Obendrein werden eure Tauschgefährten liebend gerne euer 
"schweres Schicksal" für euch übernehmen, euch also von euren Leiden (zu 
viel Steuern zahlen usw.) befreien und ihr habt endlich die Chance mal 
zu begreifen, was euer verschmähter Wohlstand bisher wirklich wert war.

Euch wohlstandsverwöhnten Bengel hat man nämlich längst so wichtige 
Tugenden wie Zufriedenheit und Dankbarkeit aberzogen. Darum einfach dort 
hingehen, wo das "Abenteuer Überleben" gerade herrscht. Da lernt ihr 
schnell wieder das Angenehme an eurem bisherigen Leben aus der 
Erinnerung abzurufen. Als Ersatz für euch nehmen wir dann die wirklich 
Gefährdeten herzlich gerne auf. Was meint ihr wie dankbar die uns dafür 
sind?!

von E34 L. (nostalgiker)


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GrosserResignierer schrieb:
> Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit
> schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.

Das klingt doch realistisch und machbar. Mal ernsthaft, in "unseren" 
Berufszweigen verdient man mehr als der Durchschnitt und außerdem ist 
Arbeit für viele nicht nur ein lästiges Übel, sondern gibt dem Leben 
Struktur und macht Spaß.

Viel Glück dir (auch wenn es gerade in jungen Jahren und zur Zeit etwas 
deprimierend wirkt, das wird auch wieder besser).

von klausi (Gast)


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von Shorty (Gast)


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frag die Maus schrieb:
> Euch wohlstandsverwöhnten Bengel hat man nämlich längst so wichtige
> Tugenden wie Zufriedenheit und Dankbarkeit aberzogen.

Ich wüsste schon gern, wofür ich dankbar sein soll!

von MaWin (Gast)


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GrosserResignierer schrieb:
> sind die Zinsen wieder bei 3%

So lange die Zinsen niedriger als die Inflation sind, macht dich jeder 
Tag in Schulden reicher.

von Rick M. (rick-nrw)


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GrosserResignierer schrieb:
> Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit
> schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.

Warum?

Glaubst Du, das Du Deinen jetzigen Job langfristig behältst, bis die 
Bude abbezahlt ist?

Great Resignation
Wie wichtig ist dir Karriere?
Wie wichtig ist der Sinn in dem was Du machst?
Wie wichtig sind Dir, Familie, Freunde, privates Umfeld?
Wie wichtig ist die Balance aus Geld und Familie?

Jobangebote:
Flexible was Arbeitszeiten und Arbeitsorte angeht - deutschlandweit - 
weltweit
Jobangebot für Verzweifelte?

von adsfsg (Gast)


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frag die Maus schrieb:
>> Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?
>
> Nur bei den Jammerlappen, die sofort zusammenklappen, wenn sie mal etwas
> von "höherer Inflation", "höhere Preise", "Steuererhöhungen" oder
> dergleichen hören.

"etwas"

Von kurzfristig verfügbar zu Jahr im vorraus bestellen.
Preiseanstiege die konstant sind oder sich sogar immer noch 
beschleunigen ohne Ende in sicht. Schau doch nur mal kurz auf Aluminium. 
Energiekosten ignorieren wir mal komplett.

von Zero Knowledge (Gast)


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frag die Maus schrieb:
> Darum mein Tipp: Tauscht eure "beschissene Existenz" einfach mit denen,
> die anderswo gerade im Bombenhagel um ihr Überleben kämpfen. Dann lernt
> ihr das wahre Leben kennen und verliert eure westliche Dekadenz ganz
> schnell.

Genau schlimmer geht immer...

von Beo B. (beobachte)


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Ich hab vor 1 monat rubel gekauft (devisen) und heute schon 80% gewinn. 
Mit etwas risiko einen zweiten Tesla verdient. Die heutige zeit ist top 
zum geldmachen.

von Kündiger (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Wie seht Ihr die Situation?
Ich sehe eine "Great Resignation" bei meinen Ex-Kollegen und mir selbst. 
Öffentlicher Dienst.

Ex-Kolleg/in 1 hat eine Vertragsverlängerung vor ein paar Wochen 
abgelehnt. Hatte genug vom Job. Sucht nun was neues und macht 
Privatprojekte fertig.

Ex-Kolleg/in 2 von mir hat schon Ende letzten Jahres das Handtuch 
geworfen und selbst was gegründet.

Ex-Kolleg/in 3 ebenfalls aktiv auf Suche.

Ich selbst hab letztes Jahr gewechselt. War einer der wenigen 
entfristeten in der Abteilung. Mit E14/4 auch viel Gehalt bekommen. Ich 
war frustriert. Keine Lust und Energie mehr. Also weg.

In der Krise hat sich gezeigt dass der öffentliche Dienst auch nicht so 
risikofrei ist wie gern angenommen. Vertragsverlängerungen brauchen 
lange, Konditionen werden schlechter, man sieht Kollegen gehen die nicht 
verlängert wurden. Gerüchte gehen um...

> Alles im grünen Bereich?
Im neuen Job: Ja. Entfristet. Privatwirtschaft. Extrem gutes Gehalt. 
Danke an meinen letzten AG, dass er mich rausgeekelt hat.

> oder
> Bei einem besseren Angebot bin ich weg?
Ich arbeite damit ich Geld bekomm. Wenn Geld pro Aufwand (Leistung, 
Fahrzeit, Homeoffice, ...) besser ist, dann wechsel ich.
Es wurde ein Vertrag geschlossen. Da stehen Kündigungsfristen, 
Arbeitszeit, Gehalt drin. Ich erwarte nicht mehr vom AG. Ich liefere 
meine Arbeit, wenn sie nett sind, bin ich nett. Wenn der AG mich stärker 
binden will: Pack das in den Vertrag, biete mir was an dafür. Können wir 
drüber reden.
Ich bin fair, aber ich lasse mich nicht veräppeln.

von Wühlhase (Gast)


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frag die Maus schrieb:
> Darum mein Tipp: Tauscht eure "beschissene Existenz" einfach mit denen,
> die anderswo gerade im Bombenhagel um ihr Überleben kämpfen. Dann lernt
> ihr das wahre Leben kennen und verliert eure westliche Dekadenz ganz
> schnell. Obendrein werden eure Tauschgefährten liebend gerne euer
> "schweres Schicksal" für euch übernehmen, euch also von euren Leiden (zu
> viel Steuern zahlen usw.) befreien und ihr habt endlich die Chance mal
> zu begreifen, was euer verschmähter Wohlstand bisher wirklich wert war.

Oh man, manche sind doch echt am Ende und merken es nichteinmal.

Ich meine...das ist jetzt dein Vergleichsmaßstab? Ein Kriegsgebiet muß 
als Vergleich herhalten, um dir einzureden wie gut es dir geht? 
Irgendwas muß doch an deinem Wertekompass arg derangiert sein.

Die Ukrainer sind sicherlich sehr dankbar dafür, das sie hier 
Unterschlupf finden, das glaube ich.
Aber gerade diese Ukrainer werden hier den größten Kulturschock ihres 
Lebens erleben und kaum fassen können, was Deutschland (von dem die ein 
oder anderen vielleicht noch eine veraltete Meinung haben) nicht mehr 
hinbekommt.

https://twitter.com/rfritsche23/status/1510619117606289417?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1510619117606289417%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.danisch.de%2Fblog%2F2022%2F04%2F03%2Fdigitalisierung-3%2F

Und die werden garantiert nicht hierbleiben, die werden sich sehr 
schnell wieder in ihre alte Heimat davonmachen und diese wieder 
aufbauen, sobald der Krieg vorbei ist. Vor solchem Blödsinn wie z.B. 
unseren Genderstudiengängen werden die sich schweigend abwenden. Und 
wenn man denen erzählt wie lange wir brauchen um einen Flughafen zu 
bauen und ähnliches...wie gesagt, dankbar werden sie sicher sein, aber 
ernst wirst du von denen nicht mehr genommen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Ich habe persönlich den Eindruck, selbst einen Job zu kündigen ist 
absolut ungewöhnlich.

Mein Unternehmen hat mich eingestellt und da muss ich bis zum Schluss, 
bis ich gekündigt werde dienen - Kadaver-Gehorsam!

Mein Eindruck - wie seht Ihr das?

von fragjanur II (Gast)


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Das Geschwätz von Resignation ist naütlich billigstes FRaming.
Das ist keine Resignation, sondern die so oft geforderte Flexibilität.

von GrosserResignierer (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Warum?
>
> Glaubst Du, das Du Deinen jetzigen Job langfristig behältst, bis die
> Bude abbezahlt ist?

Ich wohne hier in einer 400k-Einwohnerstadt. Weitere Großstädte sind in 
1h Autoreichweite. Sollte ich hier mal keinen Job mehr finden, habe ich 
(und Deutschland) wohl ganz andere Probleme.

von ich bezweifle das stark (Gast)


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E34 L. schrieb:
> GrosserResignierer schrieb:
>> Selbst genutzt. Eine kleine (50-70qm) Eigentumswohnung am Stadtrand mit
>> schöner Küche und schönem Bad war alles, das ich je wollte.
>
> Das klingt doch realistisch und machbar. Mal ernsthaft, in "unseren"
> Berufszweigen verdient man mehr als der Durchschnitt und außerdem ist
> Arbeit für viele nicht nur ein lästiges Übel, sondern gibt dem Leben
> Struktur und macht Spaß.

Ihr versteht gar nichts. Wenn die Wirtschaft zusammenbricht, dann 
bringen euch eure Ersparnisse, "sichere" Rente und eigene Häuser NICHTS! 
Denn ihr werdet nicht die Stärkeren sein.

von Senf D. (senfdazugeber)


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GrosserResignierer schrieb:
> Ich wohne hier in einer 400k-Einwohnerstadt. Weitere Großstädte sind in
> 1h Autoreichweite. Sollte ich hier mal keinen Job mehr finden, habe ich
> (und Deutschland) wohl ganz andere Probleme.

Na das ist doch prima! Also schon mal ein dickes Plus auf deiner 
Haben-Seite.

Das mit der kleinen Eigentumswohnung wird sicherlich auch noch klappen, 
du musst einfach nur etwas Geduld haben und klug dein Geld investieren.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Rick M. schrieb:
> Ich habe persönlich den Eindruck, selbst einen Job zu kündigen ist
> absolut ungewöhnlich.

Das hängt extrem vom jeweiligen Unternehmen ab. Es gibt miese Klitschen, 
wo jeder neue Mitarbeiter nach relativ kurzer Zeit merkt, dass er nur 
ausgebeutet wird, da ist es natürlich nicht ungewöhnlich, wenn viele 
Mitarbeiter von selbst gehen. Bei guten Arbeitgebern sieht das freilich 
komplett anders aus, da kündigt keiner, der bei klarem Verstand ist, 
weil er einfach zufrieden ist.

von ich bezweifle das stark (Gast)


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fragjanur II schrieb:
> Das ist keine Resignation, sondern die so oft geforderte Flexibilität.

Richtig. Die Russen sind nur eine Ausrede.

- die Nahrung ist zu billig
- der Sprit zu billig
- die Deutschen essen zu viel Fleisch
- Fliegen sollte verboten werden
- Einfamilinehäuser sollte man nicht mehr bauen
- und, und, und...

Alles steht seit Jahren auf dem Plan. Und jetzt wurden sie sogar an die 
Macht gewählt. Also nicht meckern: "jedes Volk hat die Regierung, die es 
verdient".

Und es wird so bleiben. Die Preise werden auch in Zukunft nur minimal 
sinken.  Weil das alles so gewollt ist.

Fleisch zu teuer? Dann soll die Bevölkerung halt Kuchen, ähm Brot, 
essen. Das wurde uns doch neulich von einer Politikerin mitgeteilt.

von Senf D. (senfdazugeber)


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ich bezweifle das stark schrieb:
> Fleisch zu teuer? Dann soll die Bevölkerung halt Kuchen, ähm Brot,
> essen. Das wurde uns doch neulich von einer Politikerin mitgeteilt.

Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest 
meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.

von ich bezweifle das stark (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
> meine Meinung

Keine Sorge.

"Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Zehn 
Jahre überhaupt nichts, und dann wird der Sand knapp."

Und das wird hier keine zehn Jahre dauern.

von fragjanur II (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.

Du brauchst es ja nicht zu kaufen.

Und die werden dir auch dein Tofu und deine Hafermilch so richtig 
wertvoll  machen.

von Shorty (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Laut Gallup sind nur 17 Prozent der Befragten emotional an ihren
> Arbeitgeber gebunden

Nebenbei: Die Arbeitgeber scheinen noch weniger emotional an die 
Angestellten gebunden zu sein.

Beispiele:

- Großraumbüros
- Desksharing
- Befristete Verträge
- Arbeitsplatzverlagerung in Billiglohnländer
- Überstunden mit dem Gehalt abgegolten
- Fachlkräftemangellüge
- Kein Homeoffice
- usw...

Und die Bussinesskasper wundern sich, wenn man ein besseres Angebot 
annimmt?

