Forum: Offtopic Was machen mit alten Transformatoren


von Martin S. (sirnails)


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Mal so in die Runde gefragt: Was macht man damit? Hab noch ne ganze 
Kiste von meinem Vater übernommen. Fast alle neu, von klein bis groß 
alles dabei. Was stellt man damit noch an? Bastler benutzen sowas nicht 
mehr. Und die alle Aufheben für "kann man ja mal gebrauchen!" will ich 
auch nicht. Habs die letzten 10 Jahre nicht gebraucht.

Zum Schrotthändler wäre mir auch fast zu schade.

Gibt's hier noch Bedarf? Verwendet sowas noch jemand?

von Falk B. (falk)


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Martin S. schrieb:
> Mal so in die Runde gefragt: Was macht man damit? Hab noch ne ganze
> Kiste von meinem Vater übernommen. Fast alle neu, von klein bis groß
> alles dabei. Was stellt man damit noch an? Bastler benutzen sowas nicht
> mehr.

Probiers im Forum Markt.

> Und die alle Aufheben für "kann man ja mal gebrauchen!" will ich
> auch nicht. Habs die letzten 10 Jahre nicht gebraucht.

Eben.

> Zum Schrotthändler wäre mir auch fast zu schade.

Mensch Meier, schmeiß den alten Kram auf den Müll oder ins Recycling und 
hake das Problem ab.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html

Da sind deine paar kg Eisen und Kupfer nicht mal Rauschen . . .

von Ralph B. (rberres)


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Martin S. schrieb:
> Gibt's hier noch Bedarf? Verwendet sowas noch jemand?

dazu müsste man schon wissen, was das für Trafos sind

Ralph Berres

von Peter D. (peda)


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Martin S. schrieb:
> Gibt's hier noch Bedarf? Verwendet sowas noch jemand?

Nein.
In diesem Jahrtausend ist Technik so rasant veraltet, wie niemals zuvor.

Es mag wohl noch einige Sammler geben, die nicht einsehen wollen, daß 
ihre Erben den Entrümpler kommen lassen müssen.
Hier hatte kürzlich jemand bis zum letzten Atemzug noch einen alten 
Fernseher repariert und Röhren gekauft.

von Martin S. (sirnails)


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Peter D. schrieb:
> Es mag wohl noch einige Sammler geben, die nicht einsehen wollen, daß
> ihre Erben den Entrümpler kommen lassen müssen.

Das denke ich mir eben auch. Ich habe keine Muse, alles zu 
dokumentieren, wenn es hinterher eh keiner haben will. Daher die Frage 
hier.

von Kilo S. (kilo_s)


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Martin S. schrieb:
> Ich habe keine Muse, alles zu dokumentieren, wenn es hinterher eh keiner
> haben will. Daher die Frage hier.

Wenn du was passendes hast für ein Netzteil 12-15V~30A, den würde ich 
nehmen.

Trafos die relativ viel Strom bei 12V bringen sind auch heute noch bei 
funkern beliebt. Schaltnetzteile muss man leider oft nachträglich 
Entstören, viele von denen mögen es auch nicht wenn man Akkus als Puffer 
nachschaltet ect.

von Martin S. (sirnails)


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So dicke Trafos sind das nicht. Eher so 6V+12V  2A und ähnliches.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Martin S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Es mag wohl noch einige Sammler geben, die nicht einsehen wollen, daß
>> ihre Erben den Entrümpler kommen lassen müssen.
>
> Das denke ich mir eben auch. Ich habe keine Muse, alles zu
> dokumentieren, wenn es hinterher eh keiner haben will. Daher die Frage
> hier.

Kiste auf den Boben kippen, etwas verteilen und einige Bilder davon 
machen.
Das ganze dann hier im Marktplatz oder auf Ebay anbieten zur 
Selbstabholung und nur als Gesamtpacket.

Jeden einzeln zu Dokumentieren und zu Verkaufen ist nur was wenn du zu 
viel Zeit hast und du daher den aller letzten € aus der Kiste 
rausschlagen willst.

von Michael B. (laberkopp)


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Martin S. schrieb:
> Verwendet sowas noch jemand?

