Forum: HF, Funk und Felder Abschluss bei passiven mischern


von Gordon N. (Gast)


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Ich habe hier einen passiven diodenmischer, der am lo Eingang mit einem 
multimeter gemessen 0 Ohm gegen Masse hat. Muss ich da irgendwas vor 
schalten außer einem Kondensator als DC block? Wenn ich das an einen 
Synthesizer anschließe ist es dann gemacht?

von Helmut -. (dc3yc)


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Was sagt denn das Datenblatt? Wahrscheinlich ist da ein Übertrager drin!

von Gerhard H. (ghf)


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Nein, da muss nichts weiter hin als dc-freie HF, typ. 7 bis 17 dBm,
evtl. auch mehr, je nachdem, was das Datenblatt sagt. Der LO braucht
auch nicht besonders sinus-förmig sein; die Dioden machen da sowieso
einen Rechteck-Strom draus.

RF und IF sollten möglichst gut 50 Ohm sein; alles was an Mischprodukten
zurück in dem Mischer reflektiert wird, das erzeugt weitere 
Mischprodukte
höherer Ordnung. Das wird sehr schnell ziemlich übel.

Gruß, Gerhard

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Ein Eigenbau oder welcher Typ?

von Gordon N. (Gast)


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Hans K. schrieb:
> Ein Eigenbau oder welcher Typ?

Kein Eigenbau. Das ist ein ADE-42MH von minicircuits. Da sind 
Transformatoren drin.

von Michael M. (michaelm)


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Gerhard H. schrieb:
> RF und IF sollten möglichst gut 50 Ohm sein; alles was an Mischprodukten
> zurück in dem Mischer reflektiert wird, das erzeugt weitere
> Mischprodukte höherer Ordnung.

... nennt sich Diplexer ...

Michael

von Dirk M. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>
>> RF und IF sollten möglichst gut 50 Ohm sein; alles was an Mischprodukten
>> zurück in dem Mischer reflektiert wird, das erzeugt weitere
>> Mischprodukte höherer Ordnung.
>
> ... nennt sich Diplexer ...
> Michael

Das war aber nicht das Thema.

von Gordon N. (Gast)


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Könnte man auch einen breitbandverstärker an den IF port setzen, der 
breitbandig ist und dahinter ein Tiefpass oder bandpass?

von Sven D. (sven_la)


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Wenn Stromvebrauch keine Rolle spielt dann ja.

von Gerhard H. (ghf)


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Gordon N. schrieb:
> Könnte man auch einen breitbandverstärker an den IF port setzen, der
> breitbandig ist und dahinter ein Tiefpass oder bandpass?

Ja. Ganz früher (80-er) war das meist ein P8000 oder P8002-FET
von TI in grounded-gate. Je nach Id hatte der eine Steilheit von
20 mA/V , was auf Rsource = 50 Ohm herausläuft. Er hatte ein
TO220-Gehäuse, der P8002 wie BD138/139.
TI leugnet die Elternschaft.

Ich habe neulich mal einen gemessen, ist nix tolles für das
Gehäuse nach heutigen Maßstäben.

Google DJ7VY + UKW-Berichte / VHF Communications.

Und nein, ein Diplexer ist das nur wenn man einen hinbaut.

Gerhard

von Gordon N. (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Wenn Stromvebrauch keine Rolle spielt dann ja.

Spielt hier nicht wirklich eine Rolle. Die paar milliampere mehr machen 
nichts.

von Arno H. (arno_h)


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@Gerhard H. (ghf):
In den P8000 waren meines Wissens 2 Chips BF246/247 montiert. TO126 ist 
eben ein gut kühlbares Gehäuse.