Ganz großes Kino!

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.

Selbst schuld, wenn man die Schuhsole aus der Aldi-Wühltheke als Maßstab 
nimmt.

Was soll denn deiner Meinung nach das einzelne Fleisch kosten?

von Senf D. (senfdazugeber)


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fragjanur II schrieb:
> Und die werden dir auch dein Tofu und deine Hafermilch so richtig
> wertvoll  machen.

Sowas nehme ich nicht zu mir. Ich bevorzuge ein gutes Steak vom 
Bio-Rind, das darf auch gerne etwas kosten.

von nichtsalsdiewahrheit (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Sowas nehme ich nicht zu mir. Ich bevorzuge ein gutes Steak vom
> Bio-Rind, das darf auch gerne etwas kosten.

Künstliche Preiserhöhungen sind die Vorstufe zu kompletten Verboten.
Rinderzucht ist pöse !

von Rick M. (rick-nrw)


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Senf D. schrieb:
> Bei guten Arbeitgebern sieht das freilich
> komplett anders aus, da kündigt keiner, der bei klarem Verstand ist,
> weil er einfach zufrieden ist.

Es gibt auch sehr gute Mitarbeiter, die kündigen, weil sie glauben, das 
ein neuer Arbeitgeber, ein neues Umfeld sie weiter bringt.

Senf D. schrieb:
> Es gibt miese Klitschen,
> wo jeder neue Mitarbeiter nach relativ kurzer Zeit merkt, dass er nur
> ausgebeutet wird, da ist es natürlich nicht ungewöhnlich, wenn viele
> Mitarbeiter von selbst gehen.

Es gibt Jobs, im Bereich Dienstleistung (Leihbuden), da bewegen sich die 
Mitarbeiter gar nicht, könnte noch schlimmer sein!

fragjanur II schrieb:
> Das Geschwätz von Resignation ist naütlich billigstes FRaming.
> Das ist keine Resignation, sondern die so oft geforderte Flexibilität.

Hä?

(Great) Resignation ist die Kündigung durch de Arbeitnehmer.
Eine zu hohe geforderte Flexibilität ist ggf. auch wichtig.


Wie flexible müsst Ihr in Eurem Job sein?
Arbeitszeiten - etwas Kernzeiten oder eher 24/7?
Mobilität - Ab und zu mal 2-3 Tage mal zum Kunden oder monatelang aus 
dem Koffer leben?
Was steht in Eurem Arbeitsvertrag?

von Wo ist der Fallschirm? (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bei der aktuellen Inflation wird jeder Arbeitnehmer in einen besser
> bezahlten Job wechseln müssen, wenn er seine Rechnungen noch bezahlen
> können will, falls der Arbeitgeber nicht freiwillig einen
> Inflationsausgleich macht. Und das macht ja keiner freiwillig. Also
> klar, wechseln.

Kommt drauf an, was die Arbeitgeberkonkurrenz im Ausland macht, 
jedenfalls in Produktivindustrie. Behandelt sie ihre ANs finanziell 
besser, werden die dort bessere Qualität abliefern, als ein von der 
Bundesregierung im Stich gelassener deutscher Alman, der nur noch Sorgen 
um seine Familie im Kopf hat. Und paar werden auswandern, falls es 
bessere Optionen gibt.
Auch im DL-Sektor wird es zu Zusammenbrüchen kommen, wenn die Leute kaum 
noch genug Geld für (gesundes) Essen haben, sich den Sprit oder den ÖPNV 
nicht mehr zur Arbeit leisten können und nach Feierabend sich in ner 
dunklen Eishöhle mit nem Teelicht erholen sollen. Wenn die Regierung und 
unsere AGs weiter so machen wie bisher, gibt das für Deutschland bald 
einen extrem harten Aufschlag, Weimarer Verhältnisse nicht 
ausgeschlossen. Unsere Euro-Nachbarstaaten schmeißen aktuell nur so mit 
Helikoptergeld um sich und Berlin lässt sein Volk dafür finanziell 
austrocknen, damit der Euro nicht allzuschnell zur Lira wird.

von ich bezweifle das stark (Gast)


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Wo ist der Fallschirm? schrieb:
> Unsere Euro-Nachbarstaaten schmeißen aktuell nur so mit
> Helikoptergeld um sich und Berlin lässt sein Volk dafür finanziell
> austrocknen,

Darum sage ich ja, dass unsere Politik die Situation ausnutzt um die 
grüne Verbotspolitik durchzusetzen.

Die Energiepreise steigen - was macht man dann? Man aktiviert die 
abgeschaltetet AKW- und Kohlekraftwerke.

Und was macht die Regierung? Sie will noch schneller mit dem Kopf gegen 
die Wand rennen (mehr erneuerbare Energie, mehr Solar, mehr 
Windturbinen, usw.). Nicht nur weiter so, sondern noch schneller mit 
weiter so!

- wir können die Energie nicht speichern (für die Nacht)
- diese Art der Energiegewinnung ist nicht stabil, sondern schwankt 
ständig.
- was sollen Solaranlagen in Deutschland bringen? Wie viele Sonnentage 
haben wir hier?
- Windanlagen? Wo soll dieser Sondermüll denn stehen? Wieviele Insekten 
/ Vögel werden diese neue Welt dann überleben?
- was mit der Industrue? Wie soll sie überleben?
- wie will dieses Land dann die Menschenmassen ruhig stellen? Es brodelt 
doch hier schon lange.

Ja, man kann sagen "ich verdiene genug, habe Ersparnisse und ein eigenes 
Haus". Aber wie willst du das alles schützen, wenn es mal kracht????

von Dieter H. (kyblord)


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Shorty schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
>> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.
>
> Selbst schuld, wenn man die Schuhsole aus der Aldi-Wühltheke als Maßstab
> nimmt.

XD Die "Aldi Schuhsole" ich brehc weg.

von Shorty (Gast)


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von Senf D. (senfdazugeber)


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ich bezweifle das stark schrieb:
> wie will dieses Land dann die Menschenmassen ruhig stellen? Es brodelt
> doch hier schon lange.

Unsinn, in Deutschland brodelt es höchstens bei einer kleinen Minderheit 
(Querdenker und Co). Die große Mehrheit ist ganz zufrieden mit ihren 
Lebensverhältnissen. Heute kam erst eine interessante repräsentative 
Umfrage heraus, für zwei Drittel der Deutschen ist die Inflation 
persönlich kein großes Problem:

"Die bei uns in vielen Bereichen steigenden Kosten und Preise stellen 
für 73 Prozent der Befragten ein großes Problem für den Wohlstand in 
Deutschland dar, gut ein Viertel (26 Prozent) sieht das nicht so.
Anders fällt die Einschätzung für die eigene Situation aus: 34 Prozent 
bereitet die steigende Inflation persönlich große Probleme, bei *65 
Prozent* ist das nach eigenen Angaben nicht der Fall.

https://amp.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-ukraine-sanktionen-gas-corona-100.html

von Chris K. (kathe)


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Rick M. schrieb:
> Mobilität - Ab und zu mal 2-3 Tage mal zum Kunden oder monatelang aus
> dem Koffer leben?
> Was steht in Eurem Arbeitsvertrag?

Nur 2 Schicht, aber alles was du erwähnst schon durhcgemacht.
Anerkennung Boni  = 0 sondern nur mehr Aufgaben .... ohne $ Erhöhung.

Shortys Links sind gut.
Schafft 50 % des Bürokratismus ab dann wirds wieder besser.
Bürokratismus = unnütze Papierverchwendung ....
Oberste Behörde ist das Finanzamt, alles darunter .....

von Shorty (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Heute kam erst eine interessante repräsentative
> Umfrage heraus,

Eine Telefonumfrage für die Aktuelle Kamera vom Haus- und 
Hofdienstleister durchgeführt.

Scho recht Chekov!

von MaWin (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.

Hmm. Schweinefleisch kostet heute ca. 9.98€/lg

https://www.aldi-sued.de/de/p.meine-metzgerei-schnitzel-vom-schwein--g.490000000000702514.html

1900: 1.62M = 11.66€

1910: 1.76M = 10.65€

https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/3334800ed9b5dcc976da0e65034c4666/mL/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf

1930: 2.33RM = 8.85€

1940: 1.70RM = 7.31€

https://www.was-war-wann.de/historische_werte/schweinefleischpreise.html

1950: 4.28 DM = 12.04€

1960: 6.48 DM = 15.40€

1970: 8.40 DM = 15.41€

1980: 11.20 DM = 12.63€

1990: 9.67 DM = 8.37€

Es ist seit 1990 also teurer geworden und war vor dem Krieg billiger.

Die Qualität ist auch deutlich gesunken, bei Vieh dass sein Leben lang 
im Stall steht und nie die Sonne sieht.

Bio-Fleisch, vergleichbar mit der Fleischqualitat von 1960, kostet heute 
allerdings 24.90€/kg

https://www.bringmeister.de/p/edeka-bio-wwf-schweineschnitzel-395174691

also deutlich teurer.

Die Behauptung, Fleisch wäre billiger als früher, ist also einfach eine 
Lüge.

von Wo ist der Fallschirm? (Gast)


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ich bezweifle das stark schrieb:

> Ja, man kann sagen "ich verdiene genug, habe Ersparnisse und ein eigenes
> Haus". Aber wie willst du das alles schützen, wenn es mal kracht????

Wobei das Schützen auch nix wirklich bringt. Denn das Problem ist ja, 
der finale Crash ist ja ein langer Prozess durch schlechte, korrupte 
Politik für Geldeliten. Nach dem Crash ist erstmal das Volk, die 
Infrastruktur und das ganze Land so ausgelaugt, kaputt und ungünstig 
aufgestellt, dass die Transformation zu wieder besseren, sicheren, 
stabileren und gerechteren Zeiten extrem mühsig ist und über Jahrzehnte 
gehen wird. Alles kein Spaziergang. Der große Unterschied zu damals ist, 
unser Planet ist viel, viel ausgelaugter und "menschenbesetzter" als 
noch nach 1945. Die beste "Absicherung" ist wohl ne Entschlummertablette 
in petto für den worst case zu haben, weil die Realität kann durch die 
vielen global lange angestauten Kippunkte in Wirtschaft, Gesellschaft 
und Umwelt in mittelbarer Zeit so schlimm wie das altkirchlich 
propagierte Höllenfeuer werden. Da ist das eigene Haus dann scheißegal.

von Maxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
>> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.
>
> Hmm. Schweinefleisch kostet heute ca. 9.98€/lg
> [...]
> 1900: 1.62M = 11.66€
Ein Arbeiter verdiente damals 65 Mark, konnte sich also 40kg 
Schweinefleisch kaufen.

> 1950: 4.28 DM = 12.04€
Verdiente 250 DM, konnte sich also 60kg kaufen.

> 1980: 11.20 DM = 12.63€
Verdiente 1600 DM, konnte sich also 140kg kaufen.

> 1990: 9.67 DM = 8.37€
Verdiente 2400 DM, konnte sich also 250kg kaufen.

> Schweinefleisch kostet heute ca. 9.98€/lg
Verdiente 2020 3200 EUR, konnte sich also 320kg kaufen (wobei der 
Schweinefleischpreis 2020 noch günstiger war).

> Die Behauptung, Fleisch wäre billiger als früher, ist also einfach eine
> Lüge.
Die Behauptung 1,62RM im Jahr 1900 waren wie heute 11,66EUR ist also 
einfach eine Lüge.

von Zero Knowledge (Gast)


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Rick M. schrieb:
>Nach Umfragen wollen über 40% aller US-Arbeitnehmer dieses Jahr den Job
>wechseln.
> Wie seht Ihr die Situation?
> Alles im grünen Bereich?
> oder
> Bei einem besseren Angebot bin ich weg?

Alles, was ich über die USA gehört bzw. gelesen habe, ist, dass dort 
eine ganz andere Unternehmenskultur herrscht als in DE.

Ein durchschnittlicher US-Amerikaner zieht auch viel häufiger um und 
wechselt somit auch öfter seinen Arbeitsplatz als ein durchschnittlicher 
Deutscher.

Es gibt zwar ebenfalls in Deutschland viele Unternehmen , die nach dem 
US-amerikanischen Prinzip bzw. international agieren und organisiert 
sind. Das betrifft aber eher eine Minderheit der deutschen Arbeitnehmer.

Aber meine Beobachtung ist, dass es bei uns zum einen schwierig ist, 
qualifiziertes und erfahrenes Personal für ein längerfristiges 
Engagement zu finden, und zum anderen gibt es bei neuen 
Stellenbesetzungen eine relativ hohe Fluktuation (d.h. die neuen 
Kandidaten bleiben meist ca. nur 1 Jahr).

von Rick M. (rick-nrw)


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Zero Knowledge schrieb:
> und zum anderen gibt es bei neuen
> Stellenbesetzungen eine relativ hohe Fluktuation (d.h. die neuen
> Kandidaten bleiben meist ca. nur 1 Jahr).

In welcher Branche?
Gibt es einen Grund für die Kündigung durch den Arbeitnehmer?