Schon.

Statt alles wegzukippen (was dir keinerlei Geld bringt)

verkaufe es komplett bei eBay (Kleinanzeigen),
dann gibt es wenigstens etwas Geld dafür.
Falls du also einen Tages wieder EINEN Trafo brauchen würdest,
müsstet du dich nicht ärgern sie weggeschmissen zu haben,
sondern könntest ihn dir vom Erlös kaufen.

Deutlich mehr bekommst du natürlich, wenn du jeden einzeln
mit Daten und Bildern anbietet und Zeit hast, auf Bedarf zu warten.

von Andrew T. (marsufant)


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Martin S. schrieb:
> So dicke Trafos sind das nicht. Eher so 6V+12V  2A und ähnliches.

18v 2,4A such ich gerade.
Hast du?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Peter D. schrieb:
> Hier hatte kürzlich jemand bis zum letzten Atemzug noch einen alten
> Fernseher repariert und Röhren gekauft.

Du weißt schon, daß das 'mit dem letzten Atemzug' wörtlich zu nehmen 
ist! Was stört Dich, wenn Leute Freude an alter Technik haben und sie am 
Leben erhalten? Wir leben in einer bunten Welt und die einen basteln an 
alter Technik, die anderen programmieren ihre uC.

Auch sonst kann ich das 'alte Trafos = Schrott' nicht nachvollziehen. 
Schaltnetzteile haben ihren Siegeszug angetreten aber es gibt immer noch 
Bereiche, wo ein Trafo-Netzteil bevorzugt wird. Amateurfunk oder 
Musikelektronik, z.B. Sieht man auch in diesem Thread.

Martin S. schrieb:
> Gibt's hier noch Bedarf? Verwendet sowas noch jemand?

Stelle die Trafos mit Bildern, Daten und Preisvorstellung in den Markt 
hier. Du wirst Dich wundern wie schnell die weg sind.

von Martin S. (sirnails)


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Andrew T. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> So dicke Trafos sind das nicht. Eher so 6V+12V  2A und ähnliches.
>
> 18v 2,4A such ich gerade.
> Hast du?

Kann heute Abend gerne mal schauen.

von Martin S. (sirnails)


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Andrew T. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>
>> So dicke Trafos sind das nicht. Eher so 6V+12V  2A und ähnliches.
>
> 18v 2,4A such ich gerade.
> Hast du?

2 Stück 18V 3,33A Ringkern hätte ich im Angebot (+-12V 0,5A 
Hilfsspannung)

von E34 L. (nostalgiker)


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Peter D. schrieb:
> Hier hatte kürzlich jemand bis zum letzten Atemzug noch einen alten
> Fernseher repariert und Röhren gekauft.

Falls Du Serge meintest, der hat seinen Philips Goya Farbfernseher von 
1968 immer in Ehren und funktionsfähig gehalten. Dass das Gerät ihn 
überlebt, wusste er wohl nicht (er ist im September 2021 verstorben).

Wegen der Trafos: Biete sie doch hier im Markt an. Es gibt immer 
irgendwen, der auch "ungewöhnliche" Spannungen braucht und viele, die 
den klassischen Trafos trotz SNT treu bleiben. Also stell mal ein, evtl. 
kauf ich auch was ;)

von Manfred P. (pruckelfred)


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Mohandes H. schrieb:
> Auch sonst kann ich das 'alte Trafos = Schrott' nicht nachvollziehen.
> Schaltnetzteile haben ihren Siegeszug angetreten aber es gibt immer noch
> Bereiche, wo ein Trafo-Netzteil bevorzugt wird.

Einmal quer durchs Forum zum Thema Beleuchtung: Da wird dieser 
neumodische Elektronikmüll, von dem Marketinglügnern vollkommen falsch 
als "elektronischer Trafo" bezeichnet, mit LEDs bestückt und 
funktioniert nicht mehr. Mit einem echten 12V-Trafo hat man selten 
Probleme.