Arno

von Gordon N. (Gast)


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Was ist denn heute stand der Technik? Der bandpass für wenige MHz ist ja 
nicht das Problem nur das vernünftig bis einem Hochpass bis zu mehreren 
GHz zu verbinden vielleicht schon. Ein breitbandiger Verstärker scheint 
mir am einfachsten.

von HST (Gast)


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Zu diesem Thema gibt es Dutzende von Abhandlungen, z.T. mit Messungen. 
Nur beisielhaft folgende Links (dort mit weiteren Links):
https://dl6gl.de/selbstbau-trx/2-der-rx-signalpfad.html
oder
http://www.bartelsos.de/dk7jb.php/selbstbau-trx-2012/
oder
http://www.oe3hbw.eu/Links/Links.htm
usw., usw...
MfG,  Horst

von Sven D. (sven_la)


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Gordon N. schrieb:
> Was ist denn heute stand der Technik?
Direct Sampling SDR

von Gordon N. (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Gordon N. schrieb:
>
>> Was ist denn heute stand der Technik?
>
> Direct Sampling SDR

Wie sampled man mehrere GHz Eingangssignal ohne ein vermögen zu zahlen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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via Subsampling. Solange dieses der Basisband-Bandbreite entspricht, 
kommt es zu keinem Informationsverlust. Es dauert dann nur proportional 
länger.

Also Schottky-Dioden oder GaAs-Switch, und langsamerer ADC.

von Gordon N. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> via Subsampling. Solange dieses der Basisband-Bandbreite
> entspricht, kommt es zu keinem Informationsverlust. Es dauert dann nur
> proportional länger.
> Also Schottky-Dioden oder GaAs-Switch, und langsamerer ADC.

Wenn ich das richtig verstehe kann ich jeden dahergelaufenen ADC nehmen 
und ein vielfaches damit messen?

von dfIas (Gast)


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> Wenn ich das richtig verstehe kann ich jeden dahergelaufenen ADC nehmen
> und ein vielfaches damit messen?
Nein. Die Eingangsbandbreite und das Sampling müssen schon passen, aber 
die Wandlung des abgetasteten und gehaltenen Pegels selbst darf länger 
dauern. Sub-sampling lebt außerdem davon, dass das Signal zeitlich 
redundant vorliegt. Einmalige Vorgänge kann man so nicht erfassen.
Ansonsten kann man noch mehrere ADCs pipelinen.

von Purzel H. (hacky)


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Filter nach einem Mischer ... es ist aber schon klar, dass ein Filter 
ausserhalb des Passbandes reflektiert ? Bedeutet diese Signale gehen 
zurueck in den Mischer.

von Sven D. (sven_la)


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Deswegen ja Diplexer, da wird das grösstenteils in 50Ohm Rs verheizt 
statt zurück in den Mischer reflektiert.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>0 Ohm gegen Masse
Das kommt mir seltsam vor, sind da keine Diodenstrecken dazwischen?
Das Schaltbild ist etwas wirr.
https://www.minicircuits.com/pdfs/ADE-42MH+.pdf

von Gustav G. (gustavgggg)


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Christoph db1uq K. schrieb:
>>0 Ohm gegen Masse
> Das kommt mir seltsam vor, sind da keine Diodenstrecken dazwischen?
> Das Schaltbild ist etwas wirr.
> https://www.minicircuits.com/pdfs/ADE-42MH+.pdf

Was ist daran wirr? LO hat einen DC Pfad zur Masse. Verfolge mal die 
Linie. Der Pfad geht über die zweite Wicklung von oben am rechten Balun.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Da liegt ja fast alles auf Masse. Beim IE500 und ähnlichen war nur der 
IF-Anschluss DC-gekoppelt. Der ist hier der einzige Anschluss ohne 
Masseverbindung.

von Gustav G. (gustavgggg)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Da liegt ja fast alles auf Masse. Beim IE500 und ähnlichen war nur
> der
> IF-Anschluss DC-gekoppelt. Der ist hier der einzige Anschluss ohne
> Masseverbindung.

Deswegen: Einfach Kapazitäten vor jeden Pin.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Gerhard H. schrieb:
> TI leugnet die Elternschaft.

Das stimmt nicht:
'Das FET-Kochbuch'
TI Deutschland 1977

Darin S. 256 ein Antennenverstärker in Gate-Schaltung mit einem P8000.

Arno H. schrieb:
> In den P8000 waren meines Wissens 2 Chips BF246/247 montiert.

So ist es. Bestätigt von dem TI Mitarbeiter Josef Schürmann auf einem 
Weinheim-Treffen vor ...xx? Jahren. TI mit Herr Schürmann hat auch Ende 
der 70er Jahre Applikationsbroschüren über die Anwendung der damals 
modernen DG MOS-Fets BF900, BF905 herausgegeben.

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Wilhelm

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