Zero Knowledge schrieb:
> Alles, was ich über die USA gehört bzw. gelesen habe, ist, dass dort
> eine ganz andere Unternehmenskultur herrscht als in DE.

Ja, eine Kündigung durch den Arbeitgeber ist da üblich.
Danke und Tschüss!

Der Trend bezieht sich aber auf vermehrte Kündigungen durch den 
ArbeitNEHMER.
Danke und Tschüss!

von Zero Knowledge (Gast)


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Rick M. schrieb:
> In welcher Branche?
> Gibt es einen Grund für die Kündigung durch den Arbeitnehmer?

IT-Branche --> Automatisierte Softwaretests

Ich kann nur über die Gründe der Kündigungen spekulieren:

Der erste ist nach einer längeren Krankheit nicht mehr gekommen.

Die anderen beiden Kollegen, die vom externen Dienstleister geschickt 
wurden, haben nach meiner Einschätzung nicht die nötige Qualifikation 
und Expertise mitgebracht, obwohl die Anforderungsprofile in diesem 
Bereich eigentlich wirklich nicht so hoch sind.

Ich glaube, der eine hat von sich aus aufgegeben. Und beim anderen weiß 
ich es nicht so genau. Er hatte uns mitgeteilt, dass er sich wohl 
beruflich verändern wollte.

Beitrag #7029196 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7029197 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_60 (Gast)


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> von Rick M. (rick-nrw)
> 08.04.2022 19:02

> Nach Umfragen wollen über 40% aller US-Arbeitnehmer dieses Jahr den Job
> wechseln.

Es sei mal dahingestellt das dies stimmt, wechseln die dann von McDonald 
zu KFC ? Oder von Kola-Fahrer zu Kisten Schlepper auf dem Fischmarkt ?

von Wühlhase (Gast)


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Maxe schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Senf D. schrieb:
>>> Fleisch ist immer noch viel zu billig in Deutschland, das ist zumindest
>>> meine Meinung, und ich bin kein Vegetarier.
>>
>> Hmm. Schweinefleisch kostet heute ca. 9.98€/lg
>> [...]
>> 1900: 1.62M = 11.66€
> Ein Arbeiter verdiente damals 65 Mark
> [...]
>> Schweinefleisch kostet heute ca. 9.98€/lg
> Verdiente 2020 3200 EUR, konnte sich also 320kg kaufen (wobei der
> Schweinefleischpreis 2020 noch günstiger war).

Der durchschnittliche Arbeiter verdiente 2020 3200 Euro?


Maxe schrieb:
> Die Behauptung 1,62RM im Jahr 1900 waren wie heute 11,66EUR ist also
> einfach eine Lüge.

Dein Versuch ist nicht besser als der, den du kritisierst. Und bevor ihr 
inflationär mit dem Begriff 'Lüge' um euch werft, schlagt den doch bitte 
nochmal nach.

von (prx) A. K. (prx)


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Wühlhase schrieb:
>> Verdiente 2020 3200 EUR, konnte sich also 320kg kaufen (wobei der
>> Schweinefleischpreis 2020 noch günstiger war).
>
> Der durchschnittliche Arbeiter verdiente 2020 3200 Euro?

Auf den Vergleich bezogen, wenn man es auf den Haushalt bezieht und wie 
einstmals verbreitet Steuereintreiber und Vermieter auch Schweinefleisch 
statt Geld annehmen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Wühlhase schrieb:
> Dein Versuch ist nicht besser als der, den du kritisierst. Und bevor ihr
> inflationär mit dem Begriff 'Lüge' um euch werft, schlagt den doch bitte
> nochmal nach.

So so... Vielleicht schlägst Du mal nach?

Laut dieser Quelle

https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/#dossierContents__outerWrapper

betrug das durchschnittliche monatliche Einkommen eines 
vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers im Jahr 2020 sogar fast 4.000,00 
Euro.

Abgesehen davon halte ich es für fragwürdig, den Lebensstandard in 
Preisen für gesundheitlich zweifelhaftes Schweinefleisch zu messen.

Damit es nicht falsch verstanden wird: Ich erinnere mich gut, wie die 
Nachkriegsgeneration - darunter meine Eltern - es genossen hat, sich 
täglich Fleisch leisten zu können. Das ward ihnen gegönnt. Ich 
persönlich mochte als Kind kein Fleisch und habe das von meiner Mutter 
im Garten selbst angebaute Gemüse bevorzugt. Und wer erinnert sich nicht 
an die vielen rauchenden, kranken und unfitten Fettklöße, welche das 
Bild der 70-er Jahre geprägt haben?

von Reinhard S. (rezz)


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GrosserResignierer schrieb:
> Ich möchte nicht wechseln, sondern am liebsten gar nicht erst anfangen.
> Bin 23, hab quasi mein halbes Studentenleben mit Corona verbracht und
> darf mich jetzt mit den seit 10 Jahren stagnierenden Einstiegsgehältern
> bei 20% Inflation herumschlagen. Auch die Bauzinsen sind jetzt über 2%,
> und die Preise steigen trotzdem weiter, d.h. ich werde
> höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin.

Kannst du schon, halt auf Kredit. Falls das überhaupt ein lohnenswertes 
Ziel ist.

> Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich? Da kann ich doch auch
> gleich in einem Wohnwagen chillen und eine 15h-Woche schieben.

Wenn du damit durchs Leben kommst, deine Ausgaben bezahle kannst und 
Spaß dabei hast: Warum nicht?

GrosserResignierer schrieb:
> Nein. Kosten wären hier etwa 300k€. Bis Jahresende (da fange ich gerade
> erst an) sind die Zinsen wieder bei 3%. Selbst wenn ich ordentlich
> spare, habe ich nach 5 Jahren vielleicht 50k angespart. Damit hab ich
> gerade mal die Kaufnebenkosten wieder drin. Also 300k Kredit, davon 3%
> sind 750€ Zinsen pro Monat.

750€ Zinsen pro Monat? Wie kommst du darauf? 3% von 300k sind bei mir 
9000€, und die dann halt über die Laufzeit.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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GrosserResignierer schrieb:
> Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich? Da kann ich doch auch
> gleich in einem Wohnwagen chillen und eine 15h-Woche schieben.

Das ist nichts Verwerfliches.

von klausi (Gast)


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Zocker_60 schrieb:
>> von Rick M. (rick-nrw)
>> 08.04.2022 19:02
>
>> Nach Umfragen wollen über 40% aller US-Arbeitnehmer dieses Jahr den Job
>> wechseln.
>
> Es sei mal dahingestellt das dies stimmt, wechseln die dann von McDonald
> zu KFC ? Oder von Kola-Fahrer zu Kisten Schlepper auf dem Fischmarkt ?

Genau, die Mehrzahl sind ein paar unqualifizierte US Arbeiter die halt 
ihren Sch*** Job in so einer Situation wie Pandemie von A nach B 
wechseln (müssen). Da vielleicht gar kein Lohn bezahlt werden kann, 
oder sie woanders mehr Lohn bekommen.
"Great Resignation:"
So what? Gabs schon vorher und wirds auch weiterhin geben.

von Zocker_60 (Gast)


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> von Rainer Z. (netzbeschmutzer)
> 09.04.2022 10:16

> Damit es nicht falsch verstanden wird: Ich erinnere mich gut, wie die
> Nachkriegsgeneration - darunter meine Eltern - es genossen hat, sich
> täglich Fleisch leisten zu können. Das ward ihnen gegönnt. Ich
> persönlich mochte als Kind kein Fleisch und habe das von meiner Mutter
> im Garten selbst angebaute Gemüse bevorzugt. Und wer erinnert sich nicht
> an die vielen rauchenden, kranken und unfitten Fettklöße, welche das
> Bild der 70-er Jahre geprägt haben?

Bei mir gab es immer Kartoffeln. Morgens, Mittags, Abends, Sonn- und 
Feiertags Kartoffeln, gekocht, gebraten, gestampft, gebrüht, bis sie aus 
den Ohren rauskamen.

Deshalb kann ich die heute nicht mehr sehen.

Ach ja, einmal im Monat ein Hähnchen und zweimal im Jahr einen Hasen !

Deshalb ziehe ich mir heute gerne einen 1 Kg Schweinebraten rein. Da 
habe ich kein schlechtes Gewissen wegen.

von (prx) A. K. (prx)


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GrosserResignierer schrieb:
> Wofür soll ich noch arbeiten, frage ich mich? Da kann ich doch auch
> gleich in einem Wohnwagen chillen und eine 15h-Woche schieben.

Vorausgesetzt du kannst mit der 15h-Woche den Wohnwagen finanzieren und 
es bleibt dann noch genug übrig, um es bei kühleren Temperaturen nicht 
zu chilly werden zu lassen. Gerade Letzteres wird in diesen Zeiten bei 
Wohnwägen ein heikles Thema.

: Bearbeitet durch User
von Maxe (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Der durchschnittliche Arbeiter verdiente 2020 3200 Euro?

MaWins Quelle sagt das. Kommt mir auch plausibel vor, ist aber 
vermutlich Brutto, also mit 1900 nicht direkt vergleichbar. Aber die 
Behauptung war ja, das Fleisch heute so teuer wie 1900 ist und das ist 
Unsinn.

> Maxe schrieb:
>> Die Behauptung 1,62RM im Jahr 1900 waren wie heute 11,66EUR ist also
>> einfach eine Lüge.
>
> Dein Versuch ist nicht besser als der, den du kritisierst.

Ich hab MaWins Versuch m.E. erfolgreich demontiert.

> Und bevor ihr
> inflationär mit dem Begriff 'Lüge' um euch werft

Das war ein rhetorisches Stilmittel von mir. Ich glaub ja, dass der 
(falsche) MaWin seinen Quatsch ernst meint.

von Knastbruder (Gast)


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Zero Knowledge schrieb:
> Alles, was ich über die USA gehört bzw. gelesen habe, ist, dass dort
> eine ganz andere Unternehmenskultur herrscht als in DE.
>
> Ein durchschnittlicher US-Amerikaner zieht auch viel häufiger um und
> wechselt somit auch öfter seinen Arbeitsplatz als ein durchschnittlicher
> Deutscher.
>
> Es gibt zwar ebenfalls in Deutschland viele Unternehmen , die nach dem
> US-amerikanischen Prinzip bzw. international agieren und organisiert
> sind. Das betrifft aber eher eine Minderheit der deutschen Arbeitnehmer.

Ist ja auch kein Wunder, da der Kapitalismus in den USA noch 
ungezügelter wirken darf. Hire & Fire ist nur ein Merkmal.

Auch hier wird es kurzweiliger:
Gilt deine Jobbeschreibung noch in fünf Jahren? Ist deine Abteilung 
umstrukturiert oder gar ausgelagert worden?

Aber kein Problem, man braucht nur das Ami-Mindset:
Selbstoptimierung, hireability, sich als ICH-AG verkaufen, Flexibilität 
etc.

Kannst Du noch nicht oder nicht mehr gut genug?

Auch kein Problem! Die Wirtschaft bietet Abhilfe:
Coaches, Master-Classes, Apps, Pillen ..

Und wofür das Ganze?
Damit Du dir mal was gönnen kannst. Wir bieten dir an:
Flachbild-TV, Smartphone, Flugreise, Klamotten, digitale Gadgets, 
Netflix, Disney+, DAZN ...

Ein stabiles berufliches und soziales Umfeld sind old school.

Ein Haus mit Garten, Kinder, Haustiere, Zeit für Freunde etc. sind doch 
von gestern. Einfach das VR-Headset aufsetzen und mit den Avataren 
interagieren - das ist cool!

Besser modern arbeiten, in der Freizeit möglichst viel konsumieren und 
vereinsamen.

The Future is You!

von Senf D. (senfdazugeber)


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Wühlhase schrieb:
> Der durchschnittliche Arbeiter verdiente 2020 3200 Euro?

Das klingt so, als würdest du die Summe zu hoch empfinden? Lächerlich.

von (prx) A. K. (prx)


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Knastbruder schrieb:
> sich als ICH-AG verkaufen

Selbständigkeit ist ein Euro-Mindset. Deren Anteil ist in den USA 
wesentlich geringer. Der Anteil Knastbrüder ist zwar wesentlich höher, 
aber zur ICH-AG eignet sich das nicht so.

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Abgesehen davon halte ich es für fragwürdig, den Lebensstandard in
> Preisen für gesundheitlich zweifelhaftes Schweinefleisch zu messen.

Hast du ein Problem damit, das es nicht halal ist?

Nebenbei kann man auch einen Blick in die Geschichte werfen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Esskultur_im_Mittelalter#Fleisch

Trotz zunehmendem Ackerbau blieb der Fleischverbrauch im Hochmittelalter 
groß[72] und lag im Spätmittelalter pro Kopf noch bei über 100 Kilogramm 
jährlich, ging jedoch in den folgenden Jahrhunderten immer weiter zurück 
und erreichte im 19. Jahrhundert den niedrigsten Wert von 
durchschnittlich 14 kg Fleisch.