Wie oft lese ich über Elkos mit dicken Backen, Internetboxen, wo das 
Schaltnetzteil verreckt ist - weitaus öfter als bei Trafos.

Bei Verbrauchern mit langer Betriebszeit kann man ja mal messen, der 
Steckertrafo an meinem Bintec-Router war effizienter als damalige 
Schaltnetzteile. Kaputt gegangen ist der auch nicht, während in einem 
Fachforum heftig über deren Schaltnetzteile geschimpft wurde.

Martin S. schrieb:
> 2 Stück 18V 3,33A Ringkern hätte ich im Angebot (+-12V 0,5A
> Hilfsspannung)

Na siehst Du, es gibt also noch Leute, die Bedarf haben.

E34 L. schrieb:
> viele, die
> den klassischen Trafos trotz SNT treu bleiben. Also stell mal ein, evtl.
> kauf ich auch was ;)

Ich kenne die Vor- und Nachteile von Trafos, aber werde nichts kaufen. 
Ich habe selbst eine gehörige Sammlung Trafos und Trafo-Steckernetzteile 
im Regal, mehr, als ich jemals aufbrauchen werde. Trotzdem kommt es mir 
nicht in den Sinn, diese verschrotten zu wollen.

Zum Beispiel habe ich eine Halogen-Deckenleuchte ausgetauscht, die war 
damals modern und dekorativ, aber vom Licht her unbrauchbar. Ein paar 
Jahre später kam deren Trafo zu neuen Ehren, befeuert meine 
µC-gesteuerte Lötstation.

von Mani W. (e-doc)


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Falk B. schrieb:
> Da sind deine paar kg Eisen und Kupfer nicht mal Rauschen . . .
>

Aktuelle Schrottpreise vom 6.4.2022:

Alu   bis 2,82 E/kg

Eisen und Stahl   bis zu 0,47 E/kg !

Kupfer   bis zu 9,02 E/kg !!!

Ich würde es nicht einfach entsorgen...

von Mani W. (e-doc)


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Peter D. schrieb:
> Martin S. schrieb:
>> Gibt's hier noch Bedarf? Verwendet sowas noch jemand?
>
> Nein.
> In diesem Jahrtausend ist Technik so rasant veraltet, wie niemals zuvor.

Es gibt auch in diesem Jahrtausend noch viele Gründe dafür, dass man
die "alten" Trafos einsetzt, ist aber nicht jedem klar...

von A. S. (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Kiste auf den Boben kippen, etwas verteilen und einige Bilder davon
> machen.

Genau. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Ein Bild ist 1000 Mal besser 
als keines. 10 Bilder sind doppelt so gut. Einen Größenvergleich mit 
rein, eine Colaflasche oder ein Euro, egal.

Vergiss das mit guter Kamera oder richtigem Licht. Mach hell, nimm Dein 
Handy mit vielen MP und drück einmal (am PC) "automatische Korrektur" 
bei deinem Anzeigeprogramm.

von E34 L. (nostalgiker)


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Manfred P. schrieb:
> Wie oft lese ich über Elkos mit dicken Backen, Internetboxen, wo das
> Schaltnetzteil verreckt ist - weitaus öfter als bei Trafos.

Das stimmt sehr wohl, allerdings hab ich auch SNT "Wandwarzen", die 
schon lange durchhalten. DECT-Basisstation und DSL Router, 12 Jahre 
Dauerbetrieb und immernoch in Ordnung. Dass es keine Trafonetzteile mehr 
gibt, liegt an der ach so tollen EU und ihren Verordnungen, die wir alle 
mögen :/

Ein Steckernetzteil darf im Standby (was für o.g. Geräte ja Unsinn ist) 
nicht mehr als 1W verbrauchen und das schaffen Trafonetzteile eben 
nicht.

von Falk B. (falk)


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E34 L. schrieb:
> Dass es keine Trafonetzteile mehr
> gibt,

Irrtum. Praktisch ALLE Netzteile haben einen Trafo. Was du meinst sind 
50 Hz Trafos. Aber auch die gibt es noch in Netzteilen verschiedenster 
Größen, wenn gleich deutlich weniger als noch vor 20-30 Jahren.

von Peter D. (peda)


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E34 L. schrieb:
> Falls Du Serge meintest, der hat seinen Philips Goya Farbfernseher von
> 1968 immer in Ehren und funktionsfähig gehalten. Dass das Gerät ihn
> überlebt, wusste er wohl nicht (er ist im September 2021 verstorben).

Ich glaube nicht, daß das Gerät noch existiert. Ich könnte so ein 50kg 
Monster nicht mal von der Stelle bewegen.

Die Bodenkammer mit Bastelzeugs bei meiner Mutter werde ich wohl auch 
entrümpeln lassen müssen. Schwere Trafos sicher zum Versand zu 
verpacken, lohnt sich nicht. Alte Robotron Schaltnetzteile (5V/30A) will 
auch keiner mehr haben usw.

von E34 L. (nostalgiker)


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Falk B. schrieb:
> Irrtum. Praktisch ALLE Netzteile haben einen Trafo.

Das ist mir schon klar. Nur bei SNT nennt man die eben Übertrager.

Wer immer mir den Minuspunkt gegeben hat, ich kann nix dafür, bedankt 
euch bei der EU. Ich werde den Beschluss mal raussuchen.

Aus dem Grund haben neue Verstärker auch immer einen zweiten, kleinen 
Trafo für Standby und schalten erst per Relais den Haupt-Trafo ein. Ob 
uns das rettet, mag fraglich sein, genauso wie die bescheuerte Regel, 
dass sich Unterhaltungselektronik nach drei Stunden von selbst 
ausschaltet. Zum Glück kann man es (noch) deaktivieren, aber es nervt 
eben.

Klassische Trafonetzteile (50Hz) sind praktisch bei keinen neuen Geräten 
mehr dabei. Ausnahme ist ein Kurzwellen-Weltemfänger, den ich 2020 
gekauft habe. Der hat noch ein echtes Stecker-NT mit Trafo 
(Größe/Gewicht eindeutig). Da weiß man wohl, dass SNT gerne mal im 
HF-Bereich stören.

Peter D. schrieb:
> Ich glaube nicht, daß das Gerät noch existiert. Ich könnte so ein 50kg
> Monster nicht mal von der Stelle bewegen.

Serge hat schon zu Lebzeiten verfügt, dass das Gerät in ein 
Technikmuseum kommt. Aber was wirklich draus wurde, weiß ich nicht. Kann 
auch sein, dass damals alles im Müll gelandet ist (das Haus wurde 
verkauft)

von E34 L. (nostalgiker)


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Peter D. schrieb:
> Schwere Trafos sicher zum Versand zu
> verpacken, lohnt sich nicht.

Ja, leider. Ich hab auch noch recht große Trafos hier, die ich nicht 
mehr brauche. 2x15V/18V bei 25A. Aber der Versand wäre teurer, als der 
Trafo selbst. Von meinen Bekannten interessiert sich keiner für 
Elektronik, also verschenken ist auch nichts. So liegen sie halt in der 
Kiste und warten auf ihren Einsatz, sollte ich sie je doch mal brauchen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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E34 L. schrieb:
> ch hab auch noch recht große Trafos hier, die ich nicht
> mehr brauche. 2x15V/18V bei 25A. Aber der Versand wäre teurer, als der
> Trafo selbst

Blödsinn.

So ein Trafo kostet neu ca. 120 EUR und wiegt ca. 10kg,
das schleppt Hermes für 4.30 durch Deutschland.

Du WILLST den rumliegen lassen, weil du ihm
niemanden für 20 EUR gönnst.

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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E34 L. schrieb:
> Ich hab auch noch recht große Trafos hier, die ich nicht
> mehr brauche. 2x15V/18V bei 25A. Aber der Versand wäre teurer, als der
> Trafo selbst.