Geringer Fleischkonsum geht in der Regel einher mit gesunkenem Wohlstand 
für die betroffenen Menschen.

von Rothschild (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> 750€ Zinsen pro Monat? Wie kommst du darauf? 3% von 300k sind bei mir
> 9000€, und die dann halt über die Laufzeit.

Die Zinsen zahlt man doch jedes Jahr oder nicht?

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
> Geringer Fleischkonsum geht in der Regel einher mit gesunkenem Wohlstand
> für die betroffenen Menschen.

Wobei die Effektivität der Bereitstellung für Menschen geeigneter 
pflanzlicher Nahrung auch eine gewisse Rolle spielt. Eicheln munden 
Borstenvieh weit besser als Unsereinem.

von Jabba (Gast)


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von MaWin (Gast)


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Maxe schrieb:
> Ich hab MaWins Versuch m.E. erfolgreich demontiert.

So so,

du hast lediglich die Behauptung in die Welt geworfen, dass die 
Bundesbank falsche Inflationstabellen veröffentlicht.

Dass die Einwohner von Deutschland wohlhabender geworden sind als sie es 
im Schnitt 1900 waren ist nicht so sehr verwunderlich, schliesslich 
arbeitet die ganze Gesellschaft an der Aufgabe.

Aber um zu bewerten, ob etwas teurer oder billiger geworden ist, 
betrachtet man die inflationsbereinigten Preise, nicht die Löhne.

Du musst Bauer sein, um solche Desinformation zu streuen, wie du es hier 
versuchst.

von Shorty (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> betrug das durchschnittliche monatliche Einkommen eines
> vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers im Jahr 2020 sogar fast 4.000,00
> Euro.

Und btw,oben war von Arbeiter die Rede und dann darfst du erst mal noch 
Steuern und Sozialabgaben abziehen ect...

von Shorty (Gast)


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von (prx) A. K. (prx)


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Wer nicht genug Geld hat, sich das Buch zu leisten, kann auch erst 
einmal hier reinsehen: https://de.wikipedia.org/wiki/The_Great_Reset

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
> Der Pöbel kriegt den Sozialismus und der Rest sahnt ab.

Manche sagen freilich, heute bekämen die Reichen den Sozialismus und der 
Rest söffe ab.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Shorty schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Abgesehen davon halte ich es für fragwürdig, den Lebensstandard in
>> Preisen für gesundheitlich zweifelhaftes Schweinefleisch zu messen.
>
> Hast du ein Problem damit, das es nicht halal ist?

Nein. Jedem Tierchen sein Plaisierchen.

Shorty schrieb:
> Geringer Fleischkonsum geht in der Regel einher mit gesunkenem Wohlstand
> für die betroffenen Menschen.

Eine gewisse Korrelation lässt sich nicht leugnen und das will ich auch 
gar nicht. Jedem sei es gegönnt.

Zocker_60 schrieb:
> Bei mir gab es immer Kartoffeln. Morgens, Mittags, Abends, Sonn- und
> Feiertags Kartoffeln, gekocht, gebraten, gestampft, gebrüht, bis sie aus
> den Ohren rauskamen.
>
> Deshalb kann ich die heute nicht mehr sehen.
>
> Ach ja, einmal im Monat ein Hähnchen und zweimal im Jahr einen Hasen !
>
> Deshalb ziehe ich mir heute gerne einen 1 Kg Schweinebraten rein. Da
> habe ich kein schlechtes Gewissen wegen.

So ist es vermutlich auch meinen Eltern gegangen und ich mache ihnen 
deshalb keine Vorwürfe. Und Zocker 60 widerspreche ich ebensowenig.

Nochmal: Auch wenn ein Zusammenhang zwischen Wohlstand in der 
Gesellschaft und ihrem Schweinefleischkonsum besteht oder jedenfalls in 
der Vergangenheit unstreitig bestand, mutet mir dieser Maßstab heute 
nicht mehr als zeitgemäß an. Darum ging es mir.

Ich gehöre selber nicht mehr zu den Jüngeren, habe keinen Fleischmangel 
erfahren, aber selber in meiner Kindheit sehr wenig Fleisch gegessen, 
dass sich meine Mutter um mich schon Sorgen machte. Auch weil ich sehr 
schlank war (aber nicht dürr). Kinder mussten Pausbäckchen haben. Ist 
das nicht verrückt?

von Reinhard S. (rezz)


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Rothschild schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> 750€ Zinsen pro Monat? Wie kommst du darauf? 3% von 300k sind bei mir
>> 9000€, und die dann halt über die Laufzeit.
>
> Die Zinsen zahlt man doch jedes Jahr oder nicht?

Jedes Jahr 3% von 300k nur an Zinsen bezahlen? Das wäre mit den 
750€/Monat plausibel. Wäre aber in meinen Augen schon sauteuer. 
Andererseits hab ich bisher nie einen Kredit gebraucht.

von Shorty (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Nochmal: Auch wenn ein Zusammenhang zwischen Wohlstand in der
> Gesellschaft und ihrem Schweinefleischkonsum besteht oder jedenfalls in
> der Vergangenheit unstreitig bestand, mutet mir dieser Maßstab heute
> nicht mehr als zeitgemäß an.

Warum? Weil es die Propaganda besagt?

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
> Weil es die Propaganda besagt?

Fleischlos, gar vegan, gilt heute gehobene Ernährungsweise.

von Shorty (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Shorty schrieb:
>
>> Weil es die Propaganda besagt?
>
> Fleischlos, gar vegan, gilt heute gehobene Ernährungsweise.

Und wenn man es allen erzählt, dann ist man ein besserer Mensch!

von (prx) A. K. (prx)


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Was ich oben schon andeutete: Die Verwertung mancher Nahrungsquellen ist 
mit Tier zwischendrin einfacher als direkt. Nicht jede Wiese eignet sich 
für den Anbau von menschlicher Nahrung, aber Gras wächst fast immer. 
Rindviecher lassen sich also als Bioreaktoren zur menschlichen Nutzung 
von Gras verstehen. Schweine sammelten früher Eicheln und Bucheckern in 
den Wäldern - heute ungebräuchlich, was auch zu einer anderen Struktur 
heutiger Wälder führt.

Der oben erwähnte hohe Anteil Schweinefleisch im Mittelalter ist so 
gesehen kein Zeichen von Luxusleben, sondern war ökonomisch sinnvoll. 
Allerdings nur dort, wo die Schweine in der Ernährungsweise wenig mit 
Menschen konkurrierten, weshalb Schweinefleisch in anderen Regionen 
sinnvollerweise geächtet ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
> Und wenn man es allen erzählt, dann ist man ein besserer Mensch!

Wenn du anderen Menschen eine Entscheidungsfreiheit zugestehst, wie du 
sie für dich selbst reklamierst, sieht das weniger hochnäsig aus. 
Alternativ müsstest du eingestehen, dass du selbst genauso einer 
Propaganda folgst, nur halt anderer. Oder bist du einzige wahre Freie 
Mensch?

: Bearbeitet durch User
von Shorty (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn du anderen Menschen eine Entscheidungsfreiheit zugestehst, wie du
> sie für dich selbst reklamierst, sieht das weniger hochnäsig aus.

Meinetwegen kann sich jeder von Hafergrütze ernähren, der das für 
sinnvoll hält, aber er soll bitte mit seiner Meinung auf seinem Teller 
bleiben und mir nicht predigen, was auf meinen Teller kommen soll, damit 
er als moralischer Übermensch dastehen kann.

von Shorty (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Alternativ müsstest du eingestehen, dass du selbst genauso einer
> Propaganda folgst, nur halt anderer.

Oh, wo finde ich denn diese Propaganda?

von (prx) A. K. (prx)


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Rainer Z. schrieb:
> Kinder mussten Pausbäckchen haben. Ist das nicht verrückt?

Historisch keineswegs. Dass die Erfahrungen aus Abertausenden von Jahren 
menschlicher Geschichte in die Verhaltensweisen ziemlich tief eingeprägt 
sind, sich aber nicht mit der heutigen Situation decken, ist hinreichend 
bekannt. Bis sich das in Idealen auswirkt, dauert es länger. Auch wenn 
man in der Mode ausgiebig das Ideal der kränklichen Hungergestalt 
pflegt.

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Alternativ müsstest du eingestehen, dass du selbst genauso einer
>> Propaganda folgst, nur halt anderer.
>
> Oh, wo finde ich denn diese Propaganda?

Kenne ich deinen minutiösen Tagesablauf mit allen Kontakten zum Rest der 
Welt, worin auch immer sie bestehen? Aber wenn du schon so fragen musst: 
Die findest du dort, wo du sie nicht als Solche wahrnimmst. ;-)

Ansonsten ist das mit Propaganda wie bei den Hunden. Die Hunde der 
anderen Leute kläffen, der eigene gibt Laut.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> weshalb Schweinefleisch in anderen Regionen sinnvollerweise geächtet
> ist.

Der Grund war ein anderer: potentiell tödliche Trichinellose.
Das hat nicht nur der Moslem vergessen, sondern offenkundig gibt es auch 
unter Europäern Ahnungslose.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Reinhard S. schrieb:
> Rothschild schrieb:
>> Reinhard S. schrieb:
>>> 750€ Zinsen pro Monat? Wie kommst du darauf? 3% von 300k sind bei mir
>>> 9000€, und die dann halt über die Laufzeit.
>>
>> Die Zinsen zahlt man doch jedes Jahr oder nicht?
>
> Jedes Jahr 3% von 300k nur an Zinsen bezahlen? Das wäre mit den
> 750€/Monat plausibel. Wäre aber in meinen Augen schon sauteuer.
> Andererseits hab ich bisher nie einen Kredit gebraucht.

Was denkst du denn, wieso in den letzten Jahren jede 
Bäckereifachverkäuferin und ihre Großmutter Immobilien gekauft haben, 
und wieso vorher selbst ein Kredit von nur 150k für die meisten Familien 
nicht stemmbar war?
Man bezahlt jedes Jahr den Zinssatz, allerdings nur auf den Betrag, den 
man der Bank noch schuldet. Also nach der Hälfte der Laufzeit wären es 
dann "nur" noch 3% von 150k. Bei einem Annuitätendarlehen bezahlst du 
jedes Jahr gleich viel, nur der Anteil von Zins und Tilgung ändert sich 
eben.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Shorty schrieb:
>
>> Weil es die Propaganda besagt?
>
> Fleischlos, gar vegan, gilt heute gehobene Ernährungsweise.

Kurz vor Soylent Green.

Es geht bei der Propaganda vor allem um noch billiger zu produzierendes 
industrielles Essen zu noch höheren Preisen, Nahrungsmittel kann man sie 
nicht nennen, mal geguckt aus was Milchersatzprodukte oder 
Fleischersatzprodukte bestehen ?
b/esser klärt auf.

von Wühlhase (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Laut dieser Quelle
>
> 
https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/#dossierContents__outerWrapper
>
> betrug das durchschnittliche monatliche Einkommen eines
> vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers im Jahr 2020 sogar fast 4.000,00
> Euro.

Aha...jetzt sind wir von 3.200 auf 4.000 gekommen. Eine Fehlerrate von 
20%.
Ich nehme das jetzt einfach mal als Beleg dafür, was von Statistiken so 
allgemein zu halten ist. Heutzutage ist jede Statistik leider wertlos, 
wenn man nicht nachvollzieht (oder kann) wie die Zahlen zustande kamen. 
Und zwar von grund auf.

Für Konzerne wie VW halte ich solche Gehälter für realistisch, ganz 
bestimmt. Aber die beschäftigen nur etwa 1/3 aller Angestellten.
Und wenn ich an die Zeit zurückdenke, als ich noch in der Projektleitung 
einer relativ großen Elektrofirma war, wieviel Arbeit da an 
Subunternehmen abgegeben wurde und was - anhand der Stundensätze 
abgeschätzt - die armen Schweine dort bekommen haben müssen und wieviele 
solcher Arbeitsverhältnisse wir heute haben...nö, ich bleib dabei, die 
o.g. Durchschnittsgehälter halte ich nicht für plausibel.

Es könnte natürlich auch sein daß ich unrecht habe und die Statistik 
stimmt, weil z.B. Investmentbanker oder Manager auch als Angestellte in 
die Statistik einfließen und diese den Schnitt wieder nach oben ziehen, 
aber das hat dann mit dem klassischen Arbeiter auch nichts mehr zu tun.

Aber wie auch immer, ich werde mir jetzt sicher nicht die Zeit nehmen 
und die Statistiken umkrempeln. Hier Recht zu behalten ist mir die Zeit 
einfach nicht wert.
Die Zeit investiere ich lieber, um an meinem kleinen Softwareprojekt 
weiterzuarbeiten, dessen Fertigstellung ich schon seit zwei Jahren 
ersehne.

von Wühlhase (Gast)


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Rainer Z. schrieb:
> Nochmal: Auch wenn ein Zusammenhang zwischen Wohlstand in der
> Gesellschaft und ihrem Schweinefleischkonsum besteht oder jedenfalls in
> der Vergangenheit unstreitig bestand, mutet mir dieser Maßstab heute
> nicht mehr als zeitgemäß an. Darum ging es mir.