Du darfst davon ausgehen, das sicher ALLE Trafos ZUSAMMEN im Versand 
teuer sind.
Da aber MEIST (hier im Forum) die Maker und Bastler nur EINEN benötigen,
ist das ein angenehmes Paket von Hermes z.B. S oder M (irgendwie 5 bis 7 
€).
Und wenn Du Deine PLZ hier angibst, evtl. wohnt sogar ein Maker ganz in 
Deiner Nähe und holt den Trafo ab -- also Null Arbeit für Dich....

>  Von meinen Bekannten interessiert sich keiner für
> Elektronik, also verschenken ist auch nichts.

Das glaube ich Dir sogar im ersten Teil Deiens Satzes,
aber hier im Forum erweitert sich ggfs. Dein Bekanntenkreis (ok, es 
müssen ja nicht gleich Freundschaften werden...grins).
Und sicher sind solche Trafos für einige interessant.

Exakt 2x15V/18V bei 25A waren z.B. in meinem ersten Linearnetzteil 
(Funkschau 1970 Bauvorschlag) für 0...30V 15A  mit sehr vielen 2N3055 in 
der Endstufe.
Der Trafo war eine Auftrags-Anfertigung, aus einer örtlichen 
Trafowickelei (ja, sowas gab es "damals" noch in Fahrradentfernung..) 
Hat mein Taschengeld für viele Monate aufgezehrt.

Später (ca. 1986) habe ich das Gerät nochmals aufgebaut.
Der Trafo kam aus einem alten Schaltschrank, hatte die gleichen Daten, 
und kostete nur eine Spende in die Kaffeekasse.
Das Netz-Gerät funktioniert (beide!) heute noch tipptopp.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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E34 L. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Irrtum. Praktisch ALLE Netzteile haben einen Trafo.
>
> Das ist mir schon klar. Nur bei SNT nennt man die eben Übertrager.

Quark. Tomato, Tomato (englische Betonungen)

> Serge hat schon zu Lebzeiten verfügt, dass das Gerät in ein
> Technikmuseum kommt.

Naja, wenn gleich man natürlich den letzten Willen eines Menschen 
respektieren sollte, so glaube ich nicht, daß es einen Mangel an Museen 
aller Art und auch Exponanten darin gibt. Wenn, dann hätte er es selber 
zu Lebzeiten dort platzieren müssen.

> Aber was wirklich draus wurde, weiß ich nicht. Kann
> auch sein, dass damals alles im Müll gelandet ist (das Haus wurde
> verkauft)

Alles hat seine Zeit.

von Karl B. (gustav)


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Martin S. schrieb:
> Verwendet sowas noch jemand?

Wenn sie nicht zu heiß werden im Betrieb, gerne.
Oft tappt man da völlig im Dunkeln, wieviel Wärme Trafos (die 50/60 Hz 
Netztrafo sind hier gemeint) im Betrieb nun tatsächlich im wenig 
belüfteten Gehäuse abgeben.
Die einen, dieselbe Baugröße, werden nach 10 Minuten Laufzeit schon so 
etwa
50 Grad warm, die anderen läßt das im wahrsten Sinne des Wortes kalt.
Auf die aufgedruckten Typenschildangaben kann man sich leider auch nicht 
immer 100%-ig verlassen.
Den T40 (E) finde ich akzeptabel. Was nicht heißt, dass es da auch 
merkliche Unterschiede von Bauart (Ringkern/E-I bzw. M-Kerne, 
Dynamoblech oder kornorientiertes.) und Hersteller zu Hersteller etc. 
pp. geben kann.
Die T70-er nehme ich schon nicht mehr. Tut mir leid. Auch wenn sie so 
schön klein sind.