Wobei ich dir hier allerdings zustimmen muß. Lebensmittel haben heute 
einen ganz anderen Stellenwert als damals, und die Möglichkeiten sein 
Geld zu verjubeln sind heute ebenfalls andere, vor allem sind es mehr 
geworden.

von Maxe (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dass die Einwohner von Deutschland wohlhabender geworden sind als sie es
> im Schnitt 1900 waren ist nicht so sehr verwunderlich, schliesslich
> arbeitet die ganze Gesellschaft an der Aufgabe.

> Aber um zu bewerten, ob etwas teurer oder billiger geworden ist,
> betrachtet man die inflationsbereinigten Preise, nicht die Löhne.

Bei der Frage ob Fleisch heute billiger ist oder nicht, kann man den 
Wohlstand natürlich nicht außer acht lassen. Eine Aussage "1900 war das 
Fleisch billiger, nur konnte sich kein Schwein leisten..." ist doch 
sinnlos.

> Du musst Bauer sein, um solche Desinformation zu streuen, wie du es hier
> versuchst.
Erstens habe ich nur die Zahlen deiner Quelle verwendet und zweitens,

du musst MaWin sein, um solche Desinformation zu streuen, wie du es hier
versuchst.

von Dieter H. (kyblord)


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Wühlhase schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Nochmal: Auch wenn ein Zusammenhang zwischen Wohlstand in der
>> Gesellschaft und ihrem Schweinefleischkonsum besteht oder jedenfalls in
>> der Vergangenheit unstreitig bestand, mutet mir dieser Maßstab heute
>> nicht mehr als zeitgemäß an. Darum ging es mir.
>
> Wobei ich dir hier allerdings zustimmen muß. Lebensmittel haben heute
> einen ganz anderen Stellenwert als damals, und die Möglichkeiten sein
> Geld zu verjubeln sind heute ebenfalls andere, vor allem sind es mehr
> geworden.

Lebensmittel kommen heute vorwiegend aus der Tüte... Wer koch heute 
noch? Die Frau will nichts mehr tun.

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:
> Es geht bei der Propaganda vor allem um noch billiger zu produzierendes
> industrielles Essen zu noch höheren Preisen

Es gibt mehr als eine Propaganda. Vorhin wurde das ausgeprägte 
Sendungsbewusstsein der Veganer als Beispiel für Propaganda dargestellt. 
In der Steigerungsform bezieht man das dann ausserdem aus Denns und 
Alnatura. Teuer ist das, aber billiger produziert eher nicht.

von Maxe (Gast)


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Wühlhase schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Laut dieser Quelle
> 
https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/#dossierContents__outerWrapper
>> betrug das durchschnittliche monatliche Einkommen eines
>> vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers im Jahr 2020 sogar fast 4.000,00
>> Euro.
>
> Aha...jetzt sind wir von 3.200 auf 4.000 gekommen. Eine Fehlerrate von
> 20%.
Die eine Statistik bezieht sich auf Arbeiter, die andere auf alle 
Arbeitnehmer.

von J. T. (chaoskind)


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Reinhard S. schrieb:
> Jedes Jahr 3% von 300k nur an Zinsen bezahlen? Das wäre mit den
> 750€/Monat plausibel. Wäre aber in meinen Augen schon sauteuer.
> Andererseits hab ich bisher nie einen Kredit gebraucht.

Nicht dass ich je einen Kredit genommen hätte, aber die Zinsen bei einem 
Kredit werden doch üblicherweise in x% p.a. angegeben. Ich das "p.a." 
immer als "per annum" gelesen. Das lässt dann schon darauf schließen, 
dass die Zinsen jährlich anfallen. Man könnte ja mal recherchieren, ob 
sie nur auf die Restschuld oder immer auf die Gesamtsumme zu zahlen 
sind, wenn man sich dafür interessierte.

von (prx) A. K. (prx)


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Wühlhase schrieb:
> Aha...jetzt sind wir von 3.200 auf 4.000 gekommen. Eine Fehlerrate von
> 20%.

Wenn man einfach nur Zahlen in den Ring werfen will, kann man sich die 
nach Bedarf aussuchen. Einer meint das Bruttoeinkommen des Haushalts, 
der Andere bezieht es auf die Person. Dann wäre da noch den Unterschied 
zwischen dem Median und dem arithmetischem Mittel. Und obendrein kann 
man dann noch statt dessen das Nettoeinkommen oder das verfügbare 
Einkommen betrachten. Und netterweise kommt jedes Mal etwas anderes 
dabei heraus.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Maxe schrieb:
> Die eine Statistik bezieht sich auf Arbeiter, die andere auf alle
> Arbeitnehmer.

Und dann wäre ja noch die Frage, wen der Arbeitnehmer alles 
mitfinanziert, wie hoch also das Einkommen pro (auch nicht-arbeitender) 
Person ist, als Mittelwert oder Median.

von (prx) A. K. (prx)


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Maxe schrieb:
> Die eine Statistik bezieht sich auf Arbeiter, die andere auf alle
> Arbeitnehmer.

Gibt es diese formalen Unterschied überhaupt noch? Woran macht man ihn 
fest?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Die eine Statistik bezieht sich auf Arbeiter, die andere auf alle
>> Arbeitnehmer.
>
> Gibt es diese formalen Unterschied überhaupt noch?

aber klar doch, weil arbeiter aka arbeiterklasse am Aussterben ist. Das 
hat die Linke und anderer Parteien der 'Arbeiterklasse' komplett 
verpennt:

https://www.rosalux.de/fileadmin/images/Themen/Klassen_und_Sozialstruktur/GK-Klassenanalyse_Arbeiter-Soziale_Stellung.pdf 
S3  Anteil Arbeiter auf 21% gesunken.



> Woran macht man ihn
> fest?

Zur sozialen Stellung »Arbeiter« zählt (in der amtlichen Statistik), wer 
sein Arbeitsentgelt als
»Lohn« erhält, im Gegensatz zum »Gehalt« der Angestellten.
Quick und dirty erklärt: Lohn ist quasi pro geschaffenes Werkstück, 
während Gehalt nach "Stunden Anwesentheit" gezahlt wird.

von Maxe (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Die eine Statistik bezieht sich auf Arbeiter, die andere auf alle
>> Arbeitnehmer.
>
> Gibt es diese formalen Unterschied überhaupt noch? Woran macht man ihn
> fest?

Keine Ahnung. Ist heute sicherlich schwieriger das abzutrennen. Die 
Zahlen von 1900 sind einfach schwer vergleichbar. Aber das war ja in 
meiner Darstellung sogar die konservative Annahme, da Arbeitnehmer ja 
mehr als als die 3200 EUR verdienen. Dafür wieder die Steuern... Aber 
selbst wenn man um einen Faktor 2 daneben liegt, bleibt die Aussage, 
dass man 1900 zwischen 5 und 10 mal so lange für ein Kilo Fleisch 
arbeiten musste (Wobei man da auch noch die Arbeitszeiten 
berücksichtigen müsste).  Und dabei waren schon übertriebene 9,9 EUR pro 
Kilo angenommen. Vor 2 Jahren hat man dafür im Diskounter 1,5kg 
Schweinefillet bekommen, also vom besten Stück. Und beim Metzger hat man 
für 10 EUR pro Kilo auch schon gute Stücke bekommen. Auf was sich der 
Preis von 1900 bezieht wissen wir nicht (nicht mal ob er einigermaßen 
stimmt), damals war man aber nicht so wählerisch, was die Stücke angeht. 
Heute bekommt man egal ob beim Diskounter oder vom Metzger im Grunde nur 
Fleisch aus der Massentierhaltung. Mit allen Problemen, die dazu 
gehören, Tierwohl, Medikamentenbelastung, Düngerbelastung. Dafür bekommt 
man komplett fettfreie schönste, ja makellose, Stücke, die frisch sind, 
durchweg gekühlt und hygienisch gelagert. Frei von Erregern und 
Parasiten. Schwer zu sagen, was für den Verbraucher gesünder ist.


Und ich war ja auch nicht derjenige, der in Centbeträgen gerechnet hat. 
Aber die Behauptung dass 1900 das Fleisch billiger war als heute ist 
einfach totaler Quatsch.

von Shorty (Gast)


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von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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Maxe schrieb:
> Aber die Behauptung dass 1900 das Fleisch billiger war als heute ist
> einfach totaler Quatsch.

Stimmt: 
https://www.diepresse.com/647776/wie-lange-muessen-wir-arbeiten-um?msclkid=6ec7578bb7f411ec939018392f95b5e7#

Aber vermutlich alles von DENEN gefälscht, damit die persönlich gefühlte 
Statistik zu den eigenen Voruteilen passt.

von Shorty (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Shorty schrieb:
>> (prx) A. K. schrieb:
>>> Alternativ müsstest du eingestehen, dass du selbst genauso einer
>>> Propaganda folgst, nur halt anderer.
>>
>> Oh, wo finde ich denn diese Propaganda?
>
> Kenne ich deinen minutiösen Tagesablauf mit allen Kontakten zum Rest der
> Welt, worin auch immer sie bestehen?

Puh, also da bin ich von dir weit besseres gewohnt, als derart 
substanzlose Unterstellungen.

von (prx) A. K. (prx)


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Danisch und der Sozialismus, ein Thema für sich. Es dürfte nicht leicht 
sein, eine von ihm kritisierte Lebenswelt zu finden, die er nicht als 
Sozialismus bezeichnet. One size fits all. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Shorty schrieb:
>> Kenne ich deinen minutiösen Tagesablauf mit allen Kontakten zum Rest der
>> Welt, worin auch immer sie bestehen?
>
> Puh, also da bin ich von dir weit besseres gewohnt, als derart
> substanzlose Unterstellungen.

Es sei also substanzlos, dass ich dich nicht genau kenne? ;-))

von Rosstäuscher und Autohändler (Gast)


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> Bei einem besseren Angebot bin ich weg?
Nur findet man nichts Besseres.

Wenn man im Vorstellungsgespräch hockt und sofort merkt dort will ich 
nicht arbeiten, 3h vollgelabert wird, da hat man erst mal genug von 
einem Wechsel.

von Shorty (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Aber die Behauptung dass 1900 das Fleisch billiger war als heute ist
>> einfach totaler Quatsch.
>
> Stimmt:
> 
https://www.diepresse.com/647776/wie-lange-muessen-wir-arbeiten-um?msclkid=6ec7578bb7f411ec939018392f95b5e7#
>
> Aber vermutlich alles von DENEN gefälscht, damit die persönlich gefühlte
> Statistik zu den eigenen Voruteilen passt.

Hehe, da fehlen aber interessante Punkte: Auto, Haus, Rentenversicherung 
z.B. ;)

Nebenbei: Es wird unterschlagen, von was für einem Nettostundensatz für 
diese Waren augegangen wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Lohn ist quasi pro geschaffenes Werkstück,
> während Gehalt nach "Stunden Anwesentheit" gezahlt wird.

Sind also die qualifizierten Mechaniker eines Fertigungsbetriebes 
Arbeiter, während der einfache Papierkrieger der Verwaltung des gleichen 
Betriebs angestellt ist?

Und wenn der Mechaniker keine Zahnräder fürs Getriebe herstellt, sondern 
im Auto ein Getriebe auswechselt, was ist der? Als pro Zeit bezahlter 
Dienstleister ein Angestellter, oder ist das Auto sein Werkstück?

Hat das für eine Lohn/Gehaltsstatistik irgendeine Relevanz? Oder ist das 
eine aus dem vorletzten Jahrhundert übrig gebliebene und längst sinnlos 
gewordene Tradition?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Stimmt:
> 
https://www.diepresse.com/647776/wie-lange-muessen-wir-arbeiten-um?msclkid=6ec7578bb7f411ec939018392f95b5e7#

Schön blöd: wenn man für alles in Summe immer gleich lange arbeiten 
müsste, wären wir heute deutlich armseliger dran als 1960 und noch 
schlimmer als 1900, denn die Arbeitszeit sinkt, 1900 60 Wochenstunden 
1960 48, 2012 40 Stunden.

Also wenn  man die kürzere Wochenarbeitszeit als Errungenschaft von mehr 
Wohlstand sehen will, dann müsste man Preise nicht 
inflationsausgleichend rechnen, sindern arbeitszeitangepasst heute 50% 
höher ansetzen. Selbst dann wurden wir heute, mit weniger Arbeit, nur so 
arm sein wie 1900 bzw. 1960 und alle Anstrengung, mehr Wohlstand zu 
bekommen, wären fur Arbeitnehmer vergeblich. Denn der Wunsch von Bauern 
und ähnlich Krimineller nach gleichem Erlös für die Produkte in 
Arbeitsstunden gerechnet wäre die Forderung nach "bleibt alle so arm wie 
1900".

Hmm, Journalisten, Kinoindustrie, und die Post sind also unverschämt, 
haben nicht ausreichend rationalisiert. Bauern hingegen oftmals schon.

von (prx) A. K. (prx)


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Man könnte auch Produktivität dazu sagen.

Beitrag #7029475 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Senf D. (senfdazugeber)


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Dieter H. schrieb:
> Lebensmittel kommen heute vorwiegend aus der Tüte... Wer koch heute
> noch? Die Frau will nichts mehr tun.

Weil Kochen ja auch Sache der Frauen ist... facepalm

von Senf D. (senfdazugeber)


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(prx) A. K. schrieb:
> Danisch und der Sozialismus, ein Thema für sich. Es dürfte nicht
> leicht sein, eine von ihm kritisierte Lebenswelt zu finden, die er nicht
> als Sozialismus bezeichnet. One size fits all. ;-)

Ja, Danisch schreibt meiner Meinung nach einfach nur rechtskonservativ 
verblendeten Dreck.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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MaWin schrieb:


> Resignation heisst eher, den Job aufgeben und in Rente gehen, oder
> zumindest von der abhängigen Beschäftigung in die Selbständigkeit.

Räusper, nein das heisst es nicht.
Auch engl. 'resignation' ist ein false friend dessen Wortbedeutung 
sogarnicht mit der des deutschen Wortes "Resignation" zu tun hat.

Im deutschen bedeuten Resignation "Niedergeschlagenheit", "verzweifelt" 
während es im englischn lediglich (eigener) "Rücktritt" oder "Kündigung" 
bedeutet. Also die bewusst gewollte Beendigung eines 
(Arbeits/Dienst-Verhältnisses) durch eine Vertragspartei. wenn ein 
Offizier seinen Dienst quittiert, dann steht da im englischen "(to) 
resign from his duties"

"Great Resignation" ist eher gegensätzlich zu "Great Depression" gemünzt 
aber nicht als Variante davon, eben Wechsel- aka Aufbruchstimmung statt 
Wirtschaftkrise.

https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Depression
https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Resignation

Um das verwechslungsrisiko für deutsche Sprachtrottel zu verkleinern, 
sollte man eher das synonmym "Big Reshuffle" verwenden. Also "Große 
Umbesetzung".

von Rick M. (rick-nrw)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>
>> Resignation heisst eher, den Job aufgeben und in Rente gehen, oder
>> zumindest von der abhängigen Beschäftigung in die Selbständigkeit.
>
> Räusper, nein das heisst es nicht.
> Auch engl. 'resignation' ist ein false friend dessen Wortbedeutung
> sogarnicht mit der des deutschen Wortes "Resignation" zu tun hat.

Englisch "Resignation" bedeutet Kündigung durch den Arbeitnehmer, 
richtig!
Das bedeutet aber auch zumindest in den USA man wechselt aus einem 
Beschäftigungsverhältnis in die Selbstständigkeit.

Aufgeben hat im Deutschen eine zu negative Bedeutung bzw. zu viele.
Ein Paket bei der Post aufgeben :-)


Wer seinen Job geil findet, das Gehalt OK ist, der Weg zur Arbeit kurz 
ist, seine Work-Family-Balance stimmt, der macht sich um sowas wie 
"Great Resignation" keine Gedanken, warum auch?

Nach manchen Umfragen überlegen sich angeblich 40% aller deutschen 
Arbeitnehmer dieses Jahr den Job zu kündigen/wechseln.

Ja, ich bin zu lange bei Dienstleistern beschäftigt, ich suche und würde 
wechseln.

Wie sieht Euer Jobstatus aus?

NICHT auf der Suche! Ich habe einen geilen Job! (soll es geben 5%)
Offen für Angebote, aber nicht so wirklich. (trifft wohl auf sehr viele 
zu 50%)
Habe einen Job, ich muss hier raus! (Great Resignation, 40%)
(...)

von Mark B. (markbrandis)


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Rick M. schrieb:
> Bei einem besseren Angebot bin ich weg?

Absolut und definitiv, ja.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Rick M. schrieb:

> Englisch "Resignation" bedeutet Kündigung durch den Arbeitnehmer,
> richtig!
> Das bedeutet aber auch zumindest in den USA man wechselt aus einem
> Beschäftigungsverhältnis in die Selbstständigkeit.

Naja, IMHO ist die Arbeitswelt in den USA nur bedingt mit der in .de 
vergleichbar, die Begriffe Arbeitnehmer, Selbstständiger, Kündigung 
werden dort, falls überhaupt, anders benutzt.

In den USA hat es bspw. keine lange Kündigungsfristen, da kommt der Chef 
morgens und abends ist man raus. Oder man erscheint einfach nicht im 
alten Job. Und natürlich betrachtet man den aktuellen Job oder die 
staatliche Rente nicht als die einzige Existenzgrundlage. Da heisst es 
eben "Self-made" und nicht "vom Arbeitsamt rein gedrückt".

> Wer seinen Job geil findet, das Gehalt OK ist, der Weg zur Arbeit kurz
> ist, seine Work-Family-Balance stimmt, der macht sich um sowas wie
> "Great Resignation" keine Gedanken, warum auch?
>
Doch, auch oder gerade diese machen sich Gedanken über den weiteren 
Berufsweg, weil die wissen, das jeder Job ein Ende hat. Oder die eigene 
Leistungsfähigkeit nicht unbegrenzt ist. Oder man eben keinen Bock 
darauf hat. Oder eben "shit happens".

https://en.wikipedia.org/wiki/Shit_happens
https://youtu.be/Ry3PTrsza1w?t=242

Insbesonders der Teil von Deutschland dessen Berufsleben schon mal für 
die Ewigkeit durchgeplant war, Stichwort DDR.

> Habe einen Job, ich muss hier raus! (Great Resignation, 40%)
> (...)

Nein, "Raus müßen" und "Job wechseln" ist nicht dasselbe. Vielleicht ist 
.de der Land indem 'Klammern an den aktuellen Job' stark ausgeprägt ist. 
Anderswo macht man ständig Plan B und C, weil man weiß das Veränderung 
die einzige Konstante ist. "The World is changing" das kann man immer 
positiv wie negativ sehen. Und manche wechseln eben, weil sie es können. 
Und so ihre Branchenkenntniss verbreitern. Für die Zukunft, weil man nie 
weiss wie lang die Party anhält.

von René H. (mumpel)


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Rick M. schrieb:
> Die "Great Resignation" ist ein Trend aus den USA

Die Ammis halt. Wird in Deutschland keiner mitmachen. Wer hier selber 
kündigt wird erstmal gesperrt, bekommt also keine Unterstützung. Wer 
einen guten Arbeitsplatz hat, auf dem er sich auch wohlfühlt, wird wohl 
kaum so dumm sein selber zu kündigen ohne einen besseren Arbeitsplatz in 
der Hinterhand zu haben.

von René H. (mumpel)


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Senf D. schrieb:
> ist die Inflation persönlich kein großes Problem:

Noch ist es kein (großes) Problem. Es kann aber ganz schnell ein Problem 
werden.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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René H. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Die "Great Resignation" ist ein Trend aus den USA
>
> Die Ammis halt. Wird in Deutschland keiner mitmachen. Wer hier selber
> ... bekommt also keine Unterstützung.

Mumpitz. Klar bekommt man hier Unterstützung bei Eigenkündigung. 
Krankenkasse wird gezahlt, auch Arbeitslosengeld, eben nur später. In 
Amiland mag das anders aussehen, trotzdem wechselt man da, step by step. 
Und dann wäre die Eigenverantwortlichkeit, die einen dazu bringen sollst 
selbst Rücklagen für dürre Jahre anzulegen. Rücklage macht frei ;-)


> Wer
> einen guten Arbeitsplatz hat, auf dem er sich auch wohlfühlt, wird wohl
> kaum so dumm sein selber zu kündigen ohne einen besseren Arbeitsplatz in
> der Hinterhand zu haben.

Doch schon, Arbeitsplatz ist nicht alles. Familiengründe gibt es da auch 
noch, Prioritäten verschieben sich. Alte Eltern woll versogt sein, der 
Partner hat woanders gute Aussichten. Immobilienmarkt, 
Zukunftsaussichten. Bei Vollbeschäftigung werden einem die Arbeitsplätze 
quasi hinterhergeworfen

Beitrag #7030126 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030130 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan S. (stefan_sch)


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Bei vielen Arbeitnehmern frage ich mich sowieso warum sie noch arbeiten?

Zum Beispiel die Verkäuferin. 1.400 € netto um mit 67 vielleicht knapp 
über der Grundsicherungsgrenze zu liegen und damit finanziell schlechter 
zu stehen, als jemand der nie gearbeitet hat.

Beitrag #7030139 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan S. schrieb:
> Bei vielen Arbeitnehmern frage ich mich sowieso warum sie noch arbeiten?

Anderes Selbstverständnis, andere Lebenseinstellung.

Beitrag #7030145 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030147 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030163 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030178 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030191 wurde von einem Moderator gelöscht.
von René H. (mumpel)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> eben nur später

Und genau das kann einem schon Probleme bringen. 3 Monate keine Miete 
zahlen können ist nicht gut.

Beitrag #7030213 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030234 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fpgakuechle K. (Gast)


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René H. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> eben nur später
>
> Und genau das kann einem schon Probleme bringen. 3 Monate keine Miete
> zahlen können ist nicht gut.

Deshalb haste ja  Anspruch auf Wohngeld, die Gelegentheit vorher 
Rücklagen zu bilden und bis zur Räumungsklage vergehen auch mehr als 
drei Monate. Zurück zu den Eltern ist auch ne Option.

Und zuletztz wurde der Kündigungsgrund Mietrückstand temporär für 
ungültig erklärt.
https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/schulden/mietschulden/tipps
https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/hartz-4-miete/

Beitrag #7030346 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030608 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030618 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030630 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030642 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030719 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030729 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rick M. (rick-nrw)


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René H. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Die "Great Resignation" ist ein Trend aus den USA
>
> Die Ammis halt. Wird in Deutschland keiner mitmachen. Wer hier selber
> kündigt wird erstmal gesperrt, bekommt also keine Unterstützung. Wer
> einen guten Arbeitsplatz hat, auf dem er sich auch wohlfühlt, wird wohl
> kaum so dumm sein selber zu kündigen ohne einen besseren Arbeitsplatz in
> der Hinterhand zu haben.

Endlich mal ein Beitrag zum Thema!


Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, sowas soll es ja geben, 
Super, der arbeitet weiter so!

Der Rest:

Viele finden Ihren Arbeitsplatz zum kotzen!
Scheixx Bezahlung
Unterirdische Chefs
Idiotische Kollegen
Mimimmi

Jammern laut - bewegen aber nicht Ihren inzwischen viel zu fetten Arsxx 
um das zu ändern, Bewerbungen zu schreiben, sich beruflich zu verändern.

Wer einen neuen Arbeitsplatz gefunden hat und seinen alten schwachsinns 
Job kündigt, scheixxt aufs Amt!

Rücklagen bilden und den Stinkefinger zeigen!
Kannst Du nicht?
Arme Sau!

Beitrag #7030789 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030837 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7030844 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Anbei noch ein Beispiel zur Great Resignation:

https://www.todostuslibros.com/libros/ich-hacke-technik_978-3-7534-2279-4
Ich hacke Technik - Ein Lei[t|d]faden durch die [hochsichere] Technik 
des 21. Jahrhunderts, Faithful, Stacey
"Ich bin das, was man als Hacker bezeichnet. Knapp 50 Jahre alt und 
suche in der letzten Hälfte meines Arbeitslebens nochmal einen so 
richtig coolen Job. Aber leider reißen sich die..."

Das ist auch jemand, der gerne wechseln würde und was anderes machen 
will.


Stefan S. schrieb im Beitrag #7030719:
> globale Überbevölkerung,

Da bist Du beim Kernproblem. Die anderen Hypes sind Ersatzproblemchen, 
die vom eigentlichen ablenken.

Stefan S. schrieb im Beitrag #7030719:
> dekadenten Bevölkerung,

Genau deshalb wird das verdrängt. Wollen alle Akademiker werden statt 
handwerklich tätig zu werden und aufzuräumen.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Dieter D. schrieb:

> Stefan S. schrieb im Beitrag #7030719:
>> dekadenten Bevölkerung,
>
> Genau deshalb wird das verdrängt. Wollen alle Akademiker werden statt
> handwerklich tätig zu werden und aufzuräumen.

Naja ohne Akademiker würden wir heute noch unsere 'Computer' 
ausschließlich aus Holz bauen und zur Verbreitung unserer tollen Thesen 
Pergamentbögen an Türen nageln statt bequem ins Forum zu husten aehm zu 
posten.

http://www.geektours.de/2019/04/29/vcfe-20-0-in-muenchen/

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Fpgakuechle K. schrieb:
> Naja ohne Akademiker würden wir heute noch unsere 'Computer'
> ausschließlich aus Holz bauen

Beitrag #7030950 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Dieter D. schrieb:
> Genau deshalb wird das verdrängt. Wollen alle Akademiker werden statt
> handwerklich tätig zu werden und aufzuräumen.