Und, man sieht es dem Trafo von außen auf den ersten Blick nicht an, wie 
sich Alterungsspuren bemerkbar machen.
Bei den Netztrafos hier von einigen Grundig Tonbandkoffern schlug 
Isolationsmessung fehl. Habe ein Gerät deswegen nach Reparatur nicht 
mehr verkauft, trotz sonst einwandfreier Funktion. Wenn der Kunde dann 
einen elektrischen Schlag bekommt, bin ich der Dumme, weil ich es 
gewusst habe.

ciao
gustav

von Werner H. (werner45)


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Auffallend ist bei den alten Netztrafos, daß die wirklich Blech für 
Blech wechselseitig geschichtet waren, sowohl M als auch EI, das machte 
die Sekundärspannung "hart".
Mit Einsparung der Fertigungskosten ging man dann zu paketartig 
wechselseitigen Schichtung oder heute zum einseitigen EI-Kern mit 
Kantenverschweißung über, das macht die Sekundärspannung "weich".
Die wertvollsten alten Trafos sind die mit verschraubten SU- oder 
SM-Schnittbandkernen. Die kommen einem Ringkern am Nächsten und sind 
ungetränkt auch leicht umwickelbar, weil man an den Wickel herankommt 
und die Primärwicklung mit den ganzen Anzapfungen schon vorhanden sind.
Alte große Trafos haben häufig viele Anzapfungen und die können auch als 
Autotrafo für USA-Geräte einfach verwendet werden.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Peter D.

Peter D. schrieb:

> In diesem Jahrtausend ist Technik so rasant veraltet, wie niemals zuvor.

Richtig.


> Es mag wohl noch einige Sammler geben, die nicht einsehen wollen, daß
> ihre Erben den Entrümpler kommen lassen müssen.

Ich arbeite in einer Firma, in der neben Netzteilen auf aktueller PFC- 
und Schaltreglerbasis auch noch "klassische" Netzteile mit Netztrafo, 
Gleichrichter und Siebung/Längstreglung gebaut und für viel Geld 
verkauft werden.

Das hat, weil die Teile halt so direkt geradeaus gebaut sind und wenig 
Regelungsproblematik erwarten lassen, für einige kritische Anwendungen 
durchaus seine Abnehmer. Und nein, das sind in dem Falle keine 
Audiophilen oder Sammler. ;O)

Persönlich beschäftige ich mich aber dort auch zu 95% mit Schaltreglern. 
;O)

> Hier hatte kürzlich jemand bis zum letzten Atemzug noch einen alten
> Fernseher repariert und Röhren gekauft.

Speziell in dem Falle, was hättest Du ihm als Alternative vorgeschlagen? 
Selbst wenn ich es Kognitiv hinbekomme, so bin ich wie die meisten Leute 
ab 50 nicht mehr in der Lage, mich schnell genug emotional auf neue 
Situationen einzustellen, als das ich mich an einem Erfolg dieser 
Umstellung freuen könnte.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es Dir irgendwann auch einmal so 
ergehen. Wenn Du es besser triffst, freu Dich und sei froh, und hacke 
nicht auf Leuten herum, bei denen das nicht funktioniert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Werner H.

Werner H. schrieb:
> Auffallend ist bei den alten Netztrafos, daß die wirklich Blech für
> Blech wechselseitig geschichtet waren, sowohl M als auch EI, das machte
> die Sekundärspannung "hart".

Das letzte mal dass ich so etwas bei Kleintransformatoren gesehen habe, 
war vor 25 Jahren bei ESW in Essen. Die haben aber auch die Trafobleche 
gebeizt und nicht lackiert, um möglichst wenig Luftspalt zwischen den 
Blechen zu haben.

Abgesehen davon ist es nur eine Eigenschaft, und kein Qualitätsmerkmal, 
ob ein Trafo hart oder Weich ist. Es muss halt zum Anwendungsfall 
passen.

Bei Großtransformatoren wird daher oft für einen bestimmten 
Anwendungsfall auf eine dafür benötigte Kurzschlussspannung hin 
Entwickelt,

> und die Primärwicklung mit den ganzen Anzapfungen schon vorhanden sind.
> Alte große Trafos haben häufig viele Anzapfungen und die können auch als
> Autotrafo für USA-Geräte einfach verwendet werden.