Das stimmt doch gar nicht. Ich kenne Menschen, die lieber Handwerker 
sein wollen und es auch sind. Aber was ist der Dank?

* weniger Geld
* schlechtere Arbeitsbedingungen (kalt, nass, Staub, über Kopf arbeiten)
* größere Risiken (gesundheitlich und finanziell)
* mit 55 Jahren berufsbedingte Arbeitsunfähigkeit, aber keine Ansprüche 
auf gesetzliche Leistungen, denn die gesetzliche EM-Rentenversicherung 
hat eine abstrakte Verweisungsklausel (Dachdecker könnte ja theoretisch 
noch Bundeskanzler werden, da sind Gelenkprobleme nicht hinderlich)
* private BU unbezahlbar

Zahlt doch den Handwerkern einfach mal 85k€/Jahr. Ihr könnt euch vor 
Bewerbungen gar nicht mehr retten. Mit den heutigen Techniken und 
Werkzeugen ist die Produktivität so hoch, dass dieser Lohn angemessen 
wäre, aber leider bleibt dieses Gehalt eben ein Privileg der 
Schlipsträger.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Rick M. schrieb:
> Viele finden Ihren Arbeitsplatz zum kotzen!
> Scheixx Bezahlung
> Unterirdische Chefs
> Idiotische Kollegen
> Mimimmi

Das stimmt, ist aber zu allgemein.

Sammeln wir doch einmal die Gründe für eine arbeitnehmerseitige 
Kündigung:

1) Preise steigen schneller als Löhne, aber die Löhne steigen, wie hier 
im Forum schon mehrfach behauptet, nur wesentlich, wenn man wechselt.

2) Berufsbezogene Impfpflicht im Gesundheitswesen: Jeden Tag jammert 
irgendein Patient, dieses oder jenes Wehwehchen sei 2 Wochen nach der 
Impfung aufgetreten. Ja, es gibt seltene Impfnebenwirkungen oder gar 
Impfschäden. Diese sind sehr selten. Es sieht aber nach sehr vielen 
"Impfopfern" (auch wenn 99% nicht aufgrund der Impfung krank geworden 
sind) aus, weil ja niemand zum Arzt geht und sagt: "Ich habe die Impfung 
gut vertragen." -> Das ist doch klar, dass die Pflegekräfte Panik 
schieben und lieber kündigen, als sich impfen zu lassen.

3) Ziel- und Rechtsunsicherheit: "Wir brauchen Windkraft, weil 
erneuerbare Energien das Klima schützen." - "Oh, eine Gelbbauchunke 
brütet in 400 km Abstand. Na da können wir hier keine Windmühle bauen, 
denn die Gelbbauchunke könnte sich ja vom Infraschall gestört fühlen. 
Nein, da müssen wir wohl doch wieder zurück zur Braunkohle und ein paar 
Naturschutzgebiete wegbaggern."

Beitrag #7031188 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Falk B. (falk)


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Fpgakuechle K. schrieb:
>>> dekadenten Bevölkerung,
>>
>> Genau deshalb wird das verdrängt. Wollen alle Akademiker werden statt
>> handwerklich tätig zu werden und aufzuräumen.
>
> Naja ohne Akademiker würden wir heute noch unsere 'Computer'
> ausschließlich aus Holz bauen und zur Verbreitung unserer tollen Thesen
> Pergamentbögen an Türen nageln statt bequem ins Forum zu husten aehm zu
> posten.

Richtig, aber die Menge macht's. Es gibt nicht erst seit gestern eine 
Akademikerschwemme, welch nicht nur mit einem Überangebot, sondern auch 
mit einem großen Qualitätsverlust einher geht. Schau dir die Amis an, wo 
Millionen von Studenten mit schwachsinnigen Abschlüssen richtig fett 
abgezockt wurden und WERDEN!

Beitrag #7031331 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7031843 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7031862 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7031892 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rick M. (rick-nrw)


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Stefan H. schrieb:
> Sammeln wir doch einmal die Gründe für eine arbeitnehmerseitige
> Kündigung:

Sinnvolle Tätigkeit (sehr individuell)
Wertschätzung (mehr als nur das Gehalt pünktlich und ordnungsgemäß 
zahlen)
Das Work-Family-Balance passt nicht
Eine Mischung aus den 3 Punkten und dem Gehalt

NUR wegen dem Gehalt kündigen wohl nur wenige.

Beitrag #7032026 wurde von einem Moderator gelöscht.
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von Rick M. (rick-nrw)


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9 x wurde Beitrag #xxxxxx wurde von einem Moderator gelöscht.

Was läuft hier falsch?

Thema ist: Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?

Also die Kündigung durch den Arbeitnehmer / Eurer Kollegen.

Meine Erwartungen lagen zwischen - NÖ, es kündigen immer wieder welche, 
aber das ist normal bis hin zu - Ja, die Leute hauen immer mehr ab, 
weil...

Zu viel Erwartungen...

von Peter R. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> 9 x wurde Beitrag #xxxxxx wurde von einem Moderator gelöscht.
>
> Was läuft hier falsch?
>
> Thema ist: Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?
>
> Also die Kündigung durch den Arbeitnehmer / Eurer Kollegen.
>
> Meine Erwartungen lagen zwischen - NÖ, es kündigen immer wieder welche,
> aber das ist normal bis hin zu - Ja, die Leute hauen immer mehr ab,
> weil...
>
> Zu viel Erwartungen...

Ich glaube, wenn ich die hierzu bereits gekommenen Antworten mal 
zusammenfassen darf, ist es wohl hier in Deutschland nicht so ein großes 
Thema.

Aber vielleicht könnte sich das Bild auch ändern, wenn noch andere 
Antworten kommen würden.

von Rick M. (rick-nrw)


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Peter R. schrieb:
> Ich glaube, wenn ich die hierzu bereits gekommenen Antworten mal
> zusammenfassen darf, ist es wohl hier in Deutschland nicht so ein großes
> Thema.

Sehe ich im Moment auch so, auch wenn sich das ändern könnte.
Die Generation Z, laut Wiki 1997 bis 2012 zur Welt gekommen.
Der Nachwuchs, frühzeitiges Abitur, Bachelor, der (Leih-) Arbeitsmarkt 
ruft!

Firmen suchen immer spezialisierte Mitarbeiter, lagern das Recruiting 
aber immer weiter an Externe aus.
Interne Ausbildung und Weiterbildung wird auf das Notwenigste reduziert.

Die Generation 50+, dazu gehöre ich, haben oftmals einen Plan B.
Weniger arbeiten, Karrierepläne sind eher auf Halten als auf 
Entwicklung, Rente ab 60 Jahre wäre möglich, noch 5 Jahre!

Nachwuchsplanung findet in vielen Unternehmen/Konzernen erst (gar) nicht 
statt.
Herr Meier, 30 Jahre Erfahrung, ist mit seinem Review noch nicht fertig.
Herr Meier ist doch seit 3 Monaten in Rente!
OK, Wer macht jetzt seinen Job?
Keiner!
Achso - Herr Schmidt, Frischling, 2 Monate im Betrieb, machen Sie das 
eben mal nebenbei und schicken Sie mir das bis heute Abend zu.

Seht Ihr das anders?

von Peter R. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Sehe ich im Moment auch so, auch wenn sich das ändern könnte.
> Die Generation Z, laut Wiki 1997 bis 2012 zur Welt gekommen.
> Der Nachwuchs, frühzeitiges Abitur, Bachelor, der (Leih-) Arbeitsmarkt
> ruft!
>

Ja stimmt. Hängt wohl mit unserer Bildungspolitik zusammen.

Muss ja nicht unbedingt nachteilig für Generation Z sein, weil man sich 
die Kompetenzen auch dann später im Berufsleben durch Weiterbildungen, 
Learning By Doing und/oder lebenslanges Lernen aneignen kann.

> Firmen suchen immer spezialisierte Mitarbeiter, lagern das Recruiting
> aber immer weiter an Externe aus.
> Interne Ausbildung und Weiterbildung wird auf das Notwenigste reduziert.
>

Ja, sehe ich auch so.

> Die Generation 50+, dazu gehöre ich, haben oftmals einen Plan B.
> Weniger arbeiten, Karrierepläne sind eher auf Halten als auf
> Entwicklung, Rente ab 60 Jahre wäre möglich, noch 5 Jahre!
>

Sehr gut!

> Nachwuchsplanung findet in vielen Unternehmen/Konzernen erst (gar) nicht
> statt.
> Herr Meier, 30 Jahre Erfahrung, ist mit seinem Review noch nicht fertig.
> Herr Meier ist doch seit 3 Monaten in Rente!
> OK, Wer macht jetzt seinen Job?
> Keiner!
> Achso - Herr Schmidt, Frischling, 2 Monate im Betrieb, machen Sie das
> eben mal nebenbei und schicken Sie mir das bis heute Abend zu.
>
> Seht Ihr das anders?

Ist sicherlich ein Extrembeispiel von dir. Aber so oder so ähnlich wird 
es wohl laufen.

Ich bin da eher Optimist und denke, dass diese jüngere Generation auch 
einen guten Weg gehen wird, selbst wenn sie es schwerer als die älteren 
Jahrgänge haben wird.

von Rick M. (rick-nrw)


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Peter R. schrieb:
> Ist sicherlich ein Extrembeispiel von dir. Aber so oder so ähnlich wird
> es wohl laufen.

OK, vielleicht etwas übertrieben, aber so ähnlich läuft es ab.


Peter R. schrieb:
> Ich bin da eher Optimist und denke, dass diese jüngere Generation auch
> einen guten Weg gehen wird, selbst wenn sie es schwerer als die älteren
> Jahrgänge haben wird.

Optimismus ist immer gut!

Peter R. schrieb:
> Ja stimmt. Hängt wohl mit unserer Bildungspolitik zusammen.
>
> Muss ja nicht unbedingt nachteilig für Generation Z sein, weil man sich
> die Kompetenzen auch dann später im Berufsleben durch Weiterbildungen,
> Learning By Doing und/oder lebenslanges Lernen aneignen kann.

Bildungspolitik, da bin ich zu weit draußen.
Abi verkürzen halte ich für Schwachsinn, weil ich nicht in der Schule 
etwas lerne, sondern selbst, in dem ich herausfinde, was ich kann und 
mag.

Learning by Doing und/oder lebenslanges Lernen mache ich auch heute 
noch.
Basierend auf einer jahrzehntelanger Erfahrung in den 
unterschiedlichsten Gebieten bei diversen Unternehmen/Konzernen 
bundesweit.

Wer nicht seinen Master mit Auszeichnung besteht und genug Arxxx in der 
Hose hat sich selbst zu präsentieren fällt in die Leihbudenfalle.

Heißt oftmals Scheixx, bei einer bescheidenen Bezahlung, bundesweit 
verfügbar.
Leben: Freunde treffen, Familie planen,...  nicht möglich!

Was tun?

Nachdenken: Was will ich, wie wichtig ist der Job bei einer Leihbude, 
bei einem Kunden, für den ich nur eine Option bin!

Kündigung und etwas anderes sinnvolleres machen!
Wenn das dann viele machen nennt sich das "Great Resignation"

Auch wenn davon jetzt fast nichts zu merken ist.

Eine neue Generation, die etwas bewegen will, falls sie dazu gelassen 
wird.
Derzeit wird sie vielfach ausgebremst!
Aber einige wenige Unternehmen sehen den Trend!
Abwarten!

von Dieter H. (kyblord)


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Jeder sollte erstmal ins Handwerk oder in die Pflege. Wenn die dann 
abgehärtet sind, kann man sie auf den normalen Arbeitsmarkt loslassen. 
Sonst heulen die direkt rum, weil sie nicht wissen wie man eine Dose mit 
dem Dosenöffner öffnet.

von Rick M. (rick-nrw)


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Dieter H. schrieb:
> Jeder sollte erstmal ins Handwerk oder in die Pflege.

Eine gute Grundlage, habe selbst eine Lehre gemacht.

Dieter H. schrieb:
> Wenn die dann
> abgehärtet sind, kann man sie auf den normalen Arbeitsmarkt loslassen.
> Sonst heulen die direkt rum, weil sie nicht wissen wie man eine Dose mit
> dem Dosenöffner öffnet.

Ich glaube nicht, das alle rumheulen, ja einige.

Das Ding, nicht Problem, ist doch, das eine neue Generation sich den 
ganzen Scheixx anschaut, den ihre Eltern und frühere Generationen 
gemacht haben.

Lehre, Studium, Jobsuche, Arbeitslos, Buckeln, Häuschen auf Pump, 
Überstunden, .... und dann ggf. sagen, NÖ, nix für mich!

Miete ist auch OK!
Ein großes gebrauchtes Auto zu kaufen, nur um damit zur Arbeit zu 
fahren, um damit sein Auto zu finanzieren?

Im "Homeoffice" brächte ich kein Auto oder zumindest ein sehr viel 
kleineres.