Vermutlich, weil bis in die 1960 Jahre auch hier in Westdeutschland noch 
110V Systeme zu finden waren. Ich kann mich noch daran erinnern, dass 
wir Zuhause zwar 220V hatten, aber es waren zwei Phasen eines 110/220V 
Systems. Darum war der Schutzleiter auch nirgendwo angeschlossen. Erst 
mein Vater hat dann auf ein 220/380V System umgestellt weil er in der 
Schlosserei die 380V für Maschinen brauchte. Im Zuge dieser Umstellung 
wurden dann erst die Schutzleiteranschlüsse "genullt", was bezogen auf 
das vorherige "kein Schutzsystem" auch ein Fortschritt war. Bei Nachbarn 
waren teilweise noch länger 110V Systeme im Einsatz mit 110V an den 
Steckdosen, und die wunderten sich, warum die Kaffemaschine bei ihnen so 
ewig brauchte....;O)

Auch wurde ja viel für den Export gebaut, da sind dann passende 
Primäranzapfungen schon sinnvoll.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Falk B.

Falk B. schrieb:

> so glaube ich nicht, daß es einen Mangel an Museen
> aller Art und auch Exponanten darin gibt.

Naja, zumindest gibt es zu wenig Leute, die in Museen gehen und sich den 
Kram wirklich mal bewusst ansehen.

Dann würden auf viele neue Probleme schneller alte Lösungen adaptiert 
oder umgekehrt nicht ständig alte Lösungen als neu verkauft und dann mit 
Überraschung festgestellt werden, dass sie auch altbekannte Probleme 
produzieren. ;O)

Irgendwie wiederholt sich zu viel. Dass ist ineffizient, das könnte 
verbessert werden, wenn man mehr aus der Geschichte lernt. Aber dazu 
muss man sie erst einmal kennen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Peter D. (peda)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn Du es besser triffst, freu Dich und sei froh, und hacke
> nicht auf Leuten herum, bei denen das nicht funktioniert.

Ich hacke auf niemandem herum, wie kommst Du darauf?
Es ist mir nur schade um die Mühe, etwas altes zu reparieren, was keine 
heutigen Signale mehr verarbeiten kann und gering aufgelöste Bilder 
liefert. Mag sein, daß irgendwann mein Augen zu schlecht sind, um den 
Unterschied noch zu erkennen.

Wenn ich was repariere, dann nur solche Geräte, die noch benutzt werden. 
Nicht aber, um sie wieder auf den Dachboden zu stellen.
Ich weine der Röhrentechnik keine Träne nach, sie ist eben lange vorbei.
Natürlich schaue ich mir auch Videos von längst verstorbenen Künstlern 
an, mit geringer Auflösung und in schwarz/weiß, aber auf einer relativ 
modernen Anlage und erfreue mich daran.

von Peter D. (peda)


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Werner H. schrieb:
> Auffallend ist bei den alten Netztrafos, daß die wirklich Blech für
> Blech wechselseitig geschichtet waren, sowohl M als auch EI

Das erinnert mich an meine Schulzeit, da lagen noch vorwiegend 
Röhrenradios im Schrott. Die Netztrafos waren groß und schwer und die 
2*350V konnte ich nicht gebrauchen. Ich hab dann aber gemerkt, wenn man 
die Ausgangstrafos wechselseitig stopft, gehen sie prima als Netztrafos 
mit etwa 6V für meine Transistor- und IC-Basteleien.
Da TTL-ICs eine weitgehend konstante Stromaufnahme hatten, brauchte ich 
nichtmal einen 5V-Regler.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn ein sehr zuverlässiges und Störungsfreies Netzteil mit geringer 
Leerlaufleistungsaufnahme gebaut werden soll, dann verwende zwei dieser 
Trafos, die primärseitig in Serienschaltung betrieben werden.

von Peter D. (peda)


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Bernd W. schrieb:
> Persönlich beschäftige ich mich aber dort auch zu 95% mit Schaltreglern.
> ;O)

Auf Arbeit setze ich nur noch Fertigmodule mit Weitbereich (100V..240V) 
ein.
Bis etwa 150W nehme ich eine 24V Hauptspannung, die dann auf den Modulen 
entsprechend gewandelt wird.

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