Statt 2,2 Liter 2 Tonnen+ Diesel ein 1 Liter 3 Zylinder Kleinstwagen.

Ich kann meine Prioritäten anders setzen.
Das machen zumindest ein Teil der neuen Generation!
Das ist gut so!

von E34 L. (nostalgiker)


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Dieter H. schrieb:
> Jeder sollte erstmal ins Handwerk oder in die Pflege.

Na ja, zu meiner Zeit gab es nach dem Abitur keine Auslandsreise (ein 
Jahr Australien zum "entspannen" nach der ach so schweren Schule), 
sondern 12 Monate Wehrdienst. Danach wurde studiert und dann ein Beruf 
angenommen. Ich hatte Glück mit meiner Firma, aber es steht in DL auch 
jedem frei, sich anderswo zu bewerben und den AG zu wechseln.

Daher versteh ich den Thread nicht ganz. Wer was kann, findet immer 
Arbeit.

von Rick M. (rick-nrw)


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E34 L. schrieb:
> Daher versteh ich den Thread nicht ganz. Wer was kann, findet immer
> Arbeit.

Es geht darum, das jetzt in den USA sehr sehr viele ihren Job gekündigt 
haben, weil sie unzufrieden sind.

Die Frage ist, ob das auch hier in Deutschland passieren könnte oder 
bereits passiert.

Wer kann findet immer Arbeit, ja irgendwelche!

Ich habe persönlich den Eindruck, das viele in ihrem besch... Job, wie 
ich das auch immer definiere, bleiben und sich nicht weiter bewerben.

Arbeit macht halt keine Spaß, da musst du durch!

oder

Arbeit muss auch Spaß machen, Sinn machen, ich suche mir was anderes.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> E34 L. schrieb:
>> Daher versteh ich den Thread nicht ganz. Wer was kann, findet immer
>> Arbeit.
>
> Es geht darum, das jetzt in den USA sehr sehr viele ihren Job gekündigt
> haben, weil sie unzufrieden sind.

Nein, das stimmt so pauschal nicht, diese Fehlübersetzung von 
'resignation' durch "Resignation" wurde hier auch schon mehrmals 
berichtigt.

Der Grund für die derzeitige Jobwechselwelle in den USA ist nicht 
Unzufriedenheit sondern der Wegfall von Wechselhindernden Massnahmen und 
das viele während der Pandemie ihre bisheerige Lebensplanung neu 
überdachten. Vielleicht liegt es ja an dem trivial-tragischen Grund, das 
nach dem Tod der Eltern/Grosseltern Gründe für einen Wohnort nahe der 
Pensionäre wegfiel.

Beitrag "Re: Wechselstimmung im Job!, war: Ist "Great Resignation" ein Thema bei Euch?"

--
> Wer nicht seinen Master mit Auszeichnung besteht und genug Arxxx in der
> Hose hat sich selbst zu präsentieren fällt in die Leihbudenfalle.
>Leben: Freunde treffen, Familie planen,...  nicht möglich!

Auch das ist falsch, wenn es mit 'Familien-Planung' aka Freundin finden, 
behalten, zusammen leben nicht klappt - dann liegt es eher nicht an 
durchschnittlichen Studienergebnissen oder Arbeit im 
Dienstleistungsgeschäft. 
https://www.zeit.de/online/2007/22/abwanderung-ostdeutschland?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Sammeln wir doch einmal die Gründe für eine arbeitnehmerseitige
>> Kündigung:
>
> -Sinnvolle Tätigkeit (sehr individuell)
> -Wertschätzung (mehr als nur das Gehalt pünktlich und ordnungsgemäß
> zahlen)
> -Das Work-Family-Balance passt nicht
> -Eine Mischung aus den 3 Punkten und dem Gehalt

Das ist IMHO eine sehr kurzgedachte Weise, die kaum über den Tellerand 
des aktuellen Jobs hinausgeht.

Es gibt dagegen auch den Ansatz über längere  Zeiträume und mehrere 
Beschäftigungsverhältnisse zu planen. Dann findet sich eher Bewertungen 
wie
-Sprungbrett-job
-Sackgassen-job
-Chance zum Neuanfang
-Überbrückungs-job
-Orientierungs-job
-berufliche Einbahnstrasse
-schleudersitz-job

Man denkt also daran was man im aktuellen/nächsten Job 
lernen/tun/erwerben kann, das es mit den übernachsten Job besser/gut 
klappt.

Klassisches Beispiel hierfür sind die Überlegungen beim Wechsel in den 
Vertrieb, weil es heisst das man von dem nicht mehr zurück (in die 
Entwicklung) kommt.

Oder zuviel Spezialisierung in Branchen mit eher wenigen Jobs; da denke 
ich  an die Halbleiterfertigung. Da haben viele um 2000 im silicon 
saxony bei Quimonda angefangen und mussten sich dann nach dem Konkurs 
mit ihren KnowHow in der Bedienung vom 'Implanter Siemens 3000' in 
anderen Berufsfeldern (embedded Programmierung, Hochspannungsnetze) 
bewerben.

Schleudersitzjob wäre beispiels Managmentfunktion im Inhabergeführten 
Geschäft (ganz nah beim 'cholerischen' Chef).  So nen Job macht man 
nicht lange, aber man lernt bspw. die Menschenführung intensiv.

Also kann man sich, zumindest als (Elektro-ingenieur) schon einen Plan 
mache,n wie man die Veränderungen in der Ingenieurs-Berufswelt zum 
Vorteil im Lebenslauf nutzen kann.

Ob das auch auf andere Absolventen wie Informatiker oder Jurist 
zutrifft, kann bezweifelt werden. Gerade in Amiland zählt die Devise 
'dem Inschenör ist nix zu schwör" ;-), während man sich kaum vorstellen 
kann das ein Informtiker bspw in die QS eines Elektronikfertigers 
wechselt.

Erst recht bei dem Paragraphenkaspar aus der juristischen Fakultät. Dem 
sagt man zwar, das man mit einem Jura-abschuss später alles machen 
könnte, das trifft dann aber höchstens auf die nichttechnischen Bürojobs 
zu.

Also wechselt man eben als Ingenieur weil man es kann und weil es einen 
(auf längere Sicht) weiter bringt als zum Traditionsbetrieb in Muttis 
Nähe.

von Rick M. (rick-nrw)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Der Grund für die derzeitige Jobwechselwelle in den USA ist nicht
> Unzufriedenheit sondern der Wegfall von Wechselhindernden Massnahmen

Ich dachte bisher, es gibt in den USA praktisch keine Hinderungsgründe 
den Job sofort zu kündigen, von beiden Seiten.
Oder was meinst du mit "Wegfall von Wechselhindernden Massnahmen"?

Fpgakuechle K. schrieb:
> und
> das viele während der Pandemie ihre bisheerige Lebensplanung neu
> überdachten.

Da stimme ich 100% zu!
Passt der aktuelle Job / Jobs zu meinen Leben?
Was will ich wirklich?
Selbstständig machen - in den USA üblicher als hier,
Scheitern ist dort auch keine Schande.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Der Grund für die derzeitige Jobwechselwelle in den USA ist nicht
>> Unzufriedenheit sondern der Wegfall von Wechselhindernden Massnahmen
>
> Ich dachte bisher, es gibt in den USA praktisch keine Hinderungsgründe
> den Job sofort zu kündigen, von beiden Seiten.
> Oder was meinst du mit "Wegfall von Wechselhindernden Massnahmen"?

Ich meine hauptsächlich die Umstände durch das wegen dem Ding mit dem 
bösen Wort mit 'C' (nein nicht China) ... ;-)

Halt Beschränkungen im Flugverkehr, Unsicherheit wegen der weiteren 
wirtschaftlichen Entwicklung...  Eben jetzt wechseln eben viele denen 
der wechsel 2020-2022 zu unsicher war als viel Nachholeffekte. 
Hierzulande haben wohl viele Studenten ihren Abschluß wegen 
Fernunterricht etc. verschoben.
https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/laender-verlaengern-erneut-regelstudienzeit-3351

von Rick M. (rick-nrw)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Ich meine hauptsächlich die Umstände durch das wegen dem Ding mit dem
> bösen Wort mit 'C'

OK, das böse 'C'.

Vor dem bösen 'C' waren in den USA nur jeder 70. Job mit Home-Office 
(working from home) im Angebot, jetzt jeder 7.Job.
Das 'C' hatte da auch seine gewissen Vorteile.

Von Zuhause arbeiten geht gar nicht, haben wir noch nie gemacht, zu 
Home-Office wird schon angeordnet.

von Christoph Z. (christophz)


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Peter R. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Sehe ich im Moment auch so, auch wenn sich das ändern könnte.
>> Die Generation Z, laut Wiki 1997 bis 2012 zur Welt gekommen.
>> Der Nachwuchs, frühzeitiges Abitur, Bachelor, der (Leih-) Arbeitsmarkt
>> ruft!
>>
>
> Ja stimmt. Hängt wohl mit unserer Bildungspolitik zusammen.
>
> Muss ja nicht unbedingt nachteilig für Generation Z sein, weil man sich
> die Kompetenzen auch dann später im Berufsleben durch Weiterbildungen,
> Learning By Doing und/oder lebenslanges Lernen aneignen kann.
>
>> Firmen suchen immer spezialisierte Mitarbeiter, lagern das Recruiting
>> aber immer weiter an Externe aus.
>> Interne Ausbildung und Weiterbildung wird auf das Notwenigste reduziert.
>>
>
> Ja, sehe ich auch so.
>
>> Die Generation 50+, dazu gehöre ich, haben oftmals einen Plan B.
>> Weniger arbeiten, Karrierepläne sind eher auf Halten als auf
>> Entwicklung, Rente ab 60 Jahre wäre möglich, noch 5 Jahre!
>>
>
> Sehr gut!
>
>> Nachwuchsplanung findet in vielen Unternehmen/Konzernen erst (gar) nicht
>> statt.
>> Herr Meier, 30 Jahre Erfahrung, ist mit seinem Review noch nicht fertig.
>> Herr Meier ist doch seit 3 Monaten in Rente!
>> OK, Wer macht jetzt seinen Job?
>> Keiner!
>> Achso - Herr Schmidt, Frischling, 2 Monate im Betrieb, machen Sie das
>> eben mal nebenbei und schicken Sie mir das bis heute Abend zu.
>>
>> Seht Ihr das anders?
>
> Ist sicherlich ein Extrembeispiel von dir. Aber so oder so ähnlich wird
> es wohl laufen.
>
> Ich bin da eher Optimist und denke, dass diese jüngere Generation auch
> einen guten Weg gehen wird, selbst wenn sie es schwerer als die älteren
> Jahrgänge haben wird.

Läuft hier bei uns genau so.

Experte für Power-supplies wird pensioniert. Ersetzt durch einen 27 
Jahrigen mit befristetem Vertrag. Sie haben ihn dann nicht fix 
eingestellt weil er nicht gut genug war (ach was...)

Learning by doing und Lebenslanges lernen, natürlich doch, aber bitte 
selber bezahlen (Mit passendem Timing und den passenden Vorschlag gut 
vorbereitet hatte ich letztes Jahr meine erste bezahlte Weiterbildung 
während 6 Tagen bekommen in meiner Karriere). Dafür dann Leiharbeiter 
einstellen (derzeit 50% in meiner Abteilung). Auf die ausgeschriebenen 
Stellen bewirbt sich bei uns eh kaum jemand (CEO hat bei uns mal ein 
herrlich schlechtes Review von Kanunu zitiert und nicht verstanden wieso 
das nicht angesprochen wurde vorher...)

Für die jüngeren hier sind das schwierige und stressige Zustände. Ich 
selber mit Lehre und 12 Jahre Berufserfahrung bin hier voll am Anschlag 
mit meinem Wissen, weil die alten Hasen so gut wie alle weg sind.

Aber auf der anderen Seite kann man kaum schneller fachlich aufsteigen 
und an herausfordernden Projekten arbeiten und daraus viel lernen 
(leider auch gleich sofort verantwortlich dafür sein...).

Die Menschen hier sind eigentlich alle motiviert und wollen was reissen 
aber niemand hier ist blind. Es versteht jeder, wenn jemand geht oder 
wechselt.

von Thomas K. (thomas2021)


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GrosserResignierer schrieb:
> ich werde
> höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin.

Tja scheint eher die Realität zu sein, wobei einige viele behaupten hier 
locker 100K im Jahr zu verdienen.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Thomas K. schrieb:
> GrosserResignierer schrieb:
>> ich werde
>> höchstwahrscheinlich auch kein Wohneigentum besitzen bevor ich 40 bin.
>
> Tja scheint eher die Realität zu sein, wobei einige viele behaupten hier
> locker 100K im Jahr zu verdienen.

Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Nur weil man über 100k € an 
Jahresgehalt bekommt, muss man sein Geld noch lange nicht in Immobilien 
investieren. Das ist eine sehr individuelle Frage, welche Anlageklassen 
man bevorzugt, und bei Selbstnutzung einer Immobilie im Wesentlichen 
eine Lifestyle-Entscheidung.